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Marker setzen in: Mittagsjournal 1978.12.19
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KI-generiertes Transkript
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Und hier ist wieder der aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal.
Am Mikrofon ist Herbert Dobrowolny.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Bevor wir zu den Nachrichten kommen, der Überblick über das geplante Programm bis 13 Uhr.
Aus Österreich berichten wir von der Sitzung des Ministerrates, von der Wahl des definitiven ORF-Generalintendanten und wir werfen einen Blick in die österreichischen Tageszeitungen.
Aus dem Bereich Wirtschaft fassen wir die Reaktion der Multis auf die von der OPEC angekündigte Ölpreiserhöhung zusammen und analysieren die Vorteile, die die österreichische Stahlindustrie aus dem wochenlangen Streik der Stahlarbeiter in der Bundesrepublik Deutschland sieht.
Die Themen aus dem Ausland, Besuch Außenminister Pars in Moskau, Versuche einer Regierungsneubildung in Teheran,
und Strompanne lähmt öffentliches Leben in Frankreich.
Im Kulturteil bringen wir schließlich noch einen Beitrag über das österreichische Filmarchiv, das derzeit die Anfänge des österreichischen Films rekonstruieren will.
Vorerst Nachrichten, verantwortlicher Chef vom Dienst Georg Schalgruber, Sprecher Günther Bahr.
Österreich
Im ORF-Zentrum am Königeberg tagt derzeit das ORF-Kuratorium, um eine Entscheidung über den definitiven Generalintendanten für die kommenden vier Jahre zu treffen.
Laut Gesetz muss zuerst versucht werden, für einen Kandidaten eine Zweidrittelmehrheit zu finden.
Ist dies nicht möglich, so wird der neue Generalintendant mit einfacher Mehrheit definitiv bestellt.
Der ÖVP-Abgeordnete Glaser schlug für einen ersten Wahlgang den derzeitigen provisorischen Generalintendanten Bacher vor.
Das Ergebnis der Abstimmung, 17 Stimmen für Bacher, eine Stimmenthaltung, 12 gegen Bacher.
Dies ergibt keine Zweidrittelmehrheit.
Unter Vorsitz von Bundeskanzler Krajski findet heute wieder die wöchentliche Ministerratssitzung statt.
Auf der Tagesordnung stehen unter anderem eine Vorlage über den Transport gefährlicher Güter auf die Straße sowie ein Rechtshilfeabkommen mit Polen.
Frankreich.
Eine Strompanne hat heute Vormittag das öffentliche Leben in Paris und weiten Teilen Frankreichs völlig lahmgelegt.
In der Hauptstadt stehen die Untergrundbahnen still, auf den Straßen sind die Verkehrsampeln ausgefallen.
Ein Verkehrschaos von unvorstellbaren Ausmaßen war die Folge.
Tausende Menschen sind in Aufzügen blockiert.
In den Krankenhäusern mussten die Notstromaggregate angeworfen werden.
Nur der Osten, Norden und Teile des Westens Frankreichs sind von dem Stromausfall nicht betroffen.
Diese Regionen werden mit deutschem oder belgischem Strom versorgt.
Nach Angaben der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft ist im Ostern eine Hochspannungsleitung wegen Überlastung ausgefallen.
Dies bewirkte eine Kettenreaktion.
Zu dem überdurchschnittlichen Stromverbrauch soll in erster Linie der plötzliche Kälteeinfall geführt haben.
Nahe Ostern, Vereinte Nationen.
Die UNO-Vollversammlung in New York hat in der Nacht auf heute drei Resolutionen zum Nahostproblem beschlossen.
Darin wird das Recht aller aus den von Israel seit 1967 besetzten Gebieten geflohenen Menschen bekräftigt, in ihre Heimat zurückzukehren.
Israel wird aufgefordert, die Rückkehr von Flüchtlingen in den Gaza-Streifen zu ermöglichen.
Verurteilt werden außerdem die Annexion von Teilen der besetzten arabischen Gebiete und die Errichtung neuer jüdischer Siedlungen in diesen Territorien.
Zwölf Angehörige der nationalreligiösen Bewegung Israels Gush Emunim sind heute Vormittag vor der Residenz von Ministerpräsident Begin festgenommen worden.
Sie hatten gegen die Vereinbarungen von Camp David und für eine sofortige Wiederaufnahme der jüdischen Siedlungsgründungen in Westjordanien demonstriert.
In der Knesset, dem Parlament in Jerusalem, findet heute Nachmittag die Debatte über die Ablehnung Israels der jüngsten ägyptischen Vorschläge und über die Kritik an der amerikanischen Haltung statt.
Die israelische Presse hält das Abstimmungsergebnis zugunsten der Politik Begins übereinstimmend für gesichert.
Der israelische Außenminister Dayan hat gestern Abend in einem Fernsehinterview erklärt, die Friedensverhandlungen mit Ägypten befänden sich in einer Sackgasse.
In Kairo wiederholte Vizepräsident Mubarak die Forderung Ägyptens, dass ein Friedensabkommen mit Israel mit den Kernfragen des Nahostproblems verbunden werden müsse.
Iran.
Shah Reza Pahlavi hat in einem Gespräch mit dem ehemaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister unter Mossadegh Sardeghi die Möglichkeit der Bildung einer neuen zivilen Regierung erörtert.
Sardeghi soll sich für eine Antwort auf das Angebot des Monarchen eine Frist von zwei Wochen vorbehalten haben.
Angeblich hat der Shah mehreren Vorschlägen des 73-jährigen Politikers hinsichtlich der Verfassung zugestimmt.
Sardeghi war nach dem Sturz Mossadeghs zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Vor 15 Jahren zog er sich aus dem politischen Leben zurück und lehrte an der Universität von Teheran Soziologie.
50 Piloten der Fluggesellschaft Iran Air haben heute angeblich ihre kollektive Kündigung eingereicht.
Mit dieser Aktion protestierten sie gegen die Entlassung von sechs Piloten und etwa 20 Technikern des Flugunternehmens, die an einem Streik beteiligt waren.
Der im Exil in Frankreich lebende iranische Schiitenführer Khomeini hat in einem Zeitungsinterview erklärt, Sondereinheiten der israelischen Streitkräfte schützten in Zusammenarbeit mit amerikanischen Militärs das Regime von Shahreza Pahlavi vor einer möglichen Morderei junger Offiziere der iranischen Armee.
Khomeini meinte, die israelischen Spezialeinheiten hätten in Teheran auf Demonstranten geschossen.
Sowjetunion, Taiwan
Die Nachrichtenmedien der UdSSR beschäftigen sich nach wie vor mit der bevorstehenden Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China.
Deamtliche Agentur TASS betonte, die Haltung des Westens gegenüber Peking erinnere immer mehr an die Politik der Westmächte gegenüber Hitler-Deutschland in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.
Als wichtig bezeichnet das Parteiorgan Pravda eine Erklärung von Präsident Kadr, wonach die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China nicht zum Schaden der UdSSR sein solle.
Es gebe jedoch zahlreiche Anzeichen dafür, dass die Regierung in Peking ihre Energie auf die Unterminierung des Friedens und der Sicherheit der Völker sowie der Entspannung richte.
Der Präsident Taiwans Chiang Ching-kuo hat nach einer Debatte innerhalb der regierenden Kuomintang-Partei jede Möglichkeit einer Allianz mit der Sowjetunion ausgeschlossen.
Ein Mitglied des Zentralkomitees hat von einem Verrat der USA gesprochen und die Frage aufgeworfen, ob Taiwan nicht als Antwort eine Annäherung an Moskau erwägen sollte.
Europäische Gemeinschaften Erstmals hielten die Umweltminister des gemeinsamen Marktes in Brüssel eine politische Grundsatzdiskussion über einschlägige Fragen ab.
Es wurde Einigung auf ein gemeinsames Programm für die künftige Politik der Neuner-Gemeinschaft erzielt.
Der Kommission wurde ein Mehrpunkte-Vorschlag präsentiert, wonach beispielsweise alle relevanten gemeinschaftlichen Aktionen auf ihre Umweltverträglichkeit überprüft werden sollen.
Die Weltraumbehörde NASA gibt endgültig Versuche auf, das Weltraumlaboratorium Skylab in der Erdumlaufbahn zu stabilisieren.
Die fast 90 Tonnen schwere Raumstation, deren Flugbahn seit Monaten nicht mehr unter Kontrolle gehalten werden kann, wird demnach zwischen Mitte 1979 und Mitte 1980 auf die Erde zurückstürzen.
Zwar werden aufgrund des Luftwiderstandes extrem hohe Temperaturen entstehen.
Der Großteil von Skylab wird gleich einem Meteor verglühen.
Allerdings, dies wird auch in einer NASA-Erklärung bestätigt, werden einige Trümmer der Raumstation auf die Erdoberfläche fallen.
Dazu heißt es in der NASA-Erklärung, die Möglichkeit, dass Menschen verletzt oder Sachschäden angerichtet würden, sei äußerst gering, da 75 Prozent der Umlaufbahn über Wasser verlaufe.
Allerdings überfliegt Skylab auch jedes dicht besiedelte Gebiet der USA sowie die meisten Teile Südamerikas, weiters Süd- und Mitteleuropa, Afrika, den Nahen Osten, den Süden der Sowjetunion, China, Indien, Südostasien und Australien.
Unterdessen hat der dänische Weltraumspezialist Lundberg Berechnungen veröffentlicht, wonach Skylab beim Verglühen in der Atmosphäre alle Regionen zwischen dem 45. und 50.
Breitegrad und damit auch Österreich bedrohe.
Der Leiter der Sternwarte Bochum, Kaminski, vielfach ebenfalls als Experte eingestuft, hat sinngemäß ähnlich erklärt, dass in Europa südlich der Linie Paris-Nürnberg Gebiete gefährdet seien.
Kaminski forderte in diesem Zusammenhang, dass in Zukunft Weltraumlabors mit Sprengmechanismen ausgestattet werden müssten.
Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
Die Störung eines Mittelmeertiefs hat bereits auf den Süden Österreichs übergegriffen und bewirkt verbreitet Schneefall.
Das Niederschlagsfeld wird sich noch weiter nordwärts ausweiten, gleichzeitig auch Frostabschwächung bringen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Norden und an der Alpen-Nordseite örtlich noch aufgelockerte, sonst starke Bewölkung.
Im Süden verbreitet Schneefall, der nachmittags und während der Nacht von Süden her auch auf weite Teile des übrigen Bundesgebietes übergreifen wird.
Winde aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen minus 4 bis 0 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht minus 7 bis minus 2 Grad.
Die Aussichten für morgen.
Im Norden und an der Alpen-Nordseite lokale Aufhellungen, sonst stark bewölkt.
Im Süden verbreitet, sonst gebietsweise Schneefall.
Östliche Winde, Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 1 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien bedeckt minus 4 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt minus 5, Wind still.
Linz heiter minus 3, Ost 40.
Salzburg stark bewölkt, minus 3, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck wolkig, Minus 3, West 10.
Bregenz bedeckt, Minus 2 Grad, Nordostwind 3 km pro Stunde.
Graz bedeckt, Schneefall, Minus 6, Windstill.
Und Klagenfurt bedeckt, Schneefall, Minus 6 Grad, Windstill.
Es ist jetzt 12 Uhr und 11 Minuten und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung mit einem Beitrag aus dem Bereich Wirtschaft.
Der Großteil des von den Mitgliedern der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, geförderten Rohöls wird nach wie vor von den großen multinationalen Ölkonzernen abgenommen.
Die OPEC-Länder bemühen sich zwar in das Tank- und in das Raffineriegeschäft hineinzukommen, doch die geringe Nachfrage nach Öl verzögert diese Projekte, sodass Transport und Verteilung nach wie vor in der Hand der großen Gesellschaften verbleiben.
Die Ölfelder selbst sind Mitte der 70er Jahre durch umfangreiche Verstaatlichungen in den Besitz der ölproduzierenden Länder übergegangen, wodurch diese Länder zwar in der Lage sind, die Fördermenge selbst zu bestimmen, eine Möglichkeit, die aber angesichts der augenblicklich noch geringen Nachfrage kaum ausgeschöpft werden kann.
Wie gesagt, vom Tanker bis zur Zapfsäule verbleibt das Ölgeschäft in den Händen der Multis.
Wie verhalten sich nun die multinationalen Konzerne in Erwartung einer Rohölpreiserhöhung?
Herbert Huter sprach darüber mit Mobilgeneraldirektor Friedrich Ebeling.
Herr Generaldirektor Ebeling, Sie sind Repräsentant eines transnational operierenden Ölkonzerns hier in Österreich.
Wie reagiert eigentlich ein Öl-Multi auf eine wie eben beschlossene stufenweise Erhöhung der Rohölpreise?
Das Verteilsystem, das Einkaufssystem ist ja relativ kompliziert.
Wenn man weiß, dass es teurer wird, versucht man sich vorher ein wenig einzudecken, um die Lager aufzustocken.
Heißt das nicht, dass jetzt die Lager voll sind und dass man jetzt das relativ billige Jena-Öl nicht mehr kaufen kann?
Es ist nicht gelungen, die Lager in dem Maße aufzufüllen oder die Tanker zu füllen, die unterwegs sind, wie das früher der Fall gewesen ist, weil wir ja in den letzten Monaten die Produktions- und Ladeschwierigkeiten im Persischen Golf wegen der iranischen Unruhen gehabt haben.
Ist nicht Saudi-Arabien eingesprungen?
in einem gewissen Ausmaß sicher.
Das heißt also, dass man gezwungen ist, sofort auf die Preiserhöhung zu reagieren, das heißt sofort im Jänner wiederum das 5% teurere Öl zu kaufen.
Das ist sicher richtig.
Ab 1.
Januar, alles was ab 1.
Januar geladen wird, wird mit dem neuen Preis verrechnet.
Wie sieht es aus mit den Tankerraten?
Das Tankergeschäft war ja in den letzten Jahren mehr als schlecht.
Das Tankergeschäft müsste ja jetzt sehr gut geworden sein weltweit dadurch.
Das ist richtig.
Die Tankerraten sind in den vergangenen Monaten gestiegen.
weil eine größere Nachfrage nach Tankraum bestand.
Das ist immer so, wenn eine Preiserhöhung ins Haus steht.
Hier allerdings wäre es falsch, den Schluss zu ziehen, dass tatsächlich alle Tanker voll wären.
Auch hier haben sich die iranischen Schwierigkeiten ausgewirkt, denn die Tanker liegen vor Kark Island und warten auf Ladung.
Es ist auf weiten Strecken nicht mehr als 20 Prozent oder 15 Prozent der normalen Lademenge abgegeben worden und es gibt dort eine lange Schlange von Tankern.
Das wirkt sich natürlich auf den Frachtratenmarkt aus.
Den Ölfirmen ist es also nicht gelungen, das Lager mit billigem Öl, also mit Öl vor der Rohölpreiserhöhung, so anzufüllen, wie es eigentlich hätte sein sollen?
Das ist richtig.
Ich glaube, das ist für die ganze Branche so, wobei diejenigen, die überwiegend ihr Rohöl oder zu einem erheblichen Teil ihr Rohöl aus dem Iran beziehen, in einer schwierigeren Situation sind als andere.
Einen Schritt weiter im Rohölgeschäft, einen Schritt weiter bei der Rohölverarbeitung.
In Rotterdam gibt es ja eine Anzahl ungeheuer großer Raffinerien.
In Rotterdam ist auch der bedeutendste Markt für Mineralölprodukte.
Wie hat dieser Markt reagiert?
Es gibt ja sogenannte Spotmengen, das sind Überschussmengen.
Mengen, die außerhalb der langfristigen Verträge gehandelt werden.
Ist das sozusagen eine
Börse für Mineralölprodukte.
Das ist eine Börse für Mineralölprodukte und die Preise, die auf diesem Markt, das heißt also bei Geschäften, die nicht auf einer regulären langfristigen Geschäftsbeziehung beruhen, erzielt werden, die zeigen an, ob der Markt ausgeglichen ist, ob er Überschüsse hat oder ob es knapp ist.
Und wie hat es nun in der letzten Zeit in Rotterdam ausgesehen?
Die Rotterdamer Preise, vor allen Dingen für die leichten Produkte, haben sehr stark angezogen.
Leichte Produkte, das sind hauptsächlich Benzin.
Das ist Benzin und auch Mitteldestillat.
Das heißt Ofenheizöl und diese.
Das heißt also, dass die Firmen, zumindest was die Spotmenge betrifft, in Rotterdam ganz gewaltige Gewinne machen können.
Es ist so, dass in dem vergangenen Vierteljahr der Raffineur in Rotterdam in der Regel auf seine Kosten gekommen ist gegenüber einer Situation, die früher umgekehrt war.
Betrachtet man nun zusammenfassend die Situation der großen Ölfirmen, so lässt sich ja feststellen, dass man einerseits noch über ausreichend große Lager an altem, sprich billigem Rohöl verfügt, andererseits kann man ja damit rechnen, dass der Dollar weiter verfällt, wie er die Entwicklung der letzten Tage gezeigt hat.
Welche Auswirkungen hat das nun auf die multinationalen Firmen, die in Österreich tätig sind?
Wir haben in Österreich
etwa das Rohöl eingekauft, was in unserem Plan stand.
Und wir sind ausgeglichen.
Die Vorratshaltung ist nicht ganz so hoch, wie wir sie uns gewünscht hätten.
Wir werden also eine Weile natürlich mit dem billigeren Rohöl arbeiten können.
Also bestätigt sich das, was bereits gestern gesagt wurde.
Eine Benzinpreiserhöhung, eine Preiserhöhung für Mineralölprodukte wird noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Das hängt davon ab, was der Dollarkurs macht.
Ich danke für dieses Gespräch.
Dieses Gespräch mit Generaldirektor Friedrich Eberling führte Herbert Hutter.
Erstmal seit 50 Jahren streiken in der Bundesrepublik Deutschland fast 40.000 Eisen- und Stahlarbeiter.
Und das seit nunmehr drei Wochen.
Weitere 40.000 Arbeiter sind noch dazu ausgesperrt.
Und jede Woche Streik kostet den Arbeitgebern annähernd 380 Millionen Schilling an Produktionsausfall oder Geschäftsverlust.
Aber auch die Gewerkschaft muss tief in die Streikkasse greifen.
300 Millionen Schilling pro Woche muss die Industriegewerkschaft Metall den in Streik befindlichen Stahlarbeitern in den Tarifbezirken Nordrhein-Westfalen, Bremen und Osnabrück zahlen.
Gestern Abend musste der Vermittler, der einen Kompromiss zwischen Gewerkschaft und Unternehmerschaft herbeiführen sollte, bekannt geben, dass sein Streikschlichtungsversuch gescheitert ist.
Der Streik, der zurzeit nur das Inland betrifft, führt nunmehr auch dazu, dass metallverarbeitende Betriebe in der Bundesrepublik in absehbarer Zeit keine Bleche oder Spezialstähle mehr haben werden.
Diese Firmen suchen einen Ausweg.
Sie weichen auf Stahlezeugung des europäischen Auslandes aus.
Inwiefern profitiert auch davon die österreichische Stahlindustrie?
Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Michael Kerbler.
Wir wollen keine Aasgeier sein, meint Diplom-Ingenieur Fegerl, der zuständige Vorstandsdirektor im österreichischen Stahlkonzern Voestalpine AG, zur gegenwärtigen Streiksituation in der Bundesrepublik Deutschland.
In diesem Satz ist auch schon die Konzernpolitik der Voestalpine zusammengefasst.
Keine Marktoffensive in der BRD während des Stahlstreiks.
Der Grund dafür liegt in folgendem.
Nach wie vor bedrängen die Staaten der europäischen Gemeinschaften den zuständigen IG-Kommissar Davignon, Österreich in die Kontingentierungsvorschrift für Stahl einzubinden.
Dies hätte zur Folge, dass Österreich nach genauen Richtlinien nur bestimmte Mengen von Stahl und Stahlprodukten in die Mitgliedsländer dieser Wirtschaftsgemeinschaft liefern könnte.
Und es war bisher immer die Bundesrepublik Deutschland, die sich zum Fürsprecher der österreichischen Interessen in Brüssel gemacht hat.
Eine Marktoffensive während des Stahlstreiks in der BRD könnte die Folge haben, dass sich die Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in Brüssel nicht mehr schützend vor Österreich stellen.
Die Folgen einer Kontingentierung wären nicht abzusehen.
Der zweite Grund für das ruhige Verhalten der Voestalpine AG ist darin zu suchen, dass die Kapazität des Stahlwerks durch Stilllegungen von Hochöfen im Flachbereich derzeit voll ausgelastet ist.
In diesem Werkszweig werden vor allem Bleche mit besonderer Zug- und Druckfähigkeit hergestellt, die wegen ihrer guten Verformbarkeit für besonders heikle Teile von Autokarosserien verwendet werden.
Die deutsche Autoindustrie ist auch einer der wichtigsten Abnehmer dieser Bleche, die in den oberösterreichischen Föstwerken hergestellt werden.
Die Autofirma BMW zum Beispiel deckt 40 Prozent ihres Karosserieblechbedarfes aus den Werken der VÖST Alpine.
Aber auch die renommierten Automobilhersteller VW, Daimler-Penz und Opel zählen zu den Stammkunden in Linz.
Das Stilhalten der österreichischen Stahlkocher wird weiters verständlich, wenn man weiß, dass die Bundesrepublik Deutschland für die VÖST Alpine AG mit einem Umsatz von 2,7 Milliarden Schilling im Jahr der wichtigste Auslandsmarkt ist.
Dieser Betrag entspricht in etwa 10% des Gesamtumsatzes des Mutterkonzerns.
Aber auch für den österreichischen Edelstahlkonzern VEW ist die Bundesrepublik Deutschland der Auslandsmarkt Nummer 1.
36% des Exportes gehen in die europäischen Gemeinschaften.
Wichtigstes Land unter den Abnehmern der EG-Gruppe ist die BRD, gefolgt von Italien und Großbritannien.
Hat sich im Auftragseingang durch den Stahlstreik etwas geändert?
Dazu VEW-Generaldirektor Bayer.
Die Stahlkrise hat sich ja in den letzten Monaten eher verschärft, obwohl wir gegenwärtig, aber das ist ja nur eine vorübergehende Erscheinung durch den Stahlstreik in der Bundesrepublik Deutschland, vermehrt Aufträge aus diesem Markt bekommen.
Aber wie gesagt, das ist ja nur vorübergehend.
Die Bedeutung des bundesdeutschen Marktes für den Edelstahlkonzern wird offensichtlich, wenn man einen Blick auf die Statistik der Tochtergesellschaften wirft.
Drei der vier Auslandsproduktionsgesellschaften liegen in der Bundesrepublik Deutschland.
Darin ist aber auch eine Achillesferse der VEW zu sehen, denn diese Betriebe werden heute von der IG Metall noch nicht bestreikt.
Sollte sich aber der Arbeitsausstand in der BRD ausweiten, so könnten auch diese Tochtergesellschaften der VEW von der Arbeitsniederlegung betroffen werden.
Ob der Streik in den drei Tarifbezirken zu einem Geschäft für Österreich geworden ist, wird man wohl erst mit den nächsten Monaten feststellen können.
Die deutschen Stahlunternehmer honorieren das Wohlverhalten der Österreicher.
In Düsseldorf hieß es gestern, dass den deutschen Stahlunternehmungen ein Ausweichen ihrer Kunden in den Süden, sprich nach Österreich, lieber ist, als in die Stahlkonkurrenzländer Frankreich, Belgien oder in die Niederlande.
Aber nicht nur vom Streik in der Bundesrepublik Deutschland profitiert die Voest, sondern auch vom Geschäft mit Syrien an einem Großprojekt in Syrien, das von den Emiraten finanziert wird, ist die Voest Alpine maßgeblich beteiligt.
Wir stellen Ihnen heute Abend in der Sendung der Wirtschaftskompass unter anderem den Handelspartner im mittleren Osten Syrien vor.
Ein weiterer Beitrag ist das schon übliche Börsengespräch heute Abend im Programm Österreich 1 um 20 Uhr in der Sendung der Wirtschaftskompass.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 22 Minuten geworden.
Der Ministerrat hat heute Vormittag seine wöchentliche Sitzung abgehalten.
Bei der Besprechung der Minister stand heute das Gesetz über die Regelung des Transportes gefährlicher Güter auf Österreichs Straßen im Mittelpunkt des Interesses.
Vom Pressefoyer nach dem Ministerrat berichtet nun Markus Sommersacher.
Bundeskanzler Kreisky plant in nächster Zeit mehrere Sondierungsgespräche zur Vorbereitung der Regierungsklausur im kommenden Jänner.
So ist unter anderem daran gedacht, mit Vizekanzler Androsch wirtschaftspolitische Weichenstellungen herbeizuführen.
Da geht es vor allem um die Frage, wie wir
die fördernden Maßnahmen in der Wirtschaftspolitik weiterführen, wie wir sie verstärken.
Denn Sie müssen davon ausgehen, dass erstens einmal, dass die Verwirklichung des Fortprojekts, wenn es dazu kommt, uns vor besondere Aufgaben stellt.
Das ist ja ein gigantisches Vorhaben.
Immer wieder sage ich, sofern es dazu kommt,
Und zweitens muss man davon ausgehen, dass im Zusammenhang damit ja auch andere ähnliche Förderungsausgaben, nicht im gleichen Ausmaß, aber von der Struktur her ähnliche, dann an uns herangetragen werden.
Gemeint seien hier Förderungsmaßnahmen für das Gewerbe, betonte der Kanzler, die parallel zur Förderung von Großprojekten forciert werden sollen.
Der zweite wichtige Gesprächskomplex bei der Regierungsklausel im Jänner wird die Energiepolitik umfassen.
Jetzt natürlich noch aktualisiert durch die Ölpreiserhöhungen der OPEC.
Es sei an eine Wiederholung der energiepolitischen Maßnahmen gedacht, erläuterte Kreisky, die nach 1973 getroffen wurden.
Er unterstriche aber, dass eine Wiedereinführung des autofreien Tages derzeit nicht aktuell sei.
Angestrebt wird jedoch ein Vertrag zwischen Bund und Ländern über koordinierte Energiesparmaßnahmen, zum Beispiel im Bereich der einzelnen Bauordnungen der Länder.
Wir haben ja sehr verschiedene Bauordnungen und die Bauordnungen brauchen wir, um also so zu bauen, dass der Wärmedämmung entsprechende Beachtung geschenkt wird.
Das macht viel aus, wenn man weiß, dass die Heizung mit zu den größten Energieverbrauchen gehört.
Mit anderen Worten, Bautenminister Moser soll sich um eine Vereinheitlichung der länderweit differenten Bauordnungen bemühen.
Der Bautenminister und der Handelsminister haben hier sicherlich eine Schlüsselposition, was diese Vereinbarung betrifft.
Zur Koordinierung dieser Bemühungen will der Regierungschef eine große Aussprache mit den Landeshauptleuten bzw.
zuständigen Landesräten nach Wien einberufen.
Bei der Regierungsklausur im Jänner sollen ebenfalls noch die Vorstellungen der Regierung für Unvereinbarkeitsbestimmungen diskutiert werden.
Berichterstatter war Markus Sommersacher und jetzt werfen wir einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen, deren Leitartikel und Kommentatoren sich in der Mehrzahl mit der aktuellen Diskussion um eine Vorverlegung der Nationalratswahl von Oktober auf Mai 1979 beschäftigen.
Die Zitate aus den Pressestimmen hat Edgard Sterbens zusammengestellt.
Die gestrige Erklärung Bundeskanzler Kreiskis, er selbst habe in seiner Partei die Frage vorzeitiger Wahlen zur Diskussion gestellt, jedoch noch keine endgültige Auffassung dazu gefunden, veranlasst viele Kommentatoren, Überlegungen darüber anzustellen, warum das Thema Wahltermin gerade jetzt in die innenpolitische Diskussion eingebracht worden ist.
In den Salzburger Nachrichten mutmaßt Gerhard Steininger.
Es könnte sein, dass dem Regierungschef ein anderer innenpolitischer Diskussionsstoff, nämlich der eher beklagenswerte Zustand seiner Partei, seine Zerwürfnisse mit einer ganzen Reihe von Regierungsmitgliedern, seine behauptete und in einigen Bereichen tatsächlich wahrzunehmende Führungsschwäche allmählich zu heiß wird und er nur davon ablenken will.
Es könnte aber ebenso sein, dass diese Sachverhalte schon der Kontrolle entglitten sind und sich im Bewusstsein der Bevölkerung gefährlich festzusetzen beginnen.
Der Kanzler also tatsächlich durch vorzeitige Neuwahlen schlimmere Auswirkungen zu verhindern sucht.
Zur Aussage des Bundeskanzlers, er habe die Vorverlegung des Wahltermins als erste releviert, heißt es in den Salzburger Nachrichten weiter.
Kreisky hat jedenfalls mit seiner Relevierung der Vorverlegung nicht nur den Neuwahltermin, sondern ein ganzes Bündel von Fragen zur Diskussion gestellt, von denen diese wohl die wichtigste ist.
Wie stark ist er?
Wie stark fühlt er sich selbst, das Land und die Partei noch bis zum ersten Sonntag im Oktober 1979 zu führen?
Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten auf Motivsuche schreibt, das Drängen zu vorverlegten Wahlen wird in der SPÖ mit unterschiedlichen Argumenten motiviert.
Eines davon und auch ein gewichtiges ist die Arbeitsmarktlage.
Mit dem Einbruch einer Massenarbeitslosigkeit im Frühjahr rechnet niemand, zudem verspricht diese Zeit eher Hoffnungen.
Hingegen liegt ganz im Nebel, was im Herbst heraufzieht.
Natürlich zählen auch rein parteipolitische Überlegungen.
An der schon merkbaren, starken Angriffslust der ÖVP ist abzulesen, dass noch mancher Tanz bevorsteht, der in der SPÖ natürlich keine Lustgefühle weckt.
Ein bereits angefangener Wahlkampf muss ja nicht unbedingt bis Oktober andauern.
Solche Strapaz-Touren liegen übrigens gar nicht im Interesse des Landes, zumal wirklich niemand wissen kann, was noch an Schwierigkeiten hereinstürzt.
Gerade diese Aussichten sind am allerwenigsten ungetrübt.
In politischer Einschätzung kann es nur guttun, wenn das Rätselraten über die Einstellung der Wähler bald ein Ende findet und sich eine neue oder alte Regierung auf einen neuen Wählerentscheid berufen kann.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt stellt Walter Salzmann unter der Überschrift Hü und Hot fest.
Bruno Kreisky weiß zwar nicht mehr, wann er wählen lassen wird, Bruno Kreisky weiß dafür aber, dass er Journalisten etwas schuldig ist.
Unausgereifte Überlegungen, über die man tagelang schreiben, an denen man tagelang kifeln kann.
Und für solche Gags opfert der Vorsitzende einiges.
Beispielsweise den Anspruch, ernst genommen zu werden.
Und in einem Kurzkommentar in der Tageszeitung die Presse liest man?
Bisher galt Kreisky, der wandelbare, zumindest in der Wahlterminfrage als gleichbleibende Entschlossener.
Gewählt wird am 1.
Oktober, Sonntag 1979.
Wer hat dieses Kanzlerwort nicht im Ohr?
Und jetzt auf einmal will er nicht nur selbst keine Meinung, sondern sogar die Termindiskussion in seiner Partei gestartet haben.
Die inzwischen auf Lilliputmaß geschrumpelte Generalvollmacht scheint auf den SPÖ-Vorsitzenden sogar in ihren restlichen Spurenelementen noch lähmend zu wirken.
Entweder lässt sich das Phänomen als übersteigerte Vorsicht deuten, oder Kreisky wird tatsächlich immer mehr zum großen Meinungsneutrum.
Für Manfred Scheuch im Zentralorgan der Regierungspartei der Arbeiterzeitung ist die Frage nach dem Wahltermin vor allem eine Frage organisatorischer Zweckmäßigkeit.
Es gehe dabei um eine Entscheidung, ob ein kurzer oder langer Wahlkampf geführt werden soll, beziehungsweise ob vor oder nach dem Sommer gewählt werden soll.
Davon ausgehend meint Scheuch,
Solche plausiblen und naheliegenden Fragen scheinen manchem Journalisten zu simpel.
Er will seinen Lesern mehr bieten und findet geheimnisvolle Achsen, die das Rad des Wahltermins vorverlegend in Schwung bringen könnten.
Etwa eine Achse Benja Androsch, der man, wenn schon denn schon, auch gleich einen gewissen Hang zur Großen Koalition unterschiebt.
Aber es tut uns leid.
Die Sozialistische Partei und selbstverständlich auch ihr Führungsgremium ist so simpel, wieder mit aller Kraft nach der absoluten Mehrheit zu streben.
Astrologen, die die Überlegungen zum Wahltermin anders deuten, erraten nichts.
Sie verraten nur ihre eigenen Wünsche.
Es ist jetzt 12.31 Uhr.
Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes, Berichte aus dem Ausland.
Die tage- und wochenlangen Unruhen im Iran scheinen kein Ende nehmen zu wollen.
Auch gestern haben in zahlreichen Städten hunderttausende Menschen an Massenkundgebungen gegen den Schah und die Militärregierung teilgenommen.
Zentrum der Demonstrationen war die Stadt Tebris.
Wie es aus Kreisen der Oppositionspartei heißt, sollen im Verlauf der Kundgebung sechs Menschen von Soldaten erschossen worden sein.
Das Informationsministerium in Teheran behauptet dagegen, es habe keine Todesopfer gegeben.
Auch Meldungen über eine Massenrebellion unter den Streitkräften werden von der Regierung dementiert.
Vor diesem Hintergrund versucht nun der Schah zu retten, was noch auf politischer Ebene zu retten ist, aber hören Sie Gerhard Rainer neu.
die von General Golam Reza Azari seit dem 6.
November geführte Regierung durch ein allein aus Zivilisten bestehendes Kabinett abzulösen.
Der Stand der Konsultationen und die Frage, wann denn wohl mit einer solchen neuen Regierung zu wenden ist, muss Spekulationen überlassen bleiben.
Statssachen sind aber folgende.
Der Chef der wohl größten und stärksten Oppositionspartei Nationale Front, der 74-jährige Dr. Karim Sanjabi, hat dem Schah einen Kopf gegeben.
Der frühere Minister im Kabinett von Mossadegh will keinesfalls Ministerpräsident in einer Koalitionsregierung werden.
Das ist auch mit dem eigentlichen großen Mann der Opposition, dem Schiitenführer Ayatollah Ruhollah Khomeini, in seinem Exil oft bei Paris so abgesprochen.
Die Nationale Front hat zusammen mit dem Religionsführer
den Sturz des gegenwärtigen despotischen monarchischen Systems auf ihre Fahnen geschrieben, eine Formulierung, die Raum für die Monarchie an sich ließe.
Offensichtlich hat es die Nationale Front deshalb auch nicht eilig, sich jetzt nach einer Regierungsbeteiligung zu drängen.
Der Schah hat andererseits auch mit Dr. Ghulam Hossein Sadeghi gesprochen, einem Mann aus dem dritten Glied der Nationalen Front,
und nicht zu ihrem Exekutivrat gehören.
Versuchte der Shah, damit die nationale Front zu spalten.
Khadiji, so heißt es, habe ebenfalls die Übernahme des Postens eines Regierungschefs abgelehnt, wohl wissend, dass er kaum über die notwendige Unterstützung im Volk rechnen könnte.
So bleibt vor allem der frühere Ministerpräsident Ali Amin übrig, der wiederholt im Shah-Palast gewesen ist.
Er soll sogar geraten haben, dass der Shah außer Landes gehe, um einen Regentschaftsbrat zu bilden.
Er soll selbst zeitweilig aber auch mit einer Regierungsübernahme geliebäugelt haben und neuerdings wird sein Name als neuer Chef der staatlichen Erdgesellschaft in politischen Kreisen der Hauptstadt gehandelt.
Es sieht jedenfalls gegenwärtig so aus, als finde der Shah keinen geeigneten Mann,
wird zu einer politischen Lösung der Krise, bei der es ja nicht zuletzt um die Stellung des Staates selbst geht, wie ich lehre.
Bleiben die Militärs deshalb länger als beabsichtigt?
Die Anzeichen deuten darauf hin.
Wobei jetzt immer wieder auftauchende Berichte über Mäutereien oder Desertierungen von Soldaten eine wachsende Gefahr für das Regime bedeuten.
Und man sagt, dass sich die Militärführer keineswegs einig seien in ihrer Politik.
Der Kriegsrechtsverwalter von Teheran
Der gegenwärtige Regierungschef General Golam Reza Azari gilt als Vertreter einer weicheren Linie.
Umso mehr spricht alles dafür, dass der Staat darum bemüht, wieder Zivilisten die Politik machen zu lassen.
Das war Gert Rainer Neu aus Teheran und wir unterbrechen kurz unser Programm für einen Blutspendeaufruf.
Das Allgemeine Krankenhaus in Wien benötigt für einen schwerkranken Patienten dringend Frischblut der Blutgruppe B Resus Factor Positiv.
Blutspender der Blutgruppe B, Rhesusfaktor positiv, mögen sich bitte bei der Intensivblutbank melden.
Telefon 42 89, Klappe 21 53, Durchwahl.
Ich wiederhole, das allgemeine Krankenhaus in Wien benötigt für einen schwerkranken Patienten dringend Frischblut der Blutgruppe B, Rhesusfaktor positiv.
Blutspender der Blutgruppe B Rhesusfaktor Positiv mögen sich bitte bei der Intensivblutbank melden.
Die Telefonnummer in Wien lautet 42 89 Klappe 21 53 Durchwahl.
Nun weiter in der aktuellen Berichterstattung aus aller Welt.
Was geschieht, wenn in einer hochtechnisierten Welt plötzlich alle Räder stillstehen?
Nicht weil gerade Generalstreik ist, sondern weil es in der Elektrizitätsversorgung eine Panne gegeben hat.
Vor einigen Jahren haben das die New Yorker erlebt.
Das Chaos wurde nachher Sujet für einen Film.
Heute waren nun die Franzosen an der Reihe.
Ein Stromausfall legte das halbe Land lahm.
Thomas Fuhrmann berichtet.
Die Franzosen sind an Stromausfälle in der Vorweihnachtszeit bereits gewöhnt.
Doch im Vorjahr waren diese Ausfälle erwartet.
Man war darauf vorbereitet, denn die Gewerkschaften hatten stundenweise in den verschiedenen Landesteilen und das eine Woche lang die Energiezufuhr abgedreht.
Als Druckmittel für ihre Verhandlungen mit der Direktion der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft ÖDF.
Doch heute früh war die Situation anders.
Der Schlag kam völlig unerwartet.
Niemand war auf den zeitweisen Totalausfall vorbereitet.
Weder die Gewerkschaft, noch die Direktion, noch vor allem die Verbraucher.
Über die Ursachen und über die Auswirkungen legen bisher nur sehr lückenhafte Angaben vor.
Nach offizieller Auskunft der ÖDF-Direktion ist der in seinem Ausmaß bisher einmalige Stromausfall auf den Zusammenbruch einer Hochspannungsleitung von 1100 Megawatt in der Gegend der deutsch-französischen Grenze im Nordosten des Landes bei Nancy zurückzuführen.
Allerdings weiß man bisher noch nicht,
wieso diese Hochspannungsleitung plötzlich gegen 8.30 Uhr in der Früh zusammengebrochen ist, ob dafür die Kälte verantwortlich ist oder ob es sich vielleicht um einen Sabotageakt handelt.
Jedenfalls löste der Zusammenbruch dieser Hochspannungsleitung eine Kettenreaktion im gesamten Stromnetz aus.
Durch den plötzlichen Ausfall kam es zu einer Überlastung des übrigen Stromnetzes und damit zeitweise zum totalen Zusammenbruch.
Die Folgen waren in den verschiedenen Landesteilen sehr ungleich.
Im Norden fiel der Strom zum Beispiel kaum 30 Sekunden aus, in der Hauptstadt Paris und in ihrer Umgebung dauert der Ausfall teilweise noch immer an.
Das Bild war in den betroffenen Regionen meist überall dasselbe.
Die Pariser Metro, die Untergrundbahn blieb auf dem gesamten Netz stehen, die Menschen auf dem Weg zur Arbeit steckten fest.
Blockierte Aufzüge, Verkehrschaos durch den totalen Ausfall der Verkehrsampeln,
kein Kaffee zum Morgenkipferl, da die meisten Bistros elektrische Kaffeemaschinen haben.
Inzwischen wurde der Zugang zur Metro in Paris gesperrt.
Im Osten Frankreichs konnte der fehlende Strom durch Importe aus der Bundesrepublik ersetzt werden.
In zahlreichen Großstädten hat sich die Lage wieder normalisiert, doch in manchen Teilen Frankreichs, wie etwa im Westen in der Normandie, ist es nach wie vor düster.
Man hilft sich mit Kerzenlicht und Probangas-Lampen aus.
Eine ungewollt vorweihnachtliche Stimmung also.
Die Gewerkschaften, die morgen wieder einmal eine zweistündige Stromabschaltung geplant hatten, sollen nun aufgrund der heutigen unerwarteten Ereignisse ihre Protestaktion ablassen wollen.
Berichterstatt aus Paris war Thomas Fuhrmann.
Österreichs Außenminister Willibald Paar hält sich seit gestern zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in der sowjetischen Hauptstadt Moskau auf.
In den diversen Gesprächen mit den sowjetischen Verhandlungspartnern geht es vor allem um Investitionspläne.
Außenminister Paar wird heute neulich zu einem Gespräch mit seinem sowjetischen Ressortkollegen Gromyko zusammentreffen und auch von Ministerpräsident Kosygin empfangen werden.
Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Otto Hörmann.
Im Moskauer Kreml, wo heute in der Wintersonne die neu renovierten Zwiebeltürme in strahlendem Gold leuchten, ist heute große Auffahrt schwarzer Limousinen.
Aber nicht für Außenminister Paar, das sei vorweggenommen.
Der Generalsekretär der KPDSU und Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets, Leonid Ilyich Brezhnev, feiert heute Geburtstag, seinen 72.
Was aber keineswegs heißen soll, dass der österreichische Besuch nur am Rande abläuft.
Ministerpräsident Kosygin empfängt heute Außenminister Paar,
und Außenminister Gromyko trifft er heute Abend zum zweiten Gespräch.
Und dann ist noch ein offizielles Essen.
Der Ton der Gespräche bisher und nichts deutet darauf hin, dass es sich ändern könnte, ist herzlich.
Moskau hat an Wien keinerlei Wünsche, keine Beschwerden, nicht einmal irgendwelche spitze Bemerkungen seien aus dem Munde Gromykos gekommen, sagte Pahr nach dem ersten Treffen.
Österreich und seine Politiker sind hier in Moskau zurzeit anscheinend willkommene Gäste.
Mit dem jetzigen Besuch des Außenministers in Moskau geht ein Jahr aktiver Reisediplomatie zwischen Wien und der sowjetischen Hauptstadt zu Ende.
Es begann im Februar mit dem Arbeitsbesuch von Bundeskanzler Kreisky, der zwar ursprünglich protokollarisch niedrig eingeschult war, aber durch das lange Gespräch mit Reisky Brezhnev eine beträchtliche Aufwertung erfahren hatte.
Nach Kreisky kamen unter anderem Bundeskammerpräsident Salinger und später Handelsminister Starrybacher im Juli anlässlich der 10.
Sitzung der gemischten Kommission beider Länder.
Und all diesen Besuchen war eines gemeinsam.
Sie waren Teil einer österreichischen Wirtschaftsoffensive.
Auch Außenminister Paar spricht ja mit sowjetischen Wirtschaftsleuten.
Und er wird heute noch Ministerpräsident Kassig in einem Brief des Bundeskanzlers übergeben, in dem es um Wirtschaftsfragen geht.
Die Handelsbilanz des Jahres 1977 hatte alle aufgeschreckt.
Das österreichische Handelsbilanzdefizit gegenüber der UdSSR betrug dreieinhalb Milliarden Schilling.
Circa 85% der österreichischen Importe aus der Sowjetunion sind Energie, Erdöl, Erdgas und Rohstoffe.
Da diese Lieferungen Gegenstand langfristiger Abkommen sind und Österreich die Energie ja braucht, ist an eine Kürzung dieser Importe nicht zu denken.
Deshalb bleibt nur der Weg, mehr österreichische Produkte an die Sowjetunion zu verkaufen.
Bundeskanzler Kreisky war im Februar mit 56 Projekten im Koffer angereist.
Konkrete Ergebnisse gibt es bisher aber eigentlich nicht, sagen Kenner der Situation.
Man ist hier in der UdSSR mitten in einem Fünfjahresplan, das Wirtschaftssystem ist starr und Österreich ist nicht immer konkurrenzfähig.
Das hat zur Folge, dass das Handelsbilanzdefizit heuer voraussichtlich gegenüber 1977 weiter steigen wird, etwa 3,8 bis 4 Milliarden Schilling.
In einer Sache gibt es ein Signal, das als positiv gewertet wird.
Im Gespräch mit Gromyko hat der sowjetische Gesprächspartner von sich aus das Thema Auto-Assembling angeschnitten.
Es geht um den Geländewagen Tiger, der in Österreich zusammengebaut werden und mit Extras versehen werden könnte.
Österreich möchte für den Austro-Tiger alle Märkte.
Sowjetischerseits hat man bisher nur Südamerika und Länder in Südeuropa als Absatzmarkt in Aussicht gestellt.
Über das Tiger-Assembling wird weiter verhandelt werden.
Außenminister Paar spricht in Moskau aber nicht nur über Wirtschaft und die hohe Politik der Abrüstung und der Entspannung.
Er hat auch eine Liste von humanitären Fällen vorgelegt, die man von österreichischer Seite gerne geregelt sehen würde.
Und auch der Fall Hutter, ausgewiesener ORF-Korrespondent in Moskau, soll noch angeschnitten werden.
In der Zwischenfrage, der in den letzten Monaten einen Schatten über die Beziehungen Moskau-Wien fallen ließ.
Der Besuch in Moskau geht heute zu Ende.
Anschließend fährt die Delegation noch weiter nach Leningrad zu einem Kurzbesuch.
Berichterstatter aus Moskau war Otto Hörmann und wir kommen jetzt zu einem Beitrag aus dem Bereich der Medizin.
Naturheile und Naturheilmittel sind wieder stark im Kommen, zumindest in der westlichen Industriegesellschaft.
Während in den Entwicklungsländern noch immer die Produkte der modernen Laboratorien großer Pharmakonzerne ihren Anklang finden, scheint in unseren Breiten eine Art Drogen- und Pillenmüdigkeit eingesetzt zu haben.
Zu diesem Trend gehört auch die wachsende Beliebtheit exotischer Naturheilmittel, die im Westen zum Teil schon lange bekannt sind, wie zum Beispiel die Ginseng-Wurzel.
Ginseng ist eines der Hauptausfuhrprodukte von Südkorea, aber trotz aller Anstrengungen, den Ginseng-Anbau zu steigern, hält die Produktion nicht mit der Nachfrage Schritt, unser Fernost-Mitarbeiter Werner Reder berichtet.
Ginseng, ein berühmtes Wurzelgewächs, dem man im gesamten fernen Osten seit 3000 Jahren organisch stärkende und heilende Wirkung zusagt, wird neuerdings auch in Kanada und im Norden der USA angebaut.
Denn weltweit wächst die Nachfrage nach Ginseng-Extrakt und die Ursprungsländer Korea und China können den Bedarf kaum mehr decken.
Welche Bedeutung dieser legendären Heilpflanze inzwischen auch von der westlichen Medizin beigemessen wird, bewies Ende Oktober der zweite internationale Ginseng-Kongress in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Nicht weniger als 600 Spezialisten aus 30 Ländern diskutierten Anbaumethoden und Wirkungsweise der viel gepriesenen Wurzel.
Gewiss ist das plötzlich so intensive Interesse an der fernöstlichen Heilwurzel nicht nur medizinischer Art.
Kommerzielle Optionen spielen eine nicht minder große Rolle.
Die Tatsache, dass Korea allein in diesem Jahr mit Ginseng-Exporten 69 Millionen Dollar verdienen wird, mag für viele westliche Heilmittelhersteller ein enormer Anreiz sein.
Doch die Ginsengwurzel lässt sich nicht einfach verpflanzen, wie Kohl oder Tabak.
Nicht einmal innerhalb der nördlichen Zonen Chinas und Koreas, wo sie zu Hause ist.
Die Amerikaner aber sind derart bestrebt, die äußerst gewinnträchtige Heilpflanze in ihren nördlichen Bundesstaaten heimisch zu machen, dass ihnen kein Aufwand zu groß ist.
Wie jetzt eben bekannt wurde, haben sie ohne großes Aufheben, sozusagen im Stillen, ein kooperatives Studienprojekt zusammen mit chinesischen Wissenschaftlern begonnen.
Und zwar in Chinas nordöstlicher Grenzprovinz Heilongjiang, zu deutsch Schwarzer Drachenfluss.
Unter Leitung von Dr. James Duke, dem Direktor der amerikanischen Forschungsabteilung für Heilpflanzen, studiert ein Team von Wissenschaftlern zusammen mit Chinesen die Kultivierung und Wirkung der Ginsengwurzel.
Dr. Duke hat erklärt, er hoffe, dass die Forschungsarbeit seines Teams in Kooperation mit chinesischen Wissenschaftlern zu einem Austausch von Pflanzmedizinen zwischen den USA und China führen wird.
Aber es besteht kein Zweifel darüber, dass es den Amerikanern zuerst und vor allem um die Geheimnisse von Asiens berühmtester, gefragtester und teuerster Heilwurzel geht, eben Ginseng.
Die vielfachen Wirkungen der Pflanze wurden erstmalig während der antiken chinesischen Ming-Dynastie von dem berühmten Pharmakologen O Shi Cheng beschrieben.
In seinem Standardwerk über chinesische Heilkunde, Pharmacopaea Material Medico, wird Ginseng als heilkräftiges und stärkendes Elixier für die fünf inneren Organe empfohlen.
Und noch die moderne chinesische Medizin behauptet, der Extrakt der Ginsengwurzel wirke gegen Leberschäden, Diabetes, Rheuma und Blutarmut.
Er senke den Blutdruck und hemme das Wachstum von Krebszellen.
Kurzum, es wirke im gesamten organischen Bereich und verlängere damit die Lebenserwartung.
Gewiss ist vieles davon umstritten.
Doch ein Teil dieser angeblich universalen Heil- und Wirkungskräfte wurde inzwischen von westlichen Medizinern in Tests bestätigt.
Und das mag der Grund sein, warum jetzt neben den klassischen Ginseng-Exporteuren Korea und China plötzlich auch Kanada und die USA die fernöstliche Heilwurzel kultivieren.
Da der reine Ginseng-Extrakt sehr bitter schmeckt, wird er inzwischen vielfach geschmacklich ergänzt.
Die Südkoreaner exportieren Ginseng-Tonik, Ginseng-Tee, Ginseng-Gelee und sogar Ginseng-Pralinen.
Das jüngste Produkt aber ist Ginseng-Wein, der die goldbraune Farbe von Konjak und den würzigen Geschmack eines Kräuterlikörs hat.
Eines freilich ist allen Ginseng-Produkten gemeinsam.
Ein beachtlicher Preis.
So versteht man, wenn die Koreaner sagen, Ginseng hat goldene Wurzeln.
Für sie gewiss.
Berichterstatter war Werner Reh.
Das ist jetzt zwei Minuten nach drei Viertel eins.
Wir kommen zum Kulturbericht im Mittagschanal.
Vor genau 70 Jahren fand in einem Wiener Kino die Premiere des ersten österreichischen Spielfilms statt.
Sein Titel war von Stufe zu Stufe.
Die Produzenten waren der Fotograf Anton Kolm und seine Frau Luise.
An der Kamera stand der Fotografiegehilfe Jakob Fleck.
Regie führte der junge Schauspieler Heinz Hanus.
Wie sah es in dieser Frühzeit des österreichischen Films aus und welche neue Initiativen gibt es heute?
Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Konrad Zobel.
Eine Liebesgeschichte zwischen einem Wiener Prater-Mädel und einem Grafen.
Das war der recht kitschig anmutende Inhalt des ersten österreichischen Spielfilms.
Gedreht wurde er in Wien im Fotoatelier Wipplinger Straße 16, im Prater und auf der Burg Lichtenstein in der Nähe Wiens.
Der Film ist verschollen und was seinen Inhalt betrifft vielleicht zu Recht vergessen.
Ende der 60er Jahre hat Dr. Walter Fritz vom österreichischen Filmarchiv mit dem einige Jahre später dann verstorbenen Regisseur Heinz Hanus ein Gespräch aufgenommen, in welchem sich dieser an die Entdeckung der Bedeutung der Montage für das Mediumfilm erinnert.
Ich habe immer gesagt, Sturmfilm ist die siebte Kunst.
Nach und nach hat es sich aber so gezeigt, dass man durch die Montage
die Möglichkeit gehabt hatte, überhaupt keinen Titel mehr zu brauchen.
Nehmen wir auch noch Kleinigkeit, eine Großaufnahme, eine geblätterte Rose, irgendein Flug von einem Vogel und so weiter, hat die Möglichkeit eine Verbindung gebracht zwischen der Handlung und zwischen alledem.
Und es war der erste Film, der ohne Titel gemacht wurde, war die Strecke.
Was bedeutet nun der Umstand, dass der erste österreichische Spielfilm vor 70 Jahren entstanden ist?
Dazu Dr. Walter Fritz.
Die Bedeutung ist eigentlich vor allem die, dass man feststellen muss, dass im Jahr 1908, erst im Jahre 1908, ein österreichisches Spielfilm gedreht wurde und der wurde fast wie ein Amateurfilm aus Privatkapital von zwei Fotografen gedreht.
Und zwar war hier damals in Österreich die Vorherrschaft des französischen Spielfilms.
Das waren diese kurzen Filme, die eine Viertelstunde, eine halbe Stunde gedauert haben.
Und Privatleute haben sozusagen gesagt, bloß die Ausländer können das, können wir auch.
Also praktisch, also aus Privatinitiative,
wurde damals der österreichische Spielfilm aus dem Boden gestampft und es wurde dann auch eine erste Firma gegründet, 1910, und das war dann die Wiener Kunstfilm und die war die erste Firma, die österreichischen Spielfilm produziert hat, die zweite war dann der Sascha Kolowrat.
Sieben Jahrzehnte nach diesen Ereignissen haben sich nunmehr drei Minister geeinigt, dass sie doch ein Filmförderungsgesetz machen wollen, nachdem schon seit Jahren eine ziemlich starke Initiative von jungen Filmemachern spürbar war, wieder einen österreichischen Kinofilm aufzubauen.
Ohne Subvention ist das heute nicht mehr möglich.
Dr. Fritz verweist da auf eine interessante historische Parallele.
In der Zeit, wo dieser erste österreichische Spielfilm gedreht wurde, da wuchs die Anzahl der Kinos in Österreich ungeheuer.
1903 waren es zum Beispiel drei Kinos, in dieser Zeit waren es bereits über 100 in Wien.
Und durch dieses Vordringen der Kinos mussten sehr viele kleine Theater zusperren.
Und man hat sich damals entschieden, oder ein bisschen später, das Theater zu subventionieren.
Man hat nicht gesagt, wir haben jetzt eh den Film, wozu brauchen wir das Theater, sondern man hat das Theater als Kunstform, das Theater als Gebäude erhalten, subventioniert, und wie man weiß, also kommt heute der Theater ohne Subvention nicht aus.
Und ich glaube, zu diesem Punkt oder zu dieser Situation hat man sich jetzt durchgerungen, dass man das beim Film nun auch sagt.
Wenn man jetzt vielleicht noch einen Schritt weiter geht und auch sagt, wir wollen jetzt nicht nur Produkte fördern, sondern es muss sozusagen auch der Verleih, auch die Abspielstädte gefördert werden, so wie es letztlich auch beim Theater, wie es bei der Musik, wie es bei den Galerien und so weiter ist, dann wird man eigentlich vielleicht schön langsam eine österreichische Filmkultur aufbauen können.
wie sie sich eigentlich in den Zwanziger-, Dreißiger- und vielleicht auch in den Vierzigerjahren noch bei uns gegeben hat.
Das österreichische Filmarchiv, das sich mit einer Anzahl von wichtigen Publikationen um eine bessere Kenntnis der Geschichte des österreichischen Films bemüht hat, will auch zukunftsweisende Initiativen des Syndikats der filmschaffenden Österreichs unterstützen.
Dr. Fritz erklärt dazu.
für Österreich eine Art Filmjahrbuch einzurichten, wo so Daten, Fakten gesammelt werden, die neuen Produktionen, also ähnliches wie es bereits bei den Filmtagen in Kapfenberg und Felden im kleineren Ausmaß passiert ist.
Und was, glaube ich, auch international von ganz besonderer Bedeutung ist, dass man nämlich eine Filmzeitschrift gründet.
Eine Filmzeitschrift, die also doch auf die aktive Filmkulturtätigkeit hier in Österreich hinweist.
und die den österreichischen Film über den Filmstreifen hinaus im Ausland bekannt macht, was sich jeder mit nach Hause nehmen kann.
Es hat sich international bewährt, dass Broschüren und Hefte in dieser Richtung sehr wesentlich sind.
Diese Publikationen sollen bereits im nächsten Jahr erscheinen und vielleicht fallen sie sogar mit dem Inkrafttreten eines Filmförderungsgesetzes zusammen.
Damit hätte der österreichische Film eine Basis, die auch international von Bedeutung wäre.
Diesen Beitrag gestaltete Konrad Zobel von unserer Kulturredaktion.
Wie Sie ja schon in den Nachrichten zu Beginn des Journals gehört haben, meine Damen und Herren, haben sich seit heute Vormittag 11 Uhr die 30 Mitglieder des ORF-Kuratoriums im ORF-Zentrum in Wien am Königlberg versammelt
um ihre Entscheidung über den definitiven Generalintendanten für die kommenden vier Jahre zu treffen.
Ich schalte nun zu meinem Kollegen Johannes Fischer, der über den Verlauf der Beratung und der Abstimmung berichtet.
Es gibt im Augenblick jedenfalls noch keine Entscheidung, aber dafür eine wichtige Vorentscheidung.
Es wurde keine Zweidrittelmehrheit für einen der beiden Kandidaten, Gerd Bacher oder Dr. Helmut Zilk, gefunden.
Es wurde jetzt vor wenigen Minuten der erste Versuch gemacht, eine einfache Mehrheit im ORF-Kuratorium für einen neuen Generalintendanten zu finden.
Dieser Versuch wurde gemacht mit einem Vorschlag der SPÖ-Fraktion nach Dr. Helmut Zilk.
Und dieser Versuch ist fehlgeschlagen.
Dr. Helmut Zilk hat nicht die erforderliche Mehrheit bekommen.
Er hat 16 Nein-Stimmen, zwei Enthaltungen und nur 12 Pro-Stimmen erhalten.
Nach dem ersten Versuch am frühen Vormittag um etwa 11.40 Uhr herum
wurde versucht, für Gerd Bacher eine Zweidrittelmehrheit zu finden.
Diese Zweidrittelmehrheit ging aus mit 17 Ja-Stimmen, also keine Zweidrittelmehrheit, aber eine massiv einfache Mehrheit, 12 Nein-Stimmen und eine Enthaltung.
Heribert Steinbauer, Mediensprecher der ÖVP, nach diesem Versuch.
Der Vorsitzende hat ein Telegramm des Stadtrats Schieder aus den Akten gezogen von gestern, das auf Zilk lautete.
Und damit wird jetzt über Zilk abgestimmt, wer die einfache Mehrheit hat.
Erreicht er sie nicht, kommt es zur Abstimmung über den Antrag Glaser für Bacher.
Glaser von der ÖVP-Fraktion, wie gesagt, hat Bacher vorgeschlagen, für die einfache Mehrheit zur Abstimmung vorgeschlagen.
Nach der ersten Abstimmung, einfache Mehrheit, über Dr. Helmut Zilk, konnte Mediensprecher Steinbauer folgendes Ergebnis verkünden.
Es hat 16 Nein-Stimmen gegeben, zwei Stimmenthaltungen und es kommt jetzt der Versuch eine einfache Mehrheit für Gerd Bacher zu finden.
Dieser Versuch, wie gesagt, findet im Augenblick statt.
Die Abstimmung läuft.
Derzeit, man kann natürlich nicht sagen, wie sie ausgeht, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass sie mit der Mehrheit 17 zu 12 zu 1 für Gerd Bacher als neuen Generalintendanten ausgeht.
Damit würde Gerd Bacher, dieses Abstimmungsergebnis vorausgesetzt, der fix für vier Jahre bestellte Generalintendant des ORF werden.
Wie gesagt, mehr darüber können wir im Augenblick nicht
sagen, die Abstimmung läuft in diesen Minuten und damit wieder zurück zum Funkhaus.
Berichterstatter war Johannes Fischer und wir schließen das Journal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Bundeskanzler Kraski hat heute nach dem Ministerrat angekündigt, dass bei der nächsten Klausurtagung der Regierung im Jänner zwei Hauptthemen beraten werden.
Die Fortsetzung und Verstärkung der Wirtschaftsförderungsmaßnahmen und die Energiepolitik, die durch die angekündigte Ölpreiserhöhung besonders aktuell geworden ist.
Wie Kreisky sagte, denke die Regierung an eine Wiedereinführung der energiepolitischen Maßnahmen, die nach 1973 getroffen wurden.
Eine Wiedereinführung des Autolosentages sei aber zurzeit nicht aktuell.
Angestrebt werde jedoch ein Vertrag zwischen Bund und Ländern über koordinierte Energiesparmaßnahmen, z.B.
im Bereich der Länderbauordnungen.
Bereits in nächster Zeit will der Bundeskanzler die Landeshauptleute und die zuständigen Landesräte zu einer Aussprache nach Wien einladen.
Der Generaldirektor der Mineralölfirma Mobil Oil Austria, Ebeling, hat heute in einem ORF-Interview betont, dass es Österreich gelungen sei, die Lager mit billigem Öl fast ganz zu füllen, mit dem man noch einige Zeit auskommen kann.
Zur Frage eines Benzinpreisantrages sagte Ebering, dies hänge von der Entwicklung des Dollarkurses ab.
Sollte der Kurs der amerikanischen Währung weiter sinken, würde sich dadurch eine weitere Atempause ergeben.
Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung den Entwurf eines Gesetzes über die Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße verabschiedet.
Mit diesem Gesetz sollen eine Angleichung an ein entsprechendes europäisches Übereinkommen vorgenommen und die einzelnen Bestimmungen in verschiedenen Rechtsvorschriften zusammengefasst werden.
Frankreich In weiten Gebieten des Landes, vor allem im Großraum Paris, hat heute Vormittag ein mehrstündiger Stromausfall zu chaotischen Verhältnissen geführt.
Der Zusammenbruch des Stromnetzes wird von der staatlichen französischen Elektrizitätsgesellschaft auf einen übermäßigen Verbrauch von Strom nach dem plötzlichen Kälteeinbruch zurückgeführt.
Die Folgen waren eine Unterbrechung des Bahnverkehrs und ein Stillstand der Pariser Metro, sodass tausende Fahrgäste in den Waggons der Untergrundbahn vorübergehend festgehalten wurden.
Durch den Ausfall der Verkehrsampeln kam es in Paris zu einem gewaltigen Chaos, das auch von allen rasch zusammengerufenen Verkehrspolizisten nicht bewältigt werden konnte.
Der Stromausfall hat auch Teile der Schweiz in Mitleidenschaft gezogen.
Sowjetunion Österreichs Außenminister Paar wird heute in Moskau mit Ministerpräsident Kassigin und am Abend zu einem zweiten Gespräch mit seinem sowjetischen Ressortkollegen Gromyko zusammentreffen.
Dabei geht es vor allem um Wirtschaftsfragen.
Par wird Kassigin zu diesem Thema auch ein persönliches Schreiben Bundeskanzler Kreiskis übergeben.
Bei den Gesprächen geht es um Möglichkeiten zum Abbau des österreichischen Handelsbilanzdefizits gegenüber der Sowjetunion, das 1977 dreieinhalb Milliarden Schilling erreichte und heuer voraussichtlich auf vier Milliarden ansteigen wird.
Da die sowjetischen Exporte zu 85 Prozent aus Energielieferungen und Rohstoffen bestehen, die kaum gekürzt werden können, ist Österreich an einem verstärkten Export seiner Waren interessiert.
Die in Brüssel tagenden Außenminister der neun Mitgliedstaaten haben heute grünes Licht für die formelle Aufnahme von Verhandlungen über den Beitritt Spaniens zur Gemeinschaft gegeben.
Die Aufnahme ist für 1982 oder 83 vorgesehen.
Die zur gleichen Zeit tagenden Minister für Umweltschutz haben in Brüssel ein Grundsatzprogramm für die künftige Politik der Gemeinschaft in diesem Bereich festgelegt.
Diese Kurzmeldungen standen am Schluss von 60 Minuten Information.
Durch den aktuellen Dienst am Mikrofon war Herbert Dobrowolny.
Interview: Heinz Hanus (Interviewausschnitt aus den 60er Jahren, aufgenommen von Dr. Walter Fritz)
Mitwirkende:
Zobel, Konrad [Gestaltung]
, Hanus, Heinz [Interviewte/r]
, Fritz, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1978.12.19 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Filmarchiv [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Kultur
;
Film
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten