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KI-generiertes Transkript
mit Aktionar.
Guten Tag meine Damen und Herren, 12 Uhr war es soeben, am Mikrofon Frank Roker.
Wir berichten über die Pressekonferenz der FPÖ, wo das Wahlprogramm der Freiheitlichen veröffentlicht wurde, über die Sitzung des Ministerrates, wo der grüne Bericht des Landwirtschaftsministeriums vorgelegt wurde und über den ersten europäischen Biophysikerkongress in Baden bei Wien, der heute Vormittag eröffnet wurde.
Dies sind unsere Inlandsbeiträge heute und dazu kommt noch die Presseshow.
Aus dem Ausland hören sie einen Bericht über die Zagreber Messe, bei der das erste Mal nach 15 Jahren die Volksrepublik China wieder vertreten sein wird, und über den Jahresbericht der Weltbank über die internationale Entwicklungshilfe.
Zu Beginn Nachrichten und Wetter, gelesen von Walter Richard Langer.
USA
Die beim gestrigen Treffen der EWG-Finanzminister in Brüssel erzielte erste gemeinsame währungspolitische Haltung zu den Mitte August verkündeten Maßnahmen der USA hat bisher in den Vereinigten Staaten keine offizielle Stellungnahme ausgelöst.
Auskreisendes Finanzministerium in Washington verlautete dazu, über die endgültige Position der USA werde erst in den bevorstehenden Konferenzen des Zehner-Clubs am Mittwoch in London und bei der Tagung des Internationalen Währungsfonds am 27.
September in Washington entschieden.
Eine Dollarabwertung als Teil einer Neuangleichung der Währungen der Industrieländer im Rahmen einer Reform des Weltwährungssystems, wie sie von den EWG-Finanzministern in Brüssel angeregt wurde, gilt bei der Nixon-Regierung als höchst unpopulär, weil dazu überdies die Zustimmung des Kongresses erforderlich wäre.
In einer Studie einer von Präsident Nixon eingesetzten Kommission von Industriellen und Wissenschaftlern, die gestern in Washington veröffentlicht wurde, heißt es, die USA sollten vor allem eine Verbesserung der Zahlungs- und Handelsbilanz, einen Abbau der europäischen und japanischen Handelsschranken und eine gerechtere Lastenverteilung innerhalb der westlichen Militärbündnisse anstreben.
Die amerikanische Öffentlichkeit steht im Banne der dramatischsten Gefängnismäuterei in der Geschichte des Landes.
Bei einem Sturm von Polizisten und Nationalgardisten auf das Staatsgefängnis Attica fanden gestern 37 Personen, 28 Häftlinge und 9 Geiseln den Tod.
Präsident Nixon hat in einer Erklärung den Befehl des New Yorker Gouverneurs Rockefeller für den Großeinsatz unterstützt.
Mehrere Experten für das Gefängniswesen und der Anwalt der Black Panther Bewegung haben gegen die Polizeiaktion protestiert.
Bundesrepublik Deutschland.
In Bonn und Westberlin werden heute die innerdeutschen Gespräche fortgesetzt.
Staatssekretär Bahr vom Bundeskanzleramt konferiert in Bonn mit seinem ostdeutschen Amtskollegen Kohl über die Ausarbeitung eines allgemeinen Verkehrsvertrages und über Details des Berlin-Rahmenabkommens.
Gleichzeitig verhandeln in Berlin Senatsdirektor Müller und der Ostberliner Staatssekretär Kurt über eine Besuchsregelung für Westberliner im Osten der Stadt und in der DDR.
Sowjetunion.
Funkbilder sind das einzige Bildmaterial, das von den Beisetzungsfeierlichkeiten für den ehemaligen Staats- und Parteichef Khrushchev ins Ausland gelangte.
Das Außenministerium in Moskau hat die Ausfuhr von Filmen und Negativen über das Ereignis untersagt.
Von dieser Maßnahme wurden vor allem die französische Fernsehanstalt ORTF und das italienische Fernsehen RAI betroffen.
Der sowjetische Kameramann des ORTF hatte ein
120 Meter langen Film von der Beerdigung gedreht, der nun nicht ausgeführt werden darf.
Das italienische Fernsehen hatte 40.000 Schilling für einen 5-Minuten-Film angeboten.
Der Film wurde nicht gedreht.
Auch dem Fotografen des französischen Magazins Paris Match wurde verboten, seine Bilder nach Frankreich zu schicken.
Tschechoslowakei.
Das Politbüro-Mitglied Vasil Bilak erklärte gegenüber einer Delegation der schwedischen KP, der ehemalige tschechoslowakische Parteichef Alexander Dubček arbeite zurzeit in einem Forschungsinstitut in Pressburg.
Der frühere Ministerpräsident Oldrich Černík sei heute Direktor eines kleinen Unternehmens und der seinerzeitige Parlamentspräsident Josef Smrkovski lebe in Prag als Pensionist.
Ägypten
Wie die Kairoer Zeitung Al-Khurum ja heute berichtet, hat Großbritannien Ägypten einen Kredit in der Höhe von einer Million Pfund Sterling für Projekte der ägyptischen Wirtschaft angeboten.
Der Vorschlag wurde nach Angaben des Blattes gestern vom britischen Außenminister Douglas Young, der sich seit Sonntag in Kairo aufhält, unterbreitet.
Die Bedingungen des Kredites sollen in den nächsten Tagen ausgehandelt werden.
Bei einer Unterredung mit dem ägyptischen Außenminister Riad hatte Douglas Young gestern die ägyptische Position im Nahostkonflikt unterstützt.
Er hatte erklärt, die künftigen Grenzen zwischen Ägypten und Israel sollten ebenso wie die früheren Grenzen zwischen Ägypten und dem ehemaligen britischen Mandatsgebiet Palästina verlaufen.
Douglas Young setzt heute seine politischen Gespräche in Kairo fort.
Israel
Angehörige aller politischen Richtungen haben in Tel Aviv einen Ausschuss gegründet, der sich dem Kampf gegen die religiöse Gesetzgebung in Israel zum Ziel gesetzt hat.
Vor allem verlangt das Komitee die Einführung der Zivilehe.
Außereheliche Kinder, sogenannte Bastarde, dürfen in Israel nicht heiraten.
Nur die vor der religiösen Autorität geschlossene Ehe wird anerkannt.
Das Komitee hat den 1.
November als Tag der Bastarde proklamiert und will an diesem Tag eine groß angelegte Kampagne starten.
Philippinen.
Der pakistanische Botschafter in Manila, Korun Khan Pani, ist von seinem Posten zurückgetreten und hat sich der ostpakistanischen Separatistenbewegung von Bangladesch angeschlossen.
Pani war einer der Mitbegründer Pakistans und zählt zu den wenigen noch lebenden Abgeordneten der ersten Nationalversammlung des Jahres 1946.
Auf einer Pressekonferenz erklärte der Botschafter, Pakistan sei unter einem Leichenberg begraben worden.
Nach dem Vertreter Pakistans im Irak ist Pani der zweite Botschafter seines Landes, der sich der Regierung von Bangladesch angeschlossen hat.
Japan Der Vorsitzende der liberal-demokratischen Partei und mögliche Nachfolger von Ministerpräsident Sato, Nakasone, hat sich heute für engere Beziehungen mit China ausgesprochen.
Er erklärte, die Volksrepublik solle als legitime Regierung Chinas anerkannt werden und ihren Platz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einnehmen.
Nach Ansicht von Beobachtern will Nakasone mit seiner Erklärung den toten Punkt in den Beziehungen zu China überwinden und es Ministerpräsident Sato erleichtern, in dieser Frage einen neuen Kurs einzuschlagen.
Südvietnam In der alten Kaiserstadt Hue kam es heute zu schweren Zusammenstößen zwischen Studenten und der Polizei, nachdem gestern Abend ein junger Vietnamese von einem amerikanischen Soldaten erschossen worden war.
Ein Lastwagen der amerikanischen Armee wurde in Brand gesteckt, weitere Fahrzeuge wurden durch Molotow-Cocktails beschädigt.
In Saigon wurde ebenfalls ein mechanisches Fahrzeug durch eine Bombenexplosion in die Luft gesprengt.
Österreich Die Arbeiterkammer nimmt heute eine Aussendung gegen die Erklärung von ÖVP-Generalsekretär Dr. Kohlmeier Stellung, wonach die Arbeitnehmerorganisationen auf dem besten Wege seien, ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Kohlmeier hatte der Arbeiterkammer und dem ÖGB vorgeworfen, Maßnahmen der Regierung zur Kenntnis zu nehmen, die sich gegen Konsumenten und Arbeitnehmer richten.
Dagegen weist die Arbeiterkammer darauf hin, dass sie oft Vorschläge zur Bekämpfung des Preisauftriebes unterbreitet habe.
Der ehemalige Redaktionsoberkommissär im Bundespressedienst, der 42-jährige Dr. Karl Lichtenegger, hat sich seit heute Vormittag vor einem Wiener Schöffengericht wegen der Anklage zu verantworten, für den tschechoslowakischen Nachrichtendienst gearbeitet zu haben.
Die Anklage lautet auf Vergehen nach § 17 des Staatsschutzgesetzes und Übertretung nach dem Waffengesetz.
Die Verbindungen Lichteneckers waren durch Zufall aufgeflogen, als ein Bürokollege einen Zettel fand, auf dem Treffpunkte mit dem zweiten Legationssekretär der tschechoslowakischen Gesandtschaft, Janku, vermerkt waren.
Bundespräsident Jonas eröffnete heute Vormittag in Baden-Bain-Dubai den ersten europäischen Kongress für Biophysik.
Er wies in seiner Eröffnungsansprache darauf hin, dass es die Existenzberechtigung der Biophysik sei, alle Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Biologie und Physik zu erforschen.
Dadurch sei es möglich geworden, die Einsichten in früher unerklärliche Vorgänge in der Natur gewaltig zu erweitern.
Landwirtschaftsminister Weiß eröffnete heute in Wien den Kongress der Internationalen Vereinigung der Hagelversicherer.
In dem Gremium sind 150 Versicherungsunternehmen aus 21 Ländern zusammengeschlossen.
Dem Kongress kommt im Hinblick auf die schweren Hagelschäden dieses Jahres besondere Bedeutung zu.
Die Teilnehmer der internationalen Tagung werden sich unter anderem mit den Möglichkeiten für eine Hagelabwehr beschäftigen.
Die Wetterlage.
Eine vom Nordatlantik nach Westeuropa reichende Hochdruckzone führt einzelne Kaltluftstaffeln über Skandinavien südwärts gegen unseren Raum.
Der Wetterablauf bleibt weiterhin etwas störungsanfällig und für die Jahreszeit zu kühl.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Allgemeinen wechseln wolkig.
In Westösterreich und im Südwesten auch aufgeheitert.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 19 Grad.
Temperaturen morgen früh 2 bis 8 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Am Nordrand der Gebirge sowie im Donauraum reichliche, teils quellende Bewölkung und einzelne Regenschauer.
Schneefallgrenze um 1300 Meter Höhe.
Im äußersten Westen sowie im Süden wechselnd bewölkt.
In freien Lagen Winde aus Nordwest bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen 13 bis 17 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 15 Grad windstill.
Eisenstadt, Wolkig, 18°, Nordwind 5 km pro Stunde.
Linz, Wolkig, 14, West 3.
Salzburg, Wolkig, 15, Nord 10.
Innsbruck, Heiter, 18°, Windstille.
Bregenz, Heiter, 15°, Nordwestwind mit 5 km pro Stunde.
Graz, Heiter, 16, Windstill.
Und Klagenfurt, Heiter, 16°, Südostwind mit 5 km pro Stunde.
Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12.12 Uhr.
Die beiden wichtigsten Tagesordnungspunkte in der heutigen Sitzung des Ministerrates waren der Bericht über die Landwirtschaft im Jahre 1970 und das Ergebnis der OECD-Prüfung der Europäischen Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der wirtschaftlichen Entwicklung Österreichs.
Die Bundesregierung hat die beiden Vorlagen zustimmend zur Kenntnis genommen.
Aus dem Bundeskanzleramt berichtet Hans Paul Strobl.
Der innenpolitisch bedeutsamere Bericht von Biden ist zweifellos jener über die Lage der Landwirtschaft.
Er wird alljährlich im September vorgelegt und seine Ergebnisse dienen als Grundlage für die Erstellung des Grünen Plans.
Landwirtschaftsminister Weiß hat bereits angekündigt, dass der Grüne Plan 1972, der von Parlament gemeinsam mit dem jeweiligen Bundeshaushalt behandelt wird, heuer eine Milliarde Schilling übersteigen werde.
Nähere Einzelheiten sind allerdings erst zu erfahren, wenn der fertige Budgetentwurf dem Parlament vorliegt.
Über die Struktur der Agrarförderung, der sogenannten Subventionen, sagt der Landwirtschaftsminister folgendes.
Die Schwerpunktveränderungen sind gerade im Hinblick auf das Bergbau-Sonderprogramm gegeben, weil hier zusätzliche Mittel für die Infrastruktur, zusätzliche Mittel für sogenannte leistungsgebundene Beihilfen, zusätzliche Mittel für die
Betriebsstruktur und für Bereinigungen auf verschiedenen Sektoren vorgesehen sind.
Und haben Sie in den übrigen Bereichen die Schwerpunkte verändert?
Die Schwerpunkte sind kaum verändert, sondern wir betrachten in Zukunft alle Maßnahmen nicht mehr von der Einzelwarte aus gesehen, sondern im Zusammenhang mit dem gesamten regionalen Raum.
Aber wenn Sie sagen, dass die Schwerpunkte nicht verändert wurden, wie verträgt sich das mit der massiven Kritik, die die Sozialistische Partei und Sie selber bisher gegen die Förderungspolitik der ÖVP-Regierungen geübt hat?
Ich habe Ihnen ja gesagt, dass sich die Schwerpunkte schon verändert haben und zwar nach dem Gesichtspunkt, dass wir jetzt den gesamten ländlichen Raum oder die einzelne ländliche Region sehen und nicht mehr, wie das früher der Fall war, einzelbetriebliche Maßnahmen.
Es gibt also eine weitgehende Konzentration aller Förderungsmaßnahmen im Grünen Plan.
Der Bauernbund der ÖVP will nun genau prüfen, ob hier die Gesamtaufwendungen gestiegen sind oder ob der Grüne Plan nur durch die Einbeziehung von Förderungstiteln, die bisher gesondert ausgewiesen wurden, eine optische Ausweitung erfahren hat.
Am OECD-Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung Österreichs im Jahre 1970 scheinen der Regierung die Passagen über die Preisentwicklung besonders bemerkenswert zu sein.
Staatssekretär Weselsky hebt hervor.
Die OECD sagt, dass die Importpreise, mit denen Österreich zu rechnen hat, im Jahre 1970 doppelt so rasch stiegen als die Inlandspreise, nämlich um 7,5 Prozent.
Und ein weiteres wichtiges Untersuchungsergebnis lautet, dass etwa 1,5 Prozent des gesamten Preisauftriebs im Jahre 1970, der 4,3 Prozent ausmachte, einwandfrei importiert waren.
Er meint dann noch, dass aufgrund der jüngsten Währungskrise in der westlichen Welt der prognostische Teil in seiner Aussagekraft stark beeinträchtigt sei.
Stich- und hiebfest erscheinen ihm hingegen die Analysen über den Zustand der österreichischen Wirtschaft zum Jahresende 1970.
Das Bild, das hier von der österreichischen Wirtschaft gezeichnet wird, ist im Allgemeinen positiv.
Es ist die Rede von einer Wiederbelebung der Industrieinvestitionen und von der Vermeidung exzessiver Kosten- und Preiserhöhungen.
Aber man erwartet auch ein Sinken der Sparrate unter das hohe Niveau der Jahre 1969 und 70 und vollends unklar erscheinen nach der Währungskrise die Exportaussichten der österreichischen Volkswirtschaft.
Das war ein Bericht von Hans Paul Strobl.
Die heutigen österreichischen Tageszeitungen berichten auf ihren innenpolitischen Seiten unter anderem von der Pressekonferenz der jungen SPÖ, wo auch über die Möglichkeiten einer Koalition und über die Verteidigungspolitik gesprochen worden war.
Außerdem finden sich Berichte über den bevorstehenden Bundesbauerntag des ÖVP-Bauernbundes in Graz und über den Abschluss der Budgetgespräche auf Ministerebene.
Ereignisse, die gestern Gegenstand unserer Berichterstattung in den Journalen waren.
Wir haben in unserer Presseshow Auszüge aus Kommentaren aufgenommen, die sich mit der Aufstellung von drei unabhängigen Kandidaten auf der ÖVP-Liste für die kommenden Wahlen und mit der innerparteilichen Situation der großen Oppositionspartei befassen.
Sie wurden von Anton Meyer zusammengestellt.
Die Bundesparteileitung der ÖVP hat am Donnerstag vergangener Woche beschlossen, drei parteiunabhängige Kandidaten, Professor Erma Korra, Dr. Strachwitz und Bürgermeister Fischer, für die Nationalratswahl zu nominieren.
Ein Bericht im Kurier zu diesem Thema trägt den Titel, Verwirrung um VP-Unabhängige, Nominierung gegen Parteistatut.
In den oberösterreichischen Nachrichten schreibt Josef Laschober in einem Kommentar dazu unter anderem,
Nicht nur ergibt sich die Frage, wie sich die drei Kandidaten bei bestimmten VP-Clubbeschlüssen oder bei Abstimmungen im Nationalrat verhalten werden, sondern es wurde bereits Kritik innerhalb der VP laut, warum die Volkspartei eine derartige Handlung vornahm.
Ein heftiger Vorwurf beinhaltet, dass diese Kandidatur statutenwidrig sei, weil die Genannten keine VP-Mitglieder sind.
In der Parteizentrale nimmt man vorerst alles gelassen hin.
wohl läge streng genommen eine Statutenverletzung vor, aber dafür übernehme die Bundesparteileitung die Verantwortung gegenüber dem Parteitag.
Schließlich hätte es schon öfters Beschlüsse gegeben, die dem Statut widersprachen.
Laschober geht dann auf einen anderen Aspekt dieser Kandidatenaufstellung ein und meint, immerhin heißt es ja oft entschuldigend, die Wähler wählten Parteilisten und nicht einzelne Personen, sodass mancher spätere Verzicht von Kandidaten durchaus nichts Ungeheuerliches darstelle.
Jetzt aber tat die VOP einen Schritt, der auch eine reine Parteiliste etwas verwischt.
Fraglich bleibt dabei nur, ob sich ein Erfolg einstellt oder nicht eher Schwierigkeiten im VOP-Club, die Folge sind.
In der Klagenfurter Ausgabe der kleinen Zeitung überschreibt Fritz Zschocklich einen Kommentar zu diesem Thema mit dem Titel Edelparlamentarier.
Der Autor meint, erfahrene Nationalratsabgeordnete der ÖVP zeigten sich vor allem über die praktischen Folgerungen besorgt.
Werden denn diese Abgeordneten sowie ihre Kollegen die harte politische Schwerarbeit der Sprechtage, Interventionen und Versammlungen auf sich nehmen oder werden sie eine Spezialklasse im Parlament bilden?
Wird es jetzt neben den drei Bünden der ÖVP einen vierten Bund, den der Unabhängigen, geben?
Wie steht es mit der Klubdisziplin?
Soll es in der ÖVP künftig einfache und privilegierte Mandatare geben?
Die Tatsache, dass Bundesparteiobmann Dr. Schleinzer alle diese Fragen nicht präzise beantwortete, lässt praktische Schwierigkeiten für die Zukunft erwarten, die man offensichtlich vor der Nominierung nicht hinlänglich kannte.
Soweit einige Ansichten zur Aufstellung der drei Nicht-ÖVP-Mitglieder in den Kandidatenlisten der Volkspartei.
Auch Hubert Feichtlbauer nimmt in der neuesten Ausgabe der Wochenpresse zur innerparteilichen Situation der ÖVP Stellung und schreibt unter dem Titel Kreisgefimmel.
Ihr Journalisten habt alle einen Kreisgefimmel, meinte vorwurfsvoll ein führender ÖVP-Bundesländer Funktionär, als die Fragen auf der Pressekonferenz des jüngsten Bundesparteirats ziemlich kritisch ausfielen.
Tatsache ist, dass niemand auch nur annähernd einen so ausgewachsenen Kreisgefimmel verfallen ist, wie die ÖVP-Führung.
Nur weil es KSG gibt, wird der Steuerruder quergestellt und alles in Grund und Boden verdammt, was man zwischen 1966 und 1970 so wortreich gepriesen hat.
Nur weil es KSG gibt, ist auch die ÖVP-Alleinregierung plötzlich in ÖVP-Sicht wieder ein unausgesprochen misslungenes Experiment.
Nur weil es KSG gibt, gilt nicht mehr, dass es eine Sozialpartnerschaft auch geben kann, wenn eine der Großparteien nicht der Bundesregierung angehört.
Nur weil es KSG gibt, schlägt die ÖVP erstmals nicht einen Kanzlerwahlkampf, sondern hofft auf einen Erfolg durch Beschwörung der Zauberformel Zusammenarbeit der großen Kräfte.
Man hört heute schon den Nachwahlpeter, ÖVP-Prominente, zum Nachweis dafür zitieren, dass es leider keine ÖVP-FPÖ-Koalition geben könne, weil die Volkspartei im Wahlkampf ja blindwütig nur auf die große Koalition zumarschiert sei.
Das war die Inlandspresse-Show.
Als letzte der drei im Parlament vertretenen Parteien hat heute Vormittag die Freiheitliche Partei in Wien ihr Wahlprogramm vorgelegt.
Es steht unter der Devise FPÖ-Schwerpunkte im Neuen Nationalrat und wurde von Parteiobmann Peter und den Funktionären Brösike, Zeilinger und Götz präsentiert.
Aus dem Internationalen Pressezentrum berichtet Johannes Fischer.
Gleich zu Beginn der Pressekonferenz kündigte Parteichef Peter neben dem Schwerpunktprogramm auch noch zwei Rahmenkonzepte seiner Partei an.
Und zwar eines für den Problemkreis Fremdenverkehr und Umweltschutz und eines für die Verwaltungsreform.
Seine Motivationen für die FPÖ-Schwerpunktrichtlinien im neuen Nationalrat verband Peter gleichzeitig mit einer Kritik an der Regierung.
Die SPÖ habe in der vergangenen Legislaturperiode, sagte Peter, zwar ein großes Sozialpaket verabschieden können, doch wäre im gleichen Zeitraum ein ebensolches Paket wirtschaftspolitischer Maßnahmen nach Ansicht der Freiheitlichen Partei nötig gewesen.
In dem 15 Seiten umfassenden Schwerpunktprogramm wird dann auch etwa die Hälfte des Umfangs den Problemen Wirtschafts-, Industrie- und Wachstumspolitik gewidmet.
Es fällt auf, dass bei allen drei Parteien die sogenannte europareife, also die Anhebung des wirtschaftlichen und des sozialen Standards auf europäisches Niveau im Vordergrund aller Überlegungen steht.
So betonte Peter auch heute, nur eine europareife Wirtschaft könne die Voraussetzung für eine europareife Sozialpolitik darstellen.
Als Voraussetzung dafür habe die Wachstumspolitik absoluten Vorrang.
Jede Art von Lizitationspolitik, so heißt es in dem FPÖ-Papier wörtlich, sei in der gegebenen Situation als unverantwortlich abzulehnen.
Die FPÖ tritt auch für eine zeitweilige Zurückstellung der berechtigten Wünsche der Sozialpartner ein, um, wie man meint, entscheidende Voraussetzungen für den sozialen Fortschritt nicht zu gefährden.
In diesem Zusammenhang betonte Peter, seine Partei sei nach wie vor der Meinung, dass die erste Etappe der Arbeitszeitverkürzung zu einem unrichtigen Zeitpunkt durchgeführt worden sei.
Zum Thema Industrie und mittelständische Wirtschaft tritt die FPÖ dafür ein, dass der Staat anstelle von, wie es bezeichnet wird, strukturkonservierenden Erhaltungssubventionen sogenannte Anpassungssubventionen an leistungsfähige Unternehmen geben sollte, um so eine reibungslose Integration der österreichischen Wirtschaft in den europäischen Markt zu garantieren.
In der Landwirtschaft soll die gesellschaftliche und wirtschaftliche Diskriminierung der Bauern beseitigt werden, wie überhaupt eine grundlegende Strukturverbesserung auf diesem Gebiet gefordert wird.
Peter trat in diesem Zusammenhang auch wieder für eine neuerliche Anhebung des Milchpreises ein.
Bei den Arbeitnehmern wird sich die FPÖ laut Schwerpunktprogramm für die Sicherung der Vollbeschäftigung, für einen gerechten Leistungslohn sowie für die Förderung der betrieblichen Sozialpartnerschaft einsetzen.
Zum sehr aktuellen Problem der wirtschaftlichen Mitbestimmung durch die Arbeitnehmer meinte Peter, das bestehende Betriebsrätegesetz sei noch keineswegs voll ausgeschöpft, es wäre daher eine Erweiterung vorerst nicht notwendig.
Unter dem Kapitel Sicherheit durch ein geeintes Europa heißt es unter anderem, die Freiheitliche Partei werde dafür eintreten, dass Österreich eine führende Rolle bei der Schaffung eines europäischen Volksgruppenrechtes übernimmt.
FPÖ-Chef Peter betonte abschließend, seine Partei verspreche, wie er sich wörtlich ausdrückte, keine goldenen Berge, sondern werde eine einheitliche Sozial- und Wirtschaftspolitik verfolgen.
Soweit also der Bericht über das Schwerpunktprogramm der FPÖ.
Wir werden uns noch ein zweites Mal von der Pressekonferenz der Freiheitlichen Partei melden.
Ich gebe damit zurück zum Funkhaus.
Obwohl Österreich innerhalb der internationalen Machtgruppierungen eine eher unbedeutende Rolle spielt, haben ausländische Geheimdienstorganisationen auch in Wien ihre Agenten und Nachrichtenleute sitzen.
Der Beweis dafür sind die Spionageaffären, die während der letzten Jahre aufgedeckt werden konnten.
In Erinnerung ist hier noch der Prozess gegen den ehemaligen Pressereferenten im Innenministerium Alois Euler und der Fall des früheren Staatspolizisten Johann Ableitner, der sogar eine parlamentarische Untersuchungskommission beschäftigte.
Im Februar dieses Jahres wurde nun der 42-jährige Dr. Karl Lichtenegger vom Bundespressedienst wegen Spionageverdacht verhaftet.
Der Prozess gegen ihn, der für zwei Tage anberaumt ist, begann heute in Wien.
Hören Sie dazu einen Bericht von Dieter Gettler.
Eigentlich war es reiner Zufall, dass die Agententätigkeit Dr. Lichteneggers entdeckt wurde.
Er hatte ein Schriftstück aus der Tschechoslowakei auf seinem Schreibtisch liegen gelassen.
Dieser Zettel war einem Kollegen verdächtig erschienen und man schaltete nach Rücksprache mit dem Chef des Bundespressedienstes die Staatspolizei ein.
Bereits zwei Tage später in der Nacht vom 26.
Februar wurde Lichtenegger festgenommen.
Er legte insofern ein teilweises Geständnis ab, als er zugab, seit längerer Zeit verschiedene Informationen an einen tschechoslowakischen Bekannten geliefert zu haben, der in der Handelsabteilung des Außenministeriums in Prag tätig war.
Lichtenegger, der sechs Sprachen beherrscht, wurde im Bundespressedienst vor allem zu Übersetzungsaufgaben herangezogen oder betreute ausländische Journalisten.
Vorher, ab 1967, war er der österreichischen Botschaft in Washington als Presseattaché zugeteilt und er hatte in den Vereinigten Staaten auch einen Lehrauftrag an einer Universität erhalten.
Von seinen Vorgesetzten wurde der 42-jährige Redaktions-Oberkommissär, wie sein derzeitiger Titel lautet, als eher labiler Charakter und als nicht sehr genau in seiner Arbeitsweise geschildert.
Wegen Nicht-Erledigung von Aufträgen war gegen Lichtenegger bereits einmal ein Disziplinarverfahren anhängig.
Der Angeklagte ist in zweiter Ehe mit einer Amerikanerin verheiratet und hat einen dreieinhalbjährigen Sohn.
Trotzdem man ihn in Verdacht hat, als Spion tätig gewesen zu sein, erklärten Kollegen, die Lebensweise Dr. Lichteneggers sei nicht besonders aufwendig gewesen.
Seine Familie besaß zwar drei Autos, aber erstens wurden diese als Gebrauchtwagen gekauft und zweitens verfügt seine Frau über ein eigenes Einkommen als Englischlehrerin und seine 84-jährige Mutter bezieht eine Pension.
Neben seiner Beamtentätigkeit übersetzte Lichtenegger außerdem mehrere Bücher und daraus ging klar hervor, dass er nicht nur auf seinen offiziellen Gehalt angewiesen war.
Durch diese Übersetzungen ergaben sich für den Angeklagten auch die Kontakte mit der Tschechoslowakei, da er an den Arttierverlag in Prag verschiedene Arbeiten ablieferte.
Heute, am ersten Verhandlungstag, betonte Lichtenegger, er habe keinerlei Geheimmaterial weitergegeben, sondern lediglich Berichte über ohnehin bekannte Tatsachen zusammengefasst.
Darunter befanden sich nach seinen eigenen Angaben Schilderungen über das Verhältnis zwischen EFTA und EWG, über die Beziehungen Österreichs zu den Oststaaten auf wirtschaftlichem Gebiet und über den Stand der Vermögensverhandlungen zwischen Wien und Prag.
Seine Beziehungen zur Tschechoslowakei seien, wie Lichtenegger aussagte, rein freundschaftlicher Natur gewesen und er habe nie zum Nachteil Österreichs gehandelt.
Ungeklärt blieb die Frage, warum für diese freundschaftlichen Beziehungen ein detaillierter Treffplan notwendig gewesen ist, den man unter den Papieren Lichteneggers gefunden hat.
Darin sind verschiedene Treffpunkte in Wien, Pressburg und Prag angegeben und genau festgehalten, wie mit Hilfe von schiffrierten Postkarten solche Zusammenkünfte angekündigt werden konnten.
Daraufhin angesprochen, meinte Lichtenegger, er habe nach einiger Zeit wohl den Verdacht gehabt, dass sein Bekannter, ein gewisser Miroslav Janku, vielleicht Geheimdienstagent sei.
Er habe jedoch aus Angst vor disziplinären Maßnahmen die Staatspolizei nicht eingeschaltet.
Neue, stichhaltige Beweise für eine Spionastätigkeit Karl Lichteneggers konnte der heutige erste Prozestag nicht liefern.
Aber sowohl der Vorsitzende, Oberlandesgerichtsrat Dr. Holzer, als auch der Staatsanwalt zeigten sich von den Argumenten des Angeklagten nicht sehr überzeugt.
Das war ein Bericht von Dieter Gettler.
Eine Zeitansage, es ist jetzt 12.30 Uhr.
Auf der Zagreber Messe ist heuer nach 15 Jahren zum ersten Mal China vertreten.
Die Volksrepublik China und die österreichischen Aussteller haben damit eine erwartete und gefürchtete Konkurrenz erhalten.
In den vergangenen Jahren hat China eine stürmische Entwicklung durchgemacht, die sich nun auf der Messe zeigt.
Über den neuen Konkurrenten China und seine Folgen für die österreichischen Exportbemühungen berichtet Gustav Kalupa aus Belgrad.
Rotchina ist die große Attraktion der Herbstmesse in Zagreb.
Vor dem im pittoresken Stil erbauten Pavillon drängen sich täglich hunderte Schaulustige, die Einlass begehren, um zu sehen, was die rotchinesische Wirtschaft heute zu bieten hat.
Im Vergleich zur letzten rotchinesischen Ausstellung im Jahre 1956, da Karotten, Mandarinen und andere Obstsorten aus buntem Wachs nachgebildet die landwirtschaftliche Kapazität des Riesenreiches demonstrieren sollten, kann wohl von einem gewaltigen Sprung nach vorne gesprochen werden.
Werkzeugmaschinen und medizinisch-technische Instrumente made in China scheinen den Anschluss an die Weltproduktion gefunden zu haben.
Wobei Fachleute ebenso über das Finish erstaunt sind, als über die Tatsache, dass es die rotchinesischen Produzenten mit Patentschutz scheinbar nicht allzu genau nehmen.
Für den jugoslawischen Markt dürfte dies bei einem Warenverkehr von knapp 8 Millionen Dollar jährlich zumindest vorläufig für die Konkurrenz nicht ins Gewicht fallen.
Sollte aber Rot-China in der Lage sein, eine ökonomisch-offensive auf südosteuropäische Märkte mit der gleichen Intensität zu eröffnen wie die politische, werden sich die Wettbewerbsbedingungen wohl verschärfen, was die traditionellen Exporteure Österreich, die Bundesrepublik Deutschland und Italien am ehesten verspüren dürften.
Die österreichische Wirtschaft, die im Vorjahre für 3,4 Milliarden Schilling nach Jugoslawien exportierte, ist bei der Sagerbeerherbstmesse ungewöhnlich stark vertreten.
92 Firmen beteiligen sich an der Aufstellung im Nationalen Pavillon, über 50 in den diversen Branchen Pavillons.
Am gestrigen Österreich-Tag waren während freundschaftliche Gespräche zwischen Repräsentanten der österreichischen und jugoslawischen Handelskammern wieder einmal die üblichen Vorwürfe zur Debalanz des Warenverkehrs zwischen beiden Ländern zu vernehmen.
Jugoslawischen Exporte nach Österreich sanken im Vorjahre auf 1,8 Milliarden Schilling.
Die Importe aus Österreich kletterten auf über 3,4 Milliarden.
Die Zahlungsbilanz sieht schon aufgrund der jugoslawischen Einnahmen aus dem Transitverkehr, Hafengebühren, Gastarbeiterüberweisungen und Ausgaben der österreichischen Touristen wesentlich günstiger aus.
Trotzdem bringen jugoslawische Stellen auf stärkere Abnahme jugoslawischer Zeugnisse durch die österreichische Wirtschaft.
Nur wird dem übersehen, dass österreichische Geschäftsleute nicht Handelspolitik betreiben, sondern am Geschäft interessiert sein müssen.
Und das ist Staatsbetrieben selbst im verhältnismäßigen liberalen Wirtschaftssystem Jugoslawiens nur schwer zu erklären.
Gustav Kalupa berichtete aus Belgrad.
Entwicklungshilfe kann man als langfristige Investitionen betrachten, die die Industriestaaten in Entwicklungsländern tätigen, in der Hoffnung, früher oder später einen neuen, potenten Handelspartner zu haben.
Investieren kann aber nur, wer Geld hat.
Wenn die Geldgeber selbst mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, dann muss sich das auf die Entwicklungshilfe auswirken.
Sie kann teurer werden, indem der Zinssatz erhöht oder die Konditionen verschärft werden.
Oder sie kann weniger werden.
Buchführer über die Internationale Entwicklungshilfe ist die Weltbank und ihr Jahresbericht ist deshalb gerade jetzt von besonderer Bedeutung.
Peter Bauer berichtet über den Jahresbericht der Weltbank aus New York.
Entwicklungshilfe ist in politischen Diskussionen ein heißes Eisen.
In den 18 industrialisierten Staaten, die im letzten Jahr insgesamt 15 Milliarden Dollar Entwicklungshilfe an die dritte Welt gewährten, steht der Steuerzahler häufig unter dem Eindruck, dass er völlig ohne Gegenleistung jährlich riesige Summen für afrikanische, asiatische und lateinamerikanische Staaten aufzubringen hat.
Die Weltbankgruppe, der fast alle Entwicklungsländer sowie hochentwickelten Staaten des Westens angehören, beweist in ihrem jüngsten Jahresbericht mit harten Zahlen,
dass reine Entwicklungshilfegeschenke nur noch rund ein Viertel der Gesamtleistungen ausmachen.
Weltbankpräsident McNamara, der frühere amerikanische Verteidigungsminister, verweist auf die starken finanziellen Belastungen, die den unterentwickelten Staaten durch die drastische Zunahme von hochverzinslichen Exportkrediten entstehen.
Mehr als 10 Milliarden Dollar flossen 1970
durch Ausfuhrfinanzierungen für industrielle Güter, Direktinvestitionen oder in Form anderer Kredite in die dritte Welt.
Gelder also, die im täglichen Sprachgebrauch wohl kaum als Entwicklungshilfe angesehen werden.
Im vergangenen Jahr wuchsen die Gesamtzuwendungen der 18 Geberländer, zu denen auch die Bundesrepublik gehört, um eine Milliarde Dollar.
Allerdings entfiel praktisch der gesamte Mehrbetrag auf die teuren privaten und offiziellen Mittel zur Finanzierung des Kaufs von Maschinen und Anlagegütern bzw.
zur Aufschließung und Ausbeutung von Rohstoffvorkommen in mehr als 80 unterentwickelten Staaten.
Die Weltbank stellt außerdem mit Enttäuschung fest, dass die Gesamtleistungen des exklusiven Clubs der reichen Länder gemessen an der ständig steigenden wirtschaftlichen Leistungskraft seit langem zurückgehen.
Besonders kritisch ist die Situation der ersten Länder.
Sie sind nämlich nicht in der Lage, dringend benötigte industrielle Güter zum Aufbau der eigenen Wirtschaft zu den üblicherweise geforderten Finanzierungsbedingungen zu erwerben.
Stattdessen benötigen sie langfristige, zinslose oder andere Billigkredite.
Die seit fünf Jahren festzustellende Stagnation von Entwicklungshilfe mit Sonderkonditionen hat diese Staaten deshalb in eine fatale Lage gebracht.
Im letzten Jahr verschärften sich die Wirtschaftsprobleme der Entwicklungsländer weiter dadurch, dass die Rohstoffpreise im Allgemeinen nur in geringem Umfang an der weltweiten Inflation beteiligt waren.
Als Resultat erhöhten sich 1970 die Abzahlungsverpflichtungen für insgesamt 59 Milliarden Dollar offenstehende Entwicklungshilfe um 20 Prozent, während die zur Bezahlung eingesetzten Einnahmen aus dem Rohstoffexport nicht einmal halb so stark wuchsen.
Die Länder am untersten Ende der Entwicklungsskala mussten außerdem zusehen, wie der Kreditstrom fast völlig an ihnen vorbeiging, da die Industrienationen in erster Linie in relativ weiterentwickelten Staaten der dritten Welt mit günstigen Anlagemöglichkeiten Geschäfte zu machen suchten.
Die Weltbankgruppe fordert angesichts dieser Tendenzen dringend höhere reine Entwicklungshilfe, die vor allem durch multilaterale Institutionen verteilt und verwaltet werden sollte.
Ihr eigenes Ziel für den Mitte 1973 zu Ende gehenden Fünfjahresabschnitt ist eine Verdoppelung des Entwicklungshilfevolumens.
Andernfalls befürchten die Experten nämlich, dass zahlreiche Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas immer stärker verschulden und kaum Chancen haben, jemals wirtschaftlich auf eigenen Füßen zu stehen.
Das war ein Bericht von Peter Bauer aus New York über den Jahresbericht der Weltbank über Entwicklungshilfe.
In der Hoffnung, mit der Volksrepublik China im Gefolge der neuen Außenpolitik Maos das große Geschäft zu machen, wechseln einander die Handelsdelegationen in Peking ab.
So reiste kürzlich eine Delegation des japanischen Autokonzerns Toyota zu Verhandlungen in die chinesische Hauptstadt.
Der Leiter der Abordnung sagte, sein Unternehmen hoffe, auf dem Markt der Volksrepublik noch vor den amerikanischen Autokonzernen Fuß fassen zu können.
Schon weniger optimistisch hatte sich zum Beispiel der Präsident der österreichischen Bundeswirtschaftskammer Salinger nach seiner Rückkehr aus China geäußert.
Er verwies in einem Interview auf die harte Konkurrenz.
Mitarbeiter Werner Mückenburg untersucht im folgenden fernschriftlich übermittelten Kommentar die Chancen im China-Handel.
China spielt im internationalen Handel nur eine geringfügige Rolle mit einem Anteil von etwa 1% am Welthandel.
Im vergangenen Jahr erreichte das gesamte chinesische Handelsvolumen 4,2 Milliarden Dollar.
Vergleichsweise erreichte das nur rund 14 Millionen Einwohner zählende Taiwan im vergangenen Jahr ein Gesamthandelsvolumen von 3,8 Milliarden Dollar und verzeichnet eine jährliche Wachstumsrate von 30 bis 40 Prozent.
Dass vom China-Handel auch in Zukunft keine dramatische Aufwärtsbewegung zu erwarten ist, lässt sich Hinweisen führender Pekinger Handelsfunktionäre entnehmen, denen zufolge die chinesische Volksrepublik auch weiterhin dem Außenhandel nur einen geringen Anteil an der chinesischen Wirtschaft zuzumessen gedenkt.
Trotzdem werden in Japan, das Chinas führender Handelspartner ist, gegenwärtig optimistische Prognosen gestellt.
So glaubt man in Tokio, dass das Handelsvolumen Chinas in Zukunft jährlich um 4,8 bis 5 Prozent wachsen wird.
Dieser Optimismus mag insofern gerechtfertigt erscheinen, als Peking sich gegenwärtig im ersten Jahr eines neuen Fünfjahresplanes befindet.
Zumindest für die beiden ersten Planjahre sind deshalb größere Aufträge für das Transport- und Kommunikationswesen und für Maschinen der Schwerindustrie zu erwarten.
Ein Gebiet, in dem China seinen Bedarf aus eigener Produktion nicht decken kann.
Grundsätzlich bleibt jedoch festzuhalten, dass die enorme Expansion des immens großen chinesischen Marktes, von der, um nur ein Beispiel zu nennen, der italienische Außenhandelsminister Mario Zagari nach der italienischen Anerkennung Peking so hoffnungsvoll sprach, eine Utopie ist.
Großbritannien, obwohl von Zhu Enlai erst vor kurzem wieder als erstes Land des Westens das Peking anerkannte, gepriesen, hat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres wiederum einen beträchtlichen Rückgang in seinem Handel mit Peking dahinnehmen müssen.
China war niemals willens, politischen Zielen wirtschaftliche Vernunft zu opfern, und letztlich ist für Peking nach wie vor zumeist das beste und billigste Angebot entscheidend.
Auf der anderen Seite scheut sich Peking naturgemäß nicht, die Handels- und Markterwartungen anderer Staaten politisch auszubeuten.
Eine gewisse Neuverteilung des chinesischen Kuchens ist angesichts der vielen günstigen Marktschancen, die sich Peking aufgrund seiner neuen Außenpolitik bieten, heute nicht mehr auszuschließen.
Der Zuschlag wird jedoch nach wie vor an ökonomischen Kostenerregungen bestimmt werden und nur bei gleichem Angebot dem besseren Freund zufallen.
Zu den Staaten, die bei einer Neuverteilung Verluste erleiden könnten, gehören Japan, dessen Handel mit China zurzeit schon eine leicht rückläufige Tendenz zeigt.
Auch Westdeutschland, Chinas führender europäischer Handelspartner, könnte gewisse Einbußen erleiden.
Sollten sich einschneidende Veränderungen ergeben, so würde dies jedoch nicht so sehr an der Politik individueller Staaten, sondern daran liegen, dass Peking zunehmend bestrebt scheint, seinen Handel zu streuen, um damit eine Überabhängigkeit von einigen wenigen Staaten zu verhindern.
Eine nennenswerte Ausweitung des China-Handels wäre allenfalls dann zu erwarten, wenn China vom Westen Kredite aufnehmen und damit Schulden machen würde.
Aber damit ist auch nicht zu rechnen.
Die Chinesen, seit den Opiumkriegen mit den Engländern geradezu allergisch gegenüber Schulden und Abhängigkeiten, wollen an ihrer Politik festhalten, nur so viel einzukaufen, wie sie selbst bezahlen können.
Nach einem Bericht der offiziellen Nachrichtenagentur Xinhua vom 20.
Mai hat China 1965 seine Schulden mit der Sowjetunion beglichen.
Dies war ein Jahr, bevor die Rückzahlung fällig war.
Und es handelte sich vor allem um Schulden, die während des Koreakrieges entstanden waren.
Ende 1968 wurden auch die bei der Gründung der Volksrepublik herausgegebenen Regierungsbonds eingelöst und China wurde damit ein Land ohne interne oder äußere Schulden.
Diese Überlegungen sollten all denen zu denken geben, die sich jetzt am Wettrennen um Pekings Gunst beteiligen und dies weniger aus politischen Gründen als vielmehr in der Hoffnung tun, den Anschluss an das angeblich große China-Geschäft nicht zu verpassen.
Das war ein Bericht von Werner Mückenburg, der uns fernschriftlich erreichte.
Wie wir schon zu Beginn der Sendung kurz berichteten, hat die Freiheitliche Partei Österreichs heute in einer Pressekonferenz in Wien ihr Wahlprogramm für die Nationalratswahl vorgestellt.
Die Pressekonferenz ist vor kurzem zu Ende gegangen.
Johannes Kunz hat nun Gelegenheit, mit Parteiobmann Peter ein kurzes Gespräch zu führen.
Herr Bundesparteiobmann Peter, die österreichische Volkspartei hat auf ihre Kandidatenliste für die Nationalratswahl am 10.
Oktober drei Bewerber gesetzt, die nicht der ÖVP angehören, nämlich Prof. R. Makora, Strachwitz und den ehemaligen FPÖ-Bürgermeister von Gleisdorf.
Wie beurteilen Sie diese Tatsache und befürchten Sie dadurch eine Schwächung des freiheitlichen Stimmenpotenzials?
Ich befürchte keine Schwächung des freiheitlichen Stimmenpotenzials, wundere mich aber, dass die österreichische Volkspartei scheinbar über keine geeigneten Kandidaten aus dem eigenen Parteibereich mehr verfügt, um qualitativ wertvolle Persönlichkeiten in allen Wahlkreisen in ausreichender Zahl zu kandidieren.
Darüber wundert es mich, dass die österreichische Volkspartei diese unabhängigen Persönlichkeiten unter dem Leitgedanken des Kampfes gegen den Marxismus sammelt,
das Wahlziel der österreichischen Volkspartei aber schnurgerade, wenn es erreicht wird, in eine Große Koalition der Sozialisten und der österreichischen Volkspartei führen soll.
Darüber wundert es mich, dass ein Mann wie der frühere Geisdorfer Bürgermeister Fischer, der in den Reihen der Freiheitlichen Partei Jahre gegen die Große Koalition gekämpft hat, jetzt in einer Partei tätig ist, die für die Große Koalition eintritt.
Sie haben heute neuerlich die Bereitschaft der Freiheitlichen Partei erklärt, mit jeder der beiden Großparteien sollte sich diese Konstellation ergeben, nach dem 10.
Oktober eine Koalition einzugehen.
Die Frage werde sein, welcher der beiden Großparteien der Freiheitlichen Partei und den Zielsetzungen dieser Partei am ehesten entgegenkommt.
Es stellt sich nun die Frage nach einem solchen Koalitionspakt bei einem Regierungsbündnis der Freiheitlichen mit einer der beiden Großparteien.
Was die große Koalition der 50er und frühen 60er Jahre betrifft, so hat es immer einen starren Koalitionspakt gegeben.
Soll auch in einer kleinen Koalition ein solcher Koalitionspakt existieren?
Einen starren Koalitionspakt alter Prägung lehnen wir Freiheitlichen ab.
Die Grundlage für eine Zusammenarbeit in einer kleinen Koalition, soll sie mit der ÖVP oder mit der SPÖ zustande kommen, hat ausschließlich das gemeinsam zu erarbeitende Regierungsprogramm zu sein.
Die Entscheidungen sollen also auch in Zukunft weitgehend im Parlament und nicht etwa in einem Koalitionsausschuss fallen.
Das deswegen, weil sonst jene demokratischen Fortschritte, die im Nationalrat seit 1966 erzielt worden sind, zunichtegemacht würden.
Wir bedürfen der Verlebendigung der Demokratie und damit auch eines lebendigen Parlaments.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Ergänzend zu der Pressekonferenz der Freiheitlichen Partei wäre noch zu sagen, dass der Abgeordnete Prösige meinte, die für Österreich notwendige große Steuerreform sollte erst nach Einführung der Mehrwertsteuer, also voraussichtlich frühestens 1973, durchgeführt werden.
Vorher sollten aber kleinere Retuschen am gegenwärtigen Steuersystem vorgenommen werden.
Prösige bekannte sich auch namens der Freiheitlichen zur deutschen Kulturnation.
Der Bundesheerexperte Zeilinger betonte die Notwendigkeit des Überganges zu einem milizartigen Verteidigungssystem und stellte fest, die Präsenzdienstverkürzung auf sechs Monate sei nur ein erster Schritt einer Umorganisation des Heeres.
Die echte Bundesheerreform stehe noch aus.
Die jüngste Initiative von Bundeskanzler Dr. Kreisky zur Einführung einer Politikerbesteuerung wurde von Bundesparteiobmann Peter als Wahlgag der Sozialisten bezeichnet.
Die Frage, ob der Nationalratskandidat Dr. Kredler sein Mandat ausüben wird, wenn er kein Ministeramt bekommt, wurde auch heute nicht geklärt.
Die Frage eines dritten Nationalratspräsidenten für die Freiheitliche Partei wird nach den Worten Peters nach dem 10.
Oktober wieder aktuell werden.
Soweit also unser Bericht von der Pressekonferenz der Freiheitlichen Partei, in der das freiheitliche Wahlprogramm unter dem Motto FPÖ-Schwerpunkte im neuen Nationalrat vorgestellt wurde.
Wir geben zurück zum Funkhaus.
Das war ein Bericht von Johannes Gunz.
Heute Vormittag um 10 Uhr eröffnete Bundespräsident Franz Jonas den ersten Europäischen Kongress für Biophysik, der bis zum 17.
September im Badener Kongresszentrum abgewickelt wird.
Bernd Burkhardt sprach aus diesem Anlass mit Frau Bundesminister Dr. Herta Firnberg,
die bei der Eröffnung referierte mit dem Generalsekretär der Tagung, Dozent Dr. Alfred Locker vom Reaktorzentrum Seibersdorf, sowie dem Generalsekretär des Kongresses, Prof. Dr. Engelbert Broder vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Wien.
Frau Bundesminister Dr. Firnberg, welche Bedeutung hat dieser erste europäische Kongress für Biophysik für Österreich?
Wir glauben, dass die Bedeutung dieses ersten
physikalischen Kongresses in Österreich sehr groß ist.
Wir sind ja überhaupt bemüht, internationale oder europäische wissenschaftliche Kongresse nach Österreich zu bekommen, weil wir meinen, dass das sehr starke wissenschaftliche Impulse für Österreich bedeutet.
Nun ist die Biophysik deswegen unserer Meinung nach von so ganz besonderer Bedeutung, weil es sich hier um eine der Wissenschaften handelt, bei der verschiedene Disziplinen zusammenfließen, also Grenzgebiete bilden.
Grenzgebiete, die sich auf die Naturwissenschaften beziehen, von denen wir meinen, dass sie mit eine der wesentlichen Grundlagen unseres Wohlstandes sind.
Herr Dozent Locker, in welchen Bereichen der Öffentlichkeit spielt heute die Biophysik eine Rolle?
Ja, die Biophysik ist freilich eine Wissenschaft, die sich mit exakten Methoden der
Grundfrage der Biologie, nämlich was das Leben nähert.
Sie ist aber nicht eine rein akademische Disziplin, sondern hat durchaus sehr wichtige Anwendungsbereiche, die den Menschen von heute auch sein Dasein erleichtern können oder ihn vor Gefahren
zu schützen in der Lage sind.
Ich nenne da den Umweltschutz, der natürlich heute über recht groß geschrieben wird, der aber gerade auch von der Biophysik her mit wissenschaftlichen Methoden in Angriff genommen werden kann, weil man ja zum Beispiel die
Einwirkungen von verunreinigter Atmosphäre oder verunreinigtem Boden oder verunreinigtem Grundwasser mit entsprechenden Methoden untersuchen muss, damit man auch Maßnahmen einleiten kann, wie man eine Verbesserung der Situation herbeiführen kann.
Ein anderes Gebiet ist der Strahlenschutz beziehungsweise die Erkenntnis, dass man
den Wirkungen der Strahl, die im Allgemeinen ja schädlich sind, begegnen kann.
Man kennt heute schon Möglichkeiten, die der Organismus selbst hat, gewisse Schäden auszugleichen und dieses Gebiet weiter zu bearbeiten, ist sicher ein Anliegen der Physik, das eben eine Bedeutung für die Öffentlichkeit hat.
Herr Professor Broder, wie war das Interesse dieses Kongresses für die Wissenschaftler?
Das Interesse hat sich als größer herausgestellt, als wir vermutet hatten.
Wir haben 500 Vortragsanmeldungen bekommen und die Teilnehmerzahl ist ungefähr 1.000.
Wie sieht denn der wissenschaftliche Schwerpunkt dieses Kongresses aus?
Es gibt keinen einheitlichen Schwerpunkt, sondern wir haben 19 Symposia, die sich mit den verschiedensten Aspekten der Biophysik befassen.
Es gibt da Symposia über Strahlenschutz, es gibt Symposia über Bioenergetik, über den Ursprung des Lebens, über das elektrische Feld des Herzens und andere mehr.
Und welche Erwartungen stellen Sie, Herr Professor Broder, als Organisator dieses Kongresses an diese Veranstaltung?
Eine solche Veranstaltung gibt den Wissenschaftlern aus aller Welt Gelegenheit, miteinander formell und informell zu diskutieren.
Sie erhalten dabei Anregungen, sie können ihre Gedanken austauschen und besonders hoffen wir auch, dass die österreichische Wissenschaft aus diesem Kontakt mit den ausländischen Kollegen Vorteil ziehen wird.
Es war soeben 12.51 Uhr, wir beginnen das Kulturmagazin.
Zu Beginn des 50.
Jahreskongresses des Internationalen Pen Clubs wurde der deutsche Schriftsteller Heinrich Böll zum Präsidenten gewählt.
Böll zählt zusammen mit Günther Grass und Siegfried Lenz zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegszeit.
Sein jüngstes Werk, Gruppenbild mit Dame, erschien in diesem Sommer und ist bereits auf den Bestsellerlisten zu finden.
Zur Wahl Bölls und zum Verlauf des Kongresses überhaupt hören Sie ein Telefongespräch, das Volkmar Parshalk mit dem Berichterstatter der BBC, Erhard Höpfel, führte.
Herr Höpfel, können Sie uns etwas über die Abstimmung in Dublin erzählen?
Wie war das?
Nach wie vielen Gängen ist Böll gewählt worden?
Wie viele Stimmen hat er bekommen?
Es war die erste Kampfabstimmung in der Geschichte der Organisation.
Böll erhielt 25 Stimmen, Pierre Emanuel 20.
Ich muss noch hinzufügen, dass es auch zum ersten Mal eine Briefwahl war.
Die Briefwahl war unentschieden, 16 zu 16 Stimmen.
Und dann kam es eben in Dublin noch einmal zur Wahl und die ging dann für Böll aus.
Wie viele Delegierte waren insgesamt dort?
Insgesamt gibt es 500 Teilnehmer, 29 davon aus Westdeutschland, zwei aus der DDR.
Und Sie sprachen von 25 Stimmen.
Wie viele sind also wahlberechtigt?
45 insgesamt.
25 für Böhr, 20 für Pierre-Emmanuel.
Und ist das Verhältnis zwischen westlichen und östlichen Staaten bei diesem Kongress ziemlich ausgeglichen?
Ja, ich glaube, es ist ausgeglichen.
Man muss dabei noch sagen, dass Böll von beiden deutschen Pen-Zentren Unterstützung gefunden hat, sowohl der DDR als auch Westdeutschland.
Und das könnte natürlich eine Ära fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen den beiden deutschen Pen-Zentren wie auch den östlichen und den westlichen Pen-Zentren einleiten.
Was sagt man in Dublin zu der Wahl eines deutschen Dichters zum Präsidenten des internationalen Bandclubs?
Würde man das als einen Erfolg für Deutschland werten können?
Nein, das glaube ich nicht.
Nationale Gesichtspunkte kommen da gar nicht rein.
Auch keine politischen Gesichtspunkte.
Man hört auf die Frage, ändert sich jetzt die politische Haltung der Organisation?
Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass sie unpolitisch ist.
Sein Bölls Vorgänger, Pierre Emmanuel, war ein linksliberaler Franzose und auch Böll steht ja links.
Also ich glaube kaum, dass man diese Termine hineinbringen kann.
Nun, hat Böll schon irgendetwas verlauten lassen über sein Programm, was er besonders ins Auge fassen wird?
Nein, das hat er noch nicht getan.
Heute früh fand ein Treffen statt, die Eröffnungskonferenz, die von dem irischen Ministerpräsident mit einer Rede über die irische Literatur und die Geschichte des Penn-Zentrums in Irland eröffnet wurde.
Pierre Emmanuel hielt eine Abschiedsadresse an die Versammlung, aber Böll hat sich bisher noch nicht geäußert.
Der Kongress steht diesmal unter dem Thema das veränderte Gesicht der Literatur.
Was soll dieses doch sehr allgemein gefasste Thema ausdrücken?
Nun, wahrscheinlich in erster Linie die formale Veränderung der Literatur, dann zweitens die Einbeziehung der Untergrundliteratur, die ja in den letzten Jahren erheblich angewachsen ist.
Vor allen Dingen das politische Engagement der Literatur.
Und ich glaube, das findet auch zum Teil seinen Ausdruck in der Wahl Heinrich Böll zum Vorsitzenden des Penn-Zentrums.
Wie ist die Vorgangsweise dieses Kongresses?
Gibt es da Vorträge, Diskussionen?
Ja, sicher, es gibt Diskussionen, aber hauptsächlich zunächst einmal Verfahrensfragen.
Man hat zum Beispiel kleine Organisationsänderungen debattiert.
Man wird sich jetzt noch mit der nächsten Tagung befassen, die 1973 stattfindet.
Man wird zu debattieren haben, ob man sich im Libanon oder in Israel trifft.
Man erwartet den Bericht einer Kommission, die sich mit den Schriftstellern im Gefängnis befasst hat.
Außerdem den Jahresbericht über die letzten drei Jahre der Organisation.
Und zugleich wird man das offizielle Imprimatur eines Buches über die Geschichte der Organisation diskutieren.
Dankeschön, Herr Höpfel.
Das Gespräch führte Volkmar Barschalk.
In Leipzig ging gestern die diesjährige Herbstbuchmesse zu Ende, an der 750 Verlage aus 15 Ländern vertreten waren.
Hören Sie einen Abschlussbericht unseres Berliner Mitarbeiters Reinhard Haarmann, der sich vor allem auch mit der österreichischen Beteiligung an dieser Buchmesse beschäftigt.
Angebot und Nachfrage, Konkurrenz und zumeist ein kleiner Skandal kennzeichnen Buchmessen in einem westlichen Land.
In einem sozialistischen wie der DDR darf man all das nur in Maßen erwarten.
Einen wie auch immer ausgelösten Buchskandal überhaupt nicht.
Alles, was geschieht, geschieht, weil die Einheitspartei ein ernstes Auge auf alles hat.
Weil die Buchwelt in Leipzig nach Regeln ausstellt, die sich vor allem in recht gezügelter politischer Literatur auswirken.
Nach Maus-Werken wird man ebenso vergebens spähen, wie nach rechtsradikaler Literatur.
Auch von der mittlerweile abebbenden Pornovelle ist nichts zu verspüren.
Die sozialistische Moral möchte darunter leiden.
An die Selbstzensur halten sich westliche und östliche Verlage.
Die einen haben erst gar nicht den Giftschrank mit ihrer extrem links-, rechts- oder fleischeslust-Produktion mit nach Leipzig gebracht.
Die anderen haben solche ohnehin nicht hergestellt.
Mit anderen Worten, Leipzigs Buchmesse fehlt ein wenig der Pfeffer.
Allerdings, wer gewillt ist, ohne dieses Gewürz auszukommen, der wurde in Leipzig nicht schlecht bedient.
Weiterhin ausgebaut hat man die Kooperation zwischen Verlagen der sozialistischen Länder, das erbrachte bemerkenswerte Bücher auf dem Bildungs- und Kunstsektor.
Diese beiden Gebiete sind es überhaupt, die den Besuch der Leipziger Messe gelohnt haben.
Auf ihnen zeigt sich eine außergewöhnliche neue Produktionskapazität, inhaltlich und im Druck sowie in der Aufmachung, der Verlage des Ostblocks.
Spezialisierung und über die Grenzen reichende Zusammenarbeit haben einen Wissenschaftsstandard erreicht, der westliche Verlage neidisch machen kann.
Die Unterschiede sind gesellschaftlich bedingt.
Wer zwischen Wien und Stockholm im Verlagsgeschäft tätig ist, muss danach trachten, wie es so heißt, auf mehreren Beinen zu stehen, seine Marktposition vielfältig abzusichern, er muss dabei ein Geschäft machen.
All das gilt nicht für die Verlage zwischen Erfurt und Wladivostok.
Nicht der Gewinn bestimmt die Verlagspolitik, sondern die jeweils zugewiesene Aufgabe.
So dürfte zum Beispiel das Angebot pädagogischer Literatur, etwa vom Ostberliner Verlag Volk & Wissen, zurzeit im deutschsprachigen Bereich einmalig sein.
Will man dem Schlagwort Glauben schenken, dass die Bücher von heute die Taten von morgen sind, dann muss man auf einer derart auf Ausbildung und Fortbildung eingestellten Buchmesse wie der Leipziger Überlegungen darüber anstellen, was zu tun wäre, um im Westen langfristig bildungsmäßig nicht ins Hintertreffen zu geraten.
Man könnte die zweimal jährlich stattfindende Leipziger Buchmesse eine Bildungsbuchmesse nennen.
Die Belletristik läuft am Rande.
Keine DDR-Neuerscheinung müsste erwähnt werden.
Er hat der Kunstdruck in Buchform Vorrang.
Werke österreichischer Verlage wie Bildbände z.B.
St.
Florian oder Europäische Einbandkunst finden starke Beachtung bei den Messebesuchern, die sich von der ausgiebig aufgefahrenen
Offerte an politische und pädagogische Literatur erholen, indem sie in dieser im eigentlichen Sinne schönen Literatur blättern.
Die kulturelle Präsenz etwa eines Landes wie Österreich wird hoch eingeschätzt.
Jeder weiß, dass das große Geschäft da nicht zu machen ist.
Dazu sind die Devisen der Ostländer zu knapp.
Allerdings, das muss man dazu sagen, es geht ja nicht nur um den Absatz Richtung Osten.
Auch westliche Bucheinkäufer nutzten das in Leipzig aufgeblätterte Angebot.
Von der Vorschulpädagogik bis zur Elektronik bietet Leipzigs Buchmesse ein einmaliges Schaufenster.
Die Belletristik der Welt, die Radikalen von der Linken und von der Rechten muss der, den's interessiert, woanders suchen.
Meine Damen und Herren, das Mittagsjournal ist damit geschlossen.
Unsere nächste Informationssendung, das Abendjournal, hören zum 18.45 Uhr auf Österreich 1.