33 Variationen

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Die Idee ist Gold wert, denkt sich der geschäftstüchtige Wiener Komponist und Musikverleger Anton Diabelli und lässt diesem Gedanken sofort Taten folgen: Er bittet 1819 die 50 „vorzüglichsten" Komponisten um jeweils eine Variation eines von ihm komponierten Walzerthemas. Liszt, Schubert und viele andere gefeierte Tonkünstler reichen ihre Beiträge ein - Ludwig van Beethoven hat für Diabellis schlichte Melodie nur Spott übrig. Er lehnt es ab, seine Zeit mit diesem „Schusterfleck" zu vergeuden. Und doch ergreift ihn eine Besessenheit, die ihn dazu treibt, jenen Musikzyklus zu schaffen, der als eines der epochalen Werke in die Musikgeschichte eingehen soll: die 33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli op. 120, kurz: die Diabelli-Variationen.
Was faszinierte Beethoven an diesem simplen Thema derart, dass er bis in seine von Taubheit und Krankheit gezeichneten letzten Lebensjahre diesen grandiosen Zyklus „förmlich" herausmeißelte? Die Entschlüsselung dieses Rätsels ist - knapp 200 Jahre später - für die Musikwissenschaftlerin Dr. Katherine Brandt zur Obsession geworden. Sie muss diesen musikalischen Kriminalfall lösen, doch ihr läuft die Zeit davon: Vor ihrem sich abzeichnenden Tod will sie die Forschungen zu Ende führen, muss aber auch mit ihrer Tochter ins Reine kommen.
Dass er immer wieder den Nerv unserer Zeit trifft, hat Moisés Kaufman schon mehrfach bewiesen. In seinem neuen Stück, einer Liebeserklärung an die Musik Beethovens, zeigt er auf zwei Zeitebenen, wie Katherines Arbeit voranschreitet, Beethovens Komposition Gestalt annimmt und wie sich neue Schicksalsgemeinschaften formen. Für die Broadway-Produktion der 33 Variationen wurde Kaufman für den Tony Award 2009 in der Kategorie „Bestes Stück" nominiert.
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