Der Biberpelz

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Die Waschfrau Wolff hat, zur Linderung der häuslichen Not, etwas Brennholz mitgehen lassen – und auch einen Biberpelz, mit dessen Verkaufserlös sie die letzte Grundstücksrate ihrer kleinen Kate im Spreewald unweit Berlins zu begleichen sucht. Der bestohlene Hausherr Krüger versucht vergeblich, den Amtsvorsteher Wehrhahn zur Aufklärung der Diebstähle zu veranlassen. Der meint in Krüger einen politisch aufsässigen Querulanten und in dessen Freund Dr. Fleischer ein „reichs- und königsfeindliches Element“ vor sich zu haben. Kurz, vor lauter vermeintlichen Verrätern sieht er die kleine Gaunerin Mutter Wolffen nicht, glaubt in ihr sogar ein Vorbild an Tugend zu erkennen. Wo soviel Einfältigkeit sich an der Macht behauptet, kann die Welt nicht gerecht eingerichtet sein – und so verschafft sich die für das Wohl der Ihren kämpfende Frau Wolff auch auf illegalen Schleichwegen die kleinen Vorteile, die ihr das Weiterkommen ein wenig erleichtern. – Augenzwinkernd hat Gerhart Hauptmann in seiner Diebskomödie „Der Biberpelz“ der Waschfrau, die in politisch hoffnungslos bornierten Zeiten wie eine Wölfin für ihre Jungen sorgt, die Sympathien des lachenden Publikums gesichert: Ein Lachen, das der trickreichen Überlebenskunst in Zeiten finsterer, lebensfeindlicher Willkürherrschaft gilt.
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