Mittagsjournal 1977.11.26

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Hier ist der aktuelle Dienst mit seiner ausführlichen Mittagsinformationssendung.
    Guten Tag meine Damen und Herren, durch die Sendung führt sie heute Herbert Dobrowolny.
    Bis 13 Uhr in den nächsten 60 Minuten sind Beiträge zu folgenden Themen aus dem In- und dem Ausland geplant.
    In Graz findet seit gestern der Landesparteitag der SPÖ Steiermark statt.
    Ein Parteitag, der unter dem Motto Sicherheit für die Zukunft steht.
    Unter anderem wird auch heute Bundeskanzler Kreiske ein Referat halten.
    Wir hoffen noch in diesem Mittagsjournal über diesen Landesparteitag berichten zu können.
    Außerdem werfen wir einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
    Die wichtigsten Themen aus dem Ausland, schwedische Koalitionskrise wegen Atomprogramms der Atomkraft Gegner Feldin, sieht sich nun gezwungen entweder sein Versprechen einzuhalten oder andere Lösungsmöglichkeiten für die schwedische Wirtschaft zu finden.
    Somalia versucht sich nun nach dem Hinausschmiss der Sowjetunion an den Westen anzunähern.
    Ein weiteres Thema.
    Und dann das zweite internationale Sacharow-Hearing in Rom.
    Das hat gestern begonnen.
    Wir hoffen noch mit Rom Kontakt aufnehmen zu können.
    Ein Thema aus dem Bereich der Wissenschaft, in den Vereinigten Staaten haben neue Experimente begonnen, neue Experimente auf der Suche nach intelligenten außerirdischen Wesen.
    Die Kultur informiert sich dann noch über die Premiere des Musicals Mayflower im Theater an der Wien und bringt ein Gespräch mit dem Schriftsteller Charles Berlitz, der Mann, der durch sein Buch Verschwunden im Bermuda-Dreieck bekannt geworden ist.
    Vorerst aber wie immer zu ihrer besseren Übersicht das Wichtigste aus aller Welt, die Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn, Sprecher Wolfgang Hofeneder.
    Nahe Osten.
    Der ägyptische Präsident Sadat hat heute in der mit Spannung erwarteten Rede vor dem Parlament in Kairo seine Reisen nach Jerusalem gerechtfertigt.
    Sadat sagte, er habe Israel besucht, um den Teufelskreis zu durchbrechen, in dem der israelisch-arabische Konflikt eingeschlossen war und um einen Dialog einzuleiten.
    Bei den Verhandlungen mit der israelischen Führung habe man sich darauf geeinigt, bei der Genfer Nahostkonferenz alle Probleme ernsthaft und objektiv zu diskutieren, ohne mit Verfahrensfragen Zeit zu verlieren.
    Außerdem sei Übereinstimmung darüber erzielt worden, dass die Sicherheit aller am Nahostkonflikt beteiligten Parteien garantiert werden müsse.
    Sadat versicherte, sein Besuch in Jerusalem habe dazu beigetragen, das Misstrauen der Israelis zu beseitigen.
    Frieden im Nahen Osten könne es allerdings nicht geben, solange arabische Gebiete besetzt und die Rechte der Palästinenser nicht voll anerkannt seien.
    Die Abgeordneten bereiteten den Präsidenten einen begeisterten Empfang.
    Viele von ihnen riefen im Chor, Willkommen, Sadat, Held des Friedens.
    Auch bei der Fahrt zum Parlament wurde Sadat von der Bevölkerung umjubelt.
    Bei der Bildung einer gemeinsamen Front der arabischen Kritiker an Präsident Sadat ist es offensichtlich zu Schwierigkeiten gekommen.
    Nach libanesischen Zeitungsberichten hat Libyen den Irak von dem Gipfelgespräch ausgeschlossen, das Anfang Dezember in Tripolis stattfinden soll.
    In Damaskus bemüht sich derzeit der Vorsitzende der palästinensischen Befragungsorganisation Arafat um eine Vermittlung zwischen Syrien und dem Irak.
    Nach Saudi-Arabien hat auch Jordanien zu einer Mäßigung der Kampagnen gegen Präsident Sadat aufgerufen.
    In einer Erklärung der Regierung in Amman heißt es, eine Spaltung des arabischen Lagers müsse unbedingt verhindert werden.
    Die jüngste Entwicklung im Nahen Osten nach den Verhandlungen des ägyptischen Präsidenten in Jerusalem wird auch ein Hauptthema der Gespräche zwischen dem syrischen Präsidenten Assad und dem französischen Ministerpräsidenten Barr sein, der heute zu einem zweitägigen Aufenthalt in Damaskus eintrifft.
    Die UNO-Vollversammlung hat in der vergangenen Nacht in einer neuen Nahost-Resolution die Besetzung arabischer Gebiete durch Israel verurteilt und den vollständigen Rückzug der Israelis aus diesen Territorien gefordert.
    Außerdem wird die Wiedereinberufung der Genfer Konferenz unter Beteiligung der palästinensischen Befragungsbewegung verlangt.
    USA
    Nach einer Schätzung der Morgan Guaranteed Trust Company in New York werden die Auslandsanlagen der OPEC-Länder Ende des Jahres 200 Milliarden Dollar übersteigen.
    Da die Außenverschuldung der Erdöl exportierenden Länder bei 50 Milliarden Dollar liegt, dürften die Netto-Auslandsanlagen nach Ansicht der Bank zum Jahresende etwa 155 Milliarden Dollar erreichen.
    Für das kommende Jahr wird mit einem Rückgang des Überschusses gerechnet, weil die Importe in die OPEC-Länder viel stärker steigen dürften als die Einnahmen aus dem Erdöl.
    Frankreich serviert Union.
    Bei einem gestern abgeschlossenen zweitägigen Symposium des Europarates in Straßburg zum Thema Energie und Umwelt haben etwa 100 Delegierte aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft übereinstimmend die Reduzierung der Abhängigkeit von importiertem Erdöl als Hauptziel für die westeuropäische Energiepolitik bezeichnet.
    Die Vorschläge zur Erschließung alternativer Energiequellen reichten von einem verstärkten Ausbau der Kernkraftwerke, Übernutzung von Wind- und Sonnenenergie bis zu einer Intensivierung der Kohlengewinnung.
    Die Zukunft der Kohle im weltweiten Energiesystem ist auch das zentrale Thema einer vom österreichischen Institut für angewandte Systemanalyse und von der sowjetischen Akademie der Wissenschaften veranstalteten Konferenz, die am Montag in Moskau beginnen wird.
    USA.
    In der Sowjetunion haben sich in den vergangenen 20 Jahren zwei schwere atomare Unfälle ereignet.
    Dies teilten Mitarbeiter des amerikanischen Verbraucheranwaltes Nader, die einen Blick in Akten der CIA hatten, gestern in Washington mit.
    Zu den Unfällen soll es 1958 und 1961 gekommen sein.
    Beim ersten Unglück einer Explosion in einer Anlage für Atomrückstände im asiatischen Teil des Urals seien mehrere tausend Menschen ums Leben gekommen.
    Der Ort des zweiten Unfalls ist nicht bekannt.
    Japan.
    Nach einer Meldung der Tageszeitung Tokyo Shimbun hat die Volksrepublik China vor drei Tagen eine Mittelstreckenrakete, die einen atomaren Sprengkopf tragen kann, erfolgreich getestet.
    Die Rakete mit einer Reichweite von etwa 3.500 Kilometern soll im Gebiet der ehemaligen Manchurei abgefeuert worden sein und ihr Ziel in der Wüste von Sinkiang planmäßig getroffen haben, heißt es in dem Bericht.
    Mindestens zwei vorhergehende Tests der Mittelstrecken-Atomrakete sollen fehlgeschlagen sein.
    Der letzte davon am 30.
    Oktober, schreibt Tokyo Shinbun.
    Sowjetunion.
    Etwa zehn Personen wurden gestern vom Polizisten daran gehindert, das Gebäude der Botschaft der Vereinigten Staaten in Moskau zu betreten.
    Angestellte der amerikanischen Mission berichteten, die Sicherheitsbeamten hätten einen der Männer zusammengeschlagen und ihn dann mit einem Auto ohne Nummernschild weggebracht.
    Die anderen Personen seien ebenfalls abgeführt worden.
    Der Vorfall war der dritte dieser Art, der sich in Moskau in diesem Jahr ereignete.
    Österreich.
    Bundespräsident Kirchschläger war heute erster Gast einer vom Bundesjugendring gemeinsam mit Organisationen der Entwicklungshilfe veranstalteten Aktion zur Unterstützung der Staaten der Dritten Welt.
    Kirchschläger kaufte die erste aus Jute hergestellte Tragtasche aus Bangladesch.
    Diese Tasche mit dem Aufdruck, Jute statt Plastik, sind das äußere Symbol einer Aktion, mit der auf Möglichkeiten der Entwicklungshilfe zum Nutzen der Armen und der industrialisierten Länder hingewiesen werden soll.
    Arbeitsintensive Rohstoffverarbeitung im Herkunftsland hilft den Ärmsten der Armen gegen Arbeitslosigkeit und Hunger und für die industrialisierte Welt bedeuten Jute-Waren im Vergleich zum Kunststoff geringere Umweltbelastung und Energieersparnis.
    Seit gestern Mittag findet in Graz der für zwei Tage anberaumte Landesparteitag der SPÖ Steiermark statt.
    Unter dem Motto «Sicherheit für die Zukunft» befassen sich mehr als 700 Delegierte mit der politischen Zukunftsarbeit und mit Änderungen des Organisationsstatuts.
    Höhepunkt der Beratungen des höchsten Gremiums der steirischen Sozialisten ist das heutige Referat Bundeskanzler Kreiskis.
    Die Möglichkeit für Klein- und Mittelbetriebe Forschungsrücklagen zu bilden, um ihnen das Ansparen von Finanzierungsmitteln zu erleichtern, forderte heute ÖVP-Bundesparteiobmann Tauß in einer Sitzung des Veradelberger Landesparteivorstandes in Feldkirch.
    Nach dem Scheitern des Austro-Porsche-Projekts bestehe nun vielleicht Aussicht, dass die Regierung auf den Boden der harten Realität zurückkehre und die von der ÖVP vorgeschlagene Maßnahmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze aufgreife, fügte Tauß hinzu.
    Dazu sei mühsame Kleinarbeit notwendig.
    Die Volkspartei wäre bereit, diese Kleinarbeit zu machen, wollte aber dafür in zwei Jahren den Wählerauftrag erhalten.
    Das sogenannte Maßnahmenpaket der Bundesregierung verlange Opfer von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
    Diese Opferbereitschaft und den Willen zur Sparsamkeit lasse dagegen die Bundesregierung vermissen, sagte heute Bundesparteiobmann Peter in einer Sitzung des freiheitlichen Bundesarbeitnehmerreferats in Wien.
    Arbeitnehmerkreise empfänden es als Provokation, dass in einer Zeit der wirtschaftlichen Rückschläge der Luxus des Neukaufs von Dienstwagen der höchsten Kategorie beibehalten werde und die Repräsentationslawine der Bundesregierung im Jahre 1976 auf mehr als 30 Millionen Schilling angewachsen sei, fügte Peter hinzu.
    Das waren die Meldungen.
    Das Wetter.
    Eine Tiefdruckrinne reicht von Skandinavien bis in den Mittelmeerraum.
    Sie bestimmt auch im Alpenraum das Wettergeschehen.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Im gesamten Bundesgebiet stark bewölkt oder bedeckt und verbreitet Schneefall.
    Winde aus West bis Nord.
    Nachmittagstemperaturen minus 2 bis plus 4 Grad.
    Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 6 bis plus 1 Grad.
    Die Vorschau auf morgen Sonntag.
    Örtlich aufgelockert, sonst meist stark bewölkt.
    Strichweise weitere Schneefälle.
    Nördliche Winde.
    Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 4 Grad.
    Das Wetter um 12 Uhr.
    Wien bedeckt 4° Nordwind, 30 km in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt 4° Nordwind, 30 km pro Stunde.
    Linz bedeckt Schneeregen 1° West 10.
    Salzburg bedeckt Schneefall 0° Nordwest 10.
    Innsbruck bedeckt Schneeschauer, minus 1 Grad, Ostwind 3 km in der Stunde.
    Bregenz bedeckt 1 Grad, Nordost 3.
    Graz bedeckt 3 Grad, Nordwest 20 und Klagenfurt bedeckt 1 Grad, Westwind 5 km in der Stunde.
    Soweit also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsjournal.
    Wenn Sie die Zeit vergleichen wollen, es ist jetzt 12 Uhr und 11 Minuten, vier Minuten vor Viertel Eins.
    Wir beginnen nun unsere ausführliche Berichterstattung mit einem Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
    Die Zitate für die Inlandspresseschau hat heute Leopold Esterle zusammengestellt.
    Zentrales Thema der Leitartikel ist auch heute die Verhaftungsweihe junger Österreicher im Zusammenhang mit der Palmas-Entführung.
    Die Kommentatoren widmen sich aber in erster Linie den Hintergründen der Affäre.
    So meint beispielsweise Manfred Scheuch im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung, dass die Palmers Entführung aus dem Dunstkreis der sich von Deutschland ausbreitenden Terrorszene nicht mehr wegzudenken sei.
    Er schreibt, bezeichnend ist, dass Herkunft und Milieu der Geiselgangster mit dem übereinstimmt, was auch die deutsche Terrorszene kennzeichnet.
    Studenten, Bürgersöhne aus gutem Haus, keineswegs Entrechtete, denen man Hass auf die Gesellschaft zubilligen könnte, eine bürgerliche Familienaffäre, wie es kürzlich Günther Nenning genannt hat.
    Eine Affäre freilich, die die ganze Gesellschaft betrifft.
    Denn diese wahnwitzigen Bürgersöhne provozieren den Ruf nach dem Übervater mit der starken Hand und sie bringen überdies durch revolutionäre Phrasen die berechtigte Forderung nach Änderung der Gesellschaft in Verruf.
    Soweit Manfred Scheuch in SPÖ-Organ Arbeiterzeitung.
    Auch Hermann Tschekal im sozialistischen Oberösterreichischen Tagblatt stellt fest, dass sich die Terroristen keineswegs aus der sozialen Unterschicht, sondern aus dem Bürgertum rekrutieren.
    Er meint, dass diesem Phänomen größte Aufmerksamkeit zugewendet werden muss, wenn man den Terrorismus an seinen Wurzeln bekämpfen möchte und schreibt, Einer der wichtigsten Bestandteile einer Rezeptur gegen den Terror wird die Erziehung sein müssen.
    Eine Erziehung, die sich nicht im luftleeren, keimfreien Raum, sondern inmitten der gesellschaftlichen Wirklichkeit abspielt.
    Und das muss zugleich eine Erziehung sein, die schon dem jüngsten Staatsbürger das untrügliche Gefühl vermittelt, irgendwelchen Mächten nicht ohnmächtig ausgeliefert und daher auch niemals auf Gewalt angewiesen zu sein.
    Kekal kommt zu dem Schluss.
    So viel aus dem sozialistischen oberösterreichischen Tagblatt.
    Für Otto Schulmeister in der Wiener Tageszeitung Die Presse sind die Revolutionäre und ihre winzige Sympathisantenszene in Österreich, wörtliches Zitat, belustigte Schmeißfliegen vom Misthaufen einer saturierten Gesellschaft.
    Schulmeister schreibt, die Bundesrepublik ist uns lieb und teuer, doch ist Österreich kein Ausweich-Krieg-Schauplatz für Klammheimliche, für Intellektuelle oder Literaten.
    Und dass es jemanden geben sollte, der meinte, man müsse Österreich anderer Leichengift injizieren, um ihm seine scheußliche Gemütlichkeit, seine bürgerliche Geselligkeit auszutreiben.
    Nein, so weit möchte doch keiner gehen.
    Wenn die ersten Österreicher aber daran glauben müssen, werden die Förderer dieser miesen Sympathisantenszene, manchen von ihnen ist für Geld alles feil, gewiss von nichts wissen wollen.
    Ein Bundespräsident Jonas hat schon vor Jahren über all das den Kopf geschüttelt.
    Nun ist es da.
    Soweit Zitate aus Kommentaren zum Thema Palmers Entführung und Terror.
    Im Leitartikel der Salzburger Nachrichten befasst sich Gerold Christian unter dem Titel Die programmierte Niederlage mit den Aussichten der ÖVP bei den nächsten Nationalratswahlen.
    Christian hält sie für gering und begründet seine Ansicht damit, dass der Kreis der ÖVP-Funktionäre die Schwierigkeiten ausschließlich dem Parteiobmann zuschiebt.
    Christian schreibt, sie verlangen von Taus Konsequenz in der politischen Konfrontation, schreien aber sofort auf, wenn sie tapfer sind, sobald die Konsequenz des Parteiobmannes ihre kleinen politischen Kreise zu stören beginnt.
    In der Regel intrigieren sie die offene Auseinandersetzung mit dem Parteiobmann meidend und zwinkern dem politischen Gegner freundschaftlich, humilde bittend, verstohlend zu, um sich solcher Art das Wohlwollen der Regierung, der SPÖ oder sozialistisch dominierter Institutionen zu erhalten.
    Die ÖVP kümmert sich dabei wenig, der Parteiobmann noch weniger.
    Der gute ÖVP-Funktionär denkt an sich zuerst.
    Und Gerold Christian schließt?
    Mit einer derartigen Einstellung können Parteien nirgendwo Wahlen gewinnen.
    Der Pessimismus in weiten Bereichen der Volkspartei ist daher berechtigt.
    Gehen die Wahlen für die ÖVP 1979 tatsächlich so aus, wie sie von vielen Funktionären jetzt vorbereitet werden, wird eine neue Personaldebatte unausbleiblich sein.
    Man wird die Köpfe der Spitze verlangen, das hat bei der Volkspartei Tradition.
    Man wird das nächste Mal aber nicht umhinkönnen, beim Köpferollen auch jener zu gedenken, die die Arbeit des Parteiobmannes nicht nur nicht unterstützt, sondern sabotiert haben.
    Soweit die Salzburger Nachrichten.
    In der kleinen Zeitung Graz befasst sich Kurt Vorhofer unter dem Titel Ein SP Österreich mit der Person von Bundeskanzler Kreisky.
    Anlass?
    Am 1.
    Mai des kommenden Jahres wird Bruno Kreisky Julius Raab überholen, der bis zu diesem Zeitpunkt noch Rekordhalter bei der Dauer der Kanzlerschaft sein wird.
    Denn vom 1.
    Mai an wäre Kreiskies Kanzlerschaft die längste in der Geschichte der Ersten und Zweiten Republik.
    Nach einem kurzen historischen Rückblick skizziert Vorhofer die Macht der SPÖ, die allein regiert, mit ihrer Mehrheit das Parlament beherrscht, den staatlichen Machtapparat kontrolliert und damit von der Wirtschaft und vom ÖGB natürlich unterstützt wird und stellt die Frage des Gegengewichtes.
    Vorhofer glaubt, dass eine Gegenmacht zur Regierungsübermacht noch immer die ÖVP darstellt, solange sie von fast zwei Millionen Wählern getragen wird.
    Dann stellt der Autor die Frage, ob es auch bei Bruno Kreisky persönlich Gegengewichte gibt.
    Vorhofer schreibt, eine gewisse Sicherheit liegt in der Vielfältigkeit seines Wesens.
    Er, der seine reich gegliederte Innenwelt offenbar auch in der Außenwelt wiederfinden möchte, lässt viele Bürgerliche gut leben, indem er ihnen zu Subventionen und Posten verhilft.
    Auch dadurch, dass er sich gerne mit Bürgerlichen umgibt.
    Die Monotonie einer Gesellschaft aus Gewerkschafts- und SPÖ-Funktionären würde Kreisgeselisch gar nicht aushalten.
    So lässt er schon aus diesem Grund 100 Blumen blühen, ohne dabei freilich auch nur das Minderste zu riskieren.
    Denn alle Blumen neigen sich der Sonne zu.
    Julius Raab war gewiss weniger vielfältig, dafür aber beherrschter als Bruno Kreisky.
    Raab war stets ein Mann des Maßes, jedenfalls als Bundeskanzler.
    So ging Raab im Kampf gegen die SPÖ auch nie aufs Ganze, aufs Äußerste.
    Es wird Bruno Kreisky vermutlich gelingen, den Rekord von Julius Raab bei der Dauer der Amtszeit zu überbieten.
    Nur zum Staatsmannrekord des großen Julius könnten dann doch noch ein paar Zentimeter fehlen.
    Das war die Inlandspresse-Show heute zusammengestellt von Leopold Esterle.
    Die Frage um die Atomkraft in Österreich ist in den vergangenen Wochen kaum mehr gestellt worden.
    Die letzte groß angelegte Aktion der Kernkraftwerksgegner war ja die Demonstration am Nationalfeiertag.
    Die Kundgebung ist auch durch eine Äußerung von Bundeskanzler Kreisky in Erinnerung geblieben.
    Kreisky sagte damals sinngemäß, er lasse eine Abordnung der Demonstranten zwar bei sich vorsprechen, aber auf der Straße diskutiere er nicht mit Lausbuben.
    Und überhaupt werde er den Ballhausplatz für gewisse Demonstrationen sperren lassen.
    Ein Vorhaben, das Kreisky dann später wieder fallen gelassen hat.
    Vor einigen Tagen nun hat der Sprecher der Elektrizitätswirtschaft Airbache unter anderem angekündigt, das erste österreichische Atomkraftwerk in Zwentendorf werde voraussichtlich im August nächsten Jahres den Betrieb aufnehmen.
    Und das, obwohl man noch immer keine Lagerstätten für den radioaktiven Müll gesichert hat.
    Man verhandelt zwar mit der Bundesrepublik Deutschland, mit dem Iran und sogar mit den Vereinigten Staaten, aber fixe Zusagen sind noch von keiner Seite eingetroffen.
    In Schweden ist nun die Frage der Atomkraft vor mehr als einem Jahr zur politischen Zeitbombe geworden.
    Bei den Wahlen zum Parlament entschied sich die Bevölkerung für den Atomkraftgegner Feldin.
    Palme musste nach 44 Jahren sozialdemokratischer Regierung in Schweden den Hut nehmen.
    Nun aber hat sich die Situation für den jetzigen Ministerpräsidenten Veldin verschärft.
    Einerseits soll er zu seinem Nein zur Atomkraft stehen, andererseits wird er damit die schwierige Situation Schwedens noch verschärfen.
    Hören Sie Günther Grafenberger.
    Ein gutes Jahr nach der Ablösung der 44 Jahre lang regierenden Sozialdemokraten scheint das einzutreten, was Olof Palme im letzten Wahlkampf immer wieder die drei bürgerlichen Parteien Zentrum, Liberale und Konservative fragte, nämlich, wie wollt ihr angesichts eurer Uneinigkeit in der Kernkraftfrage nur gemeinsam regieren?
    Nachdem Mitte der Woche die überparteiliche Energiekommission mitteilte, dass auch sie sich nicht darüber einigen konnte, ob es bei den gegenwärtig arbeitenden sechs Kernkraftwerken bleiben soll,
    ob entsprechend einem früheren Reichstagsbeschluss die sechs in Bau befindlichen Werke geladen werden oder ob Schweden bis 1985 auf Atomkraft ganz und gar verzichtet, wie es dem bürgerlichen Kabinettschef Turbjörn Ferdin vorschwebt, wird sich dieser nun wohl oder übel entscheiden müssen.
    Die Gretchenfrage, wie hältst du es mit der Kernkraft, kann er nicht länger wie einen schwarzen Peter den Fachleuten zur Beantwortung zuschieben, wie etwa der schwedischen Industrie, die aufgefordert wurde zu beweisen, dass der Atommüll sicher gelagert werden kann.
    An dieser Unentschlossenheit für den Dienst, sich in der Kernfrage zu entscheiden, droht nicht nur die Dreierkoalition zu platzen, sondern dem ohnehin von schwerem Wirtschaftsfieber geschüttelten Lande drohen Massenarbeitslosigkeit und Milliardenverluste, sollte man die fertigen oder halbfertigen Werke einmuten oder gar abreißen.
    Das Dilemma äußert sich auch darin, dass laut Veldin Schweden mehr und mehr auf Öl verzichten sollte, das heute 70 Prozent des Energiebedarfes deckt.
    Fachleute haben ausgerechnet, dass man dann mindestens 50 neue Kernkraftwerke bauen müsste.
    Da aber hierbei Verdiensbäuerliche Zentrumspartei ebenso Nein sagt, wie etwa gegenüber einem Ausbau der Wasserkraft, über die Schweden reichlich verfügt, bleibt nur die Windkraft übrig.
    Wie es damit steht, wissen wir alle.
    Die bisherigen Versuche stecken noch in den Kinderschuhen.
    Schweden verfügt über 20 Prozent der Uranvorkommen dieser Welt, die wertmäßig den norwegischen Öl- und Gasvorkommen in der Nordsee entsprechen.
    Aber auch die dürfen laut Beschluss der dort liegenden zwei Gemeinden nicht abgebaut werden, um nicht die Natur zu verschandeln.
    Die Naturliebe der Schweden, wie auch der übrigen Skandinavier, ist so groß, dass sie erfolgreich Schwedens Industriepläne blockieren.
    Sie wollen Schweden als eine Art Naturreservat behalten, und Ferdin ist dabei gewissermaßen die Gallionsfigur.
    Seine Zentrumspartei ist der ökologische Apostel Schwedens.
    Seine liberalen und konservativen Koalitionspartner kannten gewiss diese Auffassung des Zentrums, als sie vor gut einem Jahr eine Koalitions-Ehe schlossen.
    Doch hofften sie, im Laufe der Reise ihren störrischen Partner überreden zu können.
    Nichts von alledem.
    Ferdin hat sowohl gegenüber seiner eigenen Partei als auch dem schwedischen Volke sein Wort verpfändet wie einst Martin Luther, hier stehe ich, ich kann nicht anders.
    Das Armen hat er zwar nicht gesagt, aber über die Dreierkoalition wird vielleicht bald das Armen gesprochen werden.
    Verdien hat angekündigt, dass er zurücktreten wird, wenn die beiden Partner nicht auf sein Nein zur Kernkraft einschränken.
    Und das tun sie nicht.
    Die Zentrumspartei hat erklärt, dass sie nicht auf Verdien verzichtet und dann aus der Regierung ausscheidet.
    Ohne sie können die beiden anderen aber nicht regieren, die in der Kernkraftfrage der sozialdemokratischen Auffassung nach Bau neuer Werke viel näher stehen als ihrem Koalitionspartner.
    Was bietet sich also als Alternative an?
    Einmal eine sozialliberale Koalition nach Bonner Muster.
    Das aber würde die Liberalen für künftige bürgerliche Regierungsexperimente ziemlich unmöglich machen.
    Oder eine sozialdemokratische Minderheitsregierung wie gehabt.
    Oder vorzeitige Neuwahlen.
    Oder ein weiter Wursteln bis zu den fälligen Wahlen im September 1979.
    Scheitert die bürgerliche Regierung, dann ist es vermutlich für die nächsten 44 Jahre aus mit einer bürgerlichen Alternative zur Sozialdemokratie.
    die heute angesichts dieses Dilemmas und der schweren Wirtschaftskrise mit täglichen Betriebsstilllegungen und einer Auslandsverschuldung von 43 Milliarden Schwedenkronen nichts weiter zu tun braucht, als abzuwarten, die Däumchen zu drehen und die bürgerliche Regierung in ihrem eigenen Saft schmoren zu lassen.
    Über den Gewissenskonflikt des bürgerlichen Ministerpräsidenten Veldin in Schweden informierte sich in diesem Beitrag Günther Grafenberger.
    Mittlerweile ist es 12 Uhr und 25 Minuten geworden, fünf Minuten vor halb eins.
    Gibst du mir Waffen, dann bist du mein Freund.
    Diesen Leitspruch dürften sich verschiedene afrikanische Führer auf ihre Fahnen geschrieben haben.
    Und die Sowjetunion scheint bestrebt zu sein, möglichst viele Freunde zu haben.
    Manchmal holt sich aber das Mutterland des Kommunismus dabei auch kalte Füße, so zum Beispiel als Ägypten der sowjetischen Militärberater überdrüssig war und sie nach Hause schickte.
    Offiziell nennt man das dann Aufkündigung des Freundschaftsvertrages.
    Und mit dem Abzug der Freunde aus der UdSSR versiegt auch die Quelle aus der bis zu diesem Zeitpunkt Waffen eifrig sprudelten.
    Eine unangenehme Nebenerscheinung, die dadurch wettgemacht werden soll, dass man sich einfach von Osten nach Westen wendet.
    Also wenn schon keine Waffen aus dem Arbeiterparadies, so dann wenigstens Kriegsmaterial aus kapitalistischen Staaten.
    Aber auch diese Rechnung geht nicht immer auf, wie am Beispiel Somalias zu sehen ist.
    Denn entgegen den Erwartungen öffnete der Hinausschmiss der Sowjets aus Somalia nicht die Schleusen für einen westlichen Waffenregen, wie Peter Laudern zu berichten weiß.
    Somalia ist noch nie ein Land gewesen, in dem Milch und Honig fließen, aber jetzt ist es wirtschaftlich so ziemlich am Ende.
    Der unheilvolle Krieg mit dem Nachbarland Äthiopien um die unfruchtbare Grenzprovinz des Ogaden, mit vorwiegend somalischer Bevölkerung, hat das Land ruiniert.
    Die traurigen Tatsachen dieser Entwicklung sind wohl bekannt.
    Als die Militärjunta Äthiopiens tief in einer militärischen, politischen und ideologischen Krise steckte, da glaubte die ebenfalls von Militärs geführte Regierung Somalias leichtes Spiel zu haben,
    unterstützte mit Waffen und Truppen eine bis dahin wenig effektive Befreiungsfront und brach den Ogaden-Krieg vom Zaun, in dem bisher nach seriösen Schätzungen mindestens 10.000 Menschen hier leben ließen, zum großen Teil nomadische Zivilisten, die das alles nicht verstanden.
    Als der schnelle Erfolg ausblieb und der bisherige Bündnispartner Somalias, nämlich die Sowjetunion,
    da den Gegner in Addis Abeba mit Waffen und Militärberatern unterstützte, weil auch dort, wie in Mogadischu, ein linkes Regime an der Macht war, wies der somalische Präsident Ziad Barre die langjährigen sowjetischen Freunde aus und brach mit Kuba sogar die diplomatischen Beziehungen ab.
    Dies war nach mehr als 16 Jahren intensiver Zusammenarbeit mit Moskau eine gravierende Entscheidung.
    die nicht getroffen wurde ohne die Hoffnung, nun werde der Westen wohl endlich die früher schon versprochene Waffenhilfe gewähren, die Somalier so dringend brauchen.
    Doch dieser Wunsch, von dem die Verwirklichung des Wunschtraums eines größeren Somalier abhängt, dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung.
    Man konnte in den letzten Tagen ein paar kleinere Transporte in Mogadischu ankommen sehen, auch mögen wenige Waffen dabei gewesen sein,
    Aber trotz diplomatischer Gesuche und öffentlicher Aufforderungen blieben die westlichen Großmächte hart.
    Solange Krieg ist, wollten die USA, Großbritannien und Frankreich keine Waffen liefern.
    Und die Bundesrepublik Deutschland, seit der Geisebefreiung auf dem Flugplatz von Mogadischu, Somalia aus Dank für die Hilfe dabei, zugeneigter denn je, ließ dennoch durchblicken, dass sie nach wie vor die Annexion des äthiopischen Ogaden nicht billige,
    und annoncierte statt der erwarteten Waffen den Besuch der Entwicklungshilfeministerin Marie Schley.
    Wie sein jetzt so gefeierte Kollege Sadat in Kairo vor fünf Jahren, so muss Siad Barre heute die für ihn bittere Erfahrung machen, dass die alte Gleichung aus den Zeiten des Kalten Krieges, Russen raus, Westen rein, dass diese Gleichung nicht mehr in jedem Fall aufgeht.
    So mischten sich in den beschwörenden Appell des somalischen Präsidenten vorgestern Abend auf einer Pressekonferenz in Mogadischu die USA, müssten sich doch dringend ihrer Verantwortung am Horn von Afrika bewusst werden, bittere Untertöne.
    Er und sein Land fühlen sich, das konnte man aller Orten in Somalia spüren, vom Westen im Stich gelassen.
    Und solange es keine politische Lösung des Konflikts zwischen Somalia und Äthiopien gibt, würde der Westen ja auch
    in der dritten Welt jede Glaubwürdigkeit verlieren, wenn er von seiner Haltung abginge, was immer die Sowjetunion an Winkelzügen und Intrigen in diesem Raum vorhat.
    Selbst vorübergehende militärische Erfolge Somalias sollten nicht zum Überdenken dieser Einstellung führen.
    Denn jedes Flugzeug, jeder Panzer und jedes Gewehr, in diese Region geliefert, kostet weitere Menschenleben.
    Konsequente und großzügige Entwicklungshilfe aber,
    gut koordiniert und noch besser in ihrer Verwendung kontrolliert, solche Hilfe sollte zumindest aus der Bundesrepublik nach Somalia kommen, um die Westdeutschen nicht als undankbare Schwätzer dastehen zu lassen.
    Dann werden dort noch immer nicht Milch und Honig fließen, aber wenn in diesem armen Land überall Wasserflöße, wäre das schon ein großer
    Aus Somalia informierte sie Peter Laudan.
    Unser südlicher Nachbar Italien sieht sich in den letzten Monaten immer größer werdenden Schwierigkeiten gegenübergestellt.
    Hohe Arbeitslosenzahlen, auch unter Jugendlichen, enorme Staatsverschuldung und fast andauernde Streiks.
    Unter diesen Voraussetzungen ist die Regierung Andreotti gezwungen, Maßnahmen zu setzen, um aus dieser schon permanenten Krise des italienischen Staates herauszukommen.
    Was genau zu machen ist, soll zum Beispiel heute in einer Klausur beraten werden.
    Dazu schalten wir nun direkt zu Alfons Thalmer nach Rom.
    Soeben ist Ministerpräsident Andreotti mit den wichtigsten Mitgliedern seines Kabinetts, aber auch mit dem Präsidenten der Nationalbank und mit den Generaldirektoren der größten verstaatlichten Konzerne in die Klausur gegangen.
    Damit schließt eine der schwierigsten politischen Wochen dieses Jahres
    während für die kommende Woche nichts Gutes zu erwarten ist.
    Alles hat sich zugespitzt.
    Die Wirtschafts- und Finanzkrise, die Schwierigkeiten der Haushaltserstellung, die Nervosität der die Regierung tragenden Parteien, das Abrücken der Gewerkschaften von dem im Sommer quasi abgeschlossenen Stillhalteabkommen.
    Die Regierungsklausur müsste die Antworten auf eine Reihe von sehr dringend gewordenen, aber unter den gegebenen politischen und gewerkschaftlichen Bedingungen schwer zu lösenden Fragen finden.
    Wie können die Forderungen nach den Ausgaben der öffentlichen Hand eingeschränkt werden?
    Wie wäre es möglich, die Einnahmen des Staates zu erhöhen?
    Wo wären Mittel für die öffentlichen Investitionen
    und zur Errettung der vor dem Konkurs stehenden verstaatlichen Betriebe aufzubringen.
    Als der Internationale Währungsfonds Italien vor einem Jahr mit seiner Anleihe die finanzielle Glaubwürdigkeit bescheinigt hatte, musste die römische Regierung sich verpflichten, das Defizit der öffentlichen Hand im Rahmen von 270 Milliarden Schilling, was allein schon eine fast astronomische Summe ist, zu halten.
    Finanzminister Stamati erklärte aber gestern, wenn er die Forderungen der Parteien und der Gewerkschaften berücksichtigen müsste, würde sich der Abgang in den Staatskassen um mehr als das Doppelte auf 570 Milliarden Schilling erhöhen.
    Mit dem Internationalen Währungsfonds wäre durchaus über ein neues Limit zu reden, etwa 360 Milliarden Schilling-Defizit.
    Die Kommunisten und die Sozialisten halten dagegen für das kommende Jahr eine Staatsverschuldung von 440 Milliarden Schilling für möglich und mit der Bekämpfung der Inflation sogar der Rhein wahr, selbst wenn der Internationale Währungsfonds daraufhin Italien das Vertrauen entziehen sollte.
    Die Gewerkschaftsführer befürworten ihrerseits ein Defizit der öffentlichen Hand von insgesamt 520 Milliarden Schilling
    als notwendig und also auch als tragbar.
    Sie haben übrigens eine ganze Reihe von Streiks in den letzten Wochen abgehalten und für die kommenden angekündigt.
    In allen Kategorien der Staatsbediensteten werden durch Streiks Lohnforderungen gestellt.
    Die Ausstände in der verstaatlichten Eisen- und Stahlindustrie fordern die Aufrechterhaltung des Beschäftigungsstandes durch enorme Staatsinvestitionen.
    Es steht jetzt schon fest, dass die Regierung durch die Erhöhung von Eisenbahn-, Post- und Telefontarifen, von Strom- und Gaspreisen, durch Umstellung der Mehrwertsteuerkategorien und durch Erhöhung der Lohn- und Einkommensteuer für Jahreseinkommen über 175.000 Schilling die Einnahmen zu erhöhen trachten wird.
    Davon kann man sich aber nur 150 Milliarden Schilling erwarten.
    Und um welchen Preis?
    Es bliebe immer noch eine ungedenkte Spanne zwischen 300 bis 420 Milliarden Schilling.
    Das Schlimme dabei ist, dass durch die Weigerung der Republikaner und der Liberalen, solchen Defiziten zuzustimmen, sowie durch die Forderung der Republikaner nach der Aufnahme der Kommunisten in die Regierung, auch eine politische Krise von ungewissem Ausgang im Raume schwebt.
    Und ausgerechnet am kommenden Freitag,
    Wenn die Spitze der sechs Koalitionsparteien über diese doppelte Krise der Finanzen und der Politik zusammentrifft, wird durch die Straßen Roms eine 100.000-Mann-Demonstration der Metallgewerkschaften rollen, um ihren Forderungen an den Staat den Nachdruck zu verleihen.
    Diese Analyse hat Alfons Dallmer für uns verfasst.
    Mittlerweile ist es wenige Sekunden nach 12.34 Uhr geworden.
    Wir kommen zurück nach Österreich.
    Seit gestern Mittag findet in Graz der für zwei Tage anberaumte Landesparteitag der SPÖ Steiermark statt.
    Unter dem Motto Sicherheit für die Zukunft befassen sich mehr als 700 Delegierte mit der politischen Zukunftsarbeit und mit Änderungen des Organisationsstatuts.
    Höhepunkt der Beratungen des höchsten Gremiums der steirischen Sozialisten war das heutige Referat von Bundeskanzler Kreisky und auch Landeshauptmannstellvertreter Sebastian hat das Wort ergriffen.
    Einen zusammenfassenden Bericht über die bisherigen Geschehnisse auf diesem Landesparteitag der SPÖ bringt nun Günther Ziesl vom Landesstudio Steiermark.
    Wir geben den Steirern Sicherheit für die Zukunft.
    Dieses Motto prangt in großen Lettern an der Stirnseite des Arbeiterkammersaals in Graz, wo die Delegierten zum ordentlichen Parteitag der steirischen SPÖ ihre Beratungen abhalten.
    Hauptthema dieses Parteitages ist die Wirtschaftssituation und damit auch die Auseinandersetzung der SPÖ mit der Mehrheitspartei im Bundesland Steiermark der ÖVP.
    Das Kräfteverhältnis im steirischen Landtag sieht seit den letzten Wahlen so aus.
    31 Mandate für die ÖVP und 23 für die SPÖ.
    Der Landesparteivorsitzende der steirischen SPÖ, Landeshauptmann-Stellvertreter Sebastian, sagte, dass die Sozialisten der ÖVP alle Forderungen c abbringen mussten.
    Ich habe darauf hingewiesen, dass wie lange der Kampf zum Beispiel um das Raumordnungsgesetz
    gedauert hat, dass hier von uns die Initiativen ergriffen wurden und dass sich die ÖVP fast ein Jahrzehnt dagegen gewährt hat, bis sie bereit waren zu erkennen, wie wichtig dieses Gesetz für unser Land ist.
    Ich habe weiters zum Beispiel darauf hingewiesen,
    auf die Wirtschaftsgesetze, auf den Werdegang, die Chronologie dieser Gesetze, die vom Jahre 70 bis heuer gedauert haben, als es uns erst gelungen ist, die Öffentlichkeit zu mobilisieren und die ÖVP dazu zu bringen, diese wichtigen, für unsere Wirtschaft im Lande wichtigen Gesetze zu beschließen.
    Wobei ja die Wirtschaftsfragen überhaupt eine zentrale Frage während dieses Parteitages sind, denn wenn wir nicht seinerzeit, was ja auch gegen die Vorstellung der ÖVP auf der Bundesebene, also gegen ihre Stimmen und hier gegen die Vorstellung der steirischen ÖVP erfolgte, zur Zusammenführung von Vöstalpine, heute noch vor viel größeren Problemen stehen würden während dieser Stahlkrise.
    Auch der Bundesparteivorsitzende der SPÖ, Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky, ging in seinem Referat auf die Situation der Stahlindustrie auf der ganzen Welt ein.
    Er sagte, dass Österreich jetzt in eine besonders schwierige Situation komme, da ja nicht Österreich allein davon betroffen sei, sondern vor allem auch die Stahlindustrie der Vereinigten Staaten von Amerika.
    Und es gelte nun, Maßnahmen zu setzen, um hier den Österreichern, den Arbeitnehmern in der verstaatlichen Industrie zu helfen.
    Und gerade das betreffe ja wieder in großem Ausmaß die Steiermark.
    Wir beraten jetzt in der verstaatlichten Industrie, weil es dort am leichtesten geht, ein großes Investitionsprogramm, weil wir glauben, dass wir mit den öffentlichen Investitionen, die wir vorhaben, wir wollen jetzt ein Zehnjahresprogramm entwickeln, das im Notfall auf fünf zusammengepresst werden
    kann, wenn wir es brauchen.
    Neben diesem ungeheuren Programm für öffentliche Investitionen, das wir nur verwirklichen können, wenn wir die Maßnahmen verwirklichen, die wir uns jetzt vorgenommen haben, damit wir durch eine Reduktion des Defizits im Staatshaushalt wieder Finanzierungsspielraum bekommen für diese Pläne.
    müssen natürlich auch die Investitionen in der Wirtschaft gefördert werden.
    Kreisky ging in seiner Rede auch auf die Frage der Spitalsfinanzierung ein und sagte, dass morgen mit den Vertretern der Bundesländer entscheidende Verhandlungen darüber stattfinden.
    Sollte es zu keiner Einigung kommen, so müsste die Bundesregierung hier eben ihre eigenen Wege gehen, sagte Kreisky.
    Aber zurück zur Landespolitik.
    In den Diskussionsbeiträgen waren auch immer wieder Hinweise auf die im Jahre 1979 bevorstehenden Landtagswahlen in der Steiermark zu hören, verbunden mit der Hoffnung der SPÖ, aus dem derzeitigen Tief herauszukommen.
    Dazu Landeshauptmann-Stellvertreter Sebastian.
    Ich bin davon überzeugt, dass es uns gelingt, ich habe ja seinerzeit schon darauf hingewiesen, dass bei der letzten Wahl eine Reihe von
    Maßnahmen getroffen wurden oder Probleme gewesen sind, die die Menschen noch nicht verstanden haben und wir hatten also halt mit dem Wind im Gesicht gewählt und ich bin davon überzeugt, dass es uns gelingen wird, dieses Tief zu überwinden.
    Und dass Sie ein bisschen Rückenwind jetzt bekommen?
    Ich hoffe das.
    Soweit also der Bericht von Günther Ziesel über die bisherigen Ereignisse beim Landesparteitag der SPÖ Steiermark.
    Es ist jetzt in wenigen Sekunden 12.40 Uhr.
    Wir kommen nun zu einem Thema aus dem Bereich der Wissenschaft.
    Die amerikanische Weltraumbehörde NASA hat den amerikanischen Kongress ersucht, finanzielle Mittel für ein neues Projekt zur Verfügung zu stellen.
    Ziel dieses Projekts ist es, mit fernen Milchstraßen in Kontakt zu treten.
    Bereits im Frühjahr kommenden Jahres will die NASA das Unternehmen SETI starten.
    SETI, das sind die Anfangsbuchstaben von Wörtern, die im Englischen die Bedeutung Suche nach intelligenten Lebewesen außerhalb der Erde haben.
    Näheres dazu von Günther Siegert.
    SETI basiert auf der folgenden Logik.
    Es gibt Milliarden von Milchstraßen.
    Unsere eigene Milchstraße, zu der die Sonne und die Erde und die Planeten gehören, enthält Milliarden von anderen Sonnen.
    Wenn man annimmt, dass auch nur ein ganz kleiner Prozentsatz dieser Sonnen von Planeten umkreist wird, dann kommt man immer noch auf eine Zahl von vielen Hunderten von Millionen von Planeten.
    Wenn man ferner annimmt, dass nur ein ganz kleiner Teil dieser Planeten von Lebewesen bewohnt wird, die eine Stufe der Intelligenz erreicht oder überschritten hat, die sich mit menschlicher Intelligenz vergleichen lässt, dann muss es da draußen Zivilisationen geben, die versuchen, sich miteinander und mit uns in Verbindung zu setzen.
    Und zwar durch Radiosignale.
    Nur können wir die Signale bisher noch nicht empfangen und wenn wir sie empfangen könnten, können wir sie vorläufig noch nicht entziffern.
    Nach dem jüngsten Vorschlag sollen jetzt zwei parallele Versuche gemacht werden, diese Signale aus dem Weltall zu empfangen, zu entschlüsseln und vielleicht sogar zu beantworten.
    Daran sollen zwei Teams arbeiten, und zwar zunächst nur sechs Jahre lang.
    Nachher wird man weitersehen.
    Das eine Team im Ames Research Center der NASA in Nordkalifornien wird mit seinen großen Radioteleskopen alle unsere sogenannten Nachbarn im Weltall abhören.
    Nachbarn, die im Umkreis von 100 Lichtjahren von uns liegen.
    Das zweite Team vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena soll mit seinen Antennen den ganzen Himmel bestreichen, soweit er von einem Beobachtungsposten in der Mojave-Wüste aus sichtbar ist.
    einen Sinn, aber kann das nur haben, wenn man zunächst eine Unzahl von Signalen überhaupt ausschaltet.
    Alle Signale, die von kosmischen Explosionen herstammen.
    Signale von Kernreaktionen auf fernen Welten und noch viele andere.
    Und man sollte sich auch überlegen, wenn es woanders intelligente Lebewesen gibt, die sich mit uns in Verbindung setzen wollen, welche Sendefrequenz würden die sich aussuchen?
    Darauf glauben die Wissenschaftler eine Antwort zu haben.
    Selbstredend wäre das die Frequenz von Wasserstoff, weil Wasserstoff, wenigstens für uns, untrennbar mit der Idee des Lebens verbunden ist.
    Auf dieser Frequenz und vielleicht noch zwei, drei anderen sollte man auf einen Radiosignalrhythmus hören, dem eine bestimmte, nicht durch bloßen Zufall zu erklärende, Ordnung zugrunde liegt.
    Ferner, es werden nicht kurze Signale sein, nicht nur ein paar Wörter, sondern ein nicht endender Strom von Signalen.
    Denn, so sagen die Wissenschaftler, wenn die Lebewesen am Sender wirklich intelligent sind, dann werden sie wohl kaum nur ein Hallo-Hallo ins Mikrofon sprechen und ein Jahrhundert lang auf die Antwort warten.
    Die Entschlüsselung der Signale könnte viele Jahre dauern und ihre Deutung noch länger.
    Wenn wir senden, werden die Empfänger da oben wohl ähnliche Schwierigkeiten haben.
    Übrigens, in dem Zusammenhang hört man manchmal eine Warnung.
    Bloß nicht senden, bloß nicht verraten, dass es auf der Erde Leben gibt.
    Denn wer weiß, wer das da draußen empfängt.
    Vielleicht fordern wir damit nur jemanden zum Angriff auf die Erde heraus.
    Doch die Antwort ist beruhigend.
    Wenn es da draußen jemanden gibt, dann haben wir uns ihm schon längst zu erkennen gegeben durch unsere Rundfunk- und Fernsehausstrahlungen, die wohl von intelligenten Wesen auf anderen Welten bereits beobachtet und möglicherweise entschlüsselt worden sind.
    Also dadurch, dass wir Signale ins Weltall senden, werden wir uns nicht verraten.
    Die da oben wissen von uns schon lange.
    Soviel also von Georg Siegert und bis zu den Beiträgen der Kulturredaktion nur noch einige Takte Musik.
    ... Musik ... ... Musik ...
    Untertitel der Amara.org-Community
    Es ist jetzt 12.45 Uhr, Kulturberichte im Mittagsschanal.
    Im westlichen Atlantik vor der Südostküste der Vereinigten Staaten liegt ein Gebiet, das als Bermuda-Dreieck bezeichnet wird.
    In diesem Gebiet sind seit 1945 mehr als hundert Schiffe und Flugzeuge spurlos verschwunden.
    Mehr als tausend Menschen haben dort ihr Leben verloren.
    Mit diesem Phänomen hat sich der amerikanische Autor Charles Berlitz in mehreren Büchern, die alle zu Bestsellern wurden, eingehend beschäftigt.
    Morgen hält er im Wiener Gartenbaukino einen Vortrag über seine bisherigen Forschungen.
    Mit Charles Berlitz führte Brigitte Hofer das folgende Gespräch.
    Herr Börlitz, Ihre Bücher zu den Phänomenen des Bermuda-Dreiecks haben weltweites Echo ausgelöst.
    Artikel für und wieder, Filme und neuerdings auch eine große Gruppe amerikanischer und russischer Wissenschaftler sind bemüht, dieses Rätsel und die Fragen, die Sie gestellt haben, zu lösen.
    Werden Sie in Ihrem morgigen Vortrag bereits über diese neuen Forschungsergebnisse berichten?
    Man weiß natürlich nicht genau, wenn die amerikanische-russische Expedition untersucht, dass bei Mutter Dayek, sehr interessant zu merken, dass sie sagen, dass sie untersuchen nur die Magnetismuskräfte und elektronische Stürmer.
    die in diesem Gebiet passieren.
    Und sie haben nicht gesagt, dass sie untersuchen das mit der Dreieck.
    Aber das ist natürlich, sie können es nicht sagen.
    Ich war letzte Woche in der Dreieck und ich kann sagen, dass die Sache nicht verändert ist.
    Das Verschwunden von Flugzeugen und Schiffen hört nicht auf.
    Zum Beispiel vor zwei Wochen
    Ein anderes Schiff von Puerto Rico nach Florida ist verschwunden, spurlos, in Bermuda Dreieck.
    Und wir glauben, dass vielleicht zweimal monatlich ein Flugzeug verschwindet.
    und für Schiffen vielleicht wöchentlich.
    Nun haben Ihre Bücher ja Millionen Auflagen und Übersetzungen in über 20 Sprachen.
    Die geben aber auch Ihren Kritikern Anlass, Ihre Bücher als massenwirksame Spekulation zu bezeichnen und Ihnen vorzuwerfen, dass Sie Ihren Erfolg kommerziell auswerten.
    Wie stehen Sie da dazu?
    Vielleicht ist es natürlich, dass man es glauben kann, aber das ist nicht der Fall.
    Viele sagen, dass das kein Geheimnis ist.
    Das ist ein Geheimnis.
    Ich glaube, dass wir Kräfte haben,
    im Bermuda-Dreieck, das sind uns noch nicht bekannt, dass diese Kräfte können natürlich
    können natürlich sein, oder vielleicht kontrolliert.
    Sie arbeiten ja gemeinsam mit einem Team von Freunden, Sie sind auch selbst Archäologe und auch Taucher, und diese Forschungen wollen Sie ja jetzt schon in einem vierten Buch wieder niederschreiben.
    Nicht in einem vierten Buch genau über das Böhm-Wieder-Dreieck, aber vielleicht über was wir im Meeresboden gefunden haben.
    Wir haben
    große Mauern, Straßen, Gebäude gefunden von einer Zivilisation vielleicht, das vor tausend, vielleicht zehntausend oder zwölftausend Jahren im
    über das Mörsspiegel war und jetzt liegt unter der Motion.
    Diese Fragen wirft ja auch Erich von Däniken in seinen Büchern auf.
    Wie sehr haben Sie sich mit diesen Büchern beschäftigt?
    Wie sehr kennen Sie ihn?
    Haben Sie ihn einmal getroffen?
    Er ist der Meinung, dass
    Andere außerirdische Leute hatten unsere Zivilisation von anderen Planeten gewagt.
    Aber ich glaube, dass wir hier auf diesem Planeten Zeit genug hatten, um unsere eigene Zivilisation zu entwickeln.
    Sie glauben also an prähistorische Kulturen, aber nicht an außerirdische Wesen?
    Oh, ich bin der Ahnung, dass zweifellos wir hier den Besucher von anderen Planeten in der Vergangenheit und jetzt auch.
    Aber ich bin der Ahnung, dass unsere Zivilisation war hier entwickelt.
    Dieses Gespräch mit Charles Berlitz führte Brigitte Hofer.
    Heute Abend beginnen im Theater an der Wien die Voraufführungen des französischen Musicals Mayflower.
    Nach dem italienischen Musical Eviva Amico spielt das Theater an der Wien also wieder ein Werk, das in Europa entstanden ist.
    Mayflower, verfasst von Eric Charden und Guy Bétampallier, letzterer hat auch schon für Charles Aznavour geschrieben, war in Paris überaus erfolgreich und ist dort ein Jahr lang gelaufen.
    Für die Aufführung in Wien hat nun Peter Orthofer die deutsche Fassung geschaffen.
    Hören Sie dazu einen Beitrag von Walter Gellert.
    Die Voraussetzungen für die amerikanische Musical-Comedy sind in Europa entstanden, nicht zuletzt in Form der Operette.
    Das amerikanische Musical hat nun wieder in Europa einen Siegeszug angetreten und seinerseits das Musikschaffen auf dem Gebiet des Unterhaltungstheaters beeinflusst.
    Letztes Beispiel, Mayflower, im vergangenen Jahr in Paris gespielt.
    Thema, die Fahrt des gleichnamigen Schiffes im Jahre 1620 vom Potsdam auf in die neue Welt.
    Menschen und ihre Leidenschaften auf einer schicksalhaften Überfahrt.
    Francis Moran hat auch die Pariser Aufführung inszeniert.
    Es handelt sich nicht um einen rein französischen Stoff, weil Autor und Komponist sich die Geschichte der Mayflower ausgesucht haben und sie dazu benutzen eine Geschichte zu erzählen, in der Fantasie mit dem Leben vermischt wird und diese Geschichte kann sich überall und zu jeder Zeit ereignen.
    all the times and of all the world.
    Amerikaner, Amerikaner, Amerikaner!
    Geld, Geld, Geld für die Freiheit!
    Die Musik mischt Elemente des französischen Chansons mit amerikanischer Popmusik.
    Elektroakustische Verstärkung ist nun in einem Rockmusical notwendig.
    Wird diese Verstärkung wie in der Pariser Aufführung angewendet?
    Dazu Direktor Rolf Kutscherer.
    Genauso aber etwas differenzierter.
    Es handelt sich um ein Popmusical und das ist komponiert auf Stimmen, die nur über das Mikrofon überhaupt zur Wirkung kommen können.
    In Paris ist sehr viel Playback hineingespielt worden und zwar von einer sehr großen Schallplattenaufnahme mit ungefähr 70 Musikern.
    Und dann spielten elektronisch übertragen etwa zwölf Musiker aus zum Teil vollkommen abgeschlossenen Boxen, die man gar nicht live gehört hat.
    Bei uns spielt unser normales Orchester mit der Stärke von etwa 28 Mann auf alle Fälle live.
    Natürlich kommt es aber trotzdem zu einer Mischung zwischen live und zwischen elektronischer Übertragung, aber das ist das Stil des Stückes.
    Was den Reiz der Pariser Aufführung ausgemacht hat, ist, dass 37 Leute auf der Bühne mit vollem Einsatz und völlig gleichberechtigt verschiedene Typen der Auswanderer mit ironischen Lichtern dargestellt haben.
    In Wien hat man die Rollen erstaunlicherweise fast ausschließlich mit Leuten aus dem deutschen Sprachraum besetzen können.
    Hier ein Ausschnitt aus dem Lied des Margrit mit Wolfgang Mascher.
    Ebenfalls wie in Paris zeichnet der aus Manila gebürtige Amadeo für die Choreografie verantwortlich.
    Er hat übrigens in Deutschland und in Österreich Heer choreografiert.
    Mayflower ist ganz verschieden von anderen Musicals.
    Man kann es in eine Kategorie mit Jesus Christ Superstar oder her einstufen.
    Es ist für junge Leute, wobei ich mit jung weniger die Leute als einfach die Einstellung meine, dass man offen für viele Dinge ist.
    Und das ist auch die Schwierigkeit für mich hier, das, was mir im Herzen liegt, den Darstellern zu vermitteln.
    Weil einfach nur eine Einstellung vorherrscht.
    Sie sind entweder Schauspieler, Sänger oder Tänzer.
    Sie sind einfach nicht so bereit, alles in sich aufzunehmen.
    Die von Johannes Fehring musikalisch betreute Aufführung, in der übrigens zwei Darsteller aus der Pariser Aufführung mitwirken, Christine de la Roche und Gerard Wagner, hat nach den heute beginnenden Einspielvorstellungen am 2.
    Dezember offiziell Premiere.
    Soweit also der Beitrag von Walter Geller.
    Das ist jetzt vier Minuten vor 13 Uhr.
    Wir schließen das Journal mit Kurzmeldungen.
    Ägypten.
    Präsident Sadat hat heute vor dem Parlament in Kairo seine Reise nach Jerusalem gerechtfertigt.
    Sadat sagte, er habe Israel besucht, um den Teufelskreis zu durchbrechen, in dem der israelisch-arabische Konflikt eingeschlossen war und um einen Dialog einzuleiten.
    Der ägyptische Präsident erklärte seine Bereitschaft, schon ab kommenden Samstag UNO-Generalsekretär Waldheim, die Vertreter der USA und der UDSSR als Co-Präsidenten der Genfer Nahostkonferenz und alle am Nahostkonflikt beteiligten Parteien einschließlich Israels zur Vorbereitung der nächsten Genfer Nahostkonferenz in Kairo zu empfangen.
    Libanon.
    Bei der Bildung einer gemeinsamen Front gegen Sadat ist es offensichtlich zu Schwierigkeiten im arabischen Lager gekommen.
    Nach libanesischen Zeitungsberichten hat Libyen den Irak von dem Gipfelgespräch ausgeschlossen, das Anfang Dezember in Tripolis stattfinden soll.
    Frankreich Für eine Reduzierung der Abhängigkeit vom Erdöl haben sich etwa 100 Delegierte bei einem Symposium des Europarates in Straßburg ausgesprochen.
    Die Vorschläge zur Erschließung anderer Energiequellen reichten von einem verstärkten Ausbau der Kernkraftwerke über die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie bis zu einer Intensivierung des Kohlenabbaus.
    USA
    In der Sowjetunion haben sich in den vergangenen 20 Jahren zwei schwere atomare Unfälle ereignet.
    Dies teilten Mitarbeiter des amerikanischen Verbraucheranwaltes Nader mit, die einen Blick in die Akten des CIA hatten.
    Bei dem ersten Unglück im Jahre 1958 seien mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen, heißt es in dem Bericht Naders.
    Österreich.
    Der steirische Landeshauptmann-Stellvertreter und SPÖ-Landesparteiobmann Sebastian wies heute vor dem Parteitag der SPÖ-Steiermark auf die Schwierigkeiten bei der Durchbringung der Raumordnungs- und Wirtschaftsgesetze durch seine Fraktion hin.
    Bundeskanzlerkreis gemeinte in seinem Referat, die Bundesregierung werde gerade im Hinblick auf die Schwierigkeiten der in der teilweise in der Steiermark angesiedelten Stahlindustrie ein groß angelegtes Investitionsprogramm verwirklichen.
    Nach dem Scheitern des Austro-Porsche-Projektes bestehe nun vielleicht Aussicht, dass die Regierung auf den Boden der harten Wirklichkeit zurückkehrt und die von der ÜVP vorgeschlagenen Maßnahmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze aufgreift.
    Dies erklärte Bundesparteiobmann Taus in einer Sitzung des veradelberger ÜVP-Landesparteivorstandes in Feldkirch.
    Der freiheitliche Bundesparteiobmann Peter sagte heute vor Arbeitnehmern seiner Partei in Wien, das sogenannte Maßnahmenpaket der Bundesregierung verlange Opfer von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
    Die Bundesregierung lasse aber ihrerseits eine solche Opferbereitschaft und den Willen zur Sparsamkeit vermissen.
    Der Bundesobmann der jungen ÖVP, Höchtl, hat heute bei einer Sportdiskussion in Wien auf die erschreckende Zunahme der Haltungsschäden bei Jugendlichen hingewiesen.
    Laut Höchstl haben Untersuchungen des Gesundheitszustandes der Schuljugend ergeben, dass im Bundesdurchschnitt knapp 13 Prozent der Schüler Haltungsschäden aufweisen.
    In Wien lag das Ergebnis sogar bei 20 Prozent.
    Bei den Stellungspflichtigen waren vom Geburtsjahrgang 1957 nur 15% gesund, etwa der gleiche Prozentsatz an Jugendlichen war untauglich.
    Der Bundesobmann der jungen ÖVP fordert deshalb eine intensivere Förderung des Breitensports im Schulwesen und in der Erwachsenenbildung.
    Mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagschanal beendet.
    Bis zum Abendschanal, zu jeder vollen Stunde, das Wichtigste aus aller Welt.
    Das Abendschanal gibt es wie immer um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
    Herbert Dobrowolny verabschiedet sich.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Terror, Chancen der ÖVP bei den kommenden Wahlen, Kreisky-Rekord
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung]
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Krise in der schwedischen bürgerlichen Koalition - Sozialisten warten ab
    Mitwirkende: Graffenberger, Günter [Gestaltung]
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Somalia, durch Krieg gegen Äthiopien ausgeblutet, hofft auf westliche Entwicklungshilfe
    Mitwirkende: Laudan, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Italien: Regierung berät Maßnahmen zur Lösung der finanziellen Krise
    Mitwirkende: Dalma, Alfons [Gestaltung]
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    SPÖ-Steiermark hält 2tägigen Landesparteitag ab - Höhepunkt: Referat Bundeskanzler Kreisky
    Einblendung: Landeshauptmannstellvertreter Adalbert Sebastin, Bundeskanzler Kreisky
    Mitwirkende: Ziesel, Günther [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r] , Sebastian, Adalbert [Interviewte/r]
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    US-wissenschaftliche Institute forschen nach Funksignalen intelligenter außerirdischer Wesen
    Mitwirkende: Siegert, George [Gestaltung]
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Charles Berlitz Interview über "Bermuda Dreieck"
    Interview: Charles Berlitz
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Berlitz, Charles [Interviewte/r]
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Premiere des französischen Musicals "Mayflower" am Theater an der Wien
    Einblendung: Francis Morane, Musikausschnitt, Rolf Kutschera, Songausschnitt mit Wolfgang Mascher, Amadeo
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Morane, Francis [Interviewte/r] , Kutschera, Rolf [Interviewte/r] , Mascher, Wolfgang [Interpret/in] , Amadeó [Interviewte/r]
    Datum: 1977.11.26 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Theater an der Wien [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Kultur ; Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1977.11.26
    Spieldauer 00:59:52
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Machatschke, Roland [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1977.11.26 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-771126_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
    Mediathek Logo