Die Stadt ohne Juden

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Österreich in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Arbeitslosigkeit, soziales Elend. Der Antisemitismus wird immer vehementer, „der Jude“ ist – nach Ansicht der Politiker und der Bevölkerung – der Schuldtragende an allem Übel. In der Fantasie von Hugo Bettauer – eine der schillerndsten und fortschrittlichsten Persönlichkeiten Wiens dieser Jahre - entstand die Vision zu Die Stadt ohne Juden, einem Roman von Übermorgen: Sämtliche Juden müssten aus dem Land getrieben werden, um all dieser Übel Herr zu werden. Die grausam-schreckliche Vision sollte ein paar Jahre später durch die Realität der Politik um ein Maßloses, bis dahin Undenkbares, übertroffen werden...
Hugo Bettauer wurde durch seine Romane und die von ihm herausgegebenen aufklärerischen Zeitschriften bald zum Feindbild der konservativ-reaktionären Kräfte Österreichs. Er starb am 26. März 1925 an den Folgen eines Attentats durch den Antisemiten und Hakenkreuzler Otto Rothstock. Dieser wurde vom Gericht für unzurechnungsfähig erklärt, in die Landes- Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ (wo sich auch der „Spiegelgrund“ befindet) eingewiesen und nach nur einem Jahr als geheilt entlassen.
Die Stadt ohne Juden war Bettauers erfolgreichster Roman, der reißenden Absatz fand, in mehrere Sprachen übersetzt und 1924, zwei Jahre nach seinem Erscheinen, von Hans Breslauer – mit Hans Moser in seiner ersten größeren Rolle – verfilmt wurde. Roman und Film bilden die Grundlagen für Helmut Peschinas Dramatisierung der Stadt ohne Juden. Schauplatz für dieses Projekt ist das legendäre Bellaria-Kino.
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