Mister Rosa

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Katalogzettel

Titel Mister Rosa
Titelzusatz "Mister Rosa oder Die Schwierigkeit kein Zwerg zu sein" (1990) Spiel für einen Schauspieler von Barbara Frischmuth
Mitschnitt des Wiener Volkstheaters für interne Dokumentationszwecke
Spieldauer 01:22:38
Urheber/innen Frischmuth, Barbara [Text] [GND]
Mitwirkende Frischmuth, Barbara [Text] [GND]
Fritsch, Götz [Inszenierung] [GND]
Ilgisonis, Lena [Bühnenbild]
Sasse, Heribert [Darsteller/in] [GND]
Volkstheater Wien [Produzent]
Datum 1991.05.12 [Aufführungssdatum]
Ort Wien, Volkstheater [Ort der Aufführung]
Schlagworte Theater ; Literatur ; Kultur ; Drama ; Unveröffentlichte Aufnahme
Örtliche Einordnung Bundesland / Wien
Österreich
20. Jahrhundert - 90er Jahre
Typ video
Format DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
DFFLV [Dateiformat: FLV]
VKAVHSlp [Videokassette, VHS, LP]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, v-28555_k02, v-28555_k01, V-28555
Medienart FLV-Videodatei

Information

Inhalt

Viktor: Heribert Sasse
[https://emmywerner.at/volkstheater/daten/eingang/index.html?../produktionen/index.html] Viktor Schusterhenn hat sich zum Hausmann von Madame Rosa gemacht, alle Pflichten übernommen, die sonst der Frau hinter dem erfolgreichen Mann zufallen, denn Madame Rosa ist erfolgreich, eine Art Riesin, ein Varieté-Star. Viktor kann angeben so viel er will, kann sich einreden, daß Madame Rosa nur sein Werk, daß sie völlig von ihm abhängig, vollkommen in seiner Hand ist, er ist seiner Rolle des Mannes im Hintergrund, des Mannes zu Hause doch ausgeliefert, er ist eifersüchtig, verzweifelt, kindisch, wenn er befürchten muß, daß Madame ihn betrügt, daß sie in einem anderen das findet, was er nicht sein kann und was sie am meisten zu begehren scheint: einen Zwerg. „Da sitzt einer vor mir, den ich kaum kenne, zwischen Bügelbrett und Telefon, den Hörer in der Hand, und bevor er noch zu lachen beginnt, fängt das Tischchen zu zittern an. So ungefähr denke ich mir homerisches Gelächter. Nicht so sehr ein Dröhnen, als etwas, das sich bereits in den Dingen akündigt und an dem der, der es lacht, größer wird, auch wenn der Auslöser dieses Lachens pure Schadenfreude ist. Es ist der dritte Mister Rosa, der mir zeigt, wie eine Figur aus Worten zu Haut und Haar kommt. Ich erlebe eine Geburt ins Menschliche und erfahre, was ich als Autorin meinen Figuren nicht mitgeben kann, nämlich den Klang der Stimme, die Farbe der Augen, den Tonfall des Lachens. Und natürlich versuche ich zu vergleichen. Nach einem intellektuellen und einem witzigen Mister Rosa beobachte ich nun einen zutiefst komischen, wie er sich immer weiter in seine Rolle hineinarbeitet, insgesamt wohl eine tragische Rolle – und mir wird klar, daß ich eigentlich eine Liebesgeschichte geschrieben habe. Bei den Proben zu diesem Stück fällt mir der Unterschied zur Prosa und ihrer Rezeption noch stärker auf. Auch der Leser macht etwas mit meinem Text, indem er sich etwas vorstellt. Aber in die Gehirne der Leser kann ich nicht hineinschauen. Ich weiß nicht, welche Bilder mein Text projiziert und welcher persönlicher Assoziationen er sich dabei bedient. Wie dieser Prozeß verläuft, weiß ich von mir als Leserin, aber was mein Text in den Köpfen anderer für Vorstellungen bewirkt, erfahre ich nicht. Hier, auf der Probebühne, erfahre ich, was mein Text bei anderen ausgelöst hat, mit welchem Konzept sich ein Regisseur wie Götz Fritsch ihm nähert und welche Art von Beseelung und Befleischung das durch einen Schauspieler wie Heribert Sasse zur Folge hat. Es ist faszinierend und ein wenig auch erschreckend, wie mir aus dem eigenen Text eine Figur entgegentritt, der ich nicht alles mitgegeben habe, was sie auf der Bühne braucht. Stimme, Haut und Haar stammen von einem anderen – und das macht mich staunen, immer wieder staunen. Es ist ,work in progress‘, die mein Text nur auslöst, über die er aber keine Macht hat. So spannend ist also Theater im Augenblick für mich.“ (Barbara Frischmuth)

Sammlungsgeschichte

Sammlung Volkstheater

Art der Aufnahme

Theatermitschnitte

Technische Anmerkungen

Videodigitalisierung an der Österreichischen Mediathek

Verortung in der digitalen Sammlung

Schlagworte

Theater , Literatur , Kultur , Drama , Unveröffentlichte Aufnahme

Teil der Sammlung

Sammlung Volkstheater
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