ORF-Legenden: Paul Hörbiger

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Katalogzettel

Titel ORF-Legenden: Paul Hörbiger
Urheber/innen und Mitwirkende Hörbiger, Paul [Gefeierte Person] [GND]
Kaindlstorfer, Günter [Gestaltung] [GND]
ORF 3 [Sendeanstalt]
Datum 2019.11.03 [Sendedatum]
2019 [Jahr des Copyright]
Schlagworte Theater ; Film ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-21464

Information

Inhalt

[Senderinformation] Mit Paul Hörbiger (1894-1981) erinnert die ORF III Neuproduktion von Regisseur Günter Kaindlstorfer an eine österreichische Ikone, einen leutseligen, charmanten und vielseitigen Schauspieler. Zusammen mit Bruder Attila und Schwägerin Paula Wessely hat Paul Hörbiger die österreichische Schauspieler-Dynastie der Hörbigers mitbegründet.

In 250 Spielfilmen und unzähligen Theaterproduktionen verkörperte der Publikumsliebling über sechs Jahrzehnte lang sympathische Volkstypen wie Fiaker, Heurigensänger, Hausknechte, Dienstmänner und Schuster, er spielte aber auch Ärzte, Kavaliere und bedeutende Künstler wie Franz Schubert, Johann Strauß und Franz Grillparzer.

Paul Hörbiger, in jungen Jahren auf die Rolle des kauzigen Leichtfußes mit Heurigen-Charme festgelegt, war in vielem so etwas wie das Inbild des Durchschnittsösterreichers - auch in seinem Verhalten während der NS-Zeit. Im Frühjahr 1938 stellte sich der Leinwandstar der NS-Propaganda, wie viele andere Künstler, für einen Aufruf zur „Anschluss“-Volksabstimmung zur Verfügung. In der Folge gehörte Paul Hörbiger zu den meistbeschäftigten Schauspielern des Dritten Reiches. 1944 setzte ihn Joseph Goebbels sogar auf die sogenannte Gottbegnadeten-Liste.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schloss sich Hörbiger dann einer Widerstandsgruppe an. Dabei dürfte er seine politische Unantastbarkeit als „Gottbegnadeter“ überschätzt haben: er übergab der Widerstandsgruppe rund um den Kaffeehausbesitzer Richard Patsch kurzerhand einen Scheck über 3000 Reichsmark mit seiner eigenhändigen Unterschrift. Die Folge: Hörbiger wurde im Wiener Landesgericht inhaftiert und wegen „Hochverrats“ zum Tod verurteilt. Das Kriegsende und die Niederlage der Nazis retteten ihm das Leben.

Nach dem Krieg konnte Hörbiger seine Karriere ohne Unterbrechung fortsetzen: in den 1940er- und 50er-Jahren drehte er einige seiner erfolgreichsten Filme: „Der Hofrat Geiger“ (1947), „Der Engel mit der Posaune“ (1949), „Der dritte Mann“ (1949) und „Hallo, Dienstmann“ (1952).
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