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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
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KI-generiertes Transkript
Mittagsschonal.
Es ist 12 Uhr durch das Mittagsschanal auf Ö1 und Ö3 für Drohnenmachatschke.
Ein Überblick über unser Programm bis 13 Uhr.
Zunächst aus Österreich.
Entscheidung über die neuen Spar- und Kreditzinsen.
ÖVP-Clubobmann Koren nimmt zur wirtschaftspolitischen Fragestellung.
Hochschularbeitsbericht 1975 von Wissenschaftsministerin Firnberg vorgestellt und die Inlandspresseschau.
Unsere Auslandsbeiträge befassen sich heute mit den angeblich gespannten Beziehungen zwischen Rumänien und der Sowjetunion, mit der heute in Chile beginnenden Konferenz der Organisation amerikanischer Staaten und mit der Situation vor den letzten drei Vorwahlen in den USA.
Außerdem berichten wir über eine neue Lichtquelle, eine Art Leuchtstoffröhre im Glühbirnenformat und im Kulturmagazin unter anderem über die kommende Uraufführung des neuen Thomas-Bernhard-Stücks, die berühmten.
Zunächst aber wie immer die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Raymond Heller, Sprecher Wilfried Schirrlbauer.
Nach dem Einmarsch der syrischen Truppen in den Libanon sind die Feindseligkeiten zwischen Christen und Moslems zwar fast völlig zum Stillstand gekommen, aus Beirut werden jedoch weiterhin Gefechte zwischen linksgerichteten Palästinensern und von Syrien kontrollierten Zeicher-Einheiten gemeldet.
Gestern kamen bei Gefechten in der Hauptstadt mehr als 40 Menschen ums Leben, etwa 50 wurden verwundet.
Nach Angaben des amerikanischen Geheimdienstes sind in den vergangenen Tagen weitere 1000 syrische Soldaten in den Lebanon einmarschiert.
Ein Teil dieser Truppen soll in den Zentral-Lebanon vorgestoßen sein.
Der sowjetische Ministerpräsident Kassigin hat heute seinen viertägigen Besuch in Syrien beendet und ist von Damaskus abgereist.
In einem gemeinsamen Kommuniqué drücken die UdSSR und Syrien ihre tiefe Beunruhigung über das Andauern der libanesischen Krise aus.
Die syrische Intervention im Libanon wird in der Erklärung nicht erwähnt.
Die Regierungen in Moskau und Damaskus fördern auch einen Rückzug der israelischen Truppen aus allen besetzten arabischen Gebieten und die Anerkennung der legitimen Rechte der Palästinenser.
Großbritannien.
Das Verhältnis zwischen Ägypten und der Sowjetunion ist nach einem heute von der Londoner Times veröffentlichten Interview mit Staatspräsident Sadat weiterhin sehr gespannt.
Der ägyptische Staatschef betonte, er bemühe sich energisch um eine Verbesserung dieser Beziehungen, der Kreml müsse Ägypten jedoch so nehmen wie es ist und nicht wie die Sowjets es haben wollen.
Trotz der Differenzen sind Kairo und Moskau nach den Wörtern Sadats einig über die Notwendigkeit der Wiedereinberufung der Genfer Nahostfriedenskonferenz.
Dem stünde jedoch als Haupthindernis die wechselhafte Haltung Syriens gegenüber, dass, wie Sadat betonte, an einem Tag seine Bereitschaft erkläre, nach Genf zu gehen und dies am nächsten Tag widerrufe.
Ägypten.
Der Generalsekretär der Einheitspartei Arabische Sozialistische Union, Maghub, ist durch den ehemaligen Minister Khalil abgelöst worden.
Maghub wurde als Wirtschaftsprofessor an die Universität Kairo berufen.
Als Grund für die Umbesetzung wird in Kairo der Widerstand Maghubs gegen eine Reorganisation der Partei und gegen die geplante Wiederherstellung des Mehrparteien-Systems angesehen.
Der neue Parteichef hat an einer amerikanischen Universität studiert und war unter Präsident Nasser unter anderem Verkehrsminister und stellvertretender Industrie- und Bergbauminister.
Südwestafrika.
Die Verfassungskonferenz hat gestern in Windhoek beschlossen, das Apartheid-System, Distrikt der Rassentrennung, zu lockern.
Künftig hin sollen in Hotels, Restaurants und Ferienorten Menschen aller Rassen Zutritt haben.
In der Haft sollen für die Farbigen dieselben Bedingungen gelten wie für Weiße.
Die Vorschläge der Verfassungskonferenz müssen noch von der gesetzgebenden Versammlung gebilligt werden, die von der südafrikanischen Regierung gelenkt wird.
Südwestafrika wird gegen den Willen der Vereinten Nationen von Südafrika verwaltet.
Südafrika.
Regierungschef Forster wird voraussichtlich am 23. oder 24.
Juni mit dem amerikanischen Außenminister Kissinger in einem noch nicht näher bezeichneten Ort in der Bundesrepublik Deutschland zusammentreffen.
Forster wird in der Bundesrepublik den Vorsitz bei einem Treffen der in Europa, Nordamerika und im Nahen Osten akkreditierten südafrikanischen Botschafter führen.
Niederlande.
Die wegen des Verlustes des Kernkraftgeschäftes mit Südafrika befürchtete Regierungskrise im Haag ist abgewendet.
Die Abgeordneten haben heute mit großer Mehrheit einen Misstrauensantrag der Liberalen gegen die Regierung unter Ministerpräsident Deneuil abgelehnt.
Die Liberalen warfen dem sozialistischen Regierungschef vor, durch sein Zögern das Geschäft mit Südafrika verloren zu haben.
Die sozialistischen Kabinettsmitglieder hatten das Geschäft mit Südafrika aus politischen Gründen abgelehnt.
Sie befürchteten, dass eine niederländische Beteiligung an dem Bau eines Atomkraftwerkes in Südafrika als indirekte Billigung der Rassentrennungspolitik der Regierung in Kapstadt gewertet worden wäre.
Spanien.
Der geplante Kongress der illegalen Gewerkschaften, der sogenannten Arbeiterkommissionen, ist vom Innenministerium verboten worden.
In einer offiziellen Begründung heißt es, die Arbeiterkommissionen seien als Instrument der kommunistischen Partei Spaniens zu betrachten.
Gestern hat die Polizei den Kommunistenführer Santiago Alvarez verhaftet.
Alvarez ist ein führender Funktionär der illegalen spanischen kommunistischen Partei.
USA.
Der ehemalige Vizepräsident Humphrey hat Meldungen bestätigt, er werde sich möglicherweise doch noch um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei bewerben.
Humphrey sagte gestern Abend in einem Interview, sollte der derzeit führende Bewerber Jimmy Carter nach Abschluss der Delegierten Auswahl für den Parteikonvent weniger als 1300 Stimmen erhalten, so werde er ernsthaft überlegen, sich selbst um die Aufstellung als Präsidentschaftskandidat zu bemühen.
Er habe allerdings nicht die Absicht, meinte Humphrey, die Demokratische Partei zu spalten.
Chile In Santiago beginnt heute die sechste Generalversammlung der OAS, der Organisation amerikanischer Staaten.
Hauptthemen der Beratungen sind Fragen der Menschenrechte, politische und wirtschaftliche Probleme und ein neuer Vertrag für den Panama-Kanal.
Guam.
Eine viermotorige Propellermaschine der philippinischen Luftfahrtgesellschaft Air Manila ist heute früh unmittelbar nach dem Start vom Flughafen der zu den Vereinigten Staaten gehörenden Pazifikinsel abgestürzt.
Alle 43 Insassen der Maschine, unter ihnen 35 philippinische Arbeiter, einige Offiziere der amerikanischen Marineluftwaffe und die Mitglieder der Besatzung sind bei dem Unglück ums Leben gekommen.
Außerdem wurde ein Lastwagenfahrer getötet, dessen Fahrzeug von Teilen der abgestürzten Maschine zerstört wurde.
Die Überschwemmungskatastrophe auf der philippinischen Hauptinsel Luzon hat nach offiziellen Angaben mindestens 240 Menschenleben gefordert.
Die Sachschäden werden auf etwa 67 Millionen Dollar geschätzt.
Die Überschwemmungen sind durch Sintflutartige Regenfälle nach einem Tropensturm verursacht worden.
Angola.
Eine sowjetische Verkehrsmaschine vom Typ Tupolev 154 mit 46 Personen an Bord wird heute seit dem Start in Luanda vermisst.
Das Flugzeug sollte in Malabu auf der Insel Fernando Po im Atlantik zwischenlanden, ist bisher jedoch nicht eingetroffen.
Erst vor wenigen Wochen wurde der Linienverkehr zwischen Moskau und Luanda aufgenommen.
Kanada.
Mit technologischer Hilfe der Sowjetunion wird in absehbarer Zeit auf Kuba ein erstes Kernkraftwerk errichtet werden.
Der kubanische Industrieminister erklärte ferner anlässlich der UNO-Konferenz für Wohnungspolitik in Vancouver, Kuba habe keine Einwände gegen die Nutzung der Atomenergie, soweit sie unter Sicherheitsvorkehrungen und lediglich für friedliche Zwecke verwendet werde.
USA.
Der internationale Währungsfonds in Washington hat am Mittwoch bei der ersten Versteigerung von Gold aus eigenen Beständen einen Gewinn von rund 67 Millionen Dollar erzielt.
Der Erlös soll für Anleihen an Entwicklungsländer zu niedrigen Zinssätzen verwendet werden.
Der Verkaufspreis lag dicht bei dem auf den internationalen Goldmärkten geforderten Preis von etwa 126,65 Dollar je Fein und Zettel.
Österreich.
Eine Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Mikrochemie in Innsbruck befasst sich heute mit der Analyse von Suchtgiften und Dopingmitteln.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen neue Beurteilungskriterien für die Resultate der Dopinganalysen.
Der Vorstand des Institutes für analytische Chemie der Universität Wien, Professor Huber, erklärte inzwischen, seiner Meinung nach seien die derzeit gültigen Dopingregeln veraltet.
Sie hätten keineswegs mit der enormen Steigerung der Leistungsfähigkeit der analytischen Chemie Schritt gehalten, die bereits Spurenanalysen von weniger als einem Billionstel Gramm durchführen könne.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
Die Nähe eines Tiefs im Karpatenraum sowie eine flache Druckverteilung in höheren Luftschichten über Mitteleuropa bewirken in Österreich einen wechselhaften Wettercharakter.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Norden bei starker Bewölkung häufig Regenschauer.
Im Osten unterschiedliche Bewölkung und nachmittags örtlich Regenschauer, in der Nacht jedoch zunehmende Bewölkung und strichweise Regen.
In Südösterreich hingegen aufgelockerte Bewölkung und nur geringe Niederschlagsneigung.
Winde aus Nordwest bis Nordost.
Nachmittagstemperaturen 10 bis 16 Grad, im Süden bis 18.
Frühtemperaturen 5 bis 10 Grad.
Die Prognose für morgen Samstag.
Vielfach wolkig bis stark bewölkt.
Mäßige Niederschlagsneigung.
Winde aus Nordwest bis Nordost.
Tageshöchsttemperaturen 13 bis 16 Grad, zum Teil auch darüber.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 14 Grad Nordwestwind, 20 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 15° Nordwest 30, Linz stark bewölkt, 13° West 5, Salzburg stark bewölkt, 13° Nord 5, Innsbruck wolkig, 15° Windstille, Bregenz stark bewölkt, 13° Nordwest 3, Graz heiter, 16° Nord 20 und Klagenfurt heiter, 16° Südostwind, 10 km pro Stunde.
Es ist in einer halben Minute 12.12 Uhr.
Im Finanzministerium in Wien findet heute die voraussichtlich entscheidende Sitzung zwischen Finanzminister Andros und Vertretern des Kreditapparates, also Banken und Sparkassen, über das allgemeine Zinsenniveau statt.
Die Konturen sind vom Minister schon seit einiger Zeit gezogen worden.
Senkung der Einlagenzinsen um ein halbes Prozent, der Kreditzinsen um ein Prozent, Kürzungen bei der Sparförderung.
Für morgen ist eine Besprechung zwischen dem Finanzminister, Bundeskanzler Kreisky und ÖGB-Präsident Benje angesetzt.
Von dieser Besprechung wird die allerletzte Angleichung der im Einzelnen doch leicht unterschiedlichen Positionen erwartet.
Hören Sie nun ein Gespräch, das Hans Adler mit Finanzminister Dr. Hannes Androsch geführt hat.
Herr Minister Androsch, welche von den heute beschlossenen Maßnahmen sind nun die, die praktisch sofort wirksam werden?
Zunächst sind heute überhaupt noch keine Maßnahmen beschlossen worden.
Vielmehr hat der Kreditapparat und die Notenbank ein Paket in Vorschlag gebracht, dessen Zielrichtung in Verbindung mit einer
zuerst zu treffenden Bankratensenkung.
Es wäre, dass im Vergleich zu unseren Partnerländern Deutschland und Schweiz sowohl
bei den Kredit- wie bei den Einlagezinsen überhöhte Zinsniveau zu senken.
Und zwar bei den Kreditzinsen um einen Prozentpunkt und auf der anderen Seite auch eine Zurückführung der Anleiheverzinsung.
Bei den Einlagen eine
Reduktion, eine Verminderung ebenfalls um einen Prozentpunkt bei den sogenannten grauen Zinsen, ein halbes Prozent bei den täglich fälligen Geldern, also die heute 0,75% Verzinsung haben auf 0,25% und weil es ein Paket ist, so der Standpunkt des Kreditapparates, auch beim sogenannten Eckzinssatz
ab 1.
Juni um ein halbes Prozent von 5 auf 4,5 und zu diesem Punkt vor allem habe ich gesagt, dass das nicht möglich sein wird und ich mir eigentlich nur den 1.
Jänner hier vorstellen kann.
Wir sind so verblieben, da auch noch Fragen der Sparförderung am Dienstag.
zu erörtern sein werden, dass wir uns nach der Generalratssitzung, bei der die vorgesehene Bankratensenkung erfolgt, nächste Woche am Mittwoch wieder zusammenkommen.
Morgen ist ein Gespräch zwischen Ihnen, Herrn Gewerkschaftsbundpräsident Peña und Herrn Bundeskanzler Kreisky.
Ist dann eine Änderung der bestehenden Verträge eventuell gedacht und was wird bei den Bausparverträgen jetzt vermutlich geschehen?
Nun zunächst zur morgigen Aussprache.
Das ist eine sehr wichtige wirtschaftspolitische Entscheidung, von der die bisher erfolgreiche aber weitere Inflationsbekämpfung nicht unmaßgeblich beeinflusst wird, nachdem es uns ja bisher gelungen ist,
bei der Arbeitsplatzsicherung Traumergebnisse zustande zu bringen.
Und das ist eine Gesamtverantwortung, die nicht alleine der Finanzminister in der Lage ist zu tragen.
Genügt schon, wenn er in der Öffentlichkeit, so wie die Diskussion geführt wurde und führt,
die alleinige Verantwortung bisher getragen hat.
Und was nun die konkrete Frage des Bauspans anlangt, so findet darüber, wie gesagt, noch mit den Bausparkassen am Dienstag eine Besprechung statt.
Aber aus unseren Vorschlägen geht zunächst eines eindeutig hervor, dass in bestehende Verträge
den Bedingungen, unter denen sie geschlossen wurden, nicht eingegriffen wird, also sich nichts ändern soll.
Wie schaut nun der Zeitplan bei den Kreditkostensenkungen aus?
Ich stelle mir vor, dass zunächst die Bankratensenkung Platz greifen müsste, dass dann
mit 1.
Juli alle Maßnahmen in Kraft treten, ausgenommen die Anleihe-Frage.
Das richtet sich nach einem Anleihe-Termin eben und nach der Marktsituation.
Hier ist es ja sozusagen ein schrittweises Einschleifen und Anpassen an den Markt.
Und das, was den Eckzinssatz anlangt, der 1.
Juni in Aussicht genommen wird,
sodass also der Kreditapparat eine beträchtliche Vorleistung zu erbringen hätte und sich hier sicherlich das besondere Problem stellt, dass die einzelnen Institute und Institutsgruppen unterschiedlich getroffen werden.
Also überall dort, wo besonders viel Spareinlagen sind, trifft das härter und schwächt die Ertragskraft beträchtlich dieser Institute.
Das ist das Problem, das hier noch zu diskutieren sein wird.
Können Sie sich vorstellen, dass man in irgendeiner Form Unterschiede machen oder Hilfestellung geben wird, etwa bei den Sparkassen, für die das, was Sie eben gesagt haben, ja besonders stark zutrifft?
Ja, Hilfestellung sicherlich nicht, denn ich meine, eines muss sichergestellt sein, dass die
Zinsen, die die Einleger wollen, durch die Ausleihungen hereinkommen.
Ich meine, das ist ein ganz einfaches Prinzip und wir können nicht noch mehr, als das durch die Sparförderung ohnehin schon der Fall ist, das auch subventionieren.
Denn Geld ist ja schließlich auch eine Ware und hat ihren Preis und diesen Preis kann nicht wieder der Steuerzahler
bezahlen oder zuschießen.
Das Gespräch mit Finanzminister Androsch führte Hans Adler.
Im Parlament gab ÖVP-Klubobmann Professor Koren am Vormittag eine Pressekonferenz.
Es ging um aktuelle wirtschaftspolitische Fragen und dabei war zu erwarten, dass die Änderungen bei den Spar- und Kreditzinsen im Mittelpunkt stehen würden.
Es berichtet jetzt aus dem Parlament Johannes Fischer.
Massiv wie noch selten ging heute unmittelbar nach dem Kreditgipfel ÖVP-Kluboband Prof. Korin mit der Regierungspartei, insbesondere aber mit Finanzminister Andros ins Oppositionelle Gericht.
Im Zusammenhang mit den Beschlüssen des Finanzministers und des Kreditapparates, über die Sie ja eben gehört haben,
Und im Zusammenhang mit den Ankündigungen des Ministers, er werde für das Budget 9777 Opferbereitschaft von der Bevölkerung und eine Anzahl von Einsparungsmaßnahmen verlangen müssen, sprach Koharren von einer offenen Krise der Regierungspartei.
Die kaum verdeckte Spannungen zwischen Bundeskanzler Kreisky, Finanzminister Androsch und ÖGB-Präsident Benja habe wachgerufen.
Koren meinte skeptisch, er glaube nicht, dass die Bereitschaft des sozialistischen Kabinetts auch diesmal vorhanden sein werde, den Sparappellen des Finanzministers so widerspruchslos zu folgen wie bisher und charakterisierte die ersten Ankündigungen des Ministers als dritte Belastungslawine, die auf die Bevölkerung nunmehr zurolle.
Korin erinnerte daran, dass Minister Androsch noch vor zehn Monaten 25 Milliarden Schilling Budgetdefizit als Horrorzahl bezeichnet habe.
Einen Monat später jedoch selbst ein Defizit von 46 Millionen genannt habe.
Vor sechs Monaten angekündigt habe, es werde keine weiteren Belastungen der Bevölkerung mehr geben.
Vor fünf Monaten bei der Klausur am Sachsengang die geplanten Steuererhöhungen und Tariferhöhungen auf den verschiedensten Gebieten ins Auge gefasst worden seien und
Seit einer Woche hören die Österreicher nun wieder, dass sie sich noch einmal als Opfer bereit für die Irrtümer und Fehler ihres Finanzministers schröpfen lassen sollen.
Diese sprunghaften und widersprechenden Aussagen und Handlungen des Finanzministers in einem knappen Dreivierteljahr nehmen ihm endgültig jede Glaubwürdigkeit.
Androsch und die Regierungsfraktion, ergänzender ÖVP-Klubchef, hätten vor Monaten einen Untersuchungsausschuss abgelehnt, der sich mit der Budgetproblematik auseinandersetzen sollte und hätten es auch abgelehnt, eine längerfristige Budgetvorschau durch den Wirtschaftsbeirat erstellen zu lassen.
ohne der Bevölkerung nun klar zu sagen, wie es um die Budgetlage tatsächlich stehe und welche Maßnahmen im Einzelnen getroffen werden sollten, meinte Korin.
Ich glaube, es ist unverantwortlich und unzumutbar, die Österreicher nun zum dritten Mal in einem halben Jahr zur Katastrophenhilfe aufzurufen, ohne ihnen Art und Ausmaß der Katastrophe zu nennen.
Die sozialistische Mehrheit wird sich sicherlich sehr gut überlegen müssen,
ob sie die Österreich noch einmal mit der simplen Doppelfinte Steuern oder Arbeitsplätze verschrecken und mundtot machen kann oder ob nicht doch eine ehrliche Bilanz, die einer Prüfung auch tatsächlich standhält, nun am Platze wäre.
Die ÖVP-Ergänztekorin werde es nicht versäumern, schon am kommenden Mittwoch im Parlament beim Wirtschaftsbericht der Bundesregierung Klarheit über alle diese Fragen vom Finanzminister zu verlangen.
Zu den einzelnen anstehenden Maßnahmen, wie etwa Zinssenkung bei den Krediten und Spareinlagen, Maßnahmen, die gestern unter anderem seitens der Industrie begrüßt worden waren, meinte Koren, es sei selbstverständlich, dass die Kreditnehmer über eine Senkung der Kreditkosten erfreut seien.
Trotzdem sei der breiten Masse der Sparer eine Verringerung ihrer Spareinlagenzinsen nicht zuzumuten.
Zur Ankündigung des Ministers, die Milchpreisstützungen in der Höhe von mehr als einer Milliarde Schilling zu kürzen und zu deren Auswirkungen vertrat Koren die Meinung,
Selbstverständlich bedeutet Abbau der Milchpreisstützungen massive Erhöhung des Milchpreises.
Das heißt Entlastung des Budgets auf Kosten aller Konsumenten.
Und ich erinnere mich noch gut daran, wie bei einer Milchpreiserhöhung im Jahr 1966 der Herr Vizekanzler Pittermann mit Tränen und florter Stimme im Plenum des Nationalrats von den armen Mutterln gesprochen hat, die sich die Milch in den Café nicht mehr leisten können.
Der Milchpreis von heute ist ein Mehrfaches des Milchpreises von damals.
Die letzte Merkung des ÖVP-Klubchefs bezog sich auf eine von der ÖVP-Alleinregierung 1966 durchgeführte Milchpreiserhöhung, wie überhaupt Koren mit seinen eigenen Maßnahmen zu Zeiten seiner Ministerschaft konfrontiert wurde.
Auch Korin hatte seinerzeit eine Reihe von neuen Steuern eingeführt und andere erhöht, um, ebenso wie Finanzminister Andros jetzt, das Budgetdefizit zu sanieren.
Allerdings, so Korin heute, sei die Situation von damals nicht mit der heutigen zu vergleichen.
Und außerdem habe er, Korin, in seiner Zeit als Ressortminister die Bevölkerung nicht im Unklaren über die geplanten Maßnahmen gelassen.
Diese Unklarheit, ergänzte Korin, bestehe aber jetzt aller Orten.
So weit mein Bericht von der Pressekonferenz und damit zurück zum Mittagsjournal.
Reporter im Parlament war Johannes Fischer und mit dem Thema Wirtschafts- und Finanzpolitik befasst sich auch unser nächster Beitrag der Inlandspresse Schau.
Erich Eichinger hat die Zitate aus den Leitartikeln ausgewählt und zusammengestellt.
Mehrere Zeitungen befassen sich heute mit Fragen der Budgeterstellung und im Speziellen mit der allgemeinen Diskussion über das Zinsenniveau.
Im Kurier geht Dieter Lenhardt auf die Ankündigung des Finanzministers ein, Kürzungen bei der staatlichen Sparförderung vorzunehmen.
Unter dem Titel »Anzapft wird« schreibt Lenhardt.
Wird nämlich das Bausparen unattraktiv, dann mangelt es an billigem Baugeld.
Das Warten auf Darlehen würde noch länger dauern.
Das führte aber straks zu zwei schlimmen Alternativen.
Entweder zum Bauverzicht, wäre tödlich für die ohne Riesengeschüttelte Bauwirtschaft, oder zu noch teureren Wohnungen, wäre tödlich für alle Bemühungen um den Geldwert.
und wäre auf den zweiten Blick doch erst recht wieder unsozial, weil dadurch gerade die von Minister Androsch so liebevoll zitierten jungen Familien noch schwerer zur eigenen Wohnung kämen.
Dass auch das Bausparen angesichts der Budgetnot bluten muss, steht außer Zweifel.
Anzapft wird nun einmal.
Schraubt der Herr über Österreichs Finanzen aber die öffentliche Förderung von 25 auf weniger als 20 Prozent zurück, dann wird's gefährlich.
Dann folgt dem Anzapfen das Ausrinnen.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung geht Hans Diebold auf eine Äußerung der Industriellenvereinigung ein, dass eine Erhöhung der Vermögenssteuer eine Maßnahme zur unrechten Zeit wäre.
Dazu meint der Autor.
Solidarität findet man oft bei denen am wenigsten, denen es am besten geht.
Nicht nur in Österreich und nicht nur heute.
Obwohl die Feststellung, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt, aus dem Bibeltext nie gestrichen wurde,
geben die Geldleute in christdemokratischen Parteien ungeniert den Ton an.
So in Italien mit dem Erfolg, dass dort die Alternative der Kommunismus ist.
Sie finanzieren Parteien, die in Europa den Sozialismus bekämpfen.
Aber freiwillig ein Solidaritätsopfer zu bringen, mitzuzahlen, dagegen spricht man sich in Kreisen der Industrie ganz entschieden aus.
Bei den Sparern sind die Industriellen schon weniger zimperlich.
Rasch wurde errechnet, dass die Industrie durch eine Kreditkostensenkung als Folge der Reduzierung der Verzinsung für Spareinlagen sich rund eine dreiviertel Milliarde Schilling im Jahr ersparen würde.
So viel Geld wie eine Erhöhung der Vermögenssteuer um 25 Prozent ausmachen würde.
Einen anderen Aspekt nimmt die tägliche Spalte der Punkt in den oberösterreichischen Nachrichten aufs Korn.
Hier liest man.
Wenn Androsch das Budget mit Milch sanieren will, besteht der Verdacht, dass daraus Käse wird.
Stellungnahmen finden sich auch zur Preiserhöhung des beim Schaffner gelösten Einzelfahrscheines der Wiener Tramwei von derzeit 8 Schilling auf 10 Schilling ab 1.
August.
Dazu meint unter anderem die kommunistische Volksstimme.
Die vielen Androschbelastungen sind noch nicht genug.
Jetzt kommen auch die kommunalen dazu.
Und weiter?
Wie üblich wird auch diesmal die Tariferhöhung als unvermeidlich bezeichnet.
Doch es ist ganz klar, dass man mit Tariferhöhungen niemals die Verkehrsprobleme Wiens lösen kann.
Statt den innerstädtischen Verkehr endlich attraktiver zu machen, werden die Tarife erhöht.
Macht man die an sich alles andere als bequeme und schnelle Straßenbahn noch teurer.
Da redet man immer von Vorrang dem Massenverkehr, aber tatsächlich haben nur die Massenbelastungen Vorrang.
Mit dem Wiener Tramwaytarif befasst sich auch ein Kurzkommentar in der Presse.
Hier heißt es.
Dass auf den modernen Wiener Straßenbahnwagen an der Vordertür zu lesen steht, hier sei der Zutritt für Barzahler, wird am 1.
August eine zusätzliche Bedeutung haben.
Im Anbetracht der Tatsache, dass sich die Tramweihtarife zu diesem Zeitpunkt wieder enorm verteuern, werden wohl durch die andere Tür jene den Wagen besteigen, die mit Check zahlen.
Es wird den Verkehrsbetrieben empfohlen, im Rahmen des nun notwendigen zusätzlichen Kundendienstes auch Diners Club und andere Kreditkarten zuzulassen.
allenfalls auch das Fahr-Jetzt-Zahl-Später-Geschäft zu forcieren.
Denn bei 10 Schilling für den Schaffner-Fahrschein, ne Mark 50, würden die deutschen Gäste sagen, mehr als einen halben Dollar für die Amerikaner, 500 Lire für Italiener, da lohnt sich schon ein veritables Kreditsystem.
Zum Lachen?
Eigentlich nicht.
Die Wiener SP-Gemeinderäte haben die Bankrotterklärung des innerstädtischen Massenverkehrs unterfertigt.
Motto, nimm Urlaub vom Auto.
Oder auch, sag Ja zu Wien.
Das war die Inlands-Presseschau.
In zweieinhalb Minuten ist es halb ein Uhr Mittag.
Der amerikanische Vorwahlkampf geht in seine Endphase.
In der kommenden Woche, am Dienstag, finden die letzten drei der sogenannten Primaries statt, der Vorwahlen, mit denen die beiden Parteien jene Kandidaten finden wollen, zwischen denen dann im Sommer auf den beiden Parteikonventen der jeweilige Präsidentschaftskandidat bestimmt werden soll.
soll und nicht muss.
Denn es ist durchaus nicht so, dass der bei den Vorwahlen erfolgreichste Politiker auch in den Präsidentenwahlkampf zieht.
Zur Zeit jedenfalls sieht es so aus, dass weder bei den Republikanern noch bei den Demokraten ein Mann genügend Delegiertenstimmen für den Parteikonvent gewonnen hat, um im ersten Wahlgang gekürt zu werden.
Und ab dem zweiten Wahlgang besteht dann für die durch den Ausgang der Primaries festgelegten Delegierten kein Zwang mehr, sich an das Vorwahlergebnis zu halten.
Dennoch, von den kommenden Vorwahlen hängt für die Spitzenkandidaten der Republikaner und der Demokraten viel ab, berichtet unser Amerika-Korrespondent Rudolf Stoiber aus Los Angeles.
Die letzten Turniere des amerikanischen Vorwahlkampfes werden am kommenden Dienstag in drei großen, hochindustrialisierten und wegen der Delegiertenzahl, die sie kontrollieren, äußerst wichtigen Bundesstaaten ausgetragen, nämlich in Ohio, New Jersey und hier in Kalifornien.
wobei Kalifornien, dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat mit fast 21 Millionen Einwohnern, der Vorrang unter den Dreien gebührt, weil hier mehr Delegiertenstimmen auf dem Spiel stehen als anderswo.
280 demokratische Delegierte zum Parteikonvent in New York und 167 zum republikanischen Parteikonvent in Kansas City.
Wie sieht nun die Lage in Kalifornien wenige Tage vor der entscheidenden Wahl aus?
Präsident Ford musste seine Vorwahlkampagne in Kalifornien frühzeitig abbrechen, weil ihm die Wahlkampfmittel, die ihm nach dem neuen Wahlkampffinanzierungsgesetz zustehen, ausgegangen sind.
Seine Wahlkampfstrategen sind am Anfang mit den Wahlkampfgeldern zu großzügig umgegangen, sodass sie nun für den letzten Einsatz in Kalifornien fehlen.
Allerdings wurden die Chancen des Präsidenten,
Ronald Reagan hier in seinem eigenen Heimatstaat zu schlagen, von vornherein gering eingeschätzt.
Da auf der republikanischen Seite alle 167 Delegierten stimmen, dem Kandidaten zufallen, der die einfache Mehrheit gewinnt.
Dies ist aller Voraussicht nach Reagan.
Was bedeutet, dass der Präsident nicht mit der notwendigen Delegiertenzahl zum Parteikonvent kommen wird, um im ersten Wahlgang nominiert zu werden.
Außer Reagan begeht in letzter Minute einen taktischen Fehler und verliert Kalifornien.
Dass dies noch immer möglich ist, zeigt eine Episode, die sich in Sacramento abspielte.
Reagan erklärte, falls er Präsident wird, würde er in Erwägung ziehen, amerikanische Truppen zur Aufrechterhaltung der Ordnung nach Rhodesien zu entsenden.
Er musste sich später korrigieren, die USA würden unter seiner Präsidentschaft in Rhodesien nicht in den Krieg ziehen.
Und schließlich steckte er zurück, er hätte UN-Truppen, Truppen der Vereinten Nationen und nicht US-Truppen gemeint.
Aber derartige außenpolitische Fauxpas zeigen, wie unsicher und vor allem unüberlegt und impulsiv sich Reagan auf dem außenpolitischen Paket bewegt.
Aber hier in Kalifornien spielen außenpolitische Fragen bei den Wählern weniger Rolle als im Osten des Landes.
Und so ging man darüber zur Tagesordnung über und beschäftigt sich lieber und genüsslich mit dem Sex-Skandal in Washington, der immer weitere Kreise zieht, seit bekannt wurde, dass Elizabeth Wray, die Sex-Partnerin des demokratischen Abgeordneten Owen Hayes, nicht nur mit ihrem Chef, für den sie hätte nur Waschien schreiben sollen, sondern auch mit 13 anderen Kongressabgeordneten und zwei Senatoren,
und dem Pressefotografen des Weißen Hauses, David Kennelly, intim war und die Telefongespräche mit ihren Herrenkontakten auf Tonband aufgenommen hat.
Missouri hat dieses Beweismaterial, das angeblich äußerst prominente Politiker impliziert, den Beamten des Justizministeriums übergeben.
Abgeordneter Haise hat nun angeboten, einen seiner beiden Vorsitzposten, nämlich den Vorsitz des Demokratischen Wahlkampfkomitees
niederzulegen, solange die nun begonnenen Untersuchungen gegen ihn laufen.
Der Vorwahlkampf geht zwar nun dem Ende zu, aber die Periode zwischen dem 8.
Juni und dem 2.
November, wenn der Präsident gewählt wird, könnte innenpolitisch äußerst stürmisch werden.
Denn sechs Skandale sind in den offiziell noch immer so puritanischen USA eine Wahlkampfmunition, die noch nicht erprobt wurde, aber dafür umso verlockender erscheinen muss.
Die Tonbänder der Missouri könnten die Fußangaben für eine Reihe politischer Karrieren werden.
Rudolf Steuber berichtete aus Kalifornien.
Der südamerikanische Kontinent gilt seit Jahr und Tag als der Hinterhof der USA.
Äußeres Zeichen dieser Abhängigkeit ist die Organisation Lateinamerikanischer Staaten, OAS, die alle lateinamerikanischen Staaten außer Kuba in einer Allianz mit den Vereinigten Staaten verbindet.
Heute beginnt nun in Santiago de Chile die sechste Vollversammlung dieser Organisation amerikanischer Staaten.
Teilnehmer sind alle Außenminister der OAS-Länder, einschließlich Henry Kissinger, der nach Pfingsten nach Santiago kommen soll.
Nur Mexiko hat die Tagung boykottiert, weil in Chile die Menschenrechte unterdrückt werden.
Über die Probleme der Konferenz berichtet nun Barbara Kunow-Kalergi.
General Augusto Pinochet kann einen internationalen Erfolg verbuchen.
Dass die OAS-Konferenz diesmal in Chile stattfindet und der US-Außenminister dabei sein will, ist die zweite große Aufwertung des Militärregimes, seitdem die Weltbank vor einiger Zeit den Pinochet-Leuten jene Kredite gewährt hat, die sie der Allende-Regierung bis zum Schluss versagte.
Die chilenische Hauptstadt ist in den letzten Wochen auf Hochglanz hergerichtet worden.
Dass man vorsorglich auch eine neue Verhaftungswelle eingeleitet hat, haben die chilenischen Behörden dementiert.
Die OAS wird sich bei ihrer heurigen Tagung zwar auch mit den Menschenrechten beschäftigen, aber dem zu erwartenden negativen Bericht können die chilenischen Gastgeber einigermaßen gelassen entgegensehen.
Die überwiegende Mehrheit der Konferenzteilnehmer vertritt schließlich ebenfalls Militärdiktaturen, die insgesamt weit über 50.000 politische Gefangene in Gewahrsam halten.
Die Frage der Menschenrechte wird bei den Außenministern denn auch nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Wichtiger sind die Tagesordnungspunkte Multinationale Konzerne, Panama-Kanal, wirtschaftliche Beziehungen zu den USA.
Auch bei den von Nordamerika gestützten Rechtsregimen ist nämlich in den letzten Jahren die Absetzbewegung von Washington immer stärker und der Zusammenhalt des ORS-Bündnisses immer schwächer geworden.
Die letzten Konferenzen der Organisation haben das unterstrichen.
Im Vorjahr beschlossen die Außenminister bei ihrem Treffen in Costa Rica, die Blockade gegen Kuba aufzuheben.
Außerdem reformierten sie gegen den Widerstand der USA auch das Abkommen über gegenseitige Hilfe, das bisher die rechtliche Grundlage für Interventionen der Vereinigten Staaten in Lateinamerika gebildet hatte.
Der Begriff der wirtschaftlichen Aggression wurde in das OAS-Statut aufgenommen und schließlich billigten die Außenminister auch noch die Bildung eines von den USA unabhängigen Wirtschaftsbündnisses der lateinamerikanischen Staaten.
In der sogenannten SELA, Systema Economica Latinoamericano, sind die Vereinigten Staaten nicht Mitglied.
Die OAS geht auf die Monroe-Doktrin aus dem Jahre 1821 zurück.
Fremde Einflüsse sollen vom amerikanischen Kontinent ferngehalten werden, was praktisch auf die ungehinderte Vormarktstellung der USA hinausläuft.
1947 unterzeichneten die Bündnispartner in Rio de Janeiro den Vertrag über gegenseitige Hilfe.
Im Zeichen des Kalten Krieges sollte damit vor allem die Entstehung von Linksregimen auf dem Kontinent verhindert werden.
Die Isolierung Kubas und die Besetzung der Dominikanischen Republik gehen auf diesen Vertrag zurück.
In Guatemala und Chile blieb die US-Intervention diskreter.
Als Folge der wachsenden Kritik an der Vorherrschaft der Yankees leiteten schließlich vor zwei Jahren Nixon und Kissinger den sogenannten neuen Dialog innerhalb der OAS ein, der zu einer Reform des Bündnisses führen soll.
Die Reform ist noch immer nicht abgeschlossen.
Beim diesjährigen Treffen in Chile dürften die Kritiker freilich gedämpfter reden.
Mexiko, einer der Hauptsprecher für lateinamerikanische Unabhängigkeit, ist nicht vertreten.
In Argentinien sind die Peronisten endgültig von der Bildfläche verschwunden.
Und die einst wirtschaftlich stärksten Staaten des Subkontinents – Argentinien, Uruguay, aber auch Brasilien – sind von der Krise so hart getroffen, dass sie kaum in der Lage sind, dem großen Bruder Bedingungen zu stellen.
Wie sehr der Subkontinent heute aber zum Schauplatz der Gewalt und der Repression geworden ist, wurde zur Eröffnung der Konferenz drastisch deutlich.
General Torres, ehemals progressiver Staatschef von Peru, wurde am Vorabend in Argentinien ermordet aufgefunden.
In Argentinien, bislang Zufluchtsort von Flüchtlingen aus benachbarten Militärdiktaturen, hat seit der Machtübernahme der Militärs vor einigen Monaten eine Zahl von mehr als 200 solcher Flüchtlingen einen gewaltsamen Tod gefunden.
Über die heute in Santiago beginnende Tagung der Außenminister der OAS, der Organisation Amerikanischer Staaten, berichtete Barbara Kunow-Kalergi.
Rumänien, das unabhängigste Mitgliedsland des Warschauer Pakts, hat in den letzten Tagen Schlagzeilen gemacht.
Der Anlass?
Gerüchte über Truppenmassierungen an der rumänisch-sowjetischen Grenze, ein Blitzbesuch des sowjetischen ZK-Sekretärs Kartuschef in Bukarest und schließlich ein mit Spannung erwarteter Ideologenkongress in Bukarest, bei dem Staatschef Ceausescu eine Grundsatzrede hielt.
Dieser Kongress, der unter dem harmlos klingenden Titel »Kongress über sozialistische Kultur und Erziehung« neue Weichen gestellt hat, geht heute zu Ende.
Reinhard Haarmann berichtet.
Die Männer und Frauen aus ganz Rumänien, die jetzt drei Tage an diesem Kongress teilgenommen haben, waren durchwegs Funktionäre aus dem Bereich Agitation und Propaganda.
Und um nichts anderes ging es im Festlich vor allem mit einem riesigen Bild von Parteichef Ceaușescu, geschmückten Großen Saal des Bucharester Kultur- und Sportpalastes.
An sich ein Routineereignis, wie es alle paar Jahre auf dem Veranstaltungskalender sozialistischer Länder steht, ein Treffen um Spitzenfunktionären ein wenig Nachhilfeunterricht zum Thema sozialistische Bewusstseinsbildung zu erteilen.
So gesehen für den westeuropäischen Beobachter von mäßigem Interesse.
Doch dieser heute zu Ende gehende Kongress für politische Erziehung und sozialistische Kultur brachte zwei Punkte, die die Aufmerksamkeit auch des distanzierten Beobachters rechtfertigen.
Zunächst einen neuen Beweis für die Kunst des rumänischen Parteichefs, den nicht ungefährlichen Balanceakt zwischen nationaler rumänischer Eigenständigkeit und Mitgliedschaft im von Moskau beherrschten Paktsystem mit Erfolg fortzusetzen.
Kein leichtes Unterfangen, denn erst kürzlich hatte der sowjetische ZK-Sekretär Kartuschev, zuständig für die Moskauer Beziehungen mit dem Ausland, der rumänischen Führung dem Vernehme nach ins Gewissen geredet, sich auf dem Weg zur rumänisch-nationalen Selbstständigkeit zu bremsen.
hatten doch die Rumänen im Vorfeld der Konferenz kommunistischer Parteien in Ostberlin keine Gelegenheit ungenutzt gelassen, das Recht jeder kommunistischen Partei auf einen selbstständigen Weg zu betonen und dabei offensichtlich die Grenzen der sowjetischen Geduld erreicht.
Das war wohl der Grund dafür, dass Ceausescu jetzt das Podium des Ideologiekongresses dazu nutzte, die Russen mit besänftigenden Worten seiner prinzipiellen Zuneigung zu versichern.
Um Öl auf die Wogen der, wie es heißt, temporären Missverständnisse zu schütten, fand Ceausescu dort, wo es ihn nichts kostet oder anderes Verhalten ihm ohnehin nichts bringt,
Formulierungen, wie sie die sowjetische Führung bekanntlich gerne hört.
Dass Bukarest selbstverständlich voll und ganz zu seiner Mitgliedschaft im Warschauer Pakt stehe, dass die Rumänen selbst dann, wenn die Militärblöcke zerfielen, was sie ebenso leidenschaftlich anstreben wie die Jugoslawen, dass sie natürlich auch in einem solchen Fall eng mit den sozialistischen Brudervölkern zusammenarbeiten werden.
Und weil er weiß, dass alle Belege der Historiker über eine Zugehörigkeit Bessarabiens zu Rumänien nichts nützen, dass zurzeit nichts Russland bewegen kann, sich vom 1918 angegliederten Bessarabien zu trennen, erklärte Ceausescu Rumäniens Grenzen zur Sowjetunion als endgültig und zu Grenzen der Freundschaft.
Hatte sich die rumänische Führung solchermaßen wieder etwas Freiraum geschaffen und den Kreml ihrer grundsätzlichen Solidarität versichert, so bot sie auf dem Erziehungs- und Kulturkongress noch einen bemerkenswerten Einblick in ihre Innenpolitik.
Hatte sich Rumäniens Führung nun einmal der Nation als des Vehikels zur angestrebten Selbstständigkeit bedient,
So war es konsequent, auch die verschiedenen nationalen Minderheiten in Rumänien wie Ungarn, Deutsche, Serben und Slowaken aufzuwerten.
Die Zeit der Rumänisierung, so zeigte der Kongress, scheint vorüber zu sein.
Die Minderheiten erhalten mehr Schulen, ihre Sprachen sollen gefördert werden.
Dennoch, eine Kulturrevolution wurde auf diesem Kongress nicht eingeläutet.
So wird von den kritischen Schriftstellern auch künftig nicht mehr zu hören sein als jetzt, und das ist praktisch nichts.
Denn dass nichts Ideologisches infrage gestellt wird, war ja gerade das wesentliche Anliegen des Kongresses für politische Erziehung und sozialistische Kultur.
Denn wenn es da Abweichler vom strengen, innenpolitischen, sozialistischen Kurs gäbe, würde sich Moskau vielleicht provoziert sehen.
Und wohin das führt, hat man in Prag gesehen, 1968.
Über den rumänischen Ideologiekongress berichtete Reinhard Hamann.
Wieder ein Blick auf die Uhr.
Es ist 12.42 Uhr, drei Minuten vor dreiviertel eins.
Wissenschaftsministerin Firnberg hat heute in einer Pressekonferenz im Wiener Presseclub Concordia den Bericht über die Arbeiten ihres Ressorts im vergangenen Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt.
Wie die Ministerin dabei ausführte, sei das zentrale Ereignis auf dem Hochschulsektor im vorigen Jahr die Beschlussfassung über das Universitätsorganisationsgesetz und das Inkrafttreten des UOG am 1.
Oktober gewesen.
Außerdem seien wichtige Bauvorhaben, wie zum Beispiel die vorklinischen Institutsbauten der Medizinischen Fakultät und das Universitätssportzentrum der Universität Innsbruck, ihrer Bestimmung übergeben worden.
Wichtige neue Bauten, etwa in Wien und Innsbruck, seien in Angriff genommen worden.
Weitere Schwerpunkte bei Arbeiten ihres Ministeriums seien bei der Erstellung eines Forschungskonzepts, der Veranstaltung wichtiger Großausstellungen, der Publikation wissenschaftlicher Zeitungen und der Fortführung der Verwaltungs- und Studienreform gelegen.
Einen zusammenfassenden Bericht über die Pressekonferenz der Wissenschaftsministerin hören Sie nun von Markus Sommersacher und Eugen Freund.
Der entscheidende Schnitt in der Organisation österreichischer Hochschulen, der durch die Beschlussfassung über das neue Universitätsorganisationsgesetz bewirkt wurde, hat sowohl vor als auch nach diesem Zeitpunkt seine Auswirkungen in Österreich gezeitigt.
War bereits die Zeit vor Beschlussfassung von hektischen Diskussionen aller von diesem Gesetz Betroffenen gekennzeichnet, so scheinen die Diskussionen auch jetzt, etwa drei Vierteljahre danach, noch nicht zur Ruhe gekommen zu sein.
Allerdings der emotionelle Grad der Auseinandersetzungen liegt weit niedriger.
Wissenschaftsministerin Hertha Firnberg charakterisierte die bisherigen Erfahrungen mit dem UOG heute so.
Ich würde sagen, es ist ruhiger gelaufen als nach dem Sturm zu erwarten war, dem ursprünglichen.
Es gibt natürlich Schwierigkeiten und
gewisse neuralgische Stellen.
Aber im Großen und Ganzen vollzieht sich die Durchführung des OOGs plangemäß, eher ruhig.
Und wir hatten ja gestern die höchst erfreuliche Nachricht, dass der erste Rektor schon nach dem OOG gewählt wurde.
was die erwähnten Schwierigkeiten und neuralgischen Punkte betrifft, präzisierte Firnberg.
Die Schwierigkeiten jetzt liegen in dem gleichen, in dem die Gesetzwerdung, in den gleichen Momenten, in dem die Gesetzwerdung war.
Nämlich, dass jede Interessengruppe meint, nun genau das durchsetzen zu können, was sie sich vorstellt.
Jeder versucht,
Jede Gruppe versucht jetzt bei der Durchführung noch einmal etwas für sich herauszuholen.
Nun ist die Situation jetzt leichter, weil ja das Gesetz schon vorgibt, was zu geschehen hat.
Es ist nur schwierig, dass den Betroffenen, die meinen, dass sie sich noch etwas holen können, klarzumachen.
Allerdings sei eine große Kooperationsbereitschaft der Universitätsprofessoren, Assistenten und Studenten zu verzeichnen, räumte die Ministerin ein.
In gewissen Punkten, nähere Angaben gab Firnberg nicht, seien Mängel am Gesetz bemerkbar geworden.
Allerdings sei ihr noch kein konkreter Kritikkatalog übermittelt worden.
Im Zusammenhang mit den Studentenunruhen in Wien anlässlich eines Hochschulvortrags des freiheitlichen Abgeordneten Krinzi über eine Minderheitenfeststellung in Kärnten sagte die Ministerin unter Anspielung auf die Tatsache, dass die freiheitlichen Studenten bereits vor etwa vier Jahren ähnliche Versuche gemacht hatten, eine solche Veranstaltung durchzuführen, Folgendes.
Vom Rechtsstandpunkt her ist sicherlich die Veranstaltung im Rahmen der Universität
durchaus möglich.
Es ist nicht ungesetzlich.
Nachdem aber vorauszusehen war, dass es zu sehr schweren Auseinandersetzungen kommen wird, habe ich es einfach aus Gründen der Vorsicht seinerzeit schon für nicht wünschenswert gehalten, dass sie dort gemacht wird.
Aber das ist eine Frage, wie man es beurteilt.
Eine Kontaktaufnahme zwischen ihr und dem Rektor der Wiener Universität, Seidelberger, hat es nach Angaben Firnbergs vor dem Vortragskliniz heuer aber nicht gegeben.
Als wichtiges neues Vorhaben ihres Ressorts nannte Firnberg heute die geplante Novellierung des Studienförderungsgesetzes, das in Kürze zur Begutachtung ausgesandt werden soll.
Dabei werde man vor allem ein neues System der Grundlagenberechnung für die Stipendien erarbeiten.
Firnberg ergänzend,
Es wird eine andere Lösung gefunden, wie ich hoffe eine bessere, für die Frage getrennt lebender Elternteile, Berechnung des Einkommens getrennt lebender Elternteile.
Und es wird der Versuch gemacht werden, hier ist die Ausarbeitung noch nicht ganz beendet, auch die Frage der Einbeziehung des Vermögens in die Berechnung der Stipendien.
Eine weitere Frage in der Pressekonferenz von Frau Minister Firnberg bezog sich auf die kommende Budgeterstellung.
Bundeskanzler Kreisky hatte ja kürzlich von äußerster Sparsamkeit gesprochen, was die Wünsche der einzelnen Ressorts betrifft.
Für den Bereich des Wissenschaftsministeriums meinte Dr. Firnberg, Ich glaube nicht, dass man vor einer Budgetüberlegung zuerst einmal überlegt, wo man einsparen will.
Das könnten wir bei den Hochschulen sehr schwer machen.
weil wir ja eher vor einer ständigen Kostenausweitung stehen, vor einer Expansion stehen als vor einer Einsparung.
Aber dass wir natürlich stärkeren Wert legen noch als bisher,
auf echte Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.
Das möchte ich schon betonen.
Ein relativ großer Komplex bezog sich schließlich auf die Nachfolge für Professor Fritz Wotruber an der Meisterklasse für Bildhauerei, die Firnberg nicht als solche, also als Nachfolge für Wotruber, sondern als reine Besetzung eines Ordinariats gewertet wissen will.
Ihren Worten zufolge gebe es einen starken Widerstand gegen den Dreiervorschlag des Professorenkollegiums, also Rudi Wach, Bruno Gironcoli und Francesco Sommaini, sodass sie sich eine Ergänzung zu diesem Dreiervorschlag vorstellen könnte.
Sie würde jedoch nicht außerhalb eines Vorschlages entscheiden, meinte Dr. Firnberg.
Der Name eines eventuellen vierten Bewerbers wurde während der Pressekonferenz nicht genannt.
Dass es sich dabei um Prof. Alfred Hrdlicka handelt, wurde jedoch inoffiziell und nachher nicht bestritten.
Soweit unser Bericht von der Pressekonferenz und damit wieder zurück ins Funkhaus.
Reporter waren Eugen Freund und Markus Sommersacher.
Nach dem Ölschock des Jahres 1974 wurde vor allem die Forschung in Fragen neuer Energiequellen stark intensiviert.
Einer der Forscher ist der 42-jährige Physiker und Astronom der Universität von Kalifornien, Donald Hollister, der Erfahrungen der Weltraumfahrt, in diesem Fall Problemlösungen beim Wiedereintritt von Raumschiffen in die Erdatmosphäre, im praktischen Alltag verwertete.
Ergebnis seiner Forschungen ist die sogenannte Litec-Lampe, die in Form und Größe der herkömmlichen Glühlampe durchaus ähnlich ist.
Nach Ansicht von Wissenschaftlern ist die Litec-Lampe die bedeutendste Erfindung auf dem Gebiet der Beleuchtung, seit Edison vor fast einem Jahrhundert mit der Entwicklung der elektrischen Glühbirne dem alten Gaslicht ein Ende setzte.
Hören Sie nun Matthäus Katinger.
Die wesentlichsten Vorteile der Litteklampe gegenüber der herkömmlichen Glühbirne sind der um 70 Prozent geringere Verbrauch von Strom und die hohe Lebensdauer von mindestens zehn Jahren.
Außerdem gibt die Litteklampe etwa dreimal so viel Licht ab als die herkömmliche Glühbirne.
So hat man in den Vereinigten Staaten errechnet, dass man bei Umrüstung der etwa zwei Milliarden Glühbirnen auf Litteklampen pro Tag Energiekosten von etwa 114 Millionen Schilling einsparen könnte.
Die Litec-Lampe ist in Form und Größe der Glühlampe ähnlich, hat jedoch keinen Glühfaden, der ausbrennen kann.
Nach Ansicht Hollisters ist dies die schwächste Stelle der alten Glühlampe.
Dafür sorgt eine kühle, energiesparende elektromagnetische Spule in der Größe eines Lippenstiftes mit Transistoren ausgerüstet für ein elektromagnetisches Feld.
Dieses wieder erzeugt über das in der Birne befindliche Quecksilbergas ultraviolettes Licht.
Dafür, dass die neue Glühlampe auch für das menschliche Auge sichtbares Licht erzeugt, sorgt eine Fluoreszenzschicht, die innen auf dem Glas der Glühbirne aufgespritzt ist.
Hollisters kühle Lampe hängt also nicht mehr vom Glühfaden ab, sondern von der Lebensdauer der wesentlich robusteren Transistoren.
Und die liegt bei etwa 10 Jahren.
Amerikas große Glühlampenerzeuger, darunter General Electric, Westinghouse oder Sylvana, bezeichneten Hollister zwar als neuen Edison, äußerten sich aber aus verständlichen Konkurrenzgründen vorerst skeptisch über seine Erfindung.
Die amerikanische Energieforschungs- und Entwicklungsbehörde hat sich jedenfalls der Sache angenommen.
Sie unterstützt die Bemühungen Hollisters, die Lampe so bald wie möglich marktreif zu machen, mit sechs Millionen Schilling.
Als eines der ersten europäischen Länder hat sich Österreich um die Litec-Lampe bemüht.
Der Wiener Energietechniker Robert Kafka hofft, die Lampe sogleich nach Marktreife in ein bis zwei Jahren auch in Österreich anbieten zu können.
Was könnte nun mit der Litec-Lampe in Österreich an Energie eingespart werden?
Dazu Kafka,
Wenn wir annehmen, dass in Österreich 22 Millionen Allgebrauchslampen verwendet werden und diese mit durchschnittlich 65 Watt bei einer täglichen Brennstau von durchschnittlich fünf Stunden, könnten wir täglich 4,3 Millionen Schilling, das wären auf das Jahr umgerechnet 1,56 Milliarden Schilling einsparen.
Und auch die Anwendungsmöglichkeiten dieser Lampe sind vielfältig.
Das Einsatzgebiet ist sehr groß.
Die Haupteinsatzgebiete werden Haushalt und Gewerbe sein, die Stiegenhäuser teilweise in Büros und für die Außenbeleuchtung, wo heute hauptsächlich Wiederleuchtstofflampen verwendet werden, wo man jetzt wieder mit größeren Kühllampenbeleuchtungskörpern schönere Anlagen bauen könnte.
Wo liegen nun die Nachteile der Lite-Klampe?
Zunächst sicherlich im Preis, denn derzeit betragen die Herstellungskosten auch bei Massenfertigung etwa 150 bis 180 Schilling pro Stück.
Angesichts der Lebensdauer, des Komforts und der Energieeinsparung jedoch als langlebige Investitionen zumindest diskutierbar.
Aber es bestehen noch technische Schwierigkeiten, wie zum Beispiel die Erzeugung von Phosphorschichten, die mindestens zehn Jahre haltbar sind, oder Probleme, die bei der Störung des Rundfunk- und Fernsehanfangs auftreten, wie Rauschen beim Einschalten.
Aber Hollister ist optimistisch.
Seiner Ansicht nach sind das alles Kleinigkeiten im Vergleich zu den technischen Hürden, die er bereits zu überwinden hatte.
Über eine neue Glühbirne berichtete Matthäus Katinger.
Für großes Aufsehen sorgten die Berühmten.
Das jüngste Theaterstück Thomas Bernhards schon seit dem Vorjahr, als Salzburgs Festspielpräsident Kautes ablehnte, das Stück zur Aufführung anzunehmen, bevor er es kennenlernen konnte.
Nun werden die Berühmten als Gemeinschaftsproduktion der Wiener Festwochen mit dem Burgtheater und dem Theater der Wien am kommenden Dienstag ihre Uraufführung erleben.
Johanna Matz und Horst-Christian Beckmann, Bibiane Zeller, Wolfgang Gasser und Rudolf Wesseli sind die Hauptdarsteller unter der Regie von Peter Loczak in der Ausstattung von Gian Maurizio Fergioni.
Hören Sie einen Vorbericht von Brigitte Hofer.
Kurz vor den Berühmten schrieb Thomas Bernhardt das Künstlerdrama Minetti, dem Schauspieler dieses Namens zugedacht, ein Porträt eines Künstlers als alter Mann, dem Unverständnis in jahrzehntelange Isolation getrieben hatte und der sich jetzt berechtigte Hoffnung auf ein glänzendes Comeback macht.
Der alte Künstler wird um diese einzige Hoffnung betrogen und stirbt einsam, verhöhnt und missachtet.
Nun die berühmten, ein Stück weder als Fortsetzung noch als Gegensatz gedacht, dem Worte der Hauptfigur, des Bassisten als Motto vorangestellt sind.
Ich habe alles erreicht, ich habe alle großen Partien an allen großen Opernhäusern gesungen, den Ochs und der Kleiber mit der Schwarzkopf als Marschallin.
Ein Stück, das die fast ausweglose Situation des heutigen Künstlers in seiner Erstarrung im Kunstmechanismus, in seiner Vermarktung durch dauernden Produktionszwang dramatisch gestaltet.
Das Teilwissen der Öffentlichkeit vom Auftreten bekannter lebender Personen hat die Arbeit an dem Stück von Anfang an vorbelastet, weil dadurch ganz falsche Akzente gesetzt worden sind.
Dazu Peter Lodzak, der Regisseur.
Das ist ein Stück über die Künstler, ist ein Stück über Kunstmacher in der heutigen Zeit, ist ein Stück über die Tragödie der Künstler, die im Zeitalter des Perfektionszwangs leben, ist nicht ein Stück über den Herrn von Karajan oder über den Herrn von Heussermann oder über den Herrn von Böhm, vielleicht auch, sondern wirklich, es ist eine, alle diese Figuren, die da drinnen sind, sind eigentlich allegorische Rollenbilder, die die Bedingungen des Kunstmachens
erklären.
Schon in einigen seiner früheren Stücke hat Thomas Bernhardt Künstler als Hauptfiguren geschaffen.
So in der Ignorant und der Wahnsinnige und in der Macht der Gewohnheit.
Trotzdem sieht Peter Lodzak keine Parallelen.
Nein, es ist ein ganz anderes Stück, weil Bernhardt wahrscheinlich viel weiter, viel aggressiver und viel unnachsichtlicher über die heutige Zeit und über das Kunststückmachen der heutigen Zeit urteilt.
Bernhard meint ja damit die Verkrüppelung der Künstler in dieser Perfektionsmaschinerie.
Noch nicht verkrüppelt fühlen sich Horst Christian Beckmann, der in Stuttgart mit großem Erfolg den Präsidenten von Bernhard verkörpert und jetzt die Rolle des Bassisten übernommen hat, und Johanna Matz, die ebenfalls im Vorjahr im Präsidenten am Akademietheater gespielt hat.
Herr Direktor Klingenberg hat mir das Stück gegeben, damit ich mir eine Frauenrolle aussuche.
Ich habe mir dann die Sängerin genommen,
die den Krach anstiftet.
Man hat von mir eben manchmal gesagt, ich sei eine Anstifterin.
Also spiele ich jetzt einmal eine.
Das ist nicht meine erste Bernhard-Premiere.
Ich halte ihn für einen gigantischen Dichter.
Eine wichtige dramaturgische Unterstützung bei Stücken Bernhards bildet die Ausstattung.
Die Kostüme der Berühmten hätte Pierre Cardin entwerfen sollen.
Dazu Peter Loczak.
Es hat eine Korrektur gegeben, weil Bernhard zuerst sehr erfreut über die Cartin-Kostüme war, aber dann im Laufe der Entwicklung der künstlerischen Arbeit
ist Berner draufgekommen, dass es vielleicht nicht gut wäre, die Kadar-Kostüme so auszustellen, sondern er will ja, dass die Künstler, die hier also die Repräsentanten der Kunststückmacher sind und die Tragödie der Kunststückmacher vorführen, nicht in irgendwelchen exponierten Modekleidungen hier auftreten, sondern adäquat zu ihren Vorbildern gekleidet sind und das ist also ein dramaturgischer Eingriff.
der hier vorgenommen wurde, aber im positiven Sinn.
Und somit wurde das Projekt mit Kadan wieder fallen gelassen, auch mit Einverständnis von Kadan.
Jetzt macht die Kostüme der Bühnenbildner Gian Maurizio Fergioni, nach den Angaben von Thomas Bernhardt.
Die Schauspieler werden adäquat zu ihren Vorbildern gekleidet sein, zu den Vorbildern, die die Künstler im Stück hassen, da sie gezwungen sind, den Vorbildern nachzustreben, sich gegen sie, gegen die Gesellschaft zu behaupten.
Das Signal zur Zerstörung gibt die in einem Alkoholexzess die Disziplin durchbrechende Sopranistin, die Johanna Matz darstellt.
Was wartet ihr?
Was wartet ihr?
Auf was wartet ihr?
Schlagt sie zusammen!
Zusammen!
Zusammen!
Die Berühmten, ihr Scheusale!
Erschlagt sie, eure Vorbilder!
Schlagt zu!
Los, schlagt zu!
Schon die Umstände von der Entstehung und Annahme der Berühmten könnten die Wirklichkeit der Zustände zu dem grotesk und makaber komischen Märchen dokumentieren.
Wird jetzt die Aufnahme durch das Publikum, eventueller Unmut, vor allem aber die Lüsternheit nach Sensation, die einzige folgenlose Reaktion auf dieses neue Stück Thomas Bernhard sein?
Es berichtete Brigitte Hofer, wir schließen nun das Mittagschanal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Maßgebliche Vertreter des Kreditapparates führten heute in Wien mit Finanzminister Androsch ein Gespräch über die geplanten Änderungen bei den Zinsen und bei der Sparförderung.
Wie Androsch in einem ORF-Interview erklärte, werde an eine Senkung des Eckzinssatzes von 5 auf 4,5% gedacht.
Geplant sei ferner eine Senkung der Kreditzinsen um einen Prozentpunkt und eine Zurückführung der Anleiheverzinsung.
Hinsichtlich der Einlagen trete er für eine Senkung um einen Prozentpunkt bei den sogenannten grauen Zinsen und um ein halbes Prozent bei den täglich fälligen Zahlungen ein.
ÖVP-Klubobmann Korin erklärte heute in einer Pressekonferenz, seit einer Woche hörten die Österreicher, dass sie noch einmal Opferbereitschaft zeigen müssten.
Es sei unverantwortlich und unzumutbar, meinte Korin, zum dritten Mal in einem halben Jahr zur Katastrophenhilfe aufzurufen, ohne ein Wort über die Art der Katastrophe zu sagen.
Der ÖVP-Klubobmann meinte abschließend, eine Senkung der Einlagenzinsen sei für die breite Masse der Sparer nicht zumutbar.
Bundesrepublik Deutschland.
Innenminister Mayhofer erklärte heute bei einer Pressekonferenz in Bonn, die Verhaftung und Verurteilung von insgesamt 33 Ostspionern im vergangenen Jahr zeige erneut, dass die Bundesrepublik nach wie vor Hauptziel der geheimen Nachrichtendienste des Ostblocks ist.
Maihofer, der den jährlichen Bericht über Spionage- und Terrortätigkeit in der Bundesrepublik präsentierte, erklärte Ferner die Hauptrolle bei der Spionagetätigkeit Falle der DDR zu.
Es ist in wenigen Sekunden 13 Uhr.
Wir haben mit diesen Kurzmeldungen das Mittagschanal beendet und kommen wieder um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendschanal auf Wiederhören.
Einblendung: Peter Lotschak, Johana Matz
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
, Lotschak, Peter [Interviewte/r]
, Matz, Johanna [Interviewte/r]
Datum:
1976.06.04 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Theater an der Wien
Schlagworte:
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten