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KI-generiertes Transkript
Schönen guten Tag meine Damen und Herren, die Redaktion des Mittag-Journals meldet sich hier wieder im Studio.
Begrüßt Sie Ilse Vögl.
In der heimischen Politik gibt es eigentlich noch Osterfrieden oder andersherum gesagt, bei uns tut sich momentan einmal fast gar nichts.
Anders sieht es da im Ausland aus.
Nach wie vor gekämpft wird im Libanon.
Die Israelis haben nun mit einer neuen Militäraktion gedroht, sollten die Palästinenser nicht innerhalb von 48 Stunden das Feuer einstellen.
Wir erwarten einen Situationsbericht aus Beirut.
Und aus Israel berichtet Mosche Meisels über einen neuen Versuch der Regierung Peking, mit den Ägyptern wieder ins Gespräch zu kommen.
In Südafrika hat sich die politische Situation nach der Ermordung des prominenten schwarzafrikanischen Politikers Capuo in Namibia neuerlich verschärft.
Amerikas Präsident Carter tritt eine mehrtägige Lateinamerika- und Afrika-Reise an.
Und in Genf hat heute eine neue Sitzungsperiode der UNO-Seerechtskonferenz begonnen.
Man will das Chaos auf den Meeren schlichten.
Das sind Themen für unsere Beiträge heute im Mittagschanal.
Die Kulturredaktion berichtet dann unter anderem von einer Ausstellung in der Berliner Frauengalerie, Titel Andere Zeichen für ein anderes Lebensgefühl.
Erster Programmpunkt aber jetzt die Nachrichtenchef vom Dienst ist Henri Goldhahn und Sprecherin Annemarie Perthet.
Österreich.
Nach Mitteilung des Innenministeriums haben sich am gestrigen Ostermontag in Österreich 104 Verkehrsunfälle mit Personenschaden ereignet.
Dabei kamen fünf Menschen ums Leben.
145 wurden verletzt.
Am Ostermontag des Vorjahres gab es nur 83 Verkehrsunfälle mit Personenschaden.
Drei Menschen starben damals auf den Straßen, doch wurden 146 verletzt.
Einschließlich der Opfer des Straßenverkehrs seit Beginn der Osterwoche bis inklusive Montag ergibt sich für heuer die traurige Bilanz von 13 Toten.
In der Vergleichsperiode des Vorjahres waren es allerdings 21.
Bis einschließlich Sonntagabend wurden wegen Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeiten mehr als 10.000 Anzeigen erstattet und Organmandate ausgestellt.
Zu hohe Geschwindigkeit war auch einer der Hauptgründe für eine Reihe von Auffahrunfällen, die sich gestern im dichten Kolonnenverkehr auf der Westautobahn ereignet haben.
Nahosten, Vereinte Nationen.
Der israelische Ministerpräsident Begin wird nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Achance France Presse noch heute die jüngste Aufforderung des ägyptischen Präsidenten Sadat zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen den beiden Ländern beantworten.
Angeblich will Begin darin einen neuen direkten Kontakt mit Sadat vorschlagen.
Die meisten israelischen Zeitungen rechnen damit, dass Verteidigungsminister Weizmann demnächst zu Verhandlungen mit Sadat nach Kairo reist.
Im Südlibanon haben schwedische UNO-Soldaten heute eine Brücke über den Litani-Fluss besetzt, die zuvor von den Palästinensern gehalten wurde.
Die Palästinenser zogen sich nach einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten zurück.
Der Chef der PLO, der Palästinensischen Befreiungsbewegung Arafat, hat inzwischen nach eigenen Angaben auch das Oberkommando über die Einheiten der linksgerichteten libanesischen Moslems übernommen.
Arafat erklärte, er führe nun sowohl die Truppen des palästinensischen Widerstandes als auch die Verbände der libanesischen Linken im Kampf gegen die Israelis an.
UNO-Generalsekretär Waldheim hat alle am Süd-Libanon-Konflikt beteiligten Parteien zur Einhaltung des Waffenstillstandes aufgefordert.
Weitere Zwischenfälle, sagte Waldheim in New York, gefährdeten die Bemühungen der UNO-Truppen, die Libanon-Resolution des Weltsicherheitsrates in die Tat umzusetzen.
Israel.
Die Popularität Ministerpräsident Begins ist im letzten Vierteljahr um durchschnittlich 10 Prozent pro Monat gesunken.
Dies geht aus einer Meinungsumfrage hervor, deren Ergebnisse heute in Tel Aviv veröffentlicht wurden.
Die Umfrage wurde im Auftrag der Zeitung Haaretz, die nach einem zweiwöchigen Streik heute zum ersten Mal wieder erschien, von dem Israelischen Institut für öffentliche Meinungsforschung durchgeführt.
Frankreich.
Der Goalistenführer Chirac hat heute die Gespräche eröffnet, die Staatspräsident Giscard d'Estaing in dieser Woche mit den Chefs der Opposition und der Regierungsmehrheit führen wird.
Der sozialistische Generalsekretär Mitterrand wird noch heute Nachmittag.
Der Kommunistenführer Marchais sowie der Chef der pro-kommunistischen Gewerkschaft Sicerté, Georges Segui, werden am Donnerstag erstmals zu Unterredungen über die politische und soziale Lage Frankreichs mit dem Staatschef zusammenkommen.
Auch der Präsident des Arbeitgeberverbandes, der Vorsitzende des Bauernbundes und Ministerpräsident Baird stehen auf dem Gesprächsprogramm Juscas.
Sowjetunion.
Der jugoslawische Außenminister Minic ist heute in Moskau von Staats- und Parteichef Brezhnev empfangen worden.
Er soll Brezhnev eine persönliche Botschaft Staatspräsident Titos übergeben haben.
Darin nimmt Tito angeblich zu internationalen Problemen wie zu den Konflikten im Nahen Osten und am Horn von Afrika Stellung.
Namibia.
Nach der Ermordung des Häuptlings des Herero-Stammes Kapuo sind in Katatura, einer Arbeiterfuhrstadt von Windhoek, Unruhen unter der schwarzen Bevölkerung ausgebrochen.
Es kam zu Zusammenstößen zwischen Hereros und Ovambos.
Der Rat der Häuptlinge des Herero-Stammes hat inzwischen die südwestafrikanische Befreiungsorganisation SWAPO beschuldigt, Kabuo ermordet zu haben.
Während die Hereros eine Aussöhnungspolitik mit Südafrika befürworten, treten die Owambos für die radikalen Ziele der SWAPO ein.
USA Präsident Carter tritt heute eine Reise in vier afrikanische und lateinamerikanische Staaten an.
Er ist das erste amerikanische Staatsoberhaupt, das zu einem offiziellen Besuch in einem schwarzafrikanischen Land eintrifft.
In Nigeria will sich Carter um die Verbesserung der seit dem angloanischen Bürgerkrieg gespannten Beziehungen zu den USA bemühen.
Außerdem sollen die Rhodesien-Frage und der Ölpreis erörtert werden.
Der Ölpreis und die Energiefrage gelten als Hauptthemen der Gespräche Carters in Venezuela.
In Brasilien dürfte vor allem die Frage der Menschenrechte zur Sprache kommen.
Außerdem wird Carter Liberia besuchen.
Präsident Carter hat dem Kongress ein umfangreiches Programm zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Städten vorgelegt, dessen Verwirklichung im ersten Jahr umgerechnet 116 Milliarden Schilling kosten würde.
Es sieht neben der Sanierung der Innenstädte eine Verbesserung der Arbeitsmöglichkeiten und der Ausbildung in den Schulen vor.
Außerdem soll eine nationale Entwicklungsbank zur Finanzierung der Maßnahmen gegründet werden.
Ein eventueller Streik der Angestellten der Massenverkehrsmittel droht die Millionenstadt New York ab kommenden Samstag in ein Chaos zu stürzen.
Die Transportarbeitergewerkschaft hat ihre 33.000 Mitglieder im Untergrundbahn- und Autobusverkehr zu einem Ausstand aufgerufen, wenn bis Samstag ihre Lohnforderungen nicht erfüllt sind.
U-Bahn und Autobusse werden in New York täglich von 5 Millionen Menschen benutzt.
In den meisten Kohlenbergwerken der Vereinigten Staaten haben die Bergarbeiter nach dem längsten Streik in ihrer Geschichte gestern die Arbeit wieder aufgenommen.
Nur etwa 19.000 kehrten nicht an die Arbeitsplätze zurück.
Sie erklärten sich mit einem Streik der Bauarbeiter in den Gruben solidarisch.
Die Gewerkschaft der Bauarbeiter will für ihre 14.000 Mitglieder die gleichen Zugeständnisse erzielen, wie sie den Bergarbeitern gemacht worden sind.
Bundesrepublik Deutschland.
Das IFO-Institut für Wirtschaftsforschung in München hat sich pessimistisch über die künftige Entwicklung der verarbeitenden Industrie in der Bundesrepublik geäußert.
In einem Bericht des Institutes heißt es, die Auftragseingänge dieser Branche hätten im Februar weiter abgenommen.
Die Nachfrageschwäche habe zu einem Rückgang der Auftragsbestände geführt, obwohl die Produktion eher gedrosselt worden sei.
Die Pläne der Firmen schlössen auch für die nächsten drei Monate einen Anstieg der Erzeugung aus.
Ein Sprengstoffanschlag auf das Gebäude der Stadtwerke Wiesbaden hat heute Nacht nur Sachschaden angerichtet.
Eine Schalterhalle wurde zum Teil zerstört.
Hinweise auf die Täter liegen bis hier nicht vor.
Großbritannien.
Millionen Engländer müssen heute wieder auf ihre gewohnte Zeitungslektüre verzichten.
Ein Bummelstreik der Angestellten der Pressevertriebsorganisationen hat zu einer starken Behinderung der Zeitungsauslieferung geführt.
Die Zeitungsausträger wollen mit ihrer Aktion eine bessere Bezahlung der Überstunden erzwingen.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum ausführlichen Wetterbericht.
Die Wetterlage.
An der Vorderseite eines ausgeprägten Tiefdruckgebietes, dessen Zentrum über dem Ostatlantik liegt, wird in der Folge milde Luft gegen den Alpenraum geführt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Süden wechselnd wolkig, gebietsweise auch Heite.
Im Norden und Osten im Laufe des Tages Bewölkungsrückgang.
Schwache bis mäßige Winde aus Südwest bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 14 Grad.
Frühtemperaturen 0 bis 5 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Wechselnd wolkig, gebietsweise auch heiter, sehr mild, westliche Winde.
Tagestemperaturen 10 bis 17 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr, windstark bewölkt, 13 Grad, Südwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 10° Windstille.
Linz stark bewölkt, 11° Südwestwind 5.
Salzburg heiter 13° Südostwind, 15kmh.
Innsbruck heiter, 11° Westwind 3.
Bregenz heiter 13° Südwind 10kmh.
Graz stark bewölkt, 12° Windstille.
Und Klagenfurt heiter bei 11° Windstille.
Elf Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt.
Alles andere als friedlich ist dieses Osterwochenende im Libanon verlaufen.
Abgesehen von dem Flüchtlingselend, von dem wir hier uns vermutlich kaum eine Vorstellung machen können, halten auch die Kämpfe im Süden des Landes an.
Zwar nicht mehr mit der dramatischen Heftigkeit der ersten Stunden nach der israelischen Militärinvasion, aber immer wieder kommt es zu kleineren Gefechten, zu Beschissungen von strategischen Stellungen.
Die UNO-Soldaten im Libanon können hier kaum schlichtend eingreifen.
Denn von Anfang an haben die Palästinenser klargemacht, dass für sie die Kämpfe weitergehen.
Trotz des in der vergangenen Woche von den Israelis proklamierten Waffenstillstands.
Und nun könnte sich die Situation neuerlich verschärfen.
Israels Verteidigungsminister Weizmann hat den palästinensischen Freischärlern praktisch ein Ultimatum gestellt.
Er drohte gestern mit einer neuerlichen israelischen Militäroperation, sollten die Palästinenser das Feuer nicht innerhalb von 48 Stunden einstellen.
Wieder einmal also spitzt sich die Situation im Süden des Libanons zu.
Hören Sie Walter Krause.
70 Stunden nach Eintreffen erster UNO-Kontingente in Libanon zeigt es sich, dass es auf ihren Austrag, nämlich den nur von Israel programmierten Waffenstillstand zu stabilisieren, zweitens Palästina-Gorillas und Libanons Linksmilizen nördlich des Litani-Flutzes abzudrängen und drittens, Gorilla-Raids und Beschießungen Nordisrael zu unterbinden, außerordentlich prekär steht.
Am späten Nachmittag des Ostermontags konnte nur um Haaresbreite ein gewandelter Zusammenstoß zwischen Gorillas und Uno-Franzosen vermieden werden.
Es ging und geht um Kontrolle der westlichsten Brücke über den Litani-Fluss.
Ein strategisch wichtiges Nagelöhr auf der Küstenstraße acht Kilometer nördlich der Hafenstadt Tyr.
Hier kontrollieren schwergewaffnete Palästinenser Guerillas auch den Nachschub für etwa 400 französische UNO-Soldaten.
Diese haben als Vorauskommando im Zwischenquartier inmitten des von Israels während des Krieges ausgesparten zwölf Kilometer langen
und zwei Kilometer breiten Korridor längs der Mittelmeerküste befogen.
Praktisch können die Federlinien zur Zeit nach gut dinken den Franzosen den Nachschub sperren.
Sie drohen ihnen bereits mit einem neuen Dien-Dien-Fu, wenn sie sich in revolutionäre Angelegenheiten der etwa 3.000 Gorillas hin und um für mischen.
Gestern hielt es der französische Oberst Salva für unerlässlich, diese delikate Situation zu bereinigen.
Doch als sich seine Stoßgruppe
Unter Zeigen der blauen Flagge, der Brücke näherten, empfinden sie Maschinen und Maschinenpistolen geknappert.
Man schoss zwar in die Luft, war 50 Meter vor den Soldaten, eine Handgranate auf die Straße.
Doch die Guerilladrohung ist unmissverständlich.
Die UNO-Franzosen zogen sich zurück.
Und die Brücke ist nach wie vor, heute, vielleicht morgen und immer in den Händen der Gorillas.
Weitere 30 Kilometer östlich, angesichts des zerstörten Alfaterlandes, gerieten schwedische Kontingente gestern Nachmittag in das Kreuzfeuer christlicher und muslimischer Gegner.
Auch die Schweden setzen sich wieder ab.
Eine Gruppe iranischer Unitruppen wurde durch eine steine Kanonade, schließlich Gewehrfeuer, in die Luft daran gehindert, christliche Dörfer in Richtung des Flusses zu passieren.
Wie konfus und brisant die Situation nach wie vor in Libanon ist, unterstreicht ein Ultimatum des israelischen Verteidigungsministers Weizmann an die Palästinenser.
Es läuft morgen ab.
Stellen bis dahin die Guerilla ihre pausenlosen Raketen- und Artilleriebeschießungen nordgaliläischer Kipuzin nicht ein, wird Israels Armee wieder selbst für Ordnung sorgen.
So Weizmann.
Gemeint sind damit zwei Schwerpunkte der Guerilla Fronten, von wo weiter auch israelische Truppen und Nordgaliläer geschossen wird.
Die Kreuzritter-Feste Beaufort am Litani-Fluss Knick,
die harten Stadttür und benachbarte Palästinenser-Lagerraschidille.
Und die von UNO-Generalsekretär Waldheim geforderte Sicherheit für die UNO-Friedensgruppen sieht es für die absehbare Zukunft sehr übel aus.
In Bayreuths PLO-Zentrale heißt es klipp und klar, unser Kampf geht weiter trotz Blaumützen.
Damaskus hat inzwischen zu verstehen gegeben, dass syrische Truppen nicht das Nordufer des Litani besetzen und damit die neuen Guerilla-Basen unter Kontrolle nehmen werden.
Die Zusagen syrischer Friedensgruppen im Libanon, man werde keinerlei militärischen Nachschub für die Fedayeen mehr durchlassen, erweisen sich sichtbar.
für jedermann als Tönern.
Eine souveräne libanesische Angelegenheit, so heute doppelsinnig Syriens Informationsminister Ismail Ahmed.
Was Syrien selbst betrifft, fügte er hinzu, werden wir unsere palästinensischen Freunde im Libanon nicht in Stich lassen.
Walter Krause war das aus Beirut.
Ich bitte Sie, die eher mangelhafte technische Qualität dieses Telefonberichts zu entschuldigen.
Mit wenig Verständnis, mit wenig Sympathie kann eigentlich Israel in diesen Tagen in der Weltöffentlichkeit rechnen.
Die Invasion im Südlibanon, auch wenn sie mehr oder weniger als Vergeltung für das Blutbad gedacht war, das palästinensische Terroristen in Israel angerichtet haben, diese Militäroperation Israels ist ja fast überall auf kritische Stimmen gestoßen.
Und unüberhörbar wird in den letzten Tagen auch der Vorwurf, dass Israel eigentlich eine historische Chance fast schon verspielt hat.
Die ägyptische Friedensinitiative nämlich ist ja mehr oder weniger vom Scheitern bedroht.
Nicht nur in Ägypten ist man von der starren Haltung der israelischen Regierung unter Ministerpräsident Begin enttäuscht.
Selbst in den Vereinigten Staaten beim treuesten Bundesgenossen der Israelis macht sich Verdrossenheit breit.
Die letzten Gespräche zwischen Begin und Präsident Carter sind ja mit einem Éclat beendet worden.
Israel droht die Gefahr, sich politisch zu isolieren.
Und vielleicht ist dies auch mit ein Grund für eine neue Initiative der israelischen Regierung, die sie nun in Richtung Kairo gestartet hat.
Aber hören Sie mehr von Moshe Meisels.
Der israelische Ministerpräsident Menachem Begin hat heute einen persönlichen Brief an den ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat gerichtet, indem er ihm eine sofortige Erneuerung der direkten Verhandlungen zwischen Jerusalem und Kairo vorschlägt.
um die gegenwärtige Krise zu überwinden.
Begin empfiehlt eine Entsendung vom Verteidigungsminister Esa Weizmann nach Kairo zur Wiederaufnahme der militärischen Verhandlungen, denen zu einem späteren Zeitpunkt auch die Erneuerung der politischen Gespräche in Jerusalem oder woanders folgen könnten.
Begin schlägt Sadat auch die Vorlage eines detaillierten ägyptischen Friedensplans nach dem Muster des israelischen Plans vor,
über den beide Seiten ohne Vorbedingungen verhandeln könnten.
Was die Grundsatzerklärung für eine Friedensregelung anbetrifft, sei Israel bereit, sich nochmals zu verpflichten, sämtliche Grundsätze und Anforderungen des Weltsicherheitsratsbeschlusses 242 zu akzeptieren und auf ihrer Grundlage die Verhandlungen zu führen.
Es sei bereit, sich aufgrund dieser Grundsätze und Anforderungen
aus den im Jahre 1967 besetzten Gebieten auf sichere und vereinbarte Grenzen zurückzuziehen.
Was das Problem der palästinensischen Araber anbetrifft, so sollten die Bewohner des Westjordanlandes und der Gaza-Zone zusammen mit Vertretern Ägyptens, Israels und Jordaniens ihre Zukunft mitbestimmen, um eine gerechte Lösung für ihr Problem zu finden.
Beginn gibt seiner Überzeugung Ausdruck, dass eine Erneuerung der direkten Verhandlungen das politische Momentum wieder ankurbeln und letzten Endes zu einem Einvernehmen führen würde.
Der persönliche Brief Begins, der eine Antwort auf einen vor zwei Wochen übermittelten Brief Sadats bildet,
wird Sadat von der amerikanischen Botschaft in Kairo übergeben werden.
Damit benutzt Israel weiter die guten Dienste der Vereinigten Staaten in den Kontakt mit Kairo, bemüht sich jedoch nach dem Fehlschlag der Gespräche Begins in Washington, diese wieder in direkte Verhandlungen mit Ägypten umzuwandeln.
In Jerusalem rechnet man mit einem Besuch Weizmanns in Kairo im Laufe der nächsten zwei Wochen.
Zugleicherzeit wird eine erneute Mission von Außenminister Moshe Dayan in der ersten Aprilwoche in Washington geplant, um zu versuchen, die gegenwärtige Krise in den Beziehungen zwischen Washington und Jerusalem beizulegen.
Um eine günstigere Atmosphäre zur Erneuerung der direkten Verhandlungen mit Kairo und der Kontakte mit Washington zu schaffen, ist Jerusalem daran interessiert, so rasch als möglich eine Regelung im Südlibanon zu finden, damit es mit dem Rückzug der israelischen Truppen aus diesem Gebiet beginnen kann.
Dies erfordert jedoch eine ungestörte Stationierung der UNIFIL entlang des Litanis und rund um Tirus,
Eine totale Waffenruhe, effektive Maßnahmen zur Verhinderung jeder Tätigkeit der palästinensischen Freischeller und der Errichtung von Militäreinheiten der christlichen Phalangisten und moslemischen Schiiten, die das Grenzgebiet mit Israel kontrollieren sollen.
Vorläufig ist es den ersten 1.000 Soldaten der UNIFIL noch nicht gelungen, diese Ziele zu erreichen, da die palästinensischen Freischeller das Feuer nicht eingestellt haben und israelische Siedlungen und israelisches Militär weiter aus Stellungen nördlich des Litanis beschießen.
Aus Jerusalem wird gemeldet, dass die Freischärler im fünf Kilometer nördlich vom Litani gelegenen Nabatjie in den letzten Tagen Verstärkungen von Artillerie, Schwerenwaffen, 1000 Mann und 600 Freiwilligen aus dem Irak bekommen haben.
Israel und die libanesische Regierung fordern eine Stationierung von Unifell-Einheiten in Nabatjie, um das Feuer der Freischärler einzustellen.
Verteidigungsminister Weizmann hat gewarnt, dass Israel reagieren werde, wenn die Freischaler nicht im Laufe von 48 Stunden das Feuer einstellen sollten.
Die UN bemüht sich, Syrien in jedes Abkommen über den Südlibanon einzuschalten und eventuell eine Stationierung syrischer Truppen am Nordufer des Litanes zu erreichen, um damit eine wirksame Feuereinstellung und Beendigung der Tätigkeit der Freischaler in diesem Gebiet sicherzustellen.
Sie hörten Moshe Meisels.
Wieder einmal ist die ohnehin so labile Situation im Süden Afrikas schwer erschüttert worden.
Einer der prominentesten schwarzafrikanischen Politiker Namibias, Kapur, ist gestern ermordet worden in der Nähe von Windhoek.
Sein Tod, der Mordanschlag auf Kapur, könnte schwerwiegende innenpolitische Folgen für Namibia haben und auch die jüngste Friedensoffensive des Westens in Namibia zunichte machen.
Capua war der Häuptling des Herrero-Stammes, jenes Stammes, der ganz hinter der Aussöhnungspolitik der sogenannten Thürnhallen-Konferenz von Windhoek steht.
Seine Mörder dürften aus dem Stamm der Ovambos kommen.
Sie unterstützen die Befreiungsbewegung Xvapo, die ja alle Initiativen dieser Aussöhnungspolitik bekämpft.
Ein Kampf also zwischen zwei Stämmen, ein Kampf zwischen zwei Ideologien, ein Kampf, in dem über die politische Zukunft dieses Landes entschieden werden soll.
Die Ermordung Kapuos hat die Situation für eine friedliche Lösung jedenfalls eindeutig erschwert.
Hören Sie Joachim Braun.
Der Mord geschah gestern am späten Nachmittag in dem Gemischtwarenladen, den Clemens Kapuo in Catatura, der farbigen Vorstadt von Windhoek, betrieb.
Kapuo unterhielt sich gerade mit einem Freund,
als die beiden Täter durch eine Hintertür in den Laden eindrangen.
Sie eröffneten sofort das Feuer.
Capur fiel zu Boden, von zwei Schüssen getroffen.
Seine beiden Leibwächter wurden nur leicht verletzt.
Die Mörder flüchteten unerkannt.
Polizisten waren binnen Minuten zur Stelle.
Sie brachten Capur sofort ins Krankenhaus.
Die Ärzte konnten nur noch den Tod feststellen.
Clemens Capuro galt als der wichtigste gemäßigte schwarze Politiker in Namibia.
Der 55-jährige Junggeselle war zuletzt Präsident der demokratischen Turnhallenallianz, eines Wahlbündnisses derjenigen politischen Gruppen, die zwei Jahre lang in der früheren Deutschen Turnhalle in Windhoek einen Verfassungsentwurf für Namibia ausgearbeitet hatten.
Für den Fall eines Wahlsieges dieser Allianz galt Kapur als Kandidat für das Amt des ersten Staatspräsidenten in einem unabhängigen Namibia.
Der ehemalige Volksschullehrer war Anfang der 60er Jahre politisch aktiv geworden, als er eine Protestbewegung seines Herero-Stammes gegen die Apartheid-Politik anführte.
Die Hereros wählten ihn gegen den Willen der Regierung in Pretoria zu ihrem politischen Führer.
In der Zurnahlenkonferenz war er neben dem liberalen weißen Farmer Dirk Matsch von Anfang an die treibende Kraft.
Damals erklärte er... Die Atmosphäre der Gespräche ist gut.
weil wir der Meinung sind, dass eine friedliche Lösung besser ist als eine bewaffnete Auseinandersetzung.
Es ist leicht für jene Leute, die weit von Südwestafrika weg leben, bei uns darin zu reden.
Kapur unterhielt vielfältige Kontakte mit dem Ausland, vor allem mit den Vereinigten Staaten, und war in politischer Erfahrung allen anderen schwarzen Politikern des Landes weit überlegen.
Die Suche nach seinen Mördern hält an.
Der Polizeischiff von Windhoek gab bekannt, dass die tödlichen Schüsse aus einer Maschinenpistole russischer Herkunft abgefeuert wurden.
Er machte die Nationalistenbewegung SWAPO für den Mord verantwortlich.
Die SWAPO schweigt zu diesem Vorwurf.
Der Führer ihres internen Flügels, Daniel Jongarero, sagte mir am Telefon, seine Organisation werde das Ergebnis der polizeilichen Untersuchung abwarten, bevor sie öffentlich Stellung nehmen.
Erst vor zwei Wochen hatte Südafrikas Regierung ein angebliches WAPO-Dokument veröffentlicht, in dem unter anderem von geplanten Attentaten auf gemäßigte schwarze Politiker die Rede war.
Kapuas Name wurde in der Liste der Opfer erwähnt.
Die SWAPO bestritt allerdings die Echtheit des Dokuments.
Was immer die polizeiliche Untersuchung erbringt, der Mord an Clemens Capu wird die innenpolitische Polarisierung in Namibia weiter verstärken und die Bemühungen der Westmächte um eine internationale Lösung des Konflikts erschweren.
Noch in dieser Woche wollen die Westmächte ihren überarbeiteten, endgültigen Vorschlag für Namibia gleichzeitig der südafrikanischen Regierung und der SWAPO überreichen.
Dem Vernehmen nach ist es gelungen, die bestehenden Differenzen weitgehend abzubauen.
Noch am vergangenen Wochenende sprachen westliche Diplomaten in Kapstadt von der begründeten Hoffnung, dass dieser Kompromissvorschlag von beiden Seiten akzeptiert werden könnte.
Ob jetzt, nach dem Mord von Katatura, eine Verständigung zwischen Südafrika und der Swapo noch erreicht werden kann, ist allerdings mehr als zweifelhaft.
So viel über die politischen Auswirkungen des jüngsten politischen Mordes in Namibia.
Sie hatten einen Beitrag von Joachim Braun.
Amerikas Präsident Carter geht wieder einmal auf Reisen.
Heute startet er zu einer achttägigen Tour durch Lateinamerika und Asien.
Genauer gesagt, er startet nach Venezuela, Brasilien, Nigeria und Liberia.
Ursprünglich standen diese Ziele ja schon auf dem Reiseprogramm des amerikanischen Präsidenten im vergangenen Herbst.
Wegen Katers Schwierigkeiten auf der innenpolitischen Bühne aber wurde diese Riesentour verschoben und in zwei Etappen aufgeteilt.
In Asien und in Europa hat Kater sich indessen ja schon vorgestellt.
Jetzt, wie gesagt, kommen Lateinamerika und Afrika dran.
Worum es dabei im Einzelnen geht, das berichtet Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Der Dialog der Supermacht USA mit der Dritten Welt, der Ölpreis, die Nicht-Weiterverbreitung von Atomwaffen und die Politik der Vereinigten Staaten gegenüber Lateinamerika und Afrika, das sind die wichtigsten Themen, die Jimmy Carter bei seiner Tour durch zwei Kontinente anpacken will.
Eine große Rede morgen in Caracas und eine weitere vor dem Parlament in der nigerianischen Hauptstadt Lagos sollen der Weltöffentlichkeit darüber Aufschluss geben.
Vom Katerbesuch im Diktatorenkontinent Lateinamerika erwartet man sich vor allem ein klärendes Wort zur Frage der Menschenrechte in diesem traditionellen Einflussgebiet der USA.
Der amerikanische Präsident hat ja schon als Kandidat versprochen, sich hier für eine Besserung einzusetzen.
Er hat andererseits aber auch erklärt, sich im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht mehr aktiv in die lateinamerikanische Politik einmischen zu wollen.
Die Bilanz nach etwas über einem Jahr Kater ist dann auch zwiespältig.
Nirgends hat es eine wirkliche Liberalisierung gegeben, aber bei einigen der schlimmsten Diktaturregime – Argentinien, Uruguay, Nicaragua – haben die USA doch immerhin die Militär- und die Wirtschaftshilfe gekürzt.
Etwas näher an den eigenen Interessen liegt den Amerikanern die Frage des Ölpreises, den Carter in Venezuela zur Sprache bringen will.
Venezuela ist Mitglied der OPEC und gilt dort als gemäßigt, wenn es um höhere Preise geht.
Und in Brasilien will der amerikanische Präsident seine Bedenken über das große Atomgeschäft vorbringen, das die Brasilianer mit den Westdeutschen gegen den Willen der USA schon so gut wie abgeschlossen haben.
Ein weiterer lateinamerikanischer Stop musste übrigens wegen Inopportunität vom Reiseplan gestrichen werden.
Panama.
Der Vertrag über die Rückgabe des Panama-Kanals unter lokale Souveränität, den Carter an Ort und Stelle gern gefeiert hätte, ist ja im amerikanischen Kongress nicht in allen seinen Punkten durchgekommen.
Am nächsten Freitag fährt Carter dann weiter nach Nigeria, ebenfalls einem ölerzeugenden Land.
Das nigerianische Staatsoberhaupt ist derzeit Vorsitzender der Organisation für Afrikanische Einheit.
Und diese Organisation hat ein gewichtiges Wort mitzureden, wenn es um den Krieg am Horn von Afrika, um den kubanischen und sowjetischen Einfluss auf dem Schwarzen Kontinent und schließlich um Rhodesien und Südafrika geht.
Die USA haben sich im Konflikt Somalia-Äthiopien bisher deutlich zurückgehalten.
In Nigeria will Carter dem OAU-Schiff seinen Standpunkt erklären.
Der Kurzaufenthalt in Liberia schließlich, ein Staat der von amerikanischen Negern gegründet wurde, hat schließlich mehr symbolischen Charakter und soll vor allem den schwarzen Wählern daheim eine Freude machen.
Jimmy Carter tritt seine Reise zu einem Zeitpunkt an, in dem die Kritik an seiner Außen- und an seiner Innenpolitik wieder einmal hohe Wellen schlägt.
Auch für sein Image im eigenen Land wird es also von großer Bedeutung sein, ob die Reise ein Erfolg wird oder nicht.
Sie hatten eine Analyse von Barbara Cudenhove-Kalergi.
Dieser Konflikt in Afrika und die dort drohende Konfrontation der Supermächte beschäftigt aber nicht nur den amerikanischen Präsidenten, sondern auch jenes Land, das an guten Beziehungen zwischen den beiden Großen am allermeisten interessiert ist, Jugoslawien.
Präsident Tito erst vor kurzem aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt, setzt nun seine guten Kontakte zur dritten Welt ein, um zwischen Washington und Moskau als Vermittler aktiv zu werden.
Hören Sie Gustav Kalupa aus Belgrad.
Titos Außenminister Miloš Minić spricht heute mit einer persönlichen Botschaft Titos bei parteiischer Präsident im Kreml vor, nachdem er schon in Amerika über die Verschlechterung des Verhältnisses zwischen den beiden Supermächten geklagt hat.
Die jugoslawische Staatschef konnte sich als Hausherr schließlich während des Verlaufes und dem kläglichen Ende der Berliner Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa direkt über die Spannungen ein Bild machen, sodass seine Sorge nicht übertrieben scheint.
Katers Drohung durch eine Kombination von Truppen, politischen Bemühungen und wirtschaftlichen Maßnahmen, ein Gegengewicht gegen sowjetische Störmanöver und vor allem exzessive Rüstungsanstrengungen zu schaffen, werden in Belgrad ebenso ernst genommen wie Drohungen Moskaus.
Auf diesem Hintergrund ist auch Minichs Vorsprache im Kreml zu sehen, der erst vor wenigen Tagen vom zurzeit gefährlichsten Krisenherd am Horn von Afrika zurückgekehrt ist.
Allein die Tatsache, dass Minij aus der äthiopischen Hauptstadt trotz Kampfhandlungen über die Fronten hinweg nach Somalia fliegen durfte, könnte schon als erster Erfolg seiner Mission gewertet werden, da er unmittelbaren Kontakt mit dem Vorsitzenden des äthiopischen Revolutionsrates Oberst Mengistu und dem somalischen Präsidenten Sidi Barre hatte.
Mönch überbrachte an Oberst Mengistu, der in Jugoslawien einen Teil seiner militärischen Erziehung genossen hat, unter anderem die Bitte Titos, der somalischen und eritreischen Minderheit besonderen Schutz zu gewähren und Voraussetzungen zum beschleunigten Abzug der kubanischen Interventionsgruppen zu schaffen.
Dass der Befehl hierzu von Moskau erfolgen muss, bestätigt letztlich Mönchs Vorsprache im Kreml, wohin Herr von Tito unverzüglich beurteilt wurde.
Weitere diplomatische Vermittlungsaktionen TITOS zielen auf die Organisation der Afrikanischen Einheit und den Nahen Osten.
Das Präsidiumsmitglied des Bundes, der Kommunisten Jugoslawiens Vrchkovic, besuchte Boumediene in Algier, eine der Schlüsselfiguren der arabischen Krise, und der jugoslawische Botschafter in Ägypten sprach mündlich bei Staatschef Sadat in Kairo vor.
Der stellvertretende Außenminister und gegenwärtige Vorsitzende der UNO-Generalversammlung, Tassar Moisov wiederum, reist mit persönlichen Briefen Titos zwischen Angola, Sambien, Botswana, Mozambique und Nigeria, wo in Kürze auch der amerikanische Präsident Carter erwartet wird.
Das sind sicherlich nicht zufällige Reiserouten, aber es wäre falsch, eine selbstlose Vermittlungsaktion zu sehen.
Im Gegenteil verfolgt die Jugoslawische Staatsschrift das handfeste Nahziel, der Konferenz der Außenminister der Blockfreistaaten im Juli in Belgrad einen möglichst ungestörten Verlauf zu sichern.
Und was wäre da überzeugender als eine heile dritte Welt?
Sie hörten Gustav Kalupa.
Der neue Flughafen von Tokio ist wenige Tage vor seiner Eröffnung betriebsunfähig gemacht worden.
Von Demonstranten, die den Kontrollturm besetzten und große Teile der Einrichtung zerstörten.
Das japanische Kabinett hat noch gestern Abend entschieden, die Inbetriebnahme des Flughafens um einen Monat zu verschieben.
Die Auseinandersetzung um diesen Flughafen dauert nun praktisch schon zwölf Jahre an.
Im Jahr 1966 hatte die Regierung mit der Enteignung von Landbesitz zum Bau dieses Flughafens begonnen.
Den protestierenden Bauern schlossen sich wenig später linksgerichtete Gruppen an.
In fast regelmäßigen Abständen kam es dann immer wieder zu Ausschreitungen rund um den neuen Flughafen.
Ein Demonstrant und vier Polizisten sind dabei schon ums Leben gekommen.
Insgesamt zehnmal ist die Inbetriebnahme des Flughafens verschoben worden.
Eine turbulente Geschichte also, die geht es nach den Demonstranten schon am Donnerstag fortgesetzt werden soll, denn schon für kommenden Donnerstag sind neue Demonstrationen angekündigt worden.
Aber hören Sie mehr von Heinz Hoffmann aus Tokio.
Die einen feiern, die anderen wurden ins Chaos gestürzt.
Die Protestgruppen, die Tokios neuen Flugplatz Narita bekämpfen, haben für kommenden Donnerstag zur Massendemonstration in der Nähe des Flughafens aufgerufen, dessen Kontrollturmeinrichtung am Sonntag von linksradikalen Demonstranten zertrümmert wurde.
Bei der Demonstration soll der Sieg gefeiert und gleichzeitig das Zeichen für neue Aktionen gesetzt werden.
Inzwischen wurde entdeckt, dass die linksradikalen Demonstranten über ein Einstichloch in das Abwassersystem von Narita eingedrungen waren, das im Zuge der Bauarbeiten erst jüngst angelegt wurde und auf den Karten, die die Polizei von der Flughafengesellschaft erhalten hatte, noch nicht eingezeichnet war.
Chaos wird für den alten Flugplatz Haneda erwartet, der nunmehr auch weiter von der internationalen Fluggesellschaft benutzt werden muss.
Die 33 Luftfahrtgesellschaften, die am 1.
April nach Narita übersiedeln sollten, hatten bereits weltweit ihre Flugpläne verbreitet, während die innerjapanischen Luftlinien sich auf verstärkte Landungen in Haneda vorbereitet hatten.
Bei den Fluggesellschaften läuteten bereits gestern die Telefone Sturm, da zahlreiche Fluggäste Auskunft darüber haben wollten, wo sie in den nächsten Tagen ihre gebuchten Maschinen besteigen können.
In Haneda ist jedenfalls für die geplanten Inlands- und Auslandsflüge nicht einmal genügend Platz, um die Flugzeuge zu parken.
Außerdem hatten bereits zahlreiche Gesellschaften begonnen, ihre Ausrüstung nach Narita zu transportieren.
Die japanische Luftgesellschaft JAL wollte binnen 48 Stunden, um den 1.
April herum, in einem minutiös ausgetüftelten Zeitplan 4.000 Tonnen Ausrüstung und 1.000 Fahrzeuge mit 1.200 Lastwagen unter Hilfe von 4.000 Arbeitern von Haneda nach Narita schaffen.
Die Planung dafür begann bereits im letzten Jahr und bei JAL fragt man sich, wann man einen solchen Zeitplan wieder verwirklichen kann.
Andere Gesellschaften, wie etwa Cafe Pacific, haben bereits einen Teil der notwendigen Geräte nach Narita geschafft und müssen diese nun wieder zurück transportieren.
Sprecher der Luftfahrtgesellschaften haben bereits erklärt, dass für diese Kosten die japanische Regierung Abfrage gemacht werden würde.
100 der 200 Passbeamten von Haneda waren bereits nach Narita abgezogen worden und hatten sich dort eingerichtet.
Auch sie müssen nun zurück.
Der japanische Zoll hatte schon 80% seiner Ausrüstung auf dem neuen Flughafen stationiert und die Quarantäne-Offiziere alles verpackt.
Die Sachen müssen nun wieder ein-, aus- und umgepackt werden und mit langen Verzögerungen in Haneda ist zu rechnen.
Wann Narita nun eröffnet werden wird, ist offen.
Bei den Untersuchungen stellte sich jetzt heraus, dass nicht einmal die Glasfirma, die für den Kontrollturm die Fenster lieferte, in der Lage ist, so schnell Ersatz zu beschaffen.
Von der Regierungsseite wird als mögliches Datum für die Eröffnung von Narita nunmehr Anfang Mai genannt.
Ob es dabei bleibt, muss abgewartet werden.
Zahlreiche ausländische Fluggesellschaften haben jedoch bereits angedeutet, dass sie nach dem Zerstörungsakt vom Sonntag die Sicherheit von Narita noch stärker gefährdet sehen, als dies bisher schon der Fall war.
Heinz Hoffmann war das aus Tokio, in sechs Minuten ist es dreiviertel eins.
Nach mehr als vierjährigem Bemühen bei sechs Mammutkonferenzen gibt es heute in Genf einen neuen Start.
Nämlich beim Versuch endlich ein neues Seerecht zu schaffen, bei dem Versuch mit dem Chaos auf den Weltmeeren fertig zu werden.
100 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen, darunter auch Österreich, versuchen ab heute bei einer neuen Konferenz in Genf aus dem dicken Bündel informeller Papiere einen formellen Vertragstext herauszudestillieren.
Ein Bemühen, das man vermutlich auch diesmal getrost mit einem Fragezeichen versehen kann.
Aber hören Sie mehr von Horst Höller.
Kann die Anarchie auf den Weltmeeren überhaupt noch verhindert werden?
Nun, unter diesem Dilemma stehen die mehr als 100 Nationen, die heute neuerlich in Genf zusammengetreten sind, um der in Seenot stehenden Seerechtskonferenz aus der Patsche zu helfen.
Offiziell ist man auch dazu bereit.
Doch auf praktischer Ebene sieht das Bild ganz anders aus.
Und der Ausgang des harten Ringens steht offen.
Falls man Glück hat, dann könnte bis zum kommenden Jahr eine neue weltweite Konvention erstellt werden.
Doch die Situation zeigt sich immer verwirrender.
Für die internationale Fischerei und Schifffahrt, für die Gewinnung mineralischer Schätze am Meeresboden, aber auch für die Umweltschutzpolitik und Militärstrategie sind bereits Vorentscheidungen getroffen worden, die sich nicht mehr revitieren lassen.
Im Vordergrund der Interessen und somit auch der Meinungsverschiedenheiten stehen die riesigen Schätze unter Meereswasser.
Und es geht um den Tiefseebergbau, um die Förderung der hochprozentigen Metallknollen am Meeresgrund.
Nach den bisherigen Schätzungen liegen dort für 6000 Jahre ausreichend Kupfer, für nicht weniger als 150.000 Jahre Nickel und für 25.000 Jahre Aluminium.
Für die führende Macht, nämlich die USA, aber auch für die westlichen Industrienationen geht es darum, ihren Unternehmern den Zugang zu den Meeresschätzen zu sichern.
Doch vor acht Jahren hatte die UNO-Generalversammlung eine Resolution verabschiedet, dass die Meeresbodenschätze ein Erbe der Menschheit darstellten.
und sich somit niemand nach kapitalistischem Faustrecht, nach der Formel, wer zuerst dort ist, bedienen könnte.
In Genf geht es somit, bildlich gesprochen, um die Erbaufteilung, wobei jedoch die Meinungen, wer dieses Erbe hinterlassen habe, aus verständlichen Gründen auch diskutabel sind.
Der Erdverwalter sollte im Rahmen einer erwünschten internationalen Meeresbudenbürokratie, mit anderen Worten einer neuen UNO-Behörde, geschaffen werden.
Doch das Argument, eine Stimme pro Land, hat zumindest nach amerikanischer Ansicht keinerlei Bedeutung.
Als Möglichkeit zeige sich die Festlegung, nämlich, dass die Hälfte der Meeresbudenschätze einer künftigen Weltbehörde unterstellt werden und die andere Hälfte den hoch technologisierten Industrien zugeschlagen werde.
Aber Erbrecht oder nicht betrifft auch andere, wie beispielsweise die Binnenstaaten und somit auch Österreich.
Nach Meinung Österreichs sei ein neues Seerecht der Völkergemeinschaft nötig, damit einseitige nationale Zugriffe ihr Ende finden und es nicht zur allgemeinen Anarchie komme.
Doch wie gesagt, Vorentscheidungen außerhalb der Mammutkonferenzen sind bereits gefallen.
Und wie sich das gegenwärtige Bild erstellt, können die Küstenstaaten ihre Hoheitsgewässer von 3 auf 12 Seemeilen austenern, wobei ihnen außerdem exklusive kommerzielle Nutzungsrechte in einer Wirtschaftszone von 200 Seemeilen verbrieft werden.
Für fremde Schiffe werden diese Zonen künftig hin nicht mehr uneingeschränkt hohe See beteuten.
Und gleichzeitig werden mehr als 100 neue Meeresengern entstehen durch die Ausdehnung der nationalen Küstengewässer.
Dass eine neue Meeresbodenbehörde der Vereinten Nationen praktisch global Vollmachten über den Meeresboden erhält, darf jedoch niemand erwarten.
Sie hatten einen Beitrag von Horst Höller und wir setzen jetzt fort im Mittagschanal mit einem Blick in die österreichischen Tageszeitungen.
Auszüge daraus hat Markus Sommersacher zusammengestellt.
In der Presse wird in einem Kurzkommentar auf die Problematik der Einführung des Unterrichtsprinzips politische Bildung an den österreichischen Schulen eingegangen.
Hier heißt es.
Ein Albtraum könnte Realität werden.
Ein Physikunterricht, in dem andauernd von Auf- und Abrüstung die Rede ist.
Ein Schönschreibunterricht, in dem Sätze wie, die Menschen wissen schon, wem sie alles zu verdanken haben, der Regierung nämlich, schön geschrieben werden.
Ein Musikunterricht, in dem sich an das Absingen des Horst-Wessel-Liedes oder der internationale politische Betrachtung anknüpfen und so weiter und so fort.
Möglich wäre dies alles, sobald politische Bildung als Unterrichtsprinzip in den Schulen eingeführt wird.
Doch es ist nicht wahrscheinlich.
Die Mehrzahl der Lehrer würde sich einer Verpolitisierung der Schule auf diese Art widersetzen.
Die Eltern, sich langsam an ihre demokratischen Mitsprachemöglichkeiten gewöhnend, ihre Kontrollfunktion wahrnehmen.
Ob es aber für die Qualität der Ausbildung der Schüler von Vorteil ist, das Unterrichtsprinzip statt des Gegenstandes politische Bildung eingeführt zu haben, wird erst die Erfahrung zeigen.
Bis zum Beweis des Gegenteils vertraue man den Lehrern.
Meint die Presse.
Zum bevorstehenden DDR-Besuch des Bundeskanzlers schreibt Karl-Georg Relek im Salzburger Volksblatt, die Zahl der umstrittenen Probleme zwischen der DDR und Österreich sei sehr klein geworden, wurde in Ostberlin zum bevorstehenden Besuch von Bundeskanzler Bruno Kreis gekommentiert.
Erinnert sich einer daran, dass diese Visite kurz nach der Helsinki-Runde in Belgrad stattfindet, muss es erlaubt sein daran zu erinnern, dass sich die weitgehende Übereinstimmung vor allem auf die Gestaltung des bilateralen Verhältnisses bezieht.
Wiederholte Äußerungen des österreichischen Regierungschefs, aber auch die Richtung der ergebnislos gebliebenen Vermittlungsversuche des Chefs der österreichischen Mission in Belgrad,
haben deutlich gemacht, wie wenig Gleichklang etwa in der Frage besteht, dem Dürrengeriebe von Helsinki Leben einzuhauchen.
Soweit das Salzburger Volksblatt, das eine außenpolitische Frage analysiert.
Um österreichische Außenpolitik geht es auch in einem Kommentar von Erich Pfeiffer in den Oberösterreichischen Nachrichten.
Dazu liest man.
Mit der DDR hat Österreich seit fünf Jahren normale diplomatische Beziehungen und es gibt vor allem auf technisch-wirtschaftlichem Gebiet eine Zusammenarbeit, von der zwar nicht viel Aufhebens gemacht wird, die aber dennoch im Geist einer guten Kooperation funktioniert.
Grenzenloser Optimismus ist freilich nicht am Platz, wenn man auch bei allen Beziehungen, die es zwischen Österreich und östlichen Ländern gibt, um die Möglichkeit Ausschau halten muss, ein gutes Zusammenleben trotz der verschiedensten gesellschaftspolitischen Schwierigkeiten zu erhalten und auch auszubauen.
Dies ergibt sich nicht nur aus der neutralitätspolitischen Situation Österreichs heraus, sondern im Hinblick auf wirtschaftliche, letztlich aber auch auf menschliche Fragen.
Hier bedarf es jedoch des Hinweises, wie stark die Kontaktnahme sehr oft noch auf einer Einbahnstraße verläuft.
War es etwa nötig, den Besuch des Wiener Erzbischofs Jachim zur Intronisation des Prager Kardinals Tomaschek auf eine wenig glückhafte Weise zu vereiteln, wie dies knapp vor Ostern geschah?
fragen die oberösterreichischen Nachrichten.
Diese Frage kommentieren heute auch die Salzburger Nachrichten.
Korrekt war sie im Sinn der GSSR wahrscheinlich.
Von freundschaftlich fehlte freilich jede Spur.
Die Entscheidung Prags, dem Wiener Erzbischof-Koordinator Jachim das gewünschte Visum zu verweigern.
Yachim wollte an der Intronisation von Kardinal Tomaschek in Prag teilnehmen.
Als Offizieller war er nicht willkommen.
Als Tourist hätte er einreisen dürfen.
Korrekterweise bleibt es der GSSR unbenommen, jedem, den sie nicht oder nicht in einer bestimmten Eigenschaft haben will, kein Visum zu geben.
Der Beobachter wird aber die Fakten und die feinen Unterschiede auch zur Kenntnis nehmen.
Sie drohen nämlich von der Flut der schönen Worte weggeschwemmt zu werden.
Soweit die heutige Inlandspresse-Show und jetzt zwei Minuten nach dreiviertel eins zu einem Beitrag unserer Kulturredaktion.
Im Herbst vergangenen Jahres wurde in Wien die erste österreichische Frauengalerie, die Intact, gegründet.
In West-Berlin, wo man auf neue gesellschaftliche Strömungen für gewöhnlich eigentlich rascher reagiert, gibt es erst seit rund zwei Monaten etwas ähnliches, nämlich die erste deutsche Frauengalerie.
In beiden Fällen geht es um eine konkret praktische Offensive gegen die geschlechtsspezifische Benachteiligung der Frauen im Kunstbetrieb.
Hören Sie über die Berliner Frauengalerie und ihre gegenwärtige Ausstellung, die dritte ihres Bestehens, einen im Studio verlesenen Beitrag von Rachel Parthos.
Die Galerie, so die erklärte Absicht der Initiatorinnen, will zwei Prinzipien verfolgen.
In diesen Räumen sollen nur Kunstprodukte präsentiert werden, die von einem weiblichen Urheber stammen.
Mit dem strengen Maß eines lupenreinen Feminismus will man sie dagegen nicht messen und damit ist auch die programmatische Festlegung auf eine bestimmte Stilrichtung ausgeschlossen.
Weibliche Kreativität soll hier in ihrer Vielfalt zu besichtigen sein.
Das zweite Prinzip heißt, man will den künstlerisch aktiven Frauen nicht nur ein Ausstellungsforum bieten, man will sie auch aus ihrer individuellen, isolierten Arbeitsweise herauslocken und zur Gruppenarbeit ermuntern.
Das heißt, vorläufig soll es keine Einzelausstellungen, sondern nur Gruppenausstellungen geben, um das Fernziel, Frauen, Kunst, Kollektive, die es bisher nur in England und Italien gibt, auch hierzulande anzusteuern.
Durch ein quasi branchenübergreifendes Beiprogramm wie Workshops, Lesungen und musikalischen Veranstaltungen soll sich die Galerie schließlich zu einem Kommunikationszentrum entwickeln.
Die neue Ausstellung der Anderen Zeichen wurde außerdem mit einem Novum eröffnet.
Die beiden Künstlerinnen Lizzi Joseus und Anna Häupl stellten sich einer öffentlichen Befragung über das Woher, Wohin und Warum ihrer Arbeit.
Eine Mutprobe, die männliche Kollegen bislang kaum riskierten.
Sie überließen lieber Festreden an das Wort und die Interpretation ihrer Kunst.
In sympathischer Laienhaftigkeit haben diese beiden Künstlerinnen in der Tat versucht, ihre eigene Arbeit zu interpretieren und auch Schwierigkeiten zu formulieren.
Und sie räumten selbst ein, dass eine Gruppenausstellung, wie das Galerieprogramm sie verkündet, hier keinesfalls zustande kam.
Es ist eher eine Partnerschaft auf Zeit, die sich kontrapunktisch entspricht.
Das Einzige, das Lizzi Hoseus und Anna Häupl verbindet, ist die Bevorzugung des grafischen Metiers.
Und keine der beiden Frauen liefert künstlerische Sensationen.
Es sind Arbeiten, die eher in leisen Tönen daherkommen.
Ästhetische Bildformulierungen, die zwei unterschiedliche Generationen prägten.
Lizzi Hoseus, mit vielen Ausstellungen bereits überregional bekannt geworden, vertritt die ältere Generation.
Geschlechtsspezifische Nachteile hat sie in ihrer geradlinigen Karriere zwar nicht kennengelernt, dennoch, so betont Ingeborg Drewitz im Katalog, hat sie bisher nie einen Preis bekommen.
Vielleicht ist das doch ein Indiz dafür, dass die Frauen Recht haben, wenn sie die Mangeln der Chancengleichheit im Kunstbetrieb beklagen.
Lizzi Hoseius trat zunächst mit Märchenillustrationen an die Öffentlichkeit.
Der Krieg und die Nachkriegszeit, so berichtete sie, brachten sie der Realität näher.
Litzi Hoseus wurde zu einer kritischen Beobachterin, die sich eine Weise der Wirklichkeitsbeschreibung eroberte, die sich jedoch von der der sogenannten kritischen Realisten fundamental unterscheidet.
Ihr Thema ist zum Beispiel die Umweltzerstörung.
Auf ihren Kreide- und Filzzeichnungen porträtiert sie die als hässlich und beschädigt erfahrene Realität jedoch nicht fotografisch getreu, sondern in symbolhaften Visionen, die mit surrealistischen und fantastischen Partikeln versetzt sind.
Zum Beispiel, ein Kopf, der zunächst wie eine zerklüftete, wuchernde Gesichtslandschaft wirkt, entpuppt sich als eine Montage aus Soldaten, Flugzeugen und Bomben.
Der Titel, Napalm.
Kein kritischer Realismus, sondern kritisch-visionäre Imaginationen.
Anna Häupl, Jahrgang 1943, formulierte dagegen in ihren Zeichnungen und Radierungen das Prinzip Hoffnung, das die Frauenbewegung optimistisch beflügelt.
Die Realität, die sie schildert, ist zwar auch nicht schön.
Ihre Frauengestalten sind meist merkwürdig verformt, sie zeigen zuweilen auch Wut, aber sie sind permanent unterwegs.
Sie sind neugierig und offen für eine Welt, die sie erobern wollen.
Ein Zyklus ist dann zum Beispiel Alice im Wunderland gewidmet.
Anna Holpe zeigt da freilich eher eine Anti-Alice, die viele Schwierigkeiten zu überwinden hat, ehe sie das feministische Wunderland erreicht.
Soviel also über die neueste Ausstellung der Berliner Frauengalerie.
Heute wird in Wien die fünfte Tagung der Europäischen Gesellschaft der Pädagogen für Streichinstrumente eröffnet.
Ähnliche Vereinigungen gibt es in Amerika, Japan und Australien.
Sie haben mehr als 1000 Mitglieder bereits.
Brigitte Hofer berichtet dazu Näheres.
Im Sommer 1972 wurde die ESTA in Österreich gegründet.
Seitdem haben sich eher ein großer Teil der europäischen Länder angeschlossen.
So Großbritannien unter dem Vorsitz von Yehudi Menuhin, Frankreich unter Francisz Kati, die Bundesrepublik Deutschland unter Siegfried Palm.
Mit Ländern des Ostblocks sind Verhandlungen im Gange.
Eine der nächsten Tagungen wird in der DDR stattfinden.
Ziel der Vereinigung sind Förderung und Erfahrungsaustausch auf den verschiedensten Gebieten des Streichfaches.
Auf den Gebieten der Pädagogik, der Literatur, der technischen und der Interpretationsfragen sowie der besonderen Konzertpraxis.
Breit gestreut sind auch die Themen der diesjährigen Tagung in Wien.
Dazu der Vorsitzende der ESTA, Max Rostal.
Das sind ganz verschiedene Themen.
Zum Beispiel über Barockmusik, über Verzierungskunst, über Technik.
Wie gesagt, sogar ein Arzt ist hier, der über kardiologische Aspekte beim Spielen der Streichinstrumente spricht.
Also möglichst weitgehendes Spektrum.
Der ESTA können alle Streichinstrumentalisten angehören, also Geiger, Pratschisten, Cellisten und Kontrabassisten.
Besonders in den allerletzten Jahren kann man ein stark vermehrtes Interesse an Kammermusik feststellen.
Kammermusik, bei dem der einzelne Musiker solistische Fähigkeiten besitzen muss.
Max Rostal?
Das hat sich sehr gut entwickelt natürlich.
Es war also im Zusammenhang mit moderner Tanzmusik oder Jazz, wo die Streicher eigentlich nicht gefragt waren, ja sogar noch nicht mal sind.
Aber es gibt ja solche Dinge,
sich weiterentwickelt.
Ich glaube auch, dass ein Interesse jetzt sehr gewachsen ist für Kammermusik, vielleicht sogar auch für solistische Dinge, denn es gab eine Zeit lang nur die Idee, dass der Geigensolist beispielsweise interessant war mit dem Orchester.
Also jedenfalls sieht man ja auch, dass enorm viele Studierende jetzt
nicht nur in Österreich, in Deutschland, England, Schweiz, überall, Holland, also sich sehr stark für österreichische Instrumente wiederum interessieren, obwohl es ein viel schwierigeres Studium ist als beispielsweise ein Blasinstrument.
Für einen pädagogisch ausgebildeten Nachwuchs tritt auch Fritz Henschke, Geschäftsführer der österreichischen Landessektion der ESTA, ein.
Mein Bemühen ist es, nicht nur eine Breitenwirkung zu erzielen, sondern vor allen Dingen auch eine Tiefenwirkung.
Das heißt, dass man nicht nur die Hochschulen
und deren Studenten erfasst, sondern auch die Landesmusikschulen, die Volksmusikschulen, die bis in die entlegensten Städte und Stadtgemeinden oder Dörfer der Bundesländer verstreut sind.
Dort wachsen ja genauso Talente heran wie in den Großstädten und es ist unsere Aufgabe, sie zu finden und den richtigen Weg zu leiten.
Einige Vertreter der jungen Streicher-Generation werden bei der Tagung anwesend sein, bei der unter anderem Vorträge zu den Themen der Ausdruck in der Barockmusik und seine Interpretation oder unser Werkzeug und unser Spielzeug die Seite.
Spezielle Kenntnis der Instrumente verlangen.
Instrumente, die es nun seit mehr als 400 Jahren gibt.
Dazu wieder Max Rostal.
Der Bau von modernen Instrumenten hat
noch nicht jene Höhepunkt erlangt, wie das bei den altitalienischen Meistergeigen der Fall ist.
Also Stradivari ist sozusagen ein allgemeiner Begriff, den sogar Laien kennen, aber es gibt natürlich gleichwertige oder sogar noch zum Teil bessere Instrumente, wie zum Beispiel Guarnerius, Guadagnini und andere sehr große Meister.
Und heute sind diese Instrumente natürlich fast unerschwinglich teuer.
Aber es werden glückliche Versuche der Imitation gemacht, aber vorläufig noch nie ganz das erreicht.
Das Instrument selber, wie gesagt, hat sich nicht sehr verändert.
Die Adjustierung hat sich zum Teil verändert.
Es wurden früher Darmseiten gespielt, heute sind das besponnene Seiten zum Teil
Silber, zum Teil Aluminium, Stahl und so weiter.
Die Stege sind ganz anders, die waren früher flach, die Stimmung war eben viel tiefer.
Also solche Dinge haben sich verändert, aber das Instrument an sich ist eigentlich seit dem
wahrscheinlich 16.
Jahrhundert ungefähr gleich geblieben.
Zum Thema die Violine in Geschichte und Gegenwart wird Professor Wolfgang Schneiderhahn, der Präsident der österreichischen Sektion der ESTA, einen Vortrag halten.
Ebenso wird er am 1.
April beim Festkonzert im Brahmssaal des Musikvereins mitwirken und die Bedingungen für einen neuen österreichischen Musikerwettbewerb im Laufe der Tagung der ESTA bekannt geben.
Das war ein Beitrag von Brigitte Hofer.
In drei Minuten ist es 13 Uhr.
Wir schließen das Mitte-Journal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Seit Beginn der Osterwoche sind bei Verkehrsunfällen in Österreich 13 Menschen ums Leben gekommen.
Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 21.
Die Entwicklung wird allerdings nicht auf diszipliniertes Verhalten der Autofahrer, sondern auf das schlechte Wetter zurückgeführt.
Bis inklusive Sonntag sind mehr als 10.000 Anzeigen erstattet und Organmandate ausgestellt worden, weil die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten überschritten worden sind.
Nahe Osten.
Der israelische Ministerpräsident Begin hat in einer Botschaft an den ägyptischen Präsidenten Sadat eine sofortige Wiederaufnahme der Verhandlungen angeboten.
Voraussichtlich wird Verteidigungsminister Weizmann in der kommenden Woche nach Kairo reisen.
Außenminister Dayan soll sich in Washington um Beilegung der Krise in den israelisch-amerikanischen Beziehungen bemühen.
Im Südlibanon sind die UNO-Friedenstruppen bei der Erfüllung ihres Auftrags weiterhin mit Schwierigkeiten konfrontiert.
Heute ist es schwedischen UNO-Soldaten gelungen, die umkämpfte Kaderli-Brücke am Litani-Fluss zu besetzen.
Südafrika.
Die Regierung in Pretoria ist am Vormittag zu einer dringenden Sitzung zusammengetreten, um über die möglichen Auswirkungen der Ermordung des Häuptlings des Herero-Stammes Kapuo zu beraten.
Kapuo war einer der prominentesten, gemäßigten schwarzafrikanischen Politiker Nabibias.
Nach Angaben der Polizei dürften Mitglieder der radikalen Befreiungsorganisation SWAPO den Mord verübt haben.
USA
Die Regierung in Washington hat das zwischen der weißen Minderheitsregierung und den gemäßigten Nationalistenführern ausgehandelte Rhodesian-Abkommen als unzulänglich verurteilt.
Der amerikanische UNO-Botschafter Young hat in diesem Zusammenhang die britische Regierung kritisiert und sie beschuldigt, von den ursprünglichen Prinzipien einer Rhodesian-Lösung abgegangen zu sein.
Präsident Carter tritt heute eine Reise in vier afrikanische und lateinamerikanische Staaten an.
Er ist das erste amerikanische Staatsoberhaupt, das einem schwarzafrikanischen Land einen offiziellen Besuch abstattet.
Frankreich.
Präsident Giscard d'Estaing hat heute die Verhandlungen nach den Parlamentswahlen fortgesetzt.
Er empfing am Vormittag den Führer der Goulisten, Chirac.
Am Nachmittag wird er mit dem sozialistischen Parteichef Mitterrand verhandeln.
Ja und wir meine Damen und Herren sind damit auch schon am Ende des Mittagschanals.
Die Redaktion meldet sich wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendschanal.
Für Redaktion und Technik des Mittagschanals aber verabschiede ich mich.
Einblendung: Max Rostal, Fritz Henschke
Mitwirkende:
Hofer, Brigitte [Gestaltung]
, Rostal, Max [Interviewte/r]
, Henschke, Fritz [Interviewte/r]
Datum:
1978.03.28 [Sendedatum]
Ort:
Wien [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik
;
Kultur
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten