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„Wer jung bleiben will, muss früh damit anfangen“ - so der Titel des neuen Romans von Polly Adler, der Autorin und Kolumnistin. In der Radio NÖ Nahaufnahme erzählt Angelika Hager - wie sie wirklich heißt - über ihre Arbeit und verrät, wie man jung bleibt.
Humor und Chaos bestimmen das Leben von Polly Adler - beziehungsweise der Frau, die hinter diesem Pseudonym steckt: der Autorin und Journalistin Angelika Hager. Gerade ist ihr neuer Roman erschienen.
In der Radio NÖ-Nahaufnahme erzählt Hager im Gespräch mit Judith Weissenböck, dass tatächlich „eine Menge“ von der Kunstfigur in ihr steckt: „Nur muss Polly Adler ein bisschen schneller, ein bisschen glamouröser, ein bisschen überspitzter leben als Angelika Hager, weil man will seine Leser ja nicht langweilen.“
Neues Buch spielt in Bad Vöslau
Der Autorin selbst war in letzter Zeit jedenfalls nicht langweilig. Neben Freizeitaktivitäten wie schwimmen, lesen und kochen, schrieb sie unmittelbar nach ihrem Roman „Venus im Koma“ ihr neues Buch „Wer jung bleiben will, muss früh damit anfangen”.
Der neue Roman spielt in Bad Vöslau und handelt von Mimi Stein, einer erfolgreichen Drehbuchautorin. Ihr Job macht sie unglücklich, ihre Ehe ist zwar harmonisch, aber langweilig. „Es geht in dem Buch um Freiheit und um Menschen, die sehr lange in Situationen verharren, die sie nicht glücklich machen, weil sie nicht den Mut finden, auszubrechen“, sagt Hager.
„Jung bleiben ist Geistessache“
Der Titel des Buches war auch Thema im Gespräch mit Judith Weissenböck, die von Hager gerne ihr Geheimnis des Jungbleibens wissen wollte. „Jung bleiben ist vor allem eine Geistessache“, antwortete Hager, „ich glaube, das größte Geheimnis ist, dass man sich nicht mit Fältchen, Runzeln und Verfallserscheinungen auseinandersetzt.“ Stattdessen müsse man geistig aktiv bleiben: „Indem man liest, Sprachen lernt, schaut, was in der Welt passiert, diskutiert - einfach sein Hirn wach hält und nicht nur Rosen züchtet und Stickarbeiten macht.“
Sie selbst fühlt sich noch nicht alt: „Ich habe das Glück, dass ich meine Arbeit gerne mache. Das ist ein großes Geheimnis, dass man das, was man tut, mit Leidenschaft macht.“
„Chaotisch, aber mit Struktur“
Ihren Arbeitsalltag beschreibt die gebürtige Badenerin als „sehr chaotisch, aber mit einer gewissen Struktur“. Besondere Arbeitsbedingungen braucht sie nicht, um Inspiration zu finden: „Bei mir muss es unkompliziert sein. Wenn mein Kind Besuch hat, schreibe ich in der Küche oder im Schlafzimmer. Ich habe auch schon hinten in Autos geschrieben, während jemand anderes gefahren ist. Ich habe auf Berghütten geschrieben - wenn ich Urlaub habe, habe ich immer meinen Computer dabei.“
Obwohl Angelika Hager nicht nur Bücher füllt, sondern auch eine wöchentliche Kolumne im Kurier-Magazin „Freizeit“, und noch dazu die Gesellschaftsredaktion des Nachrichtenmagazins „Profil“ leitet - so etwas wie eine Schreibblockade oder einen Mangel an Ideen ist Hager unbekannt.
„Manchmal habe ich eine Kolumne bereits drei Tage vorher im Kopf, weil mich etwas wütend macht oder weil ich etwas beobachtet habe. Manchmal habe ich auch nur einen Satz im Kopf und erspinne zu diesem Satz eine Geschichte. Aber es passiert mir eigentlich nie, dass ich überhaupt nicht weiß, was ich schreiben soll“, sagt Hager. „Also der berühmte writer’s block - den habe ich nicht, weil den kann ich mir nicht leisten. Meine größte Inspiration sind unbezahlte Rechnungen“, sagt die Autorin lachend. Damit sollten die nächsten Bücher und Kolumnen also gesichert sein.