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Marker setzen in: Mittagsjournal 1978.10.03
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Und hier ist der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal.
Guten Tag meine Damen und Herren.
Karl Jokowsky führt Sie durch die Sendung und gleich zu ihrer besseren Orientierung die wichtigsten Schlagzeilen der Beiträge.
ORF und Budget, Hauptthemen im Pressefoyer nach der Sitzung des Ministerrates.
Neues Gesetz zur Müllbeseitigung im Entwurf fertiggestellt.
ÖVP zur 33.
ASVG-Novelle.
Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf die Landwirtschaft.
Britischer Premierminister Callaghan spricht vor dem Parteitag der Labour-Party in Blackpool.
Neuerlicher Erfolg der Terroristenfahndung in Italien und sozialistische Internationale verlangt weltweiten Boykott der Regierung Somoza in Nicaragua.
Die Kulturredaktion berichtet über das Metamusikfestival in Berlin und über die Verfilmung des Romans »Die Blechtrommel« von Günther Grass.
Zu Beginn dieses Programms hören Sie jetzt Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Adolf Beundl und Sprecher Günther Bahr.
Österreich.
In einer Stellungnahme zu der kurz vor Mitternacht erzielten Einigung über ein Hinaufsetzen der Beamtenbezüge um 4,2 Prozent ab 1.
Jänner erklärte der Vorsitzende der Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten Sommer im Morgenjournal, die Dienstgeberseite habe ihr Angebot von ursprünglich 3,5 Prozent zuerst auf 4, dann auf 4,1 und schließlich auf 4,2 Prozent erhöht.
Dazu kämen die flankierenden Maßnahmen, die durch die erhöhte Verwaltungsdienstzulage für die Bezieher kleinerer Einkommen zusätzlich 1,3 bis 1,8 Prozent bedeuteten.
Die Vereinbarung gilt für zwölf Monate.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, Pöder, wertete das Verhandlungsergebnis im Hinblick auf die Laufzeit als positiv und meinte, es sei gelungen, wenigstens das bisher Erreichte zu halten.
Finanzminister Androsch, der den erkrankten Bundeskanzlervertrag betonte, es sei stets das Bemühen beider Teile bei den Beamtenverhandlungen, eine Lösung in dem Rahmen zu finden, dass die öffentlichen Dienstnehmer das gleiche Recht wie alle anderen Berufsgruppen auf eine Einkommensverbesserung haben.
Man sei diesmal an die äußerste Grenze gegangen, betonte Androsch, und habe vor allem auch die soziale Komponente beachtet.
Die Verhandlungen über Lohnerhöhungen für die Brauerei-Arbeiter werden heute fortgesetzt.
Eine Einigung dürfte unmittelbar bevorstehen.
Von dem Ergebnis sind die etwa 6.000 Brauerei-Arbeiter direkt und die 2.000 Angestellten der Brauereien indirekt betroffen.
Über die Höhe des Angebots der Arbeitgeber und über die Forderungen der Gewerkschaften ist bisher nichts bekannt geworden.
Die Standesvertretung aller Ärzte an den medizinischen Fakultäten in Wien, Graz und Innsbruck hat sich in einer Arbeitstagung für eine rasche Einführung der neuen Studienordnung für Medizin ausgesprochen.
Diese Studienordnung, so heißt es in einer Aussendung, berücksichtige eine Reihe neuer Fächer, gestalte die Ausbildung praxisgerechter und gleiche damit das Studium dem in anderen europäischen Ländern an.
Um eine reibungslose Durchführung des Studienbetriebes sicherzustellen, müssten innerhalb des nächsten Halbjahres die entsprechenden Durchführungs- und Detailpläne erarbeitet werden, fordert die Standesvertretung.
Großbritannien
Premierminister Kalahan will trotz der eindeutigen Absage des Labour-Parteitages an seine Lohnpolitik den Kampf gegen die Inflation mit allen Mitteln fortsetzen.
In einer Ansprache vor dem Kongress der Labour-Party in Blackpool drohte Kalahan heute den Führern der Gewerkschaften mit harten Alternativmaßnahmen der Regierung, falls das Kabinett mit seiner Politik der Lohnbegrenzung scheitern sollte.
Nach einem Beschluss der Regierung soll bei den Lohnverhandlungen in den nächsten zwölf Monaten ein Fünf-Prozent-Limit nicht überschritten werden.
Das hat der Parteitag jedoch gestern mit nahezu zwei Drittel Mehrheit abgelehnt.
Derartige Beschlüsse sind allerdings für die Regierung nicht bindend.
Die Autopsie des gestern in seiner Wohnung in London tot aufgefundenen 30-jährigen bulgarischen BBC-Mitarbeiters Vladimir Semyonov hat ergeben, dass der Mann eine Fraktur des Nasenbeins erlitten hat und vermutlich an seinem Blut erstickt ist.
An der Leiche wurden aber sonst keine Verletzungen entdeckt.
Damit ist innerhalb von vier Wochen ein zweiter bulgarischer Mitarbeiter der BBC auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen.
Sein 49-jähriger Kollege Markov war kürzlich auf offener Straße das Opfer des mysteriösen Regenschirm-Attentats geworden.
Von einem ähnlichen Anschlag hatte Ende August ein in Paris lebender Exil-Bulgare berichtet.
Nach jüngsten Erkenntnissen soll der Angriff mit dem Regenschirm auf Markov aber ein Ablenkungsmanöver gewesen sein.
Angeblich ist der bulgarische Schriftsteller durch eine mit einer Gaspistole abgefeuerte winzige Giftkugel ermordet worden.
Italien
Bei einem Polizeieinsatz gegen Terroristen und an der Entführung und der Ermordung des christlich-demokratischen Politikers Moro beteiligte, sind während des Wochenendes in Mailand acht Personen festgenommen worden.
Unter ihnen befindet sich auch Nadia Mantovani, die Freundin des Gründers der Roten Brigaden Renato Curcio.
Das Fahndungsergebnis war 30 Stunden lang geheim gehalten worden.
Wie der zuständige Untersuchungsrichter nunmehr mitteilte, habe man in Verstecken der Terroristen Ausrüstung für den Polizeifunk, Pistolen, Handgranaten, Sprengstoff, kugelsichere Westen, Polizeiuniformen, größere Geldbeträge und Broschüren der Roten Brigaden gefunden.
Libanon Die von Staatspräsident Sarkis angekündigte Bildung eines Krisenkabinetts hat innerhalb der christlichen Rechtsfront zu schweren Differenzen geführt.
Während der Führer der Nationalliberalen Partei, der ehemalige Staatspräsident Jamun, Sarkis zum Rücktritt aufforderte, begrüßte Phalangistenchef Schmajel die Entscheidung des Staatschefs.
Jamun warnte sich vor allem gegen den Sicherheitsplan von Sarkis und meinte, man könne die Probleme des Landes nicht mit einer Regierungsumbildung lösen.
Sarkis regiert seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren mit einem Technokratenkabinett, das er jetzt durch Politiker ersetzen will.
Die Kämpfe in Beirut zwischen christlichen Einheiten und syrischen Truppen der sogenannten pan-arabischen Friedensstreitmacht, die in den vergangenen Tagen ein seit dem Bürgerkrieg nicht mehr gekanntes Ausmaß erreicht haben, sind heute Nacht etwas abgeflaut.
Im Ostteil von Beirut war aber noch immer Geschützlärm zu hören.
Ägypten
Der einzige Abgeordnete der Nazaritenbewegung in Kairo, der Präsident Sadat gestern bei seinem Bericht über die Ergebnisse von Camp David mehrmals mit Zwischenrufen unterbrochen hat, erhielt für zehn Parlamentssitzungen Hausverbot.
Der Abgeordnete war gewaltsam aus dem Gebäude entfernt worden.
Aus den israelischen Siedlungen auf der Halbinsel Sinai, die nach den Vereinbarungen von Camp David innerhalb der nächsten drei Monate geräumt und an Ägypten übergeben werden müssen, sollen Feriendörfer werden.
Das ägyptische Fremdenverkehrsministerium hat bereits einen Plan ausgearbeitet, wie die Siedlungen ebenso wie die bestehenden Straßen und Flugplätze am besten ausgenutzt werden können.
Portugal Die Sozialistische Internationale hat bei einer Konferenz in Estoril die Situation verschiedener Staaten in Lateinamerika erörtert.
Wie heute bekannt wurde, ist bei den einzelnen Ländern zwischen Demokratien, begrenzten Demokratien, sich entwickelnden Demokratien und Diktaturen unterschieden worden.
Eines der Konferenzergebnisse ist die Verabschiedung einer Erklärung über Nicaragua, in der die Sozialistische Internationale die Entscheidung der Oppositionsfront unterstützt, die Diktatur Präsident Somozas durch eine provisorische Regierung abzulösen.
Die Delegierten fordern einen internationalen Boykott gegen die derzeitige Regierung in Nicaragua.
Außerdem wird die Einstellung jeglicher Hilfe für Somoza verlangt.
USA
Die Vereinigten Staaten haben in dem im September abgelaufenen Budgetjahr 1978 mehr Waffen als jemals zuvor ins Ausland verkauft.
Nach Angaben des Pentagons hatten die Exporte einen Wert von umgerechnet rund 180 Milliarden Schilling.
Größter Kunde war Saudi-Arabien, das für fast 60 Milliarden Schilling amerikanische Waffen und verteidigungsverwandte Bauprojekte in den USA erworben hat.
In der Liste folgen als nächste der Iran und Israel.
Rumänien.
Wie die Nachrichtenagentur Agerpress meldet, wurde gestern um 22.30 Uhr Ortszeit in der Gegend von Francia, 140 Kilometer nördlich von Bukarest, ein Erdbeben der Stärke 5,2 nach der Richterskala gemessen.
Berichte über Schäden liegen nicht vor.
In der Umgebung von Francia, am Rande der Karpaten, hat sich auch jenes Beben ereignet, bei dem im März 1977 etwa 1500 Menschen ums Leben kamen.
Österreich.
In dem knapp 14 Kilometer langen Arlbergstraßentunnel ist die Betondecke aufgebracht worden.
Bis zur Eröffnung des St.
Gotthardtunnels wird der Arlbergtunnel der längste Straßentunnel der Welt sein.
Er kann stündlich von maximal 1800 Personenwagen durchfahren werden und wird am 1.
Dezember dem Verkehr übergeben.
Die Betondecke hat eine Stärke von 20 cm und ist für höchste Verkehrslasten berechnet.
Die Fahrbahn ist extrem abriebfest, dennoch aber griffig.
Anlässlich der bevorstehenden Eröffnung des Tunnels zwischen Langen und St.
Anton versicherte der Vorarlberger Landeshauptmann Kessler, die alte Bundesstraße über den Arlberg werde auch in Hinkunft so gut betreut werden wie bisher.
Dies gelte besonders für die Schneeräumung im Winter.
Es dürfe nicht einmal der leiseste Verdacht aufkommen, dass die Schneeräumung nach dem 1.
Dezember nur mehr oberflächlich gehandhabt werden würde, betonte Kessler.
Den Schwerlastverkehr möchte Kessler jedoch in den Tunnel verweisen.
Das waren die Meldungen und nun der Wetterbericht.
Das Zentrum des wetterbestimmenden Tiefs liegt über Sardinien, Korsika.
Sein Niederschlagsfeld reicht bis zu den Alpen.
Das Tief ändert seine Lage derzeit nur wenig.
Da sich auch von Nordwesten Störungen dem Alpenraum nähern, kann vorerst keine Wetterbesserung eintreten.
Die Aussichten bis morgen früh.
Stark bewölkt bis bedeckt und verbreitet Regen, der vor allem im Süden und im Alpenbereich teilweise noch immer ergiebig sein kann.
Schwacher bis mäßiger Wind aus meist südlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 16, Tiefsttemperatur der kommenden Nacht 4 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Nur örtliche Aufhellungen.
Im Allgemeinen stark bewölkt bis bedeckt und gebietsweise weitere Niederschläge.
Schwacher bis mäßiger Wind aus meist südlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperatur 11 bis 17 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien bedeckt 16 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 17° Windstille.
Linz bedeckt 12°, Südwest 10°.
Salzburg stark bewölkt 10°, Ostwind 3 km pro Stunde.
Innsbruck stark bewölkt 10° Windstille.
Bregenz bedeckt 9° Windstille.
Graz bedeckt 14° Windstille und Klagenfurt bedeckt 8° Windstille.
Es ist jetzt zwölf Minuten nach zwölf und nun gleich ins Bundeskanzleramt.
Dort nahm nach der heutigen Regierungssitzung Vizekanzler Hannes Androsch noch einmal zu der heute spätnachts getroffenen Vereinbarung über die Beamtengehälterstellung, die ja mit einer Erhöhung von 4,2 Prozent abgeschlossen wurden.
Die Kosten für den Bund werden etwas geringer als 4 Milliarden Schilling sein, sagte der Finanzminister.
Die Erhöhung für den einzelnen Beamten sei aufgrund verschiedener Zusatzregelungen unterschiedlich und bewege sich zwischen 4,2 und 4,35 Prozent.
Positiv äußerte sich Andros zur Haltung der Gewerkschaften, für die es sicher nicht leicht gewesen sei, von einer Anfangsforderung in der Größenordnung von 6,3% dann bei 4,2% abzuschließen.
Der Beitrag der Gewerkschaften zu diesen Verhandlungen sei anerkennend zur Kenntnis zu nehmen.
Im Mittelpunkt des Pressefoyers stand dann neuerlich die Wahl des ORF-Generalintendanten und verschiedene Probleme des Budgets, Erich Aichinger berichtet.
Kabinettssitzung geleitet von Vizekanzler Andros anstelle des erkrankten Bundeskanzlers und damit für die Journalisten die erste Gelegenheit, Andros ausführlich um seine Meinung zur 16131-Entscheidung des ORF-Kuratoriums zu befragen, mit der der ehemalige Generalintendant Bacher bis Mitte Dezember zum provisorischen Geschäftsführer des ORF bestellt worden ist.
Androsch selbst hat sich ja zu diesem Zeitpunkt bei der Tagung des Weltwährungsfonds in New York aufgehalten.
Androsch heute im Pressefoyer.
Jetzt ist diese demokratische Entscheidung zu respektieren.
Ich halte überhaupt nichts von irgendwelchen Verdächtigungen.
Und man wird jetzt sehen, müssen wir der provisorische Generalintendant
die Zeit des Provisoriums nutzen wird, insbesondere welche Vorschläge, das gehört jetzt zu seinen Aufgaben, er hinsichtlich der nicht weisungsgebundenen Programmdirektoren machen wird.
Und ich möchte aber auch ausdrücklich darauf verweisen, dass ja
das neue Rundfunkgesetz zum Unterschied von dem früheren doch andere Verantwortungskompetenzen geschaffen hat.
die nicht zuletzt auch besondere Aufgaben dem Kuratorium geben und ich glaube, dass man dies auch insbesondere auf die Person des Herrn Bachers entsprechend berücksichtigen muss.
Zu Zentralsekretär Blecher und dessen Überlegung, die Funktion als Mediensprecher der SPÖ zurückzulegen, Androsch, ich würde ihm raten, von einem solchen Schritt Abstand zu nehmen.
Journalistenfrage, ist Blecher ein guter Medienexperte, Androsch?
Das ist, glaube ich, keine Frage.
Und man darf nicht übersehen, dass man ein Rundfunkgesetz, da der wesentlich mitgewirkt, geschaffen hat, das eine geheime Wahl vorsieht.
Und das Ergebnis einer solchen geheimen Wahl muss man auch dann respektieren, wenn es nicht unbedingt seinen Überlegungen entsprochen hat.
Zum Verhalten zweier SPÖ- oder SPÖ-nahe Kuratoren.
Bei der Abstimmung meinte Zentralsekretär Blecher in einem Interview mit der jüngsten Nummer des Wochenmagazins Profil wörtlich unter anderem, so schwer es mir fällt, das zu sagen, ich schließe Bestechung und Erpressung nicht aus.
Gibt es in der SPÖ-Fraktion für Androsch Verräter, lautete eine Frage.
Es seien auch mathematisch viele Kombinationen möglich, ergänzte Androsch.
Er, Androsch, habe früher in der SPÖ zu den Bacher-Befürwortern gehört, wurde gefragt.
Ich habe schon gesagt, offenbar ist es besonders schlecht, wenn ich mich für einen Generalintendanten einsetze, weil offenbar wird das genau dann nicht.
Das ist zuerst dem Bacher so gegangen und jetzt dem Dr. Oberhammer so gegangen.
In dieser Phase für die Kontinuität, so will ich zugegebenermaßen, dafür war aus ähnlichen Überlegungen vor einigen Jahren auch für die Kontinuität, weil ich glaube, dass das Wichtigste für das Unternehmen und seine Mitarbeiter ist, dass sie in Ruhe arbeiten können.
Wenig greifbares heute auf Fragen zum Budget des nächsten Jahres, das Androsch ja genau nächste Woche am Dienstag im Ministerrat vorlegen will.
Also keine neuen Details zu Subventionsabbau, Stützungsabbau, etwa je höherer Tarife und so weiter, Maßnahmen zur Verringerung des Budgetdefizits.
Sozialminister Weißenberg ließ ohne direkten Zusammenhang mit dem Staatshaushalt Korrekturen bei der Entgeltfortzahlung für Arbeiter im Krankheitsfall durchblicken.
Besprochen werden eine Erhöhung der Unternehmerzuschüsse an den refundierten Fonds oder eine Kürzung der Refundierungsleistungen.
Soweit mein Bericht von der heutigen Sitzung des Ministerrats und damit zurück zum Studio des Mittagsschanals.
Berichterstatter war Erich Aichinger und nun die Presseschau.
Herbert Dobrowolny hat die Zitate aus den österreichischen Tageszeitungen ausgewählt.
Ein Großteil der Kommentatoren beschäftigt sich heute noch einmal mit dem Referat des neuen FPÖ-Bundesparteiobmanns Dr. Alexander Götz auf dem Parteitag der Freiheitlichen vom vergangenen Wochenende.
Einige Äußerungen des frisch gekürten Bundesparteiobmannes haben ja zu heftigen Reaktionen in der Regierungspartei geführt.
In der Volkszeitung für Kärnten und Osttirol konstatiert Walter Rahming unter dem Titel Die Parole heißt Götz eine Verhärtung des innenpolitischen Klimas in Österreich.
Für den Linksaußen der SPÖ-Klubobmann Dr. Heinz Fischer ist Götz ein kleinkarierter Demagoge, weil er es wagte, den Bundeskanzler unsanft anzufassen.
Dr. Bruno Kreisky wiederum will den stürmischen Freiheitlichen gar nicht mehr über seine Türschwelle gehen lassen, wenn der Grazer sich nicht dafür entschuldigt, dass er in einem Wortspiel den Kanzler der Republik nicht als allzu verfassungstreu bezeichnet habe.
Was soll dieser Sturm im Wasserglas?
In Wirklichkeit ist es nur die kalte Wut der Linken, dass sie mit Dr. Götz offensichtlich nicht an der langen Leine so Katz und Maus spielen können, wie mit dem abgetretenen Bundesparteiobmann Peter.
In einem Kurzkommentar in den Salzburger Nachrichten setzt man sich ebenfalls mit der dem Kanzler gewidmeten Äußerung auseinander.
Tatsächlich gibt es, selbst wenn später abgeschwächt wird, keinen härteren Vorwurf gegen einen demokratischen Politiker als den des Verfassungsbruchs.
Papp im Hirn ist im Vergleich dazu ein seichter Witz, der nicht einmal einklagbar ist, weil, wie das der Kanzler selbst einmal gesagt hat, so etwas ja medizinisch gar nicht möglich ist.
Obwohl Reaktionen zu erwarten waren, gab es dabei doch noch einige bemerkenswerte Überraschungen.
Der Kanzler meinte, Götz käme nicht über seine Schwelle, solange er sich nicht entschuldige.
Damit kann wohl nur die Schwelle in der Armbrustergasse in Wien gemeint sein, wo das Privathaus des Kanzlers liegt, denn ins Bundeskanzleramt wird der Grazer Bürgermeister wohl noch hineindürfen.
Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung meint Hans Besenböck zum selben Thema,
Götzens Versuch, seiner Partei an einem einzigen Wochenende ein völlig neues Gesicht zu verpassen, könnte sich für die FPÖ freilich noch als fatales Experiment erweisen.
Denn die Zahl derer, die simple Alliteration, wonach einer rechten Regierung auch etwas Rechtes gelingen müsse, für eine politische Wahrheit halten, ist in Österreich sehr klein.
Der Rechtskurs, den Götz seiner Partei nun verordnet hat, mag zwar zur Signatur eines neuen Abschnittes in der FPÖ-Parteigeschichte geeignet sein, das mit ihm ein brauchbarer politischer Weg zu steuern ist, darf als zweifelhaft gelten.
Im Kurier überschreibt Fritz Besater seinen Kommentar mit dem Titel »Götz sei Dank«.
Die SPÖ hat wieder ein Feindbild, mit dem sich's leben lässt.
Gerade zur rechten Zeit für die Linke kam ja Götz in die Quere.
Just als man beim Klären war, ob man wieder auf Tigerjagd gehen oder Gerd Bacher dem kleinen Genossen als kastriertes ORF-Katzerl schmackhaft machen sollte, just da schlug der steirische Goethe alias Götz wieder zu.
Götz sei Dank.
Abschließend noch ein Auszug aus einem Kommentar in der Neuen Kronen Zeitung, in dem Peter Gnam die Frage stellt, was hält die SPÖ wirklich aus?
Gnam bezieht sich dabei auf eine Äußerung von ÖGB-Präsident Peña, der zur Bestellung von Gerd Bacher zum provisorischen ORF-Generalintendanten sagte, die Partei wird das alles aushalten.
Auszuhalten hatte die SPÖ in den letzten Wochen und Monaten ja einiges.
Bachers Auferstehung, die weder Kraski, Androsch noch Graz wollten, war da nur eine von mehreren, da sagen wir, Pannen, die der Regierungspartei passiert sind.
Man erinnere sich nur an den Wirbel, den der unaufhaltsame Aufstieg der Steuerberatungsfirma von Finanzminister Androsch ausgelöst hatte.
oder an die LKW-Blockade unserer Grenzen, die den Unmut der Bevölkerung über eine unübersichtliche, als viel zu streng empfundene Steuergesetzgebung an die Oberfläche spülte.
An all diesen Beispielen lässt sich wohl ablesen, dass die SPÖ-Maschinerie nicht mehr so gut geschmiert funktioniert wie früher, dass persönliche Antipathien und Positionskämpfe transparenter werden, als es dem Parteimanagement lieb sein kann.
Herbert Dobrowolny hatte die eben gehörten Zitate ausgewählt.
Novellen zum allgemeinen Sozialversicherungsgesetz sorgen mit Regelmäßigkeit für innenpolitischen Zünd und Diskussionsstoff.
Die im Mai zur Begutachtung verschickte 33.
ASVG-Novelle teilt dabei durchaus das Schicksal ihrer Vorgängerinnen.
Hauptpunkte der Novelle sind die teilweise Anrechenbarkeit von Kindererziehungszeiten für die Pensionsversicherung,
Die Anrechenbarkeit von Lebensgemeinschaftszeiten für die Witwenpension und ein neuer Stellenplan für Ärzte, der auch die Aufnahme von Ambulatorien vorsieht.
Speziell gegen die beiden letztgenannten Punkte haben die Ärztekammer und ÖVP-Sozialsprecher Schwimmer bereits massiven Protest angemeldet.
Neben Schwimmer hat sich dann heute Vormittag auch der Gesundheitssprecher der Volkspartei, Abgeordneter Günther Wiesinger, in einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet.
Aus der ÖVP-Zentrale in der Wiener Kärntner Straße hören Sie Hans Langsteiner.
Neuerlicher Vorstoß der Großen Oppositionspartei, also in Sachen 33.
ASVG-Novelle.
Ins Zentrum der Kritik rückt dabei stärker als bisher neben Ressortchef Weißenberg auch der Hauptverband der Sozialversicherungsträger.
ÖVP-Sozialsprecher Schwimmer warf der Führung des Hauptverbandes heute ohne Namen zu nennen vor, zu einer Verbürokratisierung des Gesundheitswesens beizutragen und grundlegende gesellschaftspolitische und gesundheitspolitische Weichenstellungen anzupeilen.
Also wieder ein Stückchen eingeschränkten Freiheitsraumes mehr für den einzelnen Staatsbürger.
Und das könnte eines Tages unschwer in Richtung staatlicher Gesundheitsdienst fortgesetzt werden.
Ich habe so überhaupt das Gefühl, dass die sozialistische Führungsspitze des Hauptverbandes den Hauptverband so als heimliches Gesundheitsdienstministerium
betrachtet, so zwischen Gesundheitsministerium und Sozialministerium angesiedelt.
Woran sich der Unmut der Opposition entzündet, ist bekannt.
Die in der 33.
ASVG-Novelle festgelegte Absicht, in den Stellenplan, der die ärztliche Versorgung Österreichs regelt, auch Ambulatorien aufzunehmen.
Die Ärztekammer hat ja gegen diesen Passus scharf protestiert und eine Reihe von Gegenmaßnahmen, vom Dienst nach Vorschrift bis zum vertragslosen Zustand, angedroht.
Die diesbezüglichen Verhandlungen zwischen Hauptverband und Ärztekammer sind noch im Gang.
Doch zurück zur ÖVP.
Gesundheitssprecher Wiesinger wirft der Regierung vor, durch diese Stellenplanänderung den machtpolitischen Eingriff auf die Mediziner sicherstellen zu wollen und vertritt demgegenüber folgende Gegenposition.
Dem Prinzip nach tritt die österreichische Volkspartei
für die Zulassung aller Ärzte zu den Krankenkassenverträgen ein.
Der Grund dafür ist, dass de facto alle Österreicher krankenversichert sind, daher ihr Recht auf die freie Arztwahl und die Verbesserung der Versorgung.
Denn nach dem derzeitigen Stand der Verhandlungen würde der
von der Sozialversicherung vorgelegte Stellenplan, nämlich zu einer Verschlechterung der Versorgung mit praktischen Ärzten führen.
Dazu hat Wiesinger auch Zahlenmaterial bereit.
Der neue Stellenplan würde nach seinen Berechnungen die Zahl der praktischen Ärzte in Österreich von 3.346 auf 3.130 verringern.
Wiesinger will dies aber nicht als Grundsatzattacke auf Ambulatorien schlechthin verstanden wissen.
Für uns ist die Ambulatoriumsfrage keine ideologische Frage, sondern ausschließlich ein Organisationsproblem.
Wir haben immer den Standpunkt vertreten, dass Ambulatorien einen festen Platz in der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung haben, soweit ihre medizinisch-technische Einrichtung dafür erforderlich ist.
Wir machen daher den ganz konkreten Vorschlag,
in dem gesamten Problemgleis Ambulatorium zu versuchen, eine Konsenslösung in großem Rahmen zu finden.
Wir verstehen darunter, dass wir uns bemühen sollten,
ein völlig neues, integriertes Gesundheitsreorganisationskonzept zu erarbeiten, das beinhalten soll die Verteilung und die Zuordnung von Aufgaben und auch damit verbunden die Aufbringung der finanziellen Mittel.
Der ÖVP-Gesundheitssprecher denkt dabei an einen gesundheitspolitischen Stufenplan, wobei die Betreuungshierarchie von den Ärzten über zu fördernde Gruppenpraxen und Ambulanzen bis zu den Spitälern ginge.
Die 33.
SVG-Novelle will die ÖVP jedenfalls beim derzeitigen Stand der Dinge im Parlament ablehnen.
Soweit mein Bericht aus der ÖVP und damit zurück zum Studio des Mittagsschonals.
Von einer Pressekonferenz der ÖVP zur 33.
ASVG-Novelle hörten Sie Hans Langsteiner.
In Österreich fallen pro Jahr etwa 1,8 Millionen Tonnen Hausmüll und 300.000 Tonnen Industrieabfälle an.
Zuständig für die Beseitigung und Sammlung des Hausmülls sind die Länder.
Dagegen ist die Abfuhr und Beseitigung des Abfalls aus Gewerbe- und Industriebetrieben in den Landesgesetzen nur dann geregelt, wenn es sich um hausmüllähnliche Abfälle handelt.
Die Beseitigung sogenannter Sonderabfälle wie Altöl, Autoreifen und Autowracks oder Industrieabfälle wird überhaupt nicht oder nur ansatzweise geregelt.
Das Gesundheitsministerium hat deshalb einen Entwurf für ein bundesweit gültiges Abfallwirtschaftsgesetz vorgelegt, mit dem die Probleme der Müllbeseitigung in Zukunft gelöst werden sollen.
Matthäus Katinger erläutert den Entwurf.
Wie notwendig ein Bundesgesetz über die Abfallbeseitigung ist, zeigt eine Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes.
Und zwar ging es um einen Gesetzesentwurf der Wiener Landesregierung über die unschädliche Beseitigung gefährlicher Abfälle.
Aufgrund der bestehenden Kompetenzbestimmungen erkannte der Verfassungsgerichtshof, dass die Erlassung des Wiener Sonderabfallgesetzes weder in die Zuständigkeit des Bundes noch in die der Länder falle.
Die Konsequenz für Gesundheitsministerin Ingrid Leo Deuter lautet deshalb, die Verfassung müsse geändert werden.
Bisher ist das Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz nämlich nur zuständig, soweit Angelegenheiten des Gesundheits- und Veterinärwesens betroffen sind.
Nun zu den wichtigsten Bestimmungen dieses Abfallwirtschaftsgesetzes.
Der komplizierte und eher nichtsagende Titel deshalb, weil damit nicht nur die Abfallbeseitigung, sondern auch die Wiederverwertung von Altrohstoffen geregelt werden soll.
Mit diesem neuen Gesetz soll zunächst einmal die Beseitigung von sogenannten Sonderabfällen sichergestellt werden.
Dazu gehören neben Industrieabfällen wie Metallschlamm, Salzen, Laugen, Säuren, Lacken und Lösungsmitteln auch Abfälle von Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Abfälle aus der Fleischverarbeitung und der Massentierhaltung sowie Altöl, Autowracks und Autoreifen.
Durch eine Verordnung soll genau festgelegt werden, welche dieser Sonderabfälle nur in eigens dafür bereitgestellten Anlagen behandelt, verwertet oder beseitigt werden dürfen.
Für Abfälle, die in besonderem Maße gesundheits- oder umweltschädlich sind, soll eine Nachweispflicht eingeführt werden.
Fest steht bereits, dass jene Betriebe nachweispflichtig sein werden, die pro Jahr mehr als 200 Liter Altöl sammeln oder beseitigen.
Das sind beispielsweise fast alle Autoreparaturwerkstätten.
Ein Schritt in Richtung Verursacherprinzip im Umweltschutz findet sich im letzten Teil der knapp 500 Seiten starken Untersuchung des Institutes für Gesundheitswesen.
Dort heißt es, es müsse überlegt werden, ob nicht für jene Waren eine Abgabe eingehoben werden solle, die die Umwelt besonders belasten oder deren Beseitigung besonders hohe Kosten verursache.
Als abgabepflichtige Waren werden hier genannt Kraftfahrzeuge, Autoreifen, Mineralöle und Einwegflaschen.
Auch die gesamte Problematik des Recyclings, also der Wiederverwertung von alten Rohstoffen, soll im Abfallwirtschaftsgesetz enthalten sein.
Kurz die wichtigsten Überlegungen.
Bevorzugung von Produktionsverfahren, die wenig Abfälle verursachen.
Erhöhung der Haltbarkeit der Produkte.
Beschränkung der Verwendung von Einwegverpackungen.
Rückführung von Abfällen in den biologischen Kreislauf bzw.
Energiegewinnung aus Abfällen.
Zur Finanzierung meinte Frau Minister Leodolter, der Bund zahle ja jetzt bereits 100 Millionen Schilling an die Länder und Gemeinden zur Errichtung von Müllbeseitigungsanlagen.
Mit der Abgabe für besonders umweltschädigende Produkte und Zuwendungen anderer Gebietskörperschaften ließe sich schon einiges verwirklichen.
Hauptziel sei es allerdings zunächst darauf zu schauen, dass die finanziellen Zuwendungen des Bundes auch tatsächlich für die Förderung des Umweltschutzes verwendet würden.
Soweit also der Entwurf des Abfallwirtschaftsgesetzes.
Bis dieser Entwurf als Gesetz in Kraft tritt, werden allerdings noch zumindest zwei, wahrscheinlich aber mehr Jahre vergehen.
Denn vor der parlamentarischen Behandlung folgt zunächst einmal die Begutachtung durch die Interessensvertretungen.
Matthäus Katinger erläuterte den Entwurf für ein Abfallbeseitigungsgesetz.
Im oberösterreichischen Ort Attersee findet seit gestern ein internationales Symposium über Fragen der Agrarüberschüsse und des Agrarexportes statt.
Veranstalter ist die Österreichische Gesellschaft für Land- und Forstwirtschaftspolitik.
Gestern analysierte der stellvertretende Generalsekretär der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, Korbell, die Schwierigkeiten mit den Überschussproduktionen bei Milch, Getreide und Fleisch.
Heute begann der Tag mit einem Vortrag des im Wirtschaftsforschungsinstituts für die Landwirtschaft zuständigen Referenten, Matthias Schneider.
Sein Thema, die Ursachen der Überschüsse und die Auswirkungen der allgemeinen wirtschaftlichen Situation auf die Landwirtschaft.
Hans Adler berichtet aus Attersee.
Schneider begann mit einem Rückblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der 50er und 60er Jahre.
Zum gesamtwirtschaftlichen Rahmen.
Hier ist ja bekannt, dass sich die österreichische Wirtschaft in den 50er Jahren, 60er Jahren bis etwa 1974, diesen Zeitraum von etwa 25, 30 Jahren, anhaltend günstig entwickelt hat.
Wir hatten ein sehr kräftiges Wirtschaftswachstum.
ein kräftiges Wachstum der Produktion und des Sozialproduktes.
Und was besonders bemerkenswert ist, dass diese wirtschaftliche Entwicklung sehr kontinuierlich, sehr gleichmäßig verlaufen ist, ohne stärkere Rückschläge, vor allem ohne absolute Rückschläge in der wirtschaftlichen Aktivität.
Die Folge war eine massive Abwanderung von Arbeitskräften aus der Landwirtschaft.
Die Industrie hatte mehr als genug Platz für neue Arbeitskräfte, so viel Platz,
dass Mitte der 60er Jahre der massive Einsatz von ausländischen Arbeitskräften begann.
Und Schneider lieferte in seinem Vortrag heute die Zahlen dazu.
Ich darf hier vielleicht nur zwei Zahlen nennen.
1977, also das letzte verfügbare Jahr, waren also noch rund 328.000 Personen in unserer Landwirtschaft beschäftigt.
Knapp zehn Prozent, also nur mehr jeder zehnte Österreicher, war in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt.
Volkszählung 1951, also 26 Jahre zuvor, noch 1.080.000 Erwerbstätige im Agrarsektor oder jeder dritte und jeder dritte Österreicher damals noch in der Land- und Forstwirtschaft.
Die Differenz rund 750.000 Personen, also eine Dreiviertelmillion Personen, eine enorme Zahl.
Wir sehen, dass hier der Agrarsektor in einem Zeitraum von nur etwa 25 Jahren, also weniger als eine Generation, zwei von drei Arbeitskräften verloren hat.
Das bedeutete natürlich, dass zwei von drei Bauern, Familienangehörige und auch
und selbstständige Erwerbstätigen in der Landwirtschaft entweder ihren Arbeitsplatz eingebüßt haben, also echt ihren Beruf wechseln mussten, oder eben bei Pensionierung, beim Ausscheiden aus dem Erwerbsleben nicht mehr ersetzt wurden.
Gleichzeitig begann, meinte Schneider, in der Landwirtschaft der erste große Rand zur Mechanisierung, zur Verbesserung der Arbeitsmethoden, verstärkter Einsatz von Zuchtauswahl in der Tierhaltung und Chemie in der Feldwirtschaft.
Die Folge war eine Produktion, die bald dem Bedarf im eigenen Land überstieg und weil diese Entwicklung in ganz Europa gleichzeitig vor sich ging, waren die wenigen Agrarkunden bald mit Angeboten überschwemmt.
Damals begannen die Schwierigkeiten mit dem Agrarexport, die seither nicht mehr aufgehört haben.
Im Gegenteil.
Schneider prognostizierte heute Düsteres auf diesem Gebiet.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren werde sich die allgemeine Wirtschaftslage nicht wesentlich bessern, meinte er.
Und die Folgen?
Es wird schwierig sein, wahrscheinlich noch schwieriger sein, als auch schon in den letzten Jahren, in den letzten drei, vier Jahren, für die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte Alternativen zu finden, alternative Arbeitsplätze, alternative Erwerbsmöglichkeiten zu finden.
Inlandsnachfrage nach Agrarprodukten wird stagnieren oder nur sehr schwach zunehmen.
Ich glaube, dass wir hier maximal mit einer Zunahme von einem halben bis einem Dreiviertelprozent pro Jahr rechnen können.
Der Außenhandel mit Agrarprodukten dürfte wegen der Abgänge in der Leistungsbilanz, die wie gesagt anhalten, dürften aufgewertet werden.
Andererseits bringt natürlich das schwächere Wachstum und die schwächere Einkommensentwicklung, die schwächere Einkommenssteigerung außerhalb der Landwirtschaft auch einen langsameren Anstieg der außeragrarischen Vergleichseinkommen.
Notwendig in Zukunft
laut Wirtschaftsforschungsinstitut Arbeitsplätze für abgewanderte Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft schaffen und weniger die Produktion bremsen als dafür sorgen, dass der Überschuss trotz aller Schwierigkeiten im Ausland verkauft wird.
Und vor allem neue Produktionsmöglichkeiten für die Bauern suchen, um eine gesunde Landwirtschaft am Leben zu erhalten.
Und nun ein Programmhinweis auf eine Sendung heute Abend.
politische Manuskripte.
Tatsachen, Dokumente, Reflexionen.
Eine Sendung von Helmut Bock.
In der heutigen Sendung stelle ich Ihnen hauptsächlich Bücher über Persönlichkeiten vor.
Das umstrittene Buch von David Irving, Rommel.
Darüber gab es schon viele Auseinandersetzungen in der deutschen Öffentlichkeit.
Weiter sein Buch über die Kronprinzessin Stefanie und schließlich das neueste Buch von Franz Herre, Kaiser Franz Josef von Österreich, sein Leben, seine Zeit.
Ich hatte natürlich ein ganz anderes Problem wie zum Beispiel einen Napoleon-Biograph.
Ein Napoleon-Biograph kann sich mehr oder weniger fast ausschließlich auf die Person konzentrieren, weil dieser Mensch seine Zeit geschaffen hat, schöpferisch gestaltet hat.
Ich musste, wenn ich das Bild gebrauchen darf,
einem alten flandrischen Teppich sozusagen die Gestalt in den ganzen Zeithintergrund mit einverweht.
Und ich habe natürlich auch an deutsche Leser denken müssen, die ja von dieser komplizierten altösterreichischen Monarchie doch relativ wenig Ahnung haben.
Ich musste also auch das wirklich
erklären, sonst wäre auch der Franz Josef vor diesem Hintergrund nicht verständlich.
Darüber mehr dann heute Abend um 20 Uhr im Programm Österreich 1 bei den politischen Manuskripten.
Jetzt ist es sieben Minuten nach halb eins.
Das innenpolitische Geschehen in Großbritannien wird in dieser und der nächsten Woche von zwei Parteitagen geprägt und zwar vom Parteitag der Labour Party in dieser
und von jenem der Konservativen in der nächsten Woche.
Und das Interessante dabei ist, keiner der Delegierten hat mit diesen Konferenzen ernsthaft gerechnet.
Hätten nämlich die politischen Propheten in England Recht behalten, dann wären jetzt im Oktober anstatt der Parteitage Wahlen abgehalten worden.
Nur einer spielte dabei nicht mit, Premierminister Callaghan und seine Minderheitsregierung.
Der Regierungschef
der in Großbritannien allein das Privileg hat, Wahlen auszuschreiben, war nämlich nicht überzeugt, diese Wahlen gewinnen zu können.
Und so hält nun die Labour-Party in dieser Woche in Blackpool ihren Parteitag ab.
Und dabei musste der Regierungschef, so unglaublich es auch für Österreich klingt, eine schwere Niederlage einstecken.
Die Delegierten lehnten die Lohnpolitik ihrer Regierung ab.
Heute Vormittag sprach nun der Premierminister vor der Jahreskonferenz.
Heinz Behran berichtet.
Premierminister Kerlein begann seine Rede sehr ruhig, übrigens nach einem durchaus freundlichen Empfang durch die Versammlung, mit einem Bericht über das vergangene Jahr, das dem Lande einen besseren Lebensstandard gebracht habe, eine Verbesserung der sozialen Leistungen für die, die es brauchen, eine bessere finanzielle Position im Vergleich mit anderen Ländern.
Wir dürfen die Vorteile, sagt er, die wir erarbeitet haben, nicht wegwerfen.
Zweitens müssen wir die Vorteile weise ausnützen, die sich für uns aus dem Nordseeöl ergeben, um unsere Gesellschaft und unsere Industrie zu modernisieren, um neue Arbeitsposten und stets Wachstum zu schaffen.
Drittens, Großbritannien muss noch produktiver werden, um sich mit seinen Konkurrenten messen zu können, einschließlich der Deutschen.
Viertens, wir müssen bereit sein für große industrielle Neuentwicklungen und gleichzeitig unsere Leute vor den unangenehmen Folgen dieser Entwicklung beschützen.
Der britische Premierminister sprach dann von den Maßnahmen seiner Regierung, um die Preise niedrig zu halten.
Er versprach auch weiterhin, die unangenehmen Folgen der Agrarpolitik der EG zu bekämpfen und erntete mit dieser Bemerkung großen Applaus.
Der Konsument müsse geschützt werden, sagte er.
Als er zu dem heißen Eisen der gestrigen Debatte und Abstimmung über die Lohnpolitik kam, begann er mit einer Lobrede auf die Versammelten.
Es gebe wohl kein informierteres Forum im ganzen Lande, das über dieses Thema so sprechen könne.
Wir müssen die Sache selbstfertig diskutieren, sagt er.
Nur wir können dies tun.
Und dann sagte er.
James Callaghan sagte,
Eine Sache, die gestern Nachmittag mir auffiel, als ich jeder Rede folgte, und wenn es nicht masochistisch klingt, auf irgendeine detachierte Art und Weise habe ich die Diskussion sogar genossen, worauf Gelächter folgt.
Nun, wie einer unserer ausländischen Gäste sagte, wo sonst würde man eine solche Debatte hören können?
Es sei eine Lektion in Demokratie gewesen, sagte James Callaghan unter großem Beifall.
Und dann kam das bekannte Argument, dass die Regierung verpflichtet sei, die Inflation auf einstelligen Zahlen zu halten und dass höhere Lohnforderungen als fünfprozentige zu einer zweistelligen Inflationsrate führen würden.
Er bat die Gewerkschaften, ihm zu sagen, wie er die Inflation bekämpfen solle.
Er lud sie ein, mit ihm zu beraten.
Und auf einmal schien es, als ob die gestrige Niederlage überhaupt nicht stattgefunden hätte.
Man sah überall nickende Häupter der verschiedenen Gewerkschaftschefs.
Gelacht haben sie über den Witz von dem Schotten, der in den Himmel kommt und Sankt Peter schickt ihn hinunter in die Hölle.
Und der Schotte sagt, ich habe nicht gewusst, dass ich gesündigt habe.
Und Sankt Peter sagt, aber jetzt weißt du es.
Und Keilerhain dazu auf Schottisch, I can denew, ich weiß es jetzt.
Nach einer Vorschau auf das Regierungsprogramm stand die Versammlung auf dem Parteitag in Bleipol auf.
und applaudierte dem Chef.
So macht man das in England.
Vom Parteitag der britischen Labour Party berichtete Heinz Beran.
Die internationalen Fahndungsmaßnahmen nach Terroristen, im Besonderen die Fahndung nach den Mördern von Hans Martin Schleyer in der Bundesrepublik Deutschland und nach den Mördern des Politikers Aldo Moro in Italien, zeitigen in den letzten Wochen beachtliche Erfolge.
So konnten die Polizeibehörden in Deutschland erst vor rund einer Woche die Terroristin Angelika Speitel und Michael Knoll verhaften.
Über Erfolge in Italien informiert sie nun Alfons Thalmer.
Die Antiterror-Operationen der Carabinieri haben zur Festnahme von drei Terroristen aus dem engsten Führungskreis der Roten Brigaden geführt.
In Mailand sind vor wenigen Tagen der terroristische Organisationschef für die Lombardei
Lauro Azzolini und die vor wenigen Wochen aus ihrem Zwangsaufenthaltsort verschwundene rechte Hand und Lebensgefährtin des verurteilten und im Gefängnis gehaltenen früheren Führers und Gründers der Roten Brigaden Renato Curcio namens Nadia Mantovani, verhaftet worden, nachdem dasselbe Schicksal vor drei Wochen einen gewissen Corrado Aluni ereilt hatte,
der als eine Art Generalstabschef der Organisation gilt.
Weitere sieben Terroristen von einem gewissen Rang und eine Reihe von Komplizen befinden sich ebenso hinter Schloss und Riegel.
In Mailand sind fünf Unterschlüpfe ausgehoben worden.
Ein immenses Material an Waffen, Munition, Sprengstoff, hochentwickelten elektronischen Geräten, Druck- und Vervielfältigungsmaschinen, Geld und Devisen, gefälschten Dokumenten und weitreichenden Dokumenten über die Organisation und ihre Verbindungen wurden beschlagnahmt.
Und in den Kreisen der Fachjournalisten hält sich hartnäckig ein von den Carabinieri weder bestätigtes noch dementiertes Gerücht,
wonach auch der jetzige Führer der Roten Brigaden und das Hirn der Entführung und der Ermordung Moros, Mario Moretti, auch schon festgenommen worden wäre.
Vieles ist an diesen Erfolgen des Antiterrorkurses neu.
Seitdem der Carabinieri General de la Chiesa mit der Führung und Koordinierung aller Fahndungsorgane beauftragt worden ist, gibt es keine indiskretionen über laufende Aktionen mehr.
Menschen und Material werden einheitlich und rationell eingesetzt.
Das Beschaffen der Verdächtigen und die Infiltrierung der Komplizenkreise um die Roten Brigaden werden wieder erfolgreich durchgeführt.
So war es und unter demselben General de la Chiesa auch schon vor vier Jahren, als der erste Führungskreis der Roten Brigaden fast vollständig festgenommen werden konnte.
Mit der Begründung, sie hätte viel zu viel Macht
wurde sodann die Organisation de la Chiesa aufgelöst.
Der General wurde wieder vor einem Jahr berufen, einige absolut sichere Gefängnisse zu organisieren.
Seitdem haben die Fluchtfälle von roten Brigadisten aus den Gefängnissen aufgehört.
Erst seit drei Monaten bekam schließlich de la Chiesa zum zweiten Mal den Auftrag zur Führung der koordinierten Antiterroraktion.
Alfons Dahlmer hörten sie aus Rom.
Nach einer internationalen Konferenz sozialistischer Parteien in Lissabon hat der Schriftsteller Ernesto Cardinal aus Nicaragua in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass nach dem Sturz der Diktatur Somoza in seinem Heimatland eine demokratische Regierung aus den drei wichtigsten Oppositionsbewegungen gebildet würde.
Namens der Sandinistischen Befreiungsfront kritisierte Kardinal die Haltung des Westens und betonte, dass die Sandinisten von den kommunistischen Staaten keine Unterstützung erhielten, sondern nur von demokratischen Regierungen Lateinamerikas.
Robert Gerhard berichtet aus Lissabon.
Geladen hatte die Partei von Ex-Premier Mario Suárez.
Und Lissabon wurde zum Tagungsort ausgewählt, da von dort wie auch von Madrid inzwischen Impulse zur politischen Veränderung in Lateinamerika ausgehen.
Zur Gipfelkonferenz der sozialistischen, sozialdemokratischen und anderer ihnen nahestehender Parteien aus Europa sowie Süd- und Mittelamerika kamen über 100 Repräsentanten aus 30 Ländern.
Unter ihnen auch Willy Brandt, Bettino Craxi, Felipe González und Mario Suárez.
Es kamen auch Führer der oppositionellen Parteien aus Bolivien oder Chile, aus Argentinien und Zentralamerika.
Das Treffen von Lissabon brachte als konkretes Ergebnis eine lange Deklaration für Freiheit und Solidarität mit Lateinamerika.
Und speziell wurden die dramatischen Ereignisse in Nicaragua behandelt.
Sie hatte auf dem Kongress der weltberühmte Schriftsteller Ernesto Cabinal, geistiger Führer der sandinistischen Befreiungsbewegung, mit aller Passion geschildert.
Seine engagierten Erklärungen endeten unter lang anhaltendem Applaus mit der Formel Freiheit oder Tod.
In einem Interview erklärte der Nicaragüense Ernesto Cabinal, dass die kapitalistischen Länder gegenüber seinem Land, das er verlassen musste, eine dumme Haltung einnehmen.
Denn sie sagen entweder Diktatur oder Kommunismus.
Wer diese Position bezieht, kennt Nicaragua nicht einmal oberflächlich.
Das Volk kämpft für seine Freiheit, es stirbt dafür.
Die kommunistische Partei von Nicaragua, so der Schriftsteller und Politiker Ernesto Cardinal, ist nur eine kleine Gruppe.
Sie hat keinerlei politische Kraft, ebenso wenig stellt sie eine militärische Macht dar.
Die Bewegung der Sandinisten ist es, die alle Unterstützung des Volkes hat.
Diese Front will eine Revolution und damit ein unabhängiges Land.
Die Vereinigten Staaten und andere Länder scheinen das mit Kommunismus zu verwechseln.
Die Versammlung gab zu Nicaragua eine gesonderte Deklaration ab.
In ihr werden alle Nationen aufgefordert, der Diktatur von Somoza jegliche diplomatische und politische Unterstützung zu entziehen.
Es wird jetzt in 12 Minuten 13 Uhr Kulturberichte im Mittagsjournal.
Heute Abend wird das dritte Metamusikfestival in der Berliner Nationalgalerie eröffnet.
Es wurde während der Berliner Festwochen abgehalten und dauert bis 31.
Oktober.
Die Leitung hat Walter Bachauer.
Mit ihm sprach Lothar Wichert.
Das dritte Metamusikfestival Walter Bacher, das jetzt beginnt, kann man wohl als das internationale Festival in dem doch immer dichter werdenden Berliner Veranstaltungskalender nennen.
Metamusik 1974 war der Musik aus den Perspektiven des Meditativen gewidmet, 76 Perkussionen, alles was mit Rhythmus und Trommel zu tun hat und in diesem Jahr nun Musik und Aktion.
Ja, Musik und Aktion ist ein ziemlich weitgefasster Begriff, ganz absichtlich weitgefasst.
Ich wollte nicht sagen Musiktheater, obwohl wir zum Beispiel auch komplette Opern spielen, zum Beispiel chinesische Opern.
Aber Musik und Aktion bedeutet auch alles, was quasi zwischen absoluter Musik, zwischen ohne Aktion stattfindenden Musik und dem Musiktheater stattfindet.
Zum Beispiel Performances, Environments, Dinge, die eigentlich oft mit der bildenden Kunst zu tun haben, Szenerien, in denen Sachen stattfinden.
Dazu ist natürlich unser Raum, die Nationalgalerie in Berlin, ausgezeichnet geeignet.
Wir spielen in keinem Theater, sondern eben in einem offenen Raum, den man immer wieder umgestalten kann mit verschiedenen Podien und dergleichen.
Und wir nutzen das dazu aus, zum Beispiel auch solche Dinge zu bringen wie buddhistische Rituale aus Japan oder in den sechs Uraufführungen, die wir insgesamt in Auftrag gegeben haben, spielen wir Stücke von deutschsprachigen Autoren, unter anderem auch einem Österreicher, dem Gerhard Lampersberg, die praktisch auf einer Guggeisenbühne nicht zu spielen werden.
Dinge, die vielleicht für die Komponisten heute interessanter sind, als wenn sie einen Opernauftrag bekommen.
Asien, Amerika, Europa.
Welche ist denn die Position des Programms oder nach welchen Auswahlkriterien kann man dann quer durch die ganze Welt solch ein Programm zusammenstellen?
Ja, die Auswahlkriterien für diesmal war eben dieser Angelpunkt Musik und Aktion.
Was bedeutet, dass man natürlich auch aus anderen Ländern musikdramatische beziehungsweise tänzerische Dinge haben muss.
Und da bietet sich in erster Linie nun einmal Ostasien an, weniger Indien zum Beispiel, da könnte man natürlich auch Tanzgruppen einladen.
Aber wir haben, um da einige Sachen zu nennen, die chinesische Oper aus Singapur da.
Zum ersten Mal in Europa wird eine chinesische Oper im Kantonstil gespielt, nachdem übrigens der Pekingstil auch schon seit 30 Jahren nicht mehr in Europa erschienen ist, außer in Filmen, die aus Peking direkt kamen.
Wir haben zum Beispiel eben diese Mönche aus Japan da, wir haben Pantomimen und Tänzer aus Zeil und da.
Solche Dinge sind natürlich in diesem Feld sehr interessant und werden konfrontiert mit europäischen Produktionen, mit Produktionen aus Amerika und so weiter.
Das ist sozusagen der Angelpunkt, das Konzept des diesjährigen Festivals.
Sie haben, um diese Konfrontation zu verstärken, auch eine Reihe von Aufträgen vergeben.
Wie werden jetzt im Vorhinein in der Einschätzung, denn die europäischen, die deutschen oder auch, Sie haben das österreichische Werk erwähnt, wie werden die im Vergleich zu diesen ostasiatischen Angeboten dann bestehen können?
Man kann vielleicht sagen, dass die Tendenzen, die ich zeigen möchte, sind nicht die, die heute auf der Avantgarde-Szene bei den internationalen Festivals en vogue sind.
Ich habe absichtlich lauter Autoren eingeladen, die auf dieser Szene noch nicht große Namen haben.
Das heißt, die sich erst erproben müssen.
Metamusik ist ein Experimentalfestival, das also Prüfstand auch sein soll für neue Talente.
Da haben wir besonders die Berliner Szene berücksichtigt.
und vielleicht auch einen Komponisten, der international nicht so bekannt ist, wie Erhard Großkopf oder einen der Jolene Bradigham-Smith heißt.
Und wie gesagt, unser Österreicher, der Gerhard Lampersberg, ein Mann, der in Kärnten wohnt und in Wien auch viele Aufführungen hatte, hat ein Stück komponiert nach dem Tramulett,
Dornröschen von Robert Walser.
Es gibt ja ein Robert-Walser-Jahr dieses Jahr.
Und dieses kleine Stück ist ein absurdes Ding, weil es die Dornröschen-Legende genau umkehrt.
Der Prinz hat es unheimlich leicht, durch die Dornenhecken durchzukommen, wo seine ganzen Vorgänger schon hängen geblieben sind.
Und auch der Hof an dem Dornröschen schläft.
hat absolut keine Lust aufzuwachen, die sind ihm äußerst böse, dass er gekommen ist.
Und das hat er auch in eine ebenso komische Musik übersetzt, was eine Sache ist, die meiner Ansicht nach Seltenheitswert besitzt, denn Avantgarde-Komponisten haben mit Humor im Allgemeinen nichts im Sinn.
Kulturpolitisch besonders wichtig, Sie haben schon einen Teil erwähnt, das ist das Gastspiel der chinesischen Oper, aber dazu kommt aber auch das Orchester des chinesischen Rundfunks aus Peking, das auf seiner Europa-Tournee auch in Berlin Station macht.
Ja, das ist eine
Offizielle Tournee, die also einen hochpolitischen Charakter hat.
Die hat in Italien begonnen, wird jetzt in der Bundesrepublik fortgesetzt und kommt dann nach Berlin.
Wir bringen zwei große, sehr verschiedene Programme dieses Orchesters, das insofern sehr interessant ist, weil es in der Konfrontation mit der chinesischen Oper mal zeigt, wie die maoistische Kulturpolitik Einfluss auf die Musik genommen hat.
Die spielen zum Beispiel alte Melodien auf neue Texte.
Es gibt sogar Stücke darunter, die sind richtige Hymnen auf die neue Regierung Hua.
Und ich bin ziemlich gespannt, wie die chinesischen traditionellen Instrumente sich mit diesem neuen Pekinger Stil anfreunden.
Mit Literaturverfilmungen hofft man oft, neben dem üblichen Kinopublikum auch die Kinoverächter aus den gebildeten Schichten ins Kino zu locken.
Und so wird derzeit der Roman »Die Blechtrommel« von Günther Grass in Danzig verfilmt.
Kurt Habernoll berichtet darüber.
Acht Wochen lang zigeunerte das Aufnahmeteam der Blechtrommel nun schon durch Europa
Ausgerüstet mit einem Produktionsetat von über 6 Millionen Mark.
In Zagreb entstanden die Bilder einer großen Nazidemonstration, für die ein paar tausend Statisten in braunen Uniformen aufmarschierten.
So etwas ist heute nur noch in Jugoslawien zu bewerkstelligen.
Nach kurzer Zwischenstation in München, wo man sich der bei der Bavaria für den Ingmar-Bergmann-Film das Schlangenei erbauten Straße bediente, zog man nach Paris und anschließend in die Normandie an den Atlantikwall.
Und nun nach Danzig und Umgebung in die Kaszubai, wo die Vorfahren von Günther Grass und die Protagonisten seines Romans zu Hause waren.
Die staatliche Filmgesellschaft Filmpolski geht den deutschen Filmleuten da zur Hand.
Das ist keine selbstverständliche Sache, denn die Blechtrommel wurde zwar schon vor fast 20 Jahren ins Polnische übersetzt, durfte aber bisher immer noch nicht erscheinen.
Günther Grass war vor vier Jahren zum letzten Mal in Danzig, das heute Gdansk heißt, für einen Dokumentarfilm über den beispielhaften und einzigartigen Wiederaufbau seiner Heimatstadt.
Bedachtsam formuliert Grass seine Ansichten.
Die Dinge, die in Polen immer schwierig waren, sind schwierig geblieben.
Die Versorgungslage, die Diskrepanz.
diese Sachen in Polen offener ausgesprochen als in anderen Ostblockländern.
Hinzu kommt, dass es in Polen ja in vielen Bereichen nicht so gelaufen ist und nicht so hat laufen können, wie zum Beispiel in der DDR, 70% des Ackerbodens ist in privater Hand.
Die katholische Kirche ist ein Machtfaktor hier.
und was sich hier in Danzig verändert hat.
Das ist so eine Begebenheit, die mich eigentlich stolz gemacht hat auf meine Heimatstadt, als im Dezember 1970 hier die Arbeiter und Werftarbeiter und Hafenarbeiter zuerst gestreikt und einen Aufstand gemacht haben.
Da hat die Miliz auf die Arbeiter geschossen und es hat Tote gegeben.
Das sind Dinge, die Spuren hinterlassen haben.
Besonders hier in Gdynia und in Gdansk.
Man hat das nicht vergessen.
Volker Schlöndorf zeigt uns die Straße, das Haus Labelsweg Nummer 13, in dem Grasske wohnte.
Alles ist noch so, wie es einst war.
Nur den Kolonialwarenladen seines Alfred Mazzarat gibt es nicht mehr.
Doch man wird nicht an diesen Originalschauplätzen drehen.
Sie sind zu banal, um die Realität wiederzugeben, den besonderen Blickwinkel, aus dem der winzige Oscar die Welt sah.
Eine Kleinbürgerwelt.
Andere Szenen werden in Danzig gedreht, Bilder vom Ostseestrand auf den Friedhöfen und natürlich die Eröffnungsszene von Buch und Film, wo die noch junge Großmutter, Anna Bronski, in ihren vier Röcken vorm Kartoffelfeuer hockt, die Gendarmen irreführt und den flüchtigen Brandstifter Koljajczek unter den Röcken verbirgt und mit ihm Agnes, die Mutter Oscars, zeugt.
Das Wagen ist den körperlich zurückgebliebenen, aber geistig außerordentlich wachen Schauspielersohn David Bennett für die Rolle des Oscar zu nehmen, scheint geglückt.
Er sieht wie ein höchst zierlicher Sechsjähriger aus, aber in seiner intellektuellen Entwicklung ist der zwölfjährige Junge seinem Alter weit voraus.
Er vereint auf eine beängstigende Weise kindlichen Charme und eine frühreif lauernde, schlaue Aufmerksamkeit.
Ein unheimliches Kind.
Regisseur Volker Schlöndorf ist fasziniert.
Seine beiden Filmväter Mario Adorf als Alfred Mazzarat und der Pole Daniel Olbrüchski als Jan Bronski bewundern ihn als stets konzentrierten Partner.
Und auch sein literarischer Vater Günter Grass ist stark beeindruckt.
Und nun zum Abschluss der ausführlichen Berichte gebe ich nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Vizekanzler Androsch, der in Vertretung des erkrankten Bundeskanzlers den Vorsitz bei der heutigen Ministerratssitzung führte, nahm im anschließenden Pressefoyer zur Wahl des provisorischen Generalintendanten Bacher Stellung.
Androsch stellte fest, diese demokratische Entscheidung müsse respektiert werden und man werde sehen müssen, wie Bacher die Zeit des Provisoriums nützen und welche Vorschläge er machen werde.
Zur Beseitigung der jährlich in Österreich anfallenden 1,8 Millionen Tonnen Hausmüll sowie 300.000 Tonnen Industrieabfälle hat Frau Gesundheitsminister Leo Dolter heute den Entwurf eines Abfallwirtschaftsgesetzes vorgelegt.
Leo Dolter kündigte an, dass für jene Waren, die die Umwelt besonders belasten oder deren Beseitigung besonders hohe Kosten verursache, eine Abgabe eingehoben werden solle.
Großbritannien
Premierminister Kalahan will den Kampf gegen die Inflation trotz der eindeutigen Absage des Labour-Parteitages an seine Lohnpolitik mit allen Mitteln fortsetzen.
In einer Rede vor den Delegierten der Labour-Party in Blackpool drohte Kalahan heute mit harten Alternativmaßnahmen der Regierung, falls das Kabinett mit seiner Politik der Lohnbegrenzung scheitern sollte.
Innerhalb von vier Wochen ist in London ein zweiter bulgarischer Mitarbeiter des BBC auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen.
Nach dem Fall Markov, bei dessen Ermordung eine als Regenschirm getarnte Waffe diente, ist gestern der bulgarische Journalist Semyonov tot aufgefunden worden.
Eine Autopsie ergab, dass der Mann einen Nasenbeinbruch erlitt und vermutlich an seinem eigenen Blut erstickt ist.
Italien Die Sicherheitsbehörden melden einen neuen Erfolg im Kampf gegen den Terrorismus.
In Mailand konnten am Wochenende acht Personen festgenommen werden, darunter auch Nadia Mantovani, die Freundin des Begründers der Roten Brigaden Renato Gorgio.
In den Wohnungen der Terroristen wurden zahlreiche Beweisstücke sichergestellt.
Libanon Schwere Differenzen innerhalb der christlichen Rechtsfront sind über die von Präsident Sarkis angekündigte Bildung eines Krisenkabinetts entstanden.
Während der ehemalige Staatspräsident Jamon Sarkis zum Rücktritt aufforderte, hat Phalangisten-Chef Jmael die Entscheidung begrüßt.
Es wird in wenigen Sekunden 13 Uhr, das Mittagsjournal ist geschlossen.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.