Marie Curie und Lise Meitner – Zwei Wissenschafterinnen, ein Schicksal 1. bis 4. Teil

Am 7. November jährt sich zum 125. Mal der Geburtstag von Marie Curie, der Entdeckerin der Radioaktivität - und der ersten Frau, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Die Radioaktivität prägte nicht nur das Leben ihrer Entdeckerin entscheidend, sondern auch eine ganze Wissenschaftergeneration. Alle bedeutenden Physiker und Chemiker der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts waren gefesselt von diesen Strahlen und von der Energie, die sich in den Atomkernen verbarg. Auch die österreichische Physikerin Lise Meitner widmete einen Großteil ihrer wissenschaftlichen Arbeit der Radioaktivität. Ende 1938 lieferte sie mit der physikalisch richtigen Interpretation der eben erst von ihrem Kollegen Otto Hahn entdeckten Kernspaltung die theoretische Grundlage für die Atombombe. An deren Bau war sie aber nicht beteiligt. Sowohl Marie Curie als auch Ilse Meitner setzten sich als Frauen über alle Hürden, die die Männerzunft Wissenschaft aufgebaut hatte, mit Zähigkeit und leidenschaftlicher Hingabe an ihre Forschungstätigkeit hinweg und wurden zu Pionierinnen der modernen Naturwissenschaften. Doch während Marie Curie gleich zweimal mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, ging Lise Meitner trotz mehrmaliger Nominierung leer aus. (orf)