Mittagsjournal 1978.06.21

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    Rechtliches

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    Untertitel der Amara.org-Community
    Schönen guten Tag meine Damen und Herren, eine Stunde Information aus dem Journalstudio zur Mittagszeit.
    Redakteur im Mikrofon ist Wolfgang Steinwendner.
    Heute Abend gibt es in Wien ein letztes Gipfelgespräch zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Chef Taus zur Frage der Atomenergie.
    Wir bringen eine Darstellung der Ausgangspositionen, der Standpunkte der Parteien.
    In Linz wurde eine neue Untersuchung über den Drogenmissbrauch durch Jugendliche vorgestellt.
    Danach nehmen fünf Prozent aller Jugendlichen in Österreich regelmäßig Rauschgift.
    Aus Klagenfurt erwarten wir einen Bericht über neue Möglichkeiten, technische Hilfsmittel im Schulunterricht zu verwenden.
    Ein eigenes Institut der Klagenfurter Universität wird sich mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzen.
    Die wichtigsten Auslandsthemen?
    Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Bonner Koalition zu Fragen der Steuerreform.
    Und Erdbeben in Griechenland betroffen vor allem Saloniki.
    Eines der Kulturthemen?
    Heute Konzert des sowjetischen Pianisten Emil Gilels in Wien.
    Wir bringen ein Gespräch mit dem Künstler.
    Zunächst aber Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henri Goldhahn, Sprecherin Annemarie Bertet.
    Südosteuropa.
    Das Erdbeben, von dem während der vergangenen Nacht weite Teile Südosteuropas heimgesucht worden sind, hatte vor allem für Saloniki, die zweitgrößte Stadt Griechenlands, katastrophale Folgen.
    Im Stadtzentrum stürzten zwei Hochhäuser ein.
    Aus den Trümmern konnten bisher 20 Tote geborgen werden.
    Weitere 30 Gebäude in Saloniki und eine noch nicht näher bekannte Zahl von Häusern in umliegenden Dörfern wurden unbewohnbar.
    Nach Angaben zuständiger Kreise in Athen wird eine Evakuierung Salonikos nicht ausgeschlossen.
    Griechische Seismologen haben für den Norden des Landes weitere Beben vorausgesagt.
    Die Erdstöße wurden auch in Bulgarien, in Jugoslawien und in der Türkei verspürt.
    Aus diesen Ländern werden allerdings keine Opfer gemeldet.
    Ob dort ernste Regime entstanden sind, ist zur Stunde noch nicht bekannt.
    Österreich
    Eine überarbeitete Studie aus dem Jahre 1970 zum Thema Industriepolitik hat heute der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen in einer Pressekonferenz vorgestellt.
    Die Vorschläge des Beirates betreffen die Förderung der Eigenkapitalbasis von Industrie- und Gewerbebetrieben.
    Der Beirat schlägt als Maßnahmen unter anderem eine Milderung jener Steuern vor, die gewinnunabhängig sind und wie zum Beispiel die neue Transportsteuer eine zusätzliche Belastung der Unternehmen ohne Rücksicht auf deren Gewinnsituation bedeuten.
    Die Bundeswirtschaftskammer spricht sich gegen eine Umwandlung der derzeitigen Finanzierungsförderung in Maßnahmen zur Investitionslenkung aus.
    Die Kammer meint, die Finanzierungsförderung müsste zu einer Bevormundung der Wirtschaft durch die Wirtschaftspolitik führen.
    Zu dem Sozialistischen Initiativantrag, der eine Änderung des Arbeiterkammerwahlrechts insofern vorsieht, als künftig Arbeitnehmer, die mit dem Arbeitgeber verwandt oder verheiratet sind, kein Wahlrecht mehr haben, hat die ÖVP heute im Parlament einen Minderheitsbericht vorgelegt.
    Darin heißt es unter anderem, der SPÖ-Antrag stelle einen in der Geschichte der österreichischen Sozialpolitik noch nie dagewesenen Rückschritt dar.
    Vor Journalisten erklärte ÖVP-Sozialsprecher Schwimmer, damit würden Zehntausenden Arbeitnehmern soziale Schutzvorschriften wie etwa der Versetzungs- oder der Kündigungsschutz des Arbeitsverfassungsgesetzes genommen.
    Der Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Salcher meint in einem Artikel in der in Innsbruck erscheinenden Zeitschrift Erziehung heute, die Schule erfordere neue Formen und neuen Inhalt.
    Nach Ansicht Salchers würden zu viele Schulprobleme den Eltern aufgelastet.
    Gesamtschule und Ganztagsschule könnten für alle Beteiligten Fortschritte und Erleichterung bringen, heißt es in dem Artikel.
    Die Sekretärin der Wiener SPÖ-Frauenorganisation Donal spricht in einer Parteiaussendung von einem Erfolg der Wiener Sozialistinnen bei der Reform der Lehrpläne.
    Die Vorschläge der Wiener Sozialistinnen hätten Eingang in eine zur Begutachtung ausgesendete Gesetzesvorlage gefunden, meint Donal.
    In dem Entwurf ist unter anderem vorgesehen, dass Buben und Mädchen von der 1. bis zur 4.
    Volksschulklasse gleichen Unterricht im Basteln erhalten.
    In einer Aussendung seiner Partei nimmt der Bundesparteiobmann der FPÖ Peter zur wachsenden Schulangst Stellung.
    Die wachsende Zahl von Ausreisern und Selbstmorden bei Schulschluss habe ihren Grund nicht immer in der Familie, sondern sei sehr häufig auf die Situation in der Schule zurückzuführen.
    Der Persönlichkeitsentfaltung der Schüler werde zu wenig Platz eingeräumt, heißt es in der Aussendung.
    Wissenschaftsminister Frau Firnberg hat am Vormittag in Klagenfurt die Multimedia 78, die erste österreichische Fachmesse für technische Lehrmittel und Werkunterricht eröffnet.
    Die Ausstellung dauert bis kommenden Sonntag.
    110 Aussteller aus zwölf Staaten sind an der Sommermesse beteiligt.
    Im Zusammenhang mit der Multimedia 78 wurde die Gründung eines interuniversitären Institutes für Unterrichtstechnologie, Mediendidaktik und Ingenieurpädagogik mit Sitz an der Klagenfurter Universität bekannt gegeben.
    Der Kärntner Landeshauptmann Wagner meinte in einer Ansprache, zur Nutzung der Medien gehöre auch Medienkritik.
    Der bewusste und kritische Gebrauch der Massenmedien müsse erst mit Hilfe der Mediendidaktik erlernt werden.
    Außenminister Paar wird am kommenden Freitag dem Außenpolitischen Ausschuss seinen Bericht über die Belgrado-Folgekonferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa vorlegen.
    In dem 39 Seiten starken Bericht erklärt der Außenminister unter anderem, es habe zwar in Belgrad gewisse Enttäuschungen gegeben, zur Resignation und übertriebenem Pessimismus bestehe aber kein Anlass.
    Jugoslawien
    Dem Parteitag in Belgrad wurden heute zwei Resolutionsentwürfe über die Rolle des Bundes der kommunistischen Jugoslawiens bei der internationalen Zusammenarbeit und der Entwicklung des Selbstverwaltungssozialismus vorgelegt.
    In dem ersten Entwurf werden die Beziehungen zu den Nachbarstaaten Jugoslawiens erwähnt.
    Österreich wird beschuldigt, gegenüber der slowenischen und der kroatischen Minderheit eine Assimilationspolitik zu betreiben.
    In dem Resolutionsvorschlag wird jedoch die Zusammenarbeit zwischen Jugoslawien und Österreich auf wirtschaftlichem und technischem Gebiet sowie bei der Regelung von Gastarbeiterfragen und im Bereich des Fremdenverkehrs gewürdigt.
    Italien.
    Der frühere Leiter der Antiterrorbrigade der Polizei von Genua, Esposito, ist heute früh bei einem Attentat ums Leben gekommen.
    Der 35-jährige Beamte wurde in einem Stadtautobus auf dem Weg zur Arbeit erschossen.
    Der Täter flüchtete mit zwei Komplizen in einem Auto.
    In der vergangenen Nacht sind in Italien neulich zwei Sprengstoffattentate verübt worden.
    In Mailand wurden drei Bomben auf einen Abstellplatz für Polizeifahrzeuge geschleudert.
    Acht Autos wurden dadurch beschädigt.
    Ein Mitglied der Terrororganisation Rote Brigaden hat sich in einem Anruf bei einer Zeitung zu dem Anschlag bekannt.
    Das zweite Attentat richtete sich gegen einen Fuhrpark der staatlichen Telefongesellschaft SIT.
    Dabei wurden zwei Kraftfahrzeuge beschädigt.
    Deutsche Demokratische Republik.
    Nach der kurzfristigen Absage der für heute angesetzten Verkehrsverhandlungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wird der Leiter der ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin, Gauss, heute Nachmittag zu einem Gespräch mit dem stellvertretenden Außenminister der DDR, Nier, zusammentreffen.
    Beobachter vermuten, dass bei diesem Gespräch die Absage der Verkehrsverhandlungen und der am vergangenen Montag eingelegte Protest gegen Äußerungen von Bundespolitikern zum Tag der Deutschen Einheit erörtert werden sollen.
    Offiziell wurden aber weder von der Bundesregierung noch von der DDR Gründe angegeben, die zur Absage der Verkehrsverhandlungen, bei denen der Bau einer Autobahn zwischen Hamburg und Berlin zur Sprache kommen sollte, geführt haben.
    Sowjetunion
    In Moskau wurde heute Vormittag der Prozess gegen den jüdischen Regimekritiker Wladimir Slepak eröffnet.
    Slepak ist des bösartigen Rauditums angeklagt und riskiert eine Haftstrafe von ein bis fünf Jahren.
    Slepak wurde verhaftet, nachdem er zusammen mit seiner Frau auf dem Balkon seiner Wohnung ein Plakat angebracht hatte, indem er die Behörden aufforderte, ihm die Ausreise nach Israel zu gestatten.
    Sleberg ist Mitglied der sogenannten Helsinki-Gruppe, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Einhaltung der Menschenrechte durch die sowjetischen Behörden zu überwachen.
    Wegen des gleichen Deliktes muss sich seit heute Vormittag auch die 47-jährige jüdische Volkswirtin Inna Nodl vor einem Moskauer Gericht verantworten.
    Das waren die Meldungen.
    Und nun zum ausführlichen Wetterbericht.
    Die Wetterlage.
    Bei Fehlen einer ausgeprägten Störung sind in Mitteleuropa zurzeit keine Anzeichen einer bevorstehenden Wetteränderung zu erkennen.
    Die ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt nach wie vor die Bildung lokaler Gewitter.
    die Wetteraussichten bis morgen früh, im Süden meist reichliche Bewölkung, sonst heiter bis wolkig, anhaltende Schauer und Gewitterneigung, schwache Winde, vorwiegend aus Süd, Nachmittagstemperaturen 20 bis 26 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 8 bis 15 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen?
    Keine Wetteränderung.
    Teils heiter, teils wolkig.
    Besonders über dem Berg- und Hügelland wieder gewittrig.
    Meist schwache Luftbewegung.
    Tagestemperaturen 20 bis 26 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien-Heiter bei 23 Grad, Westwind 10 km in der Stunde.
    Eisenstadt-Wolkig 24 Grad, Westwind 10.
    Linz-Heiter 20, Nordwest 10.
    Salzburg-Wolkig 20 Grad, Windstille.
    Innsbruck-Wolkig 20 Grad, Ostwind 5 km in der Stunde.
    Bregenz-Heiter 18 Grad, Nordwestwind 5.
    Graz wolkig bei 22 Grad Windstille und Klagenfurt heiter 20 Grad Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
    Und ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12 Uhr und 11 Minuten.
    Die Diskussion um die Frage der friedlichen Nutzung der Kernenergie in Österreich geht heute und morgen in ihre Endphase.
    Nach nunmehr fast einjähriger Beratung in und außerhalb des Parlaments wird sich jetzt herausstellen, ob das erste österreichische Kernkraftwerk im Thulner Feld noch diesen Winter in Betrieb gehen wird oder nicht.
    Heute Abend treffen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Obmann Tauss um 18 Uhr zu einem sogenannten letzten Gipfelgespräch zusammen, um Möglichkeiten einer gemeinsamen Vorgangsweise zu erörtern.
    Die Ausgangspositionen der drei Parlamentsparteien skizziert im folgenden Beitrag Johannes Fischer.
    Die Tür zu Zwentendorf ist noch immer nicht ganz zugeschlagen, formulierte heute Vormittag ein SPÖ-Insider der parlamentarischen Szene.
    Die getrennten Wege beider Großparteien seien wohl nicht mehr aufzuhalten, versichern demgegenüber politische Funktionäre in der Volkspartei, wenn sie auf das Gipfelgespräch zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Obmann Taus heute Abend angesprochen werden.
    Wobei es beiden Großparteien in den letzten Phasen der Diskussion sicherlich nur mehr darum gegangen ist, die heiße Frage Verantwortung für Zwentendorf möglichst abkühlen zu lassen, möglichst die Verantwortung zu teilen und nie zugestanden, aber in der Hinterhand selbstverständlich vorhanden, möglichst wenig Blessuren bei den nächsten Wahlen wegen oder trotz dieser Frage davon zu tragen.
    Standen am Anfang der Debatte noch ein überaus skeptischer Bundeskanzler und ein Regierungsbericht, der sich zwar grundsätzlich zur Kernenergie aussprach, die Latte aber mit der Forderung nach einer lückenlosen Kette der Entsorgung sehr hoch legte, gab es vis-à-vis verschiedene Vertreter der österreichischen Volkspartei, die ebenso wie etwa ÖGB-Präsident Anton Benja kein Hehl aus ihrer bedingungslosen Zustimmung zum Atomstrom machten.
    Erst die europäische und internationale Diskussion, auch nach Österreich gebrachte Bilder von tausenden Demonstranten in unserem Nachbarland BRD, Umweltschutzbewegungen, bei Regionalwahlen recht erfolgreiche Grüne Listen und ganz allgemein eine nur schwer fassbare, aber doch vorhandene Anti-Atom-Strömung vom Kanzler als Urangst deklariert verunsicherte Wähler wie Gewählte.
    Die kleinste Nationalratsfraktion hatte sich frühzeitig festgelegt, zu einem Nein zur Kernenergie im gegenwärtigen Zeitpunkt ohne Einschränkungen, solange nicht bessere Technologien entwickelt sein würden.
    In beiden Großparteien gewannen aber schließlich jene die Oberhand, die meinten, man könne auf das 8 Milliarden Bauwerk eigentlich nicht mehr verzichten.
    Parteivorstandsbeschlüsse der SPÖ und der ÖVP sprachen ein grundsätzliches Ja zur Kernenergie, allerdings mit der Einschränkung aller Sicherheitsaspekte und Entsorgungsprobleme.
    Mit dieser Voraussetzung gingen SPÖ und ÖVP in den Parlamentarischen Atomausschuss und im Grunde blieben diese Voraussetzungen auch nach dem Ende dieses Ausschusses aufrecht.
    Denn von den Sachfragen scheint sich die Debatte auf die politische Taktik verlagert zu haben.
    Es geht jetzt darum, Zwentendorf nicht allein zu verantworten, auch wenn Regierungsmitglieder immer wieder betonen, dass die Inbetriebnahme selbst selbstverständlich in die Verantwortung der Regierung falle.
    Trotzdem kann ein grundsätzliches Ja des Parlaments zum Atom vorerst und längerfristig nur ein Ja zu Zwentendorf bedeuten.
    Kein anderes Kraftwerk existiert in Österreich, kein anderes ist in absehbarer Zeit zumindest geplant.
    Die ÖVP beharrt auf ihrem Entschließungsantrag, dem einzigen übrigens, der im Augenblick im Parlament liegt.
    Dieser Antrag enthält neben grundsätzlicher Kritik an der Vorgangsweise insbesondere des Gesundheitsministeriums auch einen Kernsatz, der die Atomenergie als alternative Energieform bejaht.
    An diesem Kernsatz glaubt die SPÖ, die noch immer mögliche Einigung mit der ÖVP aufhängen zu können.
    Denn diesem Satz, so vertrete die Regierungspartei, könne man durchaus zustimmen.
    Ebenso wie den im Entschließungsantrag formulierten Forderungen.
    Etwa der Vorlage eines Reaktorsicherheitsgesetzes, der Erarbeitung überregionaler Alarmpläne und der lückenlosen Kette zur Lagerung des Abfalls.
    Hier könnte es sogar heute gewissermaßen in letzter Minute vor dem morgigen Parteivorstand der SPÖ und dem am Freitag stattfindenden letzten Parlamentarischen Handelsausschuss sogar noch eine Vorentscheidung geben.
    Bundeskanzler Kreisky verhandelt zur Stunde in seiner Wohnung mit dem ägyptischen Energieminister Ahmed Sultan, nachdem sich dieses Land angeboten hat, den Moura, so die Kanzlerdiktion, zu nehmen.
    Sollte es hier bereits zu einer ersten Entscheidung kommen, vor allem was die finanziellen Fragen anlangt, würde es der ÖVP schwerfallen, diesen Punkt bei den Verhandlungen noch als offen zu deklarieren.
    Politisch-taktisch scheint aber trotzdem ÖVP-Joseph Taus entschlossen zu sein, die SPÖ im Parlament mit der Atomfrage allein zu lassen.
    Sollte es dazu kommen, stehen drei Varianten zur Diskussion.
    Das Parlament überhaupt nicht mehr mit der Atomfrage zu befassen, also Zwentendorf auf einen unbestimmten Zeitraum zu verschieben.
    Den ÖVP-Entschließungsantrag mit SPÖ-Mehrheit teilweise anzunehmen, was die Volkspartei zwingen würde, ihren eigenen Antrag im Parlament abzuwählen oder einen eigenen Antrag der SPÖ einzubringen.
    Vermeiden will die Regierungspartei in jedem Fall eine Abstimmungsniederlage im Parlament.
    Es wäre die erste seit acht Jahren.
    Denn die beiden Vorarlberger Abgeordneten der SPÖ sind durch Parteibeschlüsse gezwungen, gegen die Verwendung von Kernenergie in Österreich zu stimmen.
    Heute Abend jedenfalls haben beide Verhandlungspartner nur mehr einen sehr kleinen Spielraum.
    Das war eine Analyse von Johannes Fischer und als nächster Beitrag folgt die Inlands-Presse-Schau.
    Eine Auswahl der Zitate hat Roland Machatschki getroffen.
    Zwei Themen stehen heute im Mittelpunkt der Kommentare österreichischer Tageszeitungen.
    Die von Finanzminister Vizekanzler Androsch im Journalistengespräch nach der gestrigen Sitzung des Ministerrats geforderte Senkung der Zinsen und die seit langem diskutierte und vor allem vom österreichischen Gewerkschaftsbund verlangte Lohnsteuerreform.
    In den Salzburger Nachrichten wird Androsch bescheinigt, dass er zu Recht für weitere Senkung der Zinskosten bei Krediten eintrete.
    Er führte seine Fähde mit der Notenbank und dem Kreditapparat weiter, deren Haltung in dieser Sache er bisher als übervorsichtig beurteilte.
    Zwei Punkte hebte der Kommentator bei der Stellungnahme des Finanzministers hervor.
    Einerseits wird ein Unternehmer seine Investitionen nicht davon abhängig machen, ob er für diesen oder jenen Kredit diese oder jene Subvention, nichts anderes ist eine Zinsstützung, bekommt.
    Viel wichtiger ist die Schaffung eines Wirtschaftsklimas, das die Hoffnung aufkommen lässt, dass die Investition auch einen Sinn in Form von Absatz und natürlich auch Gewinn hat.
    Und hier zeigt sich in jüngerer Zeit eine wachsende Verdrossenheit der Unternehmer.
    Sie ist nicht allein von der gegenwärtigen konjunkturellen Entwicklung beeinflusst, sondern von dem Gefühl in weiten Kreisen der Wirtschaft, dass eigentlich gegen sie regiert wird.
    Soweit die Salzburger Nachrichten.
    In der Tageszeitung Die Presse heißt es unter der Überschrift Letzte Rettung, dass Androsch offenbar alles auf eine Karte setze.
    Angesichts der Konjunktur- und Wirtschaftslage soll Verbilligung der Kredite letzte Rettung aus drohenden Beschäftigungsproblemen sein.
    Wörtlich heißt es dann?
    Die allgemeine Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung ist auf jeden Fall schädlich.
    Eine schnelle Entscheidung ist daher weiteren Diskussionen auch dann vorzuziehen, wenn ihre praktische Wirkung als überaus zweifelhaft angesehen wird.
    Noch ablehnender als die Presse ist die Kommentatorin des ÖVP-Organs Volkszeitung für Kärnten und Osttirol, Lucia Petzl.
    Den Eckzinssatz senken, der praktisch nur die kleinen Sparer betrifft, hieße jene, die für ihr Sparbewusstsein jahrelang mit einem Realverlust belohnt wurden, in dem Moment, wo Zinssatz und Inflationsrate sich die Waage halten, sofort wieder zur Kasse zu bitten.
    Zum Abschluss noch Zitate aus zwei Kommentaren zum Thema Lohnsteuerreform.
    In den oberösterreichischen Nachrichten schreibt Josef Laschober,
    Unter ausgesprochen lustloser Tendenz behandelt Finanzminister Androsch die Wünsche nach einer Steueranpassung.
    Je näher die Entscheidung über Ja oder Nein heranrückt, desto energischer sträubt sich der oberste Hüter der Staatsfinanzen, spendierfreudig zu sein.
    Dass Finanzminister Androsch gute Gründe habe, sich gegen eine Steuersenkung zu sträuben, meint Günther Baburek in der sozialistischen Neuen Zeit.
    Der Einnahmeausfall des Budgets von mindestens 8 Milliarden Schilling würde durch eine geringfügige kosmetische Korrektur bei der Lohnsteuer nicht aufgewogen werden.
    Und dann wörtlich?
    Die internationale Konjunkturentwicklung ist heute ungewisser denn je.
    In einer solchen Situation ist es sicher nicht falsch, Reserven zu bilden.
    Die Schlussfolgerung?
    Ein unbedingtes Ja zur Steuersenkung, wenn sich die Konjunktur bis Herbst verbessert.
    Ein ebenso unbedingtes Nein, wenn die Alternative in einer höheren Arbeitslosenrate liegt.
    Das waren Auszüge aus österreichischen Zeitungen.
    Ein Blick auf die Uhr ist jetzt gleich 12.20 Uhr, zehn Minuten vor halb eins.
    Mit Problemen des Gesundheitszustandes der österreichischen Jugend befasst sich eine Enquete der jungen ÖVP, eine Veranstaltung, die heute in Linz über die Bühne geht.
    Ein Schwerpunkt ist dabei die Drogenabhängigkeit und der Alkoholismus bei Jugendlichen.
    Eine Soziologin legte in diesem Zusammenhang die neuesten Zahlen über den Anteil der drogensüchtigen Jugendlichen in Österreich vor.
    Es berichtet nun Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich.
    Die Soziologin Dr. Irene Teig von der Linzer Kepler-Universität legte bei der Enquete konkrete Zahlen über die Drogenabhängigkeit der Jugendlichen in Österreich vor.
    Allerdings mit der Einschränkung, dass die Dunkelziffer auf diesem Sektor relativ hoch sei.
    Nach Dr. Teig haben Untersuchungen in Österreich ergeben, dass rund 20 bis 30 Prozent der jungen Leute zwischen 15 und 25 Jahren zumindest sporadischen Kontakt mit Drogen haben oder gehabt haben.
    Rund 5 Prozent der Österreicher in dieser Altersgruppe konsumieren regelmäßig Rauschgift.
    An der Spitze der Drogen stehen laut Dr. Teig zwar jene, die als harmloser bezeichnet werden, vor allem also suchtgifthältige Medikamente, aber ebenso oft nehmen die Jugendlichen auch härtere Drogen wie etwa Morphium, Opium, Heroin und LSD.
    Die Soziologin Dr. Teig nahm bei der Linzer Enquete auch zu den möglichen Gründen für die Drogenabhängigkeit bei Jugendlichen Stellung und erklärte,
    Nun, die Gründe sind recht unterschiedlich.
    Man spricht davon, dass es eine bestimmte physische Konstellation geben kann, das ist aber umstritten.
    Sicher spielen psychische Faktoren eine Rolle, nur bei den psychischen Faktoren ist es wieder kritisch.
    Es kann sowohl das Vorhandensein wie das Nichtvorhandensein oder das genaue Gegenteil einer Eigenschaft oder Fähigkeit etwa.
    Labilität oder Distanz und so weiter zur Umwelt auslösend wirken.
    Und wir wissen also noch immer nicht, warum bestimmte Jugendliche rauschgiftsüchtig werden, warum andere kriminell werden oder sexuelle Fehlentwicklungen aufweisen.
    Ganz sicher spielen Umweltfaktoren eine Rolle.
    Besonders möchte ich hier auf das Freizeitproblem hinweisen bei den Jugendlichen.
    Vielleicht auch darauf, dass den Jugendlichen heute generell etwas fehlt, was man mit dem sehr altmodischen Begriff Abenteuer umschreiben könnte.
    Die Jugendlichen suchen sich das Abenteuer nun eben in der Droge, im Alkohol.
    Glauben Sie, dass die Drogen für die Jugendlichen heute relativ leicht zugänglich sind?
    Gibt es in dieser Richtung von Ihrer Seite Untersuchungen?
    Es gibt keine Untersuchungen, aber es ist eine Tatsache, die auf der Hand liegt.
    Es ist einfach sehr viel am Markt.
    Erstens ist es immer noch nicht gelungen, die Stoffzufuhr der tatsächlichen Rauschgifte, also etwa Haschisch, zu kontrollieren.
    Alkohol ist sowieso für jeden zugänglich in unserer Gesellschaft, die von schleichendem Alkoholismus befallen ist.
    Und eine immer steigende Rolle spielen die Medikamente.
    In jedem Medikamentenschrank, auch bei Ihnen zu Hause, finden Sie Barbiturate, finden Sie Hustensäfte oder finden Sie Beruhigungsmittel, Echinadol und ähnliches.
    Alle diese Mittel können süchtig machen, vor allen Dingen dann, wenn man das auch noch kombiniert mit Alkohol, was sehr häufig vorkommt.
    Die diversen Behandlungsmethoden und Entziehungskuren bei süchtigen Jugendlichen zeigten, so Dr. Deick, eigentlich recht bescheidene Erfolge.
    Dies ist nach Ansicht der Soziologin auf mehrere Faktoren zurückzuführen.
    Meist kommen die Süchtigen zu spät und oft auch nicht freiwillig zur Therapie.
    Zudem unterstützt die soziale Umwelt die Entziehungsbemühungen häufig zu wenig.
    Konkret, Eltern, Freunde und Kollegen distanzieren sich vielfach von dem rauschgiftsüchtigen Jugendlichen.
    Er hat außerdem große Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz zu finden.
    Und schließlich gäbe es, so Dr. Teich in Österreich, noch zu wenig Zentren und vor allem zu wenig finanzielle Mittel für die intensive Therapie süchtiger Jugendlicher.
    Die bisher auf diesem Gebiet geschaffenen Einrichtungen seien nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein, erklärte die Linzer Soziologin.
    Diesen Beitrag hat Werner Hofer vom Landesstudio Oberösterreich gestaltet.
    In einer Pressekonferenz gab heute die österreichische Donaukraftwerke AG den Baubeschluss durch den Aufsichtsrat dieser Gesellschaft für das Donaukraftwerk Melk bekannt.
    Dieses Tonerkraftwerk wird in ungefähr zwei Kilometer Entfernung vom Stift Melk, und zwar stromaufwärts, gebaut.
    Der Rückstau wird bis zur Stufe Ybbs-Persenborg reichen und damit wird nach Fertigstellung des Tonerkraftwerkes Melk auf einer Strecke von ungefähr 200 Kilometern die notwendige Wassertiefe für den sogenannten Europa-Kahn vorhanden sein.
    Das ist ein Schiff, das eine Tragfähigkeit von 1300 Tonnen hat.
    Zu dem derzeitigen Stand des Kraftwerkbaus an der Donau und über die Pläne für den weiteren Ausbau führte Helmut Gletsander mit dem kaufmännischen Direktor der Donaukraftwerke AG, Vorstand Friedrich Herrmann, das folgende Gespräch.
    Seit Kriegsende hat die österreichische Donaukraftwerks AG sechs Kraftwerke gebaut.
    Jochenstein, Aschach, Ottensheim, Walsee, Ybbs-Pörsenberg und Altenwerth.
    Diese Donaukraftwerke liefern etwa ein Fünftel des österreichischen Strombedarfs.
    Das Kraftwerk Abwinden-Asten ist nahezu fertiggestellt.
    Herr Direktor Herrmann, wie viel hat der Donauausbau bis jetzt gekostet?
    Das ist eine Größenordnung von 19 Milliarden Schilling, wovon in unseren Büchern etwa 16 Milliarden Schilling stehen und etwa 3 Milliarden Schilling hat die Republik Österreich für den gleichzeitig erfolgten Ausbau der Wasserstraße dazu beigetragen.
    Wie viel Geld werden die noch geplanten Kraftwerke in Rürsdorf bei Weißenkirchen, also das Wachau-Kraftwerk, Greifenstein bei Wien und das letzte bei Hamburg noch kosten, Herr Direktor Herrmann?
    Das ist natürlich eine sehr schwierige Frage, da einerseits für diese Kraftwerke im Wesentlichen die Planungen oder Detailplanungen in keiner Weise vorhanden sind.
    Auf der anderen Seite natürlich die Kostenentwicklung in dieser Zeit heute in keiner Weise prognostiziert werden kann.
    Aber man kann sagen, es wird sich um eine Größenordnung von etwa zwischen 15 und 20 Milliarden Schilling auf heutiger Preisbasis handeln.
    Der Baukostenindex hat sich natürlich ganz erheblich nach oben entwickelt und das findet natürlich auch im Donausbau seinen Niederschlag.
    Hat das auch einen Einfluss auf die Strompreise, Herr Direktor Herrmann?
    Sicherlich hat das auch einen Einfluss auf die Strompreise, obwohl gerade beim Donauausbau die Produktionskosten durch sehr günstige Herstellungskosten und sehr günstige Betriebsverhältnisse sehr niedrig gehalten werden können.
    Aber Zweifelsohne schlagen sich die Produktionskosten künftiger Donaukraftwerke auch im Strompreis zusätzlich nieder.
    zurück zum Donauausbau.
    Der Baubeschluss für Melk wurde vom Aufsichtsrat der Donaukraftwerke gefasst.
    Wann werden die Bauarbeiten auf der Baustelle Melk beginnen und bis wann soll das Kraftwerk Melk beendet sein?
    Die Bauarbeiten auf der Baustelle Melk werden mit Vorbereitungsmaßnahmen in den kommenden Wochen bereits beginnen.
    Aufschließung der Baustelle, Baugrubenumschließung und dergleichen.
    Und im vollen Umfang werden diese Arbeiten am 1.
    März 1979 einsetzen.
    Die Aufnahme des Betriebes mit der ersten Maschine ist bereits am 1.
    Februar 1982 vorgesehen.
    Zum Abschluss, Herr Direktor Herrmann, wie sieht die weitere Planung der Donaukraftwerke aus?
    Welches Werk soll nachmältig gebaut werden und wie ist die derzeitige Situation bei dem von Landschaftsschützern umstrittenen Kraftwerk bei Rührsdorf zwischen Rossatz und Weißenkirchen in der Wachau?
    Die Donaukraftwerke AG hat für die nächste Stufe Greifenstein oberhalb von Wien gelegen, die Planungsarbeiten ziemlich weit vorgetrieben.
    Greifenstein ist auch im koordinierten Ausbauprogramm der österreichischen Elektrizitätswirtschaft bereits enthalten, sodass diese Stufe nach unserer derzeitigen Planung mit dem vollen Bauarbeiten am 1.3.1982 begonnen werden wird.
    Zur Frage des, wie Sie sagen, umstrittenen, ich würde also eher meinen von einigen Leuten bekämpften Kraftwerksbaus in der Wachau ist Folgendes festzustellen.
    Erstens einmal sind wir als Donaukraftwerke der Meinung, dass jede Kilowattstunde aus Wasserkraft für Österreich und die österreichische Volkswirtschaft ein Vorteil ist, also auch eine solche aus der Wachau.
    Zum Zweiten wird aber das Schwergewicht der Entscheidung in dieser Frage auf dem Ausbau der Wasserstraße liegen, weil ja bei Nichtausbau der Wasserstraße in der Wachau dort der Flaschenhals der Verbindung von Rotterdam bis zum Schwarzen Meer verbleiben würde.
    Wir selbst befassen uns im Moment mit dieser Frage überhaupt nicht und zwar vor allen Dingen deswegen, weil die Bundesregierung vor einigen Jahren zwei Gutachter beauftragt hat, zur Frage dieser Stufe in der Wachau Stellungnahmen abzugeben.
    Diese Stellungnahmen liegen uns offiziell jedenfalls derzeit noch nicht vor und erst nach Vorliegen dieser Stellungnahmen können wir weitere unserer eigenen Stellung beziehen.
    Herr Direktor, ich danke für das Gespräch.
    Reporter war Helmut Klezander.
    Schon seit einigen Jahren macht die Technik auch vor den österreichischen Bildungseinrichtungen nicht Halt.
    An Universitäten wird in verschiedenen Instituten bereits mit vollelektronischen Sprachlabors und anderen technischen Lernhilfen gearbeitet.
    Aber auch an den Mittelschulen gibt es schon lange Einrichtungen dieser Art.
    Jetzt wurde ein interuniversitäres Institut ins Leben gerufen, das die Forschung auf dem Bildungssektor in Zusammenhang mit technischen Einrichtungen vorantreiben soll.
    Standort des Instituts, das heute Vormittag von Wissenschaftsministerin Firnberg seiner Bestimmung übergeben wurde, ist die Bildungsuniversität in Klagenfurt.
    Gleichzeitig wurde in Klagenfurt auch eine Fachmesse für mediale Unterrichtsmittel, die sogenannte Multimedia, eröffnet.
    Reinhard Lorenz vom Landesstudio Kärnten berichtet.
    Hinter dem Begriff interuniversitäres Institut für Unterrichtstechnologie, Mediendidaktik und Ingenieurpädagogik, wie die heute gegründete Einrichtung vollständig heißt, verbirgt sich eine universitäre Forschungsstätte, die für Europa Vorbild sein könnte, sagte vor wenigen Tagen der bundesdeutsche Medienspezialist Professor Pifo, bei der in Klagenfurt auch derzeit laufenden wissenschaftlichen Woche Bildung im Zeitalter der Technik.
    Die Einrichtung soll allen Lehrern und Professoren in Österreich jene Unterlagen liefern, die sie schon seit Jahren dringend benötigen.
    Nämlich exakte Aussagen über die Brauchbarkeit und den zweckbestimmten Einsatz von Medien im Unterricht.
    Sei dies an den Universitäten oder an den mittleren und höheren Schulen.
    Das Fernsehgerät kann und soll in den Schulen Verwendung finden, aber nicht unbewacht, unerforscht.
    Das neue Institut wird, so der Leiter Prof. Melecinek, alles daran setzen, diese Aufgaben in Zusammenarbeit mit allen verwandten Wissenschaftssparten, also Pädagogik, Psychologie, Soziologie, aber auch in Zusammenarbeit mit Praktikern des Schulalltags zu erfüllen.
    Offen allerdings die Frage, ob die Neueinrichtung auch die entsprechende Kompetenz für Entscheidungen im Schulalltag erhält.
    Dazu Wissenschaftsminister Hertha Firnberg.
    Ob in den österreichischen Schulen, das kann ich noch nicht sagen.
    Es wird also jedenfalls Materialien dafür zur Verfügung stellen.
    Das interuniversitäre Institut wird die ganzen Probleme des Einsatzes von technischen Hilfsmitteln im Unterricht, sowohl an der Universität wie an den anderen Schulen, in der Erwachsenenbildung, im Fernstudium, untersuchen und alle Materialien zur Verfügung stellen.
    Jeden, der sie will und der sie braucht.
    Und Sie werden selbst darauf achten, dass in all diesen Fragen dieses Institut gefragt werden wird?
    Ich werde mich bemühen.
    Ich kann niemanden so zwingen, das Institut zu fragen.
    Aber es wird von der Güte der Arbeit abhängen, dass es gefragt wird.
    Und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass es ein ausgezeichnetes Institut wird und sehr wohl als Sachverständiger gelten wird.
    Soweit Wissenschaftsminister Herthor Firnberg.
    Übrigens, das neue Institut ist die erste interuniversitäre Einrichtung nach dem neuen Universitätsorganisationsgesetz.
    Das Gesetz sieht für solche Institute seitenweise Regelungen vor.
    Um nun die Fülle der am Markt angebotenen Apparaturen und Medien darzulegen, läuft seit heute Vormittag in Klagenfurt die Multimedia, eine Fachmesse für Unterrichtsmedien.
    Hier gibt es neben Fernsehstudios für Sprachkurse und den Videobändern, die jedem seinen Lehrer ins Haus liefern, auch das eine oder andere unbekannte Gerät.
    So bietet eine Firma eine Lernmaschine oder Lernhilfe für Führerscheinkurse an.
    Da sieht man neben dem Schild Achtung Wildwechsel auch einen echten Hirsch, der den Autofahrer gefährdend auf die Straße springt.
    Damit aber auch die richtige Entscheidung getroffen wird, übt der angehende Fahrzeuglenker seine Reaktion.
    Er drückt einen von vier Knöpfen und zeigt damit seine Entscheidung dem Fahrlehrer an.
    Dieser kann die Reaktion aller seiner Fahrschüler im Unterrichtsraum auf einem Monitor ablesen.
    Als Delikatesse am Rand zeigt das Bundesheer eine Panzerschießlehreinrichtung.
    Vor einem Sandkasten ist die Panzerzieleinrichtung aufgebaut, man übt das Zielen, drückt ab, wenn man das gewünschte Ziel getroffen hat, leuchtet ein Licht auf.
    Eines war heute Vormittag schon zu bemerken.
    Viele Lehrer diskutierten den Sinn und den Zweck ihrer eigenen schulischen Einrichtungen.
    Die Bildungsuniversität in Klagenfurt hat ein neues Institut, Berichterstatter war Reinhard Lorenz.
    Während sich in Österreich die Fronten in der Diskussion um eine Lohnsteuerreform verhärten, steht in der Bundesrepublik Deutschland, im Bonner Bundestag, ebenfalls Steuerpolitik auf der Tagesordnung.
    Grundsätzlich sind alle im Bundestag vertretenen Fraktionen für eine Tarifreform.
    Ungeklärt allerdings noch das Wie und das Wann.
    Die Opposition verlangt jedenfalls die Senkung der Einkommensteuer mit 1.
    Jänner kommenden Jahres und indirekte Schützenhilfe bekamen CDU und CSU jetzt von den Freien Demokraten, die gestern ihrerseits ein umfangreiches Steuerentlastungsprogramm beschlossen haben, das noch in dieser Legislaturperiode verwirklicht werden soll.
    Die Sozialdemokraten dagegen wollen zuwarten, sie wollen dieses Problem nicht vor dem Weltwirtschaftsgipfel Mitte Juli behandelt wissen.
    Dicke Luft jedenfalls innerhalb der Koalition in Bonn, es berichtet Klaus Emmerich.
    Für Sozialdemokraten handelt es sich darum, ob Millionäre einige Milliarden geschenkt bekommen.
    Und für Freie Demokraten darum, dem Bürger endlich mehr Steuergerechtigkeit zu bieten.
    Schon diese Äußerungen der Partner der sozialliberalen Koalition zeigen die Problematik, die heute in Bonn offen erörtert wird.
    Da beschließen die Freien Demokraten ein Programm, mit dem der Lohn- und Einkommenssteuertarif Westdeutschlands geändert werden soll, damit steigende Einkommen nicht überdurchschnittlich belastet werden.
    Nach dem Programm sollen Freiberufler und Selbstständige außerdem günstige Abzugsposten erhalten.
    Die Gewerbesteuer ist im Sinne der Eigenkapitalbildung abzubauen und außerdem soll das Kindergeld erhöht werden.
    Die Sozialdemokraten sind von diesen Aktivitäten ihres Koalitionspartners überrascht worden und zeigen sich aus mehreren Gründen verärgert.
    Außenwirtschaftlich möchte Bundeskanzler Schmidt zunächst den Weltwirtschaftsgipfel Mitte Juli in Bonn abwarten und dies auch aus binnenwirtschaftlichen Gründen, ob und was nämlich von Westdeutschland an belebenden Konjunkturmaßnahmen schließlich doch noch abverlangt wird.
    Finanzpolitisch ist der Spielraum laut Kanzler Schmidt unter den gegebenen Umständen gleich null.
    Wirtschaftspolitisch glauben die regierenden Sozialdemokraten nicht zu Recht daran, dass Steuersenkungen die Unternehmen beflügeln.
    Und sozialpolitisch scheut die SPD die Senkung direkter Steuern und die Erhöhung indirekter Abgaben, etwa der Mehrwertsteuer.
    Kein Gespräch im Bonner Parlament vergeht heute, ohne dass in die aufgeregte Steuerdebatte nicht auch die Partei- und Wahlsituation einfließt.
    Mehr und mehr Sozialdemokraten und Christdemokraten sagen, die Freien Demokraten beeilen sich jetzt, nachdem sie in Hamburg und Niedersachsen eine Wahlniederlage hinnehmen mussten, nicht nur wegen der Umweltschützer, sondern auch wegen der Steuerprotestler.
    Nun gehe es darum, dass alle drei etablierten Parteien vor den Herbstwahlen in Hessen und Bayern den Steuerprotestlern nicht allein das Feld der Steuerpolitik überlassen.
    Die FDP bestreitet Opportunismus und zeigt sich ihrerseits verärgert über Unmutsäußerungen des sozialdemokratischen Regierungschefs Schmidt.
    In der SPD-Führung schüttelt man den Kopf, dass die Freien Demokraten plötzlich mit kostspieligen Steuersenkungen aufwarten, wo gleichzeitig die christdemokratische Opposition im Bundestag ähnliche Aktivitäten entfaltet.
    Tatsächlich haben alle drei Parteien das Steuerproblem seit Monaten hin und her gewälzt.
    Jetzt ergibt sich aber ein zeitliches und sachliches Zusammentreffen, das Christdemokraten, Sozialdemokraten und Freie Demokraten sichtlich vor eine schwere innenpolitische Belastungsprobe stellt.
    Die Freien Demokraten wollen sich profilieren, die Sozialdemokraten wollen Zeit gewinnen und die Christdemokraten wollen am Beispiel der Steuern den Zusammenhalt der sozialliberalen Koalition testen.
    Alle drei Parteien schließlich zeigen zunehmende Zeichen der Verunsicherung.
    Ergibt doch auch die neuste Meinungsumfrage, dass eine Steuerpartei in Westdeutschland, an der der Chef der Steuerbeamtengewerkschaft Friedersdorf arbeitet, auf die Suggestivfrage, wie bei einer angenommenen Wahl am nächsten Sonntag abgestimmt würde, attraktiv dasteht.
    Über 11 Prozent würden eine neue Steuerpartei unterstützen.
    Andere Berechnungen ergeben durch die Sperrklausel des Westdeutschen Wahlgesetzes, dass eine Steuerpartei auf über 20 Prozent der Stimmen kommen könnte.
    Die Sozialdemokraten könnten nach dieser Rechnung 37 Prozent erwarten und die Christdemokraten 42 Prozent.
    Da die großen Parteien eine Steuerpartei für nicht koalitionsfähig erachten, bliebe nach dieser Rechnung nur der Ausweg einer großen Koalition zwischen Sozialdemokraten und Christdemokraten.
    Auch diese Aussichten erklären die Nervosität von Bonn.
    Steuer Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland.
    Sie hören einen Beitrag von Klaus Emmerich.
    Wieder ein Blick auf die Uhr.
    Es ist jetzt 12.38 Uhr, acht Minuten nach halb eins.
    In Begleitung seines Außenministers ist der türkische Ministerpräsident Ecevit ab heute vier Tage in der sowjetischen Hauptstadt Moskau.
    In dem knappen halben Jahr seiner jetzigen Amtszeit ist Ecevit damit schon auf seinem fünften Auslandsbesuch in den Vereinigten Staaten und in Westeuropa unter anderem ja kurz auch in Wien bei Bundeskanzler Kreisky vor ein paar Wochen.
    Doch keine seiner Visiten wurde mit so viel Aufmerksamkeit verfolgt wie seine heutige Reise in die Sowjetunion.
    Warum das so ist, das versucht Otto Hörmann in der folgenden Analyse darzustellen.
    Wenn Bülent Ecevit in Moskau mit den Kreml-Herren spricht, so ist er für Brezhnev und Kosygin ein Gesprächspartner mit einigen Trümpfen in der Hand.
    Und diese Trümpfe sind in erster Linie geopolitischer Art.
    Die Türkei kontrolliert als Südostpfeiler der NATO die meerengen Bosporus und Dardanellen, die Flaschenhälse für die sowjetische Schwarzmeerflotte.
    Die Türkei beherrscht die Nordostecke des Mittelmeers und berührt als Nachbar Syriens und des Irak den arabischen Raum.
    In Ankara Einfluss zu bekommen oder wenigstens die dortige Regierung dem nordatlantischen Bündnis zu entfremden, muss für die Führung in Moskau ein erstrebenswertes Ziel sein.
    Wie weit es dem Kreml gelingen wird, diesem Ziel näher zu kommen, darüber wird jenes Dokument Aufschluss geben, das als Höhepunkt des Ecevit-Besuchs in Moskau unterzeichnet werden soll.
    Man spricht von einem Freundschaftsvertrag Moskau-Ankara.
    An und für sich ist die Konstellation für die sowjetischen Pläne ja günstig.
    Denn Ministerpräsident Ecevit ist, man könnte sagen, sauer auf seine NATO-Partner und insbesondere auf die USA.
    Es begann vor vier Jahren auf der Mittelmeerinsel Zypern.
    Die Militärjunta in Athen hatte einen Putsch gegen den Präsidenten und Erzbischof Makarios lanciert.
    Ankara fürchtete um seine 120.000 türkischen Landsleute auf der Insel und setzte eine massive Militärintervention in Gang.
    Mit amerikanischen Waffen.
    Die Türken besetzten etwa 40 Prozent der Insel.
    Es folgte Flüchtlingselend und Wirtschaftschaos in Zypern.
    Eine Situation, die bis heute, trotz verschiedener Lösungsversuche, sich nicht wesentlich gebessert hat.
    Die Türken hatten, auch damals war Bülent Ecevit Regierungschef, die Türken hatten auf der Insel einen inangenehmen Zustand geschaffen, doch zugleich setzte im Kongress in Washington eine Art Rachebewegung gegen die Türken ein.
    Im amerikanischen Kongress sind die Sympathien für die Griechen stärker als für die Türken.
    Der damalige Präsident Ford protestierte zwar, doch der Kongress verhängte über den NATO-verbündeten Türkei.
    Ein Waffenembargo.
    Ankara reagierte mit der Schließung amerikanischer Militäreinrichtungen auf seinem Territorium, darunter auch von wichtigen Abhöranlagen der Amerikaner für die elektronische Überwachung sowjetischer Militäraktivitäten.
    Nun ist Bülent Ecevit also in Moskau und er kündigte diesen Besuch Anfang des Monats an, als in Washington ein großer NATO-Gipfel über die Bühne ging, also zu einem Zeitpunkt, da eine solche Ankündigung ihre Wirkung nicht verfehlen konnte.
    Ecevit stellte damals auch entsprechende Andeutungen in den Raum.
    Er sagte gegenüber amerikanischen Journalisten, sein Land fühle sich durch die UdSSR nicht bedroht, die beiden Länder seien Nachbarn, weshalb gute Beziehungen und Zusammenarbeit erstrebenswert seien.
    Wirtschaftliche Kooperation gibt es ja jetzt schon und diese will Ecevit ausbauen.
    Einen Austritt aus der NATO zu beabsichtigen, das stellte Ecevit in Abrede und dafür gibt es für ihn auch gewichtige innenpolitische Gründe.
    Beobachter meinen, dass die mächtigen Militärs in der Türkei hier nicht mitspielen würden.
    Wie immer dieses Vertragspapier aussehen wird, das der türkische Regierungschef vom Kreml nach Hause bringt, eines scheint sicher zu sein.
    Bülent Ecevit setzt seinen Namen darunter mit einem Seitenblick nach Washington.
    Ecevit hat mit seinem Land Trümpfe in der Hand, die nicht nur in Moskau stechen.
    Es sind Trümpfe, die auch auf die griechenfreundlichen Kongressabgeordneten in Washington ihre Wirkung nicht verfehlen dürften.
    Viel beachteter Besuch des türkischen Ministerpräsidenten Ecevit in Moskau.
    Sie hörten eine Analyse von Otto Hörmann.
    Erdbebenkatastrophe in Griechenland.
    Seit Wochen schon hat es im Norden Griechenlands eine ganze Reihe von kleineren Beben gegeben, Erschütterungen, denen man in dieser Zone aber keine besondere Bedeutung beigemessen hat.
    Heute Nacht aber wurden aus den kleinen Erschütterungen mächtige Erdstöße, die in der zweitgrößten Stadt Griechenlands, in Saloniki, Häuser zum Einsturz brachten und zahlreiche Gebäude beschädigten.
    Es gab Verletzte und es gab auch Tote.
    Dazu ein Bericht von Wolfgang Pfeiffer.
    Die Erde bebte seit Wochen kleinere, harte Stöße, die die Bevölkerung in Panik versetzten, aber in ihren Auswirkungen gering blieben.
    In der letzten Nacht dann
    seltsam, dass Erdstöße auf dem Balkan fast immer nachts erfolgen.
    In der letzten Nacht also ein harter Schlag.
    Die Erde bebte, ohne dass allerdings ein Vergleich zu ziehen wäre mit jenen Katastrophenbeben, die Jugoslawien, Rumänien und Bulgarien, aber auch Anatolien und eben Griechenland in der Vergangenheit zu überstehen hatten, obwohl die gemessene Härte des Bebens auch diesmal sehr hoch lag.
    Die Zahl der Toten in Saloniki zwischen 10 und 20.
    Verletzte über 100.
    Vor allem, weil ein 8-stöckiges Apartmenthaus zusammenstürzte.
    Einige Tote auch durch vom Schock bewirkte Herzattacken.
    Im Übrigen aber Risse in Mauern, Mörtel auf parkenden Autos, für kurze Zeit unterbrochene Strom- und Telefonleitungen.
    Sehr viele Glasschäden, Schäden vor allem auch an alten Häusern.
    Betroffen in Saloniki auch das Industriegebiet.
    Viele Bewohner hatten die Stadt schon zuvor verlassen.
    Ferien-Exodus.
    Aus der Mauer und Betonhitze um 35 Grad im Schatten.
    Anders am Herd des Bebens, etwa 50 Kilometer nördlich der Stadt bei einem See.
    Glückliche Fügung des Schicksals in einem relativ gering besiedelten Gebiet.
    Dort zerrissene Straßen, aufgebrochene Erdschlünde, gespaltener Boden.
    Schäden auch in der nördlicher gelegenen Stadt Ceres, dort auch Verletzte und Eintote.
    Die Erde bebt oft in diesem Gebiet.
    Die entscheidende Frage, die man sich zurzeit stellt und an der die Erdbebenwissenschaftler arbeiten, sind weitere härtere Erdstöße zu erwarten?
    Handelt es sich bei den Geschehnissen der letzten Nacht lediglich um ein Vorbeben?
    Das ist es, wovor die Menschen Angst haben.
    Thessaloniki selbst ist kaum als Fremdenverkehrsort zu bezeichnen.
    Doch zurzeit ist es Durchzugsort des Tourismus.
    Tausende übernachten auf dem Zug weiter nach Süden und sei es für eine Nacht in der mazedonischen Hauptstadt.
    Es ist jedoch mit einer Ausnahme der eines getöteten Jugoslawen bisher nichts bekannt geworden, dass durchreisende Touristen von dem Beben geschädigt wurden.
    Gleiches gilt
    für die nicht weit von Saloniki liegenden Badeorte der nördlichen Ägäisküste, die sich speziell bei deutschen Südlandreisenden steigender Beliebtheit erfreuen.
    Auch hier keine Schädigungen wie überhaupt diese Badeorte, obwohl sie nicht fern von Saloniki sind, als außerhalb der seit Jahrtausenden bekannten Bebenzone liegend gelten.
    Das war ein Beitrag von Wolfgang Pfeiffer, 12.45 Uhr, dreiviertel eins ist es jetzt, bevor wir zu den Kulturbeiträgen im Mittagschanal kommen, ein paar Takte Musik.
    Untertitelung des ZDF, 2020
    Untertitelung des ZDF, 2020
    Das Konzertprogramm der Wiener Festwochen wird heute mit einem Soloabend des sowjetischen Pianisten Emil Gilels im großen Musikvereinssaal fortgesetzt.
    Gilels, 1916 in Odessa geboren, kommt innerhalb einer ausgedehnten Konzertreise.
    Zuletzt hat er in Paris sein Konzert gegeben nach Wien.
    Wien war für die Karriere des Pianisten übrigens eine wichtige Stadt.
    Er hat hier 1936 beim internationalen Klavierwettbewerb einen Preis erhalten.
    Mit Emil Gilels führte Walter Gellert das folgende Gespräch.
    Herr Gilels, im Rahmen der Wiener Festwochen wurden und werden zahlreiche Werke von Franz Schubert aufgeführt.
    Sie haben aber in Ihrem Programm kein Werk von Franz Schubert enthalten.
    Sie spielen Schumann, Brahms und Chopin.
    Ja, das ist richtig.
    Ich wollte in diesem Konzert zeigen eine nicht so bekannte Werke von Schumann.
    Das ist Opus 32, vier Klavierstücke.
    Das ist, ich möchte sagen, für mich auch nicht bekannt früher.
    Und ich habe das gefunden mit großer Freude.
    Ich finde diese Werke ein bisschen verbindet mit seinen fantastischen Stücken, so wie Christiana und so weiter.
    Sehr poetisch und mit großem Gefühl.
    Ich habe sehr gerne die vier Balladen Op.
    10 von Johannes Brahms zu spielen.
    Man sagt, das sei eine junge Komposition, aber das ist nicht richtig.
    Das ist eine großartige, eine sehr tiefe Komposition.
    Werke.
    Und im zweiten Teil meines Konzerts spiele ich Werke von Friedrich Chopin.
    Das ist auch meine große Wünsche, diese Werke zu spielen.
    Ich finde, Chopin hat zwei Seiten von seinen Kompositionen.
    Eine, das ist eine französische Seite und eine polnische Seite.
    die polnische Seite, ich finde, mehr beliebt für mich und ich spiele das mit großen Vergnügen.
    Wenn Sie Konzertprogramme gestalten, suchen Sie sich da an und für sich mehr bekannte Werke aus oder haben Sie es ganz gern, auch unbekannte Werke dem Publikum zu präsentieren?
    Das ist meine Freiheit.
    Ich fühle, was ich habe, gerne und was ich liebe, mehr.
    Das spiele ich.
    Ich kann nicht sagen, was
    kommt morgen.
    Aber was spiele ich heute?
    Das ist meine Kunst.
    Welcher Komponist liegt Ihnen zum Beispiel jetzt am nächsten?
    Es gibt ja, glaube ich, bestimmte Phasen, wo man einen Komponisten vorzieht, der einem gefühlsmäßig auch näher liegt und dann später wieder einen anderen.
    Ich glaube, die Zeit ist so kurz, man kann nicht sagen genau, in welcher Zeit, in welcher Periode ich habe beliebte meine
    Werke von Komponisten, von verschiedenen Komponisten.
    Aber man sieht mir zu spielen die großartige Musik, das Mozart, Schubert, Brahms,
    Schumann, Chopin, Liszt und weiter die Prokofiev, Stravinsky, Shostakovich und mehrere, mehrere, mehrere Komponisten.
    Aber wie lange ist diese Zeit?
    Ich kann nicht Ihnen antworten.
    Sie haben jetzt unter den Komponisten auch einige russische Komponisten genannt.
    Mich würde interessieren, gibt es zeitgenössische sowjetische Komponisten, die für das Klavier schreiben?
    Haben Sie selbst schon versucht, mit solchen Komponisten zusammenzuarbeiten und Werke von diesen Komponisten zu spielen?
    Früher ja, mehrere Jahre vor dem, ich habe natürlich mit diesen großartigen Komponisten wie Sergei Prokofiev, ich habe bekommen von ihm diese achte Sonate.
    Ich habe die erste Erführung gemacht in Moskau und auch mehrere Kompositionen von Dmitri Shostakovich
    und noch mehrere Komponisten in unserem Land.
    Heute Abend Konzert des sowjetischen Pianisten Emil Gilels im großen Musikvereinssaal in Wien mit dem Künstlersprachwalter Gellert.
    Im Rahmen der ersten Berliner Sommerfestspiele begannen gestern Abend die ersten internationalen Literaturtage Berlin.
    Das Thema des fünftägigen Festivals lautet Gedichte heute.
    Veranstalter sind der Berliner Senat, die Berliner Festspielegesellschaft, das Berliner Künstlerprogramm, das Poetry International Festival Rotterdam und das Künstlerhaus Bethanien in Berlin-Kreuzberg.
    Mit dem Leiter des Künstlerhauses, Dr. Michael Herter, sprach Lothar Wichert.
    Rotterdam hat ein traditionsreiches Festival der Poesie.
    Paris hat es jetzt versucht, vier Wochen lang mit mäßigem Erfolg.
    Michael Herter, nun die ersten Internationalen Literaturtage in Berlin, diesmal dem Gedicht Heute gewidmet, also auch ein Lyrik-Festival.
    Sie haben vor dem Künstlerhaus Bethanien zwei Zirkuszelte aufgebaut.
    Woher der Optimismus, dass Sie eine Woche lang diese Zelte mit Ihrem Programm füllen werden?
    Nun ja, man muss einen gewissen Optimismus mitbringen und auch den Mut zum Wagnis.
    Ich glaube nicht, dass es trotzdem ein so großes Wagnis ist.
    Wir haben ja verschiedene Lesungen in Berlin schon gemacht.
    Lyriklesung 76 mit einer Reihe von holländischen Autoren, die auch wieder da sind.
    mit vielem Erfolg.
    Die Zelte sind nicht so riesig groß, dass ich Angst hätte, man könnte sie nicht füllen.
    Ich glaube, es könnte gelingen.
    Sie haben quer durch die ganze Welt, aus Ost und West, Süd und Nord, alles was auf dem Gebiet der Lyrik krank und nahm, hat eingeladen, aber alle sind nun doch nicht gekommen, wie das immer ist, wenn in Berlin etwas stattfindet, aufgrund politischer Implikationen.
    Ja, wir bedauern sehr, dass die sowjetrussische Lyrikerin Bela Akhmadulina die Ausreise nicht bekommen wird, wie wir gerade erfahren haben.
    Wir haben auch Nachricht von Viktor Voroshilski aus Polen bekommen, dass man ihm die Ausreise nicht gewähren wird.
    Wir sind darüber sehr traurig, denn sie waren wichtige Vertreter der osteuropäischen Länder bei uns.
    Aus der DDR sind vier Lyriker eingeladen, Erich Arendt, Günter Kunert, Karl Mickel, Bettina Wegner, kommen die alle?
    Günter Kunert ist erkrankt, wie wir mit Bedauern erfahren haben.
    Das ist sehr traurig.
    Er wäre bestimmt gekommen.
    Wir rechnen fest damit, dass Erich Arendt, Karl Mickel und Bettina Wegner kommen werden.
    Das ist uns auch nochmal versichert worden.
    von Günter Graspes, Ernesto Cardenal, quer durch die ganze Welt ein paar Themenschwerpunkte, mit denen Sie die fünf Tage ausfüllen wollen.
    Wir haben eine ganze Menge verschiedener Veranstaltungen angesetzt, Begleitveranstaltungen.
    Es gibt zum Beispiel historische Stadtgedichte, die Robert Wolfgang Schnell lesen wird.
    Wir haben Kinder, zwei Kindernachmittage angesetzt, um Kinder mit den Dichtern zusammenzubringen und ein Gefühl für Gedichtemachen bei ihnen zu wecken.
    Sie werden Geschichten vorlesen.
    Es wird viel Musik dabei sein.
    Es gibt einen thematischen Schwerpunkt, glaube ich, der sich durch die ganze Reihe zieht insofern, als es heute
    bei den Gedichtemachern, und so glaube ich, bezeichnet man sie mit Recht, jedenfalls nicht mehr so gut wie mit Dichter oder Poeten.
    Es sind keine weltabgewandten Leute, sondern in aller Regel Leute, die sich sehr präzise
    und sehr kritisch mit der Wirklichkeit unserer Welt auseinandersetzen und das in ihren Gedichten aufschreiben.
    Das ist, glaube ich, auch das Hauptinteresse, das wir mit diesem Festival verbinden, dass man, dass das Publikum Kontakt bekommt mit dieser Wirklichkeitsbeschreibung im Gedicht, dass die heute einen Schwerpunkt der Gedichteproduktion bildet.
    Erste internationale Literaturtage in Berlin.
    Reporter war Lothar Wichert.
    In viereinhalb Minuten ist es 13 Uhr zum Abschluss der Sendung Nachrichten.
    Griechenland.
    Bei einem Erdbeben in Saloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes, sind in der vergangenen Nacht mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen.
    Im Stadtzentrum stürzten zwei Hochhäuser ein.
    Weitere 30 Gebäude in Saloniki und in der Umgebung der Stadt wurden unbewohnbar.
    Da man weitere Beben befürchtet, wird eine Evakuierung Salonikis nicht ausgeschlossen.
    Österreich.
    Der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen hat heute eine überarbeitete Studie aus dem Jahre 1970 zum Thema Industriepolitik vorgestellt.
    Unter anderem schlägt der Beirat eine Milderung der Steuern vor, die gewinnunabhängig sind und wie zum Beispiel die neue Transportsteuer eine zusätzliche Belastung der Unternehmen ohne Rücksicht auf deren Gewinnsituation bedeuten.
    Die ÖVP hat heute im Parlament einen Minderheitsbericht zum sozialistischen Initiativantrag vorgelegt, der eine Änderung des Arbeiterkammerwahlrechts insofern vorsieht, als künftig Arbeitnehmer, die mit dem Arbeitgeber verwandt oder verheiratet sind, kein Wahlrecht mehr haben sollen.
    In dem ÖVP-Bericht heißt es unter anderem, der Antrag der Sozialisten sei ein in der Geschichte der österreichischen Sozialpolitik noch nie dagewesener Rückschritt.
    Die österreichische Donaukraftwerke AG hat den Bau des Donaukraftwerkes Melk beschlossen.
    Die Arbeiten sollen im kommenden März in vollem Umfang beginnen und knapp drei Jahre dauern.
    Mit seinen neun Rohrturbinen wird das Kraftwerk eine Jahresleistung von 1,16 Milliarden Kilowattstunden erreichen.
    Die Gesamtbaukosten werden etwa 5,6 Milliarden Schilling betragen.
    Wissenschaftsminister Frau Firnberg hat am Vormittag in Klagenfurt die Multimedia 78, die erste österreichische Fachmesse für technische Lehrmittel und Werkunterricht eröffnet.
    Die Ausstellung dauert bis kommenden Sonntag.
    110 Aussteller aus zwölf Staaten nehmen an der Ausstellung teil.
    Bei den Verhandlungen der Bundessektion Industrie mit der Gewerkschaft der Privatangestellten sind heute für den Bereich der chemischen Industrie Sonderverhandlungen vereinbart worden.
    Die Arbeitgeberseite stellte bei den heutigen Gesprächen ein Anbot, das eine Erhöhung der Ist-Gehälter um 4,6 Prozent und der Kollektivvertrags-Gehälter um 5 Prozent vorsieht.
    Vertreter der Gewerkschaft bezeichneten dieses Anbot nach Angaben der Bundeswirtschaftskammer als unannehmbar und brachen die Verhandlungen ab.
    Jugoslawien
    Dem Parteitag in Belgrad ist heute unter anderem ein Resolutionsentwurf über die Rolle der jugoslawischen Kommunisten bei der internationalen Zusammenarbeit vorgelegt worden.
    Darin wird Österreich beschuldigt, gegenüber der slowenischen und der kroatischen Minderheit eine Assimilationspolitik zu betreiben.
    Allerdings wird die Zusammenarbeit zwischen Jugoslawien und Österreich auf wirtschaftlichem und technischem Gebiet sowie bei der Regelung von Gastarbeiterfragen gewürdigt.
    Italien
    Der ehemalige Leiter der Antiterrorabteilung der Polizei von Genua, Antonio Esposito, ist heute früh bei einem Attentat ums Leben gekommen.
    Der 35-jährige Beamte wurde in einem Stadtautobus auf dem Weg zur Arbeit in Nervi in der Nähe von Genua erschossen.
    Der Täter flüchtete mit zwei Komplizen in einem Auto.
    In einem anonymen Telefonanruf bei einer lokalen Zeitung haben sich die roten Brigaden zu dem Attentat bekannt.
    Sowjetunion.
    Der türkische Ministerpräsident Ecevit ist heute zu einem dreitägigen Besuch in Moskau eingetroffen.
    Im Mittelpunkt der Beratungen mit sowjetischen Spitzenpolitikern, unter ihnen Staats- und Parteichef Brezhnev, steht verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten.
    In einer halben Minute ist es 13 Uhr, das Mittagsjournal ist beendet.
    Für das Team verabschiedet sich Wolfgang Steinwendner.
    Guten Tag, auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ausgangsposition der Parteien vor Atomgipfel
    Einblendung: Bundeskanzler Kreisky, ÖVP-Obmann Taus
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Taus, Josef [Interviewte/r] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Zinssenkung, Lohnsteuerreform
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Drogenmißbrauch durch Jugendliche (ÖVP Linz Untersuchung)
    Interview: Soziologin Dr. Deik
    Mitwirkende: Hofer, Werner [Gestaltung] , Deik, Irene [Interviewte/r]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Derzeitiger Stand und zukünftige Pläne zum Donauausbau sowie deren Kosten
    Interview: Direktor Friedrich Hermann
    Mitwirkende: Kletzander, Helmut [Gestaltung] , Hermann, Friedrich Harry [Interviewte/r]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    1. Interuniversitäres Institut an Uni-Klagenfurt - Lernmaschinen
    Einblendung: Wissenschaftsministerin Firnberg
    Mitwirkende: Lorenz, Reinhard [Gestaltung] , Firnberg, Hertha [Interviewte/r]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Ort: Klagenfurt [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Steuerinitiative der FDP verärgert SPD
    Mitwirkende: Emmerich, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ausgangsbericht vor Ecevit Besuch in Moskau
    Mitwirkende: Hörmann, Otto [Gestaltung]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Erdbeben in Griechenland, in Saloniki bis zu 20 Tote
    Mitwirkende: Pfeiffer, Wolfgang [Gestaltung]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit dem sowjetischen Pianisten Emil Gilek anläßlich des heutigen Konzertes im Großen Musikvereinssaal
    Interview: Emil Gilels
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Gilels, Emil Grigoryevich [Interviewte/r]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Musikverein [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Berliner Sommerfestspiele - 1. international Literaturtag in Berlin
    Interview: Dr. Michael Härter
    Mitwirkende: Wichert, Lothar [Gestaltung] , Haerdter, Michael [Interviewte/r]
    Datum: 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Kultur ; Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1978.06.21
    Spieldauer 00:59:50
    Mitwirkende Steinwendner, Wolfgang [Moderation] [GND]
    Jahn, ... [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1978.06.21 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-780621_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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