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KI-generiertes Transkript
Und hier ist der aktuelle Dienst.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagssjournal Einer Stunde Information begrüßt Sie Karl Jarkowski.
Kurz die Schlagzeilen der wichtigsten Beiträge.
Streit, Ärzte, Krankenkassen über Planstellen für Vertragsärzte.
Pressekonferenz einer Gruppe Sozialisten gegen Kernkraftwerke.
Erfolg der italienischen Polizei gegen Terror.
Einer der Chefs der roten Brigaden verhaftet.
Reaktionen in Israel auf die Nausgespräche in Camp David.
Israelischer Transportminister zurückgetreten.
Mehr Einsatz für Menschenrechte während der Olympischen Spiele in Moskau.
Dies fordert der sowjetische Bürgerrechtskämpfer Andrei Sakharov.
Und thailändischer Außenminister in Wien.
Wir bringen ein Interview.
Von der Kulturredaktion hören Sie unter anderem einen Beitrag über das erste Vogue-Festival in Österreich.
Zu Beginn gibt es jetzt Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Ferdinand Olbort und Sprecher Peter Fichner.
Nicaragua, USA.
Wegen der anhaltenden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Gegnern des Regimes von Präsident Somoza hat die Regierung in Managua über das ganze Land das Kriegsrecht verhängt.
Dadurch können die in der Verfassung garantierten Rechte außer Kraft gesetzt werden.
Über den Stand der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen liegen einander widersprechende Meldungen vor.
Offiziell heißt es in Managua, die Nationalgarde sei Herr der Lage.
Nach Angaben der Guerrilleros wird dagegen in mehreren Städten heftig gekämpft.
Dabei haben die Regierungstruppen wiederholt Luftwaffeneinheiten eingesetzt.
Nach Schätzungen des Roten Kreuzes sind seit vergangenem Samstag 400 Menschen getötet worden.
Die Vereinigten Staaten haben sich unterdessen der Forderung nach einer Sitzung der Organisation amerikanischer Staaten angeschlossen, bei der über den Bürgerkrieg in Nicaragua beraten werden soll.
Nach Ansicht Washingtons bedrohen die Unruhen die Sicherheit ganz Mittelamerikas.
Iran, USA.
Im Parlament in Teheran findet heute eine Vertrauensabstimmung über die neue Regierung des Ministerpräsidenten Emami statt.
Es gilt als sicher, dass das Kabinett eine Stimmenmehrheit erhält.
Die muslimischen Führer des Irans haben für heute zu einem nationalen Trauertag aufgerufen, um der Opfer der jüngsten Zusammenstöße zu gedenken.
Einer der führenden Oppositionellen, der im irakischen Exil lebende Geistliche Khomeini, hat seine Landsleute zum Generalstreik aufgefordert.
Der Geistliche warf Shahreza Pahlavi vor, er wolle den Iran vor seinem Untergang in einen Friedhof verwandeln.
Das amerikanische Verteidigungsministerium hat seine Absicht bekannt gegeben, der Regierung in Teheran 31 Kampfflugzeuge des Typs Phantom zu verkaufen.
Die Maschinen können feindliche Bodenluftraketen und Flakgeschütze vernichten.
Gegen den beabsichtigten Verkauf kann der Kongress innerhalb von 30 Tagen Einspruch erheben.
USA.
Die Gespräche zwischen Präsident Carter, dem ägyptischen Staatspräsidenten Sadat und dem israelischen Regierungschef Begin in Camp David werden möglicherweise auch über das Wochenende fortgesetzt.
Carter hat für Samstag und Sonntag geplante Reisen in Bundesstaaten an der Ostküste abgesagt.
Er dürfte sich bemühen, vor allem über das Problem des Westjordanlandes eine Kompromissformel zu erreichen, die eine Fortsetzung der israelisch-ägyptischen Verhandlungen ermöglicht.
Italien.
Der 30-jährige Corrado Aluni, vermutlich einer der Führer der linksextremen Terrororganisation Rote Brigaden, hat gestern Abend in Mailand festgenommen wurde, ist während der vergangenen Nacht verhört worden.
Die Behörden gaben allerdings keine Einzelheiten bekannt.
Die Mailänder Polizei bezeichnete die Verhaftung Alunis als Durchbruch bei der Fahndung nach den Entführen und Mördern des christlich-demokratischen Parteivorsitzenden Aldo Moro.
In der Wohnung Al-Unis wurden große Mengen Feuerwaffen, Munition und Sprengstoff sowie wichtige Dokumente sichergestellt, die angeblich Informationen über die Roten Brigaden und detaillierte Pläne für weitere Terroraktionen enthalten.
Bundesrepublik Deutschland
Der Exilkurate Bilancic ist nach der Aufhebung des Haftbefehls gegen ihn durch das Oberlandesgericht Köln aus der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf entlassen worden und befindet sich wieder auf freiem Fuß.
Wie ein Sprecher des Gerichtes am Donnerstag auf Anfrage mitteilte,
lag nach der gestrigen Entscheidung der Bundesregierung, die Auslieferung des 39-jährigen Lehrers an Jugoslawien abzulehnen, kein Grund mehr vor, die seit dem 11.
August geltende Auslieferungshaft auf Recht zu erhalten.
Bundeskanzler Schmidt und der französische Staatspräsident Giscard d'Estaing treffen heute Nachmittag in Aachen zu zweitägigen turnusmäßigen Beratungen zusammen.
Im Mittelpunkt der Gespräche dürften Probleme des angestrebten gesamteuropäischen Währungssystems stehen.
Über die Verwirklichung des Plans gibt es unterschiedliche Auffassungen zwischen den beiden Ländern.
Sollten sich Schmidt und Giscard auf eine gemeinsame Linie einigen, dürften ihre Vorschläge von den Finanzministern der neuner Gemeinschaft erörtert werden.
In Bonn hat am Vormittag eine Konferenz der Außenminister der neun Mitgliedsländer der europäischen Gemeinschaften begonnen.
Hauptthemen sind die geplante Aufnahme Spaniens und Portugals und die jüngsten Gespräche zwischen Außenminister Genscher und dem syrischen Präsidenten Assad.
Der syrische Staatschef beendet heute in einer Pressekonferenz seinen Besuch in Bonn und reist nach Damaskus zurück.
USA.
Die wirtschaftliche Lage der Dritten Welt wird von der Weltbank für Entwicklungshilfe in Washington mit vorsichtigem Optimismus bewertet.
In ihrem Jahresbericht für 1977-78 vertritt die Weltbank die Ansicht, dass sich die wirtschaftlichen Wachstumsraten der Entwicklungsländer im Durchschnitt verbessern werden.
Wie es in dem Bericht heißt, blieben die Schwierigkeiten der dritten Welt jedoch weiterhin groß.
Zahlreiche Probleme der Entwicklungsländer könnten nicht nur durch eine Erhöhung der Rohstoffpreise und eine Ausdehnung des Handels gelöst werden.
Auch liegt nach Angaben der Weltbank die Zunahme der Agrarproduktion in diesen Staaten nur knapp über dem Bevölkerungswachstum.
Während des vergangenen Wirtschaftsjahres hat die Weltbank Kredite in Höhe von mehr als 84 Milliarden Schilling vergeben.
Frankreich Der sowjetische Regimekritiker und Friedensnobelpreisträger Sakharov hat die westlichen Staaten aufgefordert, die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau nicht zu boykottieren.
In einem Interview, das von der Pariser Zeitung Le Matin veröffentlicht wurde, schlug Sakharov vor, die Veranstaltung dazu zu benutzen, um eine politische Amnestie in der UdSSR zu erreichen.
Sakharov meinte, es sei eine Illusion zu glauben, dass man die sowjetischen Behörden durch ein Ultimatum zu etwas zwingen könnte, das sie nicht wollten.
Österreich Der thailändische Außenminister Pacharyan Koon beendet heute seinen zweitägigen offiziellen Besuch in Österreich und reist nach Ungarn weiter.
Anschließend wird er auch Rumänien und die Tschechoslowakei besuchen.
In einer Pressekonferenz ging Bachar Jankun besonders auf das Flüchtlingsproblem in Südostasien ein.
Er sagte, derzeit befinden sich 120.000 Indochina-Flüchtlinge in Thailand.
Durchschnittlich kämen 1.000 pro Monat dazu.
Thailand könne das Problem, ähnlich wie Österreich in den Jahren 1956 und 1968, nur in Zusammenarbeit mit Dritten Staaten und mit Hilfe der UNO-Flüchtlingsorganisation lösen.
Indien.
Bei den Überschwemmungen in Bihar im Nordosten des Landes sind bisher 113 Menschen ums Leben gekommen.
90.000 Häuser wurden zerstört, 400.000 Personen sind obdachlos.
Der entstandene Ernteschaden hat vermutlich die Höhe von umgerechnet 112 Millionen Schilling erreicht.
Im Bezirk Hamipur im Bundesstaat Uttar Pradesh sind 29 Menschen ertrunken.
Der Wasserspiegel des Ganges steigt immer weiter.
Armeeeinheiten wurden alarmiert, da der Wasserstand in vielen Gebieten bereits die Alarmmarke überschritten hat.
Das Wetter.
Das derzeit im Ostalpenraum wetterbestimmende Hoch zieht ostwärts ab.
Eine über Westeuropa angelangte Störung wird morgen in abgeschwächter Form unser Bundesgebiet streifen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Schönwetter, südliche Winde, Nachmittagstemperaturen 19 bis 24 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 5 bis 11 Grad.
Und die Aussichten für morgen Freitag.
Im Süden nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder meist heiter bis wolkig.
Im übrigen Bundesgebiet teils aufgelockerte, teils reichliche Bewölkung, stellenweise etwas Regen, besonders im Norden und an der Alpen-Nordseite.
Mäßige in freien Lagen mitunter auflebende westliche Winde.
Frühtemperaturen 5 bis 12 Grad, Tageshöchstwerte 16 bis 21 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien heiter, 19 Grad, Südostwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 19°, Südostwind 25.
Linz, heiter, 19, Ostwind 20.
Salzburg, heiter, 22°, Südwind 3.
Innsbruck, heiter, 20°, Westwind 3.
Bregenz, heiter, 18°, Südwestwind 5.
Graz, heiter, 17°, Wind still.
Klagenfurt, heiter, 16°, Südostwind 5 km in der Stunde.
Es ist jetzt elf Minuten nach zwölf.
Die Polizeibehörden in Deutschland und Italien verzeichnen in den letzten Tagen bei der Fahndung nach den Terroristen beachtliche Erfolge.
So ist in Wiesbaden in einer konspirativen Wohnung ein Waffenlager der terroristischen Vereinigung Revolutionäre Zellen entdeckt worden.
Und im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach der Erschießung des Terroristen Willi Peter Stoll sind im Rhein-Main-Gebiet
Außerdem mehrere Personen festgenommen worden.
Eine Festnahme wird auch aus Italien gemeldet.
Dort soll es der Polizei jetzt vier Monate nach der Ermordung des italienischen Politikers Aldo Moro gelungen sein, in Mailand einen der Hauptverdächtigen festzunehmen.
Verhaftet wurde der 31-jährige Corrado Aluni, der als Führer der linksextremen Terrororganisation Rote Brigaden gilt.
Mehr von Gisle Hersorge.
Der unauffällige Mieter hatte sich als Architekt Turikia vorgestellt und die Zwei-Zimmer-Wohnung im Mailänder Außenbereich seit Ende Mai bezogen.
Die Polizei beschattete ihn jedoch schon seit Tagen und entschloss sich dann plötzlich zum Zugriff.
Als die Beamten mit gezückter Maschinenpistole an der Wohnungstüre klingelten, gab sich der vermeintliche Architekt arg los.
Doch in seinen Zimmern verbarg sich ein wahres Waffen- und Sprengstoffarsenal, was den jungen Mann mit dem Wiedermann-Gehabe bald dazu veranlasste, seine Maske fallen zu lassen.
Denn keinen Architekten Torricchia hatte die Polizei vor sich, sondern einen der meistgesuchtesten Terroristen Italiens, Corrado Alunni, 31 Jahre alt, dem Kenner der Terrorszene sogar die Rolle des Bandenführers der Roten Brigaden nachsagen, seitdem der ehemalige Chef Renato Curcio im Gefängnis sitzt.
Nach anfänglichem Leugnen gestand Alunni auch bald seine wirkliche Identität ein und erklärte sich zum politischen Häftling.
Seither schweigt er nun beharrlich.
Italiens Terroristenjägern gelang ein außerordentlicher Fang.
Denn für den Rotbrigadisten liefen nicht nur Fahndungsbefehle wegen des Moro-Attentats, bei dessen Entführung und der Ermordung der fünf Leibwächter er von Augenzeugen gesehen wurde, sondern auch wegen der Beteiligung am Mord des Turiner Vorsitzenden der Anwaltskammer Fulvio Croce sowie dem Attentat auf den stellvertretenden Chefredakteur der Turiner Stamper Carlo Casalegno
Attentate, die sich im letzten Jahr abspielten und die eine Terroroffensive ohne Beispiel in Italien einleiteten.
Mit Corrado Aluni ging der italienischen Polizei also ein dicker Fisch aus der Terrorszene ins Netz.
Vor allem wurde sie jetzt auch wahrscheinlich einer der Schlüsselfiguren der Moro-Entführung habhaft, denn abgesehen von der tatkräftigen direkten Beteiligung am Moro-Überfall spielte Aluni auch eine maßgebliche Rolle als Ideologe im Terroruntergrund.
Er gilt als Verfechter der schärfsten Terrorlinie.
Seinen Unterschlupp in Mailand bezog er offensichtlich kurz nach der Mordoermordung im Mai.
Und neben den Waffen stieß die Polizei dort jetzt auch auf weitreichende Unterlagen und hohe Geldbeträge.
Die Auswertung dieses Materials ist in vollem Gange und was bislang durchsickerte, scheint bereits jenen Verdacht zu bestätigen, dass Italiens Terroristen unter mehreren Namen in Doppelrollen operieren,
Denn die Polizei fand in Alunis Versteck sowohl Dossiers mit dem fünfzackigen Stern, dem Firmenzeichen der Roten Brigaden, wie auch Unterlagen der Terrorgruppe Erste Linie, die ebenfalls mit Attentaten zu trauriger Berühmtheit gelangte.
Weitere Entwicklungen bei der Terrorfahndung werden also für die nächsten Tage in Italien erwartet, zumal es der Polizei gelungen sein soll, mehrere Personen zu filmen, die mit dem jetzt verhafteten Politgangster Kontakt hatten.
Nach der Entdeckung anderer Terroristen Verstecke und ihrer Druckerei in Rom
gelang Italiens Polizei mit Alunis Verhaftung in der Moro-Affäre ein weiterer wichtiger Teilerfolg.
Doch vor der kriminalistischen und politischen Bewältigung des Mordes an Moro ist Italien noch weit entfernt.
Wie jetzt immer weitere Briefveröffentlichungen bislang unbekannter Hilferufe Moros aus seinem Gefängnis zeigen, lösen sie wieder neue Polemiken zwischen den Parteien aus und stiften Unruhe.
Angeblicher Chef der Roten Brigaden, aber ein Hauptverdächtiger im Mordfall Moro verhaftet, Gisle Herr Sorge informierte sie.
Nach wie vor blickt die Welt nach Amerika und hier stehen im Mittelpunkt des Interesses die Nausgespräche in Camp David zwischen US-Präsident Carter, Israels Ministerpräsidenten Begin und Ägyptens Präsident Sadat.
Vom Erfolg und Misserfolg der Gespräche wird die weitere Zukunft im Nahen Osten abhängen.
Wird es wieder Krieg geben oder einen dauerhaften Frieden für alle?
Nach acht Tagen Gesprächen ist man beim Kernproblem im Nahostkonflikt, der Zukunft des Jordan-Westufers und der Palästinenser-Frage bisher nicht entscheidend weitergekommen.
Diese Fragen werden vermutlich über Erfolg oder Misserfolg der Gipfelkonferenz von Camp David entscheiden.
In Israel und Ägypten werden natürlich die Gespräche, so wie auch in den anderen arabischen Ländern, mit größter Aufmerksamkeit verfolgt.
Israels Regierung wurde nun gestern durch die Demission des Transportministers geschwächt.
Er trat zurück und wechselte zur Opposition.
Mehr dazu von Moshe Meisels.
Der Rücktritt von Verkehrs- und Kommunikationsminister Mea Amid hat die parlamentarische Mehrheit der Belgien-Regierung von 75
auf 68 von insgesamt 120 Abgeordneten reduziert.
Diese Entwicklung erfolgte infolge der Spaltung der demokratischen Reformbewegung, die bisher der Regierungskoalition angehörte, in drei Fraktionen.
Sieben von den 15 Parlamentsabgeordneten haben sich der neuen demokratischen Bewegung unter Führung vom Vizepremier Yigal Yadin angeschlossen.
Die Weite in der Regierungskoalition bleibt und die Politik beginnt zu unterstützen.
Sieben sind der neuen Bewegung für Änderung und Initiative unter Führung von Professor Amnon Rubinstein und Mehr Amid beigetreten, die heute ihre Gründungsversammlung abhalten wird.
Diese Bewegung, die für eine gemäßigtere Außenpolitik und weitgehende Konzessionen an die Araber ist, schließt sich der parlamentarischen Opposition an, die damit gestärkt wird.
Ein Abgeordneter hat beschlossen, eine unabhängige Einmannsfraktion im Parlament zu bilden.
Der Rücktritt von Amit kam überraschend, da man allgemein erwartet hatte, dass er und seine neue Bewegung das Ergebnis der Gipfelkonferenz von Camp David abwarten werden, bevor sie aus der Regierungskoalition austreten und ins Lager der Opposition übergehen werden.
Amit erklärte seinen Rücktritt damit,
Er wolle, dass seine neue Bewegung ihre politische Tätigkeit völlig unabhängig beginne.
Inzwischen sickern aus Camp David von der israelischen Delegation Nachrichten durch, die darauf hinweisen, dass die Gipfelkonferenz einen positiven Abschluss finden könnte.
Die israelische Delegation soll dabei weitgehende Konzessionen gemacht haben, um eine gemeinsame Grundsatzerklärung und einen Rahmen für die Fortsetzung der Verhandlungen zu ermöglichen.
Israel soll dabei zum Rückzug seiner Truppen im Westjordanland auf einige Stellungen am Jordan zugestimmt haben.
Die Zivilverwaltung in diesem Gebiet soll in die Hände Jordaniens und der lokalen palästinensischen Bevölkerung übergehen.
Diese werden auch in Form von Polizeieinheiten für die Aufrechterhaltung der internen Sicherheit zuständig sein, während das israelische Militär dieses Gebiet gegen jeden Angriff von außen und jede Terrortätigkeit verteidigen soll.
Die israelischen Siedlungen im Westjordanland werden aufrechterhalten, während die Errichtung neuer Siedlungen beschränkt und kontrolliert werden soll.
Die Verhandlungen über die endgültige Souveränität im Westjordanland und Gazastreifen sollen zwischen Vertretern Jordaniens, Israels und der lokalen palästinensischen Bevölkerung noch während der fünfjährigen Autonomieperiode beginnen und nach ihr entschieden werden.
Von Ägypten wurde zu einer israelischen militärischen Präsenz und Aufrechterhaltung der israelischen Siedlungen im Westjordanland zugestimmt, während Israel das Prinzip des Rückzugs aus diesem Gebiet und die Möglichkeit einer anderen Souveränität in ihnen nach einigen Jahren anerkannt hat.
Auf sie hinein nähert man sich einem Übereinkommen, laut dem die israelischen Siedlungen nach einem israelischen Rückzug unter ägyptischer Souveränität
und die israelischen Flugplätze auf Sinai und Sharm el-Sherf auf unbestimmte Zeit bleiben sollen.
In Israel wird die Bevölkerung mit diesen Meldungen auf gewisse Konzessionen der Begin-Regierung im Westjordanland vorbereitet.
Die politischen Parteien und die Mehrheit der Bevölkerung befürworten solche Konzessionen, wenn sie zu Friedensregelungen mit Ägypten und Jordanien führen könnten.
Die Arbeiterpartei
bezieht sich noch immer skeptisch zur notwendigen Flexibilität Begins in der Frage der Zukunft des Westjordanlandes, um zu einem Frieden mit Ägypten und Einschaltung Jordaniens in die Verhandlungen gelangen zu können.
Sollte es zu einer solchen Einigung in Kemptewi kommen, so hat Begin insbesondere eine scharfe Reaktion von Rechten.
in seiner eigenen Kherut-Partei und vom extremen Gush-Immunim zu erwarten.
Diese beschuldigen Begin, dass er bereits in seinem Verzicht auf Sinai zu weit gegangen sei und lehnen eindeutig jede Konzessionen im Westjordanland und Gaza-Streifen ab, die die alleinige Souveränität Israels in diesen Gebieten früher oder später in Frage stellen könnten.
Mosche Meisels, hörten Sie aus Israel.
Aus den USA ist gestern eine Meldung gekommen, die nicht Schlagzeilen machte, aber im großen Zusammenhang der Weltpolitik und der Beziehungen zwischen den USA und der UdSSR von Interesse ist.
Der amerikanische Senator Edward Kennedy, er ist Demokrat, hat sich anlässlich eines internationalen Kongresses in der Sowjetrepublik Kasachstan aufgehalten und wurde dann in Moskau von Staats- und Parteichef Brezhnev zu einem zweistündigen Gespräch empfangen.
Gestern nun ließ Kennedy verlauten, dass er in Moskau auch den prominentesten Mann der sowjetischen Regimekritik getroffen habe, Andrei Sakharov.
Trotz der jüngsten Prozesswelle gegen Dissidenten und Regimekritiker in der UdSSR scheint Sakharov also nicht aufgegeben zu haben.
Und ein weiterer Beweis dafür ist das Interview, das Sakharov der französischen Zeitung Le Matin gegeben hat, in dem er auch gegen Bemühungen Stellung nahm, die Olympischen Spiele 1980 in Moskau zu boykottieren.
Thomas Fuhrmann in Paris fasst für uns das Sacharow-Interview zusammen.
In seinem Interview mit der den französischen Sozialisten nahestehenden Pariser Tageszeitung Le Matin schildert Friedensnobelpreisträger André Sacharow eingangs die augenblickliche Lage der sowjetischen Dissidenten und die Situation der Menschenrechtsbewegung in der UdSSR im Allgemeinen.
Es sei nicht möglich zu sagen, dass die Lage nach der Prozesswelle im Sommer und der Verurteilung Yuri Orlovs schwieriger geworden ist als zuvor.
Sie ist schwierig, weil wir in einem schwierigen Land leben, meint der Kopf der sowjetischen Dissidenten.
Jene, die vor den Prozessen Angst gehabt hätten, haben auch weiterhin Angst und jene, die nicht Angst hatten, schrecken vor ihren Aktivitäten weiterhin nicht zurück.
Als Beweis dafür führt Sakharov an, dass die Moskauer Helsinki-Gruppe seit der Verhaftung Orlovs vor eineinhalb Jahren 60 weitere Dokumente veröffentlicht hat, darunter welche über die Lage der arbeitenden Menschen, über das Krankenversicherungs- und das Pensionsversicherungssystem.
Die Arbeit gehe also weiter.
Jedoch, so Sakharov, gebe es derzeit eine Tendenz, die jüdischen Dissidenten, die für die Emigration aus der Sowjetunion kämpfen, vom Rest der Menschenrechtsbewegung zu spalten.
Dies wäre sehr gefährlich und würde die Vorgangsweise der Sowjetführung begünstigen.
Zu glauben, dass eine Trennung der beiden Bewegungen die Dinge leichter machen könnte, sei eine Illusion, warnt Sakharov.
Viele, wie etwa Staransky, gehörten beiden Gruppen an.
Für die Zukunft haben wir nur wenig Hoffnung, stellte Sakharov in dem Zeitungsinterview pessimistisch fest.
Wir haben nicht die Möglichkeit, die Bedingungen, unter denen wir leben, zu ändern.
Wir können darüber sprechen und sie bekannt machen.
Die Information der Öffentlichkeit ist unsere einzige Möglichkeit.
Es liege an den westlichen Regierungen zu versuchen, konkrete Resultate zu erzielen.
Ich glaube nicht, dass dieses totalitäre System sich vor langer Zeit ändern wird.
Sakharov geht in diesem Zusammenhang auch scharf mit der Zurückhaltung mancher westlicher Regierungen und dabei vor allem mit Frankreichs Staatspräsident Giscard d'Estaing Gericht, gegen den man eine Kampagne führen müsste.
Giscard hatte nämlich im Vorjahr das eindeutige Engagement Jimmy Carters für die Verteidigung der Menschenrechte in der Sowjetunion kritisiert.
Der Stolz der sowjetischen Dissidenten sei es, dass die Ideologie des Kampfes für die Menschenrechte das Ergebnis der Dissidentenbewegung sei.
Vor zehn Jahren war die Situation nicht besser, glaubt der 57-jährige Nobelpreisträger, aber die internationale Meinung reagierte damals noch nicht.
Das hat sich heute geändert.
Andrei Sakharov, der, wie man sieht, trotz Überwachung noch immer westliche Journalisten empfangen kann, geht im Gespräch mit dem Paris Saint-Martin auch auf die Problematik eines wissenschaftlichen Boykotts der Sowjetunion sowie eines möglichen Boykotts der Olympischen Spiele von 1980 in Moskau ein.
Der Appell zum wissenschaftlichen Boykott sei nach den vergangenen Prozessen eine natürliche Reaktion, jedoch wäre ein genereller Boykott langfristig nicht nützlich.
Es sei eine Illusion zu glauben, dass man den sowjetischen Behörden damit gewissermaßen ein Ultimatum stellen könnte.
Die Sowjetführung würde es nicht sehr stören, meinte Sakharov, wenn westliche Wissenschaftler es ablehnten, in die UdSSR zu kommen.
Generell muss man weiterhin hierher kommen, Kontakte aufnehmen und an Ort und Stelle protestieren.
Andererseits dürft ihr im Westen nicht mehr unsere offiziellen Wissenschaftler zu euch einladen, rät der Physiker.
Was die Frage eines Olympia-Boykotts betrifft, so bekennt Sakharov, dass dies ein sehr schwieriges Problem ist.
Es dürfe nicht darum gehen, das Sportlerfestival zu boykottieren, sondern zu verlangen, dass sich die Spiele in Moskau sowie anderswo abspielen, d.h.
bei völliger Bewegungsfreiheit von Aktiven und Funktionären.
Alle sollen dabei sehen, unter welchen Bedingungen wir hier leben.
Sakharov schlägt deshalb auch vor, dass jede Olympiadelegation einen politischen Gefangenen adoptiert und jede Gruppe von zehn Sportlern die Freilassung eines Gefangenen der Helsinki-Gruppe verlangen sollte.
Man muss Amnestie oder gar Austausch fordern, glaubt Sakharov, so würde der Kreml nicht das Gesicht verlieren, wenn man von ihm eine humanitäre Geste verlangt.
Berichterstatter in Paris war Thomas Fuhrmann.
Es wird jetzt in vier Minuten halb eins Innenpolitik.
Zwischen den Vertretern der österreichischen Ärzteschaft und der Krankenkassen laufen zurzeit wieder einmal Verhandlungen.
Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Entwurf des Sozialministers für eine 33.
Novelle zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz.
Was diese Verhandlungen über das Niveau normaler Beratungen hebt, ist die Tatsache, dass sie vor dem Hintergrund der Drohung einer Aufkündigung der Verträge zwischen Kassen und Ärzten stattfinden, nachdem die Standesvertretung der Mediziner einige Punkte im Entwurf der Novelle für ihre Vertreter als existenzgefährdend bezeichnet hat.
Gestern fand nun die siebte Verhandlungsrunde zwischen dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger und der österreichischen Ärztekammer statt.
Und über das Ergebnis bzw.
den Stand der Erörterungen informiert sie nun Markus Sommersacher.
Die Drohung der Vertragskündigung steht weiter im Raum.
Die Ärztekammer ist heute mit einem Kommuniqué an die Öffentlichkeit getreten, indem sie um eine Verkürzung der Kündigungsfrist sämtlicher Verträge mit allen Kassen ersucht.
Normalerweise können Verträge zwischen den Kassen und den Ärzten am 30.
September mit Wirkung vom 31.
Dezember gekündigt werden.
Dann kann ein Partner um Verlängerung der Geltungsdauer um drei Monate ersuchen.
Und diesem Verlangen ist bisher vom anderen Partner stets stattgegeben worden, sodass für den Fall, dass es wirklich nicht zu einer Einigung kommt, die Verträge noch bis einschließlich März des folgenden Jahres Geltung haben.
Die Ärztekammer will jetzt die Kündigungsfrist auf einen Monat verkürzen.
Das würde also bedeuten, dass sie die Verträge nicht am 30.
September, sondern erst Ende November kündigen könnte.
Und dies würde wiederum bedeuten, dass man im Oktober und November dieses Jahres bei noch geltenden Verträgen weiter verhandeln könnte.
Von Seiten der Ärzteschaft wollte man dies heute so verstanden wissen.
Einerseits soll es ein Signal dafür sein, dass die Ärzte die ernsthafte Absicht haben, die Verträge mit den Kassen zu kündigen, wenn es zu keiner Einigung kommen sollte.
Und andererseits wollte man dem Verhandlungspartner damit ein Zeichen geben, dass man doch noch verhandlungsbereit sei.
Der Generaldirektor des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger, Dr. Alois Dragaschnig,
hat heute angekündigt, dass in einer Präsidialsitzung seiner Organisation am 25.
September entschieden werden soll, ob dem Ersuchen der Ärztekammer um Verkürzung der Erkündigungsfrist nachgekommen wird oder nicht.
Dragaschnik wies aber darauf hin, dass in der bisherigen Praxis eine solche Vorgangsweise auch durchaus üblich gewesen sei.
Nun zum bisherigen Stand der Verhandlungen.
Dabei kristallisieren sich vier Kernpunkte heraus.
Erstens sieht die Ärztekammer in einem Punkt des Gesetzentwurfs für die 33.
ASVG-Novelle die Gefahr, dass mittels eines Bundesstellenplans dem Sozialminister in Zukunft die Möglichkeit eingeräumt wird, genau festzulegen, wie viele Ärzte in Zukunft Verträge mit den Krankenkassen erhalten.
Dazu Hauptverbandsgeneraldirektor Dragasznik, der der Ansicht gießt, dass die Befürchtungen der Ärzte diesbezüglich unbegründet seien.
und es soll bei der Vereinbarung zwischen den regionalen Krankenkassen und den regionalen Ärztekammern eines solchen Stellenplans betreffend bleiben.
Das einzig Neue diesbezüglich ist, dass sich diese Stellenpläne an Schlüsselzahlen zu orientieren haben, die das Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz im Verordnungswege erlassen soll.
Aber im Gesetz steht, dass diese Schlüsselzahlen nicht apodiktisch und starr anzuwenden sind, sondern dass nach Maßgabe der regionalen Verhältnisse, insbesondere der Besiedlungsdichte, der Verkehrsverhältnisse davon abgegangen werden kann.
Also ich sehe überhaupt keinen Grund, warum man sich wegen dieser Novellenbestimmung etwas aufregen sollte.
In diesem Punkt scheint sich also eine Einigung abzuzeichnen, ebenso bei der Formulierung jener Passage, die darüber Aufschluss geben soll, ob diese Bestimmung nun nur die Vertragsstellen der Gebietskrankenkassen oder auch der kleineren Kassen, wie jener der Bauern oder Eisenbahner, betreffen soll.
Keine Fortschritte in den Verhandlungen, hat es hingegen nach Ansicht der Ärzte in den Gesprächen darüber gegeben, dass die Kompetenz der Schiedskommissionen inzwischen abgeschafft worden sind.
Bisher wurde im Falle einer Nichteinigung zwischen den Medizinern und den Krankenkassen bei den Verhandlungen darüber, ob eine Vertragsarztstelle hier oder da neu geschaffen wird, eine Schiedskommission angerufen, die dann letztlich die Entscheidung fällte.
Die neue Situation kommentiert Hauptverbandsgeneraldirektor Dragaschnig so.
Da habe ich persönlich den Eindruck, dass der Novellentext missverstanden wurde.
Gegenwärtige Rechtslage ist die,
dass Streitigkeiten zwischen den Parteien eines Gesamtvertrages, also zwischen einer Krankenkasse und einer regionalen Ärztekammer, von einer Landesschiedskommission entschieden werden können, deren Vorsitzender ein Richter ist und der ein Beisitzer von jedem Teil der Vertragspartei kommt.
Von vornherein war uns klar,
dass es sich nur um Streitigkeiten handeln kann, die sich aus der Auslegung oder Anwendung des Vertrages ergeben.
Die Judikatur hat in den letzten Jahren aber gezeigt, also die Entscheidung an dieser Landesschiedskommission hat gezeigt, dass sie diese Gesetzesbestimmung anders auffasst, dass die Landesschiedskommission auch berechtigt sein könnte und tatsächlich diese Kompetenz in Anspruch genommen hat, Vertragsänderungen zu entscheiden,
und damit den einen Vertragspartner oder den anderen Vertragspartner gegen seinen Willen einen neuen Vertrag oktroyieren kann.
Das war von vornherein niemals die Absicht des Gesetzgebers und das soll durch eine kleine Änderung des Gesetzes ausgeschlossen werden.
Dagegen die Haltung des gesamtösterreichischen Ärztekammerpräsidenten Dr. Richard Piatti.
Das wäre eine nicht nur restriktive Betroffensweise, sondern würde letztlich bedeuten, dass das Nein eines Kassenobmannes
zu einem Antrag auf Ausweitung des Stellenplans ein inappellables und unkorrigierbares Nein bliebe.
Hier spießt es sich ebenso noch wie bei den Verhandlungen darüber, dass der Verfassungsgerichtshof mit einem Erkenntnis die Parteienstellung der Ärzte beim Bau von Ambulatorien aufgehoben hat.
Von Seiten der Ärzte wäre man bereit, einer Auflistung der Ambulatoriums-Bauvorhaben der Kassen für die nächsten 15 oder 20 Jahre zuzustimmen und sich vertraglich festzulegen, bei diesen akkordierten Bauvorhaben also nicht Einspruch zu erheben.
Allerdings nur unter folgender Voraussetzung.
Davon unabhängig aber, glaube ich, ist die Grundsatzfrage zu sehen, dass das Recht, zu einem unabhängigen Gericht zu gehen, um die Parteienstellung zu erhalten, davon unberührt bleiben muss.
Alles in allem, in wesentlichen Punkten scheint sich eine Einigung abzuzeichnen, in anderen wesentlichen Punkten scheinen sich die Fronten zwischen Ärzten und Kassen zu verhärten.
Es kann derzeit also noch nicht gesagt werden, ob den österreichischen Sozialversicherten ein vertragsloser Zustand zwischen Ärzten und Kassen im nächsten Frühjahr droht oder nicht.
Markus Sommersacher informiert es über den Stand der Verhandlungen Ärzte, Krankenkassen und wir werfen nun einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
Auszüge für die Inlandspresseschau wählte Hans Langstein aus.
Im Anschluss an die gestrige Pressekonferenz von ÖVP-Mediensprecher Steinbauer, in der dieser Kritik an den vier Ministerienvertretern im ORF-Kuratorium geübt hatte, wird die bevorstehende Neuwahl des ORF-Generalintendanten auch heute kommentiert.
In den oberösterreichischen Nachrichten meint Josef Laschober zur Haltung des Bundeskanzlers in dieser Frage, erstaunlich wirkt allerdings nur im ersten Hinsehen, dass Kreisky im gespaltenen Meinungsfeld laviert und jede eindeutige Aussage meidet.
Er steckt im Dilemma der aufgetretenen Polarität, die sich in Benja und Blecha manifestiert.
Die Wurzeln reichen aber tiefer hinein in das Problem der Kreisky-Nachfolge.
Es ist daher verständlich, wenn Kreisky seine Zuflucht in die Taktik nimmt, Zeit zu gewinnen.
Mit einer provisorischen Bestellung des Generalintendanten ergibt sich einiger Spielraum, auch wenn das mit Tyken verbunden ist.
Das Blinzeln auf neue Bewerber, aus denen dann der dritte Mann die SPÖ-Wogen glätten könnte, kommt gewiss nicht von ungefähr.
Das alles trägt freilich dazu bei, dass es an allen möglichen Spekulationen wimmelt und alles an ein zugiges Durchhaus erinnert.
soweit Josef Laschobe in den oberösterreichischen Nachrichten zum Thema ORF.
Die gestrige Forderung des ÖVP-Wirtschaftsbundes, die Lkw-Steuer wegen der ausländischen Gegenmaßnahmen zurückzunehmen, findet heute ebenfalls das Interesse der Kommentatoren.
Im ÖVP-Organ Südost Tagespost vertritt Detlef Harbig die Ansicht, dass die Einnahmen aus dieser Steuer den Aufwand für ihre Einhebung kaum rechtfertigen.
Die pure Vernunft würde also gebieten, dieses Unding von einer Steuer möglichst schnell und leise wieder abzuschaffen und zu hoffen, dass die Welt um uns diesen Schildbürgerstreich bald wieder vergisst.
Da aber Regierungen im Allgemeinen und dieser ganz besonders die Fähigkeit, einen Fehler einzusehen und entschlossen zu korrigieren, fehlt, dürfen wir uns der erstaunenden Nachbarschaft weiterhin
nicht nur als Land von die Pizanern Staatsoper und Apfelstrudel präsentieren, sondern auch als das Land mit der sinnlosesten Steuer hereinspaziert.
Auf diese im ÖVP-Organ Südost Tagespost formulierte Kritik an der Lkw-Steuer scheint Manfred Scheuch in der sozialistischen Arbeiterzeitung zu antworten.
In Wirklichkeit, das geht für alle, die rechnen können, sogar aus der Aufstellung des Wirtschaftsbundes hervor, bringt die Lkw-Steuer sehr wohl die beträchtliche Summe von fast zwei Milliarden Schilling.
Aber es geht nicht nur um diese Budgetmittel, die durch die Schäden, die die Lastautos auf den Straßen verursachen, mehr als gerechtfertigt sind.
Ihr Sinn ist ja einer ordneten Verkehrspolitik.
Für ein Durchgangsland wie Österreich ist die wenigstens teilweise Umlenkung des Verkehrs auf umweltfreundlichere Transportmittel eine Lebensfrage.
Mit einem allgemeineren finanzpolitischen Thema, als zuletzt die Sozialistische Arbeiterzeitung, setzt sich die Neue Freie Zeitung der FPÖ auseinander.
Kurt Piringer kommentiert dort die Überlegungen der SPÖ, dem Eigenverantwortungsprinzip wieder mehr Geltung zu verschaffen.
Es ist schlicht unzumutbar, zuerst zur Finanzierung einer Politik des Geschenkemachens die Steuerbelastung auf die Spitze zu treiben und dann auch noch zusätzlich die Kostenbeteiligung bei staatlichen Leistungen einzuführen.
Das wäre nur bei angemessener Leistungsverbesserung vertretbar.
Dient das Prinzip der Eigenvorsorge aber nur dazu, den Finanzminister aus selbstverschuldeter Not zu retten, wird man für diese neue Form der Mehrbelastung gewiss kein Verständnis finden.
Hans Langsteiner hatte die Zitate der eben gehörten Inlandspresseschau ausgewählt.
Für die Volksabstimmung zur Errichtung des ersten österreichischen Kernkraftwerkes in Zwentendorf am 5.
November haben sich in den letzten Tagen und Wochen vor allem im außerparlamentarischen Raum die Fronten geklärt.
Auf der Seite der Atombefürworter gibt es nun schon eine Reihe von Komitees mit prominenten Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Industrie, aber auch aus den Parteien.
Und es gibt vor allem eine mit rund 20 Millionen Schilling dotierte Werbekampagne der Elektrizitätswirtschaft.
Auf der anderen Seite formierten sich vor wenigen Tagen große Teile der Kernkraftwerksgegner zur sogenannten Arbeitsgemeinschaft Nein zu Zwentendorf.
In einer Pressekonferenz wurde heute auch ein neues Komitee vorgestellt, das sich Sozialisten gegen Atomkraftwerke betitelt und dem neben dem früheren Chefredakteur der Arbeiterzeitung Paul Blau, der internationale Städteplaner Viktor Gruen und der Obmann der sozialistischen Jugend Österreichs Josef Tschapp angehören.
Immerhin bemerkenswert, dass somit ein Funktionär der sozialistischen Partei entgegen dem Pro-Zwentendorf-Beschluss der SPÖ öffentlich für ein Nein zum Kernkraftwerk eintritt.
Mit Josef Zschapp führte Johannes Fischer das folgende Gespräch.
Herr Zschapp, der Parteivorstand der SPÖ hat sich relativ klar für Kernenergie und für Zwentendorf ausgesprochen.
Auch das Parteiprogramm der SPÖ, das vor kurzem beschlossen wurde, ist für den Einsatz von Kernenergie.
Sie als Obmann der sozialistischen Jugend werden da einige Schwierigkeiten haben, Ihren Standpunkt Nein zu Zwentendorf überhaupt innerhalb der Partei durchzusetzen.
Ist das eine Art Profilierungsversuch für Josef Zschapp?
Der Parteivorsitzende hat zugesichert in der Frage Zwentendorf, dass es eine Gewissensentscheidung ist.
Eine Gewissensentscheidung ist für einen politischen Menschen, der also ein politisches Gewissen hat, die Aufforderung, sich gegenüber der Öffentlichkeit zu deklarieren.
Und mein Standpunkt ist aufgrund technologischer, politischer und ökonomischer Gründe, dass ich am 5.
November gegen die Inbetriebnahme Zwentendorfs stimmen werde.
Ich muss aber hinzufügen, dass es innerhalb der sozialistischen Jugend wie innerhalb der Partei die verschiedensten Standpunkte gibt.
Und dass es innerhalb der sozialistischen Jugend in dieser Richtung keinen Beschluss gibt und dass ich hier als Privatperson an dem Komitee Sozialisten gegen AKW teilnehme.
Das lässt sich aber ja doch nicht ganz trennen, die Privatpersonen, Ciab und der Parteifunktionär, wenn Sie so wollen.
Ciab lässt sich ja in dem Fall nicht trennen.
Inwieweit ist Ihre Haltung?
innerhalb der sozialistischen Jugend oder innerhalb der Jugendorganisationen der SPÖ ganz generell im Vormarsch oder sind Sie hier ganz allein mit Ihrer Meinung?
Schauen Sie, es gibt auch innerhalb der sozialistischen Jugend Gewissensfreiheit.
Wir haben es auch einzelne Genossen und Gruppen, die der Einführung der Atomenergie sehr positiv gegenüberstehen.
Ich persönlich vertrete ja den Standpunkt, dass ich sage, dass Atomenergie an sich einmal, wenn es technologisch ausgereift ist, sehr wohl anwendbar sein soll.
Ich glaube jedoch, dass es unter den gegebenen Bedingungen der noch nicht vollständigen technologischen Ausreifung problematisch ist.
Und werde daher innerhalb der Partei meinen Standpunkt vertreten, vor allem in den Sektionen, vor allem in den einzelnen Gruppen.
Und dort versuche ich möglichst viele Mitarbeiter für meinen Standpunkt zu gewinnen.
Und es gibt auf beiden Seiten sehr starke Kräfte.
Wo, von innen jetzt abgesehen, besteht innerhalb der SPÖ diese Meinungsfreiheit, auch andere Meinungen als die offizielle Parteimeinung zu artikulieren?
Der ÖGB ist für Atomkraftwerke, die Partei ist für Atomkraftwerke, sogar der Wiener Bürgermeister Graz, ursprünglich ein Skeptiker, hat dann seine Skepsis aufgegeben.
Wo bitte gibt es diese Möglichkeit?
Also die Möglichkeit gibt es in den zahlreichen Gruppen und Gremien, wo man seine Meinung ausdrücken kann.
Es ist ja nicht so, dass wenn ein Beschluss gefasst wird in unserer Partei, dass darüber nicht mehr diskutiert werden darf oder dass das ein Beschluss ist, den also jetzt alle wie ein Mann zu vertreten haben.
Dann wären wir allerdings in einer Partei des Ostens und das sind wir nicht.
Sondern wir befinden uns in einer Partei, in der sehr wohl verschiedene Standpunkte vertreten werden können.
Dieses Gespräch mit dem Obmann der sozialistischen Jugend Österreichs, Josef Czap, führte Johannes Fischer.
Der thailändische Außenminister Pachary Jankung beendet heute einen offiziellen Besuch in Österreich.
Der Minister, der in Berlin und Bern studiert und sein Land in vielen Staaten als Botschafter vertreten hat, darunter bei der UNO und in den USA, führte in Wien Besprechungen mit Außenminister Paar und wurde von Bundespräsident Kirchschläge empfangen.
Thailand nimmt heute in Südostasien eine Schlüsselstellung ein und ist unmittelbar von den Konflikten zwischen den Staaten Indokinas betroffen.
Harry Sichrovsky befragte den thailändischen Außenminister zur aktuellen Situation und zu den Beziehungen mit Österreich.
Herr Außenminister Pachariangun, Thailand nimmt heute in Indokina eine Sonderstellung ein, weil es von kommunistischen Staaten umgeben ist.
Wie behauptet Thailand unter diesen Umständen seine unabhängige Position?
Seit dem Fall Saigon vor drei Jahren dachte man, dass Thailand in einer sehr gefährlichen Lage war.
Man glaubte sogar, dass die sogenannte Domino-Theorie bald angewandt werden kann an Thailand.
Aber jetzt, nach drei Jahren,
hat es sich herausgestellt, dass Thailand noch immer ein unabhängiges Land bleibt.
Sie werden sich fragen, warum?
Warum ist es so?
Für die Thai ist es ganz einfach, denn die Bedingungen unseres Landes sind ganz anders als diejenigen in den drei Ländern in Indochina.
Erstens, Thailand ist ein homogenes Land, wo wir nur eine Sprache haben, Thai.
Und außerdem haben wir Buddhismus, der großen Einfluss auf die Lebensweise aller Thailänder hat.
Und ich würde sagen, am wichtigsten haben wir unseren König.
Die Monarchie in Thailand ist so wichtig.
Es gibt jetzt Konflikt zwischen Vietnam und Kampuche.
Es gibt sogar Konflikt zwischen China und Vietnam.
Und alle diese Länder sind kommunistische Länder.
Dagegen ist Thailand stabil.
Hier in Europa glaubt man oft, dass Thailand jedes Jahr seinen Militärputsch hat.
Glauben Sie, dass nun zum Beispiel die rechten Militärs die Konflikte zwischen den Staaten Indokinas ausnützen könnten?
Die Tatsache, dass wir umgeben sind von den kommunischen Ländern,
lässt uns nicht mehr unter uns weiter zu zanken.
Wir müssen geeignet sein, sonst werden wir also nicht frei sein werden.
Wie beurteilen Sie als Nachbar den Konflikt zwischen Vietnam und Kambodscha?
Ist das, wie man hier oft sagt, nur ein Stellvertreter-Konflikt zwischen der Sowjetunion und China oder gibt es hier echte Probleme zwischen beiden Ländern?
Wir wissen nicht genau, was die Lage Thailands anbelangt in diesem Konflikt, werden wir versuchen neutral zu bleiben.
Wir möchten nicht, dass sich die Lage verschlechtern wird.
Zur Frage der Neutralität.
Nach Ihrem Besuch in Österreich, wie weit glauben Sie, kommt das österreichische Modell der Neutralität für Südostasien in Frage?
Ja, ich habe gestern eine sehr interessante Unterredung gehabt mit dem Herrn Außenminister Paar.
Und ich habe ihm gesagt, dass wir in Thailand sehr viele Parallelen ziehen von Österreich.
Denn Thailand und Österreich sind meiner Meinung nach in derselben Lage.
Dadurch, dass Österreich ganz neutral ist, kann Österreich jetzt Stabilität haben.
Und gerade das versuchen wir in Thailand zu tun.
Und ich glaube, es wird uns gelingen.
Was können Sie abschließend über die Beziehungen zwischen Thailand und Österreich sagen?
Wo gibt es hier Probleme und wo gibt es Ebenen der Zusammenarbeit?
Zwischen unseren beiden Ländern bin ich sehr froh, zu sagen, dass es überhaupt kein Problem gibt.
Österreich, weil es ja ein sehr entwickeltes Land ist, besonders auf dem Gebiet der Industrie, kann uns sehr behilflich sein.
Also an und für sich hat Österreich, obwohl es ein kleines Land ist, uns sehr viel Hilfe gegeben.
Mit dem thailändischen Außenminister sprach Hari Sikorski und nun ein Programmhinweis auf eine Sendung heute Abend, die ebenfalls Außenpolitik zum Inhalt hat.
Im Brennpunkt.
Iran, Aufruhr gegen den Kaiser.
Teheran, 12.
September 1978.
Die Stimme der Opposition.
Gewalt und Unterdrückung kann man nur einige Zeit aufrechterhalten.
Letzten Endes setzt sich die Wahrheit durch.
Man hört das Geschrei der Gefangenen.
Man hört das Geschrei der Menschen in den Zellen.
Es dringt durch den eisernen Vorhang.
Und das Geschrei wird zum Aufstand.
Der Weg in den Aufstand, Chancen und Ziele dieses Aufstands gegen den Pfauenthron.
Heute Abend im Brennpunkt, 21.15 Uhr, Programm Österreich 1.
Und nun zwei Minuten nach drei Viertel eins Kulturberichte im Mittagjournal.
Von 15. bis 17.
September, also ab morgen Abend, wird in der niederösterreichischen Gemeinde Eckenburg und in mehreren Orten der Umgebung ein internationales Folk- und Volksmusikfestival stattfinden.
Liedermacher, Folkgruppen und Volksmusikanten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum werden bei diesem Festival dem ersten seiner Art in Österreich zu hören sein.
Erwartet werden Teilnehmer aus der Schweiz, dem Elsass, den verschiedenen Regionen der Bundesrepublik Deutschland, Südtirol und natürlich auch aus Österreich.
Veranstalter sind die Niederösterreich-Gesellschaft für Kunst und Kultur und das Internationale Dialektinstitut.
Hören Sie dazu einen Beitrag von Konrad Zobel.
Es ist schon interessant, wie selbst die Besinnung auf die heimische Volksmusiktradition aus dem Ausland kommen muss.
Nach ersten Impulsen aus der Folkbewegung in den USA setzte im Rahmen allgemeiner Tendenzen hin zum Regionalismus und einem Zurück zur Natur vor Jahren zunächst in der Bundesrepublik und in der Schweiz die Besinnung auf die traditionelle Volksmusikkultur ein.
Dabei begannen über die Archivierungsbemühungen der Musikwissenschaftler hinaus, junge Protestsänger und Ledermacher für ihre meist sehr kritischen, gegen Umweltzerstörung und Profitpolitik gerichteten Inhalte, überlieferte musikalische Formen zu suchen, die auch breiten Bevölkerungsschichten leicht ins Ohr gehen.
In Österreich blieb ähnliches lange Zeit nur Einzelerscheinung.
Immerhin hat sich hier vor kurzem ein eigener Verein kritischer Liedermacher gebildet und in Eckenburg werden an diesem Wochenende neben den ausländischen Gästen, insgesamt werden 34 Gruppen erwartet, auch die österreichischen Sänger und Musiker zahlreich vertreten sein.
Dr. Hans Haidt vom Internationalen Dialektinstitut meint dazu.
In Österreich ist die Entwicklung etwas anders, weil eben Österreich über einen unglaublich großen Reichtum noch ein authentischer, guter Volksmusik verfügt, also nicht diese Volksmusik, die bei Frühschoppen, Konzerten und sonstigen Anlässen verjodelt und verdodelt ist.
Das soll in Österreich einmal gegenübergestellt werden.
Das heißt, es soll versucht werden, überhaupt einen Zusammenhang, eine Verbindung herzustellen zwischen dieser alten, authentischen, lebendigen Musik und dieser neuen, zum Teil sehr politischen, sehr aggressiven Musik.
Das ist sehr wahrscheinlich, fast sicherlich, dass den Seveso niemals Gift entwich.
Die Sicherheitsvorschriften sind da sehr hart.
Nur Hoffmann, der Rotsch, hat zu viel gespart.
Es gibt für diese neue Musik eine ganze Menge von Quellen.
Es ist einerseits schon die amerikanische und die irische und die schottische Folkmusik oder Rockmusik zum Teil auch.
Aber es ist auch bei diesen Liedermachern sehr stark bemerkbar ein Zurückgreifen auf einheimisches, altes Liedgut, etwa Lieder aus den Bauernkriegen, Lieder aus der Arbeiterbewegung.
Es sind dann diese Lieder, die entweder neu interpretiert werden oder denen überhaupt völlig neue Texte aufgesetzt werden.
Es sind aber auch ganz traditionelle Volkslieder, die mit neuen Texten versehen werden.
Besonders in den Veranstaltungen in den Orten in der Umgebung von Eckenburg wird die authentische heimische Volksmusik dominieren.
Sepp Gmaß über das Samstagprogramm in Sigmundsherberg,
In Sigmundsherberg treten die Altausseher Seitelpfeifer auf.
Sie spielen mit Schwägelflöten.
Die Schwägel ist ja ein altes Schützeninstrument, das einige Zeit in Vergessenheit geraten ist und in den letzten Jahren durch die Pfeifertage und Pfeiferwochen wieder ein bisschen Verbreitung gefunden hat.
Der Kollege Ernst Spirk wird Instrumente vorstellen, Harmonikas, Hackbreter und ich wäre
die Drehleier vorführen.
Die Drehleier, ein altes Bourdon-Instrument.
Und meines Wissens gibt es in Österreich, glaube ich, keinen Drehleier-Spieler zurzeit, der Drehleier spielt und auch dazu singt.
Und dann haben wir auch eine Instrumentenwerkstatt, in der die Funktion dieser Instrumente vorgestellt wird, also aller alpenländischer Volksinstrumente, Drehleier, Hackbrett, Zitter, der Gitarre und auch der Schwegel.
Den Abschluss bildet eine große Veranstaltung in der Eggenburger Stadthalle unter dem Motto »Volkslied und Ökologie«, sicher auch ein Anziehungspunkt für viele Vertreter der Wald- und Weinviertler-Bürgerinitiativen.
Mit dabei auch der Schweizer Urs Hostetler, hier mit seinem Lied von der Jura-Demonstration.
Ich hasse Geschäfli mit der rot-weißen Fahne
Mit den Tränen in den Augen von diesem Gas.
Auch die Theorie soll nicht zu kurz kommen.
So gibt es Werkstattgespräche zu den Themen ist Folkmusik, Musik des Volkes, das politische Lied, Rockmusik und Liedermacher.
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird man in Eckenburg an diesem Wochenende ebenso viele Dirndlkleider und Lederhosen wie Bluejeans sehen und von Restauration wird zumindest ebenso viel die Rede sein wie von Revolution.
Gestalter dieses Beitrages war Konrad Zobel.
Vor zwei Jahren gastierte in der Wiener Staatsoper das Ballett der Chinesischen Oper mit klassischem und modernem Programm.
Chinesische Filme wurden öfter während der Viennale gezeigt.
Nun wird zum ersten Mal eine chinesische Filmwoche vom 22. bis 29.
September in Wien veranstaltet.
Anlass der Filmwoche ist der 29.
Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China.
Einen Überblick über das Programm, das in den Wiener Kammerspielen gezeigt werden wird, gibt Brigitte Hofer.
In der chinesischen Botschaft bei Jasmin Tee und Krabbenbrot wurde heute Vormittag im Rahmen einer Pressekonferenz das Programm der Filmwoche bekannt gegeben.
Ein Programm, bei dem man sich vor allem über das Leben im heutigen China informieren kann.
Von der Akupunktur bis zum Panda-Bären, vom Sport, vor allem von der Akrobatik, bis zum Kunsthandwerk in Peking berichten Kurzfilme.
Chinesische Glas- und Lackwaren, Seidenfiguren und Blumen, Jade- und Elfenbeinschnitzereien sowie Porzellan werden in Dokumentarfilmen vorgestellt.
Flora, Fauna, Geschichte und Leben der Bevölkerung verschiedenster Landschaften werden in ihrer Entwicklung gezeigt.
Der Spielfilm wird seit neuestem in der Volksrepublik sehr gefördert.
Dazu Dr. Hang, der Leiter der Kulturabteilung in Wien.
Vor kurzem hat unser Vorsitzender Hua Guofeng den Filmschaffenden aufgefordert, einen Film jede Woche zu produzieren.
Spielfilme?
In einem Jahr ungefähr 50 Spielfilme.
Einer der Spielfilme, der gezeigt werden wird, trägt den Titel »Ein funkelnder roter Stern« und behandelt das Leben eines Knaben in den Revolutionswirren von 1934 bis 1938, dessen Mutter stirbt und der unter der Obhut der Partei heranwächst.
Zwei Filme haben »Mutige Frauen« zu Titelheldinnen.
Rote Blüte aus dem Tishan-Gebirge zeigt den Kampf einer Landarbeiterin und späteren Brigadeleiterin aus Xinjiang.
Und Hai Xia zeigt das Schicksal der Tochter eines Fischers am südchinesischen Meer.
Der Zeichentrickfilm Affenkönig Sun Wukong stiftet Unruhe im Himmelspalast wurde nach einer alten chinesischen Fabel gezeichnet und könnte vor allem junges Publikum interessieren.
Halbdokumentarischen Charakter hat der Film Leibeigene mit tibetanischen Darstellern, der Schicksale der Leibeigenen in Tibet zeigt, aus chinesischer Sicht.
Das ist übrigens der einzige Schwarz-Weiß-Film der Woche.
Als Höhepunkt des Programms bezeichnet Dr. Hang den Eröffnungsfilm mit historischem Hintergrund, Dr. Norman Bethune in China.
In diesem Film wird es geschildert, wie ein kanadischer Arzt in dem Widerstandskampf des chinesischen Volkes gegen die Aggression kämpfte und selbstlos sein Leben für das chinesische Volk aufopferte.
Die Spielfilme erhalten übrigens alle eine deutsche Untertitelung.
Erläutertes Material wird bei den einzelnen Veranstaltungen ausgegeben.
Vor kurzem wurde mit großem Erfolg eine chinesische Filmwoche in Japan abgehalten.
Österreich soll nun den Anfang bilden, den chinesischen Film auch in Europa bekannt zu machen.
Vom 22. bis 29.
September, also eine chinesische Filmwoche in Wien, in den Wiener Kammerspielen.
Brigitte Hofer informierte sie über das Programm.
Und nun zum Abschluss der ausführlichen Berichte gebe ich nochmals ins Nachrichtenstudio Österreich.
In Wien hat sich heute eine Gruppe Sozialisten gegen Atomkraftwerke konstituiert.
Der Vorsitzende der Gruppe, der Obmann der sozialistischen Jugend, Ciab, sagte dazu, Atomenergie sei seiner Meinung nach künftig sehr wohl anwendbar, derzeit seien allerdings die technologischen Bedingungen noch nicht gegeben.
Die Ärztekammer hat sich heute in einem Kommuniqué an die Öffentlichkeit gewendet, indem sie ihre Forderung unterstreicht, die Kündigungsfrist der Kassenverträge auf einen Monat zu verkürzen.
Einerseits soll damit unterstrichen werden, dass die ernsthafte Absicht besteht, die Verträge zu kündigen, wenn keine Einigung zustande kommt.
Andererseits soll aber auch dokumentiert werden, dass man noch verhandlungsbereit sei.
Nicaragua.
Wegen der anhaltenden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Regierungsgegnern hat Präsident Somoza über das ganze Land das Kriegsrecht verhängt.
Dadurch werden die in der Verfassung garantierten Rechte außer Kraft gesetzt.
Nach Schätzungen des Roten Kreuzes sind bei den Kämpfen seit vergangenem Samstag 400 Menschen getötet worden.
Iran.
Im Parlament in Teheran wird heute über die Regierungserklärung von Ministerpräsident Emami abgestimmt.
Es wird damit gerechnet, dass das Kabinett eine Stimmenmehrheit erhält.
Die muslimischen Führer des Landes haben unterdessen für heute zu einem nationalen Trauertag aufgerufen, um der Opfer der jüngsten Zusammenstöße zu gedenken.
USA.
Die Gespräche zwischen Präsident Carter, dem ägyptischen Staatschef Sadat und dem israelischen Ministerpräsidenten Begin in Camp David werden möglicherweise auch über das Wochenende fortgesetzt.
Details über den Inhalt der Gespräche liegen nicht vor.
Italien.
Die Behörden bezeichnen die gestrige Festnahme des vermutlichen Führers der Roten Brigaden, Corrado Aluni, als Durchbruch bei der Fahndung nach den Entführern und Mördern Aldo Moros.
In der Wohnung Alonis wurden ein Waffenarsenal sowie eine Reihe wichtiger Dokumente sichergestellt.
Israel Finanzminister Ehrlich hat eine Reihe von neuen Preissteigerungen angekündigt.
Demnach sollen die Mieten für Geschäftslokale in den kommenden vier Jahren stufenweise um 380 Prozent erhöht werden.
Die Geschäftsleute haben bereits erklärt, sie würden die Mietzinserhöhung auf die Preise abwälzen.
Philippinen.
Ein Flugzeug, das zum persönlichen Gebrauch von Präsident Marcos bestimmt ist, ist im Verlaufe eines Gewitters in der Nähe von Manila abgestürzt.
Nach ersten Angaben eines Sprechers aus dem Präsidialamt war Marcos jedoch nicht an Bord.
14 der etwa 35 Insassen der Maschine sollen ums Leben gekommen sein.
Sowjetunion.
Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur TASS hat die Sowjetunion heute eine zweite Raumsonde zur Venus gestartet.
Wie es heißt, wird Venus 12 die Umgebung des Planeten im Dezember erreichen.
Bundesrepublik Deutschland.
Das Münchner Max-Planck-Institut hat eine neue Methode zur Feststellung des Blutalkoholgehalts entwickelt.
Mit Hilfe einer von Laserstrahlen durchleuchtenden Platte, gegen die die Untersuchungsperson ihre Lippen pressen muss, kann der Alkoholgehalt im Blut bis auf ein Hundertstel Promille genau gemessen werden.
Es wird jetzt in wenigen Sekunden 13 Uhr.
Eine Stunde Mittagsinformation ist beendet.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik und wünscht noch einen angenehmen Tag.