Hinterm Gott-sei-Dank-Bankerl. Von einer Sennerin, der Ordnung und dem Vieh (2)

Niederhütten, ein Almdorf im oberen Ennstal, in dem nur mehr eine Hütte bewirtschaftet wird. Die 79jährige Sennerin Theresa Kerschbaumer betreut zwei Kühe und verarbeitet die Milch zu Butter und Käse, die sie teils ans 50m entfernte Schutzhaus liefert, teils selbst verkauft. Das Almdorf wird von Wanderern und Einheimischen besucht. Die meisten Hütten sind inzwischen zu Wochenendhäusern umfunktioniert worden. Mit den Besuchern hat die Sennerin weniger Probleme als mit den Bauern, die an einer "geordneten" Almwirtschaft kein Interesse haben. Sie treiben nur mehr das Jungvieh auf, das nicht beaufsichtigt wird. Theresa Kerschbaumer hält, soweit es ihr möglich ist, die alte Form der Almwirtschaft aufrecht. Für sie wird eine Feier zu ihrem 25-jährigen Almjubiläum ausgerichtet. Ein Anlaß, um sich an alte Zeiten zu erinnern. Theresa Kerschbaumer, eine selbstbewußte und starke Frau, glorifiziert die Vergangenheit nicht. Trotzdem glaubt sie, daß die gewachsenen Lebens- und Bewirtschaftungsformen, zukunftsweisend sind.