winter im kopf - Ein Hörspiel von Friedrich Hahn

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Kunstradio - Radiokunst

Katalogzettel

Titel winter im kopf - Ein Hörspiel von Friedrich Hahn
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Menrad, Karl [Sprecher/in] [GND]
Aigelsreiter, Rudi [Komponist/in] [GND]
Hahn, Friedrich [GND]
ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
Datum 1998.01.22 [Sendedatum]
Schlagworte Kultur ; Radiosendung-Sendematerial
Typ audio
Format TKAo [Tonband auf Kern (AEG); Ohne nähere Beschreibung]
Signatur 9-35747
Gesamtwerk/Reihe Kunstradio - Radiokunst

Information

Inhalt

"winter im kopf", seine letzte Radioarbeit, bezeichnet der Autor Friedrich Hahn als ein "Männerstück", als Pendant zu "loess", seinem 1989 produzierten "Frauenstück"(ORF). Zentrales Thema ist das Sprechen, die Macht des Erzählens, die der Autor als "männliches Prinzip der Kommunikation" versteht. "winter im kopf" stellt sich - so Hahn - aber auch als "akustisches Emblem unserer Ankündigungsgesellschaft" dar: Musik und Text bilden eine Endlosschleife, gebrochen durch den O-Ton aus typischen TV-Vorankündigungen. "winter im kopf" gestaltet sich szenarisch als Performance, als fließendes, akustisches Theater, das die Welt als Museum zeigt, wie es Friedrich Hahn selbst beschreibt. Angesiedelt ist diese Performance in einem Keller, in dem der männliche Akteur die immer gleichen Bewegungen ausführt, sodaß sie schließlich einem Ritual gleichen: Von rechts holt er leere Doppelliterflaschen um sie links aufzustapeln - und zwar so lange, bis der Kellerraum am Ende fast bis zur Gänze mit Flaschen vollgeräumt ist. Beim Hin-und Herkriechen spricht der Mann einen lyrikartigen Text, wobei der Sprechrhytmus regelmäßige Bruchstellen aufweist - nämlich immer dann, wenn der Sprechende gerade seinen Kopf einziehen muß, da sich in der Mitte der tief liegenden Kellerdecke eine Stahltraverse befindet, die ihm bei seinen Bewegungen behindert. Komponiert ist diese musikalische Performance vorwiegend aus leisen meditativen Tönen, die Klangräume bilden und zugleich die Dramaturgie des Textes formen, indem sie ihn in Bewegung bringen. Es entsteht eine Art von "Walgesang".
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