ORF-Legenden: Luis Trenker - Ein Mann und seine Legenden

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Katalogzettel

Titel ORF-Legenden: Luis Trenker - Ein Mann und seine Legenden
Urheber/innen und Mitwirkende Trenker, Luis [Gefeierte Person] [GND]
Duregger, Karin [Gestaltung]
ORF 3 [Sendeanstalt]
Datum 2019.01.22 [Sendedatum]
2015 [Jahr des Copyright]
Schlagworte Theater ; Film ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-21463

Information

Inhalt

[Senderinformation] Die Dokumentation reflektiert den Mythos und legt ein differenziertes Bild von Luis Trenker frei. Regisseurin Karin Duregger hat Freunde, Verwandte, Expertinnen und Experten vor die Kamera geholt.

Ein knorriger Naturbursch mit Filzhut und Bergsteigerhemd: So ist Luis Trenker (1892-1990) bis heute in Erinnerung geblieben.

In der Zwischenkriegszeit prägte der Regisseur und Schauspieler das Genre Bergfilm. Die ersten Erfolge feierte er als Schauspieler, später reüssierte er auch als Regisseur und Drehbuchautor mit Filmen wie „Berge in Flammen“ (1931) oder „Der Rebell“ (1932). Er verklärte dabei of Themen wie „Heimat“, „Natur“ und „Krieg“. Inhaltlich orientierte er sich an der „Blut und Boden“-Ideologie, die auch im Gesellschaftsbild der späteren NS-Ideologie eine große Rolle spielte. „Bei Trenker geht es um ein ganz bestimmtes Männlichkeitsideal, um Gehorsam und Treue, um diese Naturburschen, die das Idealbild der Nationalsozialisten vertreten haben. Als die Nazis an die Macht kommen, fällt Luis Trenker natürlich perfekt in diese Propagandamaschinerie hinein“, sagt Eva Pfanzelter, Zeithistorikerin an der Universität Innsbruck.

Schon 1932 zeigten sich Adolf Hitler und Joseph Goebbels von Luis Trenkers Wirken begeistert. Für Goebbels ist „Der Rebell“ eine Parabel über das „Joch von Versailles“, also die – in den Augen der späteren Nazi-Schergen – ungerechten Grenzziehungen im Europa nach dem Ersten Weltkrieg. Luis Trenker macht daneben Filme für die Faschisten in Rom („Condottieri“, 1937), was ihn wiederum bei den Nazis in Berlin, aber vor allem in Südtirol selbst in Ungnade fallen lässt. Da nutzt es auch wenig, dass Trenker später NSDAP-Mitglied wird und sich – nach einigem Hin und Her – bei der Südtiroler Option für Nazi-Deutschland und Hitler entscheidet. Nach dem Zweiten Krieg positionierte sich der Südtiroler trotzdem lieber als Regimegegner. In lebhaft vorgetragenen Anekdoten erzählte er im Fernsehen aus seinem Leben - kurzweilig, erheiternd und unkritisch.

Heute zeichnen seine Briefe an NS-Eliten und die Aussagen von Zeithistorikern und Wegbegleitern ein anderes Bild. Die Dokumentation zeigt, mit welchem Ehrgeiz Luis Trenker Zeit seines langen Lebens an seinem persönlichen Fortkommen gearbeitet hat. Ohne viel Skrupel gegenüber seinen Auftraggebern und stets bemüht, an seinem Bild für die Nachwelt zu arbeiten. Biografische Details wie die Scheidung seiner Eltern sparte er gerne aus, den stattlichen Hof seiner Großeltern gab er als sein Geburtshaus aus.

Es ist das Bild eines Mannes, der kein politischer Fanatiker war, der aber, angetrieben vom Ehrgeiz, sein ganzes Leben lang nach Anerkennung suchte.

Kommentare von:
Dr. Hans-Jürgen Panitz, ehemaliger Agent von Luis Trenker
Eva Pfanzelter, Zeithistorikerin
Roswitha Trenker, Schwiegertochter von Luis Trenker
Joseph „Peppi“ Rifesser, langjähriger Freund von Luis Trenker
Kamaal Haque, Filmkritiker
Matthias Fanck, Enkel von Arnold Fanck
Stefan König, Biograf von Luis Trenker
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