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KI-generiertes Transkript
Das war's.
Hier ist die Redaktion des Mittag-Journals.
Sie hören eine Stunde Information aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
Im Studio begrüßt Sie dazu Ilse Vögel und gleich ein erster Überblick über unser Programm.
Österreich.
Wieder Diskussion pro und kontra Fristenlösung.
In Wien gibt es heute dazu zwei Veranstaltungen.
Eine von der Aktion Leben und eine von der Gesellschaft für angewandte gynäkologische und soziale Schwangerenhilfe.
Und ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit der möglichen Einführung der Sommerzeit ab 1978 auch in Österreich.
Das ist ja ziemlich wahrscheinlich, nachdem gestern die Bundesrepublik Deutschland beschlossen hat, die Sommerzeit einzuführen.
Ausland, ein Jahr friaul, ein Jahr nach dem schweren Erdbeben.
Wie leben die Menschen heute in diesem Gebiet?
Was alles ist schon geschehen, was muss noch geschehen?
Vorbereitungen rund um den großen Wirtschaftskipfel der westlichen Industriestaaten in London.
Und erste Anzeichen für eine Verständigungsbereitschaft zwischen Arabern und Israelis im Nauskonflikt.
Kultur.
Sigmund Freud langsam auch in Österreich entdeckt.
Heute Vormittag ist eine Gedenkstäle für ihn enthüllt worden.
Und Interview mit dem amerikanischen Schauspieler Mel Ferrer, der möglicherweise in Wien gastieren wird.
Das wären einige der Themen, die Sie bis 13 Uhr hören können.
Zunächst jedoch die Weltnachrichten.
Verantwortlich für Sie als Chef vom Dienst Helmut Koller.
Und gesprochen werden die Meldungen von Wilfried Schirrlbauer.
Syrien, Ägypten.
Bundeskanzler Kreisky hat heute seinen offiziellen Besuch in Damaskus beendet und ist nach Kairo weitergereist.
Während seines 36-stündigen Aufenthaltes in der syrischen Hauptstadt traf er mit Staatspräsident Assad und anderen Spitzenpolitikern des Landes zusammen.
Er führte nicht nur Gespräche über Möglichkeiten einer Ausweitung der Handelsbeziehungen, sondern auch über die Gesamtlage im Nahen Osten.
In diesem Zusammenhang hat Präsident Assad vor österreichischen Journalisten in Damaskus erstmals von der Möglichkeit der Schaffung entmilitarisierter Zonen gesprochen, um einen Schlüssel für eine Nahostlösung anzubieten.
In Kairo wird Bundeskanzler Kreisky mit Präsident Sadat zusammentreffen und vor allem Wirtschaftsfragen erörtern.
Die Regierung in Kairo sieht sich gegenwärtig einem hohen Zahlungsbilanzdefizit gegenüber, das mehrmals Anlass zu Revisionen der ägyptischen Investitionsprogramme gegeben hat.
Um zahlreiche von österreichischen Unternehmen in Ägypten verfolgte Großprojekte ist es wegen der Finanzierungsschwierigkeiten in jüngster Zeit stiller geworden.
Möglicherweise kann der Kanzlerbesuch dazu beitragen, diese Geschäfte wieder anzukürbeln.
Israel.
Der ehemalige Verteidigungsminister Dayan kritisierte heute die Vorrangigkeit eines Nahostfriedens in allen Parteiprogrammen des Landes für die Parlamentswahlen am 17.
Mai.
In einem Interview mit der Wochenzeitschrift Israel Hebdo betonte Dayan, wichtigstes Ziel dürfe nicht der Frieden sein, sondern die Zukunft des Staates Israel.
Das Friedensziel bezeichnete der ehemalige Verteidigungsminister als einen passiven Akt, da er hauptsächlich den Rückzug aus besetzten Gebieten beinhalte.
Italien.
Außenminister Parr wird heute am zweiten Tag seines offiziellen Besuches in Rom mit Außenhandelsminister Ossola zusammentreffen und von Papst Paul in Privataudienz empfangen werden.
Gestern hat Parr mit seinem italienischen Ressortkollegen Forlani das Südtirol-Problem erörtert.
Dabei kamen vor allem jene Maßnahmen für die deutschsprachige Bevölkerung zur Sprache, die demnächst im Parlament in Rom behandelt werden sollen.
Nach ihrem Treffen unterstrichen beide Minister die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern.
Belgien.
Ministerpräsident Tindemans beginnt heute die endgültigen Verhandlungen über eine Ministerliste, die sich in der Abgeordnetenkammer auf 173 von 212 Delegierten stützen kann.
Die flämische Sprachenpartei Volks-Uni will sich zum ersten Mal an einer Regierung beteiligen.
Die weiteren geplanten Regierungsparteien sind die Sozialisten, die Brüsseler Front, der Frankofonon und Tindemans christlich-demokratische Partei.
Damit will Tindemans in seiner Koalition die jeweils größten Parteien der belgischen Landesteile vereinigen.
In Brüssel wird eine so zusammengesetzte Regierung als eine der Voraussetzungen für die umstrittene Regionalisierung des Landes angesehen.
Die Frage der eigenständigen Rechte der Volksgruppen führten zur Auflösung der Regierung und der Ausschreibung von Neuwahlen, die von den christlichen Demokraten als stimmenstärkste Partei gewonnen worden sind.
Großbritannien.
Bei den gestrigen Kommunalwahlen ist die konservative Partei als Sieger hervorgegangen.
Im Londoner Stadtparlament haben die Konservativen die Mehrheit zurückerobert, die Labour-Party hat die Hälfte ihrer Abgeordneten verloren.
Auch in den bisher von der Labour-Party mehrheitlich geführten Stadtgrafschaften Manchester, Liverpool, Birmingham und West Yorkshire erreichte die konservative Partei die absolute Mehrheit.
Insgesamt gewannen die Konservativen mehr als 1000 Sitze in 53 Wahlkreisen.
Die Labour-Party verlor 800 und die Liberalen nahezu 100 Sitze.
In einem Kommentar sagte die Vorsitzende der konservativen Partei, Thatcher, der Wahlausgang sei das Signal zum Rücktritt der Labour-Regierung.
Der amerikanische Präsident Carter, der sich zur Teilnahme an der morgen beginnenden westlichen Wirtschafts-Gipfel-Konferenz in Großbritannien aufhält, ist heute zu einem vierstündigen Besuch in Newcastle eingetroffen.
In dem nahegelegenen kleinen Ort Washington wird Carter das Andenken an den ersten amerikanischen Präsidenten George Washington ehren, dessen Vorfahren hier lebten.
Bei der Ankunft Carters in Newcastle kam es zu einer Demonstration arabischer Studenten, die eine eigene Heimat förderten.
Der amerikanische Außenminister Vance ist heute Vormittag mit seinem englischen Amtskollegen Owen zusammengetroffen, um die letzten Details des neuen anglo-amerikanischen Plans für eine Mehrheitsregierung in Rhodesien auszuarbeiten.
USA.
Ein Gesetz gegen Korruption hat der Senat in Washington verabschiedet.
Firmenangestellten, die an ausländische Regierungsbeamte Bestechungsgelder zahlen, drohen künftig Haftstrafen bis zu fünf Jahren und Geldbußen bis zu 10.000 Dollar.
Die Unternehmen müssen mit Geldstrafen bis zu einer halben Million Dollar rechnen.
Nach der Aufdeckung von Skandalen in Japan, den Niederlanden und Italien wurden mehr als 300 amerikanische Firmen beschuldigt, ausländische Regierungsvertreter zum Zwecke der Absatzförderung bestochen zu haben.
Pakistan.
Zehntausende Soldaten und Polizisten sowie Mitglieder paramilitärischer Verbände haben heute in den wichtigsten Städten des Landes Stellung bezogen, um die von der Opposition geplanten Massendemonstrationen anlässlich des Märtyrer-Tages zu verhindern.
Mit dem Märtyrer-Tag will die PNA, die Oppositionelle Nationale Allianz, den Rücktritt Buthos durchsetzen und eine Überprüfung der Parlamentswahlen vom März erzwingen.
Aus allen Landesteilen wurden Massenverhaftungen von Mitgliedern und Anhängern der PNA gemeldet.
In Laur drangen Polizisten in die Zentrale der PNA ein und nahmen alle Anwesenden fest.
Zu den Forderungen der Opposition, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen auszuschreiben, erklärte Buto, die Vorbedingungen für Gespräche seien ungünstig und erschwerten die Lage.
Der Präsident bot aber dennoch Verhandlungen an.
Österreich.
Der freiheitliche Nationalratsabgeordnete Skrinzi hat heute Kritik an Äußerungen des ÖVP-Nationalratsabgeordneten Ermakura in Zusammenhang mit dem Minderheitenproblem in Kärnten geübt.
In einem Vortrag in Vorarlberg hatte Ermakura die theoretische Möglichkeit eines jugoslawischen Einmarsches in Südkärnten
zugunsten der dort lebenden Slowenern erörtert und gemeint, dass, wie der Einmarsch der Türken in Zypern zeige, die Weltöffentlichkeit geneigt sei, derartige Interventionen stillschweigend zur Kenntnis zu nehmen.
Einschränkend hatte Ermakura allerdings gesagt, dass es derzeit keinerlei diesbezügliche Anzeichen gebe.
Scrinzi meinte nun heute dazu, er halte es für völlig unverständlich durch derartige Sandkastenüberlegungen in dem ohne dies kritischen Gebet neue Unruhe und Sorge hervorzurufen.
Solche Äußerungen könnten nur zur Verhärtung der Standpunkte auf beiden Seiten beitragen und die Extremisten im slowenischen Lager zu weiteren Gewalttaten anregen, meinte Scrinzi.
Er persönlich habe immer den Standpunkt vertreten, dass das Kärntner-Minderheiten-Problem durch den Staatsvertrag eine außenpolitische und internationale Dimension erhalten habe, die eine unanfechtbare baldige Lösung des internen Streitfalls notwendig erscheinen lasse.
Die Durchführung des oft zitierten Artikels 7 des Staatsvertrages sei aber auf jeden Fall eine ausschließlich österreichische Angelegenheit, fügte der freiheitliche Abgeordnete hinzu.
Der Index der Großhandelspreise bezogen auf den Vorjahresdurchschnitt beträgt für den Monat April 105.
Gegenüber dem Vormonat sind die Großhandelspreise um 1,4 Prozent gestiegen, teilt das Statistische Zentralamt weiter mit.
Die stärksten Verteuerungen wurden bei den Warengruppen landwirtschaftliche Produkte und Düngemittel, Holz- und Holzhalbwaren und heute Felle und Leder errechnet.
Die Preise der Saison Waren sind gegenüber dem Vorjahresmonat und gegenüber dem Monat März im April um etwa 10 Prozent höher.
Großhandelspreisrückgänge sind bei Nutz-, Schlacht- und Stechvieh zu verzeichnen.
Die Karl-Renner-Preise für journalistische Leistungen sind heute übergeben worden.
Hauptpreisträger sind Kuno Knöbel, Chefredakteur von der Sendung Zeit im Bild 2, Karl Löbel, Chefredakteur des Kurier und Hans Köppel, Redakteur der Oberösterreichischen Nachrichten.
Förderungspreise erhielten Birgit Zerha, Redakteurin der Salzburger Nachrichten, der Kronenzeitung Redakteur Friedrich Graupe, Walter Salzmann, Redakteur des Neuen Volksblattes und die ORF-Hörfunk-Sendereihe Minibox.
Soweit die Meldungen.
Und nun zum Wetter.
Die Wetterlage.
Über Mitteleuropa hat sich ein schwaches Hochdruckgebiet aufgebaut.
Bei anhaltendem Kaltluftzustrom aus Nordwesten kommt es im Alpenraum aber immer wieder zu lokaler Schauertätigkeit.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Gebietsweise starke, sonst meist aufgelockerte Bewölkung, örtlich auch heiter.
Am Nachmittag lokale Regenschauer.
Allgemein kühler als zuletzt.
Winde aus Süd bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 19, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 2 bis 8 Grad.
Die Prognose für morgen wechselnd bewölkt, am Nachmittag örtlich auch heiter.
In der zweiten Tageshälfte Neigung zu lokalen Regenschauern.
Winde meist aus Südwest bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 12 bis 19 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 16 Grad, Westwind 20 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt heiter, 15 Grad, Nord 25.
Linz stark bewölkt, 14 Grad, Südwest 5.
Salzburg stark bewölkt, 14 Grad, Nord 15.
Innsbruck stark bewölkt, 15 Grad, Windstille.
Bregenz bedeckt 9°, Nordost 5°, Graz stark bewölkt 17°, Südostwind 15 km pro Stunde und Klagenfurt wolkig 15° Windstille.
Dreieinhalb Minuten vor Viertel Eins ist es jetzt, wenn Sie die Zeit vergleichen wollen.
Genau ein Jahr ist es heute her, dass in Friaul also praktisch vor unserer Haustür die Erde bebte.
Über tausend Menschen sind damals ums Leben gekommen.
Das Siedlungsgebiet zwischen dem Kanaltal und Udine wurde zu 60 bis 80 Prozent zerstört.
Umschätzbare Kulturdenkmäler sind damals in Bruchteilen von Sekunden praktisch vernichtet worden.
Spontan setzte schon damals von allen Seiten die Hilfe für Friaule ein.
In erster Linie die Hilfe für die betroffene Bevölkerung.
Daneben aber gibt es auch Bemühungen, das, was an kulturell Wertvollem noch zu retten ist, zu retten.
Den Vorrang aber hat natürlich der Wiederaufbau für die Bevölkerung.
Und hier scheint nicht alles so zu klappen, wie es sollte.
Doch immer sind Menschen ohne Wohnung Leben in provisorischen Quartieren.
Und nun im Frühjahr hat sich die Situation sogar verschärft, denn nun sind jene hunderte Menschen, die in Hotels, Theaterorte provisorisch während des Winters untergebracht worden waren, in ihre Heimat zurückgekehrt.
Wie schaut dort die Situation für sie aus?
Friaul, ein Jahr nach dem Erdbeben.
Harald Gras vom Landestudio Kärnten berichtet.
Durch die Erdbebenserie des Vorjahres, insgesamt registrierte man 390 Erdstöße, wurden mehr als 60.000 Friaula obdachlos.
17.000 Häuser wurden zerstört, 20.000 schwer beschädigt.
Vor dem Wintereinbruch standen nur einige Tausend Ersatzquartiere, meist von Nachbarstaaten wie Österreich gespendete Fertigteilhäuser zur Verfügung.
Rund 30.000 Katastrophengeschädigte mussten in den Adriaorten Lignano, Grado, Bivione und Jesolo überwintern.
In den letzten Wochen wurden dann insgesamt 18.000 Ersatzquartiere fertiggestellt.
Der Großteil dieser Häuser wurde von der Zentralregierung in Rom und der Regionalverwaltung in Dresd gebaut.
Dazu der Unternehmer Efrem Catarino aus Puglia.
Aber heute ist, kann man sagen, 90, 95 Prozent wieder in Einkommen.
Und haben die Leute Arbeit?
Ja, wirklich, jedem hat sie seinen Platz wieder in die Hand genommen.
Und wie viele haben eine Wohnung?
Wohnungen haben sich, ich sage, alle, die hineingekommen sind, weil die Situation ist heute wieder
gut gekommen.
Viele bauen sich ihr Haus selbst.
Dazu Bürgermeister Anton Ehrlich aus der Kanaltal-Gemeinde Malporgett.
Bei uns sind die Leute natürlich sehr, sehr willig an der Arbeit.
Sie beginnen schon mit bescheidenen Möglichkeiten, den Wiederaufbau.
Einen Teil hat die Region schon geboten, den anderen Teil werden wir schauen, dass wir das sobald wie möglich herausbringen werden von der Region.
damit dass die Leute bis Herbst meistens die Schäden ausgebaut haben."
Und deren Tarcento lebende freiwillige Helfer Andrea Bellocchi meint,
Die Probleme sind vielschichtig.
In vorderster Linie steht das Problem der Behausung, weil die Leute darunter am meisten leiden.
Der Großteil der Häuser, die heute noch stehen, muss abgerissen werden, weil sie zu stark beschädigt sind.
Ein endgültiger Wiederaufbau wird daher noch viele Jahre in Anspruch nehmen.
In den ersten Monaten nach dem Erdbeben vom 6.
Mai 1976 wanderten mehr als 25.000 Friaula aus.
Viele von ihnen sind inzwischen zurückgekehrt, weil sie nun nach dem Vereppen der Erdbebenwelle an einen Wiederaufbau und an Hilfe aus Rom glauben.
Dazu Bürgermeister Ehrlichersmal-Borget.
Soweit es mir bekannt ist, hat die Regierung für 5 Jahre eine große Summe zur Verfügung gestellt für den Wiederaufbau.
Jetzt sollte eine Summe von ungefähr 5 Milliarden Lire sein.
Aber wir wissen noch nichts genaues.
Es wird uns erst die Region genaues mitteilen.
Und wie schaut das aus mit einem Gesetz?
Ja, soweit das Gesetz betrifft, ist es uns noch nicht so weit bekannt, weil wir warten von Tag zu Tag, dass die Landesregierung uns genaues mitteilt.
Wann, glauben Sie, könnte so ein Gesetz beschlossen werden?
Ja, ich denke, es wird nicht mehr lange dauern, vielleicht in einem Monat.
Das Katastrophengebiet vom Vorjahr ist heute am Gedenktag ein Dummelplatz für Schaulustige.
Vor den Ruinen Touristen mit Foto- und Filmkameras.
Fernseh- und Rundfunkteams aus mehreren Staaten sind bereit für die Aufnahme.
In den Kindergärten und Schulden
Groben Buben und Mädchen für das für heute Abend vorgesehene Totengedenken, für musikalische Messen, die in fast allen Katastrophengemeinden stattfinden werden und zwar im Freien, denn die Kathedralen, Kirchen und Kapellen sind fast alle zerstört.
Einige von ihnen sollen bereits in nächster Zeit aufgebaut werden, so die Kirche von Benzone und der Dom von Gimona.
In den Gasthäusern weisen Plakate darauf hin, was die verschiedenen politischen Parteien und die karitativen Organisationen bisher für Frial getan haben.
Außerkirchliche Gedenkfeiern von in- und ausländischen Gruppen, von den freiwilligen Helfern der ersten Stunde sind angekündigt.
eine Kleiderbescherung und eine Essensverteilung.
Und die Gasthäuser, die sogenannten kleinen Bars, sind seit den ersten Stunden nach der Katastrophe die Kommunikationszentren.
Hier werden auf Annoncenlisten preisgünstig Wohnungseinrichtungen und Gebrauchsgegenstände angeboten.
Für den musikalischen Rahmen sorgt die Musikbox, aus der heute Hits und italienische Evergreens verbannt sind.
An ihre Stelle sind Platten getreten, die vom Mut der Friaula berichten und auf denen die Kinder aus Gimona singen.
Das alte Gimona gibt es nicht mehr.
Wir haben keine Furcht, wir bauen das neue Gimona.
Ein Jahr nach dem Erdbeben in Friaul Harald Gras berichtete.
Außenpolitik.
Auf Hochtouren laufen derzeit in London die Vorbereitungen zum großen Wirtschaftsgipfel der westlichen Industrienationen.
Morgen soll diese Mammut-Konferenz beginnen, bei der die westlichen Partner versuchen wollen, ein gemeinsames Programm zur Überwindung der Wirtschaftskrise zu finden.
Man sucht Patentrezepte gegen Inflation und Arbeitslosigkeit, Patentrezepte zur Ankurbelung eines neuen Wirtschaftswachstums.
Neben diesen großen Wirtschaftsgesprächen sind aber auch gleich noch andere Konferenzrunden geplant, so nach dem Motto, wenn wir schon alle einmal beisammen sind.
Geplant ist ein NATO-Gipfel, der sich mit dem Rüstungswettlauf zwischen Ost und West und der Entspannungspolitik beschäftigen soll.
Geplant ist eine Berlin-Konferenz zwischen den USA, Großbritannien, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland.
Und nicht zuletzt vorgesehen sind natürlich auch bilaterale Gespräche, die sicher schon deswegen notwendig sind, weil schon in den ersten 100 Tagen der Carter-Regierung Missstimmung in den europäischen Ländern über manche Schritte der amerikanischen Regierung aufgekommen ist.
Aber da gibt es neben dem fast schon traditionellen Misstrauen USA-Europa auch noch die innereuropäischen Querellen.
So will Frankreichs Staatspräsident Giscard d'Estaing nicht einmal in einem gemeinsamen Raum mit dem Vertreter der kleinen IG-Staaten Roy Jenkins zusammentreffen.
Das ist auch der Grund, warum Giscard nicht beim heutigen Eröffnungsabendessen dabei sein wird.
Es wird sich also einiges tun bei diesem Gipfel und schon jetzt tut sich einiges rund um den Gipfel.
Und nicht zuletzt konzentriert sich das Interesse dabei auf den amerikanischen Gast, auf Jimmy Carter, der gestern Abend in Großbritannien eingetroffen ist.
Hören Sie aus London, Heinz Peran.
Präsident Carter, der gestern Abend in Heathrow landete und die Nacht in der Residenz des amerikanischen Botschafters im Londoner Regions Park verbracht hat, ist zurzeit in Washington.
Ich meine natürlich Washington in Nordost England, in der Nähe von Newcastle on Tyne, wo er heute früh zum Ehrenbürger ernannt wurde.
Er besucht nämlich das alte Rittergut Washington Manor, ursprünglich aus dem 14.
Jahrhundert, als es die Familie erwarb, die dann im 18.
Jahrhundert der Welt
Den ersten amerikanischen Präsidenten schenkte George Washington.
Ganze 40 Minuten wird Mr. Carter hier verweilen und dafür mussten vor einer Woche schon 50 Geheimagenten, Kommunikationsfachleute und anderes Hilfspersonal zwei Stockwerke im Posthaushotel besetzen.
um diesen historischen Moment vorzubereiten.
30 Telefonleitungen mussten gelegt werden und viele Flaschen Bourbon, also amerikanischen Whisky, gelagert werden.
Man lässt sich die nostalgische Suche nach alten Wurzeln allerhand kosten.
Eine Glasbläserei wird auch besucht und ein Baum wird gepflanzt.
Und am Nachmittag fliegt Jimmy Carter dann wieder mit Premierminister Callaghan nach London zurück, wo die anderen Delegierten am Nachmittag eintreffen.
Alle bis auf Giscard d'Estaing.
Der französische Präsident nämlich kommt erst morgen früh nach London, damit er nicht an demselben Tisch mit Roy Jenkins, dem Präsidenten der EG-Kommission, sitzen muss, wenn die Delegationschefs eben außer dem französischen heute Abend mit Callahan in Downing Street dinieren.
Aber auch morgen darf Roy Jenkins auf französischen Wunsch nicht an den ersten Gipfelverhandlungen in der Downing Street teilnehmen.
Es wird nämlich darum eine weitgehende Tour d'horizon der Weltwirtschaftsprobleme gehen und die betreffen offensichtlich die EG nicht, meinen die Franzosen.
Der Präsident der EG-Kommission darf erst am Sonntag am Verhandlungstisch sitzen, wenn es um multilateralen Handel, den Nord-Süd-Dialog mit den Entwicklungsländern und um Energiefragen gehen wird.
Damit ist im Übrigen das Programm des zweitgegigen Gipfels grob umrissen.
Der amerikanische Präsident geht das erste Mal nach seinem Amtsantritt auf Reisen.
Er will seine besten Freunde in der Welt näher kennenlernen.
Er trifft also Helmut Schmidt das erste Mal und lernt Giscard d'Estaing persönlich kennen.
Er will sicher zu Hause in Amerika beweisen, dass er, der noch unerprobte, was Weltpolitik betrifft, auch auf diesem Gebiet seinen Mann stellen kann.
Er will bei seinen Freunden jene Autorität, jenes Prestige wiederherstellen, die einem amerikanischen Präsidenten einstens selbstverständlich zugestanden wurden, vor Vietnam und vor Watergate.
Als Präsident Carter gestern Abend in Heathrow landete, sagte er seinem Freunde Callaghan zulächelnd, es ist das erste Mal, dass ein amerikanischer Präsident Großbritannien besuchen konnte, seit Sie, Herr Premierminister, eine solch starke Position in der europäischen Gemeinschaft eingenommen haben.
Sie sind jetzt der Führer der Gemeinschaft.
You are now the leader of the community.
Ob man das wohl auch in Brüssel weiß und in Bonn oder in Paris?
Sie hörten Heinz Beraners-Long.
Über den Wirtschaftsgipfel werden wir dann in den kommenden Journalen noch ausführlicher berichten.
Es gibt neue Chancen für eine Verständigungsbereitschaft zwischen Arabern und Israelis.
Der syrische Staatspräsident Assad hat gestern am Rand des Kaiski-Besuchs in Damaskus bei einem Pressegespräch mit Journalisten erstmals vorgeschlagen, in jenen Nahostgebieten Pufferzonen unter internationaler Kontrolle zu schaffen, aus denen sich Israel in Zukunft zurückziehen könnte.
Assad ist bisher immer dafür eingetreten, dass sich Israel aus allen besetzten Gebieten seit dem Oktoberkrieg 67 zurückziehen müsse und dass diese Territorien den Arabern mit allen Rechten der Oberhoheit zurückgegeben werden müssten.
Nun befürwortet Assad also einen Kompromiss in der Frage künftiger Grenzen im Nahen Osten.
Der ägyptische Präsident Sadat hat diesen Kompromiss übrigens schon mehrfach in der Vergangenheit angeregt.
Aufsehen erregten diese Pläne aber vor zwei Monaten, als sich der amerikanische Präsident Carter aufgriff und ein völlig neues System zweigeteilter Grenzen im Nahen Osten vorschlug.
Nach Vorstellung Carters sollte es künftig im Nahen Osten politische Grenzen, also Staatsgrenzen,
und sogenannte Sicherheitsgrenzen geben.
Sicherheitsgrenzen, das heißt, es sollten nach dem Vorbild des Sinai-Truppentrennungsvertrags eigene Zonen geschaffen werden, die unter internationaler Kontrolle, also beispielsweise unter Kontrolle von UNO-Soldaten gestellt werden sollten und wo militärische Horch- und Überwachungsposten eingerichtet werden könnten.
Dieser Vorschlag wird nun das Hauptthema auch der bevorstehenden Zusammenkunft zwischen dem amerikanischen Präsidenten mit dem syrischen Staatschef Assad kommenden Montag in Genf sein.
Was sagt aber nun der Hauptbetroffene auf der Gegenseite dazu?
Was sagt Israel?
Die Reaktion ist überraschend positiv, wie uns unser Korrespondent Moshe Maisels informiert.
Entmilitarisierte Zonen zwischen Israel und den arabischen Staaten als Teil einer Nahost Regelung, wie sie vom syrischen Staatspräsidenten Hafez Atat vorgeschlagen wurden, werden von Jerusalem akzeptiert.
Die bisherigen israelischen Vorschläge haben die Möglichkeit von entmilitarisierten Zonen auf China, auf den Golanhöhen und im Westjordanland eingeschlossen, jedoch betont, dass diese nicht anstelle von verteidigungsfähigen Grenzen wie der Jordanfluss und einem Teil von Nordchina und der Golanhöhen, sondern nur zusätzlich als eine Garantie der Sicherheit für Israel und die arabischen Staaten dienen könnten.
In Jerusalem ist man da an sich, dass die Erklärung Assad auf die für Montag anberaumte Zusammenkunft mit dem amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter in Gems abgestimmt war.
Dabei werden die Befürchtungen immer stärker, dass Washington sich in der Frage der künftigen Grenzziehung und Sicherheitsvorkehrungen dem arabischen Standpunkt nähert.
Die letzten Erklärungen von Präsident Carter und Außenminister Wendt deuteten die Tendenz eines israelischen Rückzugs auf die Grenzen von 1967 mit gewissen Korrekturen und Sicherheitsgarantien gegen einen echten und dauerhaften Frieden an.
Diese Sicherheitsgarantien sollen entmilitarisierte Gebiete, Pufferzonen und amerikanische Frühwarnstationen umfassen.
Auch die Erklärung von Außenminister Wendt.
Washington würde eigene Vorschläge zur Beilegung des Nahostkonflikts unterbreiten, hat in Jerusalem Alarm ausgelöst und Kommentare politischer Beobachter in Jerusalem sahen darin ein Zeichen, dass Washington beabsichtige, Druck auf Israel auszuüben, um eine Regelung des Nahostkonflikts aufzuaktuieren.
Der israelische Außenminister Yigal Alon wird nächsten Mittwoch mit Seiros Wants in London zusammentreffen, um in Erfahrung zu bringen, worauf Washington hinzielt.
Der amtierende israelische Ministerpräsident Shimon Peres erklärte dazu, sollte er mit der Bildung der neuen israelischen Regierung nach den bevorstehenden Parlamentswahlen beauftragt werden, würde eine eigene Friedensinitiative zur Bewegung des Nahostkonflikts entfalten.
Peres lehnte jeden Versuch einer von Washington aufoktroyierten Lösung entschieden ab.
Israel habe nichts dagegen, dass Washington gewisse Vorschläge und Ideen äußert und seine guten Dienste einsetzt.
Die Lösung des Konflikts müsste jedoch einzig allein den beiden Parteien überlassen werden.
Washington könne daher nur als Vermittler fungieren.
Teres sieht Meinungsverschiedenheiten mit Washington in der Frage der verteidigungsfähigen Grenzen voraus.
Israel sei bereit, zu den militarisierten Zonen und der Richtung einer Kette von Frühwarnstationen in den Grenzgebieten zuzustimmen, erklärte er.
Diese könnten jedoch nicht anstelle von verteidigungsfähigen Grenzen dienen.
Es sei zu begrüßen, dass die Haltung Washington sich bisher nicht in drei grundlegenden Fragen geändert hat.
Washington stimme dem israelischen Friedenskonzept zu, laut dem ein echter und dauerhafter Frieden in normalen Beziehungen seinen Ausdruck finden müsste.
Die Vereinigten Staaten lehnen wie Israel die Teilnahme der PLO an der Genfer Konferenz ab.
Washington sei gegen eine auferzwungene Lösung.
Hingegen könnte es laut Gericht zu einer Konfrontation mit Washington in der Frage der Grenzbeziehung kommen, da hier die Ansichten Israels und der Vereinigten Staaten verschieden seien.
Einen Beitrag von arabischer Seite zu diesem Thema, also Kompromissbereitschaft im Nahen Osten, erwarten wir dann für das Abendjournal.
Jetzt ein Programmhinweis.
Gegen Habsburg, gegen Hitler, gegen Stalin.
Josip Broz, genannt Tito.
Juni 1948.
Titos historisches Nein an Stalin.
Mai 1977, 85.
Geburtstag.
Und was wird nach Tito?
Tito ist ein Barrier gegen diesen asiatischen Stalinismus.
Und das wäre gut, wenn sich die Welt ein bisschen mit sich befassen würde, wenn sie die Frage aufwirft, was wird nach Tito sein.
Heute Abend, 20 bis 21 Uhr 30, Programm Österreich 1.
12 Uhr 30 ist es jetzt halb eins.
Die Bundesrepublik Deutschland wird ab kommendem Jahr die Sommerzeit einführen.
Das ist gestern beschlossen worden.
Der Tag wird also dann um eine Stunde früher beginnen.
In Italien und in Großbritannien gelten diese Sommerzeitregelungen ja schon einige Jahre.
Frankreich hat erst vor kurzem die Einführung der Sommerzeit bekannt gegeben.
Auch in Österreich hat man in den vergangenen Jahren des Öfteren über eine Einführung der Sommerzeit diskutiert.
Über die Sommerzeit, die man schon einmal hatte im Zweiten Weltkrieg.
Matthias Kating untersucht nun im folgenden Beitrag, wie weit die Diskussion um die Einführung der Sommerzeit in Österreich gediehen ist.
Mit der Entscheidung der Bonner Bundesregierung ab April kommenden Jahres die Sommerzeit einzuführen, dürfte auch in Österreich der Tag um eine Stunde früher beginnen.
Denn dann fällt auch das bisher stärkste Argument gegen die Sommerzeit weg, nämlich die fehlende Übereinstimmung mit den wichtigsten Nachbarstaaten.
Die Weichen für die Sommerzeit sind mittlerweile auch bei uns gestellt, wie der zuständige Ressortschef, Bautzenminister Moser, erläutert.
Gegenwärtig haben auch wir den Entwurf einer Verordnung über die Einführung der Sommerzeit in Begutachtung.
Die Begutachtungsfrist läuft hier ab.
Auch wir haben einen Alternativvorschlag den 1.
April bis zum 15.
Oktober.
Ich höre jetzt, dass die Bundesrepublik mit 1.
Oktober schließen wird.
Das heißt, dass auch wir uns dieser Zeit dann wahrscheinlich anpassen werden.
Entscheidend darüber muss aber die Bundesregierung.
Von den Interessensvertretungen liegen noch keine definitiven Stellungnahmen vor.
Der harte Kern der Verhandlungen dürfte die Frage sein, in welchem Zeitraum die Sommerzeit gelten soll.
Etwa schon ab April oder erst im Mai.
Also eventuell gekoppelt mit dem Sommerfahrplan der Bundesbahnen.
Allerdings dürften auch hier die Würfel bereits gefallen sein mit der deutschen Entscheidung für Anfang April.
Grundsätzlich standen oder stehen ja noch immer zwei Varianten zur Diskussion.
Die erste vom 28.
Mai bis 30.
September und die zweite vom 2.
April bis zum 15.
Oktober.
Gegen die zweite und wahrscheinlichere Variante hat sich die Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern ausgesprochen.
Denn, so das Argument, damit müssten die Bauern um eine Stunde pro Tag länger arbeiten.
Wegen der Belieferung der Molkereien mit Frischmilch müsse man genauso früh beginnen, am Abend könne man jedoch nicht früher Schluss machen.
Denn das Heu kann auch bei Sommerzeit erst eingebracht werden, wenn es trocken ist.
In der Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft hat man sich mit der Sommerzeit bereits angefreundet.
Besondere Vorteile erwartet der Fremdenverkehr, da ja der ausländische Gast eine Stunde mehr von Österreich habe.
Das Hauptargument für die Einführung der Sommerzeit ist allerdings die damit zu erwartende Energieeinsparung.
Bauteilminister Moser meint dazu,
konkrete oder ins Detail gehende Berechnungen gibt es darüber nicht, soweit ich informiert bin, aber es ist sicher auch richtig, wenn der Morgen, wenn Sie so wollen, um eine Stunde später beginnt und nicht um vier, sondern um fünf Uhr hell wird, aber am Abend das Tageslicht um eine Stunde verlängert wird, dass dann der Verbrauch auch von Energie in dieser Zeit anders sein muss, als wenn etwa es bei der alten Regelung bleibt.
Die Arbeitnehmervertreter haben einige kleinere Einwände, so zum Beispiel gesundheitliche Bedenken bei Schichtarbeitern.
Denn für sie beginne der Tag noch früher, womit nicht gesagt sei, dass er auch früher aufhöre.
Probleme wird die Sommerzeit, egal welche Variante auch immer, für den Flug und besonders den Eisenbahnverkehr bringen.
Minister Lanz gibt sich jedoch optimistisch.
Sie hat Auswirkungen natürlich auf den Verkehr, vor allem auf den grenzüberschreitenden Verkehr dort, wo Länder mit Sommerzeitregelung mit solchen ohne Sommerzeitregelung zusammentreffen.
Wir sind bemüht zu harmonisieren.
Das heißt, ich persönlich plädiere, wenn die Schweiz und die Bundesrepublik, so wie es sich abzeichnet, die Sommerzeit von 2.
April bis 30.
September einführen will, dass wir konform gehen.
Italien hatte schon lange Jahre die Sommerzeit, allerdings mit Fahrplanwechsel.
Es ist aber durchaus möglich, dass sich Italien im nächsten Jahr vielleicht auch der Regelung anschließt, der sich offenbar
die Schweiz und die Bundesrepublik und wahrscheinlich auch wir anschließen werden und die bereits die französische ist.
Dann haben wir aber noch immer das Problem an den Ost- und Nordgrenzen, also an den Grenzen zur Tschechoslowakei und zu Ungarn und Jugoslawien,
Österreichs Interessensvertretungen sind also in der Frage der Sommerzeit noch nicht ganz einig.
Die Meinungsverschiedenheiten sind aber auch nicht sehr tiefgreifend.
Denn man weiß nun, auch wenn man die Sommerzeit verhindern wollte, wird dies nur sehr schwer möglich sein.
Denn Österreich ist, gerade in dieser Frage, keine Insel der Seligen, die von der Entwicklung im Ausland verschont wird.
Höchstwahrscheinlich also kommt die Sommerzeit auch in Österreich und das schon im kommenden Jahr, Matthäus Katinger berichtete.
Eine Woche nachdem der zur Beratung des Antifristenlösungsvolksbegehrens eingesetzte Parlamentsausschuss seine Beratungen abgeschlossen hat, fanden heute in Wien zwei Veranstaltungen mit Bezug auf dieses Thema statt.
Einerseits hielt die Aktion Leben, die das Volksbegehren ja vor zwei Jahren initiiert hat, eine Pressekonferenz ab.
Ihr kommt schon deshalb besondere Aktualität zu, dass sich an der Frage dieses Volksbegehrens ja die Diskussion über das Verhältnis zwischen der Kirche und den politischen Parteien in der jüngsten Vergangenheit entzündet hat.
Zu einer zweiten Veranstaltung hat dann heute Vormittag die neu gegründete Gesellschaft für angewandte gynäkologische Sozialmedizin und Schwangerenhilfe eingeladen.
Dort präsentierte unter anderem Dozent Alfred Rockenschaub statistisches Material über medizinische Auswirkungen eines Schwangerschaftsabbruchs.
Für uns waren Hans Langstein und Markus Sommersacher bei diesen beiden Veranstaltungen hier ihr Bericht.
In genau sechs Tagen, am 11.
Mai 1977, dürfte die offizielle Debatte über die Liberalisierung der Abtreibungsbestimmungen in Österreich vorerst endgültig abgeschlossen werden.
An diesem Tag wird nämlich das Plenum des Parlaments zum letzten Mal das gegen die Fristenlösung angestrebte Volksbegehren der Aktion Leben erörtern.
Mit welchem Ergebnis ist seit dem Ende der diesbezüglichen Ausschussberatungen klar.
Es bleibt bei der straflosen Abtreibungsfreigabe in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten.
Dem Abschlussbericht des Fristenlösungsausschusses werden SPÖ und FPÖ zustimmen.
Die ÖVP, die, wie die Aktion Leben, Indikationsmodelle befürwortet hatte, bei der Abtreibungen nur in Notfällen straflos blieben, wird einen eigenen Minderheitsbericht vorlegen.
Der Aktion LEBEN, die mit dem vierten Volksbegehren der Zweiten Republik trotz der Rekordzahl von 896.579 Unterschriften somit erfolglos war, bleibt kaum mehr als Resignation.
Der Leiter des Volksbegehrens der Aktion LEBEN, Eduard Pleuer,
Es gab und darin liegt unsere große menschliche Enttäuschung, es gab von Seite der SPÖ keine ernsthaften Versuche, die Gemeinsamkeit in dieser Frage zu suchen.
Wir sind aber zweitens enttäuscht und da liegt eine große Enttäuschung für uns als Staatsbürger.
Ich stelle fest, dass zwar der formelle Vorgang in Ordnung war.
Hier können wir keine Kritik anbringen, wollen sie auch nicht anbringen.
Aber es ist immerhin das erste Volksbegehren von vier, die bisher in Österreich gelaufen sind, das tatsächlich vehement bekämpft wurde.
Wir, die wir hier die Initiatoren des Volksbegehrens sind, lassen uns nicht abschrecken.
Wir stehen zu diesem Staat.
Wir fürchten aber, dass viele unserer Unterzeichner sehr verbittert.
reagieren werden und dass vielleicht bei vielen unserer Unterzeichnern so etwas wie eine Staatsverdrossenheit sich breit macht.
Dennoch hält Pleuer die seinerzeitige freiwillige Ausklammerung der Fristenlösungsfrage aus dem letzten Nationalratswahlkampf für wörtlich klug und gut.
Pleuer deutete heute auch an, in welche Richtung sich zukünftige Aktivitäten der Aktion Leben bewegen könnten.
Schließlich haben wir auch bei diesem ganzen Vorgang entdeckt, ich habe ihn schon angedeutet, dass die Christen in diesem Lande eine neue politische Strategie werden entwickeln müssen.
Vielleicht ist es zu spät, wenn man reagiert, wenn schon legislative gesetzliche Maßnahmen gesetzt sind.
Ich habe es schon angedeutet, wir, glaube ich, müssten uns mehr mit den Wertvorstellungen, mit dem moralischen Bewusstsein beschäftigen, müssen hier deutlicher unsere Vorstellungen formulieren.
Ich betone, auch neu argumentieren.
Auf welche konkreten Gebiete sich diese möglichen neuen Farmen des politischen Katholizismus beziehen könnten, wurde heute nicht gesagt.
In Aussicht gestellt wurden lediglich Aufklärungs- und Spendenaktionen.
Unter den sozialistischen Fristenlösungsbefürwortern, die von Aktionssprechern heute scharf kritisiert wurden, befand sich übrigens auch Primarius Alfred Rockenschaub.
Jener Primarius, der zur selben Zeit ein paar Häuser vom Sitz der Aktion Leben entfernt, in einer anderen Pressekonferenz der neu gegründeten Gesellschaft für angewandte gynäkologische Sozialmedizin und Schwangerenhilfe zu den medizinischen Aspekten des Problems Stellung nahm.
Die Pressereferentin der Aktion Leben, Renata Ehrich, über Rockenschaub,
Er hat im März dieses Jahres in Pörtschach gesagt und nachher veröffentlicht, dass in Wien etwa 6.500 Abtreibungen stattfinden.
Einige Zeit später, veröffentlicht im Kurier und nicht widersprochen, hat er gesagt, in ganz Österreich werden 67.000 Abtreibungen im selben Jahr, nämlich im Jahre 1975, durchgeführt.
Abgesehen davon, dass das Verhältnis zwischen diesen beiden Zahlen total unwahrscheinlich ist, ist es so, dass wir wissen, und davon kann sich jeder überzeugen, der dort eines Tages hingeht, dass es vom Primarius Rockenschaupp
kontrollierte oder eng mit ihm im Zusammenhang stehende Abtreibungsinstitute oder Ordinationen gibt, wo in einem Jahr zur Zeit etwa 15.000 Abtreibungen durchgeführt werden.
Das sind mehr als Geburten in Wien.
Rockenschaub, der hier direkt angesprochen wurde, äußerte seinerseits Zweifel an Statistiken, die von den Gegnern der Fristenlösung ins Spiel gebracht werden.
Er präsentierte heute als Vorsitzender der neu gegründeten Gesellschaft eine Untersuchung des in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation gegründeten Population Councils in den USA.
Dort, so erläuterte Rockenschaub, habe Dr. Christopher Tietze zum Verhältnis Schwangerschaftsabbruch, Kontrazeptiva, Sterblichkeit herausgefunden, dass sowohl die Kontrazeptiva wie der Schwangerschaftsabbruch eine weit geringere Sterblichkeit nach Sicht zieht als das Austragen einer Schwangerschaft.
und vor allem das Austragen einer unerwünschten Schwangerschaft.
Dabei sind die Zahlen von TICE auf amerikanische Verhältnisse abgestimmt, wo ja die mütterliche Mortalität in Amerika geringer ist als bei uns.
Bei uns ist das Verhältnis eigentlich schlechter, wenn man das im Hinblick auf das Austragen der Schwangerschaft sagt.
Rockenschaub wies ferner auf Untersuchungen hin, in denen die Auswirkungen der Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs in Rumänien, der Stadt New York und Wien verglichen wurden.
Dabei habe sich für die Mütter- bzw.
Säuglingssterblichkeitsrate in diesen Städten Folgendes ergeben.
Mit der Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs kommt es zu einer Senkung, oder ist es dort wie da zu einer Senkung,
der mütterlichen Mortalität gekommen, das ist ja verständlich.
Aber es ist auch zu einer signifikanten Senkung der kindlichen Mortalität gekommen, sowohl in New York wie in Wien.
Und in Rumänien ist nach der Restriktion die mütterliche Sterblichkeit angestiegen und die Kindersterblichkeit ist auch angestiegen.
Interpretationen gibt es viele.
Natürlich will ja jeder den Erfolg für sich buchen und für eine Methode, die er vielleicht eingeführt hat.
Aber ich möchte mich hier nur an die Tatsache der Legalisierung und Nichtlegalisierung und an die Mortalitätsziffern halten.
Man sieht die Fronten rund um das Problem Fristenlösung und Schwangerschaftsabbruch generell sind nach wie vor verhärtet.
Die beiden gegnerischen Parteien beharren auf ihren Standpunkten.
Pro und Contra Fristenlösung Markus Sommersacher und Hans Langsteiner berichteten.
Wir setzen fort mit der Inlandspresseshow, heute nur einem Thema gewidmet, dem Verhältnis Kirche-ÖVP-Eugen Freund hat diese Presseshow zusammengestellt.
Auch in den heutigen Tageszeitungen dominiert in den Leitartikeln und Kommentaren das Thema Verhältnis der Kirche zu den beiden Großparteien, im Besonderen zu der ÖVP.
Ein vorgestern ausgestrahltes Fernsehinterview mit Kardinal König hatte gestern für die ÖVP eine offenbar notwendige Klarstellung gebracht.
Unter diese Diskussion zieht nun Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten folgenden Schluss.
Am jüngsten Ärger unter einigen ÖVP-Politikern trägt wahrscheinlich nur der Umstand eine Schuld, dass doch der Wunsch vorhanden ist, die Kirche müsste eine stärkere ÖVP-Nähe bekennen.
Das zeigte auch wieder die gestrige Feststellung, die Volkspartei erwarte, dass die Kirche den Gläubigen bei der Beurteilung gesellschaftspolitischer Fragen helfe.
Dagegen ist nichts einzuwenden, nur darf sich dahinter keinesfalls der Aufruf zum parteipolitischen Einsatz verbergen.
Zum Trost, die Kirche wird wissen, wo die Grenzen liegen.
Nicht nur in den oberösterreichischen Nachrichten, auch in der Wiener Tageszeitung Die Presse wird dieser beigelegte Konflikt zwischen Kirche und ÖVP mit einiger Vorsicht beurteilt.
Bei manchen, auf beiden Seiten, ist zwar ganz offenkundig eine gewisse Verärgerung, ein gewisses Misstrauen zurückgeblieben, aber derartiges lässt sich mit der Zeit ausbügeln.
Auch kleinere Wunden innerhalb der Volkspartei
Taus wollte, wie man hörte, eine noch versöhnlichere Resolution, steckte aber angesichts massiver Wortmeldungen in der Parteileitung zurück, werden vernarben.
Letztlich war die Klärung der Dinge gut und notwendig.
Bleibt im Interesse aller zu hoffen, dass es auch eine auf Dauer ist.
Soviel aus der Tageszeitung Die Presse.
Ein Kommentar in den Salzburger Nachrichten geht vor allem auf die Aussage von Kardinal König ein, wonach die ÖVP zurzeit der Kirche näher stehe als die SPÖ.
Dazu Gerhard Neureiter.
Zurzeit ist es verständlich, dass sie wegen der Fristendösung, wegen der Diskussion um den Religionsunterricht und wegen der Reform des Scheidungsgesetzes mit der SPÖ wenig Freude hat.
Dass dies einmal klar ausgesprochen wurde, kann die Volkspartei als ihren Erfolg buchen.
Die SPÖ kann zurzeit mit ihrer scheinbaren Kirchenfreundlichkeit nicht viel Wind machen.
In einer anderen Salzburger Zeitung, dem sozialistischen Tagblatt, fasst Gerhard Lindinger sein Urteil so zusammen.
Während der Bundeskanzler wieder einmal Außenminister spielt und in Syrien und Ägypten nach dem Rechten sieht, nützt die ÖVP die Gunst der Stunde.
Sie geht kommunizieren und alle sind da.
Die Vermisstenglocke, auch ein Wahrzeichen von Maria Plein, wurde vorsorglich ausgeschaltet.
Sie könnte sonst der ÖVP vorzeitig heimläuten.
Und im ÖVP-Organ Neues Volksblatt meint Peter Klar, Es genügt das Wort des Kardinals, wonach es die Entscheidung des Einzelnen sei, persönliche Konsequenzen aus der Tatsache zu ziehen, dass sich die ÖVP zu einem christlichen Menschenbild bekenne, die Politik der SPÖ jedoch nur auf einem allgemeinen Humanismus basiere.
Hoffentlich liefert die Kirche durch Verdeutlichung ihrer Grundsätze künftig bessere Entscheidungshilfen.
Schließlich noch ein Kommentar aus dem Kurier, in dem Fritz Besatter die Meinung vertritt, dass die ÖVP-Kritiker seit dem Kardinalsinterview nun zufrieden sein dürften.
Zum Abschluss des Leitartikels schreibt Besatter, Bleibt noch eine letzte Hoffnung anzumerken, dass sich die Innenpolitik schon bald mit anderen, vielleicht sogar wichtigeren Dingen beschäftigt, als mit dem Verhältnis Kirche und ÖVP.
Das war die Inlands-Presseschau, heute zusammengestellt von Eugen Freund.
Eine Minute nach dreiviertel eins ist es jetzt, Berichte der Kulturredaktion.
Bei einer Veranstaltung der Sigmund-Freud-Gesellschaft und der jüdischen Gemeinde Pneu Brit in Wien hielt gestern Abend der Psychiater Dr. Leupold Löwenthal im großen Festsaal der Wiener Universität die Sigmund-Freud-Vorlesung 1977.
Heute Vormittag wurde dann vor der Terrasse des Restaurants Bellevue an der Höhenstraße bei Wien eine Sigmund Freud Gedenktafel enthüllt.
Schön langsam aber sicher wird also Freud auch für Österreich entdeckt.
Hören Sie dazu folgenden Beitrag von Konrad Zobel.
Heute, vor 121 Jahren, wurde Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, des Forschens nach den seelischen Ursachen der sogenannten Neurosen geboren.
Den Anfängern von Freuds psychoanalytischen Forschungen in Wien war die gestrige Freud-Vorlesung 1977 gewidmet, welcher Dr. Harald Leupold Löwenthal, der Präsident der Sigmund-Freud-Gesellschaft, den Titel »Jahre der Isolation« gab.
Tatsächlich stießen Freuds Ideen damals nur auf Ablehnung.
Dr. Leupold erklärte uns dazu.
Der Widerstand, auf den die Psychoanalyse damals gestoßen ist, also in den Jahren 1895 bis zum Ersten Weltkrieg hin, hat sich aus mehreren Quellen gespeist.
Eine wichtige Quelle war zweifelsohne, dass Freud Judewand und Antisemitismus zuzunehmen begann.
Aber er hat in einer
Situation Forschung betrieben, in der er sich völlig vom akademischen, universitären, offiziellen Formen der Forschung entfernt hat.
Und das hat mir ihm sehr übergenommen.
Ich habe in meinem Vortrag zum Beispiel erwähnt, dass Trümpel, der deutsche Neurologe, gefunden hat, auch der ehrenhafteste Arzt dürfe nicht so tief in die intimsten Geheimnissen der Patienten eindringen.
Das war ein Verstoß gegen die Sitten und Moris dieser Zeit.
In dieser isolierten Situation fand Freud damals nur in der jüdischen Brüdergemeinde B'nai B'rit, Wien ein geneigtes Forum.
Der Präsident der B'nai B'rit, Dr. Ivan Hacker, erläutert.
Simon Freud schrieb genau vor 80 Jahren, dass in seiner Vereinsamung erwachte ihn eine Sehnsucht nach einem erheimlichen Kreis von außerlösenden, hochgesinnten Männern.
die ihn ungeachtet seiner Verlegenheiten freundschaftlich aufnehmen.
Die Brüder der Mannschaftenbenehmer in Wien wurde ihm als ein Ort bezeichnet, wo solche Männer zu finden seien.
Er schreibt weiter wörtlich, zu einer Zeit, da in Europa niemand auf mich hörte und ich auch in Wien noch keine Schüler hatte, schenkten sie mir eine wohlwollende Aufmerksamkeit.
Sie waren ein erstes Auditorium.
und Frau Minister Firnberg die einleitende Worte sprach, war gestern auch die Tochter und Gefährtin Freuds, die heute in London lebende Anna Freud, die Begründerin der klassischen Technik der Kinderanalyse, anwesend.
Wir fragten sie, ob ihr Vater unter seiner damals geradezu verfehmten Außenseiterrolle sehr gelitten habe.
Er hat es, glaube ich, nie schwer genommen.
Nein.
Nein.
Ich meine, es war so selbstverständlich.
Wenn man etwas macht, wie er es gemacht hat, dann nimmt man die Isolierung und was dazugehört als selbstverständlich.
Er hat sich dann gefreut, wie die ersten Anhänger von draußen gekommen sind.
1895 hat Freud die Sommerfrische auf dem Bellevue bei Wien verbracht.
In einem Brief an Wilhelm Vlies schrieb er später, glaubst du eigentlich, dass an dem Hause der einst auf einer Marmortafel zu lesen sein wird?
Hier enthüllte sich am 24.
Juli 1895 dem Dr. Sigmund Freud das Geheimnis des Traumes.
Nun, heute Vormittag war es soweit.
Eine Tafel mit eben diesen Worten Freuds wurde enthüllt.
Auf die Frage, ob dies nun nur eine weitere Pilgerstätte für amerikanische Touristen sei oder ob sich darin die gestiegene Wertschätzung der Psychoanalyse auch in Österreich spiegele, meinte Dr. Leupold Löwenthal.
Ich glaube nicht, dass diese Tafel, diese Stähle am Bellevue nur für amerikanische Touristen errichtet werden sollte.
Ich schaue sie schon als ein Zeichen dafür an, dass dieses Land Österreich und seine Bewohner
seine Offiziellen sich langsam bewusst werden, was Freud bedeutet, welche Rolle er gespielt hat und welchen ungeheuren Einfluss er auf der ganzen Welt genommen hat.
Ein Einfluss, der sich jetzt auch bei uns eben auszuwirken beginnt.
Freud's Jahre der Isolation sind Geschichte.
Es bleiben erfreulicherweise nicht nur Marmortafeln des Gedenkens, sondern auch der aktuelle Gehalt von Freud's Lehre.
Das war ein Beitrag von Konrad Zobel.
In diesen Tagen wurde in Wien eine Verwertungsgesellschaft bildender Künstler gegründet, Abkürzung VBK.
Gesellschaften dieser Art agieren in einer Reihe europäischer Staaten bereits seit Jahren mit sehr gutem Erfolg.
Dem Vorstand der österreichischen Verwertungsgesellschaft Bildender Künstler gehören unter anderem Hans Mayer, Ernst Beranek, Christa Hauer, Hermann Peinitz und Adolf Frohner an.
Präsident ist Professor Erich Huber.
Mit ihm führte Heidi Grundmann das folgende Gespräch.
Herr Professor Huber, von den Literaten und von den Komponisten her kennt man Verwertungsgesellschaften, das heißt Gesellschaften, die die Urheberrechte dieser Kunstschaffenden wahrnehmen, in anderen Worten, die Gebühren eintreiben für die Veröffentlichung von Texten, für die Veröffentlichung von Musikstücken und dann das eingenommene Geld wieder weiter verteilen an die Urheber selbst.
Gerade an dieser Tatsache zeigt sich das, ich möchte beinahe sagen, Image, das die bildende Kunst in unserer Öffentlichkeit hat, dass der Gesetzgeber, als er das Verwertungsgesellschaftsgesetz gebaut hat, einfach vergessen hat,
dass diese Rechte, die im Urheberrecht ja auch für den bildenden Künstler immer schon vorhanden waren, auch zur Verwertung für den bildenden Künstler freigegeben werden müssen.
Und gerade das wurde vergessen, sodass wir nicht einmal einer bereits bestehenden Verwertungsgesellschaft beitreten konnten, was wir seit Jahren versucht haben.
Und wie war es nun möglich, doch eine Verwertungsgesellschaft für bildende Kunst zu gründen?
Innerhalb der österreichischen Künstlerunion, in der sowohl Musikliteratur wie bildende Kunst in ihren Vereinen, in ihren Verbänden vertreten sind, innerhalb dieser Künstlerunion wurde ein Verein gegründet, der nun als Verwertungsgesellschaft seit wenigen Tagen besteht
und nun auch in der Lage ist, für den Künstler in die Bresche zu springen.
Was sind denn die ersten Projekte der Verwertungsgesellschaft Biliende Kunst?
Im Allgemeinen werden es Projekte sein, bei denen es um Pauschalsummen geht.
Denn sowohl, wenn wir mit dem österreichischen Rundfunk verhandeln werden, kann nicht bis ins einzelne Detail alles abgegolten werden.
Ebenso gibt es anonyme Spesen dadurch, dass so und so viele Apparate heute laufen, die in der Lage sind,
die Werke des Künstlers zu reproduzieren, ohne dass er es weiß.
Auch hier müssen wir ein Grundpauschale fordern und dann müssen wir selbstverständlich auch innerhalb des Bibliotheksgroschens ein Pauschale fordern.
Das werden ungefähr die ersten Geldquellen sein, die noch nicht dem einzelnen Künstler zufließen.
Aber gerade durch diese Geldquellen kann die Künstlerschaft zu Geldern kommen, die ihr sozial hilft.
Zum Beispiel einen Rechtsanwalt, der die Prozesse nun führen kann, die der Künstler sich nicht leisten konnte.
Ebenso aber auch kulturpolitische Hilfen.
Durch die Verwertungsgesellschaft, die jetzt gegründet worden ist, muss also der bildende Künstler in Österreich nicht mehr einfach nur dankbar sein, wenn seine Werke veröffentlicht werden.
Trotzdem aber hinken wir ja in vieler Hinsicht anderen Ländern noch nach, wo anders werden in das Folgerecht diskutiert, werden auch Honorare für Ausstellungen diskutiert.
Wird man in Zukunft die Entwicklung im Ausland auch weiterhin einfach abwarten und dann spät nachziehen?
Oder will man in Österreich solche Dinge überhaupt nicht diskutieren?
Man will sie diskutieren, aber man will sie wie immer in Österreich ein bisschen langsamer diskutieren und zuerst sehen, was die anderen für Fehler machen.
Ist nicht zu befürchten, dass die österreichischen Künstler von einer Verwertungsgesellschaft bildende Kunst wenig Gebrauch machen werden?
Ganz einfach, weil die österreichischen Künstler ja Interessensvertretungen aller Art sehr misstrauisch gegenüberstehen.
Ich glaube, dass das nur eine Frage der Zeit ist.
Wenn ein Künstler sieht, dass dort Gelder für einen anderen zu fließen beginnen und für die Künstlerschaft, kommen sie am Schluss genauso, wie die Musiker gekommen sind, die dieselben Widerstände, sie sind ja auch Künstler, gezeigt haben, wie es heute die Maler zeigen werden.
Wir wissen es noch nicht, aber wir vermuten es, dass es einer gewissen Werbungszeit bedarf, bis sie das einsehen werden.
In Wien ist also heute eine Verwertungsgesellschaft bildender Künstler gegründet worden.
Mit dem Präsidenten dieser Gesellschaft sprach Heidi Grundmann.
Und wir schließen jetzt das Mittagsschonal dreieinhalb Minuten vor 13 Uhr mit Kurzmeldungen.
Österreich.
In einer Pressekonferenz der Aktion Leben kritisierte der Vorsitzende Pleuer, die Sozialisten hätten keinen ernsthaften Versuch unternommen, eine gemeinsame Lösung im Falle des Schwangerschaftsabbruches zu suchen.
Für die Gesellschaft für angewandte gynäkologische Sozialmedizin und Schwangerenhilfe sagte in einer zweiten Pressekonferenz Primarius Rockenschaub, amerikanische Untersuchungen hätten ergeben, dass bei Schwangerschaftsabbrüchen weniger Sterbefälle auftreten als beim Austragen einer Schwangerschaft.
Zur möglichen Einführung der Sommerzeit, sagte Bautenminister Moser, er erwarte sich von dieser Regelung eine Einsparung an Energie.
Verkehrsminister Lanz befürwortete im Wesentlichen den auch von der Bundesrepublik Deutschland ins Auge gefassten Termin, 2.
April bis 30.
September.
Ägypten, Syrien, Israel.
Nach Beendigung seines zweitägigen Besuches in Syrien ist Bundeskanzler Kreisky heute zu Gesprächen mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Sadat in Kairo eingetroffen.
Im Mittelpunkt der Unterredungen werden Wirtschaftsfragen stehen.
Der syrische Staatschef Assad hatte sich nach einem Treffen mit Kreisky für die Schaffung entmilitarisierter Zonen im Nahen Osten ausgesprochen, um eine Friedenslösung zu ermöglichen.
Wie dazu der Nahost-Korrespondent des ORF berichtete, soll Jerusalem einen solchen Plan grundsätzlich zustimmen wollen.
Italien Außenminister Parr hat heute am zweiten Tag seines offiziellen Besuches in Rom mit Außenhandelsminister Ossola konferiert.
Er erörtert würden vor allem Möglichkeiten einer Steigerung des gegenseitigen Handelsverkehrs.
Belgien.
Ministerpräsident Tindemans hat in Brüssel Schlussverhandlungen über die Bildung einer Koalitionsregierung zwischen seiner bei den jüngsten Parlamentswahlen siegreich hervorgegangenen christlich-demokratischen Partei, den Sozialisten, der Flämischen Volks-Uni und der Front der Frankofonern begonnen.
Ein solches Kabinett würde sich in der Abgeordnetenkammer auf 173 von 212 Delegierten stützen können.
Großbritannien.
Bei den gestrigen Kommunalwahlen in England und Wales ist die konservative Partei als Sieger hervorgegangen.
Sie hat in den 53 Wahlkreisen mehr als 1000 Sitze dazugewonnen.
Die Labour Party und die Liberalen verloren 800 beziehungsweise 100 Sitze.
Stimmengewinne konnte die rechtsextreme Nationale Front buchen.
Präsident Carter, der sich zur Teilnahme an dem morgen beginnenden westlichen Wirtschaftsgipfel in Großbritannien aufhält, ist heute bei einem 24-stündigen Besuch in Newcastle begeistert empfangen worden.
Carter wird in dem nahegelegenen Ort Washington des ersten amerikanischen Präsidenten George Washington gedenken, dessen Vorfahren hier lebten.
Bundesrepublik Deutschland
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat gegen die am vergangenen Mittwoch unter dem Verdacht der Spionage für die DDR festgenommene Kanzleramtssekretärin Karli Gschäffler einen Haftbefehl ausgestellt.
Die Frau war in der Abteilung für Europafragen des Bundeskanzleramtes in Bonn beschäftigt.
Mit diesen Kurzmeldungen, meine Damen und Herren, schließen wir das Mittagsjournal eine halbe Minute vor 13 Uhr.
Die nächste ausführliche Informationssendung des aktuellen Dienstes können Sie dann um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 hören, das Abendsjournal.
Für Redaktion und Technik des Mittagsjournals aber verabschiedet sich Ilse Vögel.
Einblendung: Prof. Harald Leupold-Löwenthal, Dr. Ivan Hacker, Anna Freud
Mitwirkende:
Zobel, Konrad [Gestaltung]
, Leupold-Löwenthal, Harald [Interviewte/r]
, Freud, Anna [Interviewte/r]
, Hacker, Ivan [Interviewte/r]
Datum:
1977.05.06 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medizin
;
Wissenschaft und Forschung
;
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten