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Marker setzen in: Mittagsjournal 1977.08.06
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Guten Tag meine Damen und Herren, hier ist das Journalstudio, 60 Minuten Information zur Mittagszeit.
Redakteur Mikrofon ist heute Helmut Bock.
Aus Österreich berichten wir natürlich auch heute wieder über die Diskussion um die Spitälerfinanzierung.
Und zwar wollen wir einmal untersuchen, was kosten unsere Spitäler wirklich?
Auch die Kommentatoren der österreichischen Zeitungen beschäftigen sich natürlich heute mit diesem Thema.
Sie hören Auszüge dann in der Inlandspresseschau.
Schließlich ziehen wir eine Zwischenbilanz der bisherigen Fremdenverkehrssaison in Österreich.
Die Stationen im Ausland, Frankreich, Äthiopien, Nahe Osten.
Dazu ein paar Schlagzeilen.
Finanzminister der Mitgliedsländer des Internationalen Währungsfonds beraten in Paris über Währungskredite und Dollarschwäche.
Grenzkrieg zwischen Äthiopien und Somalia weitet sich aus.
Eingriff der ausländischen Mächte und schließlich Nahe Osten.
Mission des US-Außenminister Vance scheint nicht sehr erfolgreich zu sein.
Heute Station in Amman.
Unsere Kulturredaktion meldet sich heute ausschließlich aus Salzburg.
Dort wird ja heute Honeckers Opus »Johanna auf dem Scheiterhaufen« aufgeführt.
Und schließlich findet heute ein Rezitationsabend von Klaus-Maria Brandauer statt.
Ein Interview mit ihm hören Sie als letztes in unserem heutigen Mittagsjournal.
Nun aber Nachrichten aus aller Welt.
Verantwortlich, Chef von Dienst, Raimund Heller, Sprecherin, Milita Čapka.
Österreich.
In die Diskussion um Vorschläge zur Spitalsfinanzierung hat sich heute die junge Generation in der SPÖ eingeschaltet.
Der Wiener Landesvorsitzende Edlinger hat sich gegen den Vorschlag von Vizekanzlerfinanzminister Andros ausgesprochen, bei den Spitalskosten einen Selbstbehalt einzuführen.
Edlinger meinte, diese Kostenbeteiligung würde sozial schwächere Schichten treffen.
Eine Spitalsteuer sei nur dann denkbar, wenn einkommensstärkere Gruppen auch in stärkere Maße herangezogen werden.
Der Gesundheitssprecher der ÖVP im Wiener Rathaus, Stadtrat Lehner, bezeichnete den Vorschlag der Einführung eines Selbstbehalts von 50 bis 100 Schilling pro Spitalstag als extrem pensionistenfeindlich.
Ein solcher Selbstbehalt würde, wie Lehner sagte, für Pensionisten den Verzicht auf zwei Drittel einer Durchschnittspension von 4.500 Schilling während eines Spitalsaufenthaltes bedeuten.
Der ÖVP-Gesundheitssprecher für Wien bezeichnete den Androsch-Vorschlag als sträflich unausgereift.
Die Bundeswirtschaftskammer begrüßt heute in einer Aussendung die Idee eines Selbstbehaltes für Spitalspatienten.
Dieser Vorschlag gebe Hoffnung, das Problem der Spitals- und Krankenkassenfinanzierung sachlicher zu lösen als im Wege abstruser Autopickerl, heißt es in der Stellungnahme.
Es wäre jedoch falsch, dabei andere Sanierungsmöglichkeiten unbeachtet zu lassen.
Der Wiener FPÖ-Landtagsabgeordnete Hirnschall hat heute im Pressedienst der Freiheitlichen Partei gefordert, die Kompetenz der Volksanwaltschaft auch auf den Bereich der Wiener Gemeindeverwaltung auszudienen.
Hirnschall begründete seine Forderung mit dem Hinweis, dass gerade Verwaltungsakte der Gemeinden vielen Bürgern Anlass zu Beschwerden geben würden.
Frankreich.
Die Finanzminister und Repräsentanten von Notenbanken und 14 Devisenüberschussländern sind heute Vormittag in Paris zusammengetroffen, um über Höhe und Ausstattung eines Fonds zu beraten, aus dem Zahlungsbilanzschwache Länder Kredite erhalten sollen.
Für diesen Zweck sollen rund 11 Milliarden Dollar bereitgestellt werden.
An den Beratungen nehmen die Vereinigten Staaten, Kanada, die Bundesrepublik Deutschland, Japan, die Niederlande, Belgien und die Schweiz, sowie sieben Mitgliedstaaten der OPEC, der Organisation Erdöl-Exportierender Länder, teil.
Im Rahmen der Konferenz werden auch Gespräche über die internationale Währungssituation nach dem Kursverfall des amerikanischen Dollars geführt.
USA
Das Repräsentantenhaus in Washington hat gestern das Energiesparprogramm von Präsident Carter mit 244 gegen 177 Stimmen gebilligt.
Eine kurz vorher von den Republikanern eingebrachte Fassung eines eigenen Gesetzes wurde abgelehnt.
Die vom Repräsentantenhaus angenommene Fassung der Gesetzesvorlage entspricht im Wesentlichen den Forderungen Carters.
Der Präsident konnte sich lediglich in einzelnen Punkten nicht durchsetzen.
Unter anderem hatte das Repräsentantenhaus gegen die von Kater geforderte Erhöhung der Benzinsteuer gestimmt und dies damit begründet, von dieser Regelung seien Millionen betroffen, die auf das Auto angewiesen seien.
Nach ersten Schätzungen wird die von den Abgeordneten gebilligte Fassung der Vorlage bis 1985 eine Ersparnis von täglich zwei bis drei Millionen Barrels Öl erbringen.
Das Gesetz muss noch vom Senat verabschiedet werden, bevor es in Kraft treten kann.
Jordanien.
König Hussein und der amerikanische Außenminister Vance haben heute in Amman ihre Gespräche über eine Lösung des Nahostkonflikts wieder aufgenommen.
Die beiden Politiker hatten gestern ihre Beratungen unterbrochen, um König Hussein Gelegenheit zu geben, mit seiner Regierung die Vorschläge des amerikanischen Außenministers zu diskutieren.
In Amman wird damit gerechnet, dass der jordanische Monarch Vorbehalte gegen den amerikanischen Plan äußern wird, für September eine arabisch-israelische Arbeitsgruppe in den Vereinigten Staaten einzuberufen, die eine neue Genfer Nahostkonferenz vorbereiten soll.
Wie heute früh aus Kairo bekannt wird, hat der ägyptische Staatspräsident Sadat die politische Führung seines Landes zu einer wichtigen Tagung einberufen.
Dabei soll über eine dringende Botschaft beraten werden, die Außenminister Vance gestern durch den amerikanischen Botschafter in Kairo übermitteln ließ.
Über den Inhalt des Schreibens ist noch nichts bekannt.
Ägypten, Syrien.
Nach Angaben der Zeitung Al-Ahram wird PLO-Chef Arafat mit einer Delegation der Palästinensischen Befreiungsorganisation demnächst nach Moskau reisen, um mit der sowjetischen Führung die Lage im Nahen Osten zu erörtern.
Wie die der ägyptischen Regierung nahestehende Zeitung ferner berichtet, wird die Führung der PLO in Kürze über ein ägyptisches Dokument beraten, in dem das Bestehen des israelischen Staates innerhalb sicherer, international anerkannter Grenzen garantiert wird.
In dem ägyptischen Dokument soll die PLO verpflichtet werden, auf jede Gewaltanwendung gegen Israel zu verzichten.
Bereits gestern hatte Al-Ahram gemeldet, Arafat habe dem Dokument zugestimmt.
Nach der Rückkehr des Palästinenser Führers von einer Reise in mehrere arabische Länder soll das Exekutivkomitee der PLO in Kairo zusammentreten.
Anschließend wird, so berichtet die Zeitung Ferner, der palästinensische Zentralrat in Damaskus über das Dokument beraten, das der ägyptische Staatspräsident Sadat dem amerikanischen Außenminister Vance bei dessen jüngstem Besuch in Kairo übergeben hat.
Gabun, Äthiopien.
Der Vermittlungsausschuss der OAU, der Organisation für Afrikanische Einheit, befasst sich seit gestern in Liberville mit der Frage, wie die Kämpfe zwischen äthiopischen Truppen und somalischen Rebellen in der Provinz Ogaden rasch beendet werden könnten.
Wie die westsomalische Befreiungsfront heute bekannt gab, habe sie im Osten Äthiopiens eine weitere Ortschaft erobert.
Rumänien
Staats- und Parteichef Ceausescu ist nach einem Blitzbesuch auf der Krim, wo er mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev konferierte, wieder nach Bukarest zurückgekehrt.
Eines der wichtigsten Themen der beiden Gesprächspartner war nach Ansicht westlicher Korrespondenten in Bukarest der Eurokommunismus.
Spanien.
Ein 19-jähriges Mitglied der Untergrundorganisation Antifaschistische Revolutionäre Gruppen 1.
Oktober hat sich nach einer mehrstündigen Geiselnahme von sieben Personen in einer Wohnung in Madrid ohne Widerstand der Polizei ergeben.
Die sieben freigelassenen Geiseln, darunter zwei Kinder, sind wohl auf.
Der Terrorist hatte sich in der vergangenen Nacht mit den Geiseln in der Wohnung verschanzt.
Er hatte vorher in Begleitung eines Freundes mit seinem Fahrzeug eine Polizeisperre durchbrechen wollen.
Während des anschließenden Schusswechsels hatte er flüchten können und in einem nahegelegenen Haus die sieben Personen in seine Gewalt gebracht.
Sein Begleiter wurde bei dem Schusswechsel verletzt.
Japan
Die 850.000 Einwohner von Hiroshima haben heute mit dem Geläut der Friedensglocke, Sirenengeheul und einer Schweigeminute des Atombombenangriffs vor 32 Jahren gedacht.
Bei den offiziellen Feiern wurde ein weltweites Verbot der Kernwaffen gefordert.
Der Bürgermeister von Hiroshima hinterlegte im Friedenspark eine Namensliste von 2000 Menschen, die im vergangenen Jahr an den Spätfolgen der erlittenen Strahlungsschäden gestorben sind.
Damit hat sich die Zahl der amtlich anerkannten Atombombenopfer auf mehr als 90.000 erhöht.
Dänemark.
Aus einem Leck im Rumpf des amerikanischen Marine-Tankers Potomac sind gestern fast 400 Tonnen Öl ins Meer vor der Küste von Grönland ausgeflossen.
Eine Ölpest kann vorerst nicht verhindert werden, weil in dem Gebiet keine chemischen Bekämpfungsmittel zur Verfügung stehen.
Soweit die Meldungen.
Der ausführliche Wetterbericht.
Im Alpenraum dauert der schwache Hochdruckeinfluss weiter an.
Die Aussichten bis morgen früh.
Am Nachmittag und in den Abendstunden zum Teil stärkere Quellbewölkung und Gewitterbildungen.
Nachts Bewölkungsrückbildung.
Mäßige Winde aus verschiedenen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 25 bis 31 Grad, Frühtemperaturen 12 bis 17 Grad und die Aussichten für morgen Sonntag heiter bis wolkig.
In der zweiten Tageshälfte wieder Gewitterneigung, mäßige Winde.
Tagestemperaturen 26 bis 31 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr
Wien, Heiter 26°, Ostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 27°, Nordwind 10.
Linz, Heiter 24°, Nordostwind 3 km.
Salzburg, Heiter 26°, Windstille.
Innsbruck, Heiter 24°, Windstille.
Bregenz heiter 22 Grad, Südwestwind 3, Graz wolkig 25 Grad, Nordostwind 10 Kilometer und Klagenfurt heiter 25 Grad, Südwind 5 Kilometer in der Stunde.
Und wenn Sie die Zeit vergleichen wollen, es war gerade 12 Uhr und 11 Minuten.
Nun gleich nach Österreich zum Hauptthema, zum sommerlichen Hauptthema Spitäler Finanzierung.
Da gibt es ja hohe Wellen bei uns.
Meinungen prallen aufeinander, Politiker stehen gegen Politiker, selbst oft aus der eigenen Partei.
Kreisky kämpft, wie er ja selbst sagt, um seine 10-prozentige Autosondersteuer.
Androsch will den Selbstbehalt, wenn jemand ins Spital geht.
Und manche sozialistische Politiker sprechen von einer Erhöhung der Sozialabgaben einzelner Arbeiter.
Auch innerhalb der ÖVP gibt es keine einheitliche Linie.
Manche wollen prüfen, manche lehnen absolut ab.
Einzelne Vorschläge und eigene Vorschläge gibt es ja eigentlich von der ÖVP aber keine.
Nun, was kosten eigentlich unsere Spitäler?
Es wird so viel davon gesprochen, aber was kosten sie nun wirklich und wie hoch ist eigentlich das Defizit?
Johannes Fischer untersucht den Tatbestand.
Begonnen hat die ganze Diskussion um die Frage der Spitalsfinanzierung fast könnte man sagen standesgemäß im Spital.
Bundeskanzler Kreisky, einer Krankheit wegen kurzfristig den laufenden Geschäften entzogen und an den Operationstisch Innsbrucker Ärzte gefesselt, mochte auch die unfreiwillige Ruhepause nicht politiklos vorübergehen lassen und paart Tirols Landeshauptmann Wallnöfer zu sich.
In den Überlegungen beider Herren lag aber ein anderer Patient auf dem Tisch, das Krankenhaus selbst.
Auf dem Nachtkästchen dieses Patienten sah der Kanzler immer drückendere Budgetprobleme, nicht zuletzt angeheizt durch geradezu explodierende Defizite der Krankenanstalten.
Hatten Österreichs Spitäler 1971 Kosten in der Größenordnung von 2,1 Milliarden Schilling verursacht, stiegen diese zwei Jahre später auf 9 und landeten 1975 bereits auf 15 Milliarden Schilling.
Nur 10 oder 11 dieser 15 Milliarden, die Schätzungen gehen hier auseinander, sind durch Beiträge der Versicherten gedeckt.
Der Rest, 4 oder 5 Milliarden Schillingdefizit, muss abgedeckt werden.
Landeshauptmann Eduard Wallnöfer wiederum hielt in seinem Blumengruß an den maroden Kranken Krankenhaus einige Tornen bereit.
Die Bundesländer, laut Verfassung für die Spitäler zuständig, hätten 1971 noch 77 Prozent der Defizite abdecken können, seien jetzt aber, letzte Ziffer aus dem Jahr 1974, nur mehr zu einer Abgangsdeckung in der Höhe von 57 Prozent imstande.
Die Kostensteigerung würde, so Wallnöfer stellvertretend für alle seine Amtskollegen, die Haushalte der Bundesländer ruinieren.
Der Bund, heißt alle Steuerzahler, müsste seinen Anteil am Spitalsdefizit wieder erhöhen.
Auf den Rekordstand von 1973 übrigens.
Damals hatte Finanzminister Hannes Androsch, gebunden an eine Auflage zur besseren Rationalisierung in den Krankenhäusern, den Bundesbeitrag am Defizit von 18,7 auf 28 Prozent hochgeschraubt.
Diese Regelung jedoch wieder 1976 fallen gelassen.
Der Kanzler und der Landeshauptmann standen im Prinzip vor der Frage, können wir uns die Krankenhäuser überhaupt noch leisten und gaben diese Postwende an den Bürger weiter.
Man werde, so erklärte Bundeskanzler Kreisky, die Bevölkerung fragen müssen, was ihr die Gesundheit wert sei.
Kurze Zeit später stellte SPÖ-Landeshauptmann Stellvertreter Salcher diese Frage tatsächlich und nannte im stillen Einvernehmen mit seinem politischen und seinem Landesvater auch gleich die Summe.
40 bis 50 Schilling monatlich müsste doch jeder Österreicher aufbringen können.
Salchers Wiener Parteifreund und Finanzstaatrat Meier griff begeistert zu und erfand auch gleich einen Titel für den halben Hunderter.
Die Spitalsgeldversicherung.
Die Landesabgabe war geboren.
In vielen Spitalgipfelgesprächen mit der Opposition sollten die Bundesländer ermächtigt werden, in ihrem eigenen Wirkungsbereich Steuern für die Spitäler einzuheben.
Das Geld sollte über einen zentralen Bundes- und neuen Länderfonds den maroden Spitälern zugutekommen.
Die Fonds sollten auch gleichzeitig die Rationalisierungsbestrebungen ordnen.
Teure Doppel- und Dreifachwünsche mancher ehrgeiziger Primärärzte bremsen, die Personalkosten – 60 bis 64 Prozent übrigens – reduzieren helfen und Wege vorbereiten für ein halbwegs modernes Management im Großbetriebsspital, dessen Fehlen einer der Hauptgründe der Misere sein dürfte.
Die Spitalsabgabe, möglicherweise von Bundesland zu Bundesland verschieden, hätte jedenfalls den örtlichen Gegebenheiten Rechnung getragen.
Die lokalen Fonds, wenigstens in einem überschaubaren Rahmen, die Gewähr dafür gegeben, dass das Geld der Steuerzahler nicht in jene Größenordnungen zurückfließt, aus denen sie nur mehr schwer zu orten sind.
Beispiel etwa die diversen Zigarettenpreiserhöhungsschillinge.
Diese rundum recht brauchbare Lösung schien auf die Zustimmung der Länder zu finden.
Bis ÖVP-Chef Josef Taus sein Veto einlegte.
Die Belastungen, so Taus, seien arg genug.
Es dürfe zu keinen neuen Steuern mehr kommen.
Die ÖVP werde einer solchen Regelung nicht zustimmen.
Der Bund müsse die Verantwortung übernehmen.
Was Kanzler Kreisky am 31.
Jänner dieses Jahres zur Feststellung im Sozialistischen Parteiorgan veranlasste, der Bund, so titelte die AZ auf Seite 1, wird keine Spitalsteuer einführen.
Die Diskussionen stagnierten die Defizite der Spitäler nicht.
Der Kanzler änderte seine Meinung.
Nach einem hochsommerlichen Ministerrat schlug Kreisky vor, was schon einmal in seinen eigenen Reihen auf stärksten Widerstand gestoßen war.
Eine Autosondersteuer zur Spitalsfinanzierung.
Und ließ einen Tag später die Kronenzeitung wissen, ich werde für meine Idee kämpfen.
Eine Idee, die nach Berechnungen etwa 1,4 Milliarden Schilling einbringen und damit gerade das Wiener Spitalsdefizit abdecken dürfte.
Des Finanzministers Vorschlag nach einem Selbstbehalt, innerparteilich fast ebenso umstritten wie die Sondersteuer, brächte bei einem Satz von 50 bis 100 Schilling pro Tag rund 800 bis 1,2 Milliarden und damit auch nur eine Deckung des Defizits zu einem Viertel.
Mehr Geld wäre hier schon von einem Vorschlag des Wiener Finanzchefs Mayer zu erwarten, der die Höchstbeitragsgrundlage in der Krankenversicherung von derzeit fast 10.000 auf die Höhe der Pensionsversicherung von über 15.000 Schilling anheben möchte.
Was auf den ersten Blick den sozialpolitischen Vorteil einer gerechteren Verteilung hätte, wenn gleichzeitig auch die Pensionen steigen würden.
Was Mayer aber ablehnt.
Alle Vorschläge zielen aber nur darauf, ab einem unbefriedigenden Zustand weiter zu stabilisieren.
Jenes Spital, das schlechter wirtschaftet und mehr Defizite macht, dafür noch zu belohnen, jenes, das besser wirtschaftet, praktisch zu bestrafen.
Für die 128 öffentlich-rechtlichen Anstalten also ein recht schwieriges Problem.
Ein Problem, das nicht überall so ausgehen darf wie im Karolinenkinderspital in Wien.
Das musste trotz Teilübersiedlung vor kurzem zusperren.
Interessant ist übrigens auch, was die heutigen Zeitungen zu diesem Thema schreiben.
Nimmt man allein die Titelzeilen zu den Artikeln, nicht zu den Kommentaren, nur zu den Artikeln und stellt sie nebeneinander, so gibt es ein sehr interessantes Bild.
Zum Beispiel schreibt die Presse, Spitäler, jetzt ist die Verwirrung total.
In den Parteizeitungen lesen wir, zum Beispiel im ÖVP-Volksblatt, Kreisky rüge für Androsch, die Sozialisten werden von Tag zu Tag konfuser.
In dasselbe Horn stößt auch die kommunistische Volksstimme.
Spitalsfrage, jetzt totale Konfusion.
Und die sozialistische Arbeiterzeitung meint, Kreisky zu Patientenbeiträgen, ich halte nichts davon.
Im Kurier kann man als Titel lesen, Spitalselbstbehalt entzweit Ärzte und Politiker.
Ein ähnlicher Titel im Salzburger Volksblatt, Spitalfrage Parteien gespalten.
Und in den oberösterreichischen Nachrichten heißt es, bei Spitalsteuer geht es drunter und drüber.
Und die Kronenzeitung meint, tägliche Vorschläge, wie man uns Geld aus der Tasche ziehen kann.
Das sind die Titelzeilen.
Und was schreiben die Kommentatoren?
Wilfried Seifert hat diese Kommentare zusammengestellt.
Kurt Vorhofer beschäftigt sich in seinem Kommentar in der kleinen Zeitung besonders mit der Rolle von Bundeskanzler Kreisky und mit der von ihm vorgeschlagenen Autosondersteuer.
unter dem Titel, jetzt heißt es opfern, liest man.
Wieder einmal hat sich Bruno Kreisky unnötig und offenbar völlig unkoordiniert mit dem Finanzminister der Sachprobleme angenommen.
Nun ist aber der derzeitige Regierungschef von Natur aus ein viel zu großzügig denkender Mensch, als dass er die Liebe zur nüchternen und somit auch langweiligen Arbeit an den vielen Details schwieriger Sachfragen aufbringen könnte.
Dabei dürfte es ihm nicht an negativen Erfahrungen mangeln.
So sind ihm seinerzeit Privilegienabbau, Politikerbesteuerung und Rundfunkreform gründlich daneben gegangen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Komplizierte Sachprobleme, deren sich Kreisky persönlich annimmt, pflegen ihm gleichsam in der Hand zu zerfallen.
Und dann kommt prompt die resignierende Bemerkung, er habe es eh nicht gewollt.
Er wäre vom Resultat enttäuscht.
Soweit die kleine Zeitung.
Im Kurier meint Alfred Peierleitner zur Spitaldiskussion,
Dass die Regierungspartei nun im Saft ihrer eigenen Versäumnisse kocht, ist wirklich kein Malheur.
Hat nicht schon die Regierungserklärung 1970 feierlich versprochen, den gesamten Spitalsbereich zu reorganisieren?
Sieben Jahre hat man Zeit gehabt.
Jetzt auf einmal bricht die große Hysterie aus.
Kanzler gegen Vizekanzler.
Gewerkschaftler gegen Gewerkschaftler.
Bund gegen Länder.
Aber das ist gut so.
Besser jedenfalls als das weitere Herumdoktern an Symptomen, als die geradezu sklavische Auslieferung einer einstmals großen Partei an den Nimbus eines Einzelnen.
Beim Geld hört sich das Zaubern auf, schreibt Alfred Peierleitner im Kurier.
Die Salzburger Nachrichten schließlich sehen die in der SPÖ aufgetretenen Meinungsverschiedenheiten grundsätzlicher und nur als den Höhepunkt einer ganzen Reihe innerparteilicher Reibereien.
Gerhard Steininger glaubt, eine Gruppe von SPÖ-Funktionären feststellen zu können, die sich gegen den Bundeskanzler stellen.
Er schreibt, dass Just Androsch die Front führt, macht die Sache für die SPÖ bedenklich.
Der Mann mag wohl in letzter Zeit einen Teil seiner erstaunlichen Popularität verloren haben, aber kein ernstzunehmender Mensch wird ihm Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Mut absprechen.
Solches wird früher oder später vom Bürger anerkannt, wenn auch vielleicht nicht immer an der Wahlurne honoriert.
Die SPÖ hat zu lange bedingt durch das Geschick Kreiskis auf die politische Taktik, die allzu oft den eigenen politischen Nutzen zum Ziele hatte, gesetzt.
Androsch und mit ihm einige andere haben begonnen umzudenken.
Das war ein Zitat aus den Salzburger Nachrichten.
Das Salzburger Volksblatt wertet alle im Zusammenhang mit der Spitalsdiskussion aufgetauchten Finanzierungspläne und meint dann zusammenfassend.
Überschaut einer alle Planungen, die bisher auf dem Tisch liegen, so dürfte die einfachste Lösung, vorausgesetzt, dass sie ein ausreichendes Erträgnis erbringt, wohl die sein, die Begrenzung der Beitragsgrundlage anzuheben.
Letzten Endes handelt es sich doch um eine Risikogemeinschaft und es wäre durchaus zu vertreten, dass der mehr zahlt, der ein höheres Einkommen hat.
Einige Blätter gehen auf den von Finanzminister Androsch vorgelegten Plan eines Selbstbehaltes beim Krankenhausaufenthalt ein.
So findet sich heute ein aktueller Kommentar in der Staberl-Rubrik der Kronen Zeitung.
Selbstbehalt im Gesundheitswesen, ganz speziell bei den Krankenkassen, ist gut und unterstützenswert.
Die Spitalspatienten aber an die Kasse zu bitten, um die Folgen der staatlichen Luderwirtschaft von Jahren zu beseitigen, bettlägerige Krankenhausinsassen eine Denkweise zu unterstellen, die da etwa lautet, ich friss mich im Spital an und erspar mir zu Hause das Kostgeld.
Das ist schäbiger als alles, was uns eine im Anbetracht des drohenden totalen Staatsmangrotz freilich in Panik geratene Oberigkeit je zugemutet hat.
Gleichfalls ablehnen gegenüber dem Vorschlag des sozialistischen Finanzministers äußert sich heute der Kommentator der sozialistischen Arbeiterzeitung.
Hans Besenböck wählt den Titel Das Loch im Prinzip, wobei das Prinzip in diesem Fall für die in der Krankenkasse angewendeten Grundsätze Solidarität bei der Beitragsleistung und Gleichheit bei der ärztlichen Versorgung steht.
Er schreibt
Ein Selbstbehalt durchlöchert dieses Prinzip.
Er macht die Gesundheit insofern vom Einkommen abhängig, als ein Hilfsarbeiter von einem Patientenbeitrag, der für jeden Spitalstag anfällt, ungleich härter getroffen wird als ein höherer Angestellter, dessen Gehalt das des Arbeiters um ein Vielfaches übersteigt.
So könnte es passieren, dass mancher, der wenig Geld oder eine große Familie oder beides hat, erst sehr spät ins Spital geht.
Zu spät vielleicht.
Wie Kronenzeitung und Arbeiterzeitung sind auch die oberösterreichischen Nachrichten gegenüber dem Plan des Selbstbehaltes eher skeptisch.
Wolfgang Vogel gibt eine Reihe von ironisch gemeinten Tipps und Hinweisen, was sich denn der Spitalspatient tatsächlich alles ersparen könne.
Er nennt etwa die geringere Abnutzung der Bettwäsche, die geringeren Kanal- und Stromgebühren.
Und weiter heißt es in den oberösterreichischen Nachrichten.
Das waren Auszüge aus den heutigen Kommentaren in den österreichischen Tageszeitungen, hauptsächlich zur Spitalmisere und zur Finanzierung dieser selben.
Nun aber zu einem anderen Sorgenkind im heurigen Sommer, zum Fremdenverkehr.
Denn die Sommersaison hat für den österreichischen Fremdenverkehr ja schon ihren Höhepunkt erreicht.
Die Zeit der Rekordzunahmen sowohl bei den Übernachtungen als auch bei den sonstigen Ausgaben der Gästen ist ja längst vorbei und die Fremdenverkehrswirtschaft zieht sich vor allem im Sommer internationalen Konkurrenzdruck ausgesetzt.
Schöne Landschaft und viel Betten und hohe Preise sind nun einmal für den Gast nicht mehr attraktiv genug.
Und Berg allein und See allein genügt eben nicht.
Andererseits aber sind viele österreichische Fremdenverkehrsgebiete bereits an der Grenze ihrer Kapazität angelangt.
Viel mehr Touristen haben einfach in einer Landschaft keinen Platz mehr.
Ganz zu schweigen von dem Problem des Umweltschutzes, denn die Touristikindustrie hat ja zunächst das Interesse, viele Fremde unterzubringen.
Die Rücksicht auf die Landschaft ist noch nicht ins Bewusstsein so mancher ehrgeiziger Bürgermeister und Landeshauptleute vorgedrungen.
Dies obwohl die einigermaßen unzerstörte Landschaft gerade doch im Sommer Österreichs bestes Betriebskapital ist oder müsste man eigentlich fast schon sagen war.
Wir haben nun eine kurze Übersicht aus einigen Bundesländern zusammengestellt in denen der Fremdenverkehr bisher die erste Geige gespielt hat.
Im Kärntn hat die Vorsaison ein Plus von 3,2 Prozent an Gästenächtigungen gebracht.
Für Juli liegen zwar noch keine endgültigen Zahlen vor, doch wird in einzelnen Orten, so unter anderem auch in Pörtschach und Milstadt, mit einem Rückgang der Übernachtungen gerechnet.
Dabei muss eines bedacht werden, dass sich diese Prozentzahlen auf den vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres beziehen, wo Kärnten bereits ein Gästedefizit von rund 10 Prozent aufzuweisen hatte.
Fremdenverkehrsreferent Landesrat Ferrari ist der Ansicht, dass die sogenannten Spitzensaisonen 1970 bis 1972 der Vergangenheit angehören.
Seine Begründung?
Denn wenn wir die Zuwachszahlen, wie sie sich bis 72 ergeben haben, auch weiterhin rechnen können möchten, müssten wir zur Kenntnis nehmen, dass im Jahre 1980 die Gesamtbevölkerung der Volksrepublik China bei uns zu Gast sein müsste.
Und da sind rund 750 Millionen Menschen.
Heißt das, Herr Landesrat, dass sich die Kärntner Betriebsinhaber jetzt mehr oder weniger damit abfinden müssen, dass die Tendenz rückläufig ist oder zumindest eine Stagnation eingetreten ist?
Ja, ich glaube schon, dass die Zahlen, die Übernachtungszahlen zwischen 15 und 17 Millionen, dass das ungefähr die Richtzahl in Hinkunft sein wird.
Wenn die Auslastungen verbessert werden sollen, muss ein absoluter Bettenbaustopp in Kärnten beherzigt werden, der aber keinesfalls angeschafft werden kann, sondern den nur die Betriebe selber machen können.
Der Tiroler Fremdenverkehr verzeichnete heuer in den Monaten Jänner bis einschließlich Juni rund vier Prozent mehr Übernachtungen als im Jahr 1976.
In Zahlen ausgedrückt, 14.250.000 Übernachtungen in den ersten sechs Monaten 1976 stehen 14.910.000 in der Vergleichszeit des heurigen Jahres gegenüber.
Der Schein drückt aber ein wenig, denn derzeit stehen viele der insgesamt 350.000 Betten in Tirol leer.
Eine Entwicklung, die sich bereits im Juni angekündigt hatte, wo die Nächtigungen in Tirol um ein Prozent zurückgegangen sind.
In Tirol führte die derzeit weniger fräuliche Bettenauslastung in einem Fremdenverkehrsort bereits zu Entlassungen in einem Gastbetrieb.
Der Hauptgrund für diese Erscheinung ist, wie auch in einigen anderen Bundesländern, dass trotz Einschränkung der staatlichen Förderung für Hotelneubauten immer neue Bettenkapazitäten entstehen.
Auch das Angebot an Privatzimmern ist beträchtlich gestiegen.
Fremdenverkehrsdirektor Lesser warnt eindringlich vor einer weiteren Expansion.
Wir brauchen auf keinen Fall mehr Betten.
Und es müsste doch eigentlich heute jeder davon überzeugt sein, der heute noch Betten braucht, dass er damit nur dem Nachbarn die Gäste wegnehmen will.
Prognosen für die weitere diesjährige Entwicklung des Tiroler Fremdenverkehrs sind schwierig, zumal die sehr wesentlichen Juli-Ergebnisse noch ausstehen.
Laut Auskunft des Landesfremdenverkehrsamtes sind derzeit sämtliche Komfortzimmer ausgebucht, während nicht gut ausgestattete Zimmer noch ausreichend zur Verfügung stehen.
Mit 8,3% Zunahme der Zahl der Gästenächtigungen gegenüber dem Vorjahr lag das Land Salzburg in der Vorsaison, also im Mai und im Juni, weit über dem gesamtösterreichischen Durchschnitt.
Überraschend war vor allem die Steigerung des Inländerfremdenverkehrs in diesem Zeitraum um mehr als 14%.
Entgegen den Erwartungen wurden auch mehr deutsche Gäste in der Vorsaison gezählt.
Nach den bisher vorliegenden Zahlen lässt der Juli im Land Salzburg unterschiedliche Entwicklungen erwarten.
Einige Fremdenverkehrszentren wie Salzburg-Stadt, Saalbach, Zell am See, Bad Gastein sowie die meisten Seeufergemeinden der Voralpenseen melden eine leichte Zunahme der Fremdenverkehrsfrequenz.
Vorwiegend die Orte des Lungaus, unter anderem Tamsweg und St.
Michael, haben aber im bisherigen Verlauf der Hochsaison noch nicht viel vom Fremdenverkehr profitiert.
Hier stehen vor allem zahlreiche Privatzimmer leer.
Zur Hochsaisonhalbzeit des Fremdenverkehrs ist man in Oberösterreich mit dem bisherigen Verlauf durchaus zufrieden.
Freilich, die Fremdenverkehrsfachleute rechnen immer mit dem Fremdenverkehrsjahr, das vom 1.
November bis 31.
Oktober dauert, das heißt die Wintersaison mit einbezieht.
Nicht ganz so zufrieden sind heuer die Kurte, die die Kostentämpfungsmaßnahmen der deutschen Sozialversicherungsinstitute zu spüren bekommen.
In der Steiermark hofft die Fremdenverkehrswirtschaft, das Vorjahresergebnis wieder zu erreichen und womöglich sogar leicht zu übertreffen.
Die Auslastung in den Monaten Mai und Juni wird als gut bezeichnet, wobei der Inländerfremdenverkehr ein sehr gutes Zwischenergebnis gebracht hat.
Für Juli liegt noch keine Abrechnung vor, die Tendenz gibt aber zu gemäßigtem Optimismus Anlass.
Dazu der für den Fremdenverkehr zuständige Landeshauptmann, Stellvertreter Franz Wegard.
in der Obersteiermark, vor allem in der Dachstendalenregion und im Salzkammergut vorwiegend deutsche Gäste und etwa ein Drittel inländischer.
In der Oststeiermark zu 95 Prozent österreichische Gäste, allen voran Wiener Gäste.
und ein Teil von ausländischen Gästen.
Vor allem der Auslandsgast kauft gern beim Lebensmittelhändler ein und meidet das Essen im Restaurant.
Das mag auch daran liegen, dass die Beherbergungsbetriebe durchwegs die Preisdisziplin gehalten haben, während die Nebenkosten wie Sondereinrichtungen des Fremdenverkehrs, aber auch die Angebote in den Restaurants und Gaststätten zum Teil erheblich über den Preisen des Vorjahres liegen.
Mit dieser Zwischenbilanz des österreichischen Fremdenverkehrs 1977 beenden wir unsere Inlandsberichterstattung.
Es ist jetzt 12.31 Uhr, eine Minute nach halb eins und wir kommen ins Ausland, gleich in den Nahen Osten.
Nun, es gab ja schon einmal einen amerikanischen Außenminister, dessen Pendel-Mission im Nahen Osten nicht sehr viel Erfolg hatte.
Henry Kissinger.
Sein Nachfolger, der amerikanische Außenminister Vance, scheint im Augenblick auch nicht von Erfolg gekrönt zu sein.
Im Augenblick, also heute, verhandelt er mit dem jordanischen König Hussein in Amman.
Vance will versuchen, Hussein für die amerikanischen Vorschläge einer Nahostfriedenspolitik zu gewinnen,
die ja von den Präsidenten Syriens und Ägyptens, er kommt ja aus Kairo und aus Damaskus, Assad und Sadat teilweise ja, abgelehnt worden sind.
Wie ist die Situation in Amman?
Erwin Behrens.
Fünf Tage nach dem Beginn der Nahost-Mission des amerikanischen Außenministers Vance ist es heute ziemlich sicher, dass es im Oktober keine Konferenz für eine Friedensregelung zwischen Arabern und Israelis geben wird.
Die Araber waren zunächst voller Hoffnungen,
weil sie sich von den Erklärungen des amerikanischen Präsidenten Carter über die Notwendigkeit der Schaffung eines Heimatlandes für die Palästinenser ermutigt fühlten.
Wie sich jetzt nach arabischer Auffassung herausstellt, ist es der Sinn der Ostreise von Außenminister Vance, mit dem Einverständnis der Araber Staaten die Palästinenser von den Friedensverhandlungen auszuschließen.
Leitartikler erklären hier, dass Carter damit den gleichen fatalen Fehler macht wie seine Vorgänger.
Sie schreiben, jeder Versuch, eine Nahostregelung ohne die Palästinenser zustande zu bringen, muss scheitern.
Präsident Assad von Syrien lehnt die von Sadat von Ägypten vorgeschlagenen Vorverhandlungen zwischen den arabischen Konfrontationsstaaten und Israel ohne Beteiligung der Palästinenser rundheraus ab.
Und König Hussein von Jordanien, der heute mit dem amerikanischen Außenminister spricht, kann in seinem eigenen Interesse keinen anderen Standpunkt einnehmen als den der Syrer, mit denen er verbündet ist.
Sadat von Ägypten sagt, der Optimismus sei ihm zur zweiten Natur geworden.
Aber König Hussein sieht schwarz für die Zukunft, wenn die amerikanische Initiative fehlschlägt.
Nach seinen Worten werden dann in der arabischen Welt die Extremisten wieder die Oberhand gewinnen.
Offensichtlich versucht der amerikanische Außenminister, wenigstens zu einem Teilerfolg zu kommen.
Er wird nächste Woche nach seinem Besuch in Jerusalem noch einmal nach Amman, Damaskus und Alexandrien fliegen.
Aber so wie arabische Kommentatoren heute die Situation in dieser Region sehen, kann der Frieden im Nahen Osten nur gerettet werden, wenn Präsident Carter den israelischen Premierminister Menachem Begin nach Washington zitiert und ihn dann zwingt, seine Armee aus dem besetzten Territorium zurückzuziehen.
In einem Artikel, der sich allerdings liest wie eine Übung in kreativem Journalismus, schreibt die Zeitung ANH, Außenminister Warnes habe den Arabaführern versichert, dass die Amerikaner auf Israel stufenweise Druck ausüben wollten und dass die Palästinenser an den Friedensverhandlungen beteiligt werden, wenn sie die Resolution 242 des Weltsicherheitsrates annehmen.
Aber in dieser Nahost-Resolution sind die Palästinenser als Volk nicht erwähnt.
Und die palästinensische Befreiungsorganisation will ihre wichtigste Waffe, die Anerkennung Israels, nicht aus der Hand geben, solange nicht sicher ist, ob es zur Gründung eines unabhängigen Palästinenser-Staates kommt.
Und solange die Israelis mit der Stimme Menachem Begins erklären, sie brauchten die Anerkennung durch die Palästinenser überhaupt nicht, weil sie vor mehr als 3000 Jahren vom Gott Abrahams anerkannt worden seien.
Auch in Amman steht heute bei den Gesprächen zwischen König Hussein und dem amerikanischen Außenminister das Problem der Zukunft der Palästinenser im Mittelpunkt.
Inzwischen ist ein wichtiger Ratgeber des saudiarabischen Königs Khaled in Damaskus eingetroffen.
Die Saudis fürchten, dass Präsident Sadat von Ägypten mit seinem Vorschlag für Direktverhandlungen zwischen Arabern und Israelis, bei denen die Palästinenser nicht dabei wären, den Zorn der Syrer hervorgerufen hat.
Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass es, wie nach dem zweiten Sinai-Abkommen zwischen Kairo und der Regierung in Jerusalem, jetzt wieder zu Streitigkeiten zwischen Syrien und Ägypten kommt.
Außenminister Wants fliegt morgen von Amman nach Saudi-Arabien und am Dienstag nach Jerusalem.
Das war ein Bericht von Erwin Behrens über die augenblickliche Pendel-Mission des amerikanischen Außenminister Wants im Nahen Osten.
Ein anderes Krisengebiet, das in den letzten Tagen immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist Ostafrika.
Die Kämpfe zwischen somalischen Freischellern und den regulären äthiopischen Truppen.
Die Organisation für Afrikanische Einheit hat ja gestern eine Sonderkommission gebildet, die sich um eine Beendigung der Kämpfe zwischen diesen offiziellen äthiopischen Truppen und den somalischen Rebellen in der äthiopischen Provinz Ogaden bemühen soll.
In Zwischenzeit wurde bekannt, dass die Rebellen eine weitere Ortschaft erobert haben.
In der Provinz Ogaden sollen weiterhin schwere Kämpfe toben.
Und zwar, so hat es jetzt den Anschein, tobt in Ostafrika ein neuer Stellvertreterkrieg.
Einer der prominentesten Stellvertreterkriege war ja 1936 Spanien.
In der Zwischenzeit hat sich das auf die ganze Welt ausgedehnt.
Nun in Ostafrika.
Wie ist die Lage?
Peter Laudan.
Der Konflikt zwischen Äthiopien und Somalia am Horn von Afrika hat sich weiter zugespitzt.
Und nun ist auch evident, dass die Demarche Äthiopiens bei der Organisation für die afrikanische Einheit keine Wende bringen wird.
Zu verschieden sind die Standpunkte der 49 Mitgliedstaaten in dieser Frage.
Inzwischen geht der Krieg, denn von einem solchen muss man jetzt sprechen, in der Grenzprovinz Ogaden mit unverminderter Heftigkeit weiter.
Von publizistischen und diplomatischen Gewerksleuten kann man hier in Nairobi erfahren,
dass man wahrscheinlich den Siegesmeldungen der somalisch unterstützten Guerillas der Befreiungsbewegung im Ogaden der Südostprovinz Äthiopiens mehr Glauben schenken muss, als den Verlautbarungen in Addis Abeba.
Wenn es auch hohe Verluste auf beiden Seiten gibt und überdies die Zivilbevölkerung auf mörderische Weise in diesen nicht erklärten Krieg einbezogen ist, der Regierung von Äthiopien unter Mengistu heile Mariam steht das Wasser wohl inzwischen bis zum Hals.
Zumal nicht nur im Ogaden, sondern auch in Eritrea heftig weitergekämpft wird und auch andere Provinzen des ausgedehnten Landes allenfalls am Tage von den Regierungsgruppen und den sie unterstützenden, schlecht ausgebildeten Volksmilizen beherrscht werden.
Mit einem Wort.
Der äthiopische Staat droht in seiner einzelnen Regionen auseinanderzufallen.
Was Wunder, dass die Revolutionsregierung in Addis Abeba nun offensichtlich mit ihren neuen Verbündeten
der Sowjetunion, Kuba und der DDR Tacheles geredet und auf energischer Unterstützung bestanden hat.
Denn aus verschiedenen Quellen ist jetzt zu hören, dass die Waffenhilfe der Sowjetunion massiv erhöht worden ist und dass die Zahl der kubanischen und der DDR-Berater täglich wächst in Äthiopiens Hauptstadt.
Dass sich manche Agenturen die gewiss einseitigen Meldungen eritreischer Rezessionistensprecher zu eigen machen,
von einer regelrechten Luftbrücke zwischen Addis Abeba und Moskau sprechen, ist wohl übertriebenem Sensationsjournalismus näher als der Wahrheit.
Dennoch ist an der Tatsache nicht zu zweifeln, dass die Sowjetunion sich jetzt offenbar entschieden hat, Äthiopien einseitig ihre volle militärische Unterstützung zu geben.
Während es bisher ja noch so aussah, als wolle sie es mit ihrem früheren Verbündeten am Roten Meer, Somalia, nicht ganz verderben.
vom Standpunkt Moskau aus gesehen, ist die höchste Zeit, das Verfallen der Regime Mengistus, auf das man vielleicht ein wenig zu früh gesetzt hatte, als man Somalia fallen ließ, jetzt nachdrücklich zu stärken.
Sonst ist der Einflussbereich der Sowjetunion am Horn von Afrika womöglich schneller verloren, als die noch in Somalia sitzenden Militärberater nach Moskau abgezogen sind.
Denn die aggressive Außenpolitik der USA in dieser Region, Präsident Carter hat sie selbst so bezeichnet, trägt ihre Früchte.
Nachweislich verfügt bereits heute Somalia über Waffen aus den USA, wenn diese auch möglicherweise über den Umweg Saudi-Arabien nach Mogadischu gekommen sein mögen.
Die USA, Großbritannien und Frankreich haben weitere Lieferungen von sogenannten Verteidigungswaffen zugesichert.
Und was in modernen Kriegen zur Verteidigung taugt, kann auch für den Angriff genutzt werden.
Ferne hat der Sudan bereits die ersten nordamerikanischen Waffensieferungen bekommen.
und dessen Präsident Nimeri unterstützt bekanntlich seit langem offen die eritreischen Autonomiebewegungen gegen Äthiopiens Zentralregierung.
Vom kleinen und schwachen Nordjemen auf der anderen Seite des Roten Meeres einmal abgesehen, sind alle Anrainerstaaten desselben heute praktisch auf der Seite des Westens, verfügen über dessen Waffen oder zumindest über Zusagen größerer Lieferungen.
Auf den Flottenstützpunkt im Hafen des somalischen Berbera müssen die Russen schon jetzt verzichten,
und Djibouti tendiert ebenfalls zu Somalia, sodass strategisch allenfalls durch kompromisslose Unterstützung Äthiopiens, dessen Häfen am Roten Meer für die Nutzung durch die Sowjetunion zurückgewonnen werden könnten.
So ist der Grenzkonflikt auch im Ogaden international.
So ist der Grenzkonflikt auch im Ogaden internationalisiert worden und wird von den Großmächten ausgetragen.
Auf dem Rücken der
Danke Peter Laudan für diesen Direktbericht aus dem Kriegsgebiet in Ostafrika von der Auseinandersetzung zwischen Äthiopien und Somalia.
Nun nach Frankreich.
Die Finanzminister aus je sieben Industrie- und Exportstaaten nehmen heute in der französischen Hauptstadt Beratungen über die Bereitstellung von Krediten an zahlungsbilanzschwache Länder auf.
Unter den Teilnehmerstaaten sind zum Beispiel die Vereinigten Staaten, Kanada, die Bundesrepublik Deutschland, Japan, die Niederlande, Belgien und die Schweiz, aber auch sieben Mitgliedstaaten der OPEC, also der Organisation Erdöl exportierender Länder.
Klaus Emmerich berichtet dazu aus Paris.
An dieser Milliarden-Konferenz der Finanzminister aus sieben Industriestaaten und sieben Ölstaaten ist vielerlei ungewöhnlich.
Hier in Paris wird der Doppelversuch, den Dollar vor einer weiteren Talfahrt zu bewahren und den Devisen schwachen Ländern einen weiteren finanziellen Kreislaufkollaps zu ersparen, von allen Beteiligten sichtlich heruntergespielt.
Frankreich, das erstmals auf einer internationalen Konferenz seit drei Jahrzehnten zwar seine stolze Hauptstadt Paris für diesen Polit-Tourismus der reichsten Finanzminister der Welt zur Verfügung stellen darf, selbst aber beim Geschehen in dem so strapazierten internationalen Konferenzzentrum an der Avenue Clebert nahe dem Étoile als Devisen schwächeres Land draußen vor der Tür zu bleiben hat, dieses prestigebewusste Frankreich schweigt in den eigenen Medien einer der wichtigsten Wirtschaftskonferenzen dieses Jahres praktisch tot
und bestrengt etwa Sicherheitsvorkehrungen auf das absolut Nötige.
Ein paar zivilgekleidete und leger auftretende Flips von der Pariser Verkehrspolizei stehen jedenfalls in optischem Gegensatz zu dem Großaufgebot von Polizei und Gendarmerie seit Mittwoch in Wien.
Und es sind politisch ebenfalls ungewöhnlich, zum ersten Mal in der neueren Wirtschaftsgeschichte die Finanzminister aus zwei Welten, nämlich aus sieben alten Industriestaaten und aus sieben neureichen Ölstaaten, die sich zum Zweck eines weltweiten Ausgleichs von Geld und der Wiesn an einen Tisch setzen.
Nebenbei gesagt, für die 14 Währungsherren ist dieser Vorgang wohl selbst so ungewöhnlich, dass die sieben OPEC-Minister den wartenden Fernsehteams das sonst international übliche Abfotografieren des Konferenzbeginns rundweg verweigerten.
Ungewöhnlich weiter, dass ein Verhandlungsgegenstand alle angereisten Journalisten zwar außerordentlich interessiert, aber gar nicht auf der offiziellen Tagesordnung der Währungskonferenz steht.
Die Behandlung des amerikanischen Dollar.
Da seine Talfahrt, die im Juni begann, seit einer Woche zunächst gestoppt scheint, war es US-Finanzminister Michael Blumenthal und BRD-Finanzminister Hans Abel leichter gemacht, heute Morgen beim Frühstück gegenseitig auffriedlich zu machen.
Als der Dollar immer weiter absackte, war in Bonn die Gelassenheit gegenüber freischwankenden Wechselkursen von Tag zu Tag gewichen und hatte sich von Stunde zu Stunde mehr Groll über Blumenthal angesammelt, der als Finanzminister die eigene Währung in ihrem Wert heruntergeredet hatte.
Als Minister Blumenthal sichtlich bedrängt von dem verärgerten und beunruhigten amerikanischen Notenbankpräsidenten Arthur Burns in der vorigen Woche dann eine währungspolitische Kehrtwendung vollzog und für die Regierung in Washington die Werterhaltung des Dollars wieder das Wort redete, schien mit der Quelle der Unruhe auch die Unruhe selbst zunächst abgebunden.
Das heutige Gespräch zwischen dem amerikanischen und dem westdeutschen Finanzminister verlieht nach ersten Informationen für beide Seiten positiv.
Zu Deutsch, die Europäer brauchen nicht mehr mit einem gewollten Abfall des Dollar zu rechnen.
Die OPEC-Finanzminister können weiter ihre Rechnungen in Dollar, wenn sie wollen, schreiben.
Und die Amerikaner können weiter damit rechnen, dass die starken Währungen den Schwachen helfen, wobei unter Stark die D-Mark, der holländische Gulden, der Schweizer Franken, der österreichische Schilling und der japanische Wen eingestuft werden.
Und unter Schwach
der US-Dollar, das britische Pfund, der französische Franc, die italienische Lira sowie die drei skandinavischen Währungen.
Blumenthal und Apel sollen beim Frühstück aber nicht nur freundliche Worte gewechselt haben.
Es geht darum, wer die Balance des internationalen Währungssystems eigentlich bezahlt.
Da die Notenbanken heuer für die Stützung schwacher Währungen, vor allem des Dollar und mehrerer europäischer Währungen, etwa den Gegenwert von 100 Milliarden Schilling aufwenden mussten, um die Kurse einigermaßen zu halten, geht es jetzt um Folgendes.
Die schwachen Währungen sollen durch die eigenen Regierungen und deren Wirtschaftspolitik verlässlicher abgedichtet werden.
Und die starken Währungen sollen nicht ungeregelt auf den Tisch des Welthandels geblättert werden.
Dass das nicht nur das Verhältnis Washington-Bonn betrifft, zeigt das eigentliche Pariser Konferenzthema.
Neue Kreditmöglichkeiten des Internationalen Währungsfonds für finanzschwache Länder.
Nach dem Generaldirektor des Fonds, dem Niederländer Witteveen, im Finanzjargon Witteveen-Fazilität genannt, heißt das nicht mehr und nicht weniger, ob devisenstarke Industrie- und Ölländer gemeinsam für devisenschwache in Europa und Übersee in der Größenordnung von 70 bis 100 Milliarden Schilling einen solchen Fonds jetzt einrichten.
Heute geht es in Paris darum, um das Ob, um das Wie und das Wann.
Mancherlei spricht dafür, dass es etwa 70 Milliarden Schilling werden, die aber nur unter harten Bedingungen erhältlich sind.
Bis dahin wird hier in der Avenue Clebert noch hart gefälscht.
Das war Klaus Emmerich, diesmal aus Paris übrigens.
Über dieses Thema meldet er sich auch dann noch im Abendjournal um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Dieses Thema ist ja deshalb nicht unwichtig für uns Österreicher, da, wie Sie ja hörten, der österreichische Schilling zur sogenannten harten Währung gehört.
Hoffentlich haben wir alle viel harte Währung in der Tasche, wenn wir jetzt in den Urlaub zum Beispiel fahren.
Aber jetzt zur Kulturberichterstattung in unserem Mittagsjournal, eineinhalb Minuten nach dreiviertel eins.
Diese Kulturberichterstattung steht heute ganz im Zeichen von Salzburg.
Das dritte Orchesterkonzert der diesjährigen Salzburger Festspiele bringt nämlich heute Abend das Oratorium die Heilige Johanna auf dem Scheiterhaufen von Arthur Honegger.
Dieses Orchesterkonzert wird vom ORF Symphonieorchester, den ORF Chören Wien und Salzburg und dem Salzburger Kinderchor bestritten.
Die beiden zentralen Sprechrollen des Oratoriums, nämlich Jean d'Arc und der Pater Dominique, sind von Christine Ostermeyer und Klaus-Jürgen Wussow besetzt.
Dirigent der Aufführung ist Gerd Albrecht, mit dem Volkmar Barschalk das folgende Gespräch führte.
Herr Albrecht, wir haben auf dem Scheiterhaufen das Oratorium
von Arthur Honecker wurde seinerzeit sehr häufig gegeben.
In den letzten Jahren ist es eigentlich mehr oder weniger aus dem Repertoire der Konzertsäle verschwunden.
Warum?
Wissen Sie, die Entwicklung des Konzertrepertoires ist ein solcher Irrgarten, dass ich jetzt gar nicht logisch denkend Ihnen einen Warum beantworten kann.
Man weiß ja auch nicht, warum plötzlich die Konzertform erstarrt ist und wir heutzutage normalerweise vorne ein modernes Stück, dann ein Solostück und dann zum Schluss die große Sinfonie oder das Stück für das Publikum haben.
Ich verstehe es nicht, das Stück
zählt für mich zum bedeutendsten dieses Jahrhunderts.
Honegger ist einer der wenigen Komponisten unseres Jahrhunderts, der einen eigenen Stil hat.
wirklich gefunden und geschaffen hat.
Es könnte damit zusammenhängen, dass in einem gewissen Avantgarde-Denken gesagt worden ist, ach, der gehört ja zu diesem alten Eisen, das ist ja so etwas französisch nach Debussy, nach Ravel, etwas süßlicher.
Ich höre dort oder lese dort so einige Vorwürfe, die vielleicht in den 50er Jahren gewesen sind.
als Lohnau-Eschingen ganz wild tönte.
Heutzutage sind die Neutöner ja fast wieder dabei, C-Dur-Akkorde zu schreiben.
Vielleicht gehen wir gerade wieder auf eine Gegenwelle, aber das Warum kann ich Ihnen eigentlich nicht beantworten.
Worin liegt die Faszination, die von diesem Werk ausgeht?
Die Faszination liegt für mein Empfinden darin, dass es ihm gelungen ist, das gesprochene und gesungene Wort in eine Orchesterfarbe absolut zu integrieren.
Und dass dieser herrliche Claudel-Text, ein sehr schlichter, vielleicht der schlichteste Claudel-Text überhaupt,
den ich kenne, dass dieser herrliche Claudel-Text so in seiner Zartheit und Holzschnitt-artigen Schroffe so kontrastiert zu dieser weichen, zum Teil sehr lieblichen, zum Teil sehr lyrischen Musik.
Haben Sie schon einmal die Johanna gemacht?
Nein, das ist meine jungfräuliche Johanna.
Wie sind Sie mit der Besetzung, mit dem Orchester, den Chören, den Solisten zufrieden?
Ich bin sehr glücklich, muss ich sagen.
Die Schwierigkeit, die Solisten ohnehin absolut wunderbar, Orchester und Chor sehr gut.
Die Schwierigkeit ist immer, Sprecher zu finden, die nicht anfangen, mit der Musik zu singen, denn die Musik
schwingt ja über die Sprecher hinweg.
Ich glaube, dass das uns sowohl bei Frau Ostermeyer als auch bei Herrn Fusso wirklich gelungen ist, auch in den anderen Sprechpartien.
Die Gefahr ist immer, dass ein musikalischer Mensch, und die sind ja auch so musikalisch fast wie Musiker, dass die, wenn die diesen Rhythmus und diesen Beat und das
im Kreuz haben, dass sie anfangen mit uns mit zu vibrieren und dann eben so zu singen mit der Stimme, wie die Sänger eigentlich singen sollen.
Und gerade das tun sie nicht und das finde ich so richtig für das Stück.
Herr Albrecht, werden Sie in der nächsten Saison häufiger mit dem ORF-Sinfonieorchester zusammenarbeiten?
Was werden Sie überhaupt in Wien machen?
Werden Sie eine Oper dirigieren, eine neue Oper einstudieren?
Ich werde das im Repertoire weiter dirigieren, was ich bis jetzt hatte, also meine Einstudierung der Trojaner, dann Salome, Boris, eine Zauberflöte mache ich, einen Tristan mache ich mal mit der Nilsson und dann am Ende der Saison eine Neueinstudierung von Jenufa.
Worauf ich mich sehr freue.
Das ist die alte Inszenierung von Otto Schenk, aber mit einer völligen Umbesetzung.
Und der Clou der Geschichte ist, dass Juri Natz, die ja die große Wiener Jennufer war, zum ersten Mal jetzt Küstlerin singt.
Und die Benadschkowar, diese wunderbare junge Slowakin, singt die Yennefer.
Wir ergänzen dieses Gespräch mit dem Dirigenten Gerd Albrecht noch mit einem kurzen Ausschnitt aus der heutigen Generalprobe zur Heiligen Johanna auf dem Scheiterhaufen von Arthur Honecker.
Das also ist eine musikalische Kostprobe aus dem Oratorium Die Heilige Johanna auf dem Scheiterhaufen von Arthur Honegger.
Heute Abend bei den Salzburger Festspielen, aufgeführt vom ORF Symphonieorchester unter der Leitung von Gerd Albrecht.
Das gesprochene Wort kommt ja bei den Salzburger Festspielen heuer gegenüber der Musik bei weitem zu kurz.
Bedingt durch den Umbau des Salzburger Landestheaters und durch die Verschiebung von Hochhutz »Der Tod eines Jägers« fanden heuer bis jetzt nur zwei Vorstellungen des »Jedermanns« statt.
Heute Abend wird nun Klaus-Maria Brandauer im »Mozarteum« den einzigen Rezitationsabend der Festspiele geben.
Thema des Abends »Poesie und Revolution«.
Brandauer hat dazu unter anderem Texte von Flemming, Griffius, Schiller, Büchner und Heine ausgewählt.
Mit dem Schauspieler und Regisseur unterhielt sich Brigitte Hofer.
Herr Brandauer, Sie haben für Ihren Vortragsabend ein nur auf den ersten Blick sehr gegensätzliches Thema gewählt, nämlich Poesie und Revolution.
Ihr Programm beginnt bei Altdurchdeutscher Dichtung und reicht bis zur zeitgenössischer deutschsprachiger Lyrik.
Unter welchen Gesichtspunkten haben Sie diese Auswahl getroffen, eine Auswahl, die sowohl der Poesie wie der Revolution gleichermaßen gerecht werden soll?
Ich habe die deutschsprachige Literatur.
vom Beginn der deutschen Literatur, also des Althochdeutschen bis hin zur Neuzeit untersucht, unter diesem Aspekt Poesie und Revolution und bin darauf gekommen, dass wir überall dort, wo wir Geschichtsbetrachtungen, Zeitbetrachtungen von Dichtern haben und nicht von Geschichtsschreibern,
die Sache, die ich meine, zusammenfällt.
Poesie und Revolution.
Dort müsste man eher noch sagen, Poesie und Mythos.
Wie zum Beispiel Soße ben Renki, Soße lide Renki, Blurzi Blurda, Benzi Bena, Lidzi Geliden, Soße Gelimida Sin.
Das heißt ungefähr, Blut zu Blut, Bein zu Bein, Glied zu Gelied,
als wären sie zusammengeleimt.
Das ist ein Zauberspruch, ich beginne so.
Wenn dann Walter von der Vogelweide ein bürgerliches Mädchen mit einem Liebeslied bedenkt, dann ist das schon fast eine revolutionäre Geste.
Das ist eine außerordentliche Sache, wenn man bedenkt, wie lange das her ist, dass nicht die hohe Frau von Stand der Gegenstand dieses Gedichtes unter den Linden ist, sondern ein einfaches Mädchen, so ist das eine außerordentliche Tat, abgesehen von der Schönheit der Sprache von Walter.
Ihr Programm erstreckt sich aber dann bis Bert bricht.
Es ist ein sehr großer Bogen im Zentrum, dessen steht wohl der Dialog zwischen Philipp und Marco Posa aus dem Don Carlos.
Ja, Schiller kann in einem solchen Thema sicherlich nicht fehlen.
Schiller, der nicht nur seinem Posa sagen lässt, dass er ein Bürger derer ist, welche kommen werden, sondern
Das trifft auch auf Schiller zu, ein großer Mann der Freiheit.
Nun sind Sie als Schauspieler, aber auch als Regisseur und auch als Bearbeiter von Stücken, so wie kürzlich in der Judith von Toledo, eigentlich dauernd beschäftigt, nicht nur in Österreich, sondern auch im Ausland.
Wie sehr können Sie in Ihrer Arbeit das wichtige Thema der Gedankenfreiheit verwirklichen?
Mein Gott, das ist sicherlich zu kurz, jetzt zwischen uns beiden das Thema erschöpfend abzuhandeln.
Das werden Sie verstehen, darüber werden viele Bücher geschrieben.
Ich selber bin ziemlich glücklich, dass ich ziemlich frei arbeiten kann, was meine Arbeitgeber und meine Kollegen betrifft.
Natürlich habe ich gerade in letzter Zeit und gerade speziell bei den Juden von Toledo
einiges über mich ergehen lassen müssen, weniger vom Publikum, sondern aus großen Teilen der Presse.
Und da kann ich nur sagen, dass ich mich gerne kritisieren lasse, was ästhetische Prinzipien in meiner Arbeit betreffen, wenn man sie für falsch findet oder sie nicht mag, aber was meine Haltung betrifft, die hinter der Interpretation steht, darüber lasse ich gerne mit mir reden, aber nicht
um mich zu überzeugen, sondern diejenigen, die mir noch nicht glauben, zu überzeugen.
Werden Sie das auch mit der ersten Inszenierung am Theater in der Josefstadt, mit der die neue Saison eröffnet wird, mit dem grünen Kakadu, mit dem großen Wurstel, jetzt durchführen, diese Meinung?
Sie hat auch in diesem Abend Platz, vor allen Dingen in dem grünen Kakadu, dem zweiten Stück dieses Abends.
Wenn gleich die Relevanz von Freiheit, von Gedankenfreiheit nicht so eingeengt vorkommt, wie wir uns das in Stücken wünschen würden, sondern viel globaler und wir
ungeheuer konkurrenziert sind in diesem Stück durch das große Thema der französischen Revolution.
Nach diesem Gespräch mit Klaus-Maria Brandauer, der heute bei den Salzburger Festspielen einen Rezitationsabend hält mit dem Thema Poesie und Revolution zur realen Wirklichkeit.
Noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der Wiener Landesvorsitzende der jungen Generation in der SPÖ, Edlinger, hat sich nach einer Meldung der sozialistischen Korrespondenz gegen den Vorschlag von Finanzminister Andros auf Einführung eines Selbstbehalts bei den Spitalskosten ausgesprochen.
Edlinger meinte, diese Kostenbeteiligung würde sozial schwächere Schichten treffen.
Der Gesundheitssprecher der ÖVP, Wien Lehner, bezeichnete den Vorschlag eines Selbstbehalts als extrem pensionistenfeindlich.
Die Bundeswirtschaftskammer hat in einer Aussendung den Androsch-Vorschlag begrüßt, aber gleichzeitig davor gewarnt, andere Sanierungsmöglichkeiten unbeachtet zu lassen.
In den Fremdenverkehrsgebieten werden die Übernachtungszahlen der Vorsaison bis Ende Juni als zufriedenstellend bis gut bezeichnet.
In Kärnten stiegen die Übernachtungen um 3,2 Prozent, in Tirol um 4 Prozent und in Salzburg um 8,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Bemerkenswert ist in Salzburg die Steigerung des Inländer Fremdenverkehrs um 14 Prozent.
Für Oberösterreich und die Steiermark wurden noch keine Zahlen veröffentlicht.
Jordanien.
Der amerikanische Außenminister Vance hat heute in der Hauptstadt Amman, der vierten Station seiner Nordostreise, die Beratungen mit König Hussein über eine Friedenslösung fortgesetzt.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand erneut der Vorschlag, im September eine arabisch-israelische Arbeitsgruppe in New York einzuberufen, die eine neue Genfer Nordostkonferenz vorbereiten soll.
Libanon.
Nach Angaben der Beiruter Zeitung Anawar hat die Sowjetunion Somalia aufgefordert, die Kämpfe mit Äthiopien einzustellen.
Die Zeitung meldet, der Kreml habe den somalischen Staatschef aufgefordert, die Kämpfe um die Provinz Ogaden zu beenden, da sie einem somalisch-sowjetischen Bündnis widersprechen würden.
Sowjetunion.
Nach einer Meldung aus Moskau hat der Nordjemen den Korrespondenten der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS des Landes verwiesen.
Gründe für die Ausweisung wurden nicht mitgeteilt.
Die TASS bezeichnete die Ausweisung als unfreundlichen Akt.
Europäische Gemeinschaften.
Die EG-Kommission in Brüssel rechnet damit, nach der Sommerpause vom Ministerrat, das Mandat zur Aufnahme konkreter Verhandlungen mit der Volksrepublik China zu erhalten.
Wie aus Brüssel verlautet, dürfte ein Handelsabkommen geschlossen werden, das China die Meistbegünstigung sichert und es damit vor Diskriminierungen als Nichtmitglied des internationalen GATT-Zollabkommens schützt.
Mit diesen Meldungen, meine Damen und Herren, haben wir 60 Minuten Information zur Mittagszeit abgeschlossen.
Sie wissen, Nachrichten wieder vom aktuellen Dienst zu jeder vollen Stunde und ausführliche Berichte wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 beim Abendjournal.
Das Team des Mittagsjournals verabschiedet sich.
Ein schönes Wochenende und wenn Sie auf Urlaub gehen, schönen Urlaub und wenn Sie noch auf Urlaub sind, haben Sie noch viele schöne Tage.