Der Weltuntergang

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In Jura Soyfers satirischem Theaterstück „Der Weltuntergang“ ist es die Erde, die die Harmonie im Sonnensystem stört: Sie ist von der Krankheit „Mensch“ befallen und muß davon geheilt werden. Auf interplanetarischen Beschluß wird der Komet Konrad zur Erde geschickt, um diese von den Menschen zu befreien. In einem Monat soll die Welt untergehen. Der Wissenschaftler Professor Guck erkennt (als einziger) das Ausmaß der bevorstehenden Katastrophe. Er versucht die Menschen zu warnen, aufzuklären, ja mehr noch: Er macht eine Erfindung, die den Kometen abwenden könnte, für deren Herstellung er aber die Mithilfe der Medien, der Politik und der Wirtschaft benötigt. Doch die schlagen längst Kapital aus der bevorstehenden Apokalypse. Die Aktien steigen, die Großmächte der Welt pflegen nach wie vor ihre diplomatischen Beziehungen und Pakte, die Werbung und die Unterhaltungsindustrie vereinnahmen den „Untergangsschmäh“ für sich. Der Weltuntergang ist Tagesgespräch, doch keiner scheint zu erkennen, daß er selbst Opfer sein wird. In seiner satirischen Szenenfolge zeigt Soyfer die Profitgier, Dummheit und Engstirnigkeit der Menschen, die der Erkenntnis der wahren Zusammenhänge entgegenstehen. Ein Wettlauf mit der Zeit. „Der Komet flitzt durch die Dunkelheit und kommt näher und näher … und die Menschen sind blind und taub. Und jede Sekunde kommt er näher … Das ist ja, als wenn man zu einer Wand redet“, muß Guck resignierend feststellen. Doch Soyfers Weltbild erstarrt nicht im Pessimismus: Sein ,‚Weltuntergang“ wird durch ein Liebesgeständnis verhindert. Der Komet Konrad hat sich in die Erde und ihre Bewohner mit all ihren Fehlern verliebt.
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