Zwielicht

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Zwielicht ; Requiem für einen großen Kapitän

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Der Produktion liegt ein bizarrer Prozess in Polen zugrunde: Eine Bauernfamilie hatte einem jüdischen Flüchtling über Jahre vorgespielt, dass die Nazis Polen immer noch besetzt halten würden. Die Bäuerin Anna Sawázka hält den Juden Mendel Horowitz bei sich versteckt, um ihn vor der Deportation zu bewahren. Der jahrelange Umgang hat ein rituelles Verhältnis hervorgebracht, beide wissen, was sie zu tun haben, um nicht entdeckt zu werden. Horowitz kommt nur kurz nachts aus seinem stickigen Verschlag im Keller. Die Beziehung ist förmlich, der Jude muss anfangs für den Unterschlupf zahlen. Stück für Stück hat er seine Juwelen hergegeben, lange mit dem Ehemann gefeilscht, wie viele Monate er für ein Schmuckstück bleiben darf. Doch nach dem Tod des Mannes haust er bei der Bäuerin, ohne dafür etwas geben zu müssen. Horowitz hat längst erkannt, es braucht dieses Versteckspiel nicht mehr. Der Krieg ist vorbei. Aus einem schlecht abgedichteten Fenster hat er Menschen gesehen, die wieder fröhlich spazieren gehen. Außerdem hat er ein Stück Zeitung gefunden. Dennoch ist er geblieben, 20 Jahre lang.
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