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KI-generiertes Transkript
Es war soeben 12 Uhr.
Durch die Mittagsinformationssendung des aktuellen Dienstes über die Programme Österreich 1 und Ö3 führt Edgar Sterbens.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Die Schlagzeile schlechthin für unsere Inlandsberichterstattung lautet, Wiener Planungsstadtrat Ingenieur Fritz Hoffmann zurückgetreten.
Wir berichten von einer Pressekonferenz im Wiener Rathaus, bei der vor wenigen Minuten diese Neuigkeit bekannt geworden ist.
Weiters bringen wir einen Nachruf auf den heute verstorbenen ehemaligen Salzburger Erzbischof Andreas Ruraker und wir zitieren aus den Leitartikeln und Kommentaren der inländischen Tageszeitungen.
Die Themen für unsere Auslandsberichterstattung lauten dann Italien.
Vor Vertrauensabstimmung im italienischen Parlament berät heute der Senat in Rom über die Regierungserklärung Ministerpräsident Andreottis.
USA – Ursache für Virus-Massenerkrankungen in Philadelphia nach wie vor ungeklärt.
Unbekannte Krankheit fordert bisher 22 Menschenleben.
So wie Japan – noch immer gesundheitliche Auswirkungen des ersten Atombombenabwurfes auf Hiroshima am 6.
August 1945.
ergänzt ihr dann das Mittagsjournal durch das Kulturmagazin, indem wir sie unter anderem über das Fest in Hellbrunn im Rahmen der Salzburger Festspiele informieren und indem wir auch ein Interview mit dem österreichischen Dramatiker Hans Krendelsberger anlässlich der Uraufführung seines neuesten Bühnenwerkes bringen.
Zunächst jedoch hören Sie die neuesten Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn und gesprochen werden die Meldungen von Peter Fichner.
Österreich.
Im Bereich der eingestürzten Wiener Reichsbrücke haben heute zwei Bergepanzer des Bundesheeres versucht, jenen Teil der Brücke, der auf der Seite des Handelskees die Bahnlinie blockiert, zu entfernen.
Der erste Versuch scheiterte sowohl an der Stellung der beiden Geräte als auch am Untergrund.
Weil das Erdreich zu weich war, rutschten die beiden Fahrzeuge zur Brücke.
Beim zweiten Versuch wurden die beiden Bergepanzer parallel zueinander gestellt, um die Zugkraft der Winden optimal auszunutzen.
Auch in diesem Fall gab das Erdreich nach.
Nun wird die Feuerwehr vor den beiden Panzern Piloten ins Erdreich treiben, um das Wegrutschen der Fahrzeuge zu verhindern.
Die Bergung des in der Donau stehenden Gelenk-Autobusses wurde wegen des stark gestiegenen Wasserstandes verschoben.
Unterdessen sind heute früh Bürgermeister Graz und Planungsstadtrat Hofmann zu einem ersten Gespräch nach Hofmanns Rückkehr aus dem Urlaub zusammengetroffen.
Graz hat in diesem Gespräch Hofmann beauftragt, sich alle Unterlagen im Zusammenhang mit dem Einsturz der Reichsbrücke zu beschaffen und zu sichten.
Wie die Rathauskorrespondenz soeben bekannt gibt, hat Bürgermeister Graz das Rücktrittsansuchen von Stadtrat Hofmann angenommen.
Der Wiener ÖVP-Obmann Bauer hat die zurückgezogene Rücktrittserklärung des Wiener Bürgermeisters als Teil eines sozialistischen Polittheaters bezeichnet.
Die Finanzminister der 13 Mitgliedstaaten der OPEC, der Organisation Erdöl-Exportieren der Länder, haben heute Vormittag in Wien ihre Beratungen wieder aufgenommen.
Die Sitzung dürfte in diesen Minuten zu Ende gehen, da die Delegierten für 13 Uhr von Finanzminister Androsz zu einem Arbeitsessen eingeladen worden sind.
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden heute noch verstärkt.
Jeder einzelne Delegierte kam mit einer eigenen Eskorte zum Konferenzort.
Hauptthema dieser ersten OPEC-Tagung auf Ministerebene seit dem Terroranschlag vom vergangenen Dezember ist die Verteilung der Mittel aus dem OPEC-Sonderfonds für Entwicklungsländer.
Der Ölpreis steht nicht zur Diskussion.
Über den Ankauf eines neuen Hauptquartiers in Wien können die Finanzminister nicht entscheiden, da hierfür die Erdölminister zuständig sind.
Die Konferenz soll heute Abend mit einer vierten Gesprächsrunde beendet werden.
Sowjetunion
In einem heute vom sowjetischen Parteiorgan Pravda veröffentlichten Interview hat der österreichische Außenminister Bielka die Hoffnung auf einen erfolgreichen Abschluss der zweiten Verhandlungsrunde der Gespräche zur Begrenzung der strategischen Rüstung und der Wiener Truppenabbau-Konferenz noch vor 1977 geäußert.
Anlässlich des ersten Jahrestages des Abschlusses der Europäischen Sicherheitskonferenz in Helsinki sagte Bielka, die Durchführung dieser Konferenz und die Unterzeichnung ihrer Schlussakte seien zweifellos eine erfolgte Entspannungspolitik.
Darüber hinaus habe der Einfluss Österreichs und der übrigen neutralen Staaten auf den Konferenzverlauf gezeigt, dass die Bedeutung der kleinen Länder Europas in der Ost-West-Entspannung wachse.
Die Öffentlichkeit seines Landes und anderer Unterzeichnerstaaten der Schlussdokumente wären demnach enttäuscht, wenn vor der für 1977 in Belgrad geplanten Konferenz zur Bestandsaufnahme der Ergebnisse von Helsinki keine Erfolge auf dem Gebiet der Abrüstung verzeichnet würden, betont Bielka.
Libanon.
Nach vorübergehender Verzögerung konnte die Evakuierung der Verletzten aus dem Palästinenser-Lager Tel Saatar im Osten von Beirut heute Vormittag beginnen.
Zunächst hatten hunderte Lagerinsassen den für die Verletzten reservierten Platz vor dem Lager blockiert.
Aus Sicherheitsgründen fuhren heute nur jeweils zwei Rotkreuz-Fahrzeuge zu dem Platz.
Zwei Sanitätswagen sind bereits auf dem Weg in das Westviertel von Beirut.
In ihnen befinden sich 27 unverletzte Lagerinsassen, die sich an den Fahrzeugen festgeklammert haben und nicht zu bewegen waren, in das seit Wochen von christlichen Milizen belagerte Tel Sa'atar zurückzukehren.
Es wird nun befürchtet, dass die lediglich für Schwerverletzte bestimmte Rotkreuzwagen von der aufgeregten Menschenmenge gestürmt werden.
Wie soeben aus Beirut gemeldet wird, haben christliche Milizen Naba'a, das Armenviertel der Hauptstadt, und bis jetzt eine Enklave der Moslems im christlich besiedelten Ostteil überrannt.
Mit diesem Sieg der Phalangisten ist die starke Präsenz der linksgerichteten Kräfte in dem christlichen Territorium praktisch zunichte gemacht.
Von Moslems kontrollierte Zeitungen berichten, die Christen hätten in Naba'a ein Massaker an der Zivilbevölkerung verübt.
Das Armenviertel sei ein Ruinenfeld.
Nach dem Fall Naba'as ist Tel Sa'atar der letzte muslimische Stützpunkt in Ostbeirut.
Sowjetische Techniker haben nach Angaben des Militärkorrespondenten der britischen Zeitung Daily Express südlich von Beirut zwei Landebahnen gebaut, um den pro-kommunistischen Kräften zu Hilfe zu kommen.
Sowjetische Antonov-Maschinen sollen bereits dort gelandet sein und Waffen ausgeladen haben.
Außerdem wurden, nach weiteren Zeitungsmeldungen, auch palästinensische Kommandos eingeflogen, die in der Sowjetunion ihre Ausbildung erhielten.
Israel und die Vereinigten Staaten schließen, nach Berichten des Korrespondenten, nicht aus, dass die Sowjetunion durch eine dritte Macht im Libanon intervenieren will, wie dies mit den Kubanern im Angolanischen Bürgerkrieg der Fall war.
Der libanesische Innenminister Shammoun hat unterdessen den Irak bezichtigt, reguläre Soldaten in den Libanon entsandt zu haben.
Mehr als 150 irakische Soldaten haben nach Angaben Shamuns gestern an der Seite der palästinensisch-muslimischen Milizen einen Angriff auf die christlich-konservativen Kräfte unternommen.
Italien Der Senat in Rom wird heute über das Programm der christlich-demokratischen Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Andreotti abstimmen.
Die Billigung des Programms gilt als sicher, weil nach Sozialisten, Sozialdemokraten und Republikanern auch die Kommunisten ihre Stimmenthaltung und damit ihre indirekte Unterstützung der neuen Regierung zugesagt haben.
Die Abstimmung in der Abgeordnetenkammer findet in der kommenden Woche statt.
Der italienische Lastwagenfahrer Corgi, der gestern früh am Grenzübergang Hirschberg von DDR-Posten erschossen worden ist, war Mitglied der kommunistischen Partei.
Dies geht aus einer Meldung der italienischen KP-Zeitung Lunita hervor, die heute früh auf der ersten Seite mit der Schlagzeile »Ein sehr schwerer Zwischenfall« über den Vorgang berichtet.
Auch die gesamte andere italienische Presse meldet die Erschießung Corgis in großer Aufmachung und vertritt übereinstimmend die Ansicht, es sei unglaublich, dass ein Jahr nach der Konferenz von Helsinki an den Grenzen Europas noch immer geschossen werde.
Corgi, der eine Fleischlieferung aus der DDR abgeholt hatte,
wurde nach Passieren des westdeutschen Übergangs Rudolfstein von einem nachfolgenden Lastwagenlenker aufgefordert, noch einmal wegen seiner Papiere an den DDR-Kontrollpunkt Hirschberg zurückzukehren.
Korgi ging zu Fuß über die Saale-Brücke.
Kurz danach hörten bayerische Grenzpolizisten einige Schüsse, konnten aber Einzelheiten nicht beobachten.
Das DDR-Außenministerium hat auf die scharfen Proteste des italienischen Botschafters in Ostberlin bisher noch nicht reagiert.
Japan.
Anlässlich einer Gedenkfeier für die Opfer des Abwurfs der Atombombe auf Hiroshima vor 31 Jahren forderte Ministerpräsident Miki heute die vollständige Abschaffung der Nuklearwaffen.
Vor etwa 40.000 Menschen erklärte Miki, dies sei der einzige Weg zum wahren Frieden.
Im Krankenhaus von Hiroshima sind in den vergangenen zwölf Monaten neuerlich 50 Menschen an den Spätfolgen der Atomexplosion, vor allem an bösartigen Tumoren, gestorben.
Eine amerikanische Atombombe hat Hiroshima am 6.
August 1945 total zerstört.
Dabei kamen nach offiziellen Angaben 250.000 Menschen ums Leben.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Alt-Erzbischof von Salzburg und ehemalige Primas von Deutschland, Erzbischof Rohracher, ist heute Vormittag an seinem Alterssitz Altöttingen in Bayern gestorben.
Erzbischof Rohracher stand im 85.
Lebensjahr und lebte seit seinem Rücktritt im Jahr 1969 in dem bayerischen Wallfahrtsort Altöttingen.
Im Zusammenhang mit der jüngsten Exorzismus-Affäre ist gegen den Bischof von Würzburg Klage wegen fahrlässiger Tötung eingereicht worden.
Der Bischof wurde beschuldigt, für den Tod einer 23-jährigen Studentin aus Klingenberg in Bayern mitverantwortlich zu sein.
Er genehmigte die Teufelsaustreibung durch einen Geistlichen seiner Diözese und ordnete keine Zwangsernährung des Mädchens an, obwohl er um ihren Zustand der akuten Unterernährung wusste.
Die junge Frau starb während einer oxazistischen Sitzung am 1.
Juli.
Nach Angaben der Ärzte war die Studentin nicht vom Teufel besessen, sondern litt an schwerer Epilepsie.
Das waren die Meldungen.
Das Wetter.
Ein Hochdruckgebiet, dessen Zentrum westlich der britischen Inseln liegt, erstreckt sich bis nach Mitteleuropa.
Da in der Folge auch der Zustrom feuchtkühler Luftmassen von Nordwesten her nachlässt, ist mit weiterer Wetterbesserung zu rechnen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Wechselnde, gebietsweise auch starke Bewölkung.
Vereinzelt Regenschauer.
Gegen Abend Bewölkungsrückbildung.
Winde aus West bis Nordost.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 22 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 12 Grad.
Und die Wetteraussichten für morgen Samstag.
Im Norden und Osten durchzugstärkere Wolkenfelder und vereinzelt auch Regenschauer.
Sonst meist heite oder wolkig.
Winde aus West bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 17 bis 25 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 20 Grad, Westwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 20, Nordostwind 10.
Linz wolkig, 18, Nordwestwind 5.
Salzburg wolkig, 19, Nordostwind 10.
Innsbruck heiter, 19, Ostwind 5.
Bregenz heiter, 19 Grad, Nordwestwind 3.
Graz heiter, 18 Grad, Nordwind 15.
und Klagenfurt, Heiter 20 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Das waren der ausführliche Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagsschornal.
Mittlerweile ist es 12.13 Uhr geworden, zwei Minuten vor Viertel eins und wir beginnen mit unserer ausführlichen Berichterstattung im Inland.
Fritz Hofmann, Planungsstadtrat der Bundeshauptstadt Wien, ist zurückgetreten.
Wie auch schon kurz in den Nachrichten gemeldet wurde, hat Hofmann damit jene politischen Konsequenzen gezogen, die nach dem Einsturz der Wiener Reichsbrücke gefordert worden waren.
Und dies war nicht nur von Seiten der ÖVP geschehen, auch das steirische SPÖ-Organ Neue Zeit hatte Hofmann nahegelegt, zurückzutreten.
Hofmann war erst heute früh in Wien eingetroffen, nachdem ihn gestern in der Nähe des Schweizer Urlaubsortes Zermatt eine österreichische Touristin erkannt und davon benachrichtigt hatte, dass er sich mit dem Rathaus in Verbindung setzen solle.
Um 17.09 Uhr klingelte dann gestern am Amtssitz des Wiener Bürgermeisters das Telefon.
Sozusagen gerade noch rechtzeitig, weil sich zu diesem Termin auch der Wiener Ausschuss der SPÖ mit den politischen Konsequenzen des Einsturzes beschäftigte.
In dieser Sitzung hat bekanntlich Bürgermeister Kratz seinen Rücktritt erklärt, ihn jedoch nach dringlichster Aufforderung der Sitzungsteilnehmer wieder zurückgezogen.
Graz und Hoffmann haben sich vor wenigen Minuten den Journalisten gestellt.
Aus dem Wiener Rathaus berichtet nun direkt Erich Eichinger.
Ja, nicht ganz eine Viertelstunde später als angesetzt hat hier im Wiener Rathaus die Pressekonferenz des Wiener Bürgermeisters Leopold Graz und man muss jetzt schon sagen des Ex-Planungsstadtrates Fritz Hoffmann begonnen.
Unter dem Kicken der Verschlüsse der Fotoapparate betraten Fritz Hoffmann braungebrannt im Gesicht und Leopold Graz den Saal.
Dann sagte Graz,
Meine Damen und Herren, Herr Stadtrat, der amtsführende Stadtrat für Stadtgestaltung und Verkehr, Ingenieur Hoffmann, hat mir vor kurzer Zeit folgendes Schreiben übermittelt.
Sie bekommen den Text, ich verlese ihn trotzdem.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, für die Brückenkatastrophe an der Reichsbrücke übernehme ich die politische Verantwortung und lege meine Funktion als amtsführender Stadtrat zurück.
Diese Entscheidung treffe ich, obwohl Sie, Herr Bürgermeister, in den letzten Tagen mehrfach darauf hingewiesen haben, dass die Kompetenz der mittelbaren Bundesverwaltung, in welche die Reichsbrücke fällt, nicht bei mir lag und außerdem ein Ergebnis der Untersuchungskommission über die Ursache des Brückeneinsturzes noch nicht vorliegt.
Im Zusammenhang mit der Brückenkatastrophe wurden in der Öffentlichkeit eine Reihe anderer Dinge und Bereiche kritisiert.
Sofern nicht diese Kritik berechtigt sein sollte und nicht, wie vielfach so offensichtlich zum Ausdruck kommt, politische Diffamierung darstellt, erfolgt mein Schritt auch in der Erwartung, dass es Ihnen, Herr Bürgermeister, dadurch erleichtert wird,
die von Ihnen angekündigten Konsequenzen zu ziehen und Veränderungen vorzunehmen.
Ich bitte Sie, meinen Schritt als unwiderruflich zu akzeptieren und meinen Rücktritt anzunehmen.
Ich habe Herrn Stadtrat Ingenieur Hofmann folgendes Antwortschreiben geschickt.
Sehr geehrter Herr Stadtrat, ich muss mit Bedauern und Respekt vor Ihrer Entscheidung Ihren Schritt zur Kenntnis nehmen.
Ich stelle ausdrücklich fest, dass Ihre Entscheidung, die politische Verantwortung zu tragen, nicht bedeutet,
dass nicht eindeutig die Ursachen der Katastrophe zu erforschen und die notwendigen Konsequenzen aus anderen Verantwortungen zu ziehen sind.
Ich danke Ihnen für die vielfältige Arbeit in einem der schwierigsten Bereiche der Stadtverwaltung, die Sie für unsere Stadt und Ihre Bürger geleistet haben.
Das Planungsressort wird vorerst vom Verkehrsstaatrat Nikola weitergeführt, gab Bürgermeister Graz bekannt, bis zu einer endgültigen Entscheidung.
Graz dann weiter
als Wiener Landesparteiobmann der SPÖ zu sprechen.
Meinen Freund Fritz Hoffmann gebeten habe, als Stellvertreter der Landesparteiobmann Wien seine Arbeitskraft voll der Partei zur Verfügung zu stellen und in Ausübung dieser Stellvertreterfunktion zu meiner Entlastung eine Reihe von geschäftsführenden Aufgaben zu übernehmen.
Um es gleich anzudeuten, Aufgaben, die im Einzelnen festzustellen sein werden,
wozu aber zum Beispiel etwa die intensive Weiterarbeit am Kommunalprogramm der Sozialistischen Partei, wozu die Weiterführung aller Maßnahmen der Parteireform und wozu auch die, mag wie eine Kleinigkeit klingen, ist aber parteimäßig auch nicht so einfach, die Anpassung des Wiener Parteistatuts auf die Statutenänderungsbeschlüsse der Bundespartei.
Dann erhielt Fritz Hoffmann Gelegenheit zu einem ersten Statement, in dem er einleitend noch einmal die Umstände erzählte, wie er in Zermatt von einer Frau aufmerksam gemacht worden sei, dass man ihn in Wien suche.
Hoffmann?
Nun, die Rückreise hat etwas länger gedauert, als ich ursprünglich angenommen habe, aber die Verkehrsverhältnisse sind dort nicht so gut.
Ich habe aber immerhin Zeit gehabt, zu überlegen, welche Konsequenzen für mich persönlich zu ziehen sind.
Immerhin ist ein tragischer Todesfall zu beklagen, ein Einsturz einer so wichtigen Brücke, auch, wie der Herr Bürgermeister schon gesagt hat, wenn es nicht unmittelbar
in meinem Kompetenzbereich oder nur zum Teil gelegen ist, ist so ein großes Ereignis für eine Stadt, die sowieso zu wenig Donaubrücken hat.
dass es nicht nur mit Erklärungen allein abgetan ist.
Und daher habe ich mir auf der Fahrt hierher überlegt, Herrn Bürgermeister meinen Rücktritt anzubieten.
Es ist dann zu einer Bedenkpause gekommen und das Ergebnis ist der Brief, den Herr Bürgermeister Graz vorgelesen hat.
Ich glaube, dass damit nicht nur
zur Frage des Brückeneinstürzes Reichsbrücke, sondern vielleicht auch zu verschiedenen anderen Fragen, die man zur politischen Propaganda missbraucht hat, eine Entscheidung getroffen, die es dem Bürgermeister Graz ermöglichen soll und erleichtern soll, andere Konsequenzen, andere Reformen einzuleiten.
Auf eine der ersten Journalistenfragen meinte Hoffmann, er empfinde seinen Rücktritt nicht als Opfer für die Partei.
Bürgermeister Graz wurde zum Unterschied gefragt, dass Hoffmann zurückgetreten sei, er selbst nicht.
Der Unterschied liege darin, sagte Graz in seiner Antwort, dass gestern ein Parteigremium getagt habe, heute aber nicht.
Und Graz dann abschließend.
Es sei ja nicht so wie in heidnischer Zeit, wo mit einem Menschenopfer alles erledigt sei.
Jetzt gehe es darum, organisatorische Konsequenzen im Verwaltungsapparat zu ziehen.
Zum Beispiel seien Erweiterungen und Änderungen der Kompetenzen nicht auszuschließen.
In diesen Minuten, während ich auf Sendung war, habe ich erfahren, dass die Pressekonferenz des Bürgermeisters Graz und Ex-Planungsstadtrates Hoffmann zu Ende gegangen ist.
Ich gebe zurück zum Studio des Mittagsschanals.
Aus dem Wiener Rathaus berichtete direkt Erich Eichinger.
Und wir setzen nun fort mit einem Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Die Zitate aus Leitartikeln und Kommentaren hat für unsere Inlandspresse-Schau Markus Sommersacher ausgewählt.
In den oberösterreichischen Nachrichten geht Reinhard Hampel auf die gestern von Bürgermeister Graz ausgesprochene und später wieder zurückgezogene Rücktrittserklärung ein.
Graz habe, so meint Hampel, aus Verantwortungsgefühl seinen Entschluss revidiert.
Dazu wörtlich
Nur vor der SPÖ zeigte er sein Verantwortungsgefühl, nicht vor den Wienern.
Und gibt auch zu, überlegt zu haben, wie man außer bei einer Wahl seine politische Verantwortung demonstrieren kann.
So wurde Graz also nur von der SPÖ als Bürgermeister bestätigt und deckt damit auch Fritz Hoffmann ab.
Als Wiener Parteichef wäre Graz ja ohnehin nicht zurückgetreten.
Ob Leopold Graz das gewusst hat, als prophetisch Ahnender, dass seine Genossen wie Kletten an ihm hängen würden?
Und weiter schreibt Hampel.
Der Begriff der politischen Verantwortung kann gewiss verschieden ausgelegt werden, wie alles.
Er bedeutet aber sicherlich nicht, sich nur von der eigenen Partei die hohe siedliche Auffassung bestätigen zu lassen.
Und gleichzeitig einen anderen verantwortlichen Politiker zu entheben, verantwortlich zu sein.
Was sind schon Konsequenzen, wenn sie nicht der Politiker tragen muss, nicht wahr?
Soweit die oberösterreichischen Nachrichten.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung beschreibt Manfred Scheuch, der an der Sitzung des Wiener Ausschusses der SPÖ teilgenommen hat, die Beratungen, in denen Graz schließlich überredet wurde, seinen Rücktritt nicht zu vollziehen, folgendermaßen.
Leopold Graz hat sich den Argumenten, die mit so viel Überzeugungskraft und echter Bewegung vorgetragen wurden, schließlich gebeugt.
Das ehrt ihn zumindest ebenso wie die Beweggründe, die ihn zuvor zu seiner Erklärung veranlassten.
Man hätte in diesem Falle gewünscht, dass die Öffentlichkeit an dieser Diskussion hätte teilnehmen können.
Dann wäre überall noch mehr bewusst geworden, welch beschämendes politisches Spiel eine Opposition und ihr verbundene Journalisten mit einem Ereignis treiben, dessen sachliche Aufklärung zunächst vor jedem billigen Urteil stehen müsste.
Aber auch so wird die historische Sitzung vom 5.
August 1976 ihre Ausstrahlung haben, meint Manfred Scheuch in der Arbeiterzeitung.
Im Unterschied zur Arbeiterzeitung sieht Walter Ramming im ÖVP-Blatt Salzburger Volkszeitung den Schritt des Wiener Bürgermeisters so.
Da Boot offensichtlich gut programmiert, Bürgermeister Kratz seinen Rücktritt an und ließ sich dann bitten, doch im Amt zu bleiben.
Er bleibt natürlich und wird seine Hände in Unschuld am Planungsstadtrat Hoffmann waschen, der zum Abschuss freigegeben sein dürfte.
Bei der politischen Moral in der Donaumetropole war ja auch nichts anderes zu erwarten, bemerkt die Volkszeitung.
Diese Kritik an der SPÖ Wiens, die gelegentlich auch zu einer Kritik an der Bundeshauptstadt selbst wird, nimmt Wolfgang Oberleitner in der Presse zum Anlass für eine generelle Betrachtung über das Verhältnis der Österreicher zur Hauptstadt.
Oberleitner.
Rührt sich in all dem etwa wieder die Mentalität, die zwischen den westlichen und südlichen Bundesländern da, dem Wasserkopf Wien dort, in der Zwischenkriegszeit herrschte und die so viel Unheil schuf?
Haben nicht einmal die großen Bevölkerungsverschiebungen und Durchmischungen, inklusive der Westwanderung, nicht die schweren Opfer des ganzen Ostens der Republik ihr zur seelischen Sanierung helfen können?
Diese Zeitung, schreibt die Presse, hat noch nie mit Kritik an der verfahrenen, sterilen, weil konzeptlosen Rathauspolitik gespart.
Doch solche Art, sich an Wien schadlos zu halten, mit dem Rücken zum Osten, zur Bundeshauptstadt zu leben, so zu tun, als wäre diese Republik sich selbst genug, gäbe es nur nicht dieses Wien, der ist selbst mit Schuld an dem, was an Leben, Inspiration, Dienst, am Ganzen die Stadt schuldig bleibt.
Das war unsere Inlandspresse-Schau.
Die Zitate hat Markus Sommersacher ausgewählt.
Der Alterzbischof von Salzburg und ehemalige Primas von Deutschland, Erzbischof Andreas Rurache, ist heute Vormittag in seinem Alterssitz Altötting in Bayern gestorben.
Erzbischof Rurache stand im 85.
Lebensjahr und lebte seit seinem freiwilligen Rücktritt im Jahre 1969 in dem bayerischen Wallfahrtsort Altötting.
Eine Würdigung des verstorbenen Erzbischofs gibt Walter Schatz.
Mit Dr. Andreas Rohracher ist einer der bedeutendsten und profiliertesten Bischofspersönlichkeiten auf dem Thron des heiligen Rupertus dahingeschieden.
Am 31.
Mai 1892 in Lienz als Sohn eines angesehenen Antiquitätenbuchhandels geboren, empfing Dr. Rohracher am 25.
Mai 1915 die Priesterweihe und wurde nach kurzer Tätigkeit als Kaplan in Spital an der Trau Sekretär des Kärntner Bischofs Hefter und Subdirektor des dortigen Seminars.
In den Jahren 1920 bis 1927 erwarb Dr. Rohracher die Doktorate der Theologie, der beiden Rechte und des kanonischen Rechts.
In der Folge war Dr. Rohracher Weihbischof von Klagenfurt, Generalvikar und schließlich Kapitelvikar mit allen Rechten eines residierenden Bischofs.
Am 3.
Februar 1943 wählte das Salzburger Metropolitankapitel Dr. Roacher einstimmig zum neuen Fürsterzbischof von Salzburg und 85.
Nachfolger des heiligen Rupertus.
Bei der feierlichen Intronisation am 10.
Oktober 1943 wurde er von der Salzburger Bevölkerung mit rauschendem Beifall akklamiert.
Ein in unseren Breiten ganz unüblicher Gefühlsausbruch, in dem jedoch die hohen Erwartungen zum Ausdruck kamen, die die Salzburger Bevölkerung gerade in dieser schweren Zeit in den neuen Oberhirten setzte.
In der Tat hat Dr. Rohracher das hohe Amt des Salzburger Erzbischofs in einer denkbar schwierigen Situation übernommen, die durch schwere Kirchenverfolgungen seitens des NS-Regimes gekennzeichnet war.
Aber auch die unmittelbare Nachkriegszeit stellte den Erzbischof, der sich als einer der ersten für eine umfassende Versöhnung in unserem Lande einsetzte, vor schwere Probleme.
Ihm allein ist der großartige Wiederaufbau des im Kriege fast vollständig zerstörten Salzburger Domes zu danken.
Darüber hinaus war Rohracher aber auch ein großzügiger Förderer der Künste und der Wissenschaften.
Sowohl die Errichtung des Internationalen Forschungszentrums als auch die Gründung der Biennale Christlicher Kunst der Gegenwart gehen auf seine Initiative zurück.
Als Wahlspruch hat Dr. Rohracher das Wort Servus Jesu Christi, Diener Jesu Christi gewählt und Zeitlebens in einem sehr aktiven und mutigen Sinne auch gelebt.
Er ist immer ein aufrechter Streiter für die Sache Gottes und der Kirche gewesen.
dessen Papstreue von niemandem übertroffen wurde.
Diese Würdigung des verstorbenen Salzburger ehemaligen Salzburger Erzbischofs Andreas Ruracher gab weiter Schatz.
Ergänzend wäre noch zu sagen, dass Erzbischof Ruracher heute in Altötting aufgebaut ist, morgen im Salzburger Dom aufgebaut werden wird und das Begräbnis für Andreas Ruracher findet am kommenden Mittwoch um 10 Uhr in Salzburg statt.
Ein Blick auf die Uhr, es ist 12.27 Uhr, drei Minuten vor halb eins und wir kommen zur Auslandsberichterstattung im Mittagsjournal.
Wie soeben aus Perut gemeldet wird, haben christliche Milizen Naba'a, das Armenviertel der Hauptstadt und bis jetzt eine Enklave der Moslems im christlich besiedelten Ostteil, überrannt.
Mit diesem Sieg der Phalangisten ist die stärkste Präsenz der linksgerichteten Kräfte in dem christlichen Territorium praktisch zunichte gemacht.
von Moslems kontrollierte Zeitungen berichten, die Christen hätten in Naba'a ein Massaker an der Zivilbevölkerung verübt.
Das Armenviertel sei ein Ruinenfeld.
Nun, ich bin direkt mit unserem Korrespondenten im Libanon, Walter Krause, verbunden.
Herr Krause, sind diese Meldungen richtig, dass Naba'a überrannt worden ist?
Herr Krause, wir haben also Meldungen erhalten, dass Naba'a von den Christen überrannt worden sei und dass die Christen unter den linksgerichteten Moslems ein Massaker angerichtet hätten.
Sind diese Meldungen richtig?
Nach Meldungen der Christen, die allerdings hier im linken Westbeirut dementiert werden, ist der von hauptsächlich von 200.000 moslemischen Schiiten bewohnte Stadtteil Nabba auf christlichem Boden, also am Nordostrand Beiruts, in den Händen der Christen.
Seine 200.000 Bewohner sind bis auf 3.000 geflüchtet.
Im Augenblick ziehen durch West-Beirut Straßen große Flüchtlingszüge, Leute, die kaum noch etwas in den Händen halten.
Sie werden von bewaffneten Elementen begleitet.
Man rekrutiert rücksichtslos leer stehende oder rar bewohnte Apartementshäuser und weist diese Leute ein.
Damit ist, wenn die Meldungen der Christen korrekt sind,
die zweite muslimische linke entklave auf christlichem boden wie sie sagen liquidiert was ist die strategische bedeutung dieser aktion die heute stattfand kann man von einer solchen bedeutung überhaupt sprechen ja
Es geht einfach darum, dass die Extremisten der Christen, angeführt von dem Ex-Staatspräsidenten Schamon und unterstützt durch die Ultras der Zedernwächter, den christlichen heiligen Boden, ich zitiere das, einfach frei haben wollen von irgendwelchen fremden Besatzern.
Das sind also Palästinenser, das sind linke Sozialisten,
Und natürlich, wie im Falle von Nabba, auch von Moslems.
Und mit dem Fall dieses letzten muslimischen Stützpunkts in Ostbeirut, wird sich da die ganze Situation im Libanon verändern oder wird es an sich im übrigen Land beim Gleichen und beim Alten bleiben?
Es bleibt nach wie vor natürlich das Problem von Tel Sattar.
Um Tel Sattar wird weitergekämmt.
Entweder wie die linken Verteidiger, das sind hauptsächlich Angehörige der Volksbefreiungsfront für Palästina, des Dr. Habasch.
Sie wollen kämpfen bis zum Sieg oder Untergang.
Gestern, ich zitiere hier Bishir Jemael, das ist der christliche Militärkommandant,
Gestern versuchten 2000 eingeschlossene Zivilisten dieses Lagers zu kapitulieren.
Sie versuchten aus diesem unterirdischen Kavern zu flüchten.
Daraufhin forderte der linke Militärkommandant des Lagers Sperrfeuer aus West-Beirut an.
Und dieses Sperrfeuer hat die Leute, die flüchten wollten, wieder zurück in die Trümmer getrieben.
Gut, Herr Krause, ich danke Ihnen für diese Informationen direkt aus Peru.
Auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt eineinhalb Minuten nach halb eins.
Heute vor 31 Jahren hat mit Schrecken, Tod und Vernichtung das Atomzeitalter begonnen.
Am 6.
August 1945 warf der Kapitän eines amerikanischen Kampfbombers vom Typ B-29 William Parson um 9.15 Uhr früh die erste Atombombe der Welt auf die japanische Stadt Hiroshima.
Die Folgen waren fürchterlich.
Hiroshima wurde dem Erdboden gleichgemacht.
Fast die Hälfte der Einwohner der Stadt wurde sofort getötet.
Insgesamt sollen mehr als 250.000 Menschen ums Leben gekommen sein.
Drei Tage später, am 9.
August 1945, warfen die Amerikaner über Nagasaki eine Atombombe ab.
Der militärische Widerstand Japans im Zweiten Weltkrieg war damit gebrochen.
Japan kapitulierte am 15.
August, um wie Kaiser Hirohito in seiner Kapitulationserklärung sagte, der völligen Auslöschung der menschlichen Zivilisation nicht Vorschub zu leisten.
Das Trauma von Hiroshima ist heute jedoch noch nicht ausgelöscht.
Noch immer sterben Menschen an den schrecklichen Folgen der Atomexplosion von Hiroshima und Narasaki.
Ferdinand Hennebichler beschäftigt sich im folgenden Beitrag mit den Folgen und Auswirkungen des Atomschocks von 1945.
Der Atomtod von Hiroshima und Nagasaki wütet auch heute, am 6.
August 1976, 31 Jahre nach der schrecklichen Katastrophe weiter.
Noch immer sterben Menschen an den Folgen der beiden Atomexplosionen, sterben an radioaktiver Verseuchung, gehen langsam an Krebs zugrunde.
Allein in diesem Jahr starben 50 Überlebende des Atomangriffs.
Diese wenigen tausenden Überlebenden sind heute im Durchschnitt 63 Jahre alt.
Jeder vierte von ihnen leidet an Krebs oder krebsartigen Geschwüren.
Insgesamt wurden im Atomkrankenhaus von Hiroshima, das vor 20 Jahren errichtet worden ist, mehr als 650.000 Personen wegen Spätfolgen der Atomkatastrophen von 1945 behandelt.
Und nach Angaben des Krankenhauses steigt die Zahl von Krebskranken in Hiroshima und Nagasaki noch immer.
Das Trauma von Hiroshima und Nagasaki ist bis heute nicht überwunden.
Der Atomschock vor 31 Jahren ist geradezu zu einem Symbol geworden für die Angst vor einer neuen Weltkatastrophe von noch größerem Ausmaß.
Die Stunde Null von Hiroshima und Nagasaki hat dennoch auch Positives bewegt.
Die Atombomben von 1945 haben nicht zuletzt 31 Jahre ohne Weltkrieg gesichert, haben die Großmächte zu Kompromissen gedrängt über die Jahre des Kalten Krieges in den 50er und 60er Jahren hinweg bis zu den gegenwärtigen Entspannungsbemühungen.
Alle Bemühungen um wirksame Abrüstung haben bisher freilich keine wesentlichen Erfolge und Fortschritte gebracht.
Alle Abkommen zur Verhinderung eines Atomkriegs kalkulieren die Möglichkeit atomarer Auseinandersetzungen ein, vom Antarktis-Abkommen über den Moskauer Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmosphäre, im Weltraum und Unterwasser bis zum Atomsperrvertrag und den ersten Vereinbarungen bei den Abrüstungsverhandlungen.
Überall klaffen Lücken, gibt es Ausnahmen, gibt es Auswege.
Diese Verträge lenkten in erster Linie die atomare Rüstung auf der Welt in kontrollier- und überschaubare Bahnen.
Die militärische Macht der Großmächte haben alle bisherigen internationalen Verträge nicht eingeschränkt.
Die Atomangst ist seit Hiroshima und Nagasaki zwar nicht überwunden, aber die Gefahr eines Atomkriegs ist heute in der Weltöffentlichkeit weitgehend verdrängt.
obwohl heute mindestens sechs Staaten nach eigenen Angaben die Bombe haben und weitere 20 Länder Europas und der Dritten Welt in der Lage sind, jederzeit Atomwaffen herzustellen.
Die Hoffnung hat an Boden gewonnen.
Keine der beiden Großmächte werde zuerst auf den Knopf drücken und die atomare Vernichtungsmaschinerie in Gang setzen, weil das nur die gegenseitige Zerstörung bedeuten würde.
Die amerikanische Regierung hat mehr als eine Million Schilling dafür ausgegeben, die neuesten Erkenntnisse der Forscher über die Auswirkungen eines Atomkriegs kennenzulernen.
Das Ergebnis einer Studie von elf amerikanischen Fachleuten auf diesem Gebiet
Bei einem Atomkrieg würden Millionen Menschen getötet werden.
Durch die Radioaktivität würden auf der ganzen Welt um zwei Prozent mehr Menschen an Krebs sterben.
Die Erdatmosphäre würde lebensgefährlich zerstört.
Das Klima veränderte sich.
Flächenbrände toben.
Radioaktive Regengüsse brechen hernieder.
Hungersnöte, Trockenheit und Sintflut wären weitere Folgen.
Die amerikanischen Wissenschaftler kamen jedoch gleichzeitig zur Ansicht, die Erde würde sich nach einem Atomkrieg innerhalb von einem Vierteljahrhundert wieder regenerieren und wieder ins Gleichgewicht kommen.
Einer der bedeutendsten Väter der modernen Atomwissenschaft, Albert Einstein, kam zu einem kürzeren Ergebnis.
Einstein sagte, in einem vierten Weltkrieg werde bestenfalls die Steinachst die einzige Waffe sein.
Das war ein Beitrag von Ferdinand Henner-Bichler.
Trotz Helsinki und all der schönen Worte von der Entspannung macht sich in jüngster Zeit speziell an der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten der alte Geist aus der Zeit des Kalten Krieges bemerkbar.
DDR-Grenzwachen beschießen Urlauber und in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag starb ein italienischer Lastkraftwagenfahrer an der Grenze, der seinen Lastwagenzug aus der DDR kommend auf dem Gebiet der Bundesrepublik abgestellt hatte, aber dann, seine Papiere waren anscheinend nicht in Ordnung, nochmals zum DDR-Posten zurückkehrte.
Dann hörte man Schüsse.
Die ostdeutsche Nachrichtenagentur ADN meldete dazu lakonisch, der Italiener habe sich den Grenzanlagen genähert, habe der Aufforderung zu einer Kontrolle nicht Folge geleistet und sei trotz ärztlicher Hilfe an Schussverletzungen gestorben.
Warum nun diese neue Welle von Zwischenfällen an der deutsch-deutschen Grenze?
Eine Antwort versucht Klaus Emmerich in Bonn zu geben.
Nach einer ersten Analyse der politischen Motive der Zwischenfälle an der deutsch-deutschen Grenze kommen informierte Diplomaten zu folgendem Ergebnis.
Erstens.
drängt der Ostblock den Westblock, diese Trennungslinie zwischen West und Ost nicht nur auf der östlichen Seite durch Sperrmaßnahmen der DDR zu markieren, sondern durch funktionierende Sperrmaßnahmen auf westlicher Seite, also der Bundesrepublik Deutschland.
Zweitens sehen im Westen sich jene Politiker und Diplomaten bestätigt,
die gegenwärtig einen Fortgang der Entspannungspolitik bezweifeln und Rückschritte in den Beziehungen zwischen den beiden Blocks festzustellen glauben.
Und drittens werden die Verhärtungserscheinungen auf die innenpolitischen Verhältnisse in einigen östlichen und einigen westlichen Ländern zurückgeführt, also beispielsweise auf eine neue Standortbestimmung im Ostblock und auf die westdeutschen Wahlen am 3.
Oktober.
Bemerkenswert ist, dass sich westliche und östliche Diplomaten bei einem Streit in dieser Wertung weitgehend annähern.
Sie rechnen, wie Sie sagen, mit weiteren Komplikationen, da die beteiligten oder betroffenen Regierungen aus den verschiedensten Gründen an einer Entkrampfung der Verhältnisse an der deutsch-deutschen Grenze gegenwärtig wenig Interesse zeigen.
Das bestätigen auch die Direktkontakte zwischen Ost und West.
So hat Ost-Berlin nicht nur in öffentlichen Andeutungen und Anschuldigungen, sondern viel deutlicher in Direktgesprächen mit Bonn herausgestrichen, dass eine Änderung des DDR-Verhaltens an der gemeinsamen Grenze erst zu erwarten sei, wenn Westdeutschland diese Grenze nicht nur schärfer bewache, sondern durch, wie es heißt, geeignete Maßnahmen so etwas wie wasserdicht mache.
Was das alles auf westdeutscher Seite auslösen kann, zeigt dieser Vorgang.
Der CSU-Abgeordnete Wittmann fordert für den westdeutschen Bundesgrenzschutz an der DDR-Grenze Schießbefehl.
Darauf der amtierende Bonner Regierungssprecher Grünewald, die sozialliberale Bundesregierung denke nicht daran und weigere sich, die Rechtsordnung Westdeutschlands jener Ostdeutschlands anzupassen.
Ostblock-Diplomaten erläutern die Ostberliner Sicht, indem sie erklären, die Bundesrepublik Deutschland müsse nicht nur gegenständlich, sondern auch inhaltlich ihre deutsch-deutsche Politik ändern.
Auf Befragen wird von osteuropäischer Seite erläutert, dies beziehe sich nicht nur darauf, einen Stacheldraht zu ziehen oder andere Grenzsicherungsmaßnahmen auf westdeutscher Seite an die Stelle der bisher oft wenig markierten und kaum bewachten Grenze gegenüber der DDR zu ergreifen.
Es gehe auch um die sogenannten Offenhaltungsklauseln in den Ostverträgen und Berlinabmachungen sowie um die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes in Karlsruhe.
Verträge und Gericht stellen vor allem auf den Anspruch Westdeutschlands ab, auch künftig im Rahmen einer deutschen Nation das Ziel der Wiedervereinigung zu verfolgen.
Bonn tut sich deshalb nicht nur sprachlich schwer mit jener Grenze, an der sich die tragischen Ereignisse in letzter Zeit häufen.
Seit langem zum ersten Mal stellt man am Rhein einen direkten Druck auf die westdeutsche und westliche Position fest.
Der Ostblock versteht jedenfalls, wie seine Diplomaten herausstreichen, unter Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR etwas anderes als der Westblock, auch mit dem Blick auf die Menschenrechte.
Da dies eigentlich beiden Seiten seit Monaten, ja seit Jahren bekannt und geläufig ist, schließen unabhängige Beobachter der Vorkommnisse, dass Ost und West jetzt daran gehen, vorsorglich durch Verhaltensweisen und international aufgezogene Argumentationen den eigenen Standpunkt für alle Fälle zu fixieren, vor allem vor den Vereinten Nationen.
Das war ein Bericht von Klaus Emmerich, nun ein Blick in unser südliches Nachbarland Italien.
Der Senat in Rom wird heute über das Programm der christlich-demokratischen Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Andriotti abstimmen.
Die Billigung des Programms gilt als sicher, weil nach Sozialisten, Sozialdemokraten und Republikanern auch die Kommunisten ihre Stimmenthaltung und damit ihre indirekte Unterstützung der neuen Regierung zugesagt haben.
Damit ist ein einzigartiger Zustand in der Geschichte des italienischen Parlamentarismus erreicht.
Nämlich eine Minderheitsregierung der Christdemokraten, die ihre Funktionsfähigkeit auf das Disengagement fast aller übrigen Parteien stützt, nämlich der Sozialdemokraten, Republikaner, Sozialisten, Liberalen und Kommunisten, die zusammen bei den letzten Wahlen fast 52 Prozent der Stimmen erlangten und in der Abgeordnetenkammer über eine knappe Mehrheit von 319 der 630 Abgeordneten verfügen.
Lediglich die Neofaschisten, die linksextremen Proletarier und die Radikalen mit zusammen 8,7% kündigten Opposition an.
Die Vertrauensdebatte, der sich die italienische Minderheitsregierung der Democrazia Cristiana also nun im Parlament zu stellen hat, ist bereits bevor sie angefangen hat scheinbar zu Ende.
Die Situation analysiert Alfons Thalmer.
Im Senat geht die Debatte über die Regierungserklärung Andreottis in diesen Mittagsstunden dem Ende entgegen.
Der Rest der Spannung ist dahin, nachdem die wichtigsten Redner schon gesprochen, die interessantesten Dinge schon gesagt wurden.
Nachdem außerdem das Ergebnis der Vertrauensabstimmung für die Abendstunden nicht mehr in Frage gestellt werden kann.
Das Interessanteste, was aus dieser Debatte hervorgeht, war in den Reden des kommunistischen Klubobmanns Perna und des sozialistischen Senators auf Lebenszeit Pietro Nenni zu ersehen.
Es bezieht sich auf die Lebenschancen der Regierung Andreotti und auf die Zukunft überhaupt.
Die prominenten Sprecher der beiden Linksparteien fanden zwar das Programm Andreottis im Großen und Ganzen akzeptabel, kritisierten aber den Mangel an politischen Zukunftsperspektiven und warfen der Demokratie a Christiana vor, dass sie die Vorstellungen von einer breiten Regierungskoalition der sechs Parteien des Verfassungsbogens verworfen habe.
Die Kommunisten und die Sozialisten erklärten, dass eine solche Regierung nach wie vor ihr Ziel bleibe.
Bis dorthin betrachten sie ihre Stimmenenthaltung, diese unentbehrliche parlamentarische Unterstützung für Andreotti keineswegs als einen Blankowechsel, sondern als permanent bedingt, als ein Mittel des Ansporns und der Kontrolle, der Initiativen und der heilsamen Druckausübung auf die christlich-demokratische Alleinregierung.
Governo Ponte, sagte Sozialist Nenni.
Eine Überbrückungsregierung heißt das.
In der Bezeichnung Governo Ponte klingt die Vorstellung an, die ärmste politische Arbeit wird erst dann geleistet, wenn diese Regierung von einer anderen abgelöst wird.
Es kann sein, dass solche Redewendungen auch ein Alibi für die Kommunisten und die Sozialisten sein sollen, die ihren Parteimitgliedern und Wählern erklären müssen,
wieso sie nun eine Alleinregierung der Demokratia Christiana unterstützen.
Andererseits ist es ein hervorstechendes Merkmal der Situation, dass es anlässlich der Vertrauensabstimmung in den beiden Kammen des Parlaments und nach dieser Debatte ganz klar zwei Mehrheiten geben wird.
Eine relative, rein technische für die Regierung, bestehend aus den Christlichdemokraten und der Südtiroler Volkspartei, aber auch eine andere, absolute Mehrheit,
wenn auch jetzt eine passive, bestehend aus allen Enthaltungen.
Die Frage liegt nahe.
Und was ist, wenn die passive Mehrheit der Abstinenzen sich einigt, eine aktive Regierungsmehrheit zu werden?
Ein Symptom in diese Richtung.
Gerade in der vergangenen Nacht haben sich die Enthaltungsparteien des Parlaments in einem anderen Gremium im Stadtrat von Rom, wo sie eine ähnliche Mehrheit besitzen, geeinigt,
eine kommunalpolitische Koalition ohne die Demokratia Christiana zu bilden, unter der Führung, zum ersten Mal in Rom, eines kommunistischen Bürgermeisters, für den die Sozialisten, die Sozialdemokraten und die Republikaner stimmen werden.
Der Abgeordnete Natter, Berlinguers rechte Hand, hat zwar in der Fraktionssitzung der kommunistischen Partei, ebenso wie der Senator Perner in der Senatsdebatte,
wieder einmal den festen Standpunkt der KP bekräftigt, wonach es die Kommunisten für unangebracht, abenteuerlich und unmöglich halten, eine linke Mehrheit von knapp über 50 Prozent zur Regierungskoalition zu machen.
Aber die neue Koalition in der Hauptstadt Rom ist nur die letzte Erscheinung in einer langen Reihe solcher Bündnisse, die im Verlauf der vergangenen zwölf Monate
in einem halben Dutzend Regionen, in einer Hälfte aller Provinzen und in fast allen Großstädten Italiens gebildet worden sind.
Das war ein Beitrag von Alfons Dalma aus Rom.
Nun, eineinhalb Minuten nach dreiviertel eins kommen wir zum Kulturmagazin im Mittagschanal.
Als Ergänzung zu den Salzburger Festspielen hat sich seit sechs Jahren das Fest in Hellbrunn einen Namen gemacht.
Es wird heuer viermal stattfinden und zwar morgen sowie am 8., 14. und 15.
August.
Bei schlechtem Wetter werden die Veranstaltungen in die Aula der Universität und in die Salzburger Residenz verlegt.
Volkmar Pachschalk besuchte einige Proben in den Parkanlagen von Hellbrunn und berichtet darüber.
Von verschiedener Intention und von verschiedenartigsten Initiatoren her wurde in den letzten Jahren in Salzburg versucht, das elitäre Image der Salzburger Festspiele durch Rahmen- und Randveranstaltungen aufzulockern.
Jungen Menschen, der einheimischen Bevölkerung, den Gästen mit kleiner Brieftasche und denen, die keine Festspielkarten mehr bekommen konnten, ebenfalls etwas zu bieten, das dieser Stadt im Sommer sicherlich kultureller Mittelpunkt Österreichs gemäß ist.
Die Szene der Jugend erfüllt ihre wichtige Funktion mit vorwiegend zeitgenössischer Kunst bei den jungen Menschen, das Straßentheater ist ein lustiges Spektakel für Jung und Alt, aber auch sonstige Veranstaltungen, Konzerte, Lesungen müssen erwähnt werden, die Vorträge der Salzburger Hochschulwochen, des Mozart-Kongresses, die Sommerkurse für Bildende Kunst und für Musik.
Die am meisten typische Veranstaltung für Salzburg, ein attraktives Aushängeschild für österreichische Kultur, ist in den letzten Jahren das Fest in Hellbrunn geworden, das auf einzigartige Weise den Gedanken des Festes, der Feier, künstlerischer Betätigung zur Erheiterung und Erbauung aus dem 17.
Jahrhundert in unsere Zeit herüberträgt, ohne in langweiligen Anachronismus zu verfallen.
Als Lustort hat der Salzburger Erzbischof Markus Sittikus sich diesen wunderbaren Platz ausgesucht, dessen Bauten, Schloss, Grotten, Wasserspiele und die prachtvolle Gartenanlage geradezu zu Freude und Vergnügung einladen.
Stadtrat Martha Weiser, die zusammen mit Clemens Holzmeister und Friedrich Welz dem Verein Fest in Hellbrunn vorsteht.
Der ursprüngliche Ansatzpunkt ist von Bernhard Baumgartner gekommen.
Das ist ganz klar.
Mit dem Wort Baumgartners, wir müssten in Hellbrunn den Gesamtkomplex zum Klingen bringen, wurde eigentlich die Idee des Festes geboren.
Die äußere Form des Festes, das im Jahr 1970 zum ersten Mal über die Bühne ging, gab Paul Angerer.
Seine Form, die er gefunden hat, wird in etwa mit Variationen, mit einigen Änderungen immer noch gehalten, weil sie sich als vorzüglich erwiesen hat.
Die Geschichte der Feste von Hellbrunn ist von einem grandiosen ersten Fest 1970 getragen, dem dann einige weniger aufwendige, weniger einfallsreiche Feste folgten.
Geglücktes und weniger geglücktes wechselten einander ab.
In den letzten zwei Jahren war wieder ein deutlicher Aufschwung zu verspüren und das heurige Programm verspricht besonders viel.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Festes steht eine Aufführung von Claudio Monteverdis Favola in Musica L'Orfeo im Steinteater.
Dieses Werk, das 1607 am Hof der Gonzaga in Mantua uraufgeführt wurde, gilt nach Versuchen von Jacopo Peri, Caccini und Galliano als erste Oper.
In ihm war dem genialen Musikdramatiker Monteverdi der entscheidende Schritt vom gesungenen Schauspiel zum Drama per Musica geglückt.
Monteverdi war wie keinem Komponisten vor ihm geglückt, die menschliche Stimme und ihre Ausdruckskraft, dialogische Auseinandersetzungen und dramatische Rezidative mit raffinierten Klangmischungen der Instrumente zu vereinen.
Oskar Fritschuh über Orfeo.
Es wird ja behauptet, dass der Orfeo kurz nach seiner Entstehungszeit schon einmal im Steintheater gespielt wurde.
Das hat uns eigentlich darauf gebracht, ihn wieder zu machen.
Ich will eine Art Wiederbelebung des antiken Damas
wo der singende Darsteller im Mittelpunkt ist.
Wie bei der maßstabsetzenden Orfeo-Aufführung Arnon Kurs in diesem Winter im Zürcher Opernhaus wird versucht, Monteverdis Werk in der Originalfassung mit Originalinstrumenten, für die man Interpreten aus ganz Europa engagiert hat, zu realisieren.
Ernst Merzendorfer dirigiert, Oskar Fritschuh ist Regisseur, die Choreografie stammt von Waclav Orlikowski.
In den Hauptpartien sind sehr gute Sänger wie Gottfried Hornig, Marion Lambrix, Ingrid Meier, Helge Böhmches und andere zu hören.
Vielleicht gelingt es dieser Aufführung, den negativen Eindruck der verfehlten Festspielproduktion dieses Werkes 1971 in der Felsenreitschule zu verwischen.
Damals wurde diese Oper als Ballett mit Sängern im Orchestergraben gespielt.
Hören Sie aus dem Steinteater einen kurzen Ausschnitt.
Auch wer nicht in das herrliche Steinteater beim Monatsschlössli hinauf pilgert, findet im Schloss, in den Gärten und Wiesen musikalische und literarische Attraktionen.
Auf der Schlosswiese wird Cimarosas Kurzoper der Kapellmeister, ebenfalls inszeniert von Schuh mit Antonio Iannigro am Pult gezeigt.
Im Ehrenhof gibt es sozusagen ein Gastspiel der Schlossspiele von Porzia und Herbert Wochins Regie mit Rudolf Putzolich.
In einer der zentralen Rollen wird Molières Arzt wie der Willen gespielt.
Vor der Elisabeth-Statue gibt es einen Paletteux, am Abend beim Wasserbad der ein großes Ballett mit Solisten des kroatischen Nationaltheaters Zagreb.
Michael Heidens Kurz-Oper vom betrunkenen Bassgeiger von Würgl gestalten Elfriede Pfleger und Walter Ranninger gleich zweimal.
Herbert Lederer bietet im Carabinieri-Saal seine Collage-Play Boynestreu, Annegret Dietrichsen und Steffen Zehr spielen Mozart-Sonaten auf Original-Instrumenten im Fresken-Saal.
Marina Mauriello spielt Cembalo im chinesischen Saal, Michael Frischenschlager Paganini-Kaprissen in der Schlosskapelle.
Am Sternweiher singt die Chorvereinigung Salzburg-Eigen Lieder des 16. und 17.
Jahrhunderts, außerdem tritt dort der bekannte Pantomime Rolf Scharre auf.
Im Weinkeller bieten Marika Lichter und Gerhard Bronner Chansons für Fortgeschrittene, Boris Rubaschkin singt zur Gitarre, Gerhard Fratt und Friedrich Krager bringen Bänkellieder und Moritaten, es gibt die beliebten Reitvorführungen auf der Alleewiese, Kinderprogramme, viele Überraschungen und zum Schluss wieder das obligate Feuerwerk.
Ein Fest, den man eigentlich nur gutes Wetter zu wünschen braucht.
Die gute Laune dürfte sich dann von selbst einstellen.
Über das diesjährige Fest in Hellbrunn informierte sie Volkmar Parschalk aus Salzburg.
Vor einigen Monaten erlebte Hans Krendelsbergers Schauspiel Die Monstren in Graz seine österreichische Erstaufführung.
Am 21.
August kommt bei den Bregenzer Festspielen die deutschsprachige Erstaufführung von Krendelsbergers Stück Das Interview.
Und morgen Samstag wird sein neuestes Stück im Turturm-Theater in Sommerhausen bei Würzburg uraufgeführt.
Regisseur ist der Leiter dieses kleinen, aber Publicity-trächtigen Theaters, Veit Relin, der Ehemann der Schauspielerin Maria Schell.
Wie übrigens gestern bekannt wurde, will Relin auch in München ein Theater gründen, und zwar eine Kellerbühne in der Nähe des Isar-Torplatzes.
Über das morgen im Torturm-Theater zur Aufführung gelangende Stück führte Konrad Sobel mit Hans Grendlisberger das folgende Gespräch.
Herr Grendlisberger, Sie gehören zu den meistgespielten zeitgenössischen österreichischen Autoren.
Aber nicht wenige Ihre Stücke wurden zuerst im Ausland aufgeführt, bevor sie auf eine österreichische Bühne kamen.
Nun erlebt auch hier ein Neues das Stück »Ich hab genug, ich bleibe im Bett«, seine Ur-Aufführung im Ausland, und zwar bei Veit Relin in Sommerhausen bei Würzburg.
Wie kam es überhaupt zu dieser Aufführung?
Das Stück hat Veit Relin durch meinen Verlag kennengelernt.
Zu meiner Überraschung rief er mich plötzlich vor zwei Monaten in der Nacht an, führte mit mir ein mindestens 35 bis 40 Minuten dauerndes Gespräch und schilderte mir sein Theater und seine Schauspieler in den höchsten Tönen.
Und nun wusste ich aus der Presse, dass er große Erfolge hatte.
Er hat sie ja auch hier im Ateliertheater am Naschmarkt seinerzeit gehabt.
Also Brecht, Bahl und Bonz gerettet.
Grandios aufführte.
Sie haben einige künstlerisch beachtenswerte Leistungen von Relin aufgezählt.
In letzter Zeit scheint er mir allerdings mehr auf Boulevard zu machen.
Passt da Ihr Stück dazu oder hoffen Sie auf früheres?
Ich habe heute ein Gespräch mit ihm geführt.
Und da hat er eben betont, dass er an diesem Stück so gut fände, dass es eine Mischung wäre aus Komik, Hintergrund, Tragik,
Und Poesie, also das Gefühle eben so dran.
Also ich nehme an, dass er es in diesem Sinn inszeniert hat.
Mir hat auch die Maria Schell seinerzeit schon versichert, dass er also das Stück ganz im Sinne des Autors inszenieren würde.
In vielen ihrer Stücke kommt ja auch Groteskes und Absurdes vor.
Ist das auch diesmal so?
Ja, ja, es handelt von einem Mann, der vom Leben genug hat, der sich ins Bett geflüchtet hat und seit Monaten im Bett liegt und sich nicht einmal die Milch herein holt aus dem Vorzimmer.
Die bringt ihm täglich sein Freund Charlie und die Nachbarin, eine junge Lehrerin, der lässt es keine Ruhe, dass jemand seine Zeit nur im Bett verbringt.
Der Mensch braucht ja schließlich den Mitmenschen und so weiter.
Die nistet sich bei ihm ein, heiratet ihn schließlich eines Tages und dann kommt es zur Katastrophe.
Aber es ist eine durchaus heitere Katastrophe.
Gibt es irgendeinen weltanschaulichen Aspekt, der für dieses Stück bedeutend ist?
Ja, ich möchte doch sagen, dass es die Situation des heutigen Menschen schildert, der in gewissem Maß so überfordert ist, dass ihm die Sehnsucht nach einer Zuflucht und in diesem Fall das Bett also bleibt und dass er sich an irgendetwas klammert, dass er einfach nicht mehr weiter will und nicht mehr weiter kann.
Und bei meinem Stück ist es so, dass also drei Personen diese Sehnsucht nach dieser Ruhe haben.
Es dreht sich schließlich und endlich natürlich auch darum, am Schluss ist ein Dialog, wo sie sich fragen, wozu sie eigentlich leben und ob sie ihr Leben richtig gelebt haben.
Und da sagt eben er, also jeder macht das aus seinem Leben, wozu er imstande ist.
Wir haben das aus unserem Leben gemacht.
Und gibt es schon weitere Bühnen, die sich für dieses Stück interessieren?
Ja, vorläufig.
Es will Maria Becker eine Tournee damit machen.
Die Maria Becker, das ist die Schweizer Schauspielerin aus Zürich, arbeitende Schauspielerin, die momentan in München große Erfolge hat.
Die hat ein Tourneeteater, das auch mit meinem Stück, das Interview, heuer auf Tournee geht.
Und die möchte dieses Stück auf Tournee bringen.
Und dann habe ich ebenfalls jetzt vor zwei Tagen erfahren,
dass das bulgarische Nationaltheater Plovdiv, das ist die zweitgrößte Bühne Bulgariens, das Stück plant für diese Spielzeit.
Mehr weiß ich noch nicht.
Es wird jetzt darauf ankommen, wie das Stück in Deutschland ankommt.
Ich habe genug.
Ich bleibe im Bett über dieses neueste Stück von Hans Krendelsberger, führte Konrad Zobel mit dem Autor dieses Gespräch.
Und das Mittagsjournal ist damit auch beendet.
Meine Damen und Herren, die Journalredaktion meldet sich wieder heute Abend um 18.15 Uhr im Programm Österreich 1.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiede ich mich von Ihnen.
Einblendung: Bürgermeister Gratz (2x), Stadtrat Hofmann (1x)
Mitwirkende:
Eichinger, Erich [Gestaltung]
, Gratz, Leopold [Interviewte/r]
, Hofmann, Fritz [Interviewte/r]
Datum:
1976.08.06 [Sendedatum]
Ort:
Wien
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten