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Und hier ist die Redaktion des Mittagsjournals.
Guten Tag meine Damen und Herren, im Studio begrüßt Sie Ilse Vögel.
Wie fast jeden Dienstag, so gibt es auch heute den Bericht vom Ministerrat der Regierungssitzung.
Wichtigste Aussage heute dort, Finanzminister Andros plädiert für eine allgemeine Senkung des Zinsniveaus.
Wir berichten dann von einer Enquete über Energiesparen im Wohnbau.
Aus Argentinien meldet sich wieder einmal mein Kollege Ferdinand Henabichler, diesmal mit einem Interview mit dem prominentesten Oppositionsführer des Landes, ein Gespräch mit Ricardo Balbín.
Und weitere Auslandsbeiträge beschäftigen sich dann mit den Themen 30 Jahre Dämark und Parteitag der Kommunisten Jugoslawiens mit Tito-Rede in Belgrad eröffnet.
Die Kulturredaktion berichtet unter anderem von einem Liederabend Peter Schreiers bei den Wiener Festwochen.
Wir beginnen aber mit den Nachrichten.
Chef vom Dienst ist heute Adolf Boyndl und gesprochen werden die Meldungen von Wolfgang Kriemerschmidt.
Österreich
Zu der Kontroverse über seine Doppelstaatsbürgerschaft betonte der Präsident der internationalen Pan-Europa-Union, Dr. Otto Habsburg, heute im Morgenjournal, er habe nirgendwo von einer Kandidatur für das Europaparlament gesprochen, sondern lediglich erklärt, eventuell daran interessiert zu sein.
Habsburg bezeichnete es als recht eigenartig, dass Demokraten jemandem das verfassungsmäßig garantierte Recht bestreiten.
Über Kandidaten und Wahlen habe das Volk zu entscheiden, sagte er, und nicht irgendwelche Funktionäre.
Sein Ansuchen um die deutsche Staatsbürgerschaft zusätzlich zur österreichischen begründete Habsburg mit dem Hinweis, die Europa-Arbeit werde sich ab Sommer kommenden Jahres mehr und mehr in den Bereich der europäischen Gemeinschaften verlagern.
Abschließend meinte Habsburg, man sollte es endlich aufgeben, in so eng-nationalistischen Grenzen zu denken.
Innenminister Lanz hat die Resultate von Meinungsumfragen der Institute IFES und FESL über die Sicherheit in Österreich in einem Pressegespräch bekannt gegeben.
Etwa zwei Drittel der 2.500 Befragten halten danach, die Polizei und Gendarmerie für tüchtig bei der Aufklärung von Verbrechen, wobei der Exekutive die meisten Erfolge bei Gewaltdelikten und die wenigsten bei der Bekämpfung des Terrorismus zugetraut werden.
Auf die Frage nach der Popularität von sieben ausgewählten Institutionen entschieden sich 33 Prozent für die Krankenkasse, 22 Prozent für Polizei und Gendarmerie und 17 Prozent für das Finanzamt.
Aus der Umfrage des Fessel-Institutes zitierte Innenminister Lanz besonders das Ergebnis der Antworten auf die Frage, wie die Situation in Wien hinsichtlich der Sicherheit beurteilt wäre.
Danach halten 63 Prozent die Lage für gleich gut oder besser als früher, während 35 Prozent glauben, dass sich die Situation eher verschlechtert hat.
Eine Frage nach dem Vergleich Österreich-Bundesrepublik-Deutschland-Schweiz ergab, dass 93 Prozent der Österreicher ihr Land als sicherer betrachten als die Bundesrepublik Deutschland, 52 Prozent aber annehmen, die Schweiz sei sicherer.
Anlässlich des Verbandstages der Gemeinnützigen Wohnungswirtschaft wird heute in Graz eine Forumsdiskussion zum Thema Energiesparen beim Bauen und Wohnen abgehalten.
Zur Debatte steht in erster Linie eine Verbesserung des Wärmeschutzes und der Heizsysteme.
Im österreichischen Verband Gemeinnütziger Bau-, Wohnungs- und Siedlungsvereinigungen sind 259 Unternehmen zusammengeschlossen.
Jugoslawien
Mit dem Rechenschaftsbericht von Staats- und Parteichef Tito ist heute Vormittag in Belgrad der 11.
Kongress der Jugoslawischen Kommunistischen Partei eröffnet worden.
Als Grundlagen des jugoslawischen Staates nannte Tito den Sozialismus, die Selbstverwaltung und die Blockfreiheit.
Spekulationen über die Zukunft des Landes bezeichnete der Staats- und Parteichef als absurd und meinte wörtlich, Jugoslawien werde das bleiben, was es war.
Unter Hinweis auf die Krisensituation in zahlreichen Ländern der Welt sagte Tito, die gegenwärtige Periode Jugoslawiens sei die bisher friedlichste in seiner Entwicklung.
Die materiellen Grundlagen verbesserten sich ständig, die Bürger Jugoslawiens lebten derzeit besser denn je, die Kaufkraft sei beträchtlich gestiegen.
Zur Minderheitenfrage betonte Tito, die Regierung in Belgrad betrachte die nationalen Minderheiten im Ausland als Faktoren der Verbindung und der gutnachbarlichen Zusammenarbeit.
Bei der Behandlung internationaler Probleme verurteilte der Staats- und Parteichef die Politik Israels und trat für eine umfassende Lösung der Nahostkrise unter Beteiligung aller interessierten Staaten, einschließlich der Palästinenser, ein.
Bundesrepublik Deutschland
Trotz des Problems der Slowenen und Kroaten sieht das Mitglied des jugoslawischen Staats- und Parteipräsidiums, Bakaritsch, im Verhältnis zwischen Österreich und Jugoslawien gewisse Fortschritte.
In einem Interview für die Tageszeitung Die Welt betonte Bakaritsch, die Beziehungen zu Österreich seien nur wenig durch die Minderheitenfrage getrübt.
Bakaritsch ist Vorsitzender des Komitees zum Schutz der verfassungsmäßigen Ordnung und hat in dieser Funktion die Oberaufsicht über sämtliche Geheimdienste Jugoslawiens.
Anlässlich des 30.
Jahrestages der Währungsreform in der Bundesrepublik Deutschland findet heute in der Frankfurter Paulskirche ein Festakt statt.
Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Emminger, erklärte dazu, die Geschichte der D-Mark zeige, dass der Geldwert Stabilität nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch eine Schlüsselrolle zukomme.
Nach außen sei die Stellung der D-Mark immer stärker geworden, meinte Emminger ferner, sodass sie heute zu der kleinen Zahl starker Währungen gehöre.
In der Bundesrepublik Deutschland werde es jedoch zunehmend schwieriger, den Wert der Mark zu sichern, wenngleich die Preissteigerungen bisher geringer gewesen seien als in den anderen Industriestaaten.
Schweiz Einige politische Splittergruppen haben eine Volksabstimmung über das bereits vom Parlament gebilligte Gesetz erzwungen, das die Bildung einer Polizeieinheit zur Terrorismusbekämpfung vorsieht.
Die Initiatoren befürchten, die geplante Sonderpolizeitruppe könnte auch gegen Demonstranten oder gegen streikende Arbeiter eingesetzt werden.
Sie haben mehr als 71.000 Unterschriften für das Referendum gesammelt.
Ein Termin dafür ist noch nicht bekannt.
Rhodesien.
Das noch von der weißen Minderheit beherrschte Parlament in Salisbury ist heute zu seiner letzten mehrwöchigen Sitzungsperiode zusammengetreten, bevor Ende dieses Jahres eine von Schwarzen gebildete Regierung die Macht im Lande übernimmt.
Auf den Regierungsbänken sitzen erstmals neben Ministerpräsident Smith die schwarzen Nationalistenführer Mussorewa, Sithole und Chirao.
Auch die in die Übergangsregierung berufenen neuen schwarzen Minister sind anwesend.
USA.
Die Entscheidung der Ölminister der 13 OBEC-Staaten, die Ölpreise im heutigen Jahr nicht mehr zu erhöhen, wurde heute von der Regierung in Washington als günstig für die allgemeine Wirtschaftslage bezeichnet.
Ein offizieller Sprecher sagte, man sei über diese Zurückhaltung der 13 ölproduzierenden Staaten sehr erfreut.
Amerikanische Experten rechnen jedoch damit, dass der Ölpreis im kommenden Jahr um 5 bis 8 Prozent erhöht werden wird.
Die ersten freien Wahlen in Peru seit der Machtübernahme durch die Militärs vor zehn Jahren haben keine klaren Mehrheitsverhältnisse geschaffen.
Als stärkste Partei wird die amerikanische Revolutionäre Volksallianz mit 36 Abgeordneten in die 100-Sitze umfassende verfassungsgebende Versammlung in Lima einziehen.
Auf die konservative Christliche Volkspartei entfallen 27 Mandate.
Mehrere kleine Linksparteien eroberten zusammen etwa ein Drittel der Sitze in der verfassungsgebenden Versammlung, die Ende Juli zum ersten Mal zusammentreten soll.
Die Militärregierung hat angekündigt, sie werde die Macht im Jahre 1980 nach Vorliegen einer neuen Verfassung an einen gewählten Präsidenten abgeben.
Argentinien
Präsident Videlia hat die Freilassung von 14 inhaftierten Gewerkschaftsführern angeordnet.
Für die Gewerkschafter hatte der Erzbischof von La Plata, Plaza, interveniert.
Die großen Gewerkschaften Argentinien zwar nach dem Staatsstreich gegen Präsidentin Perón im März 1976 der Kontrolle der Militärs unterstellt wurden.
Frankreich
Der bekannte Industrielle Marcel Boussac hat sich entschlossen, sein gesamtes Privatvermögen zu opfern, um seinen zahlungsunfähig gewordenen Textilkonzern zu retten.
Zu der Firmengruppe gehören etwa 80 Unternehmen mit rund 11.500 Mitarbeitern.
Der 81 Jahre alte Boussac unterzeichnete heute in Paris seine Verzichterklärung, in der es heißt, er wolle nur so viel behalten, wie er für seinen Lebensabend brauche.
Der von Boussac alleingeleitete Konzern war schon mehrmals in Schwierigkeiten geraten, bisher aber stets durch staatliche Hilfen gerettet worden.
Jetzt weigert sich die Regierung neuerlich einzugreifen, bevor nicht tiefgreifende Strukturveränderungen vorgenommen worden sind.
Die Verschuldung des Konzerns, zu dem auch das Modehaus Dior und die rechtsgerichtete Tageszeitung Laurent gehören, wird auf etwa 3 Milliarden Schilling geschätzt.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Die flache Luftdruckverteilung dauert in Mitteleuropa an.
Gleichzeitig bleibt auch die hohe Gewitterbereitschaft bestehen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Norden und Osten heiter bis wolkig, sonst mäßige, gebietsweise starke Bewölkung.
Im Bergland Ausbildung lokaler Regenschauer oder Gewitter.
Winde aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 19 bis 25 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 6 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
In den Morgenstunden gebietsweise Restbewölkung nächtlicher Gewitter.
Sonst überwiegend sonnig.
In der zweiten Tageshälfte regional wieder Quellwolkenentwicklung und Ausbildung lokaler Gewitter.
Schwachwindig.
Tageshöchsttemperaturen 20 bis 25 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 23°, Ostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 22°, Südost 10 km.
Linz, Heiter 20°, Nord 5.
Salzburg, stark bewölkt 19°, Nordwest 15.
Innsbruck, wolkig 18°, Wind still.
Bregenz, Heiter 17°, West 5 km.
Graz, Heiter, 20 Grad Windstill und Klagenfurt, Heiter, 18 Grad Südostwind, 5 Kilometer in der Stunde.
Elf Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt.
Das Landesstandarmerie-Kommando Niederösterreich hat uns um folgende Durchsage gebeten.
Nach einem Verkehrsunfall kommt es auf dem Autobahn-Zubringer Brunngebirge, Berchtoldsdorf-Südstadt, zu Behinderungen und Stauungen.
Den Kraftfahrern wird empfohlen, großräumig auszuweichen.
Und jetzt zu unserem ersten Beitrag im Mittagsschonal.
Wirtschaftspolitische Fragen standen heute im Mittelpunkt des Pressefoyers nach der Regierungssitzung.
Finanzminister Androsch stellte dabei vor den Journalisten Überlegungen über die gegenwärtige Konjunkturlage sowie über die etwa im nächsten Halbjahr zu erwartenden Konjunkturdaten an.
Dabei betonte Androsch, dass das Primärziel von Regierung und Gewerkschaften natürlich die Sicherung der Arbeitsplätze sein müssen und alle zu treffenden Entscheidungen und Maßnahmen diesem Ziel untergeordnet werden müssten.
Für einen Detailbericht schalten wir aber jetzt ins Bundeskanzleramt zu Johannes Fischer.
Rund ein halbes Jahr nach der ersten Ankündigung und nach der ersten bereits erzielten Fortschritte in dieser Richtung soll es zumindest nach den Vorstellungen des Finanzministers und Vizekanzler Hannes Androsch neuerlich dem Zinsniveau in Österreich an den Kragen gehen.
Vor einem Gespräch mit Notenbankpräsident Stefan Khorin heute Mittag
machte Androsch nach der Sitzung des Ministerrates deutlich, dass die Investitionsneigung heimischer Unternehmer trotz entsprechenden Pakets der Bundesregierung nach wie vor schleppend, jedenfalls aber nicht so rasant ansteigend sei, wie dies von Androsch gewünscht worden war.
Nun will der Finanzminister konsequent den Weg der Investitionsanreizung weiter fortsetzen, eingedenk auch der Tatsache, dass Investitionsentscheidungen, wenn überhaupt vor dem Sommer getroffen werden müssen, sollen sie für das heurige Jahr noch wirksam werden.
daher auch heute die Aufforderung des Finanzministers am Notenbank- und Kreditapparat mit dem Zinsniveau stark herunterzugehen.
Das gesamte Zinsniveau müsste hinuntergehen, müsste sich verringern, das würde der stark gesunkenen Inflationsrate, aber auch den sonstigen wirtschaftlichen Anzeichen entsprechen und sollte eine Hilfe sein, dass die Investitionstätigkeit
stärker zunehmend, was im Interesse der Arbeitsplatzsicherung notwendig und wünschenswert ist, aber sicherlich auch im Sinne der Strukturverbesserung.
Aber der Eckzinssatz sollte jedenfalls auch sinken im Gleichschritt?
Als Konsequenz einer allgemeinen Verringerung des Zinsniveaus, sicherlich auch
von Lobardsätzen und ähnliches, also alles was Einfluss hat auf die Höhe des Zinsniveaus, weil die Gefahr besteht, dass wir durch Festhalten an gewissen Fixpunkten künstlich und damit nicht der wirtschaftlichen Entwicklung entsprechend ein überhöhtes Zinsniveau halten, das andererseits wieder hemmend auf die Investitionstätigkeit wirkt,
Ganz abgesehen davon, dass ja Zinsen auch Kosten sind, die unsere Wettbewerbsfähigkeit ja nicht erhöhen.
Beim politisch sensiblen Eckzinsfuß, derzeit rund 4,5 Prozent, mochte sich der Finanzminister aber nicht auf eine ziffernmäßig deklarierte Senkung festlegen.
Die Verbindung Investitionen, Arbeitsplätze und Wirtschaftsentwicklung hat natürlich angesichts des nahenden Abschlusses der Budgeterstellung 1979 auf Beamtenebene auch Auswirkungen auf aktuelle Forderungen des Gewerkschaftsbundes, der hier zweimal betroffen sein könnte.
Einmal durch eine nunmehr zumindest angekündigte Senkung der Zinsen, auch des Eckzinssatzes, was alle sogenannten kleinen Sparer betreffen würde und andererseits bei der Forderung nach Lohnsteuersenkung, die nunmehr Androsch auch in ein neues Licht rückte.
Jeder Schilling, so der Minister, der bei einer solchen Senkung dem Budget entzogen würde, käme nur zu etwa 30% der Inlandsnachfrage zugute, wohingegen jeder Schilling Investitionsförderung, jedenfalls der heimischen Wirtschaft, zur Gänze zufließen könnte.
Frage an Androsch daher, wird damit die Forderung des ÖGB nach Lohnsteuerreform zu einer Arbeitsplatzgefährdenden?
Jede Steuersenkung hat die Wirkung, wie sie sich ergibt, ist dabei ja unerheblich, hat die Wirkung, dass sie weniger arbeitsplatzsichernd ist als die Möglichkeit für staatliche Investitionen oder Wirtschaftsförderungsmittel einzusetzen.
Das heißt, wenn der Arbeitsmarkt es erlaubt und Vollbeschäftigung gesichert ist, ist das kein Argument.
Wenn man aber feststellen muss,
dass sich die Situation am Arbeitsplatz verschlechtert und so wie die Dinge jetzt zu beurteilen sind, muss man das für das kommende Jahr annehmen.
Dann muss man aufmerksam machen, dass dies ein wenig geeignetes Mittel ist, das zu verhindern.
Man darf also bei solcher Ausgangsposition auf das vorläufig letzte Steuerreformgespräch am 4.
Juli vor dem Sommer gespannt sein.
Ein weiteres Dauerthema heimischer Innenpolitik geht übrigens ebenfalls in eine vorläufige Endrunde.
Das Gipfelgespräch zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Parteichef Josef Taus in Sachen Atom wurde heute endgültig für morgen fixiert.
Soweit mein Bericht aus dem Ministerrat und damit wieder zurück zum Funkhaus.
Berichterstatter war Johannes Fischer und wir setzen jetzt fort mit der Inlandspresseschau, heute zusammengestellt von Zita Bernardi.
Angesichts mehrerer für diese Woche anberaumten Beratungen zum Thema Kernenergie geben die Kommentatoren der heimischen Tageszeitungen dieser innenpolitischen Streitfrage auch heute breiten Raum.
In der Kronenzeitung meint Peter Gnam, dass die beiden Großparteien in der Diskussion um die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf zurzeit ein jämmerliches Schauspiel bieten.
Von Sachlichkeit kann natürlich keine Rede mehr sein.
Vielmehr wird angesichts der herannahenden Nationalratswahl nur noch Taktik großgeschrieben.
Als Ergebnis registrierte eine zusehends über Milliarden Verluste verärgerte Öffentlichkeit Orgien an Verdrehungen und Entstellungen.
Obwohl sich bei der Bevölkerung langsam die Auffassung durchzusetzen beginnt, dass Zwentendorf in Betrieb gehen, dann aber Schluss mit Kernkraftwerken sein soll, stehen SPÖ und ÖVP wie gelähmt vor den Scherben ihrer Politik.
Schlottern höchstens mit den Knien aus lauter Angst um Wählerstimmen.
Im Neuen Volksblatt argwöhnt Martin Stieglmeier hinter den sozialistischen Appellen zur Mitverantwortung parteipolitische Taktik und schreibt dann wörtlich.
Die SPÖ würde aus dem ÖVP-Entschließungsantrag gern alle Versäumnisse der Regierung herausstreichen und so tun, als seien alle Probleme gelöst.
Darum ist sie nicht paktfähig, wie Taus am Sonntag meinte.
Denn die ÖVP kann unmöglich einen Pakt beschließen, bei dem die Interessen der Bevölkerung verraten werden.
Es wäre ein verantwortungsloser, ein leichtsinniger Pakt.
Und im Wochenpresseleitartikel von Franz Wolf heißt es zu diesem Thema Die große Atomangst macht die Parteien zu spaltbarem Material.
Und daher wird bis zur totalen Wählererschöpfung Regierungsseite klaviert und oppositionell taktiert.
Denn die Regierungssozialisten nähern eine heimliche Hoffnung.
Das Atomheil liegt in der Entscheidungsflucht.
Doch niemand sollte sich dieser irrigen Hoffnung hingeben.
Nichtentscheidung bringt nichts.
Soweit Auszüge aus Kommentaren zum Thema Kernenergie.
Eine andere Frage, nämlich die ÖVP-Kritik an der Ausklammerung von Unternehmerangehörigen vom Arbeiterkammerwahlrecht, nimmt Günter Traxler im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung aufs Korn.
Er meint, dass der Zentralsekretär der Privatangestelltengewerkschaft Klingler mit seinen jüngsten Äußerungen über eine eher abgeschwächte Bedeutung dieser Neuerung für Wahlergebnisse in dieser Diskussion einen neuen Ton angeschlagen habe.
Einverstanden.
Den Sozialisten geht es mit ihren Initiativanträgen nicht um Stimmen, sie haben ja dadurch keine zu gewinnen, sondern um die Durchsetzung des einleuchtenden Grundsatzes, dass über die Interessen der Arbeitnehmer diese selbst entscheiden und dass nicht auch die Unternehmer ihren Fuß in der Arbeiterkammertür haben sollen.
Nur, wenn es ohnehin keine Stimmen bringt, warum schreibt dann die ÖVP so fürchterlich?
In der Grazer Kleinen Zeitung greift Kurt Vorhofer noch einmal die Fernsehdiskussion mit ÖVP-Chef Taus am Sonntag auf und beleuchtet die Bemühungen des Parteichefs, trotz aller Offenheit in Koalitionsfragen eine klare Grenze zwischen ÖVP und FPÖ zu ziehen.
Die ÖVP war in ihren besten Zeiten nie eine überwiegend konservative Partei, also nie eine Rechtspartei, sondern sie war damals immer eine Partei der Mitte, das heißt glaubhaft nicht nur in der Wirtschaftspolitik, sondern auch in der Sozialpolitik und in anderen Fragen einer humanen Gestaltung unseres Gemeinwesens.
Sie war eben bei all ihren menschlichen Fehlern eine echte Volkspartei.
Eine auch nur optisch nach rechts rückende ÖVP würde faktisch das Mittelfeld freigeben.
So etwas ist vielleicht beim Fußball möglich, aber in der Politik wäre es tödlich.
Wesentlich anders beurteilt Kurt Pieringer in der freiheitlichen Neuen Freien Zeitung den Fernsehauftritt von Josef Taus.
Er meint, dass Taus einige seiner Argumente, etwa jene zur Atomenergie, freiheitlichen Konzepten entnommen habe und schreibt, Taus jedenfalls scheint lieber auf die Haltung der FPÖ zu vertrauen als auf die Einflüsterungen seiner atomsüchtigen Parteifreunde.
So schlecht, wie man sie oft zu machen versucht, kann die Politik der Freiheitlichen wohl nicht sein, wenn sie eine vom Nachahmungstrieb überwältigte Großpartei zur Richtschnur ihres Handelns macht.
Die Auslandspresseschau hat heute Zita Bernardi zusammengestellt.
Einer der ganz großen in der österreichischen Papierindustrie ist die unter dem Titel Leicam Mürzthaler zusammengefasste Gruppe von Papierfabriken und Vertriebsgesellschaften.
Fast 4000 Arbeitskräfte sind in diesem zum größten Teil in der Steiermark an der Mur und Mürz situierten Betrieben tätig.
Im vergangenen Jahr hat dieses Unternehmen rund 300.000 Tonnen Papier und über 150.000 Tonnen Zellstoff produziert und damit mehr als 3 Milliarden Schilling Umsatz gemacht.
Dennoch weist die Bilanz einen Verlust von 58 Millionen Schilling aus.
Die Ursache dafür liegt nicht zuletzt in der allgemeinen Krisensituation in der Papierindustrie.
Umso überraschter war man, als nun heute der Chef der Leica-Mürztaler Gruppe mit der Feststellung an die Öffentlichkeit trat, er sehe für die Zukunft der Papierindustrie weltweit wieder bessere Zeiten.
Hans Adler sprach darüber mit Generaldirektor Spiegelfeld.
Herr Generaldirektor Spiegelfeld, Sie waren unter dem Papierindustriellen heute eigentlich der Erste, der von der Möglichkeit einer Konjunkturerholung in diesem Industriebereich gesprochen hat.
Für welche Bereiche in der Papierindustrie gilt das und ab wann schätzen Sie, dass man wirklich mit einer Besserung der Situation rechnen kann?
Ich spreche einmal für die grafischen Papiere.
Die grafischen Papiere sind ja auch mit dem Wirtschaftswachstum sehr weitgehend verbunden.
Zum anderen auch ist die Werbewirtschaft spielt eine sehr große Rolle hier und die Werbeinteresse ist eben von der Industrie sehr stark, gerade in einer schwierigen Zeit.
Auf der anderen Seite ist für uns sehr ausschlaggebend die Entwicklung am Zellstoffmarkt und Zellstoffpreis.
Wir glauben, dass der Zellstoffpreis den Tiefstpunkt erreicht hat, dass er sich stabilisiert und erwarten, dass er sich gegen Ende des Jahres verbessert und dass dann auch, die Lager sind sehr weit abgebaut, dann auch von der Menge her wir doch besser als heute verkaufen können.
Eine der größten Investitionen im Zug der Konsolidierung Ihrer Unternehmensgruppe war der Bau einer Zellstoffanlage, die ja jetzt gerade in Betrieb geht.
Glauben Sie damit, dass Sie den richtigen Zeitpunkt erwischt haben?
Und besteht nicht die Gefahr, dass andere auch den richtigen Zeitpunkt erwischt haben?
Das heißt, sobald mehr Zellstoff verkauft wird, wird auch sofort die Produktion weltweit wieder steigen und ist dann nicht eigentlich alle Hoffnung auf ein Ende der Krise wieder dahin?
Mir ist nicht bekannt, dass jetzt weitere große Zellstoffinvestitionen gemacht werden, sodass ich glaube, dass Anbot und Nachfrage vor allen Dingen im Langfaserzellstoff sich in der nächsten Zeit einspielen wird.
Gerade Papier ist eines jener Produkte, bei denen die EG den Zollabbau ausgesetzt hat.
Papier ist ein sensibles Produkt im Handel mit der Gemeinschaft und unterliegt seit dem vergangenen Jahr sogar einer Art Quotenregelung, einer Plafonregelung.
Wie stark wirkt sich das für Österreich aus?
Wie stark ist die österreichische Papierindustrie an der EG interessiert und in die EG orientiert?
Das wirkt sich sehr stark für uns aus und das ist ja einer der Gründe, warum die österreichische Papierindustrie, die hauptsächlich aus einheimischen Rohstoffen sich versorgt, eine so schwierige Lage heute hat.
Wir haben eine Zollbarriere jetzt noch von 8 Prozent
zu überwinden in die EG und in die EG exportieren wir ungefähr die Hälfte unseres ganzen Exportes und wir haben auf der anderen Seite dann noch die Währungsproblematik zusätzlich.
Da wir uns aus dem Inland versorgen, finden wir keinen Ausgleich durch Importe.
Und daher auch, glaube ich, die schwierige Lage der Papierindustrie, die sonst eine Hoffnungsindustrie für Österreich ist und in keiner Weise irgendwie notleidend sein müsste, wenn diese Begrenzungen und Erschwernisse wegfallen würden.
Das heißt, wir wären in der EEG eigentlich durchaus konkurrenzfähig.
Wir wären in der EEG sehr konkurrenzfähig.
Wir haben das Holz,
und wir hätten in der EG den Absatzmarkt.
Würde Sie das davon abhalten weiter zu versuchen neue Märkte im Nahen Osten und in Übersee aufzubauen?
Nein, das würde uns in keiner Weise aufhalten, weil eine Verteilung des Risikos ja unbedingt notwendig ist und weil wir
gerade in Gratkorn oder Niklasdorfbruck, also südlich des Alpenhauptkammes, unser natürliches Absatzgebiet im Mittelmeerraum haben und wir beginnen eben den Markt dort aufzubauen durch eigene Organisationen im Nahen Orient, vielleicht auch durch Lagerbau, also durch Investitionen im Vertrieb in diesem Raum.
Also bessere Aussichten wieder für die Papierindustrie, das Gespräch führte Hans Adler.
Und wir bleiben noch beim Thema Wirtschaft.
Da feiert man nämlich heute ein Geburtstagskind.
Es ist zwar auch nicht mehr ganz tau, frisch, aber doch feierwürdig, wie scheint die deutsche Mark.
Am 20.
Juni 1948 hatte die Bundesrepublik Deutschland ihre Währung reformiert.
An die Stelle der Reichsmark trat die deutsche Mark und zwar zum Teil im Verhältnis 1 zu 1, zum Teil wurde die alte Reichsmark im Verhältnis 10 zu 1 abgewertet.
Wirtschaftsfachleute sehen diesen 20.
Juni als Beginn des deutschen Wirtschaftswunders an, das heute allerdings auch schon ein bisschen von seinem Wundercharakter verloren hat.
Wie auch immer, dieses 30-jährige Jubiläum ist jedenfalls in der Bundesrepublik Deutschland Anlass zu zahlreichen Rückschauen, Festansprachen und Festschriften.
Aus Bonn meldet sich Klaus Emmerich.
Wenn sich in diesen Stunden und Tagen Spitzenpolitiker bei ihrer alltäglichen Reisetätigkeit treffen, dann geht es immer wieder auch um die Frage, ob die Deutschen eine Lokomotive für die gesamte Weltwirtschaft darstellen, jene Verlierer des Zweiten Weltkrieges, die heute vor 30 Jahren ganze 40 neue D-Mark in die Hand gedrückt erhielten, jeder in den drei westlichen Besatzungszonen, unabhängig von Personenstand oder Besitz.
Und wenn die genannten Politiker oder Diplomaten die nächste Großveranstaltung vorbereiten, nämlich den Weltwirtschaftsgipfel Mitte Juli, dann sind die Westdeutschen gleich mehrfach währungstechnisch und indirekt auch wirtschaftspolitisch gefragt.
Ob diese D-Mark anstelle des Dollar ganz oder teilweise als sogenannte Leitwährung betrachtet und eingesetzt werden soll, ob dieses Westdeutschland die Konjunktur konkret belebt und damit zur Überwindung einer 17 Millionen Arbeitslosigkeit in den westlichen Industrieländern beiträgt und
Ob von Bonn vergleichbare Initialzündungen für Aufbau, Ausbau, Selbsthilfe und Wirtschaftskraft für das Verhältnis zwischen Nord und Süd ausgehen könnten, wir Ende der 40er Jahre durch den Marshallplan der Amerikaner.
Schon dies zeigt den ungewöhnlichen Werdegang einer Währung, der heute von den Westdeutschen gebührend gefeiert wird.
Vor 30 Jahren begann nämlich die Erfolgsstory, wie es der Präsident der Deutschen Bundesbank, Emminger, heute nennt.
Durch das Zusammentreffen mehrerer Umstände, die sich nachträglich als einmalig erwiesen.
Geldüberhang in Milliardenhöhe, dem zunächst kein Warenangebot gegenüberstand war, zu beseitigen, also die ruinösen und lähmenden Verhältnisse eines primitiven Tauschhandels des Schwarzmarktes und anderer Fehlentwicklungen, wo beispielsweise das Geld als Zahlungsmittel durch Zigaretten abgelöst worden war.
Kriegsvorbereitung, Krieg und Kriegsfolgen durch eine ehrliche Währung zu überwinden, erkannten sowohl die vier Siegermächte, also die Amerikaner, die Russen, die Engländer und die Franzosen, als auch die Deutschen.
Während nun der Westen, vor allem die USA, eine freiheitliche Gesamtlösung anstrebten, ging es dem Osten darum, seinen Besitzstand in Deutschland, der bis zur Elbe reichte und Berlin im wahrsten Sinne des Wortes umfasste, auch wirtschaftlich zu untermauern.
Nach monatelangen Streitereien im Kontrollrat der vier Siegermächte wurden dann Teilungspläne von Ost und West aus der Lade geholt, als am 20.
Juni 1948 nicht nur in Westdeutschland eine neue Währung eingeführt wurde, sondern auch in den drei Westsektoren von Berlin.
Stunden später folgte der Befehl 111 des sowjetischen Oberkommandos, mit der die Ostmark in Ostdeutschland als einziges Zahlungsmittel eingeführt wurde.
Daran hat sich erst in den allerletzten Monaten etwas geändert, seitdem nämlich die Regierung der DDR heute ihren Schutzbefohlenen erlaubt, neben der Ostmark auch Westmark zu besitzen und damit offiziell in Spezialgeschäften der DDR einzukaufen.
Die zweigeteilte Währungsreform führte im Sommer 1948 zur Blockade West-Berlins durch die Sowjetunion und zur Errichtung der Luftbrücke, die vor elf Monaten die Bevölkerung einer Millionenstadt mit dem Notwendigsten schlecht und recht versorgte.
Während der Westen und die Westberliner ihre Organisationsfähigkeit und ihren Widerstandswillen in und um Berlin unter Beweis stellten, begann in Westdeutschland das, was später vielfach unter Wirtschaftswunder läuft.
In der heutigen Rückschau waren es nicht nur die wehrungstechnischen Umerziehungsversuche des kleinen amerikanischen Armeeoffiziers Edward Tenenbaum, einem Spezialisten für psychologische Kriegsführung,
der dafür sorgte, dass 1948 unter geheimen Umständen neues Geld auf Mark lautend in den USA gedruckt und per Schiff in das zerstörte Nachkriegsdeutschland transportiert wurde.
Über 1000 Tonnen Papiergeld in 23.000 Kisten.
Tennenbaum musste erst seinen eigenen Oberbefehlshaber General Clay, später legendärer Organisator der Berliner Luftbrücke, überzeugen und auch die Mitbesatzer aus England und Frankreich.
Die Westdeutschen ihrerseits drängten schon lange auf klare Verhältnisse.
Ideologisch und gesellschaftspolitisch ging es damals wie heute um die Frage, ob die Ausgleichskräfte der Wirtschaft und des Marktes ausreichen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen, oder ob der Staat dafür nicht nur mit Rahmenbedingungen, sondern im Einzelnen sorgen soll.
Die Marktwirtschaft, damals vehement vertreten von Ludwig Erhard, setzte sich im Sommer 1948 erstmals deutlich durch.
Erhard schaffte als Direktor der westlichen Zonenwirtschaftsverwaltung, also noch unter allierter Oberhoheit, hunderte von Vorschriften mit Lebensmittelkarten, Punktesystemen und anderen Bewirtschaftungsvorschriften einfach ab.
Über Nacht ergab sich ein Freispiel der Kräfte.
Die Produktion lohnte sich wieder, Fleiß und Einfallsreichtum wurden geweckt, die Auslagen füllten sich.
Für viele Deutsche, unterernährt, teilweise arbeitslos, ohne Wohnung und ohne Hoffnung, begann wirklich ein Wunder, zwar nicht ohne Rückschläge, aber bis heute mit erheblicher Sogkraft.
30 Jahre Deutsche Mark, Sie hören einen Beitrag von Klaus Emmerich.
Zwei Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Im supermodernen Klaus-Palast des Belgrader Kongresszentrum SAWA hat heute der 11.
Parteikongress der jugoslawischen Kommunisten begonnen.
Ein Parteitag, der unter die Devise Stabilität und Kontinuität gestellt worden ist.
Ein Parteitag, auf dem eine neue Struktur der Parteispitze, deren personelle Zusammensetzung und mögliche politische Entwicklungen Jugoslawiens für die nächsten Jahre festgelegt werden sollen.
Kurz gesagt, es geht um Tito-Nachfolge, um Nationalitätenstreit und um die Rolle von Partei und Armee.
Eröffnet wurde dieser Parteitag, wie sich das so gehört, mit der Rede des Parteivorsitzenden.
Und schon während der Vorbereitungen auf diesen Parteitag hatte es geheißen, dass der 86-jährige Tito, Partei- und Staatschef in einer Person, mit dieser Rede praktisch eine Art politisches Testament vorlegen wolle.
Nun, zu dieser Stunde weiß man bereits mehr.
Aus Belgrad meldet sich Gustav Kalupa.
Ein betont optimistisches Bild zeichnete der jugoslawische Staats- und Parteichef Josip Broz Tito vor den Delegierten des 11.
Parteitages des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens in Belgrad.
Jedenfalls in Bezug auf die Entwicklung des Sozialismus in Jugoslawien, außenpolitisch zeigte sich Tito aber weitaus skeptischer.
Sein zu Stau gestellter Optimismus zog Erwartungen von Beobachtern in Zweifel, die eine Art politisches Testament des jugoslawischen Staats- und Parteichefs erwartet haben.
Düstere Schatten tauchten lediglich auf, als der Chefideologe Kardell bei Eröffnung der Sitzung verstorbener Parteigrößen gedachte, darunter auch solcher, die während der salinistischen Säuberungen in der Sowjetunion umgekommen waren.
Dito aber zog im cremefarbenen Anzug in dem in dezenten Blau und Grau gehaltenen Kongresssaal mit fester Stimme ein kurzes politisches Resümee seines mehr als hundert Schreibmaschinenseiten umfassenden Referates.
Er stellt gleichermaßen die Bilanz der bisherigen Entwicklung in Jugoslawien dar, wie eine Vorschau auf die künftigen Jahre.
Zur Zeit der großen Krisen, die die Gegenwart erschüttern, war die Zeit zwischen den beiden Kongressen eine der ruhigsten in unserem Land, was eine Bestätigung für die Stabilität unseres Systems ist, erklärte Tito etwas selbstgefällig und behauptete, dass die internationalen Beziehungen heute noch komplizierter wären als jemals zuvor.
Die Kräfte des Imperialismus, Kolonialismus und Hegemonismus stellen sich mit allen Mitteln fortschrittlichen Veränderungen in allen Bereichen des internationalen Lebens entgegen, klagte Tito vor dem Kongress und warnte die Großmächte vor den Gefahren eines neuen Weltkrieges.
Er wies ihnen auch die Hauptverantwortung für die Erhaltung des Friedens und die Verbesserung des Lebens in der Welt zu.
Gleichermaßen verteidigte er die Richtigkeit des außenpolitischen Konzepts der Blockfreiheit Jugoslawiens
und seine Unabhängigkeit von jedem Zentrum im internationalen Sozialismus, d.h.
den eigenen Weg Jugoslawiens zum Sozialismus.
Es gibt kein Zurück und Versuche, anderen eigene politische und ideologische Konzeptionen aufzuzwingen, stehen im Gegensatz zum Recht jedes Landes, seinen Weg frei zu bestimmen, verteidigte Tito seine Philosophie.
Selbst menschliche Freiheiten und Menschenrechte würden in die Auseinandersetzungen hereingezogen, klagte der jugoslawische Parteichef.
Dieter legte somit erwartungsgemäß das Schwergewicht auf die Außenpolitik.
Erst in seinen Schlusserklärungen im Referat erteilte er dem Parteitag so etwas wie zehn Gebote.
Hierin verwies er auf die Kraft Jugoslawiens, auf die Einheit der Völker und verlangte von dem Parteitag, diese zu wahren, um Jugoslawien vor der Welt bestehen zu lassen.
Sie hörten Gustav Kalupa.
In Argentinien scheint man sich in diesen Tagen nun doch nicht nur mehr auf eine Imagekorrektur via Weltmeisterschaft zu verlassen.
Zwar ist ziemlich unbestritten, dass die Ausrichtung der Fußballspiele in diesem Land eine Aufwertung der Militärjugend damit sich gebracht hat, auf der anderen Seite aber ist gerade auch durch diese Weltmeisterschaft ein viel breiteres Publikum auf die politische Realität in diesem Land aufmerksam geworden.
Fußball und Folter in Argentinien, das ist in diesen Tagen zu einem fast umdrehbaren Begriff geworden.
Und nun will die Militärregierung, wie es den Anschein hat, dieses Bild auch in der Öffentlichkeit ein bisschen zurechtrücken.
Staatschef Fidela etwa hat heute bekannt gegeben, dass 14 inhaftierte Gewerkschaftsführer sofort freigelassen werden sollen.
Nicht gesprochen allerdings hat Fidela von den tausenden anderen politischen Häftlingen, deren Schicksal nach wie vor mehr als ungewiss ist und nicht die Rede war von der politischen Opposition, die es nach wie vor gibt, die sich jedoch jeder politischen Tätigkeit enthalten muss.
Ferdinand Hennepichler, der sich seit drei Wochen im Buenos Aires aufhält, ist es nun gelungen, mit dem prominentesten Oppositionspolitiker Argentiniens, mit Ricardo Balbín, zu sprechen.
Balbín ist Führer der Radikalen Partei des Landes.
Er hat zusammen mit anderen politischen Oppositionellen vor Beginn der Weltmeisterschaft eine Erklärung zur politischen Lage in Argentinien verfasst, worauf er prompt inhaftiert wurde.
Wenige Tage nun ist er erst in Freiheit.
Ferdinand Hennepichler hatte die Möglichkeit, mit ihm zu sprechen.
Ricardo Balpin sagte zu Beginn unseres Gesprächs, die Herrschaft der regierenden Militärs in Argentinien sei verfassungswidrig.
Sie sei irregulär, er wolle dafür aber nicht das Wort illegal gebrauchen.
Das argentinische Volk glaube zwar sowieso nicht, was die Militärs erklärten, aber eines steht bereits jetzt fest, welche politischen Pläne die Streitkräfte immer mit Argentinien hätten.
Es werde keine Demokratie ohne Parteien geben.
Argentinien habe keine Zukunft ohne Parteien.
Nur sie repräsentieren den Willen des argentinischen Volkes.
Bei Wien dann auch meine Frage, unter welchen innenpolitischen Problemen Argentinien derzeit besonders leidet, ob Angaben über Terror und Folter im Land den Tatsachen entsprechen?
La subversión y la guerrilla no son guerras convencionales.
Das Hauptproblem Argentiniens heute sei die Subversion, sei also die Unterwanderung, die Aushöhlung von Staatsautorität.
Diese Subversion sei auf zweifache Weise aktiv, fuhr Barbín fort.
Sie arbeitete zum einen im Licht der Öffentlichkeit,
zum anderen im Schatten der Gesellschaft.
Und hier müsste die Regierung seiner Meinung nach viel mehr dagegen unternehmen, als sie es tatsächlich tut.
Es stimme, bestätigte Ricardo Barbín, dass in Argentinien noch immer gefoltert werde, dass Menschen ohne Angaben von Gründen, ohne Anklage und ohne Prozess eingesperrt würden, dass viele Personen verschwunden seien.
abgehauen seien, ohne ein Wort zu sagen, wohin.
Andere hätten einander umgebracht und von den übrigen wisse man in der Tat nicht, wo sie seien.
Die Radikalen, also die ehemalige Oppositionspartei Argentiniens, verurteile all diese Unmenschlichkeiten, betonte hier Parteichef.
Seine Partei sei ja gerade deswegen gegründet worden, um die Menschenrechte in Argentinien zu verteidigen.
Dennoch lasse sich nach seiner Kenntnis sagen,
dass der regelrechte Krieg der vergangenen Jahre gegen den organisierten Terror in Argentinien nahezu zu Ende sei.
Geblieben sei ein Terrorismus, der nicht wesentlich schrecklichere Ausmaße habe, wie etwa jener in Italien, in Spanien oder in der Bundesrepublik Deutschland.
Bald ging weiter.
Das argentinische Volk glaube immer und bekomme das auch ständig eingehämmert, die Subversion sei kommunistisch.
Das sei aber völlig falsch.
Die Extremisten seien heute in Argentinien durch die Bank Faschisten, also Rechtsradikale.
Und eines wolle er besonders hervorheben, meinte Balbín, die argentinische Arbeiterschaft sei weder in die Subversion noch in den Terrorverbieg.
Der Arbeiter, der kleine Mann in Argentinien, habe nichts damit zu tun.
Nächster Fragenkomplex, die Wirtschaft Argentiniens.
Bei Wien räumte ein, wirtschaftlich gehe es wieder besser in Argentinien.
Die Lage sei zwar noch immer nicht zufriedenstellend, aber immerhin, die regierenden Militärs wirtschafteten zumindestens besser als zuletzt die Epikronen des Peronismus.
Die Militärs hätten jedoch ein falsches Wirtschaftssystem, versicherte bei Wien.
Bei diesem System würden die armen Leute und der Mittelstand draufzahlen.
Die Radikalen würden eine sozialere Wirtschaftspolitik machen, sagte ihr Parteichef.
Eine Wirtschaftspolitik, die die Lasten gerechter verteilte und die Reichen mehr zur Kasse lebe.
Zum Abschluss meine Frage nach der Zukunft Argentiniens.
Ricardo Valpins Antwort.
Er wollte vorausschicken, in Argentinien gebe es noch immer keine Freiheit.
Die Grundrechte des Bürgers seien eingeschränkt.
Dennoch sei das Land seiner Ansicht nach auf dem richtigen Weg zurück zur Verfassung und zur Demokratie, und das in naher Zukunft.
Eine Minderheit in den argentinischen Streitkräften wolle diese Zukunft zwar verhindern, die Mehrheit des Militärs werde sie jedoch garantieren.
Das war ein Beitrag von Ferdinand Hennerbichler.
In drei Minuten ist es dreiviertel eins.
Nächstes Thema, Energiesparen beim Wohnbau.
Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal beim Betrachten Ihrer Heizrechnung gefragt, wohin dieses viele Geld eigentlich verheizt worden ist.
Die Antwort in vielen Fällen beim Fenster hinaus, denn da etwa bei der mangelnden Isolierung beginnt ja schon die Energievergeudung.
Man könnte also durch entsprechende Maßnahmen schon beim Wohnungsbau beginnen mit dem Energieeinsparen.
Das wissen auch die Wohnbauträger, jene zum Beispiel, die im Verband gemeinnütziger Bau-, Wohnungs- und Siedlungsvereinigungen organisiert sind.
Diese etwa 260 Unternehmen stellen jährlich etwa ein Viertel der Neubauwohnungen in Österreich fertig.
Das sind etwa 16.000 Wohnungen.
Auf dem heute in Graz stattfindenden Verbandstag dieser Vereinigung wurde nun das Thema Energiesparen im Wohnbau bei einer Podiumsdiskussion ausführlichst erörtert, Markus Sommersacher berichtet.
Es ist der alte Konflikt zwischen Theorie und Praxis, die Abwägung der einander gegenüberstehenden Interessen.
Die Öffentlichkeit erwartet energiesparendes Verhalten jedes Einzelnen.
Jeder Wohnungsbenützer erwartet, dass die Baugesellschaften so billig wie möglich bauen.
Techniker und Wissenschaftler erarbeiten energiesparende Konzepte auf dem Reißbrett.
Der Haken dabei, diese Konzepte machen die Wohnungen und Häuser beim Bau teurer.
Der Wohnungsbenützer muss zuerst mehr zahlen und sieht im Moment nicht ein, dass dieser erhöhte Anfangsaufwand die Haltung der Wohnung auf Dauer sogar verbilligt.
Wie reagiert die Wohnbauwirtschaft auf diese Haltung, beziehungsweise wie kann sie reagieren?
Abwartend, wenn es nach dem Verbandsobmann der Gemeinnützigen Wohnbauvereinigungen, Dr. Alfred Holubeck, geht.
Wir haben die Entwicklung sicher nicht ignoriert.
sondern die vorliegenden Unterlagen beweisen es und die Diskussion heute wird es erbringen.
Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft hat bei einer Reihe von Bauten energiesparende Maßnahmen bereits durchgeführt.
Aber reden über Energiesparen ist eine Sache, Energiesparen beim Bauen und Wohnen eine andere.
Das eine ist doch die graue Theorie, das andere die harte Praxis, wobei es letztlich bei uns um Menschen geht, die viel Geld für ihre Wohnungen ausgeben oder die in unseren Wohnungen leben und möglichst wenig belästigt werden wollen.
Und in der Baupraxis geht es um noch mehr Geld, um das Geld der Steuerzahl aus der Wohnbauförderung und um das hart erarbeitete Geld der Wohnungssuchenden.
Unter diesen Gesichtspunkten erscheint es mir unbedingt notwendig, dass theoretische Erkenntnisse erst bewiesen werden müssen, bevor man sie auf den Wohnbaustellen praktiziert.
Die Baustelle ist ein viel zu teures Versuchslabor und die Wohnungsinhaber sind keine Versuchskaninchen.
Die Verantwortung der Wohnbauträger ist den Gemeinnützigen dabei voll bewusst.
Sie sind sich darüber im Klaren, dass in absehbarer Zeit etwa die Hälfte der österreichischen Bevölkerung in ihren Wohnungen leben wird.
Eine Tatsache, die der Leiter der neu gegründeten Energieverwertungsagentur, Peter Weiser, als staatspolitisch erstrangig bezeichnete.
Wie gesagt, man weiß um die Notwendigkeit des Energiesparens und hat in der Theorie auch genug Konzepte für seine Verwirklichung.
Nur, wer erklärt sich bereit, dem zukünftigen stolzen Wohnungsbesitzer zu erklären, warum sein Eigenheim jetzt mehr als ursprünglich geplant kostet, weil zum Beispiel wärmesparende Außenwände, energiesparende Fenster und eine kostenrationelle Heizung eingebaut wurden?
Nach Meinung des Vertreters der Konsumenteninformation, Spitalski, wird man ihn wohl zwingen müssen, zu begreifen, dass letztlich Gemeinwohl vor Eigennutz geht, allerdings nur bei gleich hohem Komfort.
Der Zwang wird nach Meinung Spitalskis zweifach sein müssen.
Erstens durch Hinweise der Hausverwaltungen über wärmesparendes Verhalten in der Wohnung und... Die zweite Art, wie also der Freiraum des Einzelnen eingeengt wird, ist die, dass man ihm nicht mehr die volle Wahl des Energieträgers gestattet.
wenn Sie hier denken, es gibt im Handelsministerium sehr umfangreiche Forschungen über die sogenannte Wärmekraftkupplung.
Bitte, das ist nichts anderes, als dass im Einzugsbereich eines Kraftwerkes die Heizungsart vorgeschrieben ist und man eben dann keine Wahl hat, dass man sagt, nein, also mir ist die unsympathisch oder
das kommt mir relativ teuer, ich möchte also lieber Gasheizung oder lieber hier Elektroheizung, sondern das ist eben dann Fernwärme und in der weiteren Umgebung erst wird man dann auf einen anderen Energieträger wieder umsteigen können und es wird dann dazu führen, dass man in Ballungsräumen eben vorschreibt, mit welcher Heizung er was erreichen soll.
Dass solche Zwangsmaßnahmen notwendig sein werden, ließ auch Professor Panzhauser von der Technischen Universität Wien durchklingen.
Er als Planer und Architekt trat vor allem dafür ein, der Bevölkerung klarzumachen, dass ein durch energiesparende Bauweise um 4, 5 oder 6 Prozent höherer Anfangsaufwand für Wohnungen die laufenden Betriebskosten in der Wohnung zwischen 40 und 60 Prozent verringern könnte.
Dabei werde Europa als Kontinent gar nichts anderes überbleiben, als sich wegen seiner Rohstoffknappheit von Energieimporten zu lösen.
Die Praktiker der heutigen Podiumsdiskussion, die Techniker der Gemeinnützigen Wohnbauvereinigungen, ließen dann sowohl in ihren Referaten als auch in der Plenumsdiskussion durchblicken, dass sie über ihren Beitrag zur Energieeinsparung Bescheid wüssten.
Forderungen wie wärmetechnisch günstige Planung, Dämmung aller Außenbauteile, Einbau energiesparender Heizungen und Warmwasseraufbereitungsanlagen seien bereits soweit wie möglich verwirklicht.
Nur bei der Verwirklichung dieser Forderung sei die Technik heute noch oft überfordert.
Ganz zu schweigen vom Geldbeutel der Mieter.
Energiesparen beim Wohnungsbau, das war ein Bericht von Markus Sommersacher aus Graz.
Und jetzt zu Berichten unserer Kulturredaktion.
Der Tenor Peter Schreier gibt heute Abend im Großen Musikverein Saal im Rahmen der Wiener Festwochenen Liederabend.
Begleitet wird der Sänger von Jörg Demus.
Mit Peter Schreier sprach Walter Gellert.
Herr Kammersänger-Schreier, auf dem Programm Ihres Liederabends stehen ausgewählte Lieder von Franz Schubert.
Bedeutet das Wort ausgewählt jetzt, dass diese Lieder ohne einen bestimmten Zusammenhang ausgewählt wurden oder haben Sie hier auch eine gewisse Thematik verfolgt?
Nun, ich habe mich etwas an die Textdichter gehalten.
Ich singe erst eine Gruppe von Rückert-Liedern, dann Kose, Garten und Höldi und nach der Pause Goethe.
Die Programme der diesjährigen Wiener Festwochen, die ja ganz auf die Schubert-Gedenkjahre ausgerichtet sind,
bringen die beiden großen Zyklen oder alle drei sogar, wenn man den Schwangesang als Zyklus mit dazu rechnen will und auch eine Menge anderer Schubert-Lieder, sodass ich mich in der Wahl meines Programms etwas an Lieder gehalten habe, die
verhältnismäßig wenig im Konzertsaal erklingen, besonders die Lieder von Kosegarten und Hölti, aber auch Goethe, wenn man die Gesänge des Hafners nimmt, die relativ selten gesungen werden.
Auf der anderen Seite hatte ich aber auch im Sinne, dass das Wiener Publikum ja immer wieder gern die
geradezu volkstümlich gewordenen Lieder von Schubert hört.
Ich denke an »Du bist die Ruhe«, »Sei mir gegrüßt«, die in der Rückert-Gruppe stehen, oder eben auch an »Garni mit rastloser Liebe«.
Verändert sich ein Lied, wenn man es jahrelang singt, wenn man es immer wieder einmal ansieht, verändert sich das Bewusstsein des Sängers zu diesen Liedern?
Jetzt vielleicht ganz bezogen, ganz speziell auf Schubert-Lieder.
Ja, ich glaube doch.
Ich selbst mache also die Erfahrung, dass das Verhältnis zum Lied sich eigentlich nicht so entscheidend verändert, aber die Begegnung mit dem Publikum
Also dieses Dreiecksverhältnis Publikum-Lied-Interpret, das verändert sich ständig, indem man nämlich immer wieder dazulernen muss, wie man an das Publikum herankommt, wie man das Publikum greift und wie man dem Publikum so ein Lied, ich möchte sagen, plausibel macht, wie man im Publikum den Inhalt dafür weckt.
Und dieses Ansprechen des Publikums, das erfordert doch aus meiner Sicht natürlich ein dauerndes Espressivo und ein dauerndes in höchster Spannung Stehen.
Und diese Spannung erhöht sich eigentlich aus meiner Sicht in den Jahren ganz wesentlich.
Herr Kammersänger-Schreier, im Rahmen des Schubert-Gedenkjahres werden zahlreiche musikdramatische Werke Schuberts wieder aufgeführt, zum Teil konzertant, zum Teil auf der Bühne.
In Ostberlin wurde nun der vierjährige Posten von Schubert aufgeführt.
Kann man anhand dieses Beispiels sagen, ob man die Werke von Schubert für die Bühne wieder gewinnen kann?
Nun, ich muss gleich sagen, dass diese Berliner Aufführung ich selbst mit in die Wege geleitet habe und ich habe sie auch dirigiert und mein Kollege Dior Adam hat sie inszeniert.
Natürlich.
hat es schon irgendwo einen Grund, weshalb man die Bühnenwerker Schuberts heute nur ganz selten auf der Bühne erlebt.
Einfach weil ihnen zum größten Teil der dramatische Impetus fehlt.
Schubert zeigt sich eben auch hier als der große Melodiker, aber in der Einheit ist dann doch irgendwo ein Bruch und es ist kein geformtes Ganzes.
Anforderungen an die Sänger sind ja enorm hoch und das könnte auch ein Grund sein, weshalb die Opern so selten aufgeführt werden.
Der vierige Posten ist aber sehr gut angekommen.
Und ich könnte mir vorstellen, dass wenn man sich mit den anderen Ein-Aktoren von Schubert mal so intensiv beschäftigt, dass durchaus noch etwas für die Bühne zu erobern ist.
Also es ist nicht so, dass man von vornherein die Waffen strecken sollte, sondern es lohnt sich wirklich.
In diesem Falle Vierjähriger Posten kann ich nur sagen, es hat sich gelohnt.
Mit Peter Schreier sprach Walter Gellert.
In Basel ging gestern Abend die Art 978, die neunte internationale Messe für moderne Kunst, zu Ende.
Insgesamt nahmen 274 Aussteller aus 24 Ländern an dieser Veranstaltung teil, die ja immer noch als die wichtigste internationale Kunstmesse gilt.
Mit der Schweizer Kunstkritikerin Maria Netter sprach wie schon zu Beginn dieser Kunstmesse Heidi Grundmann.
Frau Doktor Nette, in unserem ersten Gespräch haben Sie davon gesprochen, dass bei der Art in Basel wieder Optimismus zu verspüren sei nach der Flaute des vergangenen Jahres.
Hat sich das jetzt wirklich durchgehalten durch die ganze Messe oder ist gegen Ende dieser Optimismus wieder abgeflaut?
Also der Optimismus hat sich insofern durchgehalten, als die Stimmung ausgezeichnet war bei den Händlern und sogar beim Publikum.
Das Publikum, es waren also über 38.000 Leute, das heißt 4.000 mehr als im letzten Jahr.
Und erstaunlicherweise war die Stimmung auch da gut bei den Händlern, die nicht so viel verkauft haben.
Es hat sich gezeigt eigentlich, dass das Publikum wirklich wieder bereit ist zu kaufen, was es ja eine Weile lang nicht war.
Aber man überlegt sehr viel genauer.
Und Spontankäufe, also wo das Überlegen keine Rolle spielt, die haben so sehr viel um 4.000 Franken stattgefunden.
Und dann ging es weiter bis so 20.000, 30.000 Franken.
Es ist aber diesmal, den Eindruck habe ich, ich konnte natürlich nicht alle 274 genau fragen am Schluss, dass weniger so große Objekte um die 100.000 verkauft worden sind.
Kann man sagen, dass die Basler Messe etwas konservativer geworden ist, als sie es war?
Oder liegt es daran, dass vielleicht in den neuen Tendenzen sich vieles tut, was man auf einer Messe nicht zeigen kann?
Ich würde nicht sagen, sie ist konservativer geworden.
Das Publikum ist etwas konservativer geworden.
Sie haben mir einige progressive Händler gesagt, die Leute kauften lieber klassische, moderne.
Nicht nur die ganz großen wie Miro und Picasso und Chagall, sondern sagen wir mal bei den ungegenständlichen Albers oder Gräser, also Konstruktivisten.
Das kaufen sie lieber, weil sie das Gefühl haben, das ist bereits anerkannt, das ist sicher.
Und dann kaufen sie auch ganz junge Unbekannte, das haben mir vor allem die englischen Galerien gesagt, wenn das noch nicht so teuer ist.
Also wenn da so einzelne Blätter, sagen wir,
um die 800, 900 Franken zu haben sind, oder bis 1200 Franken, das wird gekauft.
Aber ist es nicht so, dass für diese Leute, die Kunst kaufen, die ja nur ein sehr begrenzter Kreis sind, dass man für diese Leute eigentlich keine Messe braucht?
Das würde ich nicht sagen.
Ich meine, es ist doch immer so, wenn keine Bubenzeit ist, also wenn die Leute den Galeristen nicht die Türe einrennen, dann muss man sie durch eine Messe verführen.
Also jemand, der Kunst sammelt, der ist ja leidenschaftlich und angefressen und dem muss man immer wieder Sachen zeigen, die er eigentlich gerne hätte.
Darum glaube ich, dass gerade in flaueren Zeiten, und ich meine, der Kunstmarkt erholt sich, aber hat sich noch nicht ganz erholt, muss man die Menschen verführen.
Die Messe wird im nächsten Jahr wieder stattfinden.
Die Messe findet wieder statt und zwar, das Datum ist auch schon festgelegt, vom 13.
Bis zum 18.
Juni.
Das war ein Gespräch, das Heidi Grundmann zum Aufschluss der Basler Kunstmesse führte.
In drei Minuten ist es 13 Uhr.
Wir schließen das Mittagsjournal mit Kurzmeldungen.
Österreich Nach dem heutigen Ministerrat sagte Finanzminister Androsch, Hauptziel von Regierung und Gewerkschaften sei nach wie vor die Sicherung der Arbeitsplätze.
Die Investitionsneigung heimischer Unternehmer bezeichnete Androsch als schleppend.
Der Minister appellierte an die Notenbank, das Zinsniveau zu senken, um die Investitionen zu fördern und damit Arbeitsplätze zu sichern.
Mit einer Tendenzwende zum positiven sei bis Jahresende in der Papierbranche zu rechnen.
Dies erklärte der Generaldirektor der Leica Mörzthaler Papierfabrik Spiegelfeld in einem ORF-Interview.
Als größtes Hindernis für eine positive Entwicklung der österreichischen Papierindustrie bezeichnete Spiegelfeld den Protektionismus der europäischen Gemeinschaften.
Otto Habsburg sagte heute in einem ORF-Interview, er habe nirgendwo von einer Kandidatur für das Europaparlament gesprochen.
Vielmehr habe er lediglich erklärt, eventuell daran interessiert zu sein.
Über Kandidaten und Wahlen habe das Volk zu entscheiden.
Die Ergebnisse von Meinungsumfragen über die Sicherheit in Österreich hat heute Innenminister Lanz der Öffentlichkeit mitgeteilt.
Danach halten etwa zwei Drittel der 2.500 Befragten Polizei und Gendarmerie für tüchtig bei der Aufklärung von Verbrechen.
Am wenigsten wird der Exekutive bei der Bekämpfung des Terrorismus zugetraut.
93 Prozent der Befragten halten Österreich für sicherer als die Bundesrepublik Deutschland.
Jugoslawien.
Mit einem Rechenschaftsbericht von Staats- und Parteichef Tito hat heute Vormittag der 11.
Kongress des Bundes der jugoslawischen Kommunisten begonnen.
Spekulationen über die Zukunft seines Landes nannte Tito absurd und meinte, Jugoslawien werde das bleiben, was es war.
Bundesrepublik Deutschland.
Trotz des Problems der Slowenen und Kroaten sieht das jugoslawische Staats- und Parteipräsidiumsmitglied Vakaric im Verhältnis zwischen Österreich und Jugoslawien gewisse Fortschritte.
In einem Interview für die deutsche Tageszeitung Die Welt sagte Vakaric, die Beziehungen zwischen Österreich und Jugoslawien seien wegen der Minderheitenfrage nur wenig getrübt.
Argentinien.
Der kriegsähnliche Terrorismus in seinem Lande gehöre der Vergangenheit an, sagte heute der oppositionelle argentinische Politiker Ricardo Balbín.
Die Terrorszene sei nicht schlimmer als in Italien oder in der Bundesrepublik Deutschland.
Über die Zukunft Argentiniens äußerte sich Balbín in dem Sinne, dass es zwar noch immer keine Freiheit gäbe, aber das Land auf dem rechten Weg zur Demokratie sei, und das schon für die nahe Zukunft.
Und hier noch schnell ein Programmhinweis auf unsere Sendung der Wirtschaftskompass.
Sie hören ihn heute von 20 Uhr bis 20.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Und er bringt das Börsengespräch sowie einen größeren Beitrag mit dem Titel Österreichs eigener Weg in die Wirtschaftspolitik.
Dazu gibt es auch ein Interview mit Finanzminister Hannes Androsch.