Globalisierung und Gewalt. Perspektiven nach dem 11. September

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Katalogzettel

Titel Globalisierung und Gewalt. Perspektiven nach dem 11. September
Titelzusatz andere Kamera
Urheber/innen und Mitwirkende Philipp, Claus [Moderation]
Baratta, Karl [Gestaltung] [GND]
Kluge, Alexander [Verfasser/in und Vortragende/r] [GND]
Volkstheater Wien [Veranstalter]
Der Standard [Veranstalter]
Datum 2002.04.07 [Aufnahmedatum]
Ort Wien, Volkstheater [Aufnahmeort]
Schlagworte Gesellschaft ; Vortrag ; Kulturveranstaltung ; Unveröffentlichte Aufnahme
Typ video
Format DFFFV1 [FFV1-Codec im AVI-Container]
DFMPG [Dateiformat: MPG]
VKAVHS [Videokassette, VHS]
Sprache Deutsch

Information

Inhalt

[https://emmywerner.at/volkstheater/daten/eingang/index.html] Aus einem Interview mit Alexander Kluge:
Standard: „Wie im Kino“ oder „wie ein Film“: Angesichts der Zerstörungsbilder aus den USA suchen die Menschen Vergleiche, als ob das alles gar nicht wirklich wäre. Wie sehen Sie dieses Missverhältnis?
Kluge: Es ist wahr, dass das Kino viele von diesen Fantasiemomenten, die in der Wirklichkeit stecken, vorweggenommen hat. Ich sehe King Kong vor mir, 1928, auf dem Empire State Building: Flugzeuge greifen an, einige rasen auch in die unteren Stockwerke des Gebäudes. Was hier zugeschlagen hat, ist ein Wirklichkeitsverhältnis. Was in New York passiert ist, hat mit Hollywood nichts zu tun. Hollywood ist eher auf der Seite des amerikanischen Präsidenten. Der jetzt, wo eigentlich nichts mehr zu machen ist, Flugzeugträger vor New York positioniert oder sagt: „Hunt them down!“ – das ist drehbuchmäßig.
Standard: Und dagegen steht die verwüstete Wirklichkeit in Manhattan.
Kluge: Ja, in einer Stadt, in der die Verletzlichkeit eines zivilisatorischen Gemeinwesens durch diese Wolkenkratzer versinnbildlicht ist. Einer hocheuropäischen Stadt, die als einzige Minderheiten in sich vereinigt, wie das früher Babylon gemacht haben mag. Wo eine eigene Sprache entstanden ist: das New Yorker Bewusstsein – aus diesen Gegensätzen heraus. Für mich ist es eine der Spitzenstädte der Zivilisation. Und es ist exzessiv verletzlich. Schon Hitler hat den Plan einer Vergeltungswaffe, der berüchtigten V3, entwickelt, die entlang der Stratosphäre, wie ein Stein auf dem Wasser, bis New York Sprengstoff transportieren sollte, „wo man immer was trifft“.
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