Dame Kobold

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Das Leben ist für Frauen im Spanien des frühen 17. Jahrhunderts nicht einfach. Einerseits werden sie zwar verehrt, bewundert und besungen, andererseits aber eingesperrt und streng bewacht. Die junge Dona Angela hat ein besonders schweres Los getroffen – als vermögenslose, verschuldete Witwe ist sie ins Haus ihrer Familie zurückgekehrt und muß dort in völliger Weltabgeschiedenheit leben. Ihre beiden Brüder wachen eifersüchtig über ihre Tugend und ihre Ehre. Als sie dennoch – natürlich tiefverschleiert – einen heimlichen Ausflug in die Stadt wagt, macht sich ausgerechnet ihr jüngerer Bruder an sie heran. Sie bittet einen Fremden um Schutz, und der entpuppt sich als Freund des älteren Bruders und Gast des Hauses. Eine Geheimtür ermöglicht es Angela, in sein Zimmer zu gelangen, und nun beginnt sie gemeinsam mit ihrer Cousine und ihrer Dienerin ein Spiel, das den Frauen immer mehr Spaß bereitet, dem Gast und seinem Diener aber immer mehr Kopfzerbrechen. Da Don Manuel und Cosme keine rationale Erklärung für die verwirrenden Vorgänge finden, muß es wohl ein Kobold sein, der sie neckt.
Pedro Calderón de la Barcas meistgespielte Komödie, 1629 in Madrid uraufgeführt, wirft einen frischen und recht intimen Blick auf das häusliche Leben und die Beziehungen zwischen den Geschlechtern im „goldenen Zeitalter“ Spaniens, schildert plastisch das Leben von Frauen in einer besonders frauenfeindlichen Gesellschaft und feiert ihren Mut, ihren Witz und ihre Lebenslust.
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