Nora - Ein Puppenheim

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Inhalt

Advokat Helmer: Wolfgang Hübsch, Nora: Birgit Doll, Doktor Rank: Thomas Evertz, Frau Linde: Isabel Weicken, Krogstadt: Georg Trenkwitz, Anne-Marie: Brigitte Antonius, Hausmädchen: Vicky Gabriel, Ein Dienstbote: Günter Baumann
Eine Ehe, ein Mißverständnis: was Nora und Torvald Helmer für große Liebe und bürgerliches Glück halten, ist nichts als Projektion; für Torvald ist Nora verschwenderisches Luxusobjekt, das der Anleitung gleichmäßiger Vernunft bedarf; und Nora projiziert ihr Wunschbild des unbedingt Liebenden und großzügig Verstehenden auf Torvald.
Das Stück beschreibt die letzten drei Tage dieser berstenden Ehe: Alles scheint sich zum Besseren zu wenden; Torvald ist zum Direktor der Aktienbank ernannt worden. Die „sichere Stellung“ garantiert ein hohes Einkommen; die Zeit der Sorgen und des Sparens ist vorbei. Vor allem für Nora, die vor acht Jahren ihrem schwerkranken Mann das Leben gerettet hat, indem sie – ohne sein Wissen und gegen seine Prinzipien verstoßend – für einen Genesungsaufenthalt im Süden einen hohen Kredit aufgenommen hat, den sie seither mühsam in kleinen Raten zurückzahlt.
Torvald aber entläßt Krogstad, und damit ausgerechnet den Mann, der Nora den Kredit verschafft und ihren Schuldschein in Händen hat. Auf diesem Schuldschein hat Nora eine Unterschrift gefälscht. Krogstad – bereit mit allen Mitteln um seine Existenz zu kämpfen – deckt in einem Brief an Torvald Helmer diesen Sachverhalt auf. Nora erwartet von ihrem Mann nun das „Wunderbare“: daß er sich schützend vor sie stellen und alles auf sich nehmen wird. Aber Torvald Helmer reagiert ganz anders.
Noras Mißverständnis trifft auf Torvalds Verständnislosigkeit: von satter Sicherheit und hochfliegenden Illusionen bleiben nur Trümmer; der Augenblick des Erkennens ist kalt. Nora verläßt, um herauszufinden, wer sie selbst ist, Mann und Kinder.
Premiere [18.12.1991]
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