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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Guten Tag meine Damen und Herren, Redakteur des Mittagsschornals ist heute Herbert Dabrowolny.
Bis 13 Uhr haben wir wieder Berichte aus den Bereichen Innenpolitik, Außenpolitik, Wirtschaft und Kultur vorbereitet.
Die Schlagzeilen der Themen im Einzelnen.
Klausur des SPÖ Parlamentsklubs in Linz.
Klubobmann Fischer erläutert Herbstprogramm der SPÖ Parlamentsarbeit.
Versicherungen fordern Erhöhung der Kraftfahrzeugprämien ab 1.
Jänner nächsten Jahres.
In der Inlandspresse schaut zitieren wir Kommentare zur offensichtlichen Verschlechterung des politischen Klimas in Österreich und wir berichten außerdem noch über einen internationalen Kongress in Wien über Herzklappenerkrankungen.
Wie groß sind dabei die Überlebenschancen?
Die Themen aus dem Ausland.
Weitere Säuberungen in China.
Proteste der italienischen Arbeiter gegen Wirtschaftsprogramm der Regierung.
Wahlen zur Volkskammer in der DDR, wir bringen einen Stimmungsbericht zum Wahlkampf in Ostdeutschland und Pessimismus der französischen Unternehmer gegenüber dem Sozialismus.
Die Kulturredaktion berichtet vom steirischen Herbst und den Beginn des Musikprotokolls.
Vorerst aber die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Poindl und gelesen werden die Meldungen von Herbert Slavik.
Österreich.
Mit einem Referat von SPÖ-Clubobmann Fischer über die bevorstehende parlamentarische Arbeit begann heute in der Brucknerhalle in Linz eine auf zwei Tage anberaumte Klausurtagung der sozialistischen Abgeordneten und Bundesräte.
An den Beratungen nehmen mit Ausnahme von Außenminister Paar auch alle neuen Regierungsmitglieder teil.
Neben einer genauen Übersicht über die Schwerpunkte der bevorstehenden Parlamentsarbeit, richtete Klubobmann Fischer an die ÖVP im Zusammenhang mit den Watergate-Äußerungen des Abgeordneten Steinbauer neuerlich den Appell, die Angelegenheit so zu bereinigen, wie auch in der Vergangenheit Entgleisungen bereinigt worden seien.
Ansonsten wäre die sozialistische Parlamentsfraktion nach den Worten Fischers aus prinzipiellen Überlegungen herausgezwungen, zu demonstrieren, dass sie nicht bereit sei, zur Tagesordnung überzugehen.
Österreich, Italien.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien hat heute kurz vor vier Uhr früh ein heftiges Erdbeben registriert, dessen Epizentrum im italienischen Friaul lag.
Das Beben erschütterte auch Teile Südkärntens.
Wie erste Anfragen des ORF im Erdbebengebiet ergaben, waren beim heutigen Erdstoß im Kanaltal weder Tote noch Verletzte zu beklagen.
Es stürzten jedoch verschiedene Hausmauern ein, die bereits bei den Beben der jüngsten Vergangenheit beschädigt worden waren.
Verschiedentlich traten auch neue Risse und Sprünge auf.
In Triest verzeichnete man das Beben mit der Stärke 6 nach der Mercalliskala.
Die Eisenbahnverbindung zwischen Tarwis und Udine, die übermorgen hätte wieder in Betrieb genommen werden sollen, dürfte noch längere Zeit stillgelegt bleiben.
Während des heutigen Bebens waren mehrfach Steinbrocken auf die Geleise gestürzt, doch konnte die Strecke noch am Vormittag geräumt werden.
Jugoslawien.
Der Nationale Journalistenverband hat in einem Schreiben an die österreichische Journalistengewerkschaft gegen die Bemerkung Bundeskanzler Kreiskis im Zusammenhang mit der Kärntner Minderheitenfrage protestiert, die jugoslawische Presse sei intolerant und provokant.
In dem Schreiben stellt das Präsidium des Jugoslawischen Journalistenverbandes fest, diese Erklärung habe dazu geführt, dass die Presse für die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Österreich und Jugoslawien verantwortlich gemacht wird.
Die Spannung in Kärnten sei sicherlich nicht von Jugoslawien und schon gar nicht von der jugoslawischen Presse provoziert worden.
Abschließend fordert der jugoslawische Journalistenverband die österreichische Journalistengewerkschaft auf, die Kollegen zu einer Diskussion über die Kärntner-Frage aufzurufen.
China Ein offizieller Sprecher hat sich heute auf Anfragen westlicher Korrespondenten geweigert, die Verhaftung von Mitgliedern des linken Flügels der kommunistischen Partei zu bestätigen.
Nach japanischen Pressemeldungen sollen mehr als 30 maßgebliche Mitglieder der radikalen Gruppe festgenommen worden sein, darunter die Witwe Mao Tse-tung, Frau Chiang Ching, die gemeinsam mit ihren Anhängern versucht haben soll, das Testament Maos zu fälschen, um anstelle des neuen Parteivorsitzenden Hua Kuo-Feng an die Macht zu kommen.
Inzwischen werden von westlichen Korrespondenten in Peking Truppenansammlungen in der Nähe der beiden großen Universitäten gemeldet, die als Zentren der Radikalen unter der Studentenschaft gelten.
Nach den Berichten treffen ständig weitere Lastwagenkolonnen mit Soldaten in Peking ein.
Die Londoner Zeitung Daily Telegraph berichtet heute, Armeeeinheiten hätten die Universität von Peking umstellt und linksradikale Studenten zusammengetrieben.
Südafrika.
Bei Polizeirazien in Soweto, der von Schwarzen bewohnten Arbeiterfußstadt von Johannesburg, sind die Verantwortlichen einer Flugblattaktion verhaftet worden.
Nach Angaben des südafrikanischen Polizeichefs habe die Aktion den Zweck verfolgt, die weiße Bevölkerung von Johannesburg in Angst und Schrecken zu versetzen.
In den Flugblättern, die zu Tausenden im Raum von Johannesburg verteilt worden waren, wurden die Schwarze Afrikaner unter anderem aufgerufen, den kommenden Freitag zum Tag des Tötens zu machen und in das am dichtesten von Weißen besiedelte Wohngebiet Hillborough vorzudringen.
In Flüsterparolen hieß es, jeder Schwarze solle drei Weiße umbringen.
Kinder sollten auf dem Schulweg abgefangen, als Geiseln genommen und bei Nichterfüllung von Forderungen getötet werden.
Frauen sollten in Abwesenheit ihrer Männer in den Häusern überfallen werden.
In mehreren Vorstädten von Kapstadt ist es gestern erneut zu Rassenunruhen gekommen.
Bei einem Protestmarsch von etwa 500 Jugendlichen setzte die Polizei Tränengas ein und verwendete Schlagstöcke.
Libanon Mit neun umfassenden militärischen Operationen der syrischen Truppen und der christlichen Milizen gegen Palästinenser und linksgerichtete Einheiten begann sich heute der Ring um Beirut vollends zu schließen.
Nach Radioberichten beider Seiten haben die rechtsgerichteten Milizen nach einer offensichtlich koordinierten Aktion das Gebiet der südlibanesischen Provinzhauptstadt Majajun jetzt fest in der Hand.
Majajun ist die Schlüsselstellung zur Beherrschung des bisher von den palästinensischen Freischärlern gehaltenen Fatah-Landes.
Zugleich rücken syrische Panzertruppen weiter von Osten aus dem Raum Jezin nach Westen auf die Hafenstadt Sidon vor.
Sidon ist der wichtigste Nachschubhafen für die Palästinenser.
Eine Weiterführung der syrisch-libanesisch-palästinensischen Verhandlungen ist somit kaum zu erwarten.
Bundesrepublik Deutschland.
Der vor knapp zwei Wochen von Griechenland ausgewiesene Anarchist Rolf Pohle erschien heute im Baader-Meinhof-Prozess in Stuttgart als Zeuge der Verteidigung.
Pohle begann seine Aussage mit einem Angriff auf das Gericht, dem er vorwarf, mit gemeingefährlichen Mitteln revolutionäre Gewalt in herrschende Gewalt umzufunktionieren.
Auf Fragen des Vorsitzenden zur Anklage gegen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Karl Raspe weigerte er sich zu antworten.
Das Gericht trat heute, eine Woche nach dem Plädoyers der Ankläger, auf Antrag der Verteidigung noch einmal in die Beweisaufnahme ein.
Großbritannien.
Ein mit 300 Tonnen hochexplosivem Sprengstoff beladener Eisenbahnzug ist in der Nacht auf heute in einem Tunnel in der Nähe von Hamilton in Schottland stecken geblieben.
Die Bevölkerung in der Umgebung wurde vorsorglich evakuiert, weil ein Funke eine katastrophale Explosion auslösen könnte.
Der Zug ist unter anderem mit Nitroglycerin beladen.
Die britische Armee leitet die Arbeiten an der Unfallstelle.
Einige Waggons sollen sich gegen die Decke des Tunnels geschoben haben.
Frankreich
Der Atomreaktor Phénice in Makoul in Südfrankreich, ein sogenannter schneller Brüter, wird wegen eines Risses in einem Wärmeaustauscher vermutlich mehrere Monate außer Betrieb bleiben.
Das Kernkraftwerk mit einer Leistung von 250 Millionen Watt jährlich ist der erste Prototyp dieser Kraftwerksart in der westlichen Welt.
Es ist vor zweieinhalb Jahren in Betrieb genommen worden.
Bisher gab es keine größeren Störungen.
Nach Darstellung der Behörden wurde eine undichte Stelle an einem der sechs Wärmeaustauscher entdeckt, die die Hitze des Atomreaktors über Natrium zur Dampferzeugung abgeben.
Das Kühlmittel Natrium ist nicht ausgetreten.
Die sogenannten schnellen Brüter sollen die Uranvorräte der Erde bis zu 50-fach besser ausnützen als die heute üblichen Leichtwasserreaktoren.
Die Bundesrepublik Deutschland baut derzeit einen ähnlichen Reaktor gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden in Kalkar am Niederrhein.
Österreich.
Wie die Wiener Rathauskorrespondenz heute meldet, werden voraussichtlich noch vor Ende dieses Jahres vorläufige bundeseinheitliche Richtlinien für die Überprüfung von Brücken vorliegen.
Über den Entwurf haben mehrere Gespräche mit Vertretern aller Bundesländer stattgefunden.
Diese bundeseinheitlichen Richtlinien stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Einsturz der Wiener Reichsbrücke.
Mittlerweile funktioniert die provisorische Schifffahrtsrinne am linken Donauufer reibungsloser als ursprünglich erwartet.
Es können bis zu 64 Schiffe pro Tag die Rinne passieren.
80 Prozent der Betonplatten der alten Reichsbrücke wurden bereits abgetragen.
Die Belastungsproben auf der provisorischen Straßenbahnbrücke sind abgeschlossen.
Nach der Fertigstellung der ebenfalls provisorischen Straßenbrücke, voraussichtlich im Jänner, wird zunächst ein Fahrstreifen in jede Richtung zur Verfügung stellen.
Das waren die Meldungen.
Und nun der Wetterbericht, zunächst die Wetterlage.
Ein ausgedehnter Tiefdruckkomplex bedeckt West- und Mitteleuropa.
Eine davon ausgehende Störungsfront verläuft quer über den Alpenraum und wird auch das Wetter in Österreich bestimmen.
Die Wetteraussichten bis morgen.
Im Westen und Süden stark bewölkt und verbreitet Regen, sonst wechselnde, im Osten meist noch geringe Bewölkung.
Im Laufe des Tages auch hier Bewölkungszunahme.
Winde aus Süd bis West.
Nachmittagstemperatur in den Niederschlagsgebieten 12 bis 16, sonst 16 bis 24 Grad.
Tiefstemperatur der kommenden Nacht 6 bis 13 Grad.
Und nun die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Überwiegend starke Bewölkung, die im Laufe des Tages im Westen auflockert.
Strichweise Regen, Südwest bis Westwind.
Tageshöchsttemperatur 13 bis 18 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien heiter 22 Grad, Südwestwind 30 Kilometer in der Stunde, Spitzen bis 60.
Eisenstadt wolkig 22°, Südwest 15°, Linz stark bewölkt 23°, Ostwind 15°, Salzburg stark bewölkt 14°, Nord 10°, Innsbruck stark bewölkt 19°, Südost 10°, Bregenz bedeckt 11°, Nordwestwind 5 km, Graz stark bewölkt 19°, Südostwind 15° und Klagenfurt stark bewölkt, Regen 15°, Nordwestwind Geschwindigkeit 3 km in der Stunde.
Es ist jetzt zwölf Uhr und zwölf Minuten.
In der Brucknerhalle in Linz begann heute eine für zwei Tage anberaumte Klausur der sozialistischen Abgeordneten und Bundesräte, an der außer dem neuen Außenminister Paar auch alle anderen neuen Regierungsmitglieder teilnehmen.
Die Klausur steht einerseits im Zeichen der kommenden Parlamentsarbeit der Regierungsfraktion, andererseits steht jedoch auch die jüngste Verschärfung des innenpolitischen Klimas durch Äußerungen des ÖVP-Abgeordneten Steinbauer zur Diskussion.
Bereits gestern Abend hatte der SPÖ-Parteivorstand die Watergate-Äußerungen Steinbaus neuerlich verurteilt und Konsequenzen angekündigt.
Der heutige Vormittag der Klausurtagung war Referaten von SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer und Bundeskanzler und Parteivorsitzenden Bruno Kreisky gewidmet.
Aus der Brucknerhalle in Linz meldet sich nun direkt Erich Eichinger.
Die Volksanwaltschaft, jene schon mehrfach neu modellierte Institution zur Hilfeleistung für den Bürger im Kampf gegen Tintenburgen, dürfte ein auf nur vier Jahre begrenztes Leben eingehaucht erhalten.
Dies war eine der markantesten Andeutungen im Referat des Klubobmannes Heinz Fischer heute Vormittag.
Fischer meinte, man sollte die Volksanwaltschaft zunächst als eigenes Verfassungsgesetz und nicht als Bestandteil der Bundesverfassung für die Dauer der ersten Funktionsperiode, also für vier Jahre, in Geltung setzen.
Danach könnte man Bilanz ziehen und allfällige Korrekturen vornehmen.
Formal markiert für Fischer die Klubklausur das Ende des ersten Viertels der laufenden Gesetzgebungsperiode, in der insgesamt 152 Vorlagen beschlossen wurden.
80% davon einstimmig, wie Fischer nicht vergisst anzumerken, und 10% allein mit den Stimmen der Regierungspartei.
Folgerungen für Fischer, der Vorwurf der brutalen Mehrheitspartei, ist ein frei erfundenes Propagandaklischee.
Den Vorwurf der Kontrollfeindlichkeit könne die Opposition so Fischer nur damit begründen, dass die SPÖ hinsichtlich der politischen Schlussfolgerungen aus der Kontrolltätigkeit, Beispiel Rechnungshof, nicht übereinstimme.
Und dann der zu erwartende Hinweis auf die Atmosphäre, die eingefrorenen Beziehungen zwischen Sozialisten und ÖVP nach der Watergate-Äußerung des ÖVP-Abgeordneten Steinbauer.
Fischer wörtlich.
Es gibt immer wieder Phasen, wo man spürt, dass in der Opposition auch Kräfte vorhanden seien, die mit einem Klima sachlicher Zusammenarbeit gar nicht glücklich seien und meinten, mit einer Verhärtung der politischen Fronten lasse sich das Klischee von der brutalen undemokratischen Mehrheit und der unterdrückten Opposition leichter verkaufen.
Fischer, ich appelliere an den VP-Parlamentsklub, die Angelegenheit so zu bereinigen, wie auch in der Vergangenheit Entgleisungen bereinigt worden seien.
SPÖ-Klubobmann Fischer zur bevorstehenden Parlamentsarbeit.
Im Hohen Haus liegen 30 unerledigte Gesetzesvorschläge.
Die Einbringung von weiteren 50 Vorlagen ist von der Regierung für das nächste Halbjahr angekündigt.
Schwerpunkte?
Budget?
In dieser Debatte solle die ÖVP gezwungen werden, sagt die Fischer, den Offenbarungseid ihrer Alternativlosigkeit zu leisten.
Weiters, Fortführung der Familienrechtsreform.
Hier sei mit der Regelung der einverständlichen Scheidung ein weiterer Vorschlag der Opposition in die Regierungsvorlage aufgenommen worden, sodass man mit zügigen Beratungen rechnen könne.
Weiters, 32.
ASVG-Novelle soll nach Fischer am 30.
November im Plenum verabschiedet werden.
Weiter, die Wehrgesetz-Novelle mit verpflichtenden Elementen zur Ableistung von Kaderübungen soll bis Weihnachten fertig sein.
Beim Volksbegehren zum Schutz menschlichen Lebens sei ein Ende der Beratungen noch nicht abzusehen, meinte Fischer.
In der Frage der Strafbestimmungen seien die Positionen unverändert.
Telefonabhörausschuss Fischer wird meiner Meinung nach den Beweis erbringen, dass keine Gesetzesverletzung vorliegt, sind grundsätzlich bereit über eine Verschärfung der Voraussetzungen für das Abhören von Telefongesprächen auf richterlichen Befehl zu reden.
und dann Fischer noch einmal generell in Anspielung auf den CDU-CSU-Slogan bei den deutschen Wahlen.
Wir werden uns eine Orwellsche Neusprache, die Freiheit und Sozialismus zu Gegensätzen macht, nicht gefallen lassen.
Die Türen, hinter denen
die SPÖ-Club-Tagung für die Öffentlichkeit nicht zugänglich abläuft, sind nach wie vor fest verschlossen.
Ich habe hier aus einem zur Verfügung gestellten Rede-Unterlage-Manuskript zitiert.
Keine Unterlagen existieren über das Referat, das Bundeskanzler Kreisky gehalten hat, sein Thema Außenpolitik.
Angekündigt wurde für die nächste Zeit eine Pressekonferenz von Bundeskanzler Kreisky und Klubobmann Fischer.
Möglich, dass wir uns in dieser Sendung noch einmal melden.
Zunächst aber zurück nach Wien.
Vielen Dank Erich Eichinger für diesen Direktbericht aus Linz.
Die offensichtliche Abkühlung des innenpolitischen Klimas ist auch Thema der heutigen Kommentare in den österreichischen Tageszeitungen.
Die Titel lesen sich hier wie die Überschriften von Berichten über die Watergate-Affäre in den Vereinigten Staaten von 1972 bis 1974.
Watergate, Krach und kein Ende, etwa im Salzburger Volksblatt.
Oder im Kurier, Watergate, Zitat, nun totaler Krach.
Und im Neuen Volksblatt ist von einer innenpolitischen Eiszeit zu lesen.
Wilfried Seifert hat einige Auszüge aus den Kommentaren für unsere heutige Inlandspresseschau zusammengestellt.
In den oberösterreichischen Nachrichten meint Hermann Polz zu diesem Thema.
Der ÖVP-Abgeordnete Steinbauer hat mit seinen Watergate-Anspielungen im Parlament ein Schulbeispiel dafür geliefert, wie man mit einem falsch dimensionierten Angriff dem Gegner die Möglichkeit gibt, von der Defensive in die Offensive überzugehen.
Und zur Reaktion der SPÖ, der angekündigten Stilllegung der Beziehungen zur ÖVP, fügt Hermann Polz hinzu,
O schaudervolle Tat!
Hat es Entsetzlicheres je gegeben?
Es hat.
Und weil es das Volk hundertmal erlebt hat, wird es wohl kaum imstande sein, der SPÖ in solch unauslotbare Tiefen unendlichen Beleidigteins weiter zu folgen.
Übertreiben ist schon recht.
Es gehört zum politischen Handwerk.
Aber das Übertreiben noch übertreiben zu wollen, könnte bedeuten, Steinbauers taktisches Fehlverhalten mit einem taktischen Fehlverhalten zu beantworten.
Im Kommentar der Salzburger Nachrichten liest man zum selben Thema.
Der Watergate-Vergleich war unzutreffend und überflüssig.
Er war der unösterreichische Versuch, Politik mit Gags zu machen.
Daraus aber eine Staatsaffäre zu konstruieren, entspricht nicht der Politik eines überlegenen Staatsmannes.
Und der Kurier schlägt vor, vielleicht kann man sich darauf einigen, dass der eine einen übertriebenen Vergleich gebraucht und der andere übertrieben gereizt reagiert hat.
Und vielleicht sollten die Streitparteien einen gemeinsamen Kinobesuch unternehmen.
Das entspannt, meint der Kurier Kommentar unter Anspielung auf den Watergate-Film.
Gleichfalls zur Rolle der SPÖ in dieser Auseinandersetzung schreibt heute Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Kreisky spielt seine Macht aus.
Sein Einsatz ist das Mindestmaß demokratischer Grundeinstellung.
Und das ist nicht gerade wenig für einen Mann, der selbst keine Bedenken hatte, einem unbescholtenen Staatsbürger Mafia-Methoden nachzusagen, notiert Walter Salzmann in Bezug auf die Auseinandersetzung zwischen FP-Parteichef Peter Kreisky und Simon Wiesenthal.
Josef Nowak schreibt über das Verhalten der Sozialisten in der Tiroler Tageszeitung.
Man hört's und fragt sich, was das Ganze soll.
Denn erstens sind auch die Sozialisten und insbesondere der Bundeskanzler selbst bei Attacken auf den politischen Gegner nicht eben zimperlich.
Das weiß man seit mindestens zehn Jahren, seitdem Kreisky die ÖVP 1966 im Nationalrat schlicht als Lumpenpack und Lumpenbande bezeichnet hat.
Und zweitens war Kreisky schon bisher alles andere als der gute Onkel der ÖVP.
Ernest Hauer vertritt in der kommunistischen Volksstimme die Auffassung, dass der Konflikt lediglich vordergründig zu sehen sei.
Er schreibt, worauf man sich nur noch die Frage stellen müsste, was durch die Watergate-Streiterei eigentlich in den Hintergrund treten soll.
Etwa die Teuerung oder der Steuerdruck oder die Spesen der Wertenherren?
Vielleicht sind sie gar nicht so böse über die Chance, wieder einmal mit verbalen Kraftaktendifferenzen zu demonstrieren.
Das war ein Zitat aus der kommunistischen Volksstimme.
Abschließend noch ein Zitat aus der Presse.
Hier meint Thomas Kurherr.
Wie die Dinge jetzt freilich liegen, kann sich der gelernte Beobachter der heimischen politischen Szene ein Lächeln nicht verbeißen.
Gut gespielt, ist er geneigt zu sagen.
Am Vortag der Klubklausur in Linz, wo vielleicht auch einige Debattenbeiträge zur leidigen Spesenaffäre zu erwarten gewesen wären, hat Kreisky die Partei in edlem Zorn neuerlich hinter sich vergattert.
Das letzte Zitat der heutigen Inlandspresseschau stammte aus der Zeitung Die Presse, zusammengestellt hat die Zitate Wilfried Seifert.
Es ist jetzt 12 Uhr und 22 Minuten und wir kommen zu einem wirtschaftspolitischen Thema aus Österreich.
Alljährlich im Herbst findet in Fuschl bei Salzburg ein Versicherungskolloquium der größten österreichischen Versicherungen gemeinsam mit Vertretern der Medien statt.
Das Motto der diesjährigen Veranstaltung war Ausblick auf die Zukunft.
So standen zum Beispiel Fragen der Versicherung der verschiedenen Industriebetriebe und auch Fragen über die Zukunft der Lebensversicherung in Österreich zur Diskussion.
Zum Abschluss der Gespräche wurde die interessanteste, weil aktuellste Frage behandelt.
Was passiert bei der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung?
Seit einiger Zeit wird ja die Einführung des sogenannten Bonus-Malus-Systems erörtert und in gewissen Abständen sprechen sich die Versicherungen für die Erhöhung der Kfz-Prämien aus.
Kommt nun eine solche Erhöhung wieder auf uns zu?
Hören Sie dazu Helmut Glezander.
Zum letzten Mal wurde die Kfz-Haftpflichtprämie am 1.
März dieses Jahres erhöht.
Die Erhöhung betrug damals 6,1 Prozent und gleichzeitig wurde der Entschluss gefasst, das Haftpflichtsystem zu ändern.
Dies vor allem aus einem Grund.
Die Anzahl der Unfälle und auch die verursachten Schadenshöhen nehmen ständig zu, sodass der nächste Zeitpunkt für eine Prämienerhöhung bereits ins Auge gefasst werden muss.
Denn auch eine noch so reiche Versicherung kann nicht jahrelang von Verlusten leben.
Durch eine Systemänderung bei der Haftpflicht wird man zwar nicht um eine Prämienerhöhung herumkommen, aber sie wird niedriger ausfallen.
Welche Systeme stehen nun zur Diskussion?
Erstens das Bonus-Malus-System und zweitens die Einführung eines Selbstbehaltes, auch Schadenersatz-Beitragssystem genannt.
Und eine Kombination dieser beiden Varianten ist ebenso möglich.
Beim Bonus-Malus-System werden die guten Autofahrer, also solche, die keine Unfälle haben, mit einer Prämienverringerung belohnt.
Wer Unfälle hat, muss immer mehr Prämie zahlen, bis er den Durchschnittssatz überschreitet und dann schließlich in den Malus-Bereich kommt.
Also mehr, als der Durchschnitt der versicherten Kraftfahrer bezahlen muss.
Beim Selbstbehalt, dem zweiten Grundsystem, muss der am Unfall schuldige Erkraftfahrer einen Teil des Schadens am anderen Fahrzeug bis zu einer festgelegten Höchstgrenze ersetzen.
Erst wenn der Schaden an Personen und Fahrzeug diese Grenze übersteigt, zahlt die Versicherung.
Bei den Gesprächen im Fuss ist nun durchgeklungen, dass die wahrscheinlichste Regelung, die übrigens, da steht nun so gut wie fest, bei der kommenden Sitzung am 3.
November des sogenannten Waisenrates festgelegt wird, das Bonus-Schadenersatz-Beitragssystem sein wird.
Die zweite Neuerung, die im Fussel bekannt wurde, ist die Einführung der Schalterpolizei.
Bisher war den Versicherungen immer wieder vorgeworfen worden, dass sie ohne dies pro Haftpflichtversicherung 7% Provision bis zu 360 Schilling maximal an den Vertreter zahlen können.
Es wird wahrscheinlich bereits mit Beginn nächsten Jahres die Schalterpolizei geben, bei der diese Provision von der Prämie abgezogen wird.
Die Kraftfahrzeuganmeldung mit ihren Laufereien und den Anstellen bei den Schaltern wird aber dann nicht mehr vom Versicherungsvertreter übernommen werden können.
wenn der Autokäufer sein Fahrzeug direkt bei einer Geschäftsstelle der Versicherungen versichern lässt.
Wie wird die Situation ab dem 1.
Jänner 1977 für die Kraftfahrer, die bereits versichert sind, aussehen?
Es wird auf jeden Fall eine Prämienerhöhung geben.
Wie hoch sie ist, wird noch errechnet, doch sagen Gerüchte, nicht viel unter 10%.
Die Höhe des Schadenersatzbeitrages wird etwa die Hälfte der Prämie betragen, allerdings limitiert mit einem Höchstbetrag von 1000 oder 1500 Schilling.
Bei einem Unfall muss also der Schaden am Gegner bis zur Hälfte der Prämie oder bis zum Limit der eigenen Versicherung ersetzt werden.
Aus diesem Schadenersatzbeiträgen soll ein Fonds aufgebaut werden, der dann an unfallfreie Fahrer einen Teil der bezahlten Versicherungsprämie zurückerstattet.
Wie hoch die Prämienerstattung im Endeffekt sein wird, ist in Versicherungskreisen noch nicht bekannt.
Derzeit läuft ein Auftrag an die Technische Hochschule in Wien, die Berechnungsgrundlagen zu diesem System erstellen soll.
Wenn man also ein Resümee ziehen will, so kann man sagen, Schadenersatzbeitrag kommt, desgleichen die Schalterpolizei und ein Bonus für unfallfreie Autofahrer.
Wie viel das alles kosten oder im Einzelfall bringen wird, kann noch nicht gesagt werden.
Versicherungskolloquium in Fuschles berichtete Helmut Gletsander.
Zum Zeitvergleich es ist jetzt 12 Uhr und 26 Minuten, vier Minuten vor halb eins.
Berichte aus dem Ausland.
Einen Monat nach dem Tod des großen Vorsitzenden Mao Zedong ist der Kampf um die Nachfolge auf das Heftigste entbrannt und auch schon entschieden.
Denn wie es scheint hat sich Regierungschef Hua Kuo-Feng gegen die radikale Linke in der chinesischen kommunistischen Partei durchgesetzt.
Er hat jetzt die drei wichtigsten Positionen an der Spitze des bevölkerungsreichsten Staates der Erde inne, nämlich den Posten des Ministerpräsidenten, die Nachfolge Maus als Parteivorsitzende und die leitende Position an der Spitze des Militärausschusses der Partei.
Um diese Machtfühler in einer Hand konzentrieren zu können, wurden auch die schärfsten Rivalen HUAS verhaftet, die Witwe Maus, der zweite stellvertretende Parteichef Wang Kung Wen, sowie der KP-Chef-Ideologe und der erste stellvertretende Ministerpräsident.
Diese vier Leute waren erheblich an der Vorbereitung und der Durchführung der Kulturrevolution beteiligt.
Seit Ende September dieses Jahres sollen sie aber nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden sein.
Die erste Säuberungswelle in China scheint vorbei zu sein, aber es dürfte noch weitergehen, wie die BBC London berichtet.
Berichten von westlichen und japanischen Korrespondenten in Peking zufolge ist auch Yu Hui-Jung, der Kulturminister, unter den Unterhausarrest gestellten.
Nicht bestätigt ist die Meldung, dass der Gruppe von Radikalen auch Mao's Neffe, Mao Yuan-Tsin, angehört, der das Amt eines politischen Kommissars im Nordosten Chinas begleitet.
Man nimmt an, dass die Radikalen mit Mao's Witwe Chiang Ching in Zusammenhang stehen und auch mit der sogenannten Shanghai-Gruppe, die eine führende Rolle während der Kulturrevolution sowie bei der kürzlichen Kaltstellung eines führenden Gemäßigten spielte.
Natürlich wurde keine der Verhaftungen von offizieller Seite bestätigt, doch die Tatsache, dass Regierungssprecher die Berichte nicht dementieren, sondern sich lediglich nicht dazu äußern wollen, lässt aufhorchen.
Letzte Meldungen sprechen davon, dass anscheinend unbewaffnete Truppen in der Innenstadt Pekings zusammengezogen wurden.
In den vergangenen Tagen sollen auch Truppen in die Universitäten von Peking und Tsinghua entsandt worden sein, um der dortigen Studenten mit radikalen Neigungen Herr zu werden.
Das scheint plausibel zu sein, denn einer britischen Delegation, die am Wochenende die Universität von Tsinghua besuchen sollte, wurde eine ziemlich fadenscheinige Erklärung für die plötzliche Absage dieses Besuches gegeben.
Alle Studenten seien aufs Land geschickt worden.
Die Tsinghua-Universität war schon immer politisch äußerst aktiv und die Kulturrevolution nahm auch hier ihren Anfang.
In krassem Gegensatz zu diesen Anzeichen für politische Spannungen steht das Staatsbankett zu Ehren des Premierministers von Papua-Neuguinea mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Lee Hsien-nin als Gastgeber, einem Wirtschaftsexperten, der als einer der führenden Gemäßigten angesehen wird.
Es wird angenommen, dass er der neue Ministerpräsident werden wird, da Hua-Kuo Fengs Ernennung zum Parteivorsitzenden nun bestätigt worden ist.
Das Bankett soll in einer gelockerten Atmosphäre stattgefunden haben und der stellvertretende Ministerpräsident Li bezeichnete in seiner Rede die Lage in China als ausgezeichnet.
Das Parteiblatt Pekinger Volkszeitung schreibt heute in einem Artikel, jeder, der die Anweisungen des Vorsitzenden Mao verrate, sei zum Scheitern verurteilt.
Außerdem druckt das Blatt noch einmal den Brief einer Armeeeinheit ab, in dem zur Unterstützung für Maos Nachfolger Hua aufgerufen wird und zur Zerschlagung jeder Art von Sabotage und Spaltung.
von China nun nach Italien.
Die von Ministerpräsident Andreotti angekündigten Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sanierung haben zu heftigen Reaktionen der politischen Parteien in Italien geführt.
Wenigstens drei Parteien, nämlich die Kommunisten, die Sozialisten und die Sozialdemokraten verlangen eine Abänderung des Regierungsplanes.
Andreotti hat nun mit seinem Rücktritt gedroht, sollten die Sparmaßnahmen vom Parlament allzu sehr abgeschwächt werden.
Die Maßnahmen sind drastisch.
Sie sehen unter anderem eine Benzinpreiserhöhung um 25 Prozent und die Abschaffung von Feiertagen vor.
Die Gewerkschaften wurden aufgefordert, bei Lohnforderungen zurückhaltend zu sein.
Wie nun die italienischen Arbeitnehmer auf den Regierungsplan reagieren, berichtet ihnen Alfons Dalma aus Rom.
Mailand und Turin sind die Zentren einer Unruhe und einer Streikwelle an der Arbeitsfront.
die als Reaktion auf die wirtschaftspolitischen Sanierungsmaßnahmen der Regierung Andreotti entstanden sind.
Birmond und die Lombardei sind zusammen das italienische Ruhrgebiet oder Rheinland-Westfalen.
Beide Provinzen sind von den Störungen des Arbeitsprozesses und des öffentlichen Verkehrs erfasst worden.
Heute wurde in der Hauptstadt der Autoindustrie vier Stunden gestreckt.
aus Protest gegen die Preiserhöhungen und gegen die Beeinträchtigung der gleitenden Lohnskala.
Gestern und heute gab es in Mailand und in seinem weiten industriellen Weißbild eine Kette von wilden und unkontrollierten, aber auch von ordentlichen, das heißt von Seiten der verschiedenen einzelnen Gewerkschaftsgruppen, ausgerufenen Arbeitsniederlegungen.
Die Gärung in der Arbeiterschaft wurde von den linksextremistischen Gruppen
Die bekanntesten heißen Manifesto, Lotta Continua, Avantguardia Opereia, ausgenutzt, um eine mehrfache Blockade der Autobahn Mailand-Turin, der verschiedenen wichtigen Nationalstraßen in der Lombardei und der Eisenbahnstrecken durchzuführen.
Der Dachverband der Gewerkschaftsbewegung, die drei größten Gewerkschaftsorganisationen und die einzelnen großen Fachgewerkschaften stehen
ebenso wie die Kommunistische Partei als die größte politische Organisation der Arbeiterschaft, vor dem ungewöhnlichen und zum ersten Mal in diese Beschaffenheit gestellten Problem, wie sie die Agitation der linksextremistischen Gruppen in den Griff bekommen, die spontane Unzufriedenheit der Arbeitermassen unter Kontrolle halten und kanalisieren sollen.
In der Vergangenheit war es die Politik der Kommunistischen Gewerkschaft und der Partei,
solche Krisensituationen auszunützen, auf der Welle der Unzufriedenheit in der Arbeiterschaft zu reiten und dadurch das jahrzehntelang geltende Ziel der Sprengung und der Änderung des Gesellschaftssystems zu fördern.
Jetzt haben Sie sich zum ersten Mal in einer konkreten Situation auf die Linie der konstruktiven Reformpolitik im Rahmen und vom Inneren des Systems aus festgelegt.
Gerade einer der radikalsten kommunistischen Gewerkschaftsbosse, Bruno Trentin, von der Fachgewerkschaft Metall, sagt es heute unverblümt.
Wir befinden uns vor verständlichen Erscheinungen des Protestes, aber diese womöglich auch noch unkritisch zu begrüßen, wäre absolut unverantwortlich.
Die Schwierigkeit besteht aber darin, sagt Trentin, einen Übergang nun zur positiven Aktion zu finden,
Und in solche Schwierigkeiten haben wir uns zunächst regelrecht verstrickt.
Vor der Delegiertenkonferenz des Kommunistischen Allgemeinen Verbandes der italienischen Arbeiter sah sich dessen Vorsitzender und der Präsident des überparteilichen Dachverbandes der Gewerkschaften einem Kreuzfeuer von Radikalen und von Zweiflern ausgesetzt, der diesen ruhig und ansehnlich aussehenden Mann
einem heiligen Sebastian am Marterpfahl ähnlich erscheinen ließ.
Die Führung der beiden größten Gewerkschaftsorganisationen, der kommunistischen und der christlichen, trachtet also die Entwicklung dadurch zu beherrschen, dass sie zwar im Prinzip für einen Protestgeneralstreik ist, der aber regional gestaffelt, über einen längeren Zeitraum aufgeteilt und jeweils von kurzer Stundendauer sein soll.
Vor diesem unruhigen Hintergrund in Norditalien beginnt nun im Parlament die Debatte über den Spar- und Sanierungsplan der Regierung Andreotti.
Die Frage ist, wie die kommunistische Partei Berlin-Gwerth diese Belastung aushalten kann.
Alfons Dalma aus Rom.
In zwei Jahren wählen die Franzosen eine neue Nationalversammlung und wenn die Stimmung sich bis dahin nicht allzu sehr verändert, dann dürfte diesmal die Linksunion, bestehend aus Sozialisten und Kommunisten, reale Chancen haben, die Mehrheit im Parlament zu erobern.
Für diesen Fall hat die Vereinigte Linke schon konkrete Pläne vorgelegt, soziale Reformen, aber auch Verstaatlichungsmaßnahmen für die Großindustrie.
Je näher dieser Termin rückt, desto mehr muss sich Frankreichs Wirtschaft auf die Möglichkeit einstellen, eines Tages mit einer Linksmehrheit im Lande zu leben.
Wie reagieren nun die Unternehmer auf diese Perspektive?
Darüber hat gestern Abend eine Diskussion zwischen Sozialistenführer Mitterrand und Männern der Wirtschaft auf Schluss gegeben, aber auch das Verhalten der Pariser Börse.
Christoph Schwerin.
Zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen verzeichneten gestern die französischen Werte an der Pariser Börse einen Sturz von sechs Punkten und der Front fiel gegenüber dem Dollar.
Wobei zu beobachten war, dass vor allem die Aktien jener Konzerne an Wert verloren, die im Fall eines Wahlsiegs der Sozialisten und Kommunisten verstaatlicht wurden.
Neben dem mangelnden Vertrauen in den Anti-Inflationsplan der Regierung und der Furcht vor der Einführung der Vermögenssteuer, eine Idee, die auch in der Regierungsmehrheit des Parlaments immer mehr um sich greift, spielt die Angst vor einer Regierungsübernahme durch Die Linke die wesentliche Rolle beim Verhalten der Anleger einer Börse.
Eine Statistik, die gestern Abend bekannt wurde, gibt über das Verhalten der Unternehmer genaue Auskunft.
Diese Umfrage wurde zum Anlass einer vierstündigen öffentlichen Diskussion zwischen den führenden Unternehmern Frankreichs und dem Sozialistenführer François Mitterrand.
Die Statistik besagt, dass 75% der Unternehmer an den Wahlsieg der Linken glauben, gegenüber nur 58% der Gesamtheit aller Franzosen.
Aus ihren Erfahrungen mit den Gewerkschaften glauben zwei Drittel der Unternehmer, dass die kommunistische Partei die führende Rolle im linken Bündnis spielen wird, während die Gesamtheit der Franzosen die beiden Partner gleich stark einschätzt.
90 Prozent der Unternehmer glauben aber auch, dass das Regierungsbündnis zwischen Sozialisten und Kommunisten nur von kurzer Dauer sein wird.
Und zwei Drittel von ihnen sind der Meinung, dass nach einem Bruch zwischen den beiden Parteien die Kommunisten alles unternehmen werden, um an der Macht zu bleiben.
Aus der heftigen, unnachgiebigen Diskussion gestern Abend zwischen den Unternehmern und François Mitterrand wurde deutlich, dass die Unternehmer kein Vertrauen in die ökonomischen Fähigkeiten der Sozialistischen Partei haben und der Meinung sind, dass unter dem Druck der Kommunisten die Sozialisten in ihren dirigistischen Maßnahmen wesentlich weitergehen werden, als sie heute zugeben.
Die Unternehmer fürchten vor allem, außer den Verstaatlichungen, die nun auch von einer Reihe von ghoulistischen Abgeordneten geforderten Vermögensteuer, eine Kontrolle der Wechselbörse, eine Einschränkung des Rechts auf Entlassungen und als Konsequenz davon den völligen Verfall des Frontwertes.
Dagegen stimmen sie mit Mitterrand überein, dass die Gewerkschaften unter einer soziokommunistischen Regierung gemäßigtere Forderungen stellen werden und es nicht zu einem Generalstreik kommen wird wie unter der Volksfront 1936.
Eindeutig erscheint nach diesem ersten Kontakt zwischen Mitterrand und den Unternehmern, dass der Dialog nicht abreißen wird, dieses Gespräch nur einen ersten Schritt zur gegenseitigen Information darstellt.
Das Gespräch war eine harte Konfrontation, aber für besonders brillante Passagen in Mitterrands Verteidigung gab es offenen Bühnenapplaus.
Was die Unternehmer suchen, ist ökonomische Kompetenz für eine Diskussion.
Und sie gewannen den Eindruck, trotz aller ihnen verschwommen erscheinenden ideologischen Ziele, Veteran besitzt heute diese Kompetenz, die man ihnen gestern noch bei der Präsidentschaftswahl absprach.
Es macht überraschend, dass die zitierte Umfrage zum Ausdruck bringt, dass immerhin 38% der Unternehmer dem linken Bündnis nicht feindlich gesonnen ist und 80% von ihnen fest glauben, und das sind natürlich die mittleren und kleinen Betriebe, dass an ihnen der Kelch der Nationalisierung vorübergehen wird.
Für Mitterrand waren diese Ergebnisse überraschend und nicht unerfreulich.
Sie hörten Christoph Schwerin aus Paris.
Nach den Wahlen in der Bundesrepublik Deutschland wird auch jenseits der Grenze in der Deutschen Demokratischen Republik gewählt.
Wahltag ist der kommende Sonntag und das Volk, oder genauer gesagt die zwölf Millionen Wahlberechtigten, sollen die Delegierten für die Nationale Volkskammer bestimmen.
Diese Nationale Volkskammer ist das nominell höchste Gremium des zweiten deutschen Staates.
Dieser Wahl stellen sich 434 Kandidaten auf der Einheitsliste der kommunistischen Einheitsfront.
Solche Volkskammerwahlen finden in der DDR alle fünf Jahre statt.
Früher wurden sie in einem Vierjahresrhythmus abgehalten.
Nach dem neuen Wahlgesetz wurde die Regierungsperiode jetzt verlängert und das passive Wahlrecht auf 18 Jahre herabgesetzt.
Außerdem hat der Wähler noch ein neues Recht dazu bekommen.
Er darf Kandidaten der Einheitsliste streichen.
Ob von diesem Recht aber Gebrauch gemacht werden wird, ist eine andere Frage, wenn man sich die Ergebnisse der früheren Wahlen vor Augen hält.
Die Ja-Stimmen zu dem Wahlvorschlag auf den Listen erreichten Prozentwerte von 99,95 Prozent.
Nichtsdestoweniger werden auch Wahlveranstaltungen abgehalten.
Klaus Emmerich hat sich eine solche Wahlveranstaltung angesehen und schildert nun seine Eindrücke.
Der erste Sekretär der SED für den Bezirk lädt zu einer Wahlkundgebung ein.
Die Einladung hängt handgeschrieben am Eingang zur Kaufhalle nebenan, steht in den Zeitungen, entspricht offensichtlich dem zentralen Wahlkampfplan.
Schon eine Stunde vor Beginn lässt sich der Spielmannszug der freien deutschen Jugend vernehmen.
Volkspolizei auf der Ecke im Wohnbezirk 30, 31 und 32.
Plünklich um halb fährt der Spitzenkandidat vor, entsteigt der schwarzen Tatra-Limousine, wird mit einem Rosenstrauß begrüßt, der Kolonne entsteigen Parteimitglieder.
Hände schütteln, kurze Unterhaltung.
Drinnen im neo-beleuchteten Speisezahl für die Klassen 7 bis 10 der Ganztagsschule haben sich etwa 200 bis 250 Personen versammelt, an Tischen mit seltenes Wasser und Fruchtsaftgetränk.
Man nimmt am Präsidium Platz, der Sprecher der Nationalfront eröffnet und leitet die Versammlung.
Es steht die Kandidaten vor, besonderer Applaus für eine Trägerin des Karl-Marx-Ordens.
Dann spricht der Spitzenkandidat eine gute halbe Stunde und anschließend Diskussion eine gute Stunde.
Wahlkampf also im kommunistischen Deutschland.
So gestern in Eberswalde-Fino, wo Anno 45 die Rote Armee zum letzten Stoß gegen das Dritte Reich und gegen Berlin ansetzte.
So heute in Berlin, Hauptstadt der DDR, wie es überall affichiert heißt.
So morgen in Sachsen, wo dieses Land, das sich selbst Republik nennt, seine Hauptkräfte herleitet, um das Schaufenster des Ostblockes und die zehngrößte Industrienation der Welt zu sein.
Alles wirkt anders als im anderen Deutschland.
Da steht auf großen Spruchbändern unter den Linden in Berlin zu lesen, unsere Stimme, unsere Tat für unser sozialistisches Vaterland.
Oder am Hohen Eisengitter der Humboldt-Universität vis-à-vis der Staatsoper und neben der Schinkelschen Ehrenwache heißt die Parole, den Sozialismus stärken, den Frieden sichern, den Kandidaten der Nationalen Front unsere Stimme.
Auch hier also wieder nationale Front.
Auf sie ist derzeit die ganze Public Relation des DDR-Apparates zugeschnitten.
Ein Sammelbecken von politischen Gruppierungen, berufsständischen und kulturellen Einrichtungen.
Normalerweise auch eine Serviceeinrichtung, in Vorwahlzeiten als organisatorischer Rahmen für die Wahlen der 500 Volkskammerabgeordneten sowie der Bezirkstage dargestellt.
Diese nationale Front offeriert den 17 Millionen Ostdeutschen eine Einheitsliste.
Zu den vielen Unterschieden im Begriff und im Inhalt einer Wahl zählt, dass vielfach eine offene Stimmabgabe am nächsten Sonntag erwartet wird.
Hausgemeinschaften, die sich sonst auch darum kümmern, Balkons und Fensterrahmen zu streichen, führen ebenso zur Urne wie Betriebe und andere Kollektive, so jedenfalls war es bei früheren Volkskammerwahlen.
Diskussion in Eberswalde-Fino.
Eine 18-Jährige, ein älterer Sprecher einer Ausgemeinschaft, ein Student, ein Bürgermeister, ein Arbeiter, treue Bekenntnisse und Selbstverpflichtungen.
Das Wort Bewegung fällt, wenn es etwa um die Leistung eines Kranbauunternehmens oder um das Schweinezucht- und Mastkombinat Eberswalde geht.
geduldige Zuhörer, ein Schlusswort der Spitzenkandidaten mit erneuerter Selbstveranlagung, erfolgreicher Politik und immer neuen Vergleichen etwa mit Arbeitslosigkeit und ähnlichen in der BRD.
Alles wirkt routinemäßig.
Erkennbar erstaunt nur Beobachter aus dem Westen, dass es bei dieser Wahl am nächsten Sonntag im westlichen Sinn gar nichts zu wählen gibt.
Die Kandidaten stehen ebenso fest wie die Zusammensetzung der Volkskammer wie bisher nach Gruppen und Berufen.
Im kommunistischen Deutschland wird alles geplant.
Wahlkampf in der DDR, es berichtete unsere Deutschland-Korrespondent Klaus Emmerich.
Zum Zeitvergleich, es ist jetzt 12 Uhr und 43 Minuten, zwei Minuten vor dreiviertel eins und wir kommen nun zu einem medizinischen Beitrag im Mittagsschonal.
Wien ist in diesen Tagen wieder einmal Tagungsort für einen internationalen Kongress.
Von Freitag bis Sonntag findet in der Wiener Hofburg die erste gemeinsame Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kreislaufforschung, der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie und der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft statt.
Ebenfalls eingeladene Herzspezialisten aus der DDR haben abgesagt.
Insgesamt aber werden bei dieser Tagung die führenden Herzfachleute aus dem deutschsprachigen Raum in Wien erwartet.
Heute Vormittag fand in der Kardiologischen Universitätsklinik Wien eine Pressekonferenz statt, in der über das Hauptthema der Tagung, nämlich künstliche Herzklappen, informiert wurde.
Ilse Vögel sprach darüber mit Dozent Steinbach von der Wiener Kardiologischen Klinik.
Herr Dozent Steinbach, weiß man eigentlich schon genügend über die Ursachen von Herzklappenfehlern?
Die Ursachen der Herzklappenfehler sind weitgehend aufgeklärt.
Sie sind zum überwiegenden Teil dadurch entstanden, dass irgendwann einmal, vielleicht auch von den Patienten und auch vom betreuenden Arzt als nicht bemerkt, eine Entzündung an der Herzklappe abgelaufen ist.
Auf der anderen Seite gibt es vor allem an der Ortenklappe auch Herzklappenfehler, die dadurch entstehen, dass bei der Geburt diese Klappen minderwertig angelegt sind.
Das heißt, es gibt also bereits schon Kinder mit Herzklappenfehlern?
Es gibt durchaus sehr häufig Kinder mit Herzklappenfehlern, wobei heute aufgrund der verbesserten Betreuung der Kinder, schon gleich nach der Geburt im Krankenhaus oder dann an verschiedenen Stellen, Mutterberatung, Kinderarzt, Hausarzt, sehr oft, in den meisten Fällen, dieser Herzfehler auch schon entdeckt wird.
Es ist nur so, dass Gott sei Dank in den wenigsten Fällen eine Operation und als Voraussetzung einer solchen Operation eine Herzkatheteruntersuchung gemacht werden muss, sondern dass man damit bis zum Ende der Wachstumsperiode warten kann.
Das heißt aber, am Ende der Wachstumsperiode, im Beginn des Erwachsenenalters, muss dann eine künstliche Herzklappe eingesetzt werden?
Nein, keinesfalls.
Das ist wieder nur in sehr wenigen Fällen notwendig.
Man muss die Diagnostik abhängig machen von der Symptomatik.
Nun kann also die Erkrankung so schwer sein, dass also durchaus eine künstliche Herzklappe eingesetzt werden muss.
Wie gut entwickelt sind diese Herzklappen heute schon?
Die Anfangsschwierigkeiten von allen Seiten, auch der Technologie, sind sich überwunden.
Es ist eine Rarität, wenn heute eine Herzklappe deswegen entfernt werden muss, weil das Material ermüdet ist, weil die Klappe aus diesem Grund
eine Dysfunktion, also eine Fehlfunktion aufweist.
Es ist noch nicht eindeutig entschieden, welches Klappenmodell das den Vorzug genießt.
Hier sind vor allem, und das überlassen wir gerne die Herzkirchen, diejenigen und natürlich auch die Techniker, die das entscheiden werden.
Eine eindeutige Entscheidung ist noch nicht getroffen.
Und wie groß sind die Überlebenschancen nach einer solchen Operation?
Die Überlebenschancen sind gut.
Diese Operation wird in vielen Zentren in Deutschland, aber vor allem auch in Österreich, in Wien, in Graz, in Innsbruck als Routineoperation ausgeführt.
Und Zweifelsohne wird damit die Lebenserwartung verbessert, vor allem aber auch die Lebensqualität des Operierten.
Herr Dozent, vielleicht zum Schluss noch die Frage, was sind eigentlich die Symptome, woran kann auch der Laie erkennen, dass eventuell eine Herzkörpererkrankung vorliegt?
Es sind eine ganze Reihe von Symptomen, vor allem Atemnot, manchmal Schmerzen der Herzgegend, aber ich möchte nicht versäumen festzustellen, dass diese Symptome sehr wohl bei vielen anderen Erkrankungen des Herzens, aber auch durchaus dann vorkommen können, wenn das Herz selbst, sowohl die Herzklappen, der Herzmuskel als auch die Herzkranzgefäße völlig gesund sind.
Kongress über künstliche Herzklappen in Wien mit Dozent Steinbach von der Wiener Kardiologischen Klinik sprach Ilse Vögl.
Es ist jetzt genau 12.48 Uhr.
Kulturberichte.
Leben und Werk von Franz Schrenker, einem der faszinierendsten Opernkomponisten unseres Jahrhunderts, stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Musikprotokolls beim steirischen Herbst.
An der Grazer Musikhochschule begann heute ein dreitägiges Symposium, bei dem namhafte Vortragende wie zum Beispiel der Literaturwissenschaftler Hans Mayer und der Musikwissenschaftler Klaus Dahlhaus aus der Bundesrepublik Deutschland über den Beitrag dieses Komponisten zur Entwicklung der modernen Oper referieren werden.
Im Rahmen der Franz Schrecker Retrospektive wird unter anderem auch seine Oper Der ferne Klang konzertant aufgeführt.
Es berichtet Gudrun Gröbelbauer.
Franz Schreker?
Ja, er ist einer unserer Ersten.
Soll ich Ihnen da noch mehr sagen?
So urteilte Arnold Schönberg 1931 in einem Brief über seinen Freund Schreker.
Am 23.
März 1878 als Sohn österreichischer Eltern in Monaco geboren, hatte Franz Schreker in Wien Kompositionslehre studiert.
1912 gelang ihm mit seiner Oper »Der ferne Klang« der künstlerische Durchbruch.
Es folgten die Opern »Die Gezeichneten« und »Die Schatzgräber«.
Daneben entstanden seine Kammersymphonie für 23 Soloinstrumente und Liederzyklen.
Nach Jahren der Lehrtätigkeit an der Wiener Musikhochschule wurde Schreker Direktor der Hochschule für Musik in Berlin.
Unter dem Druck der politischen Verhältnisse musste er diese Funktion 1931 zurücklegen.
Am 23.
März 1934 starb Schreker im Alter von 56 Jahren.
Über die Gründe beim diesjährigen Musikprotokoll eine Schreker-Retrospektive durchzuführen, sagt Professor Otto Kollaritsch, der Leiter des Instituts für Wertungsforschung an der Grazer Musikhochschule.
Das Musikprotokoll hat ja schon durch mehrere Jahre hin durch Retrospektiven gemacht.
Wir hatten vor zwei Jahren eine Zemlinsky Retrospektive und bei Schräger legen und der Fall etwas ähnlich.
Er liegt vielleicht noch krasser, wenn wir die große Popularität berücksichtigen, die Schräger etwa in den 20er Jahren in der Weimarer Republik gehabt hat.
wo er seine Opern einen größeren Erfolg zum Teil hatten als die Opern von Richard Strauss.
Große Aufführungsziffern beweisen das.
Nun ist Schräger vergessen und es mehren sich die Zeichen, dass er wieder in das musikalische Bewusstsein zurückkehrt.
Vorerst intensiver in der Musikwissenschaft, weniger in der musikalischen Praxis.
Die Bedeutung dieses Komponisten sehe ich also darin, dass er in die Zukunft gewirkt hat.
Und zwar vor allem in der Art, wie seine Musik disponiert ist, die also nicht mehr thematisch konzipiert ist, sondern wo alles in Klangkonstellationen
aufgelöst wird.
Dann die spezifische Art seiner theatralischen Kunst, wo also gleichsam das Leben als ein Theater aufgefasst wird, das wir uns mit unserer Psyche bereiten.
Zur Franz Schreker Retrospektive ist auch die in Berlin lebende Witwe des Komponisten, Frau Maria Schreker, nach Graz gekommen.
Vor allen Dingen möchte ich jetzt allen Dank sagen für diese beabsichtigten Aufführungen.
Und es ist mir natürlich eine besonders große Freude und ich hoffe, dass die Auswirkung doch eine günstige sein wird, nachdem ich viele Jahre versucht habe, etwas für die Werke meines Mannes zu tun.
Es ist aber nur bis zu einem gewissen Grad gelungen.
Also hoffe ich, dass dieser steirische Herbst das Seinige dazu beitragen wird.
Hören Sie nun einen Ausschnitt aus dem Eröffnungsprogramm der Schrecker Retrospektive.
Neli Aylakova in der Partie der Lilian aus der Oper Der singende Teufel.
Am Klavier ist Gerhard Zeller.
Liebe!
über die Franz-Schräker-Retrospektive beim Steyrischen Herbst berichtete Gudrun Gröbelbauer.
Die Innsbrucker Galerie Krinzinger, die mit ihrem auf allen großen Kunstmessen präsentierten Programm auch im Ausland großes Ansehen genießt, hat in einem kleinen Dorf in Istrien eine neue Form des Kulturaustausches auf dem Gebiet der Avantgarde-Kunst initiiert.
Auf Einladung der Galerie trafen sich im alten Schulhaus des Dorfes in diesen Tagen 15 Künstler und Kritiker aus Österreich und Jugoslawien.
Über diese Begegnung sprach Theo Braunegger mit der Galerieleiterin Ursula Krinzinger.
Was war der Schwerpunkt dieses Treffens?
Was hat man dort gemacht?
Der Schwerpunkt dieses Treffens war einerseits Diskussion, was könnten kommende Projekte bringen und andererseits haben die Künstler, die dorthin eingeladen wurden, Arbeiten erstellt.
Sie haben hauptsächlich heuer mit Foto, Film und Video gearbeitet.
Also es war auf diese Medien, auf die neuen Medien beschränkt.
Wie haben Sie diese ganze Sache finanziert?
Die Finanzierung war äußerst schwierig.
Ich habe zum größten Teil Eigenmittel investiert.
Das heißt, das Haus musste hergerichtet werden.
Es ist ein altes Schulhaus, das einer Restaurierung bedurfte.
Und andererseits hat aber der Bund als auch die Länder den Künstlern eine Unterstützung gegeben, die zumindest so weit ausreichte, dass der Aufenthalt gedeckt war.
Und wie war die Unterstützung durch die österreichische Botschaft oder durch die Kulturinstitute?
Die müssen sich doch sicher für so etwas interessiert haben.
Das war leider enttäuschend.
Die Direktorin des Kulturzentrums in Belgrad, Frau Biljana Tomic, hat ein Schreiben an unsere Botschaft gerichtet.
Ich habe aber bisher keine Reaktion gesehen und ich kann nur hoffen, dass die Kulturinstitute sich jetzt für die Publikation einschalten.
Es ist nämlich daran gedacht,
die dort erstellten Arbeiten zu publizieren und auch Texte, das heißt Protokolle der Gespräche, in einem Katalog zusammenzufassen und dann auch die Arbeiten in Innsbruck oder vielleicht auch in anderen österreichischen Städten zu Beginn des kommenden Jahres auszustellen.
Aufgrund Ihrer Erfahrung, die Sie heuer gesammelt haben, glauben Sie, dass diese Aktion, dass dieses Treffen fortzusetzen wäre?
Ich war überrascht über das Resultat des heurigen Jahres, wenn das Treffen auch nur in einem sehr kleinen Rahmen stattfand.
Und wir haben eigentlich alle beschlossen, dass es unbedingt fortzusetzen ist.
Es ist zum Beispiel für März nächsten Jahres eine Filmwoche geplant, und zwar österreichischer Avantgarde-Film, jugoslawischer Avantgarde-Film.
Und im September wieder ein Treffen, wobei diesmal auch das Anliegen,
angrenzende Italien einbezogen werden soll.
Das Haus befindet sich ja in Istrien.
Istrien grenzt an Italien.
Es ist an den Bereich von Venedig bis Mailand gedacht und vor allem möchte man dann Künstler, Galeristen und Kritiker laden,
um so fernab des Kunstbetriebes Probleme der neuesten Kunstentwicklungen zu diskutieren und andererseits auch in der Praxis Künstler dort arbeiten zu lassen.
Und es ist geplant, dass jedes Jahr ein Katalog erscheinen soll und dass die Arbeiten immer wieder in Ausstellungen sowohl am Ort dort als auch in Österreich und Jugoslawien gezeigt werden sollen.
Sie haben vorhin gesagt, fernab des Kunstbetriebes, man könnte das Gefühl haben, dass Sie dort mit Ihren Künstlern wie in einem elfenbeinigen Turm gesessen haben und eben Ihre Aktion durchgeführt haben.
Wie war das eigentlich mit der Bevölkerung?
Hat sich die dafür interessiert oder ist das ganz isoliert vor sich gegangen?
Obwohl der Ort sehr abgeschieden ist.
Es ist ein Ort, der ursprünglich von den Italienern bewohnt war, die in den frühen 50er Jahren aus politischen Gründen den Ort verlassen haben.
Und heute gibt es dort nur mehr zehn Dorfbewohner.
Bei den Videoarbeiten haben die Künstler diese Dorfbewohner mit einbezogen und die Reaktion der dort Ansässigen war so, dass sogar der Pfarrer des Ortes für nächstes Jahr sein Pfarrhaus zur Verfügung stellt.
Das heißt, dass wir dort wieder weitere Unterkünfte bekommen.
Mit der Leiterin der Innsbrucker Galerie Grinzinger sprach Theo Braunecker, es ist jetzt drei Minuten vor 13 Uhr, nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Eine Übersicht über die Schwerpunkte der bevorstehenden parlamentarischen Arbeit gab SPÖ-Clubobmann Fischer heute in der Brucknerhalle in Linz zu Beginn der für zwei Tage anberaumten Klausurtagung der sozialistischen Abgeordneten und Bundesräte.
Fischer richtete dabei neuerlich den Appell an die ÖVP, die Angelegenheit der Watergate-Äußerungen des Abgeordneten Steinbauer so zu bereinigen, wie auch in der Vergangenheit Entgleisungen aus der Welt geschaffen worden seien.
Im 12.
Wiener Gemeindebezirk hat heute Vormittag eine Gasexplosion in einer Autolackiererei acht Verletzte gefordert.
Bei dem nach der Explosion entstandenen Dachstuhl Brand wurde das Gebäude stark beschädigt.
Nach einer Meldung der Wiener Rathauskorrespondenz werden noch vor Jahresende bundeseinheitliche Richtlinien für die Überprüfung von Brücken vorliegen.
Die provisorische Schifffahrtsrinne am linken Donauufer kann mittlerweile reibungsloser befahren werden, als ursprünglich erwartet wurde.
Pro Tag können die Rinne bis zu 64 Schiffe passieren.
Österreich-Italien.
Der Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Tarvis und Udine kann nach einem Erdbeben von heute früh nicht wie geplant noch in dieser Woche wieder aufgenommen werden.
Das neuerliche Beben der Stärke 7 nach der Mercalliskala hat die Bahnlinie an einigen Stellen verlegt.
Auch die Oberleitungen sind wieder zerstört worden.
Das Beben wurde auch in Teilen Kärntens verspürt, hat aber, soweit bisher bekannt wurde, nirgends Schaden angerichtet.
Jugoslawien Der Nationale Journalistenverband hat in einem Schreiben an die österreichische Journalistengewerkschaft gegen die Bemerkung Bundeskanzler Kreiskes im Zusammenhang mit der Kärntner Minderheitenfrage protestiert, die jugoslawische Presse sei intolerant und provokant.
Der Jugoslawische Journalistenverband stellt dazu fest, die Spannungen in Kärnten seien nicht von Jugoslawien und schon gar nicht von der jugoslawischen Presse provoziert worden.
China.
Unter den Verhafteten der radikalen Gruppe sollen nach einem Bericht der BBC aus Peking außer der Witwe Mao Zedongs auch der Kulturminister und der Neffe Maos sein.
Die Festnahmen wurden bisher offiziell nicht bestätigt, die Regierung hat sie aber auch nicht dementiert.
Der BBC-Korrespondent berichtete ferner, die Truppen, die derzeit im Universitätsviertel von Peking zusammengezogen werden, seien nicht bewaffnet.
Südafrika.
Bei Polizeirazien in den Fuhrstädten von Johannesburg sind nach offiziellen Angaben die Verantwortlichen für eine Flugblattaktion verhaftet worden.
Mit diesen Kurzmeldungen haben wir das heutige Mittagsjournal beendet.
Aktuelle Berichte können Sie dann wieder im Abendjournal um 18.15 Uhr im Programm Österreich Eins hören.
Im Namen von Redaktion und Technik auf Wiederhören.