Die Geschichte des Dritten Lagers in Österreich

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Titel Die Geschichte des Dritten Lagers in Österreich
Urheber/innen und Mitwirkende Jelinek, Gerhard [Gestaltung] [GND]
Seledec, Walter [Gestaltung]
ORF 3 [Sendeanstalt]
Datum 2017.01.28 [Sendedatum]
2000 [Jahr des Copyright]
2016 [Jahr des Copyright]
Schlagworte Politik Österreich ; Dokumentation ; Parteien - historisch / VdU ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-21468
Gesamtwerk/Reihe zeit.geschichte

Information

Inhalt

[Senderinformation] Das Dritte Lager bezeichnet in Österreich die politischen Bewegungen der deutschnationalen und nationalliberalen Wählerschaft. Die Wurzeln des Dritten Lagers reichen in die Zeit der k.u.k.-Donaumonarchie zurück, wo alle Bewegungen, von deutschvölkischen bis zu deutschfreisinnigen, die Vereinigung aller deutschsprachigen Gebiete in einem Großdeutschen Reiche forderten. Das kaiserliche Österreich, in dem die Deutschen zwar die politische und kulturelle Führung innehatten, aber nicht die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellten, sahen die Deutschnationalen als Bedrohung des Deutschtums an.

1882 hatten Karl Lueger, Viktor Adler und Georg Ritter von Schönerer im Cafe Griensteidl das „Linzer Programm“ verfasst, das als Alldeutsches Manifest die ideologische Basis der Deutschnationalen in Österreich wurde. Die drei Männer symbolisieren die unterschiedlichen politischen Richtungen, die Österreich seit mehr als einem Jahrhundert prägen: Christlichsoziale, Sozialdemokraten und Deutschnationale.

Grundlage des Dritten Lagers ist eine Richtung politischen Denkens, die davon ausgeht, dass Österreich nach dem Verlust der nicht-deutschsprachigen Gebiete nach dem Ersten Weltkrieg keine Existenzberechtigung als eigener Staat gegenüber dem Deutschen Reich hätte. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden bei der ersten Nationalratswahl 1945 rund 700.000 ehemalige österreichische NSDAP-Mitglieder und anders Belastete ausgeschlossen. Als diese zur nächsten Wahl 1949 wieder zugelassen wurden, wurde der „Verband der Unabhängigen“ (VdU) gegründet, der bei der Wahl sehr erfolgreich war. Der Begriff „Drittes Lager“ wurde von da an für die Gruppe der deutschnationalen und nationalliberalen Wähler verwendet, analog zu den Lagern der konservativen ÖVP und der sozialistischen SPÖ.

Nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 erfolgte dann die Gründung der Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) als Nachfolgeorganisation des VdU.

Das Dritte Lager - Geschichte der deutschnationalen Wurzeln
Zu Wort kommen im Film Zeitzeugen, etwa der Gründer des VdU Herbert Kraus, der frühere ORF-Generalintendant Gerd Bacher, oder Fritz Molden. Historiker wie Oliver Rathkolb, Lothar Höbelt, Brigitte Hamann und Ernst Hanisch, Politiker von Erwin Hinrschall über Alexander Götz bis zu Tassilo Broesigke. Jörg Haider spricht in seiner Heimat Bad Goisern über die Traditionen und Wurzeln seiner Partei und seiner Familie. Dreharbeiten bei nationalkonservativen Burschenschaften und Vereinen beleuchten ein wichtiges ideologisches Vorfeld des Dritten Lagers in Österreich. An Originalschauplätzen der Geschichte wird ein Fenster in eine Vergangenheit geöffnet, die Gegenwart und Zukunft Österreichs bestimmt.
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