Mittagsjournal 1978.03.08

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Untertitel der Amara.org-Community
    Und hier ist das Studio des Mittagschannals, am Mikrofon Roland Machatschke.
    Guten Tag, meine Damen und Herren.
    Die Schlagzeilen der wichtigsten Themen unserer Berichte aus dem In- und Ausland heute Mittag.
    Sozialminister Weißenberg nimmt zu aktuellen Fragen der Sozialpolitik Stellung.
    Wiener Frühjahrsmesse 1978 eröffnet.
    Bundespräsident Kirchschläger beendet seinen Staatsbesuch in Jordanien.
    Letzte Parteiengespräche in Rom vor der Veröffentlichung der Kabinettsliste.
    Sozialistische Opposition in Spanien sagt Regierung Zusammenarbeit an der neuen Verfassung auf.
    Und im Kulturteil des Journals Gespräch mit Helmut Lohner über sein Burgtheater-Engagement.
    Zu Beginn jetzt die Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Hendrik Goldhansprecher, Wolfgang Hofeneder.
    Österreich.
    Der Index der Großhandelspreise ist im Februar dieses Jahres gegenüber Jänner um 1,4% gestiegen.
    Gegenüber Februar 1977 erhöhten sich die Großhandelspreise um 1,5%.
    Wie das Statistische Zentralamt mitteilt, sind die stärksten Preissteigerungen bei Vieh festzustellen, während Altstoffe im Großhandel billiger wurden.
    Im Jänner 1978 betrug die Preissteigerung im Großhandel im Jahresabstand noch 0,6 Prozent.
    Die Großhandelspreise wirken sich mit einer Verzögerung von etwa drei Monaten auf die Verbraucherpreise aus.
    Bundeskanzlerkreis gehört heute Vormittag die Wiener Internationale Frühjahrsmesse eröffnet.
    Eine große Möbelausstellung, eine Zweiradschau sowie alles, was mit Bauen und Energiesparen zusammenhängt, bilden Schwerpunkte der Ausstellung.
    Zu den Attraktionen zählt erstmalig auch eine Jagd- und Sportwaffenausstellung.
    Bürgermeister Graz verglich in seiner Eröffnungsansprache die heutige Lage der Wiener Wirtschaft mit der vom März 1938.
    Damals gab es nach den Worten des Bürgermeisters in Wien knapp 450.000 unselbstständige Erwerbstätige, heute sind es etwa 800.000.
    Es gab damals etwa 130.000 Arbeitssuchende, heute sind es kaum 10.000.
    Graz bezeichnete die Wiener Messe als Spiegel des Wohlstandes, des anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwunges, der Vollbeschäftigung und der Prosperität trotz aller wirtschaftlicher Schwierigkeiten.
    Jordanien
    Bundespräsident Kirchschläger beendet heute einen mehrtägigen Besuch in Amman und kehrt am frühen Nachmittag nach Wien zurück.
    Er ist in der jordanischen Hauptstadt zu Gesprächen mit König Hussein zusammengetroffen, in deren Mittelpunkt eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern und das Nordostproblem standen.
    Außenminister Parr wird sich am kommenden Wochenende in Kuwait und am Montag und Dienstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhalten.
    Er hat die österreichischen Missionschefs in den Nahostländern zu einer Botschafterkonferenz nach Amman eingeladen.
    Auch die Bundeswirtschaftskammer entsendet ihre Handelsdelegierten zu diesem Treffen.
    Die Beratungen beginnen heute in einem Hotel der jordanischen Hauptstadt.
    Israel.
    Ministerpräsident Begin hat die Weigerung Israels bekräftigt, sich aus Westjordanien zurückzuziehen.
    In einer Fraktionssitzung des Likud-Blocks sagte Begin gestern Abend im Parlament, die Vereinigten Staaten und Ägypten hätten ihre Haltung zu dem Friedensplan geändert, den er Präsident Sadat zu Weihnachten in Ismailia vorlegte.
    Welcher Art die Vereinbarung seiner Meinung nach ist, erwähnte Begin nicht.
    Der israelische Regierungschef wird nächste Woche in den USA mit Präsident Carter konferieren, wobei die israelischen Siedlungen und der Rückzug aus den besetzten Gebieten Hauptthemen sein dürften.
    NAHER OSTEN Der amerikanische Sonderbeauftragte Atherton hat nach einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Begin eine zweiwöchige Pendelmission im Nahen Osten beendet und ist nach Genf abgereist.
    Atherton sagte, seine Gespräche in Israel und Ägypten hätten dazu beigetragen, die unterschiedlichen Standpunkte beider Seiten über eine Grundsatzerklärung zur Lösung des Nahostkonfliktes einander näherzubringen.
    Die ägyptische Zeitung Al-Ahram vertritt in ihrer heutigen Ausgabe in einem Leitartikel die Ansicht, die Mission Athertons sei gescheitert.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der Wiener Erzbischof Kardinal König hat es als Ziel der Ostpolitik des Vatikans bezeichnet, den Grundwerten und Menschenrechten Anerkennung zu verschaffen und den Lebensraum der Gläubigen ein wenig zu erweitern.
    In einem Vortrag in München erklärte der Kardinal, der heilige Stuhl versuche in seiner Politik gegenüber den kommunistischen Ländern tragbares und untragbares, verzichtbares und unverzichtbares gegeneinander abzuwägen.
    Überhaupt müsse die Ostpolitik der Kirche im Gesamtzusammenhang der Ost-West-Beziehungen gesehen werden.
    Die Verhältnisse, auf die sich der Vatikan einstellen müsse, seien in jedem Land anders, wenn man auch davon ausgehen könne, dass die Grundstrategie der kommunistischen Kirchenkritik von der Sowjetunion komme, sagte der Wiener Erzbischof.
    Dänemark.
    Die Sozialdemokraten haben bei den gestrigen Regional- und Kommunalwahlen 38,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen und ihre Position wesentlich stärken können.
    Im Vergleich zu den entsprechenden Wahlen vor vier Jahren nahm ihr Stimmenanteil um 5,5 Prozent zu.
    Die liberale Partei Wenstre blieb mit 15,2 Prozent um 4,3 Prozent unter ihrem Ergebnis von 1974.
    Die vier sozialistischen Parteien Dänemarks erhielten zusammen 48,9 Prozent der Stimmen.
    Verglichen mit den Parlamentswahlen von 1977 haben sich die Sozialdemokraten und auch die liberale Partei Venstre verbessert.
    Bundesrepublik Deutschland, Luxemburg Lokal-Nachrichten aus dem Verbreitungsgebiet einiger von Streiks oder Aussperrungen betroffener deutscher Zeitungen sind das neueste Angebot von Radio Luxemburg für die Hörer in der Bundesrepublik.
    Seit Wochenbeginn werden jeweils im Anschluss an die Nachrichten des deutschsprachigen Programms von Radio Luxemburg Lokalmeldungen von Redakteuren zweier deutscher Zeitungen verlesen.
    Wie ein Sprecher von Radio Luxemburg erklärte, sollten die Sendungen nicht Streikbrecherarbeit leisten, sondern ein zusätzliches Service bieten.
    Die Mehrzahl der deutschen Tageszeitungen ist unterdessen heute wieder erschienen.
    Allerdings setzt die Industriegewerkschaft Druck und Papier in einigen Verlagen ihre Streikaktionen fort.
    Eine Annäherung im Lohnkonflikt ist noch nicht erzielt worden.
    In der Metallindustrie von Nordrhein-Westfalen und Nordwürttemberg-Nordbaden haben die Urabstimmungen der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer über die Einleitung von Kampfmaßnahmen begonnen.
    Von einem Streik wären etwa 1,8 Millionen Beschäftigte betroffen.
    USA.
    Präsident Carter erweckt für den Fall, dass die von ihm beschlossene Anwendung des sogenannten Taft-Hartley-Gesetzes erfolglos bleibt, die zeitweilige Übernahme der amerikanischen Bergwerke in staatliche Verwaltung.
    Durch das Gesetz sollen die seit drei Monaten streikenden Bergarbeiter für einen Zeitraum von 80 Tagen gezwungen werden, die Arbeit wieder aufzunehmen.
    Die Gewerkschaftsvertreter haben mit Widerstand gegen einen Gerichtsbeschluss gedroht, der die Anwendung des Taft-Hartley-Gesetzes vorsieht.
    USA.
    Der jugoslawische Staats- und Parteichef Tito hat gestern Abend bei einem ihm zu Ehren gegebenen Staatsbankett in Washington erklärt, dass das Wettrüsten die Menschheit enormen Gefahren aussetze und eine Lösung der politischen und wirtschaftlichen Probleme erschwere.
    Zur Entspannung vertrat Tito die Ansicht, ihr Erfolg sei nur als weltweiter Prozess möglich.
    Zur israelischen Siedlungspolitik betonte er, es könne sich als außerordentlich gefährlich erweisen, eine Politik der Gewalt und der gewaltsamen Übernahme fremden Landes auch nur teilweise zum Erfolg werden zu lassen.
    Zum palästinenser Problem sagte er, es sei umstatthaft, einem ganzen Volk die Rechte absprechen zu wollen, die andere Völker seit Jahrhunderten genießen.
    Präsident Carter würdigte seinen Gast als Symbolfigur des in Osteuropa bestehenden Verlangens nach Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Freiheit.
    Abu Dhabi.
    Der Erdölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Otaiba, hat gestern erneut als Zahlungseinheit für Erdöl eine Anzahl von Währungen anstatt des ständig an Wert verlierenden Dollars gefordert.
    Dieser Währungskorb soll sich zu 70 Prozent aus den Währungen der wichtigsten Industrieländer, zu 20 Prozent aus arabischen Währungen und zu 10 Prozent aus Goldwerten zusammensetzen.
    Otaiba regte außerdem eine Senkung der Tagesproduktion von Erdöl an, um die derzeitigen Überschüsse auf den Weltmärkten auszugleichen.
    Österreich.
    In Bad Gastein findet in diesen Tagen ein internationaler Fortbildungskongress statt.
    Leitthema ist der Nervöse, der psychisch Gestörte und der psychisch Kranke Mensch.
    Professor Hartmann aus Köln befasste sich mit der Verwahrlosung als epochalem Phänomen.
    Diese reicht nach seinen Worten von Jugendalkoholismus über Drogenmissbrauch bis zur Rauschgiftabhängigkeit und Terrorismus.
    Auch Professor Hartmann konnte kein Patentrezept zur Eliminierung der alten und neuen Erscheinungsformen der Verwahrlosung offerieren.
    Er sagte aber, die pädagogische Fragestellung und der Abbau ideologischer Tabus dürften eine wichtige Rolle spielen.
    Mit undifferenzierter Forderung nach Systemänderung sei ganz sicher nichts zu erreichen.
    Das waren die Meldungen.
    Und hier der Wetterbericht.
    Eine von den Azoren bis Mitteleuropa erreichende Hochdruckzone bestimmt das Wetter im Alpenraum.
    Eine schwache Störung wird im Laufe der kommenden Nacht unser Bundesgebiet lediglich mit Wolkenfeldern streifen.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Allgemein heiter bis wolkig.
    Gebietsweise vorerst auch wolkenlos.
    In der ersten Nachthälfte Durchzug von Wolkenfeldern.
    Anfangsmäßige im weiteren Tagesverlauf auffrischende Winde aus nördlicher Richtung.
    Nachmittagstemperaturen 4 bis 10 Grad.
    Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 4 bis plus 2 Grad.
    Die Prognose für morgen Donnerstag den 9.
    März.
    Veränderliche in Nordstaulagen stärkere Bewölkung.
    Im Süden heiter bis wolkig.
    Auffrischender Wind aus Nord.
    Tageshöchsttemperaturen 4 bis 10 Grad.
    Das Wetter um 12 Uhr.
    Wien heiter 9 Grad, Westwind 10 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt heiter 8 Grad, Nordwind 3 Kilometer pro Stunde.
    Linz, Heiter 4°, Nordwestwind 3 km in der Stunde.
    Salzburg, Heiter 8°, Südwestwindgeschwindigkeit 3 km in der Stunde.
    Innsbruck, Wolkig 7°, Windstille.
    Pregens, Heiter 4°, Westwind 10 km pro Stunde.
    Graz, Heiter, 6 Grad Windstille und Klagenfurt, Heiter, 5 Grad Südostwind, 5 Kilometer in der Stunde.
    Es ist jetzt 12 Minuten nach 12.
    Bundeskanzler Kreiske hat heute Vormittag auf dem Wiener Rotundengelände die 107.
    Wiener Internationale Messe, die Frühjahrsmesse 1978 eröffnet.
    Die Messe im März steht traditionell im Zeichen der Investitionsgüter, doch gibt es auch für die Konsumenten interessante Ausstellungen, so zum Beispiel die Möbelfachmesse oder die Internationale Fachausstellung für Zweiradfahrzeuge und Zubehör.
    Insgesamt beteiligen sich 3.450 Firmen an der Messe, etwa gleich viel aus dem Inland und aus dem Ausland.
    Mit einem ersten Bericht von der Eröffnung der Frühjahrsmesse meldet sich nun Matthäus Katinger über Funk direkt vom Rotundengelände.
    Das prachtvolle Frühlingswetter gibt nicht ganz die Stimmung hier bei dieser 107.
    Wiener Internationalen Messe wieder.
    Zu unsicher ist die wirtschaftliche Situation, zu pessimistisch sind die Wirtschaftsprognosen.
    In dieses Bild passt auch ein Rückgang der Ausstellerzahlen.
    Insgesamt sind es um genau 100 weniger als im Vorjahr.
    Schwerer fällt da schon ins Gewicht, dass sich heuer Österreichs größter Investitionsgüterproduzent, die Voest Alpine, mit keiner eigenen Ausstellung beteiligt.
    Anlass für den vorläufigen Rückzug der Voest ist die Unzufriedenheit der Linzer Konzernmanager mit den firmeneigenen Messepavillons.
    Offizielle Begründung, Mangels Konferenzzimmer seien Kundenkontakte kaum möglich.
    Ab Herbst wird sich übrigens ein weiterer großer verstaatlichter Konzern, die Chemie Linz, von der Wiener Messe zurückziehen.
    Das Argument von Generaldirektor Buchner, die immer geringere Bedeutung Wiens für die chemische Industrie.
    Nun aber zur Eröffnungsfeier.
    Statt Bundespräsident Kirchschläger, der zurzeit Jordanien besucht, wurde die Frühjahrsmesse erstmals von Bundeskanzler Kreisky eröffnet.
    Kreisky wies die in Diskussionen immer wieder gemachten Behauptungen zurück, Österreichs wirtschaftliche Struktur sei nicht mehr modern, entspreche nicht den Erfordernissen.
    Seiner Ansicht nach hätten sich Österreichs Exportbetriebe in den vergangenen fünf Jahren sehr rasch den verschiedenen Gegebenheiten angepasst.
    Als Beispiel nannte hier Kreisky die Ausweitung der Exporte in die Länder der OPEC, der Organisation Ölexportierende Staaten, von 2,5 Prozent Marktanteil im Jahre 1972 auf 5,5 Prozent im Jahre 1977.
    und Kreisky kam dann auf das, wie er es nannte, größte Problem der österreichischen Wirtschaft zu sprechen, die Frage der Energiebeschaffung.
    Der Bundeskanzler meinte, es sei in der derzeitigen Situation unverantwortlich, auf die Kernenergie zu verzichten.
    Ich sage noch einmal mit aller Deutlichkeit, wir kennen die Probleme, wir haben sie in unzähligen Diskussionen mit den Fachleuten, den bedeutendsten Fachleuten der Welt,
    durchdiskutiert.
    Wir wissen um die Diskussionen in anderen Ländern, und dennoch haben wir uns dafür entschieden, dass unter der Voraussetzung, dass jenes Maß an Sicherheit im Zusammenhang mit der Betriebssetzung dieses großen Kraftwerks
    Im Thunerfeld, wenn jedes Maß an Sicherheit gewährleistet ist, das man in der Welt als maximal betrachtet, dann bleibt uns nichts anderes übrig als
    die Verantwortung für die Inbetriebsetzung dieses Kraftwerkes zu übernehmen.
    Der Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Salinger, warnte in seinem Referat vor einer weiteren Zunahme protektionistischer Maßnahmen.
    Erst recht dürfe nicht ein kleiner Staat wie Österreich in diesem Kreis der Protektionisten mitmachen.
    Ich glaube allerdings, dass eine Einschränkung und eine Entliberalisierung des internationalen Warenverkehrs für niemanden Vorteile bringt, sondern im Gegenteil, die weltweiten wirtschaftlichen Probleme noch vergrößert werden und einen neuen Aufschwung schon im Keime ersticken würden.
    Vor allem kleine Länder, die von vornherein stark vom Außenhandel abhängig sind, sind in besonderem Maße auf den freien Warenverkehr angewiesen.
    Zur Sanierung der Zahlungsbilanz seien ganz andere Maßnahmen erforderlich.
    Und Salinger forderte dann eine Wirtschaftspolitik, die die Konkurrenzfähigkeit der Betriebe stärke und nicht schwäche, statt Belastungen Entlastungen.
    Der schon traditionelle Gegenredner Salingers bei Messeeröffnungen, Handelsminister Staribacher weilt ja mit Bundespräsident Kirchschläger in Jordanien.
    Er wurde heute von Landwirtschaftsminister Haydn vertreten.
    Auch Haydn beschäftigte sich mit den jüngsten Einfuhrbeschränkungen.
    Im Speziellen mit den Einfuhrbeschränkungen der europäischen Gemeinschaften gegenüber Österreich auf dem Agrarsektor.
    Und Haydn meinte dann, Österreich werde sich einer weiteren Beschränkung der Rinderexporte in die EEG widersetzen.
    Soviel also von der Eröffnung der Wiener Frühjahrsmesse am Wiener Rotundengelände und damit gebe ich zurück ins Studio des Mittagschanals.
    Reporter war Matthäus Katinger.
    Auf sozialpolitischem Gebiet gab es in der letzten Zeit eine Reihe von Fragen, die nach langwierigen Verhandlungen weitgehend einvernehmlich gelöst werden konnten.
    So etwa wurde beim Großkomplex der Spitalsfinanzierung zwischen dem Bund und den Ländern Einigung über die weitere Finanzierung erzielt, wenngleich sich die Experten darüber im Klaren sind, dass hier nur ein Aufschub, nicht aber die endgültige Lösung der Misere erreicht worden ist.
    Sozialminister Weißenberg, der an den Verhandlungen über die Spitalsfinanzierung immer wieder maßgeblich beteiligt war, plant nun in seinem Ressort eine ganze Reihe von Maßnahmen, die auf eine Verbesserung der Situation der Arbeitnehmer hin zielen, die aber auch in bestimmten Bereichen Rationalisierungseffekte erreichen sollen.
    So etwa will der Minister seinen seit längerem bekannten Plan einer Abfertigung für Arbeiter neu auf die Tagesordnung setzen, ebenso wie seine Vorstellungen einer 33.
    Novelle zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz.
    Einzelheiten gab Weißenberg heute bei einer Pressekonferenz bekannt und Wilfried Seifert meldet sich nun von dieser Pressekonferenz.
    Etlichen sozialpolitischen Zündstoff hat Sozialminister Weißenberg in ein ganzes Paket von kommenden Neuerungen verpackt.
    Einige der wichtigsten Reformpläne in ganz willkürlicher Reihenfolge.
    Erstens volle arbeitsrechtliche Angleichung der Arbeiter an die Angestellten.
    Das heißt also bereits, wie gesagt, die gleichen Abfertigungsansprüche und auch gleiche Kündigungsfristen.
    Zweitens dadurch bedingt Neuformulierung der Begriffe Arbeiter und Angestellte im arbeitsrechtlichen Sinn.
    Drittens, völlige Umstellung der Wohnungsbeihilfe.
    Die Wohnungsbeihilfe, das sind die oft kritisierten 30 Schilling monatlich, die jeder Arbeitnehmer in Österreich erhält.
    Viertens, Möglichkeiten einer freiwilligen Weiterversicherung für Mütter während der Zeit der Kindererziehung im Gesamtausmaß oder im Höchstausmaß von drei Jahren.
    Fünftens, neue und klare Richtlinien für die Rezeptgebührenbefreiung.
    Sechstens, die Einbindung der letzten Freiberuflergruppen in die Pensionsversicherung.
    Hier sind besonders die Ärzte zu nennen.
    Siebtens, allerdings erst im Diskussionsstadium, die volle Umsetzung der Familienrechtsreform in der Sozialversicherung.
    Das Stichwort dazu, die Vitrapension.
    Achtens, Anpassung der pensionsrechtlichen Bestimmungen an die bevorstehende Scheidungsreform.
    Neuntens schließlich eigentlich kein Reformvorhaben.
    Kostensteigerungen zur Finanzierung der Krankenkassen wird es laut Weißenberg in nächster Zeit nicht geben.
    Soweit also die Reformvorhaben im Überblick.
    Zur Kodifikation des individuellen Arbeitsrechts, das heißt also die Angleichung der arbeitsrechtlichen Ansprüche von Arbeitern und Angestellten.
    Weißenberg sieht hier rein gesetzestechnisch geringe Schwierigkeiten.
    Es dürfte sich aber doch darauf konzentrieren, dass im Hinblick auf die Einstellung der Angestelltenschaft, dass ihr System, das im Angestelltengesetz geregelt ist, nicht verändert werden sollte, dass nunmehr die Arbeiter einfach dem Angestelltensystem angeglichen werden sollten.
    Das heißt, große Systemänderungen im Bereich des Abfertigungsrechts wird es wahrscheinlich nicht geben.
    Zum Zeitplan meinte der Sozialminister, der Entwurf sei soweit gedient, dass er im Herbst dem Nationalrat vorgelegt werden könne.
    Der Termin des Inkrafttretens müsste sich allerdings auch nach den wirtschaftlichen Gegebenheiten richten.
    Zur Erleichterung des Überganges würde er Weißenberg einen etappenweisen Übergang befürworten mit maximal vier Übergangsstufen, bis die Arbeiter die gleichen Abfertigungsansprüche hätten wie die Angestellten bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
    Die Umstellung der Wohnungsbeihilfe ist ein erklärter Auftrag des Parlaments.
    Organisatorische Einzelheiten sind hier allerdings noch nicht bekannt.
    Wesentlichstes Ziel ist es aber, die wahrscheinlich durch 30 Schilling im Monat nicht gerechtfertigten Administrationskosten einzusparen.
    Zur positionsrechtlichen Anrechnung der Kindererziehungszeiten
    Künftig sollen Frauen diese Zeit drei Jahre höchstens, wie gesagt, durch freiwillige Beitragszahlung oder durch nachträglichen Einkauf zur Erreichung einer höheren Pension angerechnet erhalten können.
    Das ist ein Modell ähnlich der 32.
    ASVG-Novelle.
    Zur Scheidungsreform schließlich.
    Hier zeichnen sich vor allem größere finanzielle Probleme ab, denn offenbar scheint sich bei allen Beteiligten die Meinung durchzusetzen, dass alle Witwen eines Mannes pensionsrechtlich gleich behandelt werden sollen.
    Das heißt also, dass der Pensionsanspruch auch geschiedener Frauen nach dem Tode ihres Ex-Ehemannes nicht reduziert wird.
    Hier fordert die Opposition vor allem auch die gleichzeitige Behandlung der rechtlichen und der sozialrechtlichen Aspekte beim Scheidungsreform.
    Dazu Weißenberg.
    Der Komplex muss natürlich vom Hohen Haus in einem verabschiedet werden.
    Dazu stehe ich auch.
    Es kann nicht die Regelung des Justizausschusses mit Jahresmitte in Kraft treten und die Sozialversicherungsregelung erst einmal ein Jahr später.
    Ich glaube, das wäre vom Standpunkt der Lösung des Gesamtproblems unzumutbar.
    Natürlich war die heutige Pressekonferenz des Sozialministers nicht mehr als ein erster grober Überblick über die wichtigsten Reformvorhaben.
    Die politische Diskussion darüber wird uns aber sicher ausreichend Gelegenheit geben, die einzelnen Reformvorhaben im Einzelnen detaillierter zu beschreiben.
    Soviel dann aus dem Regierungsgebäude und damit zurück an das Funkhaus.
    Und nach diesem Bericht von Wilfried Seifert unser nächster Programmpunkt, die Inlandspresseschau, heute verfasst von Karl Jakowski.
    Durch die gestrige Ankündigung des Kuriers, Finanzminister Androsch drohe bei einer Lohnsteuersenkung mit höheren Steuern auf Lohnzulagen, ist die Diskussion um die Lohnsteuersenkung wieder innerpolitisches Spitzenthema geworden.
    Der Finanzminister, der Bundeskanzler und der ÖGB nahmen gestern dar zur Stellung.
    Auch die heutigen Zeitungen befassen sich damit.
    So meint Hans Diepold in der Arbeiterzeitung.
    Es ist nicht das erste Mal, dass der Kurier Horrormeldungen über angebliche Steuermaßnahmen bringt, um so der Regierung eines auszuwischen.
    Der Aufmacher Androsch droht höhere Steuer auf Lohnzulagen ist jedoch der Gipfel an Panikzulagen.
    Die Wahrheit ist, dass Androsch weder droht noch die Absicht besteht, Lohnzulagen höher zu besteuern.
    Wenn allerdings von der Steuerbelastung in Österreich die Rede ist, dann darf nicht übersehen werden, dass zwischen dem Steuertarif und der tatsächlichen Steuerbelastung ein großer Unterschied besteht.
    Soweit Hans Diepold im SPÖ-Zentralorgan der Arbeiterzeitung.
    Dem gegenüber meint Dieter P. Friedl im Kurier.
    Finanzminister Hannes Androsch fühlt sich auf den Schlips getreten.
    Welcher ein Unfug, meinte er, über die steuerbegünstigten Lohnzuschläge zu reden.
    Kurz darauf erklärt der Steuerhannes aber bereits, dass man sich durchaus denken könne, dass nur ein geringer Teil der Zuschläge steuerfrei anerkannt werden und mit dem eingesparten Geld die Spitzen der Progression in der Lohnsteuertabelle entschärft werden könnten.
    Nur unter dem Strich dürfe nicht weniger Geld herauskommen.
    Eine durchsichtige Verwirrungstaktik.
    Das gestrige Demente des Finanzministers nach der Regierungssitzung, er denke an keine Änderung im System der Zulagen und Sonderzahlungen, analysieren die Salzburger Nachrichten.
    Uns allen ist noch gut in Erinnerung, wie im Finanzministerium die Meldung vom 27.
    Mai 1977 dementiert wurde.
    Den Österreichern drohe auf Autos eine Sondersteuer von 7%.
    Ehe der Monat dreimal wechselte, konnte der Österreicher gewiss sein, dass für die Autos eine zusätzliche Mehrwertsteuer von 12 Prozent eingehoben wird.
    Es darf also niemanden wundern, wenn im nächsten Jahr Urlaubs- und Weihnachtsgeld voll zu neuen Sätzen und ohne Freibeträge versteuert werden.
    Ein Wunder wäre lediglich ein neuer Steuersatz, der dem Fiskus nicht mehr einbrechte als bisher, meinen die Salzburger Nachrichten.
    Unter dem Titel Kuhhandel greift Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt in die Steuerdiskussion ein.
    Wohl ist es einzusehen, dass Praktiken, wonach in einzelnen Fällen die Zulagen höher angesetzt sind als das Grundgehalt selbst, nicht im Sinne des Erfinders, sprich Gesetzgebers sind und auch nicht im Interesse der übrigen Steuerzahler liegen.
    So schockiert die Praxis des Finanzministers dennoch.
    Wenn Andros auch beteuert, dass seine Überlegungen in keinem Zusammenhang mit den Forderungen des Gewerkschaftsbundes stünden und auch keine steuerlichen Mehrbelastungen, sondern ausschließlich mehr Steuergerechtigkeit bescheren sollte, so bleibt noch immer offen, warum er dann überhaupt das Zulagenproblem bei den Verhandlungen ins Treffen führen will.
    Und was schließlich bedeuten dann die Äußerungen, wonach er so billig wie möglich eine Steueranpassung durchführen wird?
    Auch die Presse beschäftigt sich in einer Klosse mit der Diskussion um eine Lohnsteuersenkung.
    Die Zeitung meint, dass eine Senkung der Lohnsteuer aus zwei Gründen nur schwer möglich sei.
    Erstens seien die Kassen des Finanzministers leer und zweitens wolle die Regierung den Konsum drosseln, um vom enormen Handelsbilanzdefizit herunterzukommen.
    Wörtlich ist dann in der Presse zu lesen.
    Das war die Inlandspresse-Show.
    Der Staatsbesuch des österreichischen Bundespräsidenten Kirchschläger in Jordanien ist zu Ende.
    Die Delegation, der auch Außenminister Parr und Handelsminister Staribacher angehörten, war am Sonntag in Amman eingetroffen, auf dem Programm standen, neben Ausflügen zu den Sehenswürdigkeiten des Landes,
    Vor allem Gespräche mit König Hussein über die Lage im Nahen Osten.
    Jordanien soll ja vor allem von Seiten der Westmächte und der USA dazu veranlasst werden, sich der ägyptischen Friedensinitiative anzuschließen.
    Und dann gab es ausführliche Gespräche über wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Jordanien und Österreich.
    Zum Abschluss des Besuchs führte Ferdinand Hennerbichler in Amman ein Gespräch mit Bundespräsident Kirchschläger.
    Bundespräsident Kirchschläger, Sie beenden nun den österreichischen Standsbesuch in Jordanien.
    Was ist das Ergebnis dieses Besuchs für Sie?
    Der Besuch war gekennzeichnet durch eine sehr große Offenheit in den Gesprächen und durch eine besondere Gastfreundschaft, beides geprägt durch die Persönlichkeit Königs Husseins, der
    über die Situation dieses Landes und auch über die Stellung in den internationalen Fragen, natürlich im Besonderen in der Frage des Norden Ostens, sehr ausführlich informiert hat.
    Man hat beim ganzen Besuch auch den Eindruck gewonnen,
    nach dem Frieden sucht, weil es auch den Frieden braucht und dass die ganze Politik sehr verantwortlich darauf ausgerichtet ist.
    Herr Bundespräsident, Sie haben in jüngster Vergangenheit den Iran besucht, Sie besuchen nun Jordanien.
    Ist das ein besonderes politisches und auch wirtschaftliches Anliegen, wenn Sie wollen, für sie sich verstärkt, um den Nahen Osten zu bemühen?
    Der Nahe Osten ist neben unseren Nachbarländern und neben dem Donauraum im weitesten Sinn des Wortes eine der allerwichtigsten Regionen für Österreich.
    Und zwar nicht nur aus der Gegenwart heraus, sondern auch aus der Geschichte.
    Und es wird auch gerade hier, ebenso wie zum Beispiel im Iran, weil Sie dieses Beispiel angeführt haben, sehr geschätzt, dass sich Österreich sehr bewusst zu dieser Region bekennt und auch immer seine Meinungen über die politische Situation in dieser Region gesagt hat.
    Mir scheint, dass daraus auch ein politisches Kapital gewachsen ist, sicher auch eine wirtschaftliche Konsequenz, denn Politik und Wirtschaft gehen ja doch immer Hand in Hand.
    Und Österreich wird sehr gut tun, diese Bedachtnahme auf diese weite Region hier auch in Zukunft fortzuführen.
    Könnte man kurz sagen, Sie würden es befürworten, dass sich die Bundesregierung in Zukunft auch verstärkt, wie bisher nur intensiviert, auch um dieses Naust-Hoffnungsgebiet bemüht?
    Die Bundesregierung hat sich schon in der Vergangenheit sehr stark für diese Region eingesetzt, hat auch versucht, die Beziehungen zu intensivieren.
    Wir eröffnen immer wieder auch eine neue Botschaft in diesem Raum, um sie wirklich politisch und wirtschaftlich weitgehend abdecken zu können.
    Ich bin überzeugt, dass eine solche Intensivierung im Sinne der Bundesregierung und ihrer Politik liegt.
    Mit Bundespräsident Kirchschläger sprach Ferdinand Hennerbichler.
    Es ist jetzt zwei Minuten nach halb eins.
    Der mit der Regierungsbildung beauftragte italienische Ministerpräsident Andriotti suchte am Wochenanfang die Unterstützung der Sozialpartner für sein neues Kabinett.
    Nachdem er am Montag zusammen mit den Wirtschaftsexperten der zur Zusammenarbeit bereiten Parteien die Gewerkschaftsführer empfangen hatte, konferierte er gestern mit einer Abordnung der Arbeitgeber.
    An beiden Konferenzen waren neben den christlichen Demokraten auch Kommunisten, Sozialisten, Sozialdemokraten und Republikaner und auch die Liberalen beteiligt.
    Aber die Liberalen werden Andriotti das Vertrauen nicht aussprechen.
    Heute treffen die Parteiführer wieder zusammen, um abschließend über die Struktur der neuen Regierung zu beraten.
    Es ist noch offen, ob das neue Kabinett nur aus Christdemokraten gebildet wird oder ob es unabhängige Experten aufnimmt.
    Aus Rom berichtet Alfons Dalma.
    Zur Stunde tagt also die Gipfelkonferenz jener italienischen Parteien, die Andreottis scheidende Regierung unterstützt hatten und das werdende Kabinett Andreotti tragen wollen.
    Früher waren es deren sechs, heute nur noch fünf.
    Der kleinste Partner, die liberale Partei, ist gestern ausgeschieden.
    Sie findet, dass der kommunistische Einfluss in der neuen Koalition zu groß, das Programm dagegen widersprüchlich sei.
    Sie findet es auch bedenklich, dass im Parlament die Rolle der Opposition nur den nicht-demokratischen Parteien
    der neofaschistischen extremen Rechten und der marxistischen revolutionären Linken überlassen wird.
    Die Liberalen wollen mit ihren fünf Abgeordneten von 630 Parlamentssitzen wenigstens eine symbolische demokratische Opposition gewährleisten.
    Mit der laufenden Sitzung der Parteiführungen ist die bald achtwöchige Regierungskrise politisch so gut wie abgeschlossen.
    Die beiden Großparteien haben sich so weit engagiert, dass es für sie kein Zurück mehr gibt.
    In den Reihen der Sozialisten, der Sozialdemokraten und der Republikaner breitet sich zwar eine spürbare Katerstimmung aus, nachdem sie alles getan hatten, um die Demokratia Christiana und die Kommunisten zu einer Art vorehrlicher Erfahrungsprobe buchstäblich zu zwingen.
    Jetzt finden die kleinen Parteien des Zwischenraumes, dass ihre Rolle etwas abgewertet worden, ihr Geltungsbereich recht eng geworden sei.
    Das kann sie noch zur Versuchung verleiten, kleine Sonderwünsche anzumelden.
    Sie können aber den Rückwärtsgang nicht mehr einschalten und auch nicht die Prozedur der Regierungsbildung allzu sehr verzögern,
    ohne eine Verantwortung auf sie zu nehmen, die ihnen die öffentliche Meinung nicht abzunehmen bereit sind und sie nicht stark genug sind, sie zu tragen.
    Die Republikaner sind überdies unzufrieden, weil die von ihnen besonders geförderte und geforderte Institutionalisierung der Sozialpartnerschaft nicht zustande gekommen ist.
    Andreottis Besprechungen mit den Sozialpartnern haben zwar stattgefunden,
    Die Arbeitgeberverbände haben sich bereit erklärt, das Wirtschaftsprogramm der Regierung zu unterstützen.
    Das Gespräch des Ministerpräsidenten mit den Führungsgruppen der drei Gewerkschaftsverbände ist dagegen ergebnislos verlaufen und hat eine breite Spur von Auseinandersetzungen unter den Gewerkschaften hinterlassen, die nichts Gutes versprechen.
    Der christlich-demokratische und der sozialistische Gewerkschaftsbund werfen nun dem Kommunistischen vor, den Boden der Autonomie verlassen zu haben, ein bloßes Vollstreckungsorgan der kommunistischen Partei zu sein und im Gleichschritt mit Berlinguer von der systematischen Opposition zum ersten Kabinett Andreotti unvermittelt jetzt zur Unterstützung des Wirtschaftsprogramms der neuen Koalition
    und der zweiten Andreotti-Regierung geworden zu sein.
    Die italienische Politik hat darüber hinaus ihr besonderes Ritual, dass die formale Regierungsbildung vielleicht bis in die Karwoche hinein verzögern kann.
    Die Ergebnisse des heutigen Gipfeltreffens der Parteien müssen dann den verschiedenen Gremien vorgelegt werden, bevor sich Andreotti zu Staatspräsident Leone begeben kann, um ihm mitzuteilen, dass er das Mandat endgültig annimmt.
    Erst dann wird er die Ministerliste zusammenstellen, der Präsident dann die Ministervereidigungen vornehmen und darauf folgt die Vorstellung vor dem Parlament und schließlich das Vertrauensvotum und anschließend die Osternferien.
    In der Sache selbst ist aber die Regierungskrise gelöst.
    Nicht so Italiens Probleme.
    Alfons Dalma berichtete.
    Eine seit längerem schwelende Krise zwischen der bürgerlichen Regierung in Spanien und der stärksten Oppositionspartei, der Sozialistischen Partei, ist heute zum Ausbruch gekommen.
    Die Sozialisten kündigten der Regierung die Zusammenarbeit in einer Frage auf, die für die politische Zukunft Spaniens und vor allem für den weiteren demokratischen Weg dieses Landes von größter Bedeutung ist.
    Die Frage der neuen Verfassung.
    Rudolf Wagner berichtet aus Madrid.
    Seit Tagen lag der Krach in der Luft.
    Nun ist er da und manch einer mag sich betroffen fragen, ob Anlass und Zeitpunkt gut gewählt sind.
    Die spanische Sozialistische Arbeiterpartei, die PSOE, hat jedenfalls den Eklat hier und heute für richtig gehalten und sich aus dem wichtigsten Parlamentsausschuss, dem Verfassungsausschuss, zurückgezogen.
    Das heißt nun beileibe nicht, dass es nicht alsbald eine neue Verfassung für Spanien geben werde, denn der Ausschuss sollte ohnehin nur noch zweimal tagen.
    Dennoch bedeutet der Auszug der wichtigsten Oppositionspartei aus dem wichtigsten parlamentarischen Gremium mehr als die Verbreitung von Pulverdampf.
    Es steht schlecht um die spanische Reformpolitik.
    Die Symptome sind vielfältig.
    Vordergründig ist zunächst einmal wichtig, dass die Regierungspartei UCD in letzter Minute im Verfassungsausschuss Änderungsanträge vorgelegt und mit ihrer Mehrheit verabschiedet hat, die ursprünglichen und von allen Parteien gemeinsam getragenen Kompromissen zu widerlaufen.
    Die UCD mit Sicherheit im Einvernehmen mit Ministerpräsident Adolfos Soares möchte das leidige Autonomiethema ausschließlich auf Katalonien und das Baskenland beschränken.
    Damit blieben aber die weitgehenden Selbstbestimmungswünsche etwa der Galizier, der Andalusier oder der Einwohner der kanarischen Inseln unberücksichtigt.
    Zweiter Rückschritt, die Regierungspartei will künftig die Privatschulen, also vor allem die katholisch-konfessionellen Anstalten, aus der Staatskasse wie bisher mitfinanzieren lassen, ohne den am Ort betroffenen Eltern, Lehrern und Schülern Einspruchs- oder Kontrollrechte zu gewähren.
    Dennoch hätte die Opposition beide Mehrheitsvoten hinnehmen können, wenn sie nicht schon zuvor in wichtigeren Fragen ins Hintertreffen geraten wäre.
    Da ist vor allem die Absage der Regierung, innerhalb eines Monats nach Verabschiedung des Kommunalwahlgesetzes solche Kommunalwahlen auch tatsächlich einzuberufen.
    So war es im sogenannten Moncloa-Pakt, einem wirtschafts- und sozialpolitischen Stillhalteabkommen zwischen Suárez und allen demokratischen Parteien verabredet worden.
    Im Klartext, die Regierung, die schon bei den Betriebsrätewahlen ihre Fälle zu sozialistischen und kommunistischen Gewerkschaften hat abdriften sehen, will um jeden Preis die für Mai-Juni mit der Opposition vereinbarten Kommunalwahlen hinausschieben.
    Damit rettet sie zwar kurzfristig ihre Alleinherrschaft, gefährdet aber den paktierten sozialen Frieden Spaniens.
    Außerdem hat die kürzlich erfolgte Regierungsumbildung den Argwohn der Sozialisten geweckt.
    Ein unbestrittener Experte für Wirtschaftsfragen, Professor Fuentes Quintana, wurde auf eigenen Wunsch als Superminister von der Kabinettsliste gestrichen und in dem damit ausgelösten Revirement wurden lehrgemachte Ämter ausschließlich mit Freunden des Ministerpräsidenten besetzt.
    Es gibt ein gutes spanisches Wort, es lautet amigo, Freund.
    Und es gibt ein schlechtes, amiguete, das auf den Zustand gegenseitigen Händewaschens hindeutet.
    So aber sehen die spanischen Kommentatoren die aktuelle Situation der Regierung im Land.
    Die spanischen Abgeordneten offenbar auch, denn mit vielen Stimmen aus der UCD, also der Regierungspartei, verabschiedete das Parlament eine Resolution, in der diese Regierung aufgefordert wurde, besser als bisher über die Gründe der Regierungsumbildung aufzuklären.
    Das war nicht weniger als ein Misstrauensvotum auch der eigenen Anhängerschaft für Adolfo Suárez, freilich nicht mit den üblichen damit verbundenen Konsequenzen.
    Baskische Bürgermeister haben angekündigt, also Bürgermeister, die nach der gegenwärtigen, die Regierung begünstigenden Gesetzgebung im Amt sind, dass sie bei einer Verschiebung der Kommunalwahlen über die Sommerpause hinaus von sich aus und in ihrem Verantwortungsbereich ohne gesetzliche Grundlagen Wahlen anordnen würden.
    Zugleich hat die Sozialistische Arbeiterpartei PSOE Demonstrationen angekündigt, um die Einhaltung des paktierten Kommunalwahltermins abzumahnen.
    Adolfo Suárez muss handeln, wenn er nicht untergehen will.
    Das war ein Beitrag von Rudolf Wagner aus Madrid.
    Durch Napoleon Bonaparte ist die Insel Corsica weltberühmt geworden.
    Seit den 60er Jahren gilt sie als Fremdenverkehrsparadies, als Zufluchtsort vor dem Massentourismus.
    Seit Anfang der 70er Jahre machen sich immer stärker autonomistische Bewegungen bemerkbar.
    Bombenanschläge gegen staatliche französische Einrichtungen sind an der Tagesordnung.
    Und jedes Mal, wenn in Frankreich gewählt wird, wie am kommenden Sonntag, machen die Korsen wieder von sich reden.
    Hören Sie Thomas Fuhrmann.
    Wenn auf Korsika gewählt wird, dann stimmen sogar noch die Toten mit.
    Dies ist keine bösartige Erfindung, auch kein Scherz, sondern bisher immer noch eine Tatsache.
    Niemand kann mit Genauigkeit sagen, wie viele tote Korsen auch bei diesen Parlamentswahlen noch in den Wählerlisten eingetragen sind.
    Man schätzt, dass es ungefähr zwischen 20.000 und 30.000 sind.
    Konnte man dieses jegliche demokratische Spielregeln völlig ignorierende Phänomen bisher nicht ausmerzen, so versuchen die Behörden, die Unregelmäßigkeiten in den Abstimmungen wenigstens nach und nach zu reduzieren.
    Die Erfolge sind dabei bisher äußerst bescheiden gewesen.
    Dies zeigt sich allein schon an der Tatsache, dass bei nur 197.000 Bewohnern der Insel über 200.000 Korsen wahlberechtigt sind, wovon allein ein Viertel auf dem französischen Festland wohnen.
    Die korsische Kolonie konzentriert sich vor allem in den Großstädten Paris und Marseille, wo eigene Wahlbüros eingerichtet wurden.
    Dort mussten sich die Festlandskorsen in die Wählerlisten eintragen lassen, damit sie über eine Vertrauensperson daheim in einem der vier korsischen Wahlbezirke mitstimmen können.
    Dass mit diesen Wählerlisten auch in diesen Tagen wieder allerhand Umfug getrieben wird, dafür gibt es bereits Beweise, die allerdings noch etwas in Zweifel gezogen werden.
    Letzten Freitag wurde der korsische Korrespondent der südfranzösischen Regionalzeitung Nice Matin
    samt seinem Fotografen zu einer wiederum echtkorsischen Pressekonferenz eingeladen.
    Nach einem anonymen Telefonanruf brachte ihn ein Wagen mitten in der Nacht zu einem verlassenen Haus in der Nähe der Hauptstadt Ajaxjou.
    Dort präsentierten ihm zwei Kapuzenmänner Blanco-Formulare für die Eintragung in die Wählerlisten.
    Die Formulare, von denen nach Angaben der Vermummten 6.000 Stück auf der Insel zirkulieren sollen,
    trugen offizielle Gericht- oder Polizeistempel.
    Nach Aussagen der anonymen Informanten würden sowohl die Regierung als auch die Oppositionsparteien von dieser Schwindelaktion profitieren.
    Der Präfekt von Korsika wies die Behauptungen in dieser Woche als Erfindungs- und Vergiftungskampagne zurück und meinte, die Stempel seien gefälscht.
    Eine endgültige Klärung steht, wenn es überhaupt je dazu kommen sollte, noch aus.
    Die Korsen selbst scheint das alles wenig zu berühren, denn Schwindel wird nach alter Regel durch Schwindel ausgeglichen.
    Phantomstimmen mit Phantomstimmen zunichte gemacht.
    Auf das Ergebnis, so meinen Experten korsischer Bräuche, wirken sich diese wunderbaren Stimmenvermehrungen kaum entscheidend aus.
    Die beiden nördlichen Wahlkreise werden mehrheitlich links wählen,
    In der Hauptstadt Ajaccio dürfte es zu einem knappen Rennen kommen, wobei die Stimmen der Bonapartisten im zweiten Wahlgang die Entscheidung bringen könnten.
    Und im zweiten südlichen Wahlkreis muss der bisherige Abgeordnete der Goulists Jean-Pierre de Rocassera, genannt der Silberfuchs, ebenfalls hart um seinen Sitz in der Nationalversammlung kämpfen.
    Wie man es in Corsica anstellen muss, damit wenigstens der Wahlgang als solcher ohne Unregelmäßigkeiten ablaufen kann,
    zeigte sich am vorletzten Sonntag bei den Gemeinderatswahlen in der Hafenstadt Bonifacio.
    Mitglieder einer Spezialüberwachungskommission standen 24 Stunden lang vor einer mit Schlössern verhängten und mit Ketten verzurrten Urne.
    Jeder Wähler musste sich über drei Stunden lang anstellen.
    Damit wurde verhindert, dass ein Wähler mehrere Stimmzettel auf einmal einwerfen konnte und dass die Urne verschwinden konnte.
    Über korsische Wahlbräuche berichtete Thomas Fuhrmann.
    In Salzburg findet zurzeit die zweite Leopolds-Kroner-Tagung dieses Jahres statt, das sogenannte Salzburg Seminar in American Studies.
    Das Thema heißt Probleme und Aufgaben der Massenmedien im 20.
    Jahrhundert in den USA, Europa und der Welt.
    44 Teilnehmer aus 18 Ländern sind dazu nach Salzburg gekommen, Udo Bachmeier berichtet.
    Schwerpunkt des bisherigen Verlaufs der Tagung, an der Vertreter der Universitäten, der Medien und internationaler Organisationen teilnehmen, ist der Einfluss der Massenmedien auf die Gesellschaftsstrukturen.
    Der amerikanische Medienexperte Leonard Marks, der sich vor allem mit der Rolle der internationalen Kommunikation beschäftigt, sieht künftig vor allem in Projekten des Satellitenfernsehens eine wesentliche neue Dimension.
    Die Massenmedien würden dadurch weltweit noch an Einfluss gewinnen.
    Professor Marks?
    When the satellite is used to broadcast into the homes
    Wenn es das Satellitenfernsehen für den Direktempfang geben wird, wenn also Fernsehprogramme direkt vom Satelliten im Heim jedes Bürgers, auch in jedem Land Europas empfangen werden kann, könnte dies einen großen Einfluss im Hinblick auf eine Vereinigung Europas haben, falls diese neue Technologie akzeptiert wird.
    Wenn man das nicht tut, und es gibt Stimmen, die das nicht tun wollen, wird die Entwicklung in eine andere Richtung gehen.
    Soweit also Professor Marx.
    Professor Henry Geller, künftiger Medienberater von Präsident Carter, befasste sich im Besonderen mit der amerikanischen Medienlandschaft.
    Das Hauptproblem ist einerseits das Verhältnis von Kabelfernsehsystemen und traditionellen Rundfunksystemen, andererseits die zunehmende Darstellung von Brutalität in den amerikanischen Massenmedien.
    Darüber hinaus wird aber auch der Einfluss des kommerziellen, der Werbespots, die sich immer mehr an Kinder wenden, in den Vereinigten Staaten noch heftige Diskussionen auslösen.
    Soweit die Aussage Professor Gellers.
    Zum Problem der Gewalttätigkeit im Fernsehen sagte der künftige Korrespondent des Westdeutschen Rundfunks in Washington, Werner Sonne.
    Ich glaube, das ist ein weltweites Problem, zumindest in der
    westlichen Welt, wo es ja einen intensiven Austausch von Filmen gibt zwischen den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik und sie hier in Österreich übernehmen ja auch viel vom deutschen Fernsehen und natürlich gibt es das Problem drüben genauso wie bei uns und bei uns dieselben Diskussionen.
    Einziger österreichischer Teilnehmer an dem Seminar über Probleme und Funktion der Massenmedien ist der Salzburger Medienexperte Dr. Benno Siegnitzer.
    Er meinte, Österreich müsse sich über seine Rolle, die es im internationalen Mediensystem spielen sollte, Gedanken machen.
    Also ich persönlich würde meinen, dass wir
    insgesamt versuchen sollten, nachdem wir als kleines Land natürlich nicht alles selbst produzieren sollten, wenn wir schon vom Ausland abhängig sind, eine gewisse Gleichheit der Abhängigkeiten herstellen sollten, also eine Dezentralisation der Abhängigkeiten, etwas weg von den Kommunikationsgiganten, das wäre in dem Fall USA, Bundesrepublik,
    und mehr Kontakt mit den engeren Nachbarn Österreichs, mehr Kontakt mit den kleineren Ländern, sicherlich auch mehr Kontakt mit Ländern der Dritten Welt.
    Diese Dezentralisierung der medialen Abhängigkeit sollte, so Dr. Signitzer, Hand in Hand verwirklicht werden mit einer größeren Beteiligung der Bevölkerung an den Medien.
    Inwieweit diese eher lokal bezogene Forderung mit den weltumspannenden Plänen für ein Satellitenfernsehen unter einen Hut zu bringen ist, dürfte in dieser Salzburger Konferenz voraussichtlich nicht geklärt werden können.
    Helmut Lohner war in den letzten Jahren nur bei den Salzburger Festspielen, zuletzt in Estreus Talisman, und bei Vortragsabenden, vor allem mit Wedekind und Brechgedichten, in Österreich zu sehen und zu hören.
    Nun wird der Wiener Schauspieler, der in den letzten Jahren vor allem am Züricher Schauspielhaus und in zahlreichen Film- und Fernsehspielen Hauptrollen verkörpert hat, am Wiener Burgtheater, den Prinzen von Homburg, und im Akademietheater, den Friedrich Hofreiter in Schnitzlers Weitem Land spielen.
    Brigitte Hofer sprach mit Helmut Lohner in einer Probenpause.
    Herr Lohner, Sie kommen jetzt mit einer interessanten Rolle wieder nach Wien zurück, mit dem Prinzen von Hamburg.
    Das ist ja, glaube ich, das erste Mal, dass Sie ihn spielen.
    Ja.
    Wie ist denn Ihre Beziehung zu Kleist überhaupt?
    Sehen Sie ihn als jetzt sehr aktuellen Schriftsteller?
    Sehen Sie ihn als rein historischen Schriftsteller?
    Überhaupt nicht.
    Wie sich herausgestellt hat, ist er
    ist er überhaupt ein avantgardistischer Klassiker, kann man fast sagen.
    Und es ist zur Zeit ja eine ungeheure Kleist-Renaissance.
    Man entdeckt den ungeheuren Humor in seinen Stücken.
    Er hat, obwohl er selbst Preuße war, doch in dem Hamburg oft Karikaturen
    des Preußentums beschrieben.
    Also dass es nur in Preußen möglich ist, eine Schlacht auf eigene Initiative zu gewinnen und dafür mit dem Tod bestraft zu werden.
    Dahinter liegt eine ungeheure Kritik an dem Preußentum und vielleicht will er damit zeigen, dass man als Mensch mit viel Eigeninitiative und ohne auf Befehle zu warten,
    in Preußen nicht leben kann und dass man in Preußen nur leben kann als Preuße.
    Nun ist diese Frage vielleicht eine sehr interessante, weil Sie jetzt wieder nach langer Zeit am Burgtheater spielen.
    Wie ist das mit der eigenen Initiative?
    Wie sehen Sie die als Schauspieler?
    Haben Sie die Erfahrung, dass die durch Regisseure, durch Direktoren, durch andere Partner sehr eingeschränkt wird oder können Sie eigene Initiative weitgehend entwickeln?
    Natürlich kann ich das in der Arbeit mit dem Regisseur.
    Sehen Sie, es gibt keinen guten Regisseur, der befiehlt, so muss das gemacht werden.
    Die befehlen, die sind immer unsicher, so muss etwas sein und so muss was gemacht werden.
    Ich meine in der Regie.
    Als Schauspieler, ich kenne nur Themenwerk des vorhandenen Ensembles, das die zusammen irgendein Stück versuchen.
    Ich kenne nichts anderes.
    Und ich würde auch alles andere ablehnen.
    Sie haben also schon auf Ihre zweite Rolle hingewiesen, das wird das weite Land von Schnitzler sein, mit Gertraud Jesserer als Partner.
    Ja, naja, da freue ich mich.
    Obwohl mir die Rolle, es gehört wohl zur unsympathischsten der Weltliteratur.
    Dagegen ist der Mephisto ja ein entzückender Engel, weil es ja auch wirklich ist.
    Aber es ist sehr interessant und es ist ein neues Fach.
    Nur habe ich etwas Angst vor einem großen Schatten, der auf dieser Rolle liegt.
    die wir eben noch zu überwinden haben.
    Und ich glaube, dass mit Hilfe von Schenk das gelingen wird.
    Mit diesem Schatten meinen Sie also die Darstellung durch Attila Hörbig?
    Ja.
    Das ist aber schon viele Jahre her.
    Das macht nichts.
    Aber Sie haben ja schon eine Schnitzler-Tradition, zumindest in Zürich, denn vor einem Jahr haben Sie doch dort den Anna-Tor gespielt, mit sehr großem Publikums-Erfolg.
    Ja, das ist natürlich Glatzwasser.
    der Anatolia auch nicht so äußerst sympathisch ist.
    Sie haben jetzt gerade einen Film weit außerhalb von Europa gedreht, in Bogotá.
    Ja.
    Und was ist das für ein Film?
    Wird man den hier in den Kinos aufzusehen bekommen?
    Das behandelt das Jugendproblem.
    Es gibt in Bogotá eine Gruppe von Kindern, so zwischen fünf und zehn Jahren, und die nennt man die Gamines, diese Buben.
    die nur von Betteln leben, also richtig, dem Fünfjährigen ist fast die kriminelle Karriere schon vorgezeichnet, und ein ziemliches Problem darstellen.
    Und der Journalist, der eingeladen ist von der Regierung und einen anderen Weg geht und nicht die Sachen sehen will, die eben offiziell gezeigt werden sollen,
    kommt in dieses Milieu hinein und versucht etwas zu tun und scheitert an der Aussichtslosigkeit.
    Wird das ein Film sein, der synchronisiert wird und dann hier in deutschsprachigen Ländern gezeigt werden soll?
    Ja, er wird synchronisiert.
    In der Schweiz wird er nicht synchronisiert.
    Mit Helmut Lohner sprach Brigitte Hofer.
    Das Interesse an den frühen Kulturen der Menschheit ist in ständigem Steigen begriffen.
    Ausstellungen und populäre Geschichtsbücher über die ferne Vergangenheit finden zunehmend Beachtung.
    Auch das wachsende Verständnis für die Anliegen des Denkmalschutzes ist in diesem Zusammenhang bemerkenswert.
    In jüngster Zeit hat dieses Interesse sogar schon die Zeugnisse der Industrialisierung erreicht.
    Im Historischen Museum der Stadt Wien gab es im Vorjahr eine Ausstellung über Industriebauten des 19.
    Jahrhunderts.
    Und in England gibt es seit fünf Jahren ein Museum für industrielle Archäologie, ein Museum, das jetzt eine wichtige Auszeichnung gehalten hat.
    Hören Sie einen Beitrag von Gerda Gemmill, den uns die BBC London zur Verfügung gestellt hat.
    Das Allenbridge Gorge Museum ist der industriellen Archäologie gewidmet und beherbergt so wichtige Ausstellungsstücke wie den Hochofen, in dem zum ersten Mal in größerem Rahmen Eisen geschmolzen wurde.
    Dieses Museum, das nach der ersten Eisenbrücke ihrer Art über den Fluss Severn benannt wurde, die ebenfalls hier ausgestellt ist, gewann diese Woche die mit 3.000 Pfund dotierte Auszeichnung Europäisches Museum des Jahres.
    Ende des 18.
    Jahrhunderts stampften die Maschinen in Colebrookdale, der Wiege der industriellen Revolution in den englischen Mittlerns, mit solcher Kraft und seine Hochöfen brannten mit so tiefroter Glut, dass der Ort in der Umgebung als Tollhaus bezeichnet wurde.
    Die Gegend wurde berühmt für ihr Eisen, ihre Kohle und ihre Töpferindustrie.
    Aber schon ein Jahrhundert später zog die Industrie dorthin, wo es bessere Transportmöglichkeiten und Brennstoffversorgung gab.
    Und Colebrookdale wurde fast wieder so still wie einst.
    Und nur noch die rostenden Maschinen und baufälligen Gebäude erinnerten an seinen einstigen Ruhm.
    Heute sind das Stampfen und Quietschen der längst überholten Maschinen jedoch wieder zu hören.
    Denn im Ironbridge-Gorge-Museum wurden viele der Ausstellungsstücke wieder in Gang gesetzt.
    Und das über eine Fläche von 16 Quadratkilometern, wodurch es zum größten Freilichtmuseum Westeuropas wird.
    Vieles wurde restauriert, wie zum Beispiel der Förderkorb einer Zeche, der heute noch ebenso gut funktioniert wie vor 100 Jahren.
    Bald werden auch eine Schmiede, ein Walzwerk und eine Gießerei aus dem 19.
    Jahrhundert in Betrieb zu sehen sein.
    Nicht alle Gebäude, die im Ironbridge-Gorge-Museum zu sehen sind, stammen aus der Umgebung.
    Es werden auch anderswo Strukturen von historischem Wert abgetragen und hier wiedererrichtet, wenn sie vom Verfall oder Abriss bedroht sind.
    Das Museum ist nun seit fünf Jahren für das Publikum geöffnet.
    Im letzten Jahr gewann es die Auszeichnung »Britisches Museum des Jahres«.
    Dieses Jahr ist es das gelungenste ganz Europas.
    Und nach diesem Kulturbeitrag noch einmal kurz ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    Bundeskanzler Kreisky betonte anlässlich der Eröffnung der Wiener Frühjahrsmesse, es wäre unverantwortlich, wenn ein Industriestaat wie Österreich bei der Energiebeschaffung auf die Kernenergie verzichtete.
    Dies allerdings unter der Voraussetzung, fügte Kreisky hinzu, dass jenes Maß an Sicherheit gewährleistet sei, das man in der Welt als maximal betrachte.
    Der Index der Großhandelspreise ist im Februar dieses Jahres gegenüber Jänner um 1,4% gestiegen.
    Gegenüber Februar 1977 stiegen die Großhandelspreise um 1,5%.
    Diese Preissteigerungen wirken sich erfahrungsgemäß mit einer Verzögerung von etwa drei Monaten auf die Verbraucherpreise aus.
    Sozialminister Weißenberg ist in einer Pressekonferenz in Wien für die volle arbeitsrechtliche Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten eingetreten.
    Reformpläne seines Ressorts beinhalten darüber hinaus die Anpassung der Sozialversicherung an das neue Scheidungsrecht und die Eingliederung der frei beruflich Tätigen in die Sozialversicherung.
    Jordanie
    Bundespräsident Kirchschläger wird am frühen Nachmittag von seinem Besuch in Amman nach Wien zurückkehren.
    Kirchschläger betonte heute in Amman, König Hussein habe ihn ausführlich über die Situation Jordaniens und über die Lage im Nahen Osten informiert.
    Dabei habe er den Eindruck gewonnen, dass die jordanische Regierung den Frieden suche und den Frieden brauche.
    Bundesrepublik Deutschland Die Ostpolitik des Vatikans ist nach Auffassung des Wiener Erzbischofs Kardinal König im Gesamtzusammenhang der Ost-West-Beziehungen zu sehen.
    In einem Vortrag in München betonte der Kardinal, die dabei sich ergebenden Spannungen seien menschlich auszutragen.
    Ziel der vatikanischen Ostpolitik sei es, sagte König, den Grundwerten und Menschenrechten Anerkennung zu verschaffen und den Lebensraum der Gläubigen ein wenig zu erweitern.
    Belgien
    Der österreichische Generalkonsul in Antwerpen, Baron Jarel Bracht, ist das Opfer einer Entführung geworden.
    Bracht, der Chef einer belgischen Versicherungsgesellschaft ist, dürfte bereits gestern entführt worden sein.
    Er war nicht im Büro erschienen und sein Auto wurde leer auf dem Parkplatz gefunden.
    Und mit diesen Kurzmeldungen haben wir das Mittagsjournal beendet.
    Die Journalredaktion kommt wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eröffnung der Wiener Frühjahrsmesse
    Einblendung: Bundeskanzler Kreisky zu Kernenergie, Rudolf Sallinger
    Mitwirkende: Kattinger, Matthäus [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r] , Sallinger, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Messegelände [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Sozialminister Weißenberg zu sozialpolitischen Themen
    Einblendung: Sozialminister Weißenberg
    Mitwirkende: Seifert, Wilfried [Gestaltung] , Weißenberg, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Steuerdiskussion
    Mitwirkende: Jirkovsky, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Abschluß des Staatsbesuches von Bundespräsident Kirchschläger in Jordanien
    Interview: Bundespräsident Kirchschläger
    Mitwirkende: Hennerbichler, Ferdinand [Gestaltung] , Kirchschläger, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Parteienspitzengespräche in Italien - Ende der Regierungskrise
    Mitwirkende: Dalma, Alfons [Gestaltung]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verschärfte Vorgangsweise der Opposition in Spanien
    Mitwirkende: Wagner, Rudolf [Gestaltung]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Korsische Wahlbräuche - mehr Wahlberechtigte als Einwohner
    Mitwirkende: Fuhrmann, Thomas [Gestaltung]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Seminar Salzburg: Probleme der Massenmedien im 20 Jhdt.
    Einblendung: Prof. Leonard Marx, Henry Geller, Werner Sonne, Dr. Benno Signitzer
    Mitwirkende: Bachmair, Udo [Gestaltung] , Marx, Leonard [Interviewte/r] , Geller, Henry [Interviewte/r] , Sonne, Werner [Interviewte/r] , Signitzer, Benno [Interviewte/r]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Salzburg [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Probebeginn im Burgtheater "Prinz von Homburg"
    Interview: Helmut Lohner
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Lohner, Helmuth [Interviewte/r]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Burgtheater [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    "Ironbridge Gorge Museum" zum europäischen Museum des 20. Jhdts. erklärt
    Mitwirkende: Gemill, Gerda [Gestaltung]
    Datum: 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Kultur ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1978.03.08
    Spieldauer 00:59:49
    Mitwirkende Machatschke, Roland [Moderation] [GND]
    Dobrovolny, Herbert [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1978.03.08 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-780308_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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