Die Beule auf der Stirn des Dichters

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Der Mensch Adam Deigl und die Obrigkeit ; Die Beule auf der Stirn des Dichters ; Stellungnahmen PEN Graz ; 2. Enquete der Aktionsgemeinschaft österreichischer Schriftsteller

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Wer mit bestandener Abschlußprüfung der Fährnissen des Schullebens für immer entronnen zu sein hofft, der muß sich hüten, in seinem späteren Berufsleben soviel Ruhm und öffentliches Ansehen zu erringen, dass er als Lehrstoff wiederum Aufnahme in schulische Unterrichtspläne findet. Vor allem von dem zwar ehrenvollen, aber zuweilen äußerst strapaziösen Beruf eines Nationalpoeten ist entschieden abzuragen. ^Sie meint es ja nur gut, die eifrige Lehrerin, die da mit hundertfünfzig Kindern dem gefeierten Dichter auf die Bude rückt. Es muß für einen Poeten doch schmeichelhaft sein, wenn man sogar den Entstehungsprozeß seiner Werke miterleben will. Konnte man ahnen, dass er gerade heute einen unproduktiven Tag hat? Und ziemt es sich überhaupt für einen Nationalpoeten, dass seine gefeierte Feder jemals stockt?
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