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Marker setzen in: Mittagsjournal 1978.10.17
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KI-generiertes Transkript
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Und hier ist das Studio des Mittagsschonals.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Der Mikrofon ist Roland Machatschke.
Im Mittelpunkt unserer Berichterstattung heute Mittag steht natürlich die überraschende Wahl des Erzbischofs von Krakau, Kardinal Karol Wojtyla, zum Papst.
Wir berichten aus Rom mit Ausschnitten aus der Ansprache Papst Johannes Pauls II.
an das Kardinalskollegium und wir bringen eine Analyse der kirchenpolitischen Bedeutung des neuen Papstes aus polnischer Sicht.
Und dann kurz noch die weiteren wichtigsten geplanten Beiträge im Mittagsjournal.
Pressefoyer nach der Sitzung des Ministerrats mit Schwerpunkt Atomdebatte.
Volkspartei präsentiert einen Tag vor Budgetrede des Finanzministers einen alternativen Budgetentwurf.
Gespräch mit ÖGB-Präsident Benja zu aktuellen Fragen und Sicherheitsbericht 1977 vom Innenminister vorgelegt.
Im Kulturteil schließlich berichten wir von der Frankfurter Buchmesse, die heute eröffnet wird.
Zu Beginn des Programms jetzt die Nachrichten.
Für die Meldungen verantwortlich als Chef vom Dienst ist Ferdinand Olbert.
Gesprochen werden sie von Wolfgang Hofe-Nieder.
Vatikan.
Der neue Papst Johannes Paul II., der bisherige Erzbischof von Krakau, Kardinal Oitiva, hat heute in seiner ersten öffentlichen Ansprache den Kardinäl und den Bischöfen größeres Mitspracherecht in Aussicht gestellt.
Vor dem Kardinalskollegium sprach sich der heilige Vater zugleich gegen übertriebenes Reformstreben und gegen zu starken konservativen Traditionalismus aus.
Die Kirche sollte nicht von oben herabgeführt werden, sondern nach den Prinzipien der Kollegialität, betonte der Papst.
Johannes Paul II.
ist gestern im achten Wahlgang des Konklaves zum Nachfolger von Papst Johannes Paul I. gewählt worden.
Nach 455 Jahren ist er der erste Nicht-Italiener auf dem Stuhle Petri und der erste Pole überhaupt, der zum Papst gewählt wurde.
Seit dem im Jahre 1846 gewählten Pius IX ist er mit 58 Jahren auch der jüngste Papst.
USA.
Der rhodesische Ministerpräsident Smith hat sich bereit erklärt, eine Einladung Präsident Carters zu einer Aussprache über die Einberufung einer rhodesischen Allparteienkonferenz anzunehmen.
Smith, der derzeit die USA besucht, sagte in Los Angeles, Carter sei falsch informiert gewesen, wenn er gedacht habe, die Übergangsregierung in Salisbury sei nicht bereit, an einer solchen Konferenz unter Beteiligung der Nationalistenorganisation Patriotische Front teilzunehmen.
Carter hatte gestern überraschend Smith und die schwarzen Mitglieder der Übergangsregierung Mussorewa, Sithole und Chirao zu einer Unterredung eingeladen.
Südafrika.
Die Unabhängigkeitsverhandlungen für Süd-Estafrika zwischen den fünf westlichen Mitgliedern des UNU-Sicherheitsrates und der Regierung in Pretoria sind heute fortgesetzt worden.
Nach dem nur 20-minütigen Treffen vertagten die Außenminister der Vereinigten Staaten Großbritanniens, Kanadas, der Bundesrepublik Deutschland sowie der stellvertretende Außenminister Frankreichs ihre gestern aufgenommenen Gespräche mit ihrem südafrikanischen Kollegen Botha.
Gestern hatten beide Seiten insgesamt zwölf Stunden lang verhandelt.
Angeblich wurde dabei eine Annäherung der Positionen erzielt.
Die westlichen Sicherheitsratsmitglieder wollen Südafrika zur Annahme ihres Planes für die Unabhängigkeit Namibias bewegen und sie außerdem von dem einseitig für Anfang Dezember ausgeschriebenen Wahlen für eine verfassungsgebende Versammlung abbringen.
Libanon, Frankreich.
In der Nähe von Beirut wird heute die Konferenz der Staaten fortgesetzt, die in der pan-arabischen Interventionstruppe vertreten sind.
Die libanesische Regierung hat die betroffenen Länder bereits um eine Verlängerung des am 26.
Oktober auslaufenden Mandats der Friedensstreitmacht ersucht.
Präsident Sarkis konferierte gestern Abend mit den christlichen Führern Schmajell und Chamoun.
Während Schmajell eine gemäßigtere Haltung vertritt, fordert Chamoun den Abzug aller syrischen Verbände.
Die pan-arabische Streitmacht besteht zum größten Teil aus Syrern.
In Paris erklärte unterdessen Außenminister Girangou, der bei den Bemühungen um eine Feuerpause im Libanon eine Schlüsselrolle spielte, Chamoun trage die Hauptverantwortung für die tragischen Ereignisse im Libanon.
Girangot beschuldigte indirekt Israel, die Milizen zum Angriff gegen die Syrer zu ermuntern.
Sherman und die israelische Regierung haben die Vorwürfe des französischen Außenministers zurückgewiesen.
USA Jordanien Bei den ägyptisch-israelischen Friedensverhandlungen in Washington konnten nach Angaben des amerikanischen Konferenzsprechers Sherman weitere Fortschritte erzielt werden.
Unterdessen ist der amerikanische Sonderbotschafter Saunders in Jordanien eingetroffen.
Saunders wird heute König Hussein die amerikanischen Antworten auf Fragen vorlegen, die der Monarch nach dem Gipfeltreffen von Camp David aufgeworfen hatte.
Israel.
Bei einer Kundgebung im besetzten Westjordanien haben prominente arabische Sprecher wie die als gemäßigt geltenden Bürgermeister von Bethlehem und Nablus den ägyptisch-israelischen Abmachungen von Camp David eine entschiedene Absage erteilt.
Die Vereinbarungen über Westjordanien und den Gazastreifen seien für die arabische Bevölkerung nicht bindend und würden nicht akzeptiert, betonten die arabischen Politiker.
Iran.
Bei den Gedenkfeiern für die Opfer des sogenannten Blutigen Freitags, an dem vor 40 Tagen 120 Menschen ums Leben gekommen waren, ist es gestern in Teheran neuerlich zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Regimegegnern gekommen.
Während es in Teheran keine Toten gab, kamen in Indisfol an die Meshek und Sandya sechs Menschen ums Leben.
Darüber hinaus sollen nach Presseberichten in der Stadt Kerman im Südosten des Landes fünf Personen getötet worden sein.
Großbritannien, Venezuela.
Nach den Worten des saudi-arabischen Erdöl-Ministers Jamani wird sich sein Land bei der nächsten Konferenz der OPEC, der Organisation Erdöl-Exportierung der Staaten, im Dezember einer starken Preiserhöhung für Rohöl widersetzen.
Jamani sagte in London, die Forderung mancher Länder wie des Iraks nach einer Verdoppelung der Ölpreise wäre zwar durch die Notwendigkeit mit Erdöl zu sparen durchaus gerechtfertigt, doch würde es dadurch zu einer außergewöhnlichen Rezession in den Abnehmerländern kommen.
Der saudi-arabische Erdölminister hält nach eigenen Angaben nur eine leichte Änderung des gegenwärtigen Ölpreises für erforderlich.
Der deutsche Forschungsminister Hauf erwartet in den nächsten Jahren auf dem internationalen Rohölmarkt eine stürmische Preisentwicklung.
Nach einem Gespräch mit dem venezolanischen Präsidenten Pérez erklärte Hauf vor Journalisten in Caracas, auch die Bundesrepublik Deutschland sollte sich auf diese Entwicklung einstellen.
Die gegenwärtige Ruhe trüge.
Nach Angaben des deutschen Forschungsministers hält Pérez eine Ölpreiserhöhung von 40 Prozent für gerechtfertigt.
Frankreich.
Staatspräsident Giscard d'Estaing hat in einer Fernsehansprache erklärt, Frankreich sollte sich bemühen, die Bundesrepublik Deutschland innerhalb der nächsten zehn Jahre auf wirtschaftlichem Gebiet einzuholen.
Eines der wichtigsten Ziele des Landes müsse es sein, den westdeutschen Vorsprung aufzuholen und vom fünften Platz unter den Industrieländern in die Spitzengruppe vorzustoßen.
Voraussetzung dafür sei jedoch eine stetige Anpassung der Wirtschaft an neue Gegebenheiten und politische Stabilität.
Žižka betonte, es sei schlecht, wenn Europa von einer Macht wirtschaftlich beherrscht wäre, wie es derzeit durch die Bundesrepublik Deutschland geschehe.
In Washington hat die UAS, die Organisation amerikanischer Staaten, in der vergangenen Nacht den Angriff von Militärflugzeugen Nicaraguas auf Ziele im Nachbarstaat Costa Rica missbilligt.
Die Resolution wurde mit 19 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen angenommen.
Die Kampfflugzeuge hatten während des Aufstandes gegen Präsident Somoza die Grenze überflogen und bei Bombardements Zivilisten in Costa Rica verwundet.
Das Wetter.
An der Rückseite eines über Südskandinavien liegenden Tiefs strömt von Nordwesten polare Kaltluft nach Mitteleuropa und führt in Österreich zu weiterer Wetterverschlechterung.
Über Oberitalien ist die Bildung eines Randtiefs zu erwarten.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Süden örtlich noch aufgelockerte, sonst durchwegs starke bis geschlossene Bewölkung.
Zunächst nur stellenweise Niederschlag, in der Folge allmählich zunehmende Niederschlagstätigkeit.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 14 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht 4 bis 10 Grad.
Die Aussichten für morgen Mittwoch.
Stark bewölkt bis bedeckt und verbreitet Niederschläge, zum Teil von längerer Dauer und größerer Ergiebigkeit.
Schneefallgrenze stellenweise unter 1000 Meter sinkend.
Winddrehung unter Auffrischen auf West bis Nordwest.
Temperaturrückgang in allen Höhen.
Tageshöchsttemperaturen 7 bis 13 Grad.
Im Gebirge intensive Wetterverschlechterung.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien bedeckt 11°C Südostwind 5km in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 9°C Nordost 10.
Linz bedeckt 13°C Südostwind 3km in der Stunde.
Salzburg stark bewölkt 11°C Windstille.
Innsbruck stark bewölkt 12°C Westwind 5km pro Stunde.
Bregenz bedeckt Regen 9°, Nordwest 10°, Graz heiter 12° Windstille und Klagenfurt heiter 8° Nordostwind, 3 km in der Stunde.
In einer halben Minute ist es 12.10 Uhr.
Erster Punkt der ausführlichen Berichterstattung natürlich die Papstwahl.
Kurz zur Erinnerung, gestern Abend im achten Wahlgang wurde die erforderliche Zweidrittelmehrheit plus eine Stimme erreicht.
Kurz vor halb sieben Uhr abends stieg unmissverständlich der weiße Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf.
Weniger als eine halbe Stunde später verkündete der Kardinal Erzdiakon den etwa 150.000 Menschen auf dem Petersplatz die Tatsache der Wahl und den Namen des Gewählten.
Karol Kardinal Oetiva, Erzbischof von Krakau, der den Papstnamen Johannes Paul II.
gewählt hat.
Es war eine Sensation.
Zum ersten Mal seit fast einem halben Jahrtausend ist ein Nicht-Italiener zum Papst gewählt worden und darüber hinaus ein Kirchenfürst aus einem kommunistisch regierten Land Europas.
Was das politisch bedeutet, darüber später mehr.
Jetzt aber zuerst nach Rom, wo vor kurzem, nach einer gemeinsam von Papst Johannes Paul II.
mit den Kardinelen zelebrierten Messe, das Papst-Wahl-Konklave zu Ende gegangen ist.
Alfons Dalma.
Vor kurzem ist in der Sixtinischen Kapelle die Danksagungsmesse zur Wahl des neuen Papstes zu Ende gegangen.
Damit ist auch das Konklave abgeschlossen.
Die 111 Kardinäle sind gerade im Begriff, den Apostolischen Palast zu verlassen und nach vier Tagen in ihre römischen Wohnungen zurückzukehren.
Die ganze Aufmerksamkeit war auf die Antizrede des Papstes Johannes Paul II.
konzentriert.
Venerables fratres nostri, dilecti filii ect sanctae ecclesiae, vosque universi homines bonae voluntatis, qui aures, aures nobis praebetis.
Unum solum odo verbum inter tot alia,
statim nobis exit cum ad beati petri cathedram provecti, vobis nos ostendimus.
Est autem verbum, quod, dum e contrario eminent manifesto angustiores fines facultatum nostrarum et persone humana.
Die alles beherrschende Note dieser Ansprache nach dem Gottesdienst war das Bekenntnis zur Kontinuität in der Kirche, nicht nur im Sinne der drei Vorgänger auf dem päpstlichen Thron, deren Namen er selbst auch trägt, sondern auch in der betonten Berufung auf die beiden vatikanischen Konzile, das erste von 1871 und das zweite in diesem Jahrhundert.
Kein Zweifel wurde aber darüber gelassen, dass die Entscheidungen des letzten Konzils konsequent verwirklicht werden.
Der polnische Papst berief sich auf die erst vor so kurzer Zeit erfolgte Antrittsrede seines Vorgängers und bestätigte die Gültigkeit ihrer Aussagen.
Hik et nunk, auch jetzt und heute.
Er legte aber besondere Akzente auf eine Reihe von Punkten.
Auf die missionarischen Aufgaben der Kirche, auf die konsequente ökumenische Offenheit gegenüber den anderen Kirchen und Konfessionen, auf die große eigene und innere Disziplin der katholischen Kirche,
auf die Zweckmäßigkeit und Vervollkommenung der Organisation und auf die Entwicklung der Eglesiologie, der Lehre von der Kirche und ihrer inneren Verfassung.
Unter Berufung auf die Enzyklika Lumen Gentium stellte Johannes Paul II.
der Kirche die Aufgabe, sich für die Einheit der gesamten menschlichen Familie zu verwenden.
Zahlreich waren die Hinweise des neuen Papstes auf die Kollegialität, Gemeinschaft, aber auch Solidarität aller Bischöfe.
Die Kollegialität ohne Zusammenhalt verwarf er als unecht und fasste dieses Kapitel in einer lateinischen Formel zusammen, sub petro cum petro, das heißt zugleich unter der Autorität des Papstes und mit dem Papst.
Die Ansprache enthielt eine deutliche Warnung vor leichtfertigen Deutungen des Konzils und dem Ausdruck der festen Entschlossenheit, die Integrität des Glaubens zu wahren.
An die Welt richtete der Papst aus Polen eine demütige Botschaft, wie er sagte, seine Aufrufe zum Frieden, zum menschlichen Fortschritt, zur Entwicklung der Völker und zur Gerechtigkeit zu hören.
Keinerlei politische Einmischung habe er im Sinne, werde sich aber ausschließlich von religiösen und moralischen Beweggründen leiten lassen, in steter Sorge und stetem Einsatz gegen die Ungerechtigkeit und das mangelnde Verständnis unter den Menschen und Völkern.
Gedachte dabei auch des geliebten Landes Libanon, wie er sagte, das so ohne unaussprechlichen Leiden ausgesetzt ist.
Die Kirche und die Welt sind aufgerufen in einer gemeinsamen Anstrengung, sich für ein menschenwürdiges Leben überall auf der Erde einzusetzen.
Mit besonderer Bewegung setzte Johannes Paul II.
gegen Schluss seiner Rede noch zwei Akzente auf.
Unter Berufung auf das jedem Menschen innerwohnende Gefühl der Liebe zu seinem Vaterland, richtete er einen warmen Gruß der Sehnsucht und der Hoffnung an unser geliebtes Polen.
Und so dann sagt er, und wir können nicht anders, wir müssen uns in diesem entscheidenden Augenblick in unserem Gebet an die Mutter Gottes um Hilfe und Beistand wenden.
Das war die Ansprache des Papstes in ihren wichtigsten Punkten.
Ein Blick in die heutige italienische Presse und die Gespräche mit vielen Menschen vermitteln uns indessen den Eindruck, dass die italienische Öffentlichkeit und das Volk von Rom die epochale Zäsur der Wahl eines nicht italienischen Papstes nicht nur freundlich, sondern geradezu mit einer Art von Begeisterung aufgenommen haben und darin eine Bestätigung und Erhöhung der weltweiten, universalen Aufgabe und Bedeutung Roms verstanden haben und sehen.
Der neue Papst ist 58 Jahre alt.
Er wurde am 18.
Mai 1920 in Wadowice bei Krakau geboren.
Sein Vater war Arbeiter.
Karol Wojtyla studierte zunächst Philosophie und Literatur und wurde erst 1946 nach dem Krieg zum Priester geweiht.
1958 wurde er Weihbischof von Krakau.
1967, also vor elf Jahren, wurde er von Papst Paul VI.
zum Kardinal erhoben.
Er war stellvertretender Vorsitzender der polnischen Bischofskonferenz.
Über die Bedeutung der Papstwahl aus polnischer Sicht berichtet nun Ludwig Zimmerer aus Warschau.
Sich von Johannes Paul II., was seine Positionen betrifft, ein klares Bild zu machen oder ihm gar einem der Flügel der Kirche in Polen wie der Welt überhaupt zuzuordnen, fiel, solange er noch Kardinal in Krakau war, auch einige Weiten immer schwer.
Da er eine für einen polnischen Kirchenfürsten ganz erstaunliche Weltoffenheit
mit einer unbeugsamen Standfestigkeit verbindet, hielten ihn die einen für fortschrittlich, die anderen für eher konservativ.
Die einen sahen in ihm einen Mann des Ausgleichs im Verhältnis zur weltlichen Macht, die anderen betonten gerade umgekehrt, dass kaum ein zweiter polnischer Bischof in den letzten Jahren den nonkonformistischen Studenten und Intellektuellen
zu viel zuverlässigen und kontinuierlichen moralischen Halt gewährt habe, wie Karol Kardinal Wojtyla.
Wer erwartet hätte, dass der intellektuelle und weltoffene Krakauer Erzbischof, der bei aller Nationalbewusstheit auch nicht eine Spur nationalistisch ist, in ein gewisses Spannungsverhältnis zum konstitutionell sehr viel konservativeren Kardinal Wyszynski, dem Primas Polens, treten würde, sah sich bald schon enttäuscht.
Kardinal Wojtyła unternahm niemals den geringsten Versuch, Kardinal Wyszynski den mit äußerstem Nachdruck betonten Führungsanspruch streitig zu machen.
Widerspruchslos nahm er zur Kenntnis, dass in den schwierigen Jahren der Auseinandersetzung mit der Partei die polnische Kirche die starke Hand einer überragenden Führerpersönlichkeit benötigte.
Er blieb in jenen Jahren so sehr im Schatten des Bremers, dass wer vom Kardinal sprach,
fast immer nur Wyszynski im Sinn hatte.
Sein ruhiger Mangel an jedem politischen Ehrgeiz bedeutete freilich nicht, dass sich Karol Wojtyla aller über die Seelsorge und die Diözesanverwaltung hinausgehenden Aktivität enthalten hätte.
Dem katholischen Krakauer Wochenblatt zu Gottnigdorf-Schechne gegenüber, das im Primat gelegentlich zu freisinnig und modern, immer aber ein wenig zu selbstständig, zu unabhängig von der Hierarchie war,
bewahrte er als ehemaliger Mitarbeiter des Platzes eine treue und wertvolle Freundschaft.
Ohne dem genialen Gespür des Primas für die wechselnden Erfordernisse der Taktik bei jedem überraschenden neuen Schritt folgen zu können oder auch folgen zu wollen, steuerte er in aller Stille einen eher kontinuierlichen Kurs.
Er brach niemals von sich aus einen Streit mit der Partei vom Zaun.
kam der Partei aber auch niemals auf eine spektakuläre Weise entgegen.
Ihr hielt eine betonte Distanz zu den Gruppierungen der radikalen politischen Opposition und unterstützte nach Kräften alle Bestrebungen, die auf eine systematische Erweiterung der bürgerlichen Freiheiten bedacht waren.
Die schwierigen Beziehungen zwischen dem Vatikan und dem kommunistischen Osten werden mit dem aus einem kommunistischen Land kommenden Papsten
vermutlich in eine ganz neue Etappe geraten.
Als Krakauer Erzbischof hat sich Karol Wojtyla in erster Linie als ein unbestechlicher und souveräner Mann der Kirche erwiesen.
Ohne politisch dauernd mitmischen zu wollen, war er im Leben Krakaus und im Leben des ganzen Landes auf eine stille, aber eben doch unübersehbare Weise präsent.
Gegenüber einer Partei, die er, wenn auch nur in ihrer polnischen Ausgabe, seit Jahrzehnten aus nächster Nähe kennt,
ist er ohne Vorurteile, ohne Furcht, aber auch ohne Illusionen.
Wir versuchen natürlich auch jetzt noch für die Mittagssendung Kardinal König in Rom zu erreichen, aber wie Sie gerade von Alfons Dahlmer aus Rom gehört haben, ist ja das Kardinalskonglave erst vor ganz kurzer Zeit zu Ende gegangen und die Kardinäle sind auf dem Weg noch zu ihren Wohnungen in Rom.
Also wir wissen nicht, ob sich das ausgeht.
Auf jeden Fall ist dann ein Gespräch mit dem Kardinal fix eingeplant für das Abendjournal.
Zum Thema Papstwahl noch zwei Programmhinweise.
Natürlich ist auch das geplante Programm unserer Sendung Drüben, das ist das Osteuropa-Magazin des aktuellen Dienstes, verändert worden aus dem aktuellen Anlass.
Und zwar ist ein längerer Beitrag hineingenommen worden, Staat und Kirche in Polen, und zwar mit Stellungnahmen polnischer, katholischer, intellektueller und Politiker.
Drüben unser Osteuropa-Magazin, heute mit dem Schwerpunkt Wahl eines polnischen Kirchenfürsten zum Papst, heute um 20 Uhr im Programm Österreich 1.
Und noch ein zweiter Programmhinweis, FS 1 bringt ab 14 Uhr eine Aufzeichnung der Papstmesse.
Untertitel der Amara.org-Community
Und diese Musik, meine Damen und Herren, war eine Brücke, denn in dieser Zeit wurde mir soeben Kardinal König ins Studio hineingeschaltet, mit dem ich jetzt telefonisch verbunden bin.
Die erste Frage, Herr Kardinal, wie würden Sie die Wahl und die vielleicht doch zumindest für Laien sensationelle Wahl eines polnischen Kirchenfürsten, eines Mannes aus der Kirche eines osteuropäischen Staates zum neuen Papst, wie würden Sie das beurteilen?
Ich komme aus dem Wartekamm zurück für die Wähler, das heißt also für die Kardinäle im Konglave.
Ist das Ergebnis selbst am Schluss überraschend gekommen.
Und was wir bis jetzt gehört und gesehen haben von dem neuen Papst war sehr eindrucksvoll.
Ich selbst begrüße es sehr.
Ich glaube, das ist der rechte Mann am rechten Platz für eine sehr schwierige Aufgabe, aber mit besonderem Talent.
Ihr Name, Herr Kardinal, ist ja auch genannt worden mit den Namen von Kardinälen, die sozusagen Kandidaten sind für die Papstwahl.
Sie sind immer an prominenter Stelle genannt worden, wo es darum gegangen ist, Nicht-Italiener anzuführen.
Wie beurteilen Sie aus dieser Sicht jetzt die erste Wahl eines Nicht-Italieners seit fast einem halben Jahrtausend, seit 455 Jahren?
Ja, ich bin auch der Meinung, dass es ein
ganz großes Ereignis für die Kirche und für die Welt ist.
Ich bin von Herzen froh, dass es nicht mich getroffen hat.
Ich habe ja vorher vor dem vorausgegangenen Kongress schon gesagt, dass ich aufgrund meines Alters nicht mehr glaube, in der Lage zu sein, so schwieriges Amt zu übernehmen.
Und so ist es, glaube ich,
Was bedeutet denn nun eigentlich diese Papstwahl für die Arbeit der Kirche in den kommunistischen Ländern?
Wird also diese Öffnung der Kirche, diese diplomatischen Bemühungen, die zum Beispiel durch die Reisen von Kardinalstaatssekretär Casarolli ausgelöst worden sind und die da hier sehr deutlich gezeigt haben, dass die Kirche sich bemüht, dass der Vatikan sich bemüht,
im Osten sozusagen Terrain zu gewinnen, zu einem Art Ausgleich mit den Regimen zu kommen und den Katholiken in den osteuropäischen Ländern ein besseres und einfacheres Leben zu bescheren.
Wird sich das jetzt unter dem neuen Papstglauben, Sie verstärken?
Ja, das nennt man Ostpolitik des Vatikans.
Ich kann das jetzt noch nicht beurteilen, welche Reaktion das in diesen Ländern auslösen wird.
Ich bin überzeugt, dass es in Polen eine ungeheure Begeisterung auslöst, dass ich wahrscheinlich auch die Regierung nicht verschließen kann.
Und ich nehme an, dass der neue Mann, der neue Papst, im Prinzip den Dialog auf seine Weise, seinen persönlichen Erzähnten, fortsetzen wird.
Es kann sogar sein, dass die Wahl gerade eines Mannes aus diesem Bereich
einen ganz neuen Ansatzpunkt ergibt, dass sich vielleicht ganz neue Lösungen in weiterer Zukunft abzeichnen werden.
Es ist also sehr viel an Möglichkeiten für eine
Sind Sie eigentlich näher bekannt mit dem neuen Papst?
Kennen Sie ihn persönlich näher, so wie Sie zum Beispiel den Vorgänger gekannt haben?
Und können Sie uns ein bisschen was über die Persönlichkeit des neuen Papstes erzählen?
Ja, ich kenne ihn schon sehr lange.
Ich darf sagen, dass wir seit dem Vatikanischen Konzil II sehr gut bekannt sind.
Wir hatten sehr viele Kontakte.
Einerseits, weil ich ihn in Polen wiederholt getroffen habe, erst in Wien.
Ich bin heute, oder einige Male zumindest, bei mir gewesen, auf der Durchreise vor allem nach Rom.
Und ich habe ihn auch sonst bei Kommissionen in Rom schon seit langem gekannt.
Ich kann also sagen, dass ich fast befreundet bin seit diesen vielen Jahren.
Was seine Persönlichkeit angeht, würde ich sagen, dass er eine zweifache starke Aufstehungskraft hat.
Das hat man gestern Abend schon gespürt, und vor allem heute auch morgens mit dem Professenten, mit seiner ersten Ansprache.
Er hat eine starke, religiöse, von innen kommende Ausstrahlungskraft, die die persönliche Glaubenskraft spüren lässt.
Und auf der anderen Seite eine große Menschlichkeit.
Er ist von einer überaus großen Lebenswirklichkeit sehr aufgeschlossen.
Ich würde sagen ein Mann von europäischem Format.
Das ist mein persönlicher Eindruck.
Das ist meine persönliche Schilderung, ganz gewiss.
Ich glaube, dass wir eine Bestätigung in dem bereits finden können, was sich gestern Abend so getragen hat auf der Rotscha von St.
Peter und was heute sogar, wie ich, ihm helfen können konnte.
Haben die Kardinäle also mit dem neuen Papst Johannes Paul II.
wieder einen Seelsorger gewählt, so wie es bei seinem Vorgänger der Fall war und wie man damals gesagt hatte, definiert hatte bei seinem Vorgänger?
Ja, sicher, er ist ein selbsorges, aber auf der anderen Seite auch theologisch und auch sonst in anderen Bereichen der menschlichen Kultur sehr gebildeter Mann, ein Mann eines tiefen und reichen Wissens, sodass man, glaube ich, zum Selbsorge hinzufügen muss, auch ein Mann, der sehr zeitaufgeschlossen ist und der
Situation der Zeit sehr gut kennt, er vor allem eine reiche, tiefe, theologische und literarische Bildung besitzt.
Es ist wieder ein Mann gewählt worden, der nicht in der römischen Kurie verankert ist.
Glauben Sie, Herr Kardinal, wird das zu Schwierigkeiten führen?
Ich glaube nicht.
Er spricht sehr gut Italienisch, hat sehr viele persönliche Kontakte schon seit Jahren und was man aus der Reaktion jetzt nach dem Kongave gesehen hat, die italienischen Kardinäle,
sind von vornherein zu einem Gutteil für einen Ausländer gewesen, was bei den ausländischen Kardinälen durchaus nicht der Fall war.
Die waren der Meinung, man müsse mehr die Dienste der Tradition einhalten und wiederum einen Italiener wegen der italienischen Italienischen und so weiter wählen.
Herr Kardinal König, vielen Dank für diese Telefoninformationen.
So wenige Minuten kann man eigentlich sagen nach dem Ende des Papstwahlkonglaves und auf Wiederhören.
Und kurz nochmals, meine Damen und Herren, unsere Programmhinweise.
Noch einmal gesagt, in drüben unserem Osteuropamagazin ab 20 Uhr im Programm Österreich 1 im Mittelpunkt Staat und Kirche in Polen.
Stellungnahmen prominenter polnischer Intellektueller und Politiker.
Und auch im Fernsehen heute Nachmittag eine Sondersendung auf FS1 um 14 Uhr die Aufzeichnung der Papstmesse.
Jetzt ist es in eineinhalb Minuten halb eins und wir gehen über zur österreichischen Innenpolitik.
Die wichtigsten Tagesordnungspunkte der heutigen Ministerratssitzung betrafen das Budget für das kommende Jahr, dann eine Finanzgesetznovelle und das Budgetüberschreitungsgesetz.
Die Budgetdaten sind jetzt noch geheim.
Morgen wird dann Finanzminister Andrusch das Budget in der jährlichen Budgetrede dem Parlament vorlegen.
Über die Themen im Pressefoyer nach der heutigen Ministerratssitzung berichten nun Markus Sommersacher und Hans Langsteiner.
Wieder einmal das Thema Atomkraft stand heute im Mittelpunkt des Journalistengesprächs mit Bundeskanzler Kreisky nach dem Ministerrat.
Kreisky zeigte sich entrüstet über die jüngsten Plakate der Atomkraftgegner und auch der ÖVP zur Volksabstimmung am 5.
November.
Denn wie komme ich eigentlich dazu, dass auf einem riesigen Plakat falsche Dinge behauptet werden von der ÖVP, die im Parlament ist?
Es ist ja nicht wahr, dass das Zwentendorf in Gang gesetzt wird, ohne dass alle Sicherheitsmaßnahmen ergriffen sind.
Das ist ja nicht richtig.
Die Volksabstimmung ist eine politische
Bestätigung, aber das enthebt die Regierung nicht, alle Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.
Der ÖVP hat vorgeschlagen, eine große Prüfungskommission von unabhängigen Leuten einzusetzen.
Das ist geschehen.
Diese Kommission wird letzten Endes ihr Wort noch zu reden haben.
Also das ist eine falsche Information der Öffentlichkeit.
Natürlich hat die Frau Schmidt das ganze Plakat übernommen, wie es ist.
Das ist doch ein Trick gewesen, das sieht ja jeder.
Jede Behauptung auf dem Plakat ist falsch.
So soll eine große Partei nicht arbeiten.
Es sollte daher zur Orientierung eine Fernsehdiskussion stattfinden, forderte der Kanzler und nannte auch schon genaue Vorstellungen über die Rahmenbedingungen dafür.
Die Diskussion sollte etwa zwei Stunden dauern.
Als Teilnehmer wären er selbst, Handelsminister Staribacher und ÖGB-Präsident Benja vorstellbar.
Auf der anderen Seite könnten ja ÖVP-Chef Taus, ein Energiefachmann der Volkspartei und ein Vertreter der Wirtschaft teilnehmen.
Dazu auf jeder Seite je zwei Experten.
Ob auch prononcierte Atomkraftgegner eingeladen werden könnten, wurde Kreisky gefragt.
Bei einer anderen, da müsste man eine weitere machen.
Ist ja auch kein Malheur, wenn eine Abstimmung ist, kann man ja häufiger diskutieren.
Aber das geschieht ja eh, ne?
Bei solch einer Fernsehdiskussion hätte man dann endlich Gelegenheit, das Ganze auszudiskutieren.
Zur Orientierung und Beurteilung, sagt die Kreisky.
Und zur Aufklärung.
In Wirklichkeit weiß doch jeder, um was es geht.
Die gesamte Wirtschaft ist für die Gangsetzung und Inbetriebnahme von Zwenten, bis auf kleine Ausnahmen.
Jeder sagt seinem unter vorgehaltener Hand und in Wirklichkeit läuft die ÖVP-Propaganda auf Hochtouren, obwohl sie erklärt haben, sie werden keine Empfehlung geben.
Das ist ja ein Doppelspiel, das entsprechend enthüllt werden muss.
Handelsminister Josef Starrybacher äußerte sich nach Bundeskanzler Kreisky zu jener Passage im ÖVP-Plakat über die Volksabstimmung, in der die Ansicht vertreten wird, dass bei einem Nein zu Zwentendorf das Atomkraftwerk unter Ersparnis der Mittel für Atommüllagerung in ein kalorisches Kraftwerk umgebaut werden könnte.
Dazu der Handelsminister.
Fachleute und zwar übereinstimmend alle Energetiker sagen, dass man selbstverständlich alles umbauen kann.
Nur kommt das also wesentlich teurer, als wie wenn man gleich ein neues Kraftwerk baut.
Wenn also der Herr Zwenkendorf die Volksabstimmung ein Nein ergibt und das daher nicht in Betrieb genommen werden kann,
dann bedeutet das, dass es eingemottet werden muss.
Es ist ganz unmöglich, dass man es umbaut, weil es, und ich werde das im Einzelnen noch nachweisen, wenn Sie wollen, jedwäger Umbau teurer käme und in Wirklichkeit dann die Folgekosten, die Betriebskosten wesentlich höher sind, als wie wenn man gleich ein neues Kraftwerk baut.
Außerdem stelle sich bei einem Umbau die Frage, woher Kohle, Gas oder Öl für das kalorische Kraftwerk und vor allem mit welchen Mitteln diese Brennstoffe beschafft werden sollten, sagte Starrybacher.
Ganz abgesehen von der Frage der Folgekosten.
Die Folgekosten sind verheerend, weil die Strompreise wesentlich höher liegen.
Der Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts auf der Technischen Hochschule, Professor Bauer, hat uns Unterlagen jetzt geliefert, wo sich herausstellen würde, dass das Strompreis
Mindesterhöhungen von 50 Prozent gegen den jetzigen Strompreis gebe.
Das wird jetzt noch einmal genau geprüft.
Ich werde das nächsten Montag in meinem Pressefrühstück vorstellen.
50 Prozent käme der Strompreis teuer als der Strompreis, der vom Kernkraftwerk bezogen werden kann.
Zweites Hauptthema des Pressefoyers, die wieder heiß gewordene Beamtenfront.
Letzte Woche war ja die ÖVP-dominierte Beamtengewerkschaft aus dem Anfang Oktober erzielten Gehaltsübereinkommen ausgeschert und hatte den Wunsch nach weiteren Verhandlungen deponiert.
Gestern fanden darüber bis in die Nacht hinein Gespräche zwischen Gewerkschaftsvertretern und Beamtenstaatsräte der Löschnag statt, von Löschnag heute als Gedankenaustausch bezeichnet.
Löschner und Kreisky betonten heute übereinstimmend, an die Wiederaufnahme von Gehaltsverhandlungen sei nicht gedacht.
Kreisky ergänzte, ihm seien zwar direkte Streikdrohungen der Beamten nicht zu Ohren gekommen, er könne sich jedoch generell Gehaltsgespräche unter dem Druck von Drohungen nicht vorstellen.
Wie er das Vorgehen der Beamten politisch qualifiziere, wurde Kreisky gefragt.
Seine Antwort zeigte Zurückhaltung.
Die Beamtengewerkschaft werde von Herren der ÖVP geführt, mehr wolle er dazu nicht sagen.
Die Beamtengewerkschaft ihrerseits wird ihre weitere Marschrichtung bei einer Zentralvorstandssitzung am kommenden Montag abstecken.
Einen Tag vor seiner Budgetrede im Parlament, die Aufschluss über das nächstjährige Budgetdefizit bringen wird, legte Finanzminister Vizekanzler Andrusch heute im Ministerrat zwei Gesetze vor, die noch Ausweitungen des heurigen Defizits um insgesamt 9 Milliarden Schilling betreffen.
In einer Finanzgesetznovelle wird die Abdeckung dieser Ausweitung durch Kreditaufnahmen geregelt.
Ein Budgetüberschreitungsgesetz nennt die Brocken, die dem Finanzminister die größten Löcher in seinen Säckel gerissen haben.
500 Millionen Schilling für den Brotpreisausgleich und 430 Millionen Schilling für Milchpreisstützungen.
Soweit unser Bericht von der heutigen Regierungssitzung und damit zurück zum Studio des Mittagjournals.
Hans Langsteiner und Markus Sommersacher waren die Reporter und weiter zum Thema Budget.
Denn die österreichische Volkspartei hat heute bei einem Pressegespräch in Wien einen Tag vor der Budgetrede des Finanzministers im Parlament ihre Vorstellungen präsentiert, wie man anders und ihrer Meinung nach besser als die Sozialisten den Staatshaushalt erstellen sollte.
Erarbeitet wurde diese Budgetalternative von einem Expertenteam unter dem Vorsitz des Innsbrucker Universitätsprofessors André.
Er sowie ÖVP-Wirtschaftssprecher Keimel und Parteichef Tauß erläuterten das Konzept heute Vormittag vor der Presse.
Erich Aichinger.
Bereits ein Jahr vor den Nationalratswahlen, so betonte heute ÖVP-Obmann Tauß, will die Volkspartei die Österreicher nicht im Unklaren lassen, wie sie, sollte sie die Regierungsverantwortung übernehmen, das Budget machen würde.
Ausgangspunkt für die Überlegungen ist die Kritik an den derzeitigen Verhältnissen.
Etwa, dass sich das Budgetdefizit seit 1970 versechsfacht hat.
Oder dass der Anteil an Steuern und steuerähnlichen Abgaben am Bruttonationalprodukt bereits 41 Prozent beträgt.
Parteichef Taus.
Ich glaube es ist allgemein gut geworden, dass in Österreich seit Jahren
die Budgetpolitik aus dem Kurs gelaufen ist.
Und zwar nicht nur aus dem Kurs gelaufen ist, weil es eine Krise gegeben hat, sondern auch aus dem Kurs gelaufen ist, weil unserer Meinung nach einfach budgetpolitische Fehler gemacht wurden und das Verteilungssozialismus aus Freude an den vollen Kassen, die er nach 70 übernommen hat, ein bisschen des Guten zu viel getan hat und einfach aus, ich möchte sagen, aus der
aus dem Überziehen der Budgetpolitik in den ersten zwei, drei, vier Jahren sozialistischer Mehrheit in Österreich eigentlich nicht mehr herausgekommen ist und die volle Umfang und die volle Schärfe dessen, was hier in den acht Jahren der sozialistischen Regierung budgetpolitisch angerichtet wurde, ja erst so im Jahr 75 richtig deutlich geworden ist.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Wirtschaftssprecher Keiml, wenn er unterstreicht, dass mehr Solidität notwendig wäre.
Es gehört, wie wir heute schon gehört haben, Solidität und Seriosität dazu aufzeigen für die Bevölkerung.
Und das beginnt mit dem Ende der Sprachmanipulation, wenn ich daran denke, dass vor dreiviertel Jahr der Finanzminister plötzlich aus dem Budgetdefizit einen Ausgabenüberschuss machte.
Das ist eine Positivbesetzung eines grausamen Begriffes, weil Überschuss ist für die Bevölkerung etwas
ob etwas Positives.
Da hat er erklärt, wir haben einen Ausgabenüberschuss.
Damals hat er noch gesprochen von 40 Milliarden Schilling.
Für das 78-Jährige werden wir froh sein müssen, wenn wir wieder wie die Jahre vorher auch schon mit 20 Prozent mehr als mit 50 Milliarden auskommen werden.
Nach 2 Milliarden dann weniger.
Dann kommt der Erfolg.
Jetzt reden wir von unter 50 Milliarden und verkaufen es dann wieder mit großem Erfolg.
Genau 47, 48 Milliarden.
Die insgesamt 40 Seiten starke Studie geht davon aus, dass die ÖVP die beiden nächsten Nationalratswahlen gewinnt und vor allem den Zeitraum bis 1984 für eine Sanierungsphase des Staatshaushaltes zur Verfügung hätte.
Das sind schon energische Maßnahmen notwendig.
Und es ist nicht alles Eitelworn.
Wir können nicht allen versprechen, dass wir zwar sparen werden, aber dass überhaupt nichts geschieht.
Wir werden sparen auf der einen Seite und es wird nichts reduziert auf der anderen Seite.
Die Ausgaben werden munter weiter steigen und trotzdem wird man also munter sparen und irgendein Deus ex machina hat dann das Budget saniert.
Also ich bitte von einer solchen Vorstellung sich zu lösen.
Rahmen für die Budgetalternative der ÖVP sind folgende Positionen.
Ein reales Wachstum von etwa 4% pro Jahr müsse erreichbar sein.
Ebenso, dass die Preissteigerungsrate im Jahr 4% nicht übersteigt und die Budgetausweitung im Jahr von bisher etwa 10% auf 6% gedrosselt werden kann.
Von insgesamt 14 in dem Konzept aufgezählten Schwerpunkten hob Taus heute beim Pressegespräch vor allem folgende hervor.
Wir haben hier die Meinung vertreten, dass natürlich im personellen Bereich eingespart werden muss.
Nicht bei Gehältern und Löhnen insoweit, dass man etwas sagt, man kürzt oder alle derartigen Dinge, gar nicht.
Sondern wir haben selbst die Annahme im Bereich des öffentlichen Dienstes getroffen, dass die Gehälter im öffentlichen Dienst in etwa in der Höhe steigen werden, wie im privatangestellten Bereich.
Wir haben die zweite Annahme dabei, das zweite Ziel dabei, dass von dem natürlichen Abgang im Jahr, der etwa drei Prozent, drei bis vier Prozent, je nachdem, schwankend beträgt, dass hier einfach ein Prozent, ein Prozentpunkt davon nicht mehr ersetzt wird.
Um auch gleich diesen Punkt zu sagen.
Wir sind der Auffassung, dass man in der Periode, die wir hier genannt haben, das Bundestheaterdefizit halbieren muss.
Wir sind der Auffassung, dass man die Schulbuchaktion grundlegend ändern muss und wir sind der Auffassung, dass man die Rationalität des Vorgehens in der Verwaltung verstärken muss, um das deutlich zu sagen, ein Gesetz ohne eine fundierte Kostenschätzung die Bestandteil dieses Gesetzes ist.
kann das Parlament nicht mehr passieren und es soll insgesamt gesehen mehr Rationalität, mehr Ablaufs-Rationalität, Rationalisierungsideen in die öffentliche Verwaltung mit hineingetragen werden.
Was unter Einsparungen, größerer Wirtschaftlichkeit, Rationalisierung etc.
konkret zu verstehen ist, erläutert der Vorsitzende des ÖVP-Budget-Experten-Teams, Universitätsprofessor André.
Die Post hat also sozusagen einen physikalischen Zweig, da werden also die Briefe von Hand ausgetragen.
Das ist eine Sache, die wird unweigerlich immer viel teurer werden.
Und dann gibt es einen Zweig, der hat ungeheure Rationalisierungsreserven noch in sich, die ganze elektronische Abteilung.
Und wir hatten in Österreich eine richtige Gesetzgebung, die sagte, wir wollen das trennen.
Und gewissermaßen die Gewinne aus der elektronischen Abteilung dort wieder investieren, bis gewissermaßen das Marktgleichgewicht hergestellt ist.
Und dafür lieber die andere Seite, die tatsächlich teurer ist, auch teurer machen.
Das würde zu einer Umsteuerung führen.
Das heißt, auf die Dauer würde tatsächlich jeder telefonieren können, bis hin zu Telekopieren und dergleichen mehr.
Wenn er dann einen Brief schreiben will mit aller Gewalt, dann wird das eben ein teurer Spaß.
Und da würde ich sagen, das kann man auch ruhig zumuten, denn Liebesbriefe enthalten also eine hohe Nachfrageelastizität, nicht?
Und Geschäftsbriefe ebenfalls.
Und die Idee mit Alten und Kranken und Kindern, die stimmt ja nicht, die können ja vielfach gar nicht schreiben und manchmal auch nicht lesen, nicht?
Sondern die können sicher am ehesten telefonieren.
Und der Bergbauer ganz genauso, der braucht sich dann seine Post nicht unten abzuholen, nicht in einem mühsamen Weg durch den Tiefschnee, sondern der kriegt ein Telefon auf den Hof gelegt.
Und in dieser Richtung stelle ich mir also die Dinge vor, dass wir die Möglichkeit des technologischen Zeitalters voll ausnützen und uns nicht klammern an irgendwelchen überholten, an terminale überholten Strukturen.
der Führer der großen Opposition Taus zusammenfassend, Österreich müsse längerfristig wieder Niedrigsteuerland werden, das Investitionsklima müsse verbessert werden, das heute vorgelegte Budgetkonzept sei jedenfalls das Fundament einer geschlossenen wirtschaftspolitischen Kurskorrektur.
Ein Technologiekonzept werde demnächst folgen.
Alternative Budgetvorstellungen der ÖVP, es berichtete Erich Aichinger.
In einer Vorstandssitzung nahm heute der österreichische Gewerkschaftsbund zu einer Reihe von aktuellen innenpolitischen und wirtschaftspolitischen Fragen Stellung.
Insbesondere begrüßte der ÖGB die Maßnahmen der Bundesregierung zur Senkung der Inflationsrate und zur Verbesserung des Wirtschaftswachstums.
Darüber hinaus wurde auch die gestrige währungspolitische Entscheidung gegenüber der D-Mark vom ÖGB gut geheißen.
Im Mittelpunkt der Beratungen des Vorstands stand aber noch einmal die Volksabstimmung am 5.
November über die friedliche Nutzung der Kernenergie.
Hören Sie dazu das folgende Gespräch, das Johannes Fischer mit ÖGB-Präsident Anton Benja führte.
Herr Präsident, Benja, der ÖGB hat heute seinen letzten Bundesvorstand vor der Volksabstimmung am 5.
November.
Er spricht sich neuerlich für die Sicherung der Energieversorgung mit Kernenergie unter Berücksichtigung optimaler Sicherheitsregelungen in den nächsten Jahren aus und ruft außerdem auf, bei der Volksabstimmung teilzunehmen.
Ohne Empfehlung ja oder nein.
Befürchten Sie eine geringe Wahlbeteiligung am 5.
November?
Das kann man nicht sagen, aber bitte sicher, es ist eine Volksabstimmung.
Wir wissen nicht, wie die Bevölkerung bereit ist, zur Wahl zu gehen.
Wir tun das für unsere Mitglieder.
Meine Schätzung, schätze ich, werden vielleicht 60 bis 70 Prozent der Wähler zur Wahl gehen.
Sollte die Wahlbeteiligung unter 60 Prozent abrutschen, Herr Präsident, was wäre dann?
Würde ein Ergebnis, das auch bei einer Wahlbeteiligung von unter 60 Prozent zum Beispiel zustande kommt, überhaupt zum Tragen kommen?
Wer von seinem Wahlrecht nicht Gebrauch macht und sich nicht entscheidet, ist dem, was eine Mehrheit, ganz gleich unter welchen Umständen sie zusammenkommt, eben als richtig empfindet.
Er hat ja das Recht und er kann sich ja, wenn er eine Meinung hat, zum Wahllogar begeben.
Die Überlegung ist prinzipiell richtig.
Trotzdem gibt es für Sie oder gibt es auch für den ÖGB eine Grenze der Wahlbeteiligung, unter der zum Beispiel das Ergebnis nicht mehr repräsentativ ist?
Nein, für uns gibt es das nicht.
Seit einigen Tagen gibt es auf der politischen Ebene dieser Auseinandersetzung
einen neuen Aspekt.
Die ÖVP ist praktisch auf ein Nein gerutscht, indem sie sagt, Zwentendorf kann man auch umbauen.
Wenn man mit Nein stimmt, es sei also nicht so, was der Gewerkschaftsbund immer wieder sage, dass das Werk verrotten müsse, sondern dass man es umbauen könne.
Wie stehen Sie dazu?
Ich glaube ein Teil der ÖVP, vor allem ihr Bundesparteiobmann, versucht jetzt auf ein Ja einzukommen.
Nicht, weil es ja nicht angenehm ist, dann ganz einfach von seiner Meinung abzurücken.
Ja, wenn wir niedrige Stromkosten haben wollen, um eben von den Exporten auf Erdöl, Erdgas abhängiger zu werden, dann werden wir nicht ein Werk umbauen, um dann höhere Stromkosten aus diesem Werk zu bekommen, als wir sie sonst haben.
Und zusätzlich kommt ja,
Wir wollen ja, nachdem wir befürchten, dass Erdöl teurer und knapper wird, wollen ja in die Zukunft hineinreichend einen neuen Energieträger und das ist eben die Kernenergie.
Da gibt es aber auch die Argumentation, dass man sagt, diese 4 oder 5 Milliarden wären jedenfalls noch billiger als die Kosten für die Abfallbeseitigung.
darf ich Ihnen sagen, das sind jetzt Spekulationen und das sind jetzt Kostenrechnungen um der Bevölkerung, nachdem man sehr deutlich sieht, die Bevölkerung weiß, dass erstens die Argumente, die man verwendet hat, ein solches Werk, das kann explodieren, radioaktive Versorgung,
Alles hat man hineingegeben.
Die Bevölkerung erkennt sehr deutlich, wenn über 200 Werke laufen, über 300 im Betrieb sind, dass das ja auf der Welt heute ein Energieträger ist, um den man nicht herum kann.
Und jetzt versucht man mit diesen kleinen Dingen der Bevölkerung etwas einzureden, um eben die Meinung, die man in der Öffentlichkeit gegenüber Wirtschaftlern und Technikern nicht gut verkaufen kann, auf diese Art zu verkaufen.
Noch einmal zu der Wahlbeteiligung.
Wie ist Ihre Einschätzung heute, drei Wochen vor dieser Volksabstimmung, wird es eine deutliche Pro-Mehrheit für Zwentendorf Ihrer Ansicht nach geben?
Ich schätze von denen, die dort zur Wahl gehen, werden etwa 55 bis 60 Prozent für Ja stimmen.
Die letzten Wahlen in Wien, Herr Präsident, haben gezeigt, dass eine geringe Wahlbeteiligung entgegen früheren Prognosen nicht immer der SPÖ nützen muss.
Befürchten Sie nicht, dass eine geringe Wahlbeteiligung bei der Volksabstimmung auch dem SPÖ-Standpunkt schaden könnte?
Darf ich sagen, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
In Wien, glaube ich, sagen zu können, war die Bevölkerung der Meinung,
dass wir ja so gut liegen, die Sozialisten so gut liegen, dass wir eine so starke Mehrheit haben, dass es bei dem einen oder anderen nicht unbedingt auf seine Stimme ankommt.
Das war so eine Einschätzung, gefühlsmäßig.
Ganz ein anderes Themengebiet, die Beamten sind mit ihrem Erreichten zustande gekommen des Gehaltsabschlusses nicht ganz zufrieden mit den 4,2 Prozent.
Es gab heute Nacht noch Diskussionen zwischen Beamtengewerkschaft und Staatssekretär Löschnerk.
würde einen eventuellen Streik der Beamtengewerkschaft der ÖGB unterstützen?
Ich kenne das Ergebnis dieser Gespräche nicht.
Ich glaube nur, dass die Gewerkschaft der öffentlich Bediensteten gut beraten wäre, wenn sie dieses Anbot annehme, denn es scheint mir mehr ein politischer Aspekt hinter deren Versuch der Ablehnung als ein tatsächlich begründeter gewerkschaftlicher zu sein.
Eine Gewerkschaft ist autonom.
Natürlich wird gefragt wegen des Streiks, aber wenn dort Beschlüsse gefasst werden, können wir nicht gegen die Beschlüsse eines Haupt- oder Zentralvorstandes etwas unternehmen.
Wir können nur eines zu sagen, dort wo es in lebenswichtigen und für den Staat wichtigen Sparten geht, muss eine Lösung gefunden werden, dass niemand zu Schaden kommt.
Das Gespräch mit ÖGB-Präsident Benja führte Johannes Fischer.
Seit Dezember 1970 legt die Bundesregierung alljährlich den sogenannten Sicherheitsbericht vor, der anhand statistischer Unterlagen einen Überblick über die Kriminalität in unserem Land bietet.
Der von Innen- und Justizminister gemeinsam erstellte Bericht fasst darüber hinaus die Tätigkeit der österreichischen Strafrechtspflege und die Maßnahmen zur Verbesserung der inneren Sicherheit zusammen.
Von der Pressekonferenz von Innenminister Lanz meldet sich jetzt Leopold Esterle.
Ein genereller, wenn auch nur leichter Rückgang aller strafbaren Handlungen, ein massiver Stop von Banküberfällen, aber eine recht deutliche Steigerung des Anteils jugendlicher Täter am kriminellen Geschehen, das sind, kurz gefasst, die markantesten Aussagen des heute präsentierten Sicherheitsberichtes für 1977.
Im Detail weist der Sicherheitsbericht für das vergangene Jahr bei der Gesamtzahl aller strafbaren Handlungen in Österreich gegenüber dem Jahre 1976 eine mit dreizehntel Prozent leichtfallende Tendenz auf.
Innenminister Lanz im Detail.
Die Verbrechenskriminalität im Jahre 1977 ist um 13,3 Prozent zurückgegangen.
im Vergleich dazu von 5 auf 76, also im Jahr vorher um 6,7 Prozent.
Das heißt, die Verbrechenskriminalität hat neuerlich und stärker als vorher
Detailliert gibt sich in dieser Deliktgruppe nach der trockenen Statistik folgendes Bild.
Gegenüber 1976 gab es im Vorjahr um 14% weniger Verbrechen gegen fremdes Vermögen und um 7,5% weniger Verbrechen gegen Leib und Leben.
Die Relativität dieser Zahlen lässt sich allerdings an zwei Beispielen sehr treffend darstellen.
Gab es im Vorjahr um zwei Sexualmorde mehr, sank die Zahl der Raubmorde um zehn Fälle, was für die Statistik gleich eine Abnahme von mehr als 43 Prozent bedeutet.
Interessantestes Detail aus der Deliktgruppe Verbrechen gegen fremdes Vermögen.
Der kriminelle Griff nach dem Statussymbol des Österreichers, dem Auto, hat offensichtlich aufgrund der Vollmotorisierung an Attraktivität verloren.
So ist der Autodiebstahl um 20 Prozent zurückgegangen.
Mit Stolz verweist der oberste Ordnungshüter auch auf Erfolge auf einem anderen Gebiet.
Standen im ersten Halbjahr 1977 noch eine Serie von Bankrauben im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, brachten massive Vorbeugungsmaßnahmen der Polizei und der Geldinstitute diese Entwicklung relativ unter Kontrolle.
Die Zahlen beweisen es.
kam es bis zum Stichtag 30.
Juni 1977 noch zu 52 Raubüberfälle auf Banken, gab es in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres nur mehr 17 Überfälle auf Geldinstitute.
Mäßiger Erfolg war der Polizei im Vorjahr bei der Bekämpfung der Suchtgiftdelikte beschieden.
Insgesamt weist die Statistik mehr als 2600 Fälle aus, was einer Steigerung um 6% entspricht.
Allerdings hat hier der Konsum in einem stärkeren Maße zugenommen als das schwerere Delikt des Handels mit Suchtgiften.
Alarmierend ist auch eine andere Entwicklung.
die Zunahme jugendlicher Straftäter.
So entfielen im Vorjahr auf je 100.000 jugendliche Einwohner mehr als 3.800 jugendliche Tatverdächtige oder in Prozenten ausgedrückt der Anteil der 14- bis 18-Jährigen an kriminellen Handlungen stieg um 4,4 Prozent.
Als typisch für die Jugendkriminalität weist der Sicherheitsbericht Delikte gegen fremdes Vermögen auf.
So war im Vorjahr jeder zweite Dieb von Motorrädern, Kraftfahrzeugteilen oder Zeitungsständerkassen unter 18 Jahren alt.
Brutale Übergriffe Jugendlicher gegen Leib und Leben lassen sich aus den statistischen Zahlen allerdings nicht nachweisen.
Gegenüber 1976 wurden in dieser Deliktgruppe nur zwei Tatverdächtige mehr angezeigt.
Innenminister Lanz nun zu den Aufklärungsquoten.
Erfreulich ist am Sicherheitsbericht 77 Teil Innenressort, dass
Wie erneuerlich nach einigen Jahren des Rückgangs in der Aufklärungsquote hat es ja im vorigen Jahr bereits einen einprozentigen Anstieg der Aufklärungsquote gegeben und jetzt ist die Aufklärungsquote aller Verbrechen gestiegen und zwar um 2,6 Prozent gegenüber 1976.
Ich glaube, das zeigt besser als viele Worte, dass auch die Effektivität, die Schlagkraft der Exekutive zugenommen hat.
Die Verbesserungen der Aufklärungsquoten führt Lanz auf die verbesserte technische Ausstattung und auf die Aufstockung des Personalstandes bei der Sicherheitswache und im Kriminaldienst um jeweils drei beziehungsweise zwei Prozent zurück.
Soweit erste Eindrücke von der Pressekonferenz des Innenministers, die derzeit noch im Gange ist und damit zurück zum Funkhaus.
Mit dem juristischen Teil des Sicherheitsberichts 1977 werden wir uns im Abendschanal beschäftigen.
Nur noch zu einem Beitrag unserer Kulturredaktion, die größte Buchausstellung der Welt, die Frankfurter Buchmesse, wird heute Abend eröffnet.
Konrad Sobel berichtet.
Informationsstand des Weltgeistes wurde die Frankfurter Buchmesse einmal genannt.
Als sie 1949 erstmals nach dem Krieg ihre Pforten öffnete, waren hier rund 200 Verlage mit etwa 2000 Titeln versammelt.
Heute, 30 Jahre später, gibt es nach einem kontinuierlichen Wachstum Zahlen der Superlative.
5.098 Verleger aus 77 Nationen, das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr, präsentieren auf 70.000 Quadratmetern an die 300.000 verschiedene Bücher, darunter fast ein Drittel Neuerscheinungen.
Angesichts eines solchen unübersichtlichen Mammutangebots hatte man sich schon 1976 entschlossen, der Buchmesse alle zwei Jahre ein Leitthema zu geben, um damit dem Publikumsinteresse zumindest einen Schwerpunkt anzubieten.
Damals war es die Literatur Lateinamerikas, heuer fiel die Wahl auf das Thema Kind und Buch.
Das umfangreichste Rahmenprogramm, das es je in Frankfurt gab, ist dazu geplant.
Viele dieser Veranstaltungen werden auch ins kommende Jahr, das ja von der UNESCO zum Jahr des Kindes ausgerufen wurde, hineinwirken.
So zum Beispiel wird die Welt-Kinderbuch-Ausstellung Printed for Children mit 3000 Titeln aus 70 Ländern von Frankfurt nach Paris und dann nach New York weiter wandern.
Außerdem gibt es Ausstellungen von preisgekrönten Jugendbüchern, von antiquarischen Kinderbüchern, das älteste Stück ist ein christlich Radbüchlein für Kinder aus dem Jahre 1535, die Ausstellung Dritte Welt im Deutschen Kinderbuch sowie eine Modellbibliothek für Kinder und Jugendliche.
Weiters Diskussionen zwischen Kindern und Trägern des Deutschen Jugendbuchpreises, Autorenlesungen, die Produktion einer Messezeitung durch Schüler und mehrere Wettbewerbe.
Das österreichische Unterrichtsministerium wird das Medienverbundprojekt Buchpartner des Kindes vorstellen.
Die Dänen bringen Bücher für blinde und andere behinderte Kinder mit.
Die Stadt Frankfurt beteiligt sich mit einem Kinderfilmfestival und einem Kinderliteraturzirkus.
Auch ein Kolloquium des Weltkirchenrates über Rassismus in Kinderbüchern und die Veranstaltungsreihe Gastarbeiter- und Kinderbuch sind hier zu erwähnen.
Insgesamt sind im Rahmen von Kind und Buch mehr als 35 Veranstaltungen vorgesehen, wobei die meisten von ihnen in einer 10.000 Quadratmeter großen Etage der Halle 8 auf dem Messegelände stattfinden.
Trotz des mediengerechten Leitthemas und des wieder zu erwartenden Rummels um die prominenten Autoren ist Frankfurt nach wie vor in erster Linie eine Handelsmesse, wo sich die Produzenten und Distributeure des Industriezweiges Buch treffen, um über Rechte, Lizenzen, Auflagen und Programme zu verhandeln.
Durch den späten Messetermin bedingt kann man allerdings annehmen, dass das große Geschäft eigentlich schon gelaufen ist.
Für viele Verleger ist daher die Messe kaum mehr als ein Gesichtsbad.
Der bekannte Verleger Neven Dumont sagte uns dazu, wie jeder fährt mit ungeheuren Erwartungen nach Frankfurt und wenn die Erwartung oder das, was man sich gewünscht oder erhofft hat, dann ausbleibt,
Dann setzt ein ganz eigenartiger Mechanismus ein.
Es sind hunderte von Verlegern versammelt, es sind Buchhändler versammelt, Kritiker.
Jeder nimmt sich und seine Rolle, die er dort spielt, enorm wichtig.
Und wenn das Eigentliche ausbleibt, dann geschieht etwas Merkwürdiges, dann beginnt die große Schaumschlägerei und ein bisschen vergleichbar mit dem, der in der Badewanne sitzt und sich ein genüssliches Bad am Samstagabend verschafft.
Ein Gegengewicht zu den allzu oberflächlichen Attraktionen wird wieder die Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels am kommenden Sonntag in der Frankfurter Paulskirche bilden.
Er geht an die schwedische Jugendschriftstellerin Astrid Lindgren.
Bereits am kommenden Freitag erhält im Kaisersaal des Römers der Stadt Frankfurt die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek den Literaturpreis der Stadt Bad Gandersheim.
Die Arbeitsgemeinschaft alternativer Verlage und Autoren veranstaltet auch wieder eine Gegenbuchmesse, an der sich mehr als 50 kleinen Verlage und Zeitschriften beteiligen.
Angesichts der zunehmenden Konzentration bei den großen Verlagen ein erfreuliches Zeichen, wenn auch sicherlich keine echte Alternative.
An die 200.000 Besucher werden jedenfalls in den kommenden sechs Tagen auf der 30.
Frankfurter Buchmesse eine einmalige Gelegenheit haben, sich ein Bild über das internationale Buchangebot dieses Jahres zu machen.
Und zum Abschluss noch einmal ganz kurz ins Nachrichtenstudio.
Vatikan.
Der neue Papst Johannes Paul II., der bisherige Erzbischof von Krakau, Kardinal Wojtyla, hat in einer sehr ersten öffentlichen Ansprache den Kardinälen und Bischöfen mehr Mitsprache in Aussicht gestellt.
Vor dem Kardinalskollegium mahnte sich der Heilige Vater auch gegen übertriebenes Reformstreben und gegen zu starken Traditionalismus.
Österreich.
Der Wiener Erzbischof Kardinal König erklärte in einem Telefongespräch, die Wahl Kardinal Wojtylas sei auch im Vatikan mit Überraschung aufgenommen worden.
Die italienischen Kardinelle sei nach dem Worten Königs allerdings von vornherein eher für einen Ausländer eingetreten.
schweben.
Die Akademie der Wissenschaften in Stockholm hat heute den diesjährigen Nobelpreis für Physik dem sowjetischen Professor Pjotr Kapica und den amerikanischen Wissenschaftlern Arno Penzias und Robert Wilson verliehen.
Kapica wurde für seine grundlegenden Erfindungen und Entdeckungen in der Tieftemperaturphysik ausgezeichnet.
Die beiden Amerikaner erhielten den Preis für ihre Entdeckung des kosmischen Hintergrundes von Mikrowellen.
Das waren also wirklich Kürzestmeldungen am Schluss des Mittagsschanals.
Die Redaktion des Schanals meldet sich dann wieder mit ausführlichen Berichten um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendschanal.