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Guten Tag verehrte Damen und Herren, aus dem Journalstudio begrüßt Sie Adolf Poindl zur Mittagsstunde am Beginn von 60 Minuten aktueller Information.
Ist die Atomkraft ein gangbarer Ausweg aus dem Energieengpass der Welt oder überwiegen die Gefahren?
Antworten auf diese Frage hören wir nach den Nachrichten aus Österreich, aus der Schweiz und aus Deutschland.
Niederösterreichs Landeshauptmann Maurer nimmt Stellung zum Thema Atommüllagerung.
Aus der Schweiz erwarten wir einen Beitrag über die Volksabstimmung im Kanton Basel zum Thema Atomkraftwerkebau.
Und in der Bundesrepublik Deutschland wurde eine Gesellschaft zur Wiederaufbereitung von Kernbrennstoff gegründet.
Reaktionen auf die Beschränkung der Wohnbauförderung und neue Methoden der Behandlung und Diagnose von Kniescheibenerkrankungen sind weitere Inlandsthemen.
Im außenpolitischen Teil des Journals hören Sie als Hintergrundbericht zum gestrigen Botschaftermord in Rom, Näheres über die Situation der Armenier in der Türkei und einen Beitrag über die Parteiengespräche in Italien, das Minderheitskabinett Andriotti ringt ums Überleben.
Zunächst aber die wichtigsten Tagesereignisse in Kürze.
Verantwortlicher Chef vom Dienst für die Nachrichten ist jetzt Fedor Holi und gesprochen werden die Meldungen von Josef Wenzel-Knatek.
Österreich.
Nationalratspräsident Benja hat heute in Wien eine zweitägige Konferenz der Präsidenten der europäischen Parlamente eröffnet.
Zur Diskussion stehen die Europäische Menschenrechtskonvention, die Pläne für eine Europäische Union und die Bilanz der Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Parlament und den einzelnen nationalen Parlamenten.
In seiner Rede unterstrich Benja die Bedeutung, die Österreich der Entwicklung des künftig direkt gewählten Parlaments der europäischen Gemeinschaften zumisst.
Er wies jedoch darauf hin, dass nicht alle Demokratien Europas in der Lage seien, den Gemeinschaften beizutreten.
Für Österreich sei daher die Frage besonders wichtig, in welcher Weise die Beziehungen zwischen den Parlamenten der Nicht-Mitgliedsstaaten und dem Europäischen Parlament der EG sowie der Parlamentarischen Versammlung des Europarates verbessert werden könnten.
Der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Tschernets, befasste sich in seinem Referat mit Fragen der Europäischen Menschenrechtskonvention.
Er ging auf die Frage der Erweiterung des Katalogs, der durch die Konvention geschützten Rechte und Freiheiten ein und meinte, seit der Abfassung der Konvention in den Jahren 1949 und 1950 habe sich das Gewicht von den rechtlichen zu den sozialen Problemen verlagert.
Die wirtschaftlichen und sozialen Rechte, sagte Czerniec, müssten auf eine Ebene mit den bürgerlichen und politischen Rechten gestellt werden.
Der österreichische Gewerkschaftsbund hat heute eine Bilanz seiner Gebahrung im Jahre 1976 veröffentlicht.
Eingenommen wurden 1.049.000.000 Schilling, 97% davon aus Mitgliedsbeiträgen.
Von diesen Einnahmen verblieben etwa 190.000.000 Schilling als Beitragsanteile bei den 16 Einzelgewerkschaften, womit zum Beispiel Urlaubs- und Bildungseinrichtungen finanziert werden.
Für Betreuung der Mitglieder und Personalkosten wurden 270 Millionen Schilling, für Organisation und Information 140 Millionen und für Verwaltung und Instandhaltung 110 Millionen Schilling ausgegeben.
Der Rest entfiel auf die Positionen Bildung und kulturelle Betreuung, Jugend und Sport, Überweisungen an den Solidaritätsfonds, Schulungsarbeit der Fraktionen, Kosten für Vereine und internationale Verbände sowie sonstige Kosten, zum Beispiel Versicherungsprämien.
Die ÖGB-Bilanz des Jahres 1976 schließt mit einem Gebahrungsüberschuss von nahezu 80 Millionen Schilling, der für die Finanzierung längerfristiger Projekte eingesetzt wird.
Anlässlich seiner Amtsübernahme hat der neue Verteidigungsminister Otto Rösch in einem Tagesbefehl an das Bundesheer betont, er übernehme die Aufgabe mit dem von der Regierung und Parlament gegebenen Auftrag, die von seinem Amtsvorgänger erfolgreich begonnene Reform des Bundesheeres weiterzuführen.
Die bisherigen Erfolge berechtigten zur Zuversicht, dass alle im Bundesheer Tätigen auch in Zukunft mit allen Kräften an der Weiterführung der Reform mitarbeiten würden.
Ziel aller Bemühungen, betont Minister Resch, müsste sein, den Bürgern die Gewissheit zu geben, dass das Bundesheer den im zukommenden Teil beitragen werde, die Unabhängigkeit und Neutralität der Republik zu gewährleisten.
Tschechoslowakei.
Der frühere Sekretär des Zentralkomitees, Zdeněk Mlinaš, wird voraussichtlich am Montag mit seiner Frau nach Österreich ausreisen.
Mlinaš, einer der engsten Berater des früheren Parteichefs Dubček, hat nach der Unterzeichnung des Bürgerrechtsmanifestes Carta 77 im Jänner seinen Arbeitsplatz im Prager Nationalmuseum verloren.
Er steht seither auch unter Polizeiüberwachung.
Die Behörden haben ihm nahegelegt, die Tschechoslowakei zu verlassen.
Mit der Ausreise im Linas verschnürt die tschechoslowakische Bürgerrechtsbewegung ein weiteres prominentes Mitglied.
Bulgarien.
Eine dreitägige Konferenz von 147 Schriftstellern aus 34 Staaten wurde heute in Sofia ohne Resolution beendet.
Bei dem Treffen wurde über den Geist von Helsinki als Verpflichtung für die Kulturschaffenden diskutiert.
Sowjetunion.
Der ägyptische Außenminister Fahmy trifft heute in Moskau mit Parteichef Brezhnev zusammen.
Gestern hat Fahmy mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko die seit der Ausweisung der sowjetischen Militärberater aus Ägypten im Jahre 1972 gespannten Beziehungen zwischen Kairo und Moskau erörtert.
Nach der Unterredung äußerte er die Hoffnung, mit seinem Besuch in Moskau könnte ein neues Kapitel der Zusammenarbeit der beiden Staaten eingeleitet werden.
Heute Vormittag haben die beiden Minister Aussichten für die Beilegung des Nahostkonfliktes vor allem Fragen im Zusammenhang mit der Wiedereinberufung der Genfer Nahostkonferenz erörtert.
Die Verhandlungen zwischen den beiden Außenministern sollen zu einem noch nicht bekannten Termin in Kairo fortgesetzt werden.
USA Der amerikanische UNO-Botschafter Young hat die Ansicht vertreten, die weiße Minderheitsregierung Rhodesiens könnte innerhalb von 18 Monaten abgelöst werden.
In einem Interview warnte Jan Ferner vor zu scharfer Reaktion auf sowjetische Einmischung in Afrika.
Er meinte, die Sowjetunion sei weniger vorbereitet mit den Problemen der Schwarzen fertig zu werden als die Vereinigten Staaten.
Zu seiner eigenen Haltung sagte der Botschafter, Diplomaten in aller Welt seien über seine ausgesprochene Offenheit in der Außenpolitik besorgt.
Sie nehmen daher an, dass er demnächst seines Amtes enthoben werde.
Wenn Diplomatie die Kunst sei, betonte Young, das Land zu belügen, werde er niemals ein Diplomat sein.
Großbritannien In der Commonwealth-Konferenz in London haben gestern Sprecher mehrerer Staaten die weißen Minderheitsregierungen in Südafrika und Rhodesien verurteilt.
In der Frage des ugandischen Präsidenten Amin wird es aller Voraussicht nach jedoch keine offizielle Stellungnahme geben.
Mehrere afrikanische Länder befürchten offenbar, dass ein Tadel Amins die Solidarität in Afrika schaden könnte.
Über die weiteren Absichten Amins gibt es nach wie vor nur Spekulationen.
Der ugandische Präsident hat mehrmals angekündigt, er werde zur Commonwealth-Konferenz reisen, obwohl er in Großbritannien unerwünscht ist.
Die Londoner Zeitung Daily Mirror schreibt heute, Amin habe versucht, Präsident Mobutu von Zaire zu überreden, ihn nach Paris mitzunehmen.
Von dort wollte Amin angeblich zur Kanalküste weiterreisen.
Mobutu soll das Ansinnen nach Konsultationen mit der französischen Regierung allerdings abgelehnt haben.
Niederlande.
In der Situation der 55 von zwei Molokkischen Kommandos festgehaltenen Geiseln hat sich auch nach dem gestrigen zweiten Vermittlungsgespräch nichts geändert.
Der Krisenstab hat in einer Nachtsitzung das weitere Vorgehen der Behörden erörtert, Einzelheiten der Beratungen wurden allerdings nicht mitgeteilt.
Ein Sprecher des Justizministeriums sagte, die Situation sei unverändert ernst.
Von den Vermittlungsverhandlungen wurde lediglich bekannt, dass den Terroristen kein Ultimatum gestellt worden sei.
Die Geiseln befinden sich bereits seit fast drei Wochen in der Gewalt der Terroristen.
Zypern.
Der Staatsanwalt in Nicosia wird heute über eine Anklageerhebung gegen die gestern von der griechisch-zypriotischen Polizei festgenommene Journalistin der Salzburger Nachrichten, Birgit Zerha, entscheiden.
Der Journalistin, die einen Urlaub auf der Mittelmeerinsel verbringt, wird Spionage vorgeworfen, da sie angeblich einen Film über militärische Einrichtungen der Nationalgarde bei sich hatte.
Italien.
Drei Verbrecher haben heute in Mailand den Generaldirektor eines der größten Transportunternehmens der Stadt, Enzo Vigliani, entführt.
Es ist dies der 40.
Menschenraub seit Beginn des Jahres in Italien.
Die gestern für ein Lösegeld von umgerechnet etwa 1,3 Millionen Schilling freigelassene Unternehmers Tochter Stefania Rivoira aus Turin berichtete, ihre Bewacher hätten ihr dreimal je 10 Kubikzentimeter Blut entnommen, das sie an ihre Angehörigen schickten.
Beim vierten Mal hätten sie das Quantum auf 30 cm³ gesteigert und der Familie gedroht, die Menge täglich zu erhöhen, falls das Lösegeld nicht bezahlt werden sollte.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
An der Ostflanke des westeuropäischen Tiefdrucksystems werden weiterhin warme subtropische Luftmassen in den Ostalpenraum geführt.
Die Gewittertätigkeit beschränkt sich im Wesentlichen auf Westösterreich.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
In Westösterreich nachmittags und abends zum Teil stark quälende Bewölkung und lokale Wärmegewitter.
Sonst vorherrschend gering bewölkt und höchstens vereinzelt über dem Bergland gewittrig.
Südost- bis Südwestwind.
Tageshöchsttemperaturen 15 bis 30 Grad.
Frühtemperaturen morgen zwischen 15, zwischen 13 und 18 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
Anfangs vorherrschend gering bewölkt oder wolkenlos.
Ab den späteren Vormittagsstunden in Westösterreich verbreitet Aufkommen von Gewittern.
In den übrigen Teilen des Bundesgebietes nur über dem Berg- und Hügelland am Nachmittag lokale Wärmegewitter, Südost- bis Südwestwind.
Tagestemperaturen morgen 25 bis 31 Grad.
Nun die Messwerte von heute 12 Uhr.
Wien meldet wolkendos bei 26 Grad, Südostwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkendos 24, Südostwind 10 km in der Stunde.
Linz heiter 27 Grad, Ostwind 10 km in der Stunde.
Salzburg heiter 29 Grad, Ostwind 15 km in der Stunde.
Innsbruck heiter 27, Südost 20.
Bregenz heiter 30, Südwest 15.
Graz heiter 27 Grad bei Windstille und schließlich Klagenfurt heiter 28 Grad Windstille.
12.11 Uhr ist es geworden, verehrte Zuhörer, während wir Wetter und Nachrichten gehört haben.
Kernkraft, ja oder nein?
Diese Frage bewegt derzeit nicht nur die Politiker, sie wird auch von einem Großteil der Bevölkerung diskutiert.
Immer näher rückt nämlich der Termin, an dem das Kernkraftwerk Zwintendorf fertig sein wird.
Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme ist somit auch eine politische und keine technische Frage mehr.
Die Regierung hat sich nach ihrer Klausur zwar noch nicht festgelegt, aber immer mehr Spitzenpolitiker sprechen sich für die Stromerzeugung in Zwentendorf aus, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven.
Wenn noch eine Spur Reserviertheit bleibt, dann wegen der noch nicht gelösten Frage der Lagerung des Atommülls.
Für Zwentendorf soll sich dafür der Truppenübungsplatz Allensteig in Niederösterreich anbieten, nicht nur wegen der geografischen Nähe, auch wegen der geologischen Beschaffenheit des Gebiets.
Welche Haltung nimmt dazu der niederösterreichische Landeshauptmann Maurer ein?
Eugen Freund fragte ihn.
Herr Landeshauptmann Maurer, nach der Regierungsklausur der Bundesregierung in Herrnstein lässt sich so etwas wie ein Ja der Regierung zur Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf herauslesen.
Sie haben sich bisher stets gegen Niederösterreich als Standort der Entlagerung ausgesprochen.
Nunmehr gibt es ein geologisches Gutachten im Bundesministerium, das also hier von mehreren Stellen spricht, wo Atommüll abgelagert werden kann.
Ich selbst bin der Auffassung, dass überhaupt zuerst alle internationalen Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen, bevor man überhaupt an eine Lagerung auf regionaler Basis denkt.
Ich glaube, dass das grundsätzlich falsch ist.
Meine Frage ist ja nach wie vor die, ist mit Frankreich, ist mit England, sind mit Deutschland alle Möglichkeiten ausgeschöpft?
eine Lagerung vorzunehmen.
Diese Fragen sind meines Erachtens vorherrschend und davon wird es abhängig sein, ob andere Lösungsmöglichkeiten durchgeführt werden müssen.
Jedenfalls ist es so, dass für die Bestimmung des Ortes, an dem die radioaktiven Abfälle gelagert werden sollen, nicht der Landeshauptmann zuständig ist, sondern das Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz.
Nun gibt es aber auch eine Stellungnahme des Gesundheitsministeriums, die dahingeht, wenn der Landeshauptmann eines bestimmten Bundeslandes mit der Standortauswahl nicht einverstanden ist, also sein Veto da ist, kann diese Endlagerungsstätte nicht gewählt werden.
Ja, das wird dann im Anschluss das Bewilligungsverfahren ergeben.
Aber zuerst muss ja die Stelle bezeichnet werden, wo soll Atommüll gelagert werden.
Und im Anschluss daran wird natürlich auch ein maßgeblicher Faktor sein, das hat sich ja auch bei einem Gespräch mit dem Bundeskanzler Kreisky ergeben, dass ohne der Zustimmung der Bevölkerung oder gegen den Willen der Bevölkerung eine solche Lagerung ja überhaupt nicht vorgenommen werden kann.
Also geologische Gutachten allein genügen Ihnen nicht?
Hier möchte ich klar sagen, nur allein geologische Gutachten reichen für mich überhaupt nicht aus, weil auch diese geologischen Gutachten, die derzeit vorliegen, sehr bezweifelt werden.
Derzeit reagiert die Bevölkerung auf ein solches Problem negativ und dem muss ich mich anschließen.
Also Sie haben persönlich offenbar kein Interesse daran, dass sich die Einstellung der Bevölkerung ändert?
Das habe ich damit nicht gesagt.
Das ist von der Bevölkerung abhängig oder von dem Gefühl der Bevölkerung, ob sie sich sicher fühlt oder nicht.
Es hat sich ein Landeshauptmann beworben um den Atommüll.
Landeshauptmann Kehre hat es jetzt widerrufen, aber er hat gesagt, er hätte nichts dagegen, wenn hinter seinem Haus, angeblich hat er das gesagt, hinter seinem Haus Atommüll gelagert würde.
Aber zu sagen dann, ein Land hat die Sicherung energiemäßig bis zum Jahr 1980 vorgenommen, wäre ja deshalb schon falsch.
Wenn Energie nicht vorhanden ist, dann gilt das wahrscheinlich für alle Bundesländer.
weil ja auch das Burgenland Strombezieher ist von der Verbundgesellschaft und die Verbundgesellschaft mit 51 Prozent am Kernkraftwerk in Zwentow beteiligt ist.
Neben allen finanziellen Verlusten, die hinzunehmen sind, hat die Sicherheit Vorrang.
Wenn sie gelöst ist, dann werden auch die anderen Probleme gelöst werden können.
Vielen Dank, Herr Landeshauptmann.
Niederösterreichs Landeshauptmann ist also alles andere als begeistert über die Pläne für eine Atommülldeponie im Waldviertel.
Die Fragen an ihn richtete Eugen Freund.
In der Schweiz haben es die Politiker in solchen heißen Fragen ein wenig leichter als hierzulande.
Die schweizerische Form der Demokratie lässt dem Volk die Entscheidung auch in Detail fragen, umso eher in Grundproblemen.
Und im Bereich Basel findet am kommenden Wochenende die erste Abstimmung über Probleme der Kernkraftwerke in Europa statt.
Die Initiatoren, ein Sozialdemokrat führt im Übrigen die Gruppe, wollen einen Baustopp für Kernkraftwerke im sogenannten Dreiländereck am Rhein und sie führen an, dieses Gebiet sei in Gefahr zur größten Atomkraftballon der Welt zu werden.
Die Bevölkerung Basels ist von dieser Gruppe aufgerufen, ihr Veto dagegen einzulegen und mit ihrem Nein die kantonalen Behörden zu verpflichten, den Bau von Atomkraftwerken in der Umgebung von Basel zu verhindern.
Dazu aus der Schweiz Ludwig Minelli.
Keine einzige Partei von Basel-Stadt hat es gewagt, ihren Wählern zu empfehlen, dieses Volksbegehren abzulehnen.
Die meisten Parteien empfehlen Zustimmung.
Lediglich jene beiden, die der Hochfinanz angehören, die Liberalen und die Freisinnigen, haben es bei Stimmfreigabe bewenden lassen.
Der Kanton Basel-Stadt, der von der Stadt Basel und den beiden Außengemeinden Rien und Bettingen gebildet wird, liegt in der Nordwestecke der Schweiz.
Er grenzt unmittelbar sowohl an Deutschland wie an Frankreich an und in seinem weiteren Einzugsgebiet über alle drei Länder hinweg sollen im Verlauf der Jahre zahlreiche Atomkraftwerke entstehen, die alle mit Kühltürmen arbeiten.
So befürchtet man in Basel Auswirkungen auf das Klima, nicht zu reden von der Gefahr eines Unfalls in einem solchen Kernwerk.
So ist es zu verstehen, dass zahlreiche Bürger Basels sich gegen diese Zusammenballung von Kernkraftwerken in ihrer Region zur Wehr setzen.
Weil das schweizerische Recht für den Bau von Atomkraftwerken praktisch alle Kompetenzen in die Hand der Bundesregierung gelegt hat, ist allerdings fraglich, wie weit eine Annahme dieser Atomschutzinitiative direkt rechtliche Wirkungen zeitigen kann.
Aber diese Basler Abstimmung ist nur die erste einer ganzen Reihe von kantonalen Abstimmungen in anderen Kantonen, wo die Atomgegner ebenfalls dazu übergegangen sind, Volksbegehren einzureichen.
Und unter dem Druck dieser Opposition hat sich schließlich die Bundesregierung in Bern dazu bereit erklärt, die schweizerische Atomgesetzgebung zu revidieren und insbesondere das Mitspracherecht der Kantone zu verstärken.
Es ist klar, dass sich die Lobby der Energiegesellschaften gegen dieses Volksbegehren zur Wehr setzt.
Aber sie kämpft nicht gerade sinnvoll, denn auf der einen Seite behaupten sie, die Initiative der Basler Atomgegner sei praktisch wirkungslos, andererseits ballern sie mit großen Zeitungsanzeigen gegen das Volksbegehren, woraus der Bürger dann den Schluss zieht, dass am angeblich leeren Knochen doch allerhand Fleisch hängen muss.
Sicher ist jedenfalls, dass wie immer die Basler Abstimmung ausgehen wird, der Kampf gegen die Atomkraftwerke in der Schweiz gerade erst begonnen hat.
Die Atomkraftgegner haben angekündigt, sie würden demnächst die Zufahrtswege zum im Bau befindlichen Atomkraftwerk Olten-Gösgen besetzen.
Dabei dürfte es wieder einmal zu einer Kraftprobe kommen.
Und in Basel erinnert man sich dabei an die wochenlange und schließlich erfolgreiche Besetzung des Geländes des Kernkraftwerks Kaiser-Augst.
Diese hat ja dazu geführt, dass das Werk einstweilen nicht gebaut wird.
Bevor es dort weitergehen kann, müssen Gutachten über die Klimaeinflüsse der Kernkraftwerkkonzentration im Raume Basel vorgelegt werden.
Das war unser Schweizer Mitarbeiter Ludwig Minelli.
In der Bundesrepublik Deutschland ist man auf dem Gebiet der Kernenergie als Stromquelle schon wesentlich weiter, obwohl es auch dort auch immer wieder Proteste der Bevölkerung und sogenannte Bürgerinitiativen gibt.
Sieben Atomkraftwerke zur Stromerzeugung stehen bereits im kommerziellen Betrieb.
Weitere sieben Reaktoren arbeiten für die Wissenschaft.
Auch in Deutschland ist das Thema des Abfalls des Atommülls also hochaktuell.
Nun hat die Gruppe der bereits Atomkraftwerke betreibenden Elektrizitätsgesellschaften beschlossen, eine Anlage für die Wiederaufbereitung von Kernbrennstoff zu bauen, und zwar in der Nähe von Gorleben in Niedersachsen.
In dieser Anlage sollen die Brennelemente zerkleinert und chemisch geteilt werden in Uran, Plutonium und Spaltprodukte.
Äußerst heikel dieses Thema fällt dabei doch auch Plutonium, der Grundstoff für Atombomben, an.
Aber nicht nur deshalb gibt es in der Bundesrepublik Deutschland darüber Diskussionen, berichtet Klaus Emmerich aus Bonn.
Die Wiederaufbereitung von Atommüll, in dem auch hochaktives Material steckt, mit dem man nicht nur bestimmte Kernkraftwerke betreiben, sondern auch Atombomben bauen kann, diese Wiederaufbereitung soll nach dem jetzigen Stand zwar auch in Westdeutschland industriell organisiert und ermöglicht werden, aber nur für westdeutschen Atommüll.
Ein Sprecher des Bonner Forschungsministeriums bestätigte heute der ORF die vor längerem erfolgte energiepolitische Festlegung der westdeutschen Regierung, wonach die Bundesrepublik nicht zum Atommüllplatz Europas, wie es heißt, werden wolle und weil es sich um ein dicht besiedeltes Gebiet handele, aus Sicherheitsgründen auch nicht werden könne.
An diese Festlegung aus Bonn soll sich auch die deutsche Gesellschaft zur Wiederaufbereitung von Kernbrennstoff, kurz DWK genannt halten, die jetzt ihre Tätigkeit aufnimmt.
Gleichzeitig bestätigt sich der Eindruck, dass die Einwände des amerikanischen Präsidenten Carter gegen die Wiederaufbereitung von Atommüll im Sinne von neuem hochaktivem Material, also auch Plutonium, diese Aufbaupläne in Westdeutschland bisher nicht berührt haben.
Diese neuesten Pläne gehen davon aus, dass sich die jährliche Menge an strahlenden Abfällen Westdeutschlands in den nächsten 15 Jahren verfünffachen wird, nämlich von gegenwärtig 6.500 Kubikmetern auf über 33.000 Kubikmetern im Jahr.
Damit wird in Bonn begründet, dass Westdeutschland bei der Wiederaufbereitung über eine gewisse eigene Kapazität verfügen müsse.
Bisher wird der westdeutsche Atommüll in Frankreich wiederaufbereitet, nämlich in der französischen Anlage bei Cap de la Hague.
Japan lässt beispielsweise in Großbritannien aufbereiten, Kanada in den USA und die Ostburgsstaaten in der Sowjetunion.
Politisch erklärt man nun in Bonn zum geplanten Bau einer eigenen Wiederaufbereitungsanlage, diese sei unumgänglich zur weiteren Entwicklung der Kernenergie-Technik.
Bonn ist aber, wie Bundeskanzler Helmut Schmid auf der Londoner Gipfel-Konferenz mit dem amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter vereinbart hat, nicht nur bereit, sondern, wie es amtlich heißt, auch daran interessiert, das internationale Überwachungssystem für den Kreislauf von atomarem Material noch wesentlich dichter zu gestalten als bisher.
In diesem Kreislauf könne auch die bundesrepublikanische Wiederaufbereitungsanlage eingeschaltet werden, die gegenwärtig auf privatwirtschaftlicher Basis von den Herstellern und Betreibern atomarer Anlagen vorbereitet wird.
Diese Vorbereitung hat mehrere Motive, unter anderem dieses.
Der weitere Bau von Kernkraftwerken soll in Westdeutschland davon abhängig gemacht werden, dass zumindest eine Teilgenehmigung für eine solche Wiederaufbereitungsanlage tatsächlich erteilt ist.
Bis dahin möchten jedenfalls starke Kräfte in der Sozialdemokratie den bisherigen Baustopp von Kernkraftwerken in Westdeutschland beibehalten.
Die Wiederaufbereitungsgesellschaft veranschlagt die Kosten für ihre Anlage auf mindestens 5 Milliarden Mark, das sind über 35 Milliarden Schilling.
Darin eingeschlossen sind die Kosten für eine zentrale Atommülldeponie.
Einzelheiten der Planung gehen von der bisherigen Erfahrung mit gelagerten Atommüll aus.
Im ehemaligen Salzbergwerk Asse im niedersächsischen Kreis Wolfenbüttel lagert derzeit schwachaktives Material, das in großen Kammern verwahrt ist und mit Salz bedeckt wurde.
Dazu kommt mittelaktives Material, das in einer anderen Salzlagerstätte deponiert ist, nämlich in einer Tiefe von 490 bis 750 Meter.
Bei einer Temperatur von 29 Grad Celsius sind dort über 74.000 Fässer Atommüll abgestellt.
Für hochaktives Material, also Plutonium, sind von Westdeutschland bergmännisch nicht genützte unversehrte Salzstöcke vorgesehen, weil sie keine Verbindung zum Grundwasser haben, weil sie die Wärme gut ableiten, weil sie seit Jahrmillionen unverändert geblieben sind und weil sie deshalb ein Höchstmaß an Sicherheit, wie es heißt, bieten sollen.
Dennoch wendet sich die Landesregierung von Niedersachsen unter CDU-Ministerpräsident Albrecht gegen die Bonner Pläne in Gorleben im Landkreis Lüchow-Dannenberg eine solche Entsorgungsanlage in 1000 Meter Tiefe zu errichten.
Die letzten politischen Entscheidungen stehen auch in Westdeutschland noch aus.
Deshalb soll über den gesamten Komplex Kernenergie in der nächsten Woche im Bundestag diskutiert werden.
Inzwischen setzt die deutsche Gesellschaft zur Wiederaufbereitung von Kernbrennstoff ihre Tätigkeit fort.
Die Bundesrepublik Deutschland will also eine Wiederaufbereitungsanlage für den Atommüll bauen und wir kommen nach diesem Beitrag von Klaus-Emerich aus Bonn zurück nach Österreich und wir schließen mit dem im Mittagsjournal üblichen Blick in die österreichischen Zeitungen direkt an, an das eben Gehörte.
Zwei Tage vor der geplanten Demonstration im Kernkraftwerk Zwentendorf ist die Diskussion um die mögliche Verwendung von Kernenergie in Österreich noch lange nicht abgeschlossen.
Schien es, als würde die Bundesregierung nach ihrer Klausurtagung in Herrenstein zumindest eine Vorentscheidung in Richtung Zwentendorf getroffen haben, ging Gewerkschaftsbundpräsident Anton Benja bei einem Besuch in Österreichs ersten Kernkraftwerk noch einen Schritt weiter.
Er machte unmissverständlich deutlich, dass er dem Zuwachs von mehr Energie den Vorzug gegenüber bislang unabwägbaren Risiken im Zusammenhang mit Atomenergie geben würde.
Auch gegen die Lagerung von Atommüll habe er, wenn ja, keine Bedenken.
Paul Fritz in der sozialistischen Grazer Neuen Zeit folgt in seinem Kommentar zwar der wirtschaftspolitischen Argumentation Benyars, gibt aber doch zu bedenken.
Es gibt im politischen Bereich Fragen, die sich ganz einfach der logischen Argumentation entziehen, die so gefühlsschwanger sind, so sensibel, so für Manipulation offen, dass sie einen Sprengstoff darstellen, der bestenfalls mit Nitroglycerin verglichen werden kann.
Der schwedische ehemalige Ministerpräsident Palme kann ein Lied davon singen.
Er wurde, weil unvorsichtig, mit der Atomfrage geschlagen, obwohl sein Nachfolger dann den gleichen Weg gehen musste.
Und welcher Regierungschef will schon diesem Beispiel folgen?
Das bedeutet in der Praxis, dass die Frage Zwentendorf möglichst breit und lange ausdiskutiert werden muss, so lange bis die Gewissheit besteht, dass eine solide Mehrheit Zwentendorf akzeptiert.
Schließt Paul Fritz in der sozialistischen neuen Zeit.
In den oberösterreichischen Nachrichten geht Erich Pfeiffer nicht nur auf die grundsätzliche Frage Atomstrom ja oder nein, sondern vor allem auf die von Politikern geführte öffentliche Diskussion und deren Argumente näher ein.
Man liest, die Argumente, die die Politiker auftischen, haben etwas von einer schlecht einstudierten Kabarettnummer an sich.
Etwa wenn man Benjas Auffassung hört, dass alles nur einer künstlichen Hysterie zuzuschreiben sei, wenn gegen die Kernkraftstellung bezogen wird.
Lässt man die Berufsprotestiere aus dem Spiel, bleiben immer noch etliche Wissenschaftler, die triftige Gründe gegen die Atomspaltung vorbringen.
Auch Oppositionspolitiker, wie etwa der ÖVP-Abgeordnete Wiesinger, kommen mit Erklärungen, die in ihrer Art von unüberbietbarer Primitivität sind.
So behauptet Wiesinger, dass unser Land zum Versuchskaninchen für Kernkraft-Experimente wird.
Eine Bevölkerung, die solche Politiker hat, muss schon kräftig in ihrer Substanz sein, um das alles aushalten zu können.
Es ließe sich einwenden, dass Politiker, gleich welcher Partei, von der Sachfrage überfordert sind und daher keine definitive Antwort zur Problematik der Atomenergie abgeben können.
Aber bitte, dann sollten die Politiker das auch einbekennen.
Die Flucht in Plattheiten und in starke Auftritte löst nicht die Besorgnisse und Ängste unter den Mitbürgern.
Daran sollten Politiker gerade jetzt denken.
Soweit Stimmen zur Frage der Atomenergie.
Mit der jüngsten Ankündigung von Unterrichtsminister Sinovac, wonach sich vor allem die laufenden Schulversuche mit der integrierten Gesamtschule, also der Einheitsschule für 10- bis 14-Jährige, besonders bewährt hätten, befasst sich Manfred Scheuch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
Der Autor geht vor allem, was die Gesamtschule anlangt, auf die zu erwartenden Vorurteile bei Schülern, Eltern und Lehrern näher ein und meint hier unter anderem ein gewisses Standesdenken, das dem Gymnasialprofessor noch immer über den Hauptschullehrer setzt, ist nicht so leicht auszurotten.
Aber man sollte da schon der pädagogischen Überzeugung der meisten Lehrkräfte, an welchen Schulen immer, vertrauen.
Wenn sich ergibt, dass die Gesamtschule der vernünftigere, wirksamere und gerechtere Schultyp ist, was einige Schulversuche schon anzudeuten scheinen, werden sich echte Pädagogen, denen das Wohl der Jugend am Herzen liegt, überzeugen lassen.
In anderen Ländern ist diese Frage längst keine der Weltanschauung mehr, sondern die Praxis hat überzeugt, dass die Gesellschaft auf das breitestmögliche Reservoir ihrer Kräfte nicht verzichten kann.
Das war die Presseschau.
Zuletzt hörten wir ein Zitat aus der Arbeiterzeitung.
Johannes Fischer hat die Kommentare heute ausgewählt und zusammengestellt.
Finanzminister Andros hat nach der Regierungsklausur in Herrnstein eine 10-prozentige Kürzung bei Investitionen, darunter auch auf dem Bausektor, angekündigt.
Obwohl die Wohnbauförderung als zweckgebunden nicht gekürzt werden soll, sehen die privaten Bauunternehmen in Österreich in der nächsten Zukunft Schwierigkeiten für ihre Branche.
Sie sollen nämlich nicht mehr in den Genuss von Wohnbauförderungsmitteln in dem Ausmaß wie bisher kommen.
Dazu Einzelheiten von Michael Kerbler.
Pro Jahr werden in Österreich annähernd 40.000 Wohnungen aus den Mitteln des Wohnbauförderungsfonds mitfinanziert.
Dieser Fonds wird aus Steuergeldern gespeist.
Vor allem Mittel aus der Lohnsteuer, der Einkommensteuer, der Körperschaftsteuer und der Kapitalertragsteuer werden für den großen Topf der Förderungsmittel verwendet.
Nach einem ganz bestimmten Schlüssel, der jedes Jahr neu festgelegt wird, bekommen die Bundesländer aus diesem Topf Mittel zur Förderung von Wohnungen und Einfamilienhäusern, aber auch für die sogenannte Subjektförderung zugewiesen.
Die einzelnen Landesregierungen müssen aus eigener Kasse noch Mittel zuschießen.
Nun ist es in den vergangenen Jahren in verschiedenen Bundesländern, vor allem in Wien und Tirol, zu einer Verknappung der Förderungsmittel gekommen.
Und zwar nicht deshalb, weil etwa der Bund weniger an Förderungsmittel ausgeschüttet hätte.
Das kann ganz einfach durch Zahlen belegt werden.
Im Jahr 1976 wurden etwa 7,6 Milliarden von Bund an Wohnbauförderungsmittel verteilt, heuer sind es 8,4 Milliarden Schilling.
Sieht man sich den Budgetvoranschlag für das kommende Jahr an, so werden die Mittel sicherlich an der neuen Milliardengrenze liegen.
Die Verknappung der Förderungsmittel geht also zu Lasten der einzelnen Landesregierungen.
Jenes Bundesland, das besonders von dem Finanzierungsengpass betroffen ist, ist das Fremdenverkehrsland Tirol.
Grund hierfür, um vor den letzten Winterspielen in Innsbruck genügend Wohnungen aus dem Boden stampfen zu können, war die Landesregierung gezwungen, auch Wohnbauförderungsmittel einzusetzen und zwar auf Jahre voraus.
Diese Förderungsmittel sind vor allem für Käufer von Eigentumswohnungen und zwar von privaten Eigentumswohnungen interessant.
Was hat eine Streichung von Wohnbauförderungsmitteln für den privaten Wohnungsbau zur Folge?
Dazu meint der Landesinnungsmeister des Baugewerbes für Wien, Ingenieur Hofstetter.
Vorläufig sind nur die privaten Bauträger, sei es nun Einzelpersonen oder juristische Personen, von einer Zuteilung von Wohnbauförderungsmitteln ausgeschlossen worden.
Das bringt sicherlich am Kaifermarkt eine etwas ungute Situation, weil die Konkurrenzfähigkeit kleiner geworden ist.
Es dürfen also nur mehr gemeinnützige Genossenschaften bzw.
gemeinnützige Gesellschaften in den Wohnbauförderungstalen zugeteilt bekommen.
Für das Baugewerbe sieht Hofstetter die Zukunft der Betriebe folgendermaßen.
Die privaten Bauträger sind vor schier unüberwindbaren Problemen gestellt, denn wenn man sich vorstellt, dass es Firmen gibt, die 20 und 30 Angestellte besitzen und nun seit 20 und mehr Jahren auf dem Wohnbausektor tätig waren und plötzlich von der Zuteilung ausgeschlossen werden, werden sie sicherlich vor sehr große finanzielle Probleme gestellt werden.
Aber nicht nur für das Baugewerbe selbst, sondern auch für Bewohner von Eigentumswohnungen, und zwar speziell für Besitzer von Eigentumswohnungen in Wien, brechen unangenehme Zeiten an.
Am kommenden Dienstag setzen sich Vertreter der Landesregierung zusammen, um darüber zu entscheiden, ob die sogenannte Nachförderung für jene private Eigentumswohnungen, die nach dem Jahr 1974 ein Darlehen zuerkannt bekommen haben, gestrichen werden soll.
Wenn der Beirat diese sogenannte Nachförderung streicht, so bedeutet das nichts anderes, als dass die betroffenen Eigentümer für ihre Wohnung nachzahlen müssen.
Diese Nachzahlung ist dann deshalb notwendig, weil das Bauunternehmen Mehrkosten abgegolten bekommen muss.
Jene Mehrkosten, die dadurch entstanden sind, dass von Auftragsvergabe bis Fertigstellung des Wohngebäudes die Kosten für Baumaterialien, aber auch für Löhne gestiegen sind.
Eines muss allerdings festgestellt werden.
Obwohl die Zahl der fertiggestellten Wohnungen im vergangenen Jahr mit 44.600 einen Tiefpunkt erreicht hat, ist die Anzahl der öffentlich geförderten Wohnungen gestiegen.
Sorgen um die Wohnbauförderung in Österreich jedenfalls.
Michael Kerbler fasste sie zusammen.
Ein Blick auf die Uhr, 12.34 Uhr, vier Minuten nach halb eins ist es jetzt genau.
In einer durch Terror und Entführungen angeheizten innenpolitischen Atmosphäre in Italien ringt die christlich-demokratische Minderheitsregierung des Ministerpräsidenten Andreotti um ihren Bestand.
Die Zeit drängt für sie, denn Sozialisten und Sozialdemokraten fordern immer deutlicher die Ablösung Andreottis und ein neues Kabinett auf einer anderen Basis.
Die Ursache?
Ungeduld und Unzufriedenheit mit dem Verlauf der sogenannten Programmverhandlungen, die seit März im Gang sind.
Diese Gesprächsrunde, bei der die christlichen Demokraten mit Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten, Republikanern und Liberalen die Regierungstätigkeit im Voraus zu koordinieren versuchen, verlaufen äußerst zähflüssig.
Andreotti benötigt diese Basis zum parlamentarischen Überleben des Kabinetts.
Sozialisten und Sozialdemokraten befürchten aber, sie könnten ausmanövriert werden, etwa durch eine koalitionsähnliche Vereinbarung Andreottis mit den Kommunisten.
Alfons Dalma zieht in Rom eine Zwischenbilanz dieser recht unübersichtlichen Parteienverhandlungen.
Heute tagt in Rom ein Parteiengremium, das etwas Besonderes an sich hat.
noch nicht auf der höchsten Ebene der Generalsekretäre und der Vorsitzenden, aber doch auf dem Niveau der stellvertretenden Sekretäre und der fachlich zuständigen Parlamentarier, trafen die Parteien jener wilden Koalition, die es der christlich-demokratischen Minderheitsregierung Andreotti am Leben zu bleiben ermöglicht, zusammen, um Maßnahmen zu prüfen und zu beschließen, die der Festigung der öffentlichen Sicherheit in Italien dienen sollen.
Das sind auf der einen Seite die Democracia Christiana und die Südtiroler Volkspartei, die dem Kabinett Andreotti ihre Stimmen im Parlament geben, sowie auf der anderen Seite die Liberalen, die Sozialdemokraten, die Sozialisten und die Kommunisten, die sich bei wichtigsten Abstimmungen der Stimme enthalten.
Diese Gruppe von Parteien wird in Italien mit einem neuen, unter den vielen schwierigen technischen Ausdrücken der hiesigen Politik bezeichnet.
Partiti di non sfiducia, Parteien des Nichtmisstrauens.
Die wichtigste darunter ist natürlich die kommunistische.
Und die zentrale Frage, um die sich die italienische Innenpolitik seit einem Jahr dreht, ist die, ob die Kommunisten es auf diese Weise zustande bringen werden, in die Regierung selbst einzuziehen.
Berlinguer und Genossen verfolgen dieses Ziel,
im Stil einer großen, selbstbewussten und auch kühl rechnenden Partei.
Mit Hartnäckigkeit, aber auch Geduld, unter Anwendung aller Druckmittel, aber ohne den Bogen zu überspannen.
Durch Einzelabsprachen mit der Demokratia Christiana bauen sie stufenweise eine Art stiller Koalition auf, die sie ebenso in Raten auszubreiten versuchen.
Bereits im Besitz fast eine Hälfte der konkreten öffentlichen und wirtschaftspolitischen Macht im Lande können Sie warten, wobei Sie stets auch an die immer noch für Sie ungünstigen Reaktionen des westlichen Auslands denken, vor allem in den Vereinigten Staaten, in der Bundesrepublik Deutschland und im übrigen Mittel- und Nordeuropa, die es abzubauen gilt.
Nicht so die Parteien der linken Mitte, die Sozialisten, die Republikaner und die Sozialdemokraten,
und schon gar nicht die linksextreme Partei der proletarischen Demokratie.
Die kleinen Parteien der linken Mitte tun sich in der Opposition schwer, sind ungeduldig, wieder in die Regierung zu kommen, trauen sich aber dieser Rückkehr in die Ministerämter nur im Gefolge der Kommunisten zu.
Vor allem die Sozialisten versuchen also, die kommunistische Partei zu veranlassen, energischer den Fall der Regierung Andreotti zu betreiben und auf eine große Koalition zu drängen.
Die Linksradikalen dagegen sind in gleicher Art bemüht, die Kommunisten aus ihrer Ruhe zu bringen, aber mit dem Ziel, es überhaupt auf eine totale Krise, auf Neuwahlen sowie, wie sie hoffen, auf eine reine Linksmehrheit und Koalition ankommen zu lassen.
Aus einer dieser Ecken kamen jene linken Freischützen, die mit der Demokratia Christiana im Senat stimmten,
und so vor wenigen Tagen den gemeinsamen Gesetzesentwurf der Linken für die Liberalisierung der Schwangerschaftsunterbrechung zum Fall brachten.
Das sollte die Kommunisten zu scharfen Reaktionen herausfordern.
Es war aber ein Sturm im Wasserglas, weil Berlinguer und Genossen das Manöver sofort durchschaut hatten und eine olympische Ruhe bewahrten.
In direkten Verhandlungen mit den Christlichdemokraten haben sie eine Einigung über die Sicherheitsmaßnahmen
Wiedereinführung der Polizeihaft, Vollmacht zur Telefonabhörung beim Verdacht des Terrorismus und Berechtigung zu Polizeiverhörern, so weit vorangetrieben, dass es jetzt zur Verwirklichung ihres kommunistischen Zieles im Rahmen der geplanten Etappenreisen-Taktik kommen konnte, zum heutigen Zusammentreffen eines Quasi-Koalitionsausschusses auf der mittleren Ebene.
In ein, zwei Wochen wird es dann zum Gipfeltreffen der stillen Koalition Zeit sein.
Alfons Dahlmer schilderte die schwierige Situation des Minderheitskabinetts Andriotti in Rom.
Der gestrige Feiertag ist wieder zum Todestag eines türkischen Diplomaten geworden.
Der türkische Vertreter im Vatikan, Botschafter Taha Karim, wurde vor seiner Wohnung durch Schüsse ermordet.
Wieder blieben die Täter unerkannt.
Wieder bekannte sich kurze Zeit später eine armenische Untergrundorganisation zu der Untat.
Der Mord war der dritte in einer Serie von Morden an türkischen Botschaftern, die im Oktober 1975 begonnen hat.
Am 22.
Oktober dieses Jahres wurde Danis Tunaligli in Wien ermordet, zwei Tage später Ismail Erez in Paris.
Im Februar 1976 dann noch der Sekretär der türkischen Botschaft in Beirut.
Die Mordserie ist offenbar eine verspätete Rache für die Vernichtung eines kleinen Volkes durch die Türken, die bis heute ungesund geblieben ist.
Zum historischen Hintergrund Harry Sikowsky.
Die Armenier sind eines der ältesten Kulturvölker der Welt.
Vor fast 3000 Jahren wanderten sie aus dem indoeuropäischen Raum in das Hochland zwischen dem Schwarzen Meer und Persien ein und errichteten mächtige Großreiche.
Bereits im Jahre 300 wurde das Christentum eingeführt.
Wellen von Eroberern vernichteten immer wieder die armenischen Staaten, die Meder, Parter, Sassaniden, Griechen und Römer.
Im Jahre 1515 wurde Armenien Teil des türkischen Reiches und damit begann eine 400-jährige Periode der blutigen Unterdrückung der christlichen Armenier durch die türkischen Moslems.
Die intelligenten gebildeten Armenier nahmen im Osmanischen Reich bald die Stelle der Juden in Osteuropa oder der Chinesen in Südostasien ein.
Sie beherrschten Handel und Handwerk, sie stellten Künstler und Wissenschaftler und bald auch leitende Beamte des türkischen Staatsapparates.
Und sie waren bald ebenso verhasst und beneidet wie voranstrebende Minderheiten überall in der Welt.
Pogrome und Plünderungen, Massenerschießungen und Verfolgungen aller Art waren an der Tagesordnung.
Die türkischen Sultane machten es zur Politik, Minderheit gegen Minderheit zu hetzen.
Sie siedelten Kurden in den armenischen Wohngebieten an.
Abdulhamid II.
ließ es nicht dabei bewenden, sondern führte 1894 bis 1897 regelrechte Feldzüge gegen die armenische Zivilbevölkerung, bei denen 300.000 Menschen getötet wurden.
Als die Jungtürken an die Macht kamen, setzten sie die Ausrottungspolitik gegen die Armenier fort.
Bis diese schließlich 1915 ihren grausamen Höhepunkt erreichte.
Nicht etwa als illegale Aktion, sondern durch offizielle Staatserlesse.
So am 18.
Februar 1915 das Jungtürkische Zentralkomitee.
Die Ausrottung aller in der Türkei lebenden Armenier ist beschlossen.
Keiner darf lebend entkommen.
Weitere Anweisungen für die Vernichtungsaktion folgen.
und der damalige Innenminister Talaat Pasha ganz im Stil der 30 Jahre später erlassenen Führerbefehle zur Endlösung der Judenfrage, auf Frauen, Kinder und Kranke ist keine Rücksicht zu nehmen.
Ihrem Dasein ist ohne auf Gefühle zu hören ein Ende zu bereiten.
Der österreichische Schriftsteller Franz Werfel hat in seinem Roman »Die 40 Tage des Musadag«, dem Todesmarsch der Armenier, ein literarisches Denkmal gesetzt.
In der Nacht zum 25.
April 1915 wurden mehr als 500 führende armenische Intellektuelle und Würdenträger erwartet.
Die Wehrpflichtigen Armenier wurden einberufen und einfach erschossen.
Die Frauen, Kinder, Alten und Kranken auf einem Todesmarsch niedergemacht oder in den Kirchen, in die sie sich geflüchtet hatten, verbrannt.
Fast zwei Millionen Menschen kamen bei dieser Massenvernichtung ums Leben.
Doch selbst gegen die wenigen Überlebenden erließ der türkische Kriegsminister Enver Pasha noch 1918 den Befehl zur vollständigen Ausrottung der armenischen Rasse.
Gewiss, das alles geschah vor mehr als 60 Jahren.
Aber keine türkische Regierung hat es bisher für notwendig befunden, den Völkermord einzugestehen, geschwäge denn, den Armeniern in einer Versöhnungsgeste Bedauern oder Reue auszudrücken.
Unterdessen ist im Exil, aber auch in der Türkei, Persien und in der Sowjetunion eine neue Generation von Armeniern herangewachsen, die Rache fordert und für die Unabhängigkeit kämpft.
Die Botschafter Mörder nennen sich Organisation armenischer Völkermord, Rächer Armeniens oder armenische Befreiungsorganisation, in einem Fall sogar geheime armenische Befreiungsarmee.
Im Zeitalter der allgemeinen nationalen Renaissance, der Minderheiten überall und des sie begleitenden Terrorismus pochen die Armenier auf ihr Recht der historischen Wiedergutmachung und sind dabei, wie man sieht, in der Wahl ihrer Mittel nicht wählerisch.
Soviel also zum Hintergrund des gestrigen Botschaftermordes in Rom.
Dreiviertel eins ist es gleich, wir kommen zurück nach Österreich.
Ganz im Zeichen der Orthopädie und der orthopädischen Chirurgie steht derzeit das Kongresszentrum der Wiener Hofburg.
Die Ärzte dieser Fachrichtung halten dort ihre Sommertagung ab.
Hauptthema sind Erkrankungen des Kniegelenks.
Wolfgang Steinwendner hat dazu den Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Primarius Heinz Schönbauer vor seinem Mikrofon.
Herr Primarius Schönbauer, Sommertagung 1977 der österreichischen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie.
Was gibt es an Neuigkeiten zu erwarten?
Gibt es überhaupt Neuigkeiten in diesem medizinischen Bereich?
Wie bei jedem dieser Kongresse gibt es natürlich Neuigkeiten.
Der Kongress hat ein sehr eng begrenztes Thema, nämlich die orthopädischen Erkrankungen des Kniegelenkes.
Das scheint am Anfang etwas wenig zu sein.
Wenn Sie aber bedenken, dass die Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates in der Krankheitsstatistik an dritter Stelle liegen, gemessen an den kranken Standtagen sogar an zweiter Stelle, dann können Sie ja sehen, was für eine sozialmedizinische Bedeutung diesem Kongress zukommt.
Ich glaube, die Diagnose gerade beim Kniegelenk ist ja etwas relativ Kompliziertes.
Gibt es da neue Möglichkeiten und Mittel?
Das, was man dazu immer braucht, ist die Erfahrung des Arztes.
Das wird sich nie ersetzen lassen.
Aber dem Arzt sind neue Hilfsmittel in die Hand gegeben worden, mit denen er Diagnosen genauer und früher stellen kann.
Darunter fällt zum Beispiel das Arthroskop.
Was ist dieses Arthroskop?
Das Arthroskop ist ein Gerät, mit dem man in das Kniegelenk hineinschauen und kleinere operative Eingriffe im Gelenk durchführen kann.
Auch das ist natürlich ein operativer Eingriff mit allen seinen Vorsichtsmaßnahmen, die dabei zu treffen sind, aber er ist klein.
Das heißt, ein Krankenhausaufenthalt ist nur kurzzeitig notwendig.
Dieses frühe Erkennen von Erkrankungen des Gelenkes sind entscheidend für die rechtzeitige Therapie.
Und diese rechtzeitige Therapie ist das, was den Menschen kürzer dem Arbeitsprozess fernhält.
Wie ist das eigentlich?
Kann man diese Form des Eingriffes überall durchführen oder gibt es nur ganz wenige Kliniken, in denen das möglich ist?
Dazu gehört erstens die Einrichtung, die natürlich nicht in allen Spitälern vorhanden ist, und es gehört zweitens die entsprechende Erfahrung, mit einem solchen Atmoskop umzugehen, beziehungsweise aus dem Gesehenen die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Diskutiert werden aber nicht nur neue Möglichkeiten der Diagnose, sondern diskutiert werden auch neue Möglichkeiten beim Ersatz von kranken Gelenken durch künstliches Material.
Es gibt ja auch da neue Möglichkeiten.
Sicher, das ist, wenn Sie so wollen, der letzte Schrei auf dem Gebiet der Kniechirurgie, nachdem die Gelenksersätze im Bereich des Hüftgelenkes Jahre früher dran waren.
Am Kniegelenk sind diese Gelenksersätze komplizierter mit einer größeren Rate an Gefährdung, Infektion, Lockerung, Fraktur verbunden.
Aber in vielen Fällen ist das Einsetzen eines solchen künstlichen Gelenkes die letzte Möglichkeit, einen Patienten wieder gehfähig zu machen.
Sie sprechen davon, dass nur unter bestimmten Bedingungen bei bestimmten Patienten künstliche Gelenke, künstliche Gelenksteile eingesetzt werden können.
Welche Voraussetzungen müssen da gegeben sein und wie erkennt man diese Voraussetzungen?
Wenn irgend möglich, sollte man mit den bisherigen herkömmlichen operativen Behandlungsmaßnahmen das Auslangen finden.
Ist ein Gelenk aber so weitgehend zerstört, dass auch durch diese eine Wiederherstellung der Beweglichkeit, der Belastungsfähigkeit und des Ganges nicht mehr möglich ist, dann kommt das künstliche Gelenk zum Zug.
Man muss natürlich wissen, wann man welches Modell bei welchem Patienten am besten verwenden soll.
Das wird eine Podiumsdiskussion im Rahmen dieses Kongresses erarbeiten müssen.
Gibt es da auch Kriterien, die altersbedingt sind?
An sich nicht.
Wir müssen nur eines bedenken.
Ein künstlich eingesetztes Gelenk bedeutet immer die Verbindung eines toten Materials mit dem lebenden Knochen.
An dieser Grenze spielen sich Umbauvorgänge ab und die Haltbarkeit der Prothesen ist keine unbegrenzte.
Je früher wir einsetzen, das heißt in je jüngerem Alter, desto früher wird eine Reoperation notwendig sein können.
Primarius Heinz Schönbauer beantwortete Wolfgang Steinwendner Fragen zur Sommertagung der Orthopäden.
Die Kulturredaktion kommt zu Wort.
Als eine der interessantesten Ausstellungen wird die große Schau Paris-New York angesehen, mit der in dieser Woche das Eröffnungsprogramm des neuen Pariser Kulturzentrums Saint-Tropez-Bourg fortgesetzt wurde.
Hören Sie aus Paris, Georges Schlocker.
Erst in den nächsten Wochen wird der Besucher im Saint-Tropeau-Bourg den Katalog für diese Riesenausstellung vorfinden.
Im Augenblick steht er vor den Werken und erkennt Abhängigkeiten und kann die übergeordneten Gesichtspunkte, nach denen sie vorgelegt sind, nur erraten.
Der untersuchte Zeitraum umfasst die Jahre unseres Jahrhunderts.
Dass die Kunstentwicklung nicht mehr in geschlossenen Räumen abläuft, haben wir seit langem eingesehen.
Nun sind die Belege dafür ausgebreitet und was als Abhängigkeit erschien, etwa der amerikanischen Kubisten von der Pariser Kubismusentwicklung um 1910, oder umgekehrt, die Rückstrahlung mittels des Pop von amerikanischer Kunst auf die europäische, das gewinnt einen anderen Charakter.
Knotenpunkte, an denen der beidseitige Austausch sichtbar wird, führt die Ausstellung uns vor.
Beispielsweise das Haus von Gertrude Stein, wo im Jahre 1905 Hemingway und Picasso und auch Braque zusammentrafen.
Rekonstruiert sehen wir vor uns den Salon an der Rue de Floris mit dem Portrait, das Picasso von ihr malte und das selbstverständlich im Original auch an der Wand hängt.
Rekonstruiert sehen wir auch die Armory Show vor uns, diese große Ausstellung der Kunst der damaligen Neuzeit von 1913.
Zusammengefasst sind alle die Bilder, die von Paris herübergekommen sind und die damals solches Aufsehen gemacht haben.
Noch etwas anderes sehen wir rekonstruiert, nämlich die Fotosezession, ebenfalls auf den Jahren 1913 in New York.
Die beiden Fotografen, Alfred Stieglitz und Stetchen, treten nicht nur als Pioniere in ihrer Kunst auf, so werden sie dargestellt in den Dokumentationsfilmen.
Vitrinen, sondern sie haben seinerzeit auch ein großes Ausstellungskomplex geschaffen, in welchen die Bilder gerade von Picasso, von Braque und von Brancusi ausgestellt würden.
Und jetzt sehen wir vor uns nachgebaut, was damals vor über 60 Jahren in der Galerie 219 an der Fifth Avenue die New Yorker zum ersten Mal sahen.
Und wenn wir die Fotos andererseits betrachten von Station, so entdecken wir eines, Einfluss nämlich von Eugène Carrière, von diesen
blasswallenden Hintergrundsformen, aus denen dann die Konterfeiten sich ins Bild setzen, sodass wir sagen können, die Fotokunst von damals war durch die malerischen Gesichter der voraufgegangenen Pariser Generation beeinflusst.
Wo wir hinsehen, also wird der Ball hingespielt, hergespielt, der Kubismus hat seine Einflüsse und der Dadaismus erst, denken wir an das Wort von Picabia, der sagte, nicht Paris und nicht Zürich seien die dadaistischen Städte gewesen, nein, allein
New York sei die richtige Stadt Dada's gewesen und von da aus strahlt dann Dadaismus über nach Europa.
Der Surrealismus seinerseits kommt wieder mit den fliehenden Künstlern nach Amerika und das Thema der Versuchung des heiligen Antonius wird in den 40er Jahren aufgegriffen von amerikanischen Filmleuten, die wiederum ihrerseits mit der bewegten Kamera, wir wissen wie stark, die bildnerischen Fantasien der Maler Europas beeinflusst haben.
So sehen wir also vor uns ein unerschöpfliches Thema, das nämlich einer überatlantischen Kunstgemeinschaft ausgebreitet, ein Hin- und Herwogen von Formakzenten, wie man es sich spannender nicht denken kann und wie uns die
Geschichte der bildnerischen Kunst im 20.
Jahrhundert jetzt erst recht klar gemacht wird.
Und aus Paris zurück nach Wien.
In der Galerie Next St.
Stephan wird heute die Ausstellung »Frühes Industriedesign 1900 bis 1908« eröffnet.
Gezeigt werden Beispiele aus der Arbeit von Otto Wagner, Kolo Moser, Adolf Loos, Josef Hoffmann, Josef Maria Olbrich und anderen.
Mit Professor Oswald Oberhuber, dem künstlerischen Leiter der Galerie Next St.
Stephan, spricht Heidi Grundmann.
Herr Professor Oberhuber, die Galerie Next St.
Stephan hat sich jetzt schon des Öfteren bemüht, die Vergangenheit der österreichischen Kunst aufzuarbeiten.
Ist auch diese Ausstellung wieder in diesem Sinne zu verstehen?
Wir haben uns entschlossen, jedes Jahr eine Retrospektive zu machen, weil die Österreicher eigentlich ein so geringes Selbstbewusstsein haben.
Da muss man sich immer wieder ein bisschen daran erinnern, wie viele gute Dinge sie gehabt haben und noch immer auch haben.
Was hat Österreich nun auf dem Gebiet des Industriedesign geleistet?
Ja, man kann eigentlich sagen, dass sie 1900 bis 1909 eben Dinge vorweggenommen haben, die dann eigentlich bis in das heutige Industriedesign hineingeht.
Das heißt also, wenn Sie die ganze italienische Möbelindustrie sehen, so können Sie dort gewisse Formen wieder noch wiederfinden, wie eben damals, wo man sie hier entwickelt hatte.
Es wurde also ein Formenvokabular damals schon entwickelt, nur ein solches Formenvokabular entsteht ja nicht im luftleeren Raum.
Worum ist es damals gerade in Österreich passiert?
Es ist so, dass Hoffmann sich sehr dafür interessiert hat, innerhalb der industriellen Entwicklung, die damals ja schon jene Formen angenommen hat, dass man ja für die Allgemeinheit eben gute Industrieprodukte schaffen wollte, vor allem im Wohnbereich.
und Hoffmann sich ganz speziell damit beschäftigt hat und nur aus einer ganz reduzierten Form heraus zu einer Aussage hingearbeitet hat, die beispielgebend für die Weiterentwicklung war.
Er hat vor allem aus Eisenblechen, aus vorgefertigten, eine ganze Industrie von Blumenkörben oder Körbchen für alle möglichen Gegenstände geschaffen.
Da ist eigentlich die Ausgangsbasis in diesen Körbchenformen.
wo er eben mit den einfachsten und minimalsten Mitteln eine sehr typische und sehr praktische Form geschaffen hat.
Wir haben ja heute noch im gesamten Bundesgebiet den Papierkorbhängen von Hoffmann oder das Kanalgitter zum Beispiel.
Das sind zum Beispiel zwei Beispiele dieser künstlerischen Einflussnahme innerhalb einer Massenproduktion.
Sie haben erwähnt, dass das mit der Absicht geschehen ist, damals dieses Design für die Allgemeinheit Gegenstände zu erzeugen, die eben auch vom Ästhetischen her annehmbar sind.
Hat sich da nicht in der Zwischenzeit ein viel kritischeres Verhältnis zu diesen Absichten entwickelt?
Ist es nicht anders gelaufen, als man sich damals das vorgestellt hat?
Vielleicht darum, weil man in jüngster Zeit vor allem Künstler, die eben wirklich große Qualitäten haben, dass man die eben nicht mehr einschaltet innerhalb solcher Massenproduktion und dadurch wird natürlich diese Massenproduktion in ein ganz falsches Licht gerückt.
Um noch ganz kurz auf die Ausstellung selbst einzugehen, was sind denn die hervorragendsten Ausstellungsstücke?
Ich glaube, dass alle Stücke, die dort sind, hervorragend sind.
Also ich kann da nicht speziell etwas Besonderes herausheben.
Zweieinhalb Minuten bleiben uns noch im Mittagsjournal.
Sie gehören den Nachrichten für die abschließende Zusammenfassung.
Österreich.
In Wien wurde heute eine auf zwei Tage anberaumte Konferenz der Präsidenten der europäischen Parlamente eröffnet.
Im Mittelpunkt der Erörterungen stehen die Europäische Menschenrechtskonvention, die Pläne für eine Europäische Union sowie die Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Parlament und den nationalen Parlamenten.
Der ÖGB hat eine Bilanz über das Jahr 1976 veröffentlicht.
Die Gebahrung weist Einnahmen in der Höhe von einer Milliarde 49 Millionen Schilling aus.
Von dieser Summe bleibt ein Überschuss von nahezu 80 Millionen Schilling, der zur Finanzierung längerfristiger Projekte vorgesehen ist.
Eine negative Reaktion der Bevölkerung auf die Frage der Atommülllagerung sieht derzeit der niederösterreichische Landeshauptmann Maurer.
Maurer, in dessen Bundesland das erste Kernkraftwerk Österreichs steht, sagte heute, geologische Gutachten allein würden ihn nicht davon überzeugen, dass in Niederösterreich atomarer Müll gelagert werden könne.
Die Initiative österreichischer Atomkraftwerksgegner kündigt für Sonntagvormittag in Zwentendorf eine Demonstration gegen jede, auch nur eine Probeweise in Betriebnahme des Kernkraftwerks an.
Die Demonstration richtet sich auch gegen den Bau weiterer Atomkraftwerke in Österreich und gegen die Lagerung radioaktiver Abfälle im Waldviertel bzw.
an einem anderen Ort in Österreich.
Bundesrepublik Deutschland.
Zwölf Kernkraftwerke haben durch ihre Elektrizitätsgesellschaften eine deutsche Gesellschaft für ihre Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen gegründet.
Der Betrieb der Wiederaufbereitungsanlage soll im Jahre 1988 aufgenommen werden.
Als Standort der Anlage zum Zerschneiden und Auflösen der Brennelemente und die anschließende chemische Trennung in Uran, Plutonium und Spaltprodukte ist ein Salzstock in der Nähe von Goa Leben in Niedersachsen geplant.
Die einständige Mittagsinformation ist zu Ende, verehrte Damen und Herren.
Adolf Poindl sagt für Redaktion und Technik auf Wiederhören.
Das Abendjournal beginnt wie immer um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.