Pressekonferenz der Tiere: Beitrag im Mittagsjournal vom 7. Mai 1984
Pressekonferenz zum Konrad-Lorenz-Volksbegehren
Ergebnis und Reaktionen auf das Konrad-Lorenz-Volksbegehren. Beitrag im Mittagsjournal vom 12. März 1985
Reportage aus der Hainburger Au: Demonstranten verhindern erste Rodungen; DoKw-Direktor Kobilka zur Bauarbeiter-Behinderung. Beitrag im Mittagsjournal vom 10. Dezember 1984
Nach Aufschub der Rodungen in der Hainburger Au, WWF zum Erfolg der Klage beim Verwaltungsgerichtshof, Inlandspresseschau zu Hainburg im Mittagsjournal vom 3. Jänner 1985
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt mir der Fritz Wendl als redakteure im Studio.
Für die nächsten 60 Minuten planen wir folgendes Programm.
Aus der Stopfenreuther Au bei Hainburg erwarten wir ein Reportage, was sich dort derzeit tut, wie auf die Blockade der Au-Zufahrten durch Kraftwerksgegner reagiert wird.
Und wir sprechen zur aktuellen Lage auch mit Donaukraftwerke-Direktor Kobilka.
Weil Frankreich nun ein oder zwei Atomkraftwerke in Israel errichten wird, fassen wir zusammen, wie die Grande Nation die Lieferung von Atomtechnologie und Waffen in Krisenherde handhabt, worin das israelische Atompotenzial schon derzeit besteht und wo überall man sich trotz Atomwaffensperrvertrag mit Atomwaffenentwicklungen beschäftigt.
Zur indischen Giftgaskatastrophe, die inzwischen schon mehr als 2500 Todesopfer gefordert haben dürfte, gibt es nun auch Berichte, nach denen die vergifteten Symptome des im Ersten Weltkrieg als Kampfgas verwendeten Phosgen aufweisen.
Anlässlich der heutigen Verleihung der Nobelpreise 1984 berichten wir über südafrikanische Reaktionen auf die Friedensnobelpreisvergabe an den schwarzen Bischof von Johannesburg und strikten Apartheidgegner Desmond Tutu und wie der tschechoslowakische Literaturpreisträger Jaroslav Seifert in Prag lebt.
Weitere Themen dieses Mittagsschonals sind dann noch eine Presseschau zu den am vergangenen Samstag offenen Geschäften und von den Nazis gestohlene Kunstschätze, die in Österreich aufbewahrt sind, was von einem amerikanischen Kunstmagazin dieser Tage als ein Vermächtnis der Schande bezeichnet wurde.
Vor all dem aber jetzt eine Nachrichtenübersicht, die Elisabeth Manners zusammengestellt hat und die Wilfried Schierlbauer liest.
Österreich.
Mehrere hundert Demonstranten verhindern seit heute früh den Beginn von Rodungsarbeiten in der Stopfenreuterau bei Einburg.
Die Kraftwerksgegner, nach eigenen Angaben 600, nach Schätzungen der Gendarmerie etwa 100 bis 200 Personen, haben sich auf die Zufahrtswege gelegt und lassen keine Baufahrzeuge passieren.
Die Protestaktion verläuft friedlich.
Die Gendarmerie verlass vor den Demonstranten eine Behördenverordnung, wonach das Waldgebiet eine Baustelle und der Zutritt verboten sei.
Nach Ansicht der Kraftwerksgegner würden Rodungsarbeiten unter anderem gegen das niederösterreichische Landesjagdgesetz verstoßen.
Bereits am Samstag fand in der Stopfenreuterau ein Sternmarsch mehrerer tausend Umweltschützer gegen den Bau des Kraftwerkes Heimburg statt.
Die Teilnehmer appellierten an Bundespräsident Kirchschläger, im Fall Heimburg für die Einhaltung der Rechtsvorschriften zu sorgen.
Iran.
Mit der Erstürmung des entführten Flugzeuges ist gestern Abend das Geiseldrama auf dem Flughafen von Teheran beendet worden.
Spezialeinheiten der iranischen Sicherheitskräfte überwältigten die vier Luftpiraten und befreiten die bis zuletzt festgehaltenen sieben Geiseln.
Die Terroristen, vermutlich schiitische Fundamentalisten, die der iranischen Regierung nahestehen, hatten zwei Geiseln ermordet.
Zur Unterstreichung ihrer Forderungen folterten sie mehrere Gefangene.
Die Entführer hatten das Flugzeug am vergangenen Dienstag in ihre Gewalt gebracht.
Sie verlangten die Freilassung mehrerer Gesinnungsgenossen, die in Kuwait zum Tode verurteilt wurden.
Unter den heute Nacht befreiten Flugzeuginsassen sind auch zwei kuwaitische Staatsbürger, von denen man angenommen hatte, sie seien ermordet worden.
Die Regierung Kuwaits hat sich offiziell für die Beendigung der Affäre bedankt.
In den vergangenen Tagen gab es ständig Auseinandersetzungen zwischen Kuwait und dem Iran über die Vorgangsweise in dem Geiseltrama.
Indien.
Nach der Giftgaskatastrophe in Bhopal zeichnen sich nun auch Auseinandersetzungen über Entschädigungsleistungen ab.
Drei amerikanische Anwaltsbüros haben Rechtsanwälte nach Indien gesandt, um die Opfer der Katastrophe zu vertreten.
Gegen den amerikanischen Konzern Union Carbide wurde wegen Fahrlässigkeit eine Klage in der Höhe von umgerechnet etwa 300 Milliarden Schilling eingereicht.
Aus der Tochterfirma von Union Carbide war am vergangenen Montag das Giftgas entwichen, durch das bisher mehr als 2.500 Menschen ums Leben kamen.
Das Unternehmen will etwa 20 Millionen Schilling sofort zur Verfügung stellen und in Bhopal ein Waisenhaus errichten lassen.
Nach neuen Schätzungen sind in dem betroffenen Gebiet 125.000 Menschen erkrankt.
Norwegen, Schweden.
Die diesjährigen Nobelpreise werden heute in Oslo und Stockholm bei feierlichen Zeremonien überreicht.
In der norwegischen Hauptstadt erhält der schwarze südafrikanische Bischof und Bürgerrechtskämpfer Desmond Tutu den Friedensnobelpreis.
Tutu wird für seinen kompromisslosen Einsatz gegen die Rassentrennungspolitik geehrt.
Der Literaturpreisträger, der 83-jährige tschechoslowakische Dichter Jaroslav Seifert, kann zur Entgegennahme der Auszeichnung aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Stockholm kommen.
Der Nobelpreis wird an seiner Stelle von Tochter und Sohn empfangen.
Jaroslav Seifert ist einer der Unterzeichner der Menschenrechtserklärung Carta 77.
Die Verleihung der Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften findet ebenfalls in Stockholm statt.
Das Geld für den Friedensnobelpreis an den polnischen Arbeiterführer Lech Walesa vom vergangenen Jahr liegt nach wie vor auf einem norwegischen Bankkonto.
Der Direktor des norwegischen Nobelinstitutes, Jakob Sverdrup, teilte heute mit, die umgerechnet mehr als dreieinhalb Millionen Schilling seien noch nicht nach Polen überwiesen worden.
Es gebe deswegen Schwierigkeiten zwischen der katholischen Kirche und den Behörden Polens.
Solange Walesa nichts anderes verfüge, werde das Geld in Norwegen bleiben.
Nach der Preisverleihung hatte der polnische Arbeiterführer erklärt, es solle einen von der katholischen Kirche verwalteten Fonds zufließen.
Nordirland.
In Londonderry ist es in der vergangenen Nacht zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Jugendlichen gekommen.
Als die Polizei eine Kundgebung auflösen wollte, schleuderten die Demonstranten Molotow-Cocktails.
Die Sicherheitskräfte setzten neuerlich die umstrittenen Plastikgeschosse ein.
Anlass der neuen Unruhen waren Begräbnisfeierlichkeiten für zwei Mitglieder der Untergrundorganisation irisch-republikanische Armee.
Die beiden Männer wurden erschossen, als sie einen Anschlag auf einen britischen Soldaten begehen wollten.
Großbritannien.
Die offenen Geschäfte zweier Londoner Warenhausketten erlebten gestern starken Andrang.
Die Warenhausketten hatten wegen des erwarteten Weihnachtsgeschäftes die staatlichen Vorschriften der Sonntagsruhe missachtet.
Die Unternehmen wollen die Regierung veranlassen, die gesetzliche Regelung der Geschäftszeiten zu lockern.
Die Gewerkschaft der Handelsangestellten hatte vor den Geschäften Streikposten aufgestellt.
Es kam zu keinen Zwischenfällen.
Österreich.
Zu einem folgenschweren Serienunfall kam es vergangene Nacht auf der Enstal-Bundestraße bei Mandling an der steirisch-salzburgischen Landesgrenze.
Drei Personen wurden verletzt, ein Pkw brannte aus.
An der Massenkarambolage waren insgesamt vier Lastwagen, zwei Tankfahrzeuge, ein Autobus und mehrere Pkw beteiligt.
Ursache war die glatte Fahrbahn.
Italien.
Nach dem ersten Durchgang des Herrn Slalom in Sestriere führt der Österreicher Rupert Zoller mit 0,27 Sekunden Vorsprung auf Oswald Tötsch und Paolo de Chiesa, beide Italien.
Achte ex-Equofranz Gruber und Thomas Stangasinger, zehnte Klaus Heidegger.
Die Wetterlage?
Eine weitere Störung zieht über die nördlichen Teile Mitteleuropas hinweg.
Sie beeinflusst zum Teil auch das Wetter in Österreich.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Süden und äußersten Westen unterschiedlich bewölkt, im übrigen Bundesgebiet stark bewölkt bis bedeckt und strichweise Regen, vor allem im Norden und Osten.
Hier in der Nacht sinken der Schneefallgrenze auf 500 bis 800 Meter.
Nordwestliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 1 bis 6 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 5 bis plus 2 Grad.
Die Prognose für morgen.
Im Süden in den Niederungen regional trüb, sonst teilweise sonnig.
Im übrigen Bundesgebiet überwiegend reichliche Bewölkung und gebietsweise Regen.
Schneefallgrenze um 1300 Meter, im Osten um 900 Meter.
Nordwestliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 0 bis 6 Grad.
Die Vorschau bis Freitag überwiegend sonnig, nur im Klagenfurter und Grazer Becken zum Teil Hochnebel.
Nördliche gegen Wochenende auf Südwest drehende Winde.
Frühtemperaturen minus 10 bis 0 Grad, Tageshöchstwerte minus 1 bis plus 6 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt leichter Regen, 6 Grad, Nordwestwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 7 Grad, Nordwest 15, Linz bedeckt 4 Grad, Westwind 15 Kilometer, Salzburg bedeckt 4 Grad, Innsbruck bedeckt 3, Bregenz bedeckt 5, Graz stark bewölkt minus 2 und Klagenfurt bedeckt minus 2 Grad.
Das waren die Nachrichten und das Wetter, es ist 12.09 Uhr, wir kommen zum Beitragsteil des Mittagschanals und beginnen gleich mit dem Hauptthema der letzten Zeit, dem Donaukraftwerk Hainburg.
In der Stopfenreuther Au sollten heute, nach den Bescheidenen der Vorwoche, die Vorarbeiten, sprich Rodungen beginnen.
Nach der Demonstration von Kraftwerksgegnern vom vergangenen Samstag versuchen nach einer Aussendung der in der Anti-Heinburg-Bewegung führenden aktiven österreichischen Hochschülerschaft seit heute 6 Uhr früh etwa 600 Ausschützer, unter ihnen ÖH-Chef Herbert Rainer, Bernd Lötsch, Fredermeister Blau, Günther Nenning und mehrere Universitätsprofessoren, die AU-Zufahrten zu blockieren.
Ebenfalls laut ÖH-Aussendung sollen die von der Donaukraftwerks-AG in die Stopfenreuther Aue geschickten Bauarbeiter von rund 100 Gendarmen begleitet sein, aber derzeit noch nicht zu roden begonnen haben.
Wie sich die Situation in der Aue selbst darstellt, berichten jetzt von dort per Funk Roland Adrowitzer und Manfred Kronsteiner.
In den frühen Morgenstunden hätten die Arbeiten in der Hainburger Aue im Bereich der Donaubrücke bereits beginnen sollen.
Mehrere hundert Ausschützer aber hatten sich bereits im Morgengrauen eingefunden, um die Traktoren und Planierfahrzeuge der zehn beteiligten Firmen zu blockieren, die größtenteils weither aus Kärnten und Oberösterreich Gerät und Arbeiter entsandt hatten.
Keine Gewalt, lautet das Motto.
Und bisher herrscht auch ein weitestgehend friedliches Klima.
Diskutiert wird freilich viel und intensiv.
Ein Interview mit dem Einsatzleiter der Donaukraftwerke AG, Ingenieur Josef Überacker, wird unversehens zur Diskussion.
Vorerst jedoch ein Bauarbeiter auf die Frage nach eventuellen Reibereien.
Nein, eigentlich nicht.
Was für Reibereien kann ich tun?
Keine.
Da kriegt der eine mal eine Bracke, dass er ein Laptop mit Kuhen träumt.
Herr Ingenieur Überacker, wie hat sich das heute aus der Sicht der Donaukraftwerke abgespielt?
Wir haben nach einem ganz genauen Einsatzplan mit den Schlägerungsfirmen, die aus fast ganz Österreich kommen, angereist und wollten pünktlich in den Vormittags- und Morgenstunden mit den Schlägerungsarbeiten beginnen.
Und zwar im Bereich des uns vorgeschriebenen Zaunes.
Das heißt im östlichen Bereich der Inanspruchnahme-Linie.
Und was war dann?
Wir sind das am Einfahren an den neuralgischen Punkten gehindert worden.
Es war uns also nicht mehr möglich, als Firmenleitung einzufahren.
Es war auch überhaupt nicht möglich, mit Gerät und Mann einzufahren.
Und wie wird es jetzt weitergehen?
Wie werden die Bauarbeiten dann weitergehen?
Wir werden versuchen, dass die Republik Österreich als demokratische Stadt alle Möglichkeiten ausschöpft, um uns die Arbeit zu ermöglichen.
Das hoffen wir auch, dass wir die Demokratie ausschöpfen können.
Darum sind wir da.
Darum haben wir euch gehindert.
Wir haben ja nix gegen die Leute.
Sie müssen natürlich eines verstehen, der Mann ist ja dazu da, um sich sein Brot zu verdienen.
Dem müssen Sie das wohl entschuldigen.
Das ist ja das Malheur.
Und die viele kriegen gar nix Zeug dafür, wenn sie jetzt so nicht arbeiten, weil sie nur Schlägerprämien kriegen.
Das tut uns sehr leid.
Aber wir sind einfach dazu da, dass das verhindert wird.
Verstehen Sie?
Was halten Sie denn da von der Aktion, die da... Was ich da heute erfahren?
Kommentare aus, echte.
Sie sind da wirklich ganz gültig?
Ich wüsste halt mal was anderes, als wir da dann vor den Traktor hinlegen und die anderen Leute von der Arbeit aufhalten.
Das war jetzt also die Meinung eines der ziellos herumstehenden Arbeiter.
Zwar ist das Betreten der Au laut Verordnung der Bezirkshauptmannschaft bei Strafe bis zu 3000 Schilling verboten, aber die Gendarmerie hält sich diskret im Hintergrund, Daten der Besetzer wurden nicht aufgenommen.
Der Weg in die Au ist mehrfach blockiert, zunächst durch eine Menschenmauer, dann 100 Meter weiter durch eine Barriere aus Lagerfeuern, 50 Meter darauf durch eine Steinbarrikade.
Einzelne Arbeiter mit Motorsägen wurden nicht durchgelassen.
Sie wurden dann von Ausschützern wieder zurückeskortiert.
Ein Fahrraddemonstrant transportierte eine Motorsäge aus Gefälligkeit auf dem Gepäckträger.
Wir haben uns behandelt und haben uns vor die Bäume hingestellt und wir haben die nicht umschneiden können.
Und so ist das Ganze gewesen.
Und jetzt sind wir dann die viermal in die Motorsäge gefahren.
Wenn man nicht in die Motorsäge geht, dann darf man das nicht mehr schneiden.
Dann kann man es haben.
Schaut einstweilen nach einem sehr friedlichen Konflikt aus.
Ganz friedlich.
Sie haben sich sehr beherrscht.
Sie haben uns nicht in den Füß geschnitten.
Das soll ja nicht gegen die Arbeiter gehen, diese Aktion.
Aber das geht gegen die Arbeiter.
Warum geht das gegen die Arbeiter?
Weil wir kein Geld nicht kriegen.
Wir haben es nach einem Meter.
Wir kriegen für den heutigen Tag kein Geld.
Wir sind Strecken hergefahren.
Wir werden es zumindest versuchen.
Wer will das versichern, dass wir uns Geld kriegen?
Wir haben es nach einem Meter und so gibt es kein Geld nicht.
Es wird euch darum gehen, dass ihr aus dem Vertrag aussteigen könnt.
Und da können wir euch vielleicht helfen.
Das heißt, wenn ihr wirklich aussteigen wollt, dann müssen wir zu euch gehen.
Dass wir keine Arbeit haben, oder was?
Wer arbeiten will, sollte arbeiten, aber nicht behindert werden.
So geht das.
Ich werde der Öffentlichkeit informieren, wie schlecht es euch geht.
Kalte Temperaturen und kühle Köpfe also derzeit in der Au.
Auf beiden Seiten aber gespanntes Warten.
Und die Baufirmen warten letztlich auf Behördenhilfe und neue Direktiven.
Und damit zurück aus der Kälte der Au ins beheizte Journalstudio.
Aus der Kälte der Au berichteten Manfred Kronsteiner und Roland Adrowitzer.
Wie man die aktuelle Situation beim Kraftwerksbau Adonau-Kraftwerke sieht, darüber sprach Gisela Hopfmüller mit OKW-Direktor Josef Kobilka.
Herr Direktor Kobilka, die ersten Arbeiter, die ersten Baumaschinen sind in der Au eingetroffen.
Ist das der Baubeginn für das Kraftwerk Hainburg?
Nun, das sind die Vorbereitungsarbeiten.
Und zwar wissen Sie ja, dass für den Baubeginn und für die Baustelleinrichtung eine umfangreiche Schlägerungstätigkeit notwendig ist.
Vor allen Dingen aber eine Schlägerungsnotwendigkeit besteht, für den Wildzaun, den wir verpflichtet sind, aufzurichten.
Und dafür sind heute die ersten Waldarbeiter hinuntergefahren und wollen hier diese Trasse freischlägern.
Wie viele Arbeiter sind das etwa?
Ich schätze, das werden zur Zeit etwa 50 bis 60 sein.
Wie lange werden sich die DKW, also die Donaukraftwerke, von den Umweltschützern abhalten lassen, mit den Schlägerungsarbeiten zu beginnen?
Nun, wir haben eigentlich vorgehabt, praktisch heute damit zu beginnen.
Und diese Frage, wo diese einzelnen Wegschneisen besetzt worden sind,
geklärt.
Das ist gar keine Frage.
Und wir werden dann sehen, wie diese Klärung ausgeht.
Auf jeden Fall, die Arbeiter sind angewiesen und die haben sich sehr diszipliniert bis jetzt verhalten, hier mit den Besetzern in keinen handgreiflichen Kontakt zu treten.
Was tun Sie, wenn die Zufahrtswege von den Umweltschützern nicht freigegeben werden?
Dann kann es sein, dass wir uns eigene Zufahrtswege machen.
In welcher Form?
Nicht nur, dass man irgendwo halt diese ganzen Umgehungen, die Möglichkeit gibt es ja, dass man Umgehungen sucht.
Aber ich glaube, das wird nicht notwendig sein.
Noch ist ja alles friedlich in der Heimburg.
Können Sie sich vorstellen, dass es irgendeine Lösung gibt?
Ja, eine Lösung kann ich mir schon vorgestellt haben.
Dass die Besetzer abziehen, das ist die einzige Lösung.
Und wenn das nicht der Fall ist?
Exekutive reden müssen.
Denn es kann ja nicht sein, dass in einem Rechtsstaat, wo irgendjemand einen rechtskräftigen Bescheid hat, den auch verschiedene Leute sicherlich noch immer bekämpfen.
Das ist gar keine Frage.
Aber wenn ein rechtskräftiger Bescheid da ist, dann wird mir ein Rechtsstaat schon dem Bescheidträger zu seinem Recht verhelfen müssen.
Das ist gar keine Frage.
Und das heißt, Sie plädieren dafür, wenn die Umweltschützer nicht abziehen, dass dann die Exekutive eingreift?
Ja natürlich, anders geht es ja nicht.
Wir können uns ja selber das Recht nicht beschaffen.
Das ist ja gar nicht möglich.
Wir sind am Weg der rechtsstaatlichen Norm und wenn uns irgendjemand an unserem Recht hindert, dann müssen wir die Exekutive beschaffen.
Haben Sie sich da irgendeine Frist, irgendeine Zeitspanne vorgestellt?
Nein, nein, nein.
Da gibt's keine Zeitspanne, sondern das ist dann ganz einfach in der Ingerenz und im Abwickeln, so wie es die Exekutive vorsieht.
Da haben wir keine Zeitspanne vorgesehen, keine Fristen und keine Termine.
Gisela Hopfmüller sprach mit OKW-Direktor Josef Kobilka zur aktuellen Lage rund um das Donaukraftwerksprojekt Heimburg.
Und jetzt internationale Themen im Mittagschanal.
Heute vor einer Woche trat aus einem Chemiewerk des amerikanischen Konzerns Union Carbide in der mittelindischen Stadt Bhopal bekanntlich Giftgas aus, was zur bisher größten von Menschen verursachten Umweltkatastrophe der Geschichte führte.
Im Vergleich dazu war etwa das Geschehen in Seveso vor einigen Jahren geradezu ein kleines Unglück, denn die Giftgaswolke von Bhopal forderte inzwischen mindestens 2500 Menschenleben und zehntausende dürften erblindet sein.
Die genauen Ursachen der Katastrophe von Bhopal sind noch immer nicht geklärt.
In britischen Zeitungen tauchten nun Berichte auf, nach denen die vergifteten Symptome des im Ersten Weltkrieg als Kampfgas verwendeten Phosgen aufweisen.
Mehr dazu von Roland Machatschke.
Es waren die Symptome der Opfer von Bopal, die den ersten Verdacht an den Aussendungen von Union Carbide aufkeimen ließen.
Augenreizungen, Hautreizungen, Husten.
Der Husten entsteht, weil das Gas die Lungenzellen angreift.
Die Lunge reagiert, indem sie Flüssigkeit produziert, um das Gift sozusagen wegzuwaschen.
Das erzeugt wiederum den Hustenreflex.
Aus dem Mund tritt Schaum aus und das Ende ist eine Art Ertrinkungstod durch die eigene Lungenflüssigkeit.
Diese Symptome sind seit fast 70 Jahren in der einschlägigen Literatur bekannt, seit das deutsche Heer auf den Schlachtfeldern Flanderns das Kampfgas Grünkreuz zum ersten Mal einsetzte.
Welche Verbindung besteht aber zwischen dem Gastod im Ersten Weltkrieg und den Toten von Bhopal?
Grünkreuz heißt chemisch Phosgen und Phosgen ist wiederum ein Grundstoff für die Herstellung von Methylisocyanat, das seinerseits als Grundstoff für die Erzeugung von Schädlingsbekämpfungsmitteln dient.
Union Carbide bestreitet, dass in der Anlage in Bhopal Phosgene ausgetreten ist.
Britische Experten erklären dagegen, Symptome und Art der Verbreitung des Giftgases wiesen eindeutig auf Phosgene hin.
Wenn das stimmt, wäre es eine erschreckende Warnung vor Dingen, die noch kommen werden.
Denn der Grundstoff Phosgene ist etwa fünfmal giftiger als das aus ihm hergestellte Methylisozyanat.
Je mehr Informationen über die Katastrophe zur Verfügung stehen, umso klarer wird das Bild einer Industrieproduktion, in der leichtfertig mit schwergiftigen Substanzen hantiert wird.
Parallelen zum Seveso-Unfall oder zur Hamburger Diskussion rund um die Freisetzung des Seveso-Giftes Dioxin durch ein bekanntes Chemiewerk, das schließlich gezwungen wurde, seine diesbezügliche Produktion zu stoppen.
In Frankreich hat Union Carbide ein Werk in Béziers.
Dort wird Methylisocionat in kleinen Stahlbehältern in einem eigenen Lagerhaus aufbewahrt.
Ein automatisches System schaltet sich sofort ein, wenn die Temperatur in den Behältern steigt.
Die Substanz beginnt bei etwa 40 Grad zu sieden und damit in den gefährlichen Gaszustand überzugehen.
Bis zu 400.000 Liter Wasser pro Stunde sorgen dann für Kühlung.
In der Bundesrepublik Deutschland erzeugt Bayer Methylisocianat in Dormagen.
Eine Einsatzgruppe der Werksfeuerwehr kann im Notfall die Behälter unter Wasser setzen, mit Schaum zudecken und 20.000 Liter der Verbindung absaugen.
Kosten dieser Einrichtungen 12 Millionen Schilling.
Anders schauen die Dinge schon im amerikanischen Werk von Union Carbide in West Virginia aus.
Dort ist ein College nur ein paar hundert Meter von der Fabrik entfernt.
Einmal im Jahr erhält jeder Student ein Flugblatt mit Details über einen möglichen Katastrophenalarm, in welchen Abständen die Sirenen heulen, was blinkende blaue Lichter bedeuten, nämlich ein Leck im Tank und welche Evakuierungsmaßnahmen vorgesehen sind.
Von all dem war natürlich in Indien nichts vorhanden.
Als vor neun Jahren beschlossen wurde, das Union Carpetwerk zweieinhalb Kilometer vom Stadtzentrum Popeis entfernt zu errichten, war dort menschenleeres Ödland.
Aber in Indien folgen Entwicklungen ihren eigenen Gesetzen.
In einem Land, in dem fast die Hälfte der Bevölkerung unterhalb einer ohnehin schon sehr tief angesetzten Armutsgrenze lebt, bilden kommerzielle oder industrielle Zentren magische Anziehungspunkte.
Angehörige der Kaste der Unberührbaren finden Arbeit als Reinigungspersonal.
Arbeitslose Landarbeiter verdingen sich als Rikscha-Fahrer für die Industriearbeiter.
Und die Abfallbehälter der Fabrik bieten immer wieder Dinge, die weiterverkauft werden können.
So breitet sich heute ein ganzes Stadtviertel rund um die Fabrik aus.
Ein Slum aus Wellblech- und Schlammziegelhütten, in denen auf acht Quadratmetern achtköpfige Familien hausen.
Diese Menschen wurden die ersten Opfer, als vor einer Woche in der Nacht von Sonntag auf Montag Ortszeit fast 20.000 Liter Methylisocianat oder noch schlimmer Phosgen in Gasform als dichter Nebel über die Erde krochen und von einem leichten Wind verbreitet wurden.
Aber von einer Opferbilanz, um dieses so schrecklich sachlich klingende Wort zu verwenden, kann keineswegs noch gesprochen werden.
Schätzungsweise haben 200.000 Menschen in Bhopal das Giftgas eingeatmet.
Die theoretischen Langzeitfolgen, Zerstörung der Lunge, Geschwüre an der Hornhaut der Augen, möglicherweise auch eine Form von Blutkrebs.
Auf den Moslem-Friedhöfen mussten bestehende Gräber geöffnet werden, um die Toten unterzubringen.
Die Zufahrtsstraßen nach Bhopal sind mit einer feinen weißen Asche bedeckt.
Seit Dienstag lodern die Leichenfeuer der Hindus ohne Unterbrechung.
Nach Seveso hat die Welt eine weitere, noch schrecklichere Warnung erhalten.
Roland Machatsch gefasste Hintergrundinformationen zur Giftgaskatastrophe von Bhopal zusammen.
Unser nächstes Thema, dass Frankreich nun ein oder zwei Atomkraftwerke nach Israel liefern soll, ist für uns Anlass, verschiedene Aspekte dieser Angelegenheit zu untersuchen.
Da ist einmal die französische Praxis, sowohl Atomtechnologie als auch Waffen ziemlich ungeniert in Krisengebiete zu liefern.
Dann die Frage, wie das israelische Atompotenzial schon derzeit aussieht und schließlich das Problem, dass sich der Atomsperrvertrag nicht als allzu effektiv erweist.
Israels Ministerpräsident Shimon Peres brachte die Vereinbarung über französische Atomkraftwerksbauten in Israel von seinem Frankreichbesuch nicht zuletzt deshalb mit, weil die Franzosen zum Unterschied zu den USA nicht darauf bestehen, dass ein von ihnen in Israel errichtetes AKW der Kontrolle durch die internationale Atombehörde unterliegt.
Wie üblich der offensichtlich lockere Umgang mit dem Export gefährlicher Güter in Frankreich ist, berichtet nun aus Paris Joachim Kruse.
Der israelische Premierminister Shimon Peres wollte bei seinem Besuch in Paris nicht ausführlich über das mögliche Atomgeschäft mit Frankreich sprechen.
Er sagte, er sei nicht zu einem offiziellen Besuch gekommen, um hier Atomzentralen einzukaufen.
Man habe auch noch gar nichts entschieden.
Und in Israel zögere man noch zwischen Kohle, Öl und Atom, um den wachsenden Strombedarf zu decken.
Auch beim potenziellen Lieferanten, bei der staatlich kontrollierten Framatom, weicht man noch aus.
Unterschrieben ist noch nichts.
Das Geschäft ist nicht sicher.
Aber Präsident Mitterrand hat mit Shimon Peres darüber gesprochen und grundsätzlich grünes Licht gegeben.
Vieles spricht dafür.
Da ist einmal der Bedarf Israels.
Bis zum Jahre 2000 wird der Energiebedarf von drei auf 5000 Megawatt steigen.
Die fehlenden 2000 Megawatt könnten zwei Riesen Atomreaktoren liefern.
Der Standort für die Superkraftwerke ist schon bekannt.
Es handelt sich um Shifta in der Negev-Wüste.
Die ersten Kontakte zwischen Israel und Frankreich wurden vor zwei Jahren geknüpft.
Jetzt sind die Erfolgsaussichten besser denn je, sagte der israelische Energieminister Moshe Shahal vor kurzem.
Das Problem ist jetzt vor allem noch finanzieller Art.
Es handelt sich immerhin um ein Drei-Milliarden-Dollar-Projekt.
Sicherungen dafür, dass die Israelis die Atomkraftwerke nicht für militärische Zwecke missbrauchen, werden zwar vereinbart, aber nachprüfen kann das niemand.
Es ist ohnehin ein offenes Geheimnis, dass Israel heute in seinem Atomversuchszentrum von Dimona Atombomben bauen könnte.
Eine Zweckentfremdung von zivilen Atomkraftwerken kann man nicht mit absoluter Sicherheit verhindern.
Das war auch der Grund dafür, dass Israel 1981 das Versuchszentrum Osirak bei Bagdad kaputtgebombt hat.
Dabei ließ der Irak internationale Kontrollen zu.
Frankreich vertritt den Standpunkt, dass man keinem Land grundsätzlich das Recht verweigern kann, moderne Technologie zu erwerben.
Aber das heißt nicht, dass Frankreich alles an jeden liefert, der bezahlt.
Südafrika wartet seit einiger Zeit vergeblich auf ein Atomkraftwerk aus Frankreich.
Der libysche Kolonel Gaddafi würde gerne in Frankreich moderne Waffen kaufen, aber vorläufig ist da nichts drin.
Die Franzosen sind zwar nicht zimperlich, aber das würde nun doch etwas weit gehen.
Schließlich rechtfertigt man in Paris die im Allgemeinen großzügige Lieferung von Waffen und Spitzentechnologie auch an heikle Kunden folgendermaßen nicht.
Wir bauen in alle Verträge Sicherungen ein.
Ohne Wartung und Lieferung von Ersatzteilen nützt die schönste Waffe oder Atomzentrale nichts.
Da haben wir immer Kontrollmöglichkeiten.
Dass Frankreich nun in Israel mindestens eine Atomkraft hergerichten wird, wirft einmal mehr die Frage auf, wie es um das israelische Atompotenzial eigentlich steht.
Immer wieder waren Gerüchte aufgetaucht, Israel wäre jederzeit in der Lage, eine Atombombe zu bauen.
Die offiziellen israelischen Erklärungen zu diesem Thema erschöpfen sich jeweils in der Feststellung, man werde im Nahostkonflikt niemals als erstes Atomwaffen einsetzen, werde jedoch, wenn es hart auf hart geht, vor deren Gebrauch nicht zurückschrecken.
Dass internationale Beobachter an der israelischen Fähigkeit zum Atombombenbau nicht zweifeln, liegt am Betrieb eines Versuchsreaktors in der Wüste Negev, der der internationalen Inspektion nicht zugänglich ist.
Mehr von Moshe Maislos aus Tel Aviv.
Israel besitzt derzeit zwei Atomreaktoren, einen kleinen Versuchsreaktor in Nachal-Shurek mit einer Kapazität von 5 Megawatt, der zu Beginn der 50er Jahre mit amerikanischer Hilfe errichtet wurde, und einen später mit französischer Unterstützung gebauten Kernreaktor in Dimona mit einer Kapazität von 26 Megawatt.
Um den Atomreaktor in Gemona werden seit seiner Inbetriebnahme weitgehende Spekulationen in der internationalen Presse verbreitet.
Diesen zufolge soll Israel bereits mehrere in diesem Atomreaktor erzeugte Atombomben besitzen.
In einem Forschungsbericht des Instituts für strategische Studien der Georgetown-Universität in Washington, der vorige Woche von der israelischen Presse veröffentlicht wurde, heißt es,
dass Israel Plutonium in Dimona herstelle und bereits ein Reservoir von 50 bis 100 Atombomben und Atomköpfen zur Verfügung hätte.
Offizielle Stellen in Jerusalem dementieren diese Meldungen entschieden, erklären jedoch, dass Israel bereits das Potenzial hätte, Atomwaffen herzustellen, jedoch nicht der erste Staat im Nahen Osten sein würde, um solche Waffen in diesen Raum einzuführen.
Der israelische Ministerpräsident Shimon Peres erklärte nach seiner Rückkehr aus Paris, Israel habe keinerlei Absicht, Atomkraftwerke mit militärischem Potenzial zu erwerben.
Da Israel jedoch fest entschlossen ist, den Marsch in das Kernkraftzeitalter anzutreten, um seine Stromkapazität erheblich zu erhöhen und seine Energieversorgungsbedürfnisse für die Zukunft sicherzustellen,
suchte es Kontakte zu solchen Ländern, die imstande sind, zwei Atomkraftwerke im Süden Israels zu errichten, ohne auf die Bedingung zu bestehen, dass Israel sich dem internationalen Atomsperrvertrag anschließe.
Es war nur natürlich, dass Jerusalem die Bereitschaft Frankreichs, mit dessen Hilfe der Atomreaktor von Dimona gebaut wurde, dazu suchte.
Nicht nur zur Durchsetzung der internationalen Inspektion von Atomkraftwerken reichen internationale Verträge nicht aus, auch der Atomsperrvertrag erweist sich als nicht allzu effektiv.
Denn trotz dieses Vertrages dürfte es immer mehr Länder geben, die außerhalb dieses Vertrags über Atomwaffen verfügen oder zumindest immer wieder versuchen, solche zu bekommen, berichtet Franz Kößler.
121 Staaten haben 1968 den Atomsperrvertrag unterzeichnet und sich verpflichtet, Atomwaffen nicht zu entwickeln und atomare Anlagen internationalen Inspektionen zu unterwerfen.
Als Gegenleistung für die Enthaltsamkeit sollten sie einen allerdings streng kontrollierten Zugang zur nuklearen Technologie erhalten.
Selbst in Zeiten, in denen sie selbst über ihre eigene nuklearen Arsenale den Dialog unterbrochen haben, wachen die beiden Großmächte gemeinsam über die Arsenale von Drittländern.
Trotzdem prognostiziert ein Beamter der Vereinten Nationen, die kleinen nuklearen Mächte würden in den nächsten Jahren wie Pilze aus der Erde schießen.
Zumal der Vertrag von wichtigen Staaten auf der Lieferantenseite als auch auf der Seite der Abnehmer nicht unterzeichnet worden ist.
allen voran Frankreich, das gerade auch in der unabhängigen Verwertung seiner nuklearen Technologie sich als Weltmacht bestätigt, und China, das im Atommonopol der Großen auch ein Werkzeug der Kontrolle über die wirtschaftliche und militärische Stärke der Entwicklungsländer sieht.
In der Tat anerkennende Vertrag vor allem Länder nicht, die entweder mit Hilfe der Atomenergie den wirtschaftlichen Sprung nach vorne wagen wollten, wie Argentinien und Brasilien, oder aber aus politischen Gründen über die Möglichkeit der nuklearen Drohung verfügen wollten, wie Israel, Südafrika, Indien und Pakistan.
Es gibt Hinweise, dass Südafrika Atomwaffen schon 1977 und 1979 getestet hat.
Indien hat nach einem ersten Versuch 1974 die Weiterentwicklung auf internationalen Druck hingestellt.
Pakistan verfügt über die technischen Möglichkeiten.
Eine jüngste internationale Studie sieht jedoch vor allem für die 90er Jahre eine zunehmende Proliferation nuklearer Mächte in Krisengebieten, vor allem im Nahen Osten.
Israels Vorsprung könnte sowohl den Iran als auch den Irak zu verstärkten Anstrengungen bewegen und wenn diese Erfolg hätten, müssten Syrien und Saudi-Arabien nachziehen, sowie Ägypten und Algerien nach nuklearen Waffen streben müssten,
wenn Libyens Bestrebungen von Erfolg gekrönt sein sollten.
Und in Asien fällt eine forcierte Entwicklung der Nuklearprogramme in Südkorea und in Taiwan auf.
Immer wieder lassen Prestigefragen und Geschäftsinteressen in den Ursprungsländern nuklearer Technologie und in den Bestimmungsländern die Bemühungen scheitern, die Anzahl der Nuklearmächte durch vertragliche Einschränkungen und Sanktionen zu begrenzen.
Im weiteren Verlauf des Mittagsschanals berichten wir anlässlich der heutigen Verleihung der Nobelpreise 1984 über südafrikanische Reaktionen auf die Friedensnobelpreisvergabe an den schwarzen Bischof von Johannesburg und strikten Apartheidgegner Desmond Tutu und wie der tschechoslowakische Literaturnobelpreisträger Jaroslav Seifert in Prag lebt.
Weitere Themen sind dann auch noch eine Presseschau zu den am vergangenen Samstag offenen Geschäften,
und von den Nazis gestohlene Kunstschätze, die in Österreich aufbewahrt sind, was von einem amerikanischen Kunstmagazin dieser Tage als ein Vermächtnis der Schande bezeichnet wurde.
Und zwischendurch noch ein Programmhinweis.
Eine Diskussion über Politik und Moral, zu der die junge Generation in der SPÖ Mödling eingeladen hatte, lockte am Freitagabend ein zahlreiches Publikum in den Mödlinger Gewerbesaal.
Am Podium saßen unter anderem zwei bis vor kurzem führende Politiker, denen Erfahrungen mit der politischen Moral zugetraut wurden.
Ex-Finanzminister Salcher und der Ex-Kulturlandesrat des Burgenlandes Gerald Mader.
Weitere Diskutanten waren Josef Tschapp und Peter Michael Lingenz.
Eine ausführliche Zusammenfassung der Veranstaltung gibt es im Abendsjournal in unserem heutigen Journal Panorama ab etwa 18.30 Uhr.
Mit Schlagzeilen wie Salzburger Advent oder Vernunft bewiesen und Glück gehabt kommentieren die Leitartikel der heimischen Tageszeitungen heute den Ablauf der Ereignisse um das umstrittene Offenhalten der Geschäfte am vergangenen Samstag, dem kirchlichen Feiertag Maria Empfängnis.
Die Hauptkontrahenten in dieser Auseinandersetzung waren und sind bekanntlich Sozialminister Dalling auf der einen und der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer auf der anderen Seite.
Morgen wird die Bundesregierung eine Feststellungsklage gegen Landeshauptmann Haslauer beim Verfassungsgerichtshof beschließen.
Wie die heutigen Tageszeitungen die Ereignisse vom Samstag beurteilen, dazu jetzt eine von Leopold Esterle zusammengestellte Presseschau.
In der Rubrik Thema des Tages der Neuen Kronenzeitung schreibt Peter Gnam.
Jetzt haben wir ihn endlich überstanden, den Marienfeiertag am 8.
Dezember, der fast eine Staatskrise ausgelöst hätte.
Passiert ist wenig bis gar nichts.
Die Salzburger konnten einkaufen, einige hundert Gewerkschafter demonstrierten, Kardinal König bedauerte zu Recht, dass viele Menschen den Sinn der christlichen Feste kaum mehr verstehen.
Und Gnam weiter.
Nach diesem Sturm im Wasserglas könnten sich jetzt Politiker, Gewerkschafter und Unternehmer an einen Tisch setzen und in Ruhe über eine Änderung der starren Ladenschlusszeiten reden, dann hätte der Krach wenigstens einen Sinn gehabt.
Unter dem Titel »Das Urteil der Salzburger« meint Erwin Zankl heute in der Grazer Kleinen Zeitung zu diesem Aspekt.
Die Gewerkschaftsfunktionäre und Kammerherren in den anderen Bundesländern sollten das Salzburger Beispiel beherzigen.
Die Bevölkerung ist den ständigen Reglementierungen überdrüssig geworden.
Sie möchte die Freizeit auch zu mehr Freiheit beim Einkaufen nützen.
Und Erwin Zankl dann?
Es geht nicht um ein Niederreißen aller Schranken, sondern nur um eine Lockerung der starren Ladenschlusszeiten.
Mit seiner Trotzreaktion, dass jetzt erst recht nichts geändert werden dürfe, handelt der Sozialminister, der so gerne seiner Zeit voraus sein will, rückschrittlich wie ein Stockkonservativer.
Ein Kurzkommentar in der Wiener Tageszeitung Die Presse spricht von den Vorgängen in Salzburg am vergangenen Samstag von zwei Siegern.
Erstens jene Gewerkschafter, die zwar demonstrierten, aber jeden Hauch von einer Bürgerkriegsstimmung erst gar nicht aufkommen ließen.
Und zweitens die Geschäftsleute, die Rekordumsätze verzeichneten und damit sicherlich auch im Sinne der Arbeitsplatzsicherung ihre Umsätze steigern konnten.
Dann geht der Kurzkommentar der Presse auf Landeshauptmann Wilfried Haslauer ein, der mit seiner Verordnung die Abwanderung österreichischer Devisen verhindert habe.
Dennoch muss Wilfried Haslauer mit einer Ministeranklage rechnen, denn die Politiker in Wien müssen ja dem Salzburger zeigen, wer der Herr im Lande ist.
Haslauer mag sich trösten.
Er wird keine Neuwahlen ausschreiben müssen.
Die Abstimmung, die er braucht, haben jene vielen tausend Kauflustigen vorgenommen, die am Samstag die Geschäfte stürmten.
Da hat sogar die Arbeiterkammer von Überdenken gesprochen.
Ganz offensichtlich gegenteiliger Meinung ist Karl Temesl im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
Er schreibt nämlich... Der Konflikt um den 8.
Dezember endete mit einem Sieg der Unternehmer.
Die Gewerkschaft wird zur Kenntnis nehmen müssen, dass auch viele ihrer Mitglieder auf die lächerliche Posse eines Landeshauptmanns, der hinter der Maske des Föderalismus Geschäfte macht, hereingefallen sind.
Sie wird sich fragen müssen, ob sie an der offensichtlichen Entpolitisierung der Menschen nicht Mitschuld trägt.
Einkaufen ist lustiger als Demonstrieren.
Wenn das weiterhin Allgemeingut der arbeitenden Menschen bleibt, dann gute Nacht, schließt der heutige Leitartikel der sozialistischen Arbeiterzeitung.
Unter dem Titel »Vernunft bewiesen und Glück gehabt« liest man bei Gerhard Neureiter dazu in den Salzburger Nachrichten.
Nichts wäre leichter als angesichts der geringen Beteiligung an der Demonstration und der gewaltigen Masse an Einkäufern in den Geschäften von einem Debakel der Gewerkschaften zu reden.
Dieser billige Triumph ist angesichts vorangegangener Drohungen nicht angebracht.
Mit Sicherheit wäre das Chaos in der Stadt perfekt gewesen, hätten die Wiener Gewerkschaften, wie geplant, ihre Demonstrationsmassen nach Salzburg gebracht.
Dass sie die Salzburger bewegen konnten, auf diesen halb terroristischen Stärkebeweis zu verzichten, verdient Würdigung und nicht Häme.
Allerdings habe es im Zuschauerspalier da und dort Intoleranz gegenüber den Demonstranten gegeben, schließt der Leitartikel der Salzburger Nachrichten, die nur durch eiserne Disziplin der Gewerkschafter nicht zum berühmten Funken mit der folgenden Explosion führte.
Ein paar Wiener Kerntrupps hätten sich das nicht gefallen lassen, meint Gerhard Neureiter.
Es hat nicht viel gefehlt und aus dem schönen Einkaufstag vor Weihnachten wäre ein Debakel für die Demokratie geworden.
Wir haben alle miteinander noch einmal Vernunft bewiesen und Glück gehabt.
Das war eine von Leopold Esterle zusammengestellte Presseschau zu den am vergangenen Samstag offenen Geschäften.
Und jetzt wieder internationales Immittagsschanal.
Oslo und Stockholm stehen heute im Zeichen der Vergabe der Nobelpreise 1984.
Zwei der diesjährigen Nobelpreisträger sind nicht zuletzt für ihr Engagement für die Rechte und Würde des Menschen bekannt.
Der Schwarze Bischof von Johannesburg Desmond Tutu und der tschechoslowakische Dichter Jaroslav Seifert.
Als erstes nahm am Vormittag Desmond Tutu den Friedensnobelpreis entgegen.
Gestern, unmittelbar nach seiner Ankunft in Oslo, forderte Bischof Tutu den amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan auf, Südafrika zu einer Amnestie aller politischen Gefangenen zu drängen.
Erst dadurch könne die amerikanische Politik des konstruktiven Engagements einen Sinn gewinnen, meinte der Friedensnobelpreisträger.
Der auch sagte, er halte die auf diplomatische Bemühungen setzende amerikanische Südafrika-Politik für grundsätzlich verfehlt und er habe Ronald Reagan verdeutlicht, dass er bisher keinerlei Anzeichen für einen Erfolg der US-Linie entdecken konnte.
Und Tutu berichtete auch noch, der US-Präsident habe ihm zugesichert, seine Vorschläge genau zu prüfen.
Wie man in Südafrika auf die Friedensnobelpreisverleihung an den prominenten Anti-Apartheid-Kämpfer reagierte, berichtet nun aus Johannesburg Roland Haug.
raste um den Erdball, doch der südafrikanischen Regierung hatte es die Sprache verschlagen, als die für viele schwarz und braune Menschen beglückende Nachricht aus Oslo eintraf.
Die ablehnende, mitunter geradezu giftige Haltung gegenüber Bischof Tutu ist bis zu einem gewissen Grad wenigstens erklärbar.
Viele Weise sind nämlich fest davon überzeugt, dass das Afrikanerdom, das alles beherrschende Gefühl eines burischen Stammesbewusstseins,
nicht das Werk von Menschen, sondern eine Schöpfung des lieben Gottes ist.
Der machtbewusste Stamm an der Südspitze Afrikas befindet sich durchaus im Einklang mit seinen religiösen und politischen Dogmen, mit der die schwarze Bevölkerungsmehrheit weiterhin in einem menschenrechtsleeren Raum hält.
Eine Garantie auch nur der grundlegenden Individualrechte gibt es in Südafrika für Schwarze nicht.
Faktisch sind die meisten der persönlichen, politischen und wirtschaftlich sozialen Freiheitsrechte für die 22 Millionen schwarzen Afrikaner nicht gegeben.
Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Bischof Tutu hat die südafrikanische Gesellschaft polarisiert wie kein anderes Ereignis der letzten Jahre.
Weiße Kritiker, Rechtskonservative und Verkramte halten den Mann im purpurfarbenen Rock für einen gefährlichen Exzentriker.
Er sei ein politischer Narr, sagen sie, ein verrückter Revoluzzer, mit dem man keinen politischen Dialog führen könne.
Ohne Frage versteht es Desmond Tutu, sich wortgewaltig und behemmt über peinliche Situationen hinwegzuretten.
Auch mit seinen eigenen Widersprüchen kann er ganz gut leben.
Als er wieder einmal zum Wirtschaftsboykott gegen Südafrika aufrief, fiel ihm allerdings ein Mann in die Parade, den er beim besten Willen nicht in die reaktionäre Ecke stellen kann.
Alan Payton, noch immer moralische Instanz und das liberale Gewissen der Republik am Kap, wörtlich, Bischof Tutu, ich möchte Sie etwas fragen.
Ich verstehe nicht, wie Ihr christliches Gewissen es Ihnen erlaubt, für einen Investitionsrückzug einzutreten.
Ich kann nicht verstehen, dass Sie einen Menschen für ein hohes moralisches Prinzip arbeitslos machen wollen.
Es wäre, so Ellen Payton weiter, es wäre gegen meine eigenen tiefsten Grundsätze, etwas zu verlangen, das einen Menschen, besonders einen schwarzen Menschen, den Arbeitsplatz kosten würde.
Ich glaube, ihre Moral ist durcheinandergeraten, genau wie es die Moral der Kirche während der Inquisition oder die Moral von Dr. Fairworth in seinen utopischen Träumen war.
Soweit Ellen Payton.
Bleibt die politische Gretchenfrage, Bischof Tutu, wie hältst du es mit der Gewalt?
Ist der Friedensnobelpreisträger auch ein Friedensfürst?
Er sei zwar kein Pazifist, antwortet Tutu, dennoch aber ein friedliebender Mensch.
Niemals wird er Waffen in die Hand nehmen.
Tutu fügt an dieser Stelle dann meistens eine Fußnote an, die in der augenblicklichen völlig verfahrenen Situation leicht zum politischen Leitmotiv Südafrikas werden könnte.
Ist in einer ganz bestimmten historischen Situation Gewaltanwendung vielleicht nicht doch zu rechtfertigen,
Es entspräche christlicher Tradition, so Desmond Tutu, wenn es um das geringere von zwei Übeln gehe und ein ungerechtes politisches System nur durch den bewaffneten Kampf beseitigt werden könne.
Der andekanische Bischof ist ganz gewiss nicht der strahlende Friedensengel mit der Posaune, zu dem ihn übereifrige Hofsänger stilisiert haben.
Der Priester mit den flinken Äuglein hinter der dicken Brille ist ein Mensch in seinem Widerspruch und er bekennt sich auch dazu.
mögen auch viele Menschen, Weiße und Schwarze, weiterhin Schwierigkeiten haben, in seinen vielen, allzu vielen Reden Linie und Konsequenz zu entdecken.
Ebenso wie der schwarze südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu ist auch der diesjährige Literaturnobelpreisträger Jaroslav Seifert ein engagierter Menschenrechtskämpfer.
Der mehr als 80-jährige Seifert war auch einer der Unterzeichner der Charter 77, was ihn in seiner Heimat auch einige Zeit lang in Ungnade bei den Mächtigen fallen ließ.
Bei der heutigen offiziellen Präsentation einer neuen deutschsprachigen Ausgabe mit Seifert-Gedichten, Gewitter der Welt in Wien, hätte ursprünglich eine Charter 77-Mitunterzeichnerin, die aus der GSSR ausgebürgerte, in Wien als Schauspielerin und Direktorin des Theaterbrettarbeitende Nika Brettschneider,
die seit 1981 österreichische Staatsbürgerin ist, Seifert Texte lesen sollen.
Da aber der CSSR-Botschafter und dessen Kulturattaché eine Teilnahme an der Buchpräsentation von der Nicht-Teilnahme Nika Brettschneiders abhängig machten, wurde diese ausgeladen.
Für Jaroslav Seifert, der aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Stockholm reisen konnte, fuhren dessen Tochter und Sohn in die schwedische Hauptstadt.
Wie Jaroslav Seifert in Prag lebt, das berichtet nun Erich Macho.
Die Zuerkennung des diesjährigen Nobelpreises für Literatur an Jaroslav Seifert hat die offiziellen Stellen in Prag offenbar in Verlegenheit gebracht.
Da man in der tschechischen Lyrik an Seifert nicht vorbeikommt, versuchen nun Partei und Staat den Preisgekrönten im Sinn der Schadensbegrenzung vor sogenannten falschen Interpretationen durch die kapitalistischen Medien in Schutz zu nehmen.
So erklärte der CSSR-Botschafter in Paris kürzlich, Seifert habe sich für immer in die Herzen des tschechoslowakischen Volkes eingeschrieben.
Von Repräsentanten des Regimes wird einem auch erklärt, Seifert sei im Grunde genommen noch immer Marxist und nur von einigen gewissenlosen Elementen für politische Zwecke missbraucht worden.
Gestern Abend brachte das tschechoslowakische Fernsehen eine 20 Minuten lange Sendung über Seifert mit Gedichten von Seifert und einem Interview, das allerdings keine politischen Fragen enthielt.
In den heutigen Nachrichten wird die Nobelpreisverleihung bis zur Stunde totgeschwiegen.
In den tschechoslowakischen Buchhandlungen fragt man in diesen Tagen vergeblich nach den Büchern von Seifert.
Sie sind alle ausverkauft, bekommt man zur Antwort.
Tatsächlich sind die Werke von Seifert, wenn sie in den Buchhandlungen erscheinen, innerhalb kürzester Zeit vergriffen.
Jaroslav Seifert lebt in einem Zweifamilienhaus am westlichen Stadtrand von Prag in unmittelbarer Nähe des Flughafens.
Im Erdgeschoss wohnen sein Sohn, er ist Pharmazeut, seine Schwiegertochter und seine 17-jährige Enkelin.
Im ersten Stock wohnt der 84-jährige Seifert mit seiner Frau.
Seifert ist schwer gehbehindert und nur mühsam kann er das kurze Stück vom Esszimmer zu seinem Arbeitszimmer zurücklegen.
Er hat bereits den zweiten Herzinfarkt hinter sich.
Auch das Sprechen fällt ihm schwer.
An den Wänden hängen die Nachdrucke von einigen impressionistischen Bildern.
Die eine Seite des circa 15 Quadratmeter großen Arbeitszimmers ist eine Bücherwand.
Herr Seifert, Sie sind der zweite Tscheche, der den Nobelpreis bekommen hat, der erste Tscheche, der den Nobelpreis für Literatur bekommen hat.
Was bedeutet diese Preisverleihung für Sie persönlich?
Natürlich war ich sehr überrascht.
Ich lag im Krankenhaus, ich war ein wenig erkrankt, als Herr Botschafter kam und mir diese Nachricht verkündete.
Es war wirklich überraschend.
Woran schreiben Sie zurzeit?
Ich arbeite an einem Lyrikband und ergänze meine Memoiren, die nun in der zweiten Auflage erscheinen werden.
Herr Seifert, wenn Sie jetzt Ihr Leben betrachten, die acht Jahrzehnte, wo waren da Ihre persönlichen Höhepunkte und Ihre persönlichen Niederlagen?
Als ich 20 Jahre alt war, das war die Jugendzeit und die Freiheit und all das, was im Leben lieblich ist.
Herr Seifert, ein großer Teil Ihrer Gedichte kreist über die Liebe, über den Tod, über Erotik, über die Stadt Prag.
Was haben in Ihrem
persönlichen Leben die Frauen für eine Rolle gespielt.
Die Hauptrolle.
Über die Liebe zu Frauen habe ich mein ganzes Leben lang bis heute geschrieben.
Noch in dieser letzten Sammlung sind Liebesverse, obwohl es ein klein wenig unbegreiflich ist.
Sie waren in Ihrer Jugend Mitglied der Kommunistischen Partei, sind dann ausgetreten.
Sie waren während des Prager Frühlings Vorsitzender des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes.
Sie haben die Charta 77 unterschrieben.
Können Sie bitte Ihr Verhältnis einerseits zur Bürgerrechtsbewegung und andererseits zum kommunistischen Regime umreißen?
Das werde ich Ihnen nicht sagen.
Interview konsequent allen politischen Fragen aus.
Offensichtlich hat das KP-Regime mit dem nicht linientreuen Literaten, der in der Bevölkerung aber ungemein populär ist, ein Arrangement getroffen.
Er gibt keine politischen Stellungnahmen, das Regime lässt ihm dafür aber in Ruhe.
Bei dem gestrigen Interview im tschechischen Fernsehen wurde Seifert auch gefragt, ob er ein glückliches Leben geführt habe.
Seine Antwort?
Unglücklich ist nur der, der nie geboren wurde.
Glücklich ist jeder, der geboren wurde und wenigstens ein Stück Brot zum Kauen hatte.
Ein Vermächtnis der Schande ist der Titel eines 23-seitigen Artikels in der Dezember-Nummer des großen amerikanischen Kulturmagazins Artnews, die er sich mit dem Schicksal von in der Nazizeit gestohlenen Kunstschätzen in Österreich beschäftigt.
Der Artikel ist in den USA auf einiges Interesse gestoßen.
Nicht zuletzt deshalb, weil darin den österreichischen Behörden Nachlässigkeit bei der Rückgabe der vorwiegend aus jüdischem Besitz stammenden Kunstgegenstände vorgeworfen wird.
Weiters weist der Artikelverfasser darauf hin, dass in der Kathause von Mauerbach bei Wien immer noch Gemälde, Bücher, Münzen und Skulpturen als erbenloses Gut von der Republik Österreich gelagert würden.
Der Bericht in Artnews war übrigens sogar auch für die New York Times Anlass, sich ebenfalls mit diesem Thema zu befassen.
Walter Gellert fasst im folgenden Beitrag den Artikel von Artnews zusammen und hat dazu auch Stellungnahmen von österreichischer Seite eingeholt.
Ausgangspunkt für den in Artnews erschienenen Artikel über das Schicksal der von den Nazis geraubten Kunstschätze in Österreich war der Wunsch des Herausgebers des Magazins, eine Geschichte über die Kathause von Mauerbach zu veröffentlichen, wo zurzeit noch 3.900 Objekte als erbenloses Gut gelagert sind.
Die Reste von Kunstschätzen, die nach dem Krieg aus den Altausseer Salzbergwerken über München wieder zurück nach Österreich gelangten und die zum großen Teil in zahlreichen Rückstellungsverfahren an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden konnten.
Zwischen 1945 und Mitte der 50er Jahre wurden über 10.000 Kunstwerke zurückgegeben.
Dann dauerte es allerdings bis 1969, ehe man in Österreich mithilfe des Kunst- und Kulturgutbereinigungsgesetzes eventuellen Besitzansprüchen Genüge tun wollte.
Bis 1972 wurde eine Beanspruchungsfrist gesetzt.
Die daraus resultierenden Verfahren dauerten bis Anfang der 80er Jahre.
Und hier hakt der amerikanische Journalist Andrew Decker in seinem Artikel ein, für den er in den letzten acht Monaten rund 126 Personen interviewt hat.
Als ich mit österreichischen Beamten, aber auch mit Leuten, die versucht haben, Kunstgegenstände zu beanspruchen, gesprochen habe, habe ich den Eindruck gewonnen, dass es nicht leicht gewesen sein muss, Objekte zurückzubekommen.
In den Gesprächen brachten diese Leute zum Ausdruck, sie hätten das Gefühl gehabt, die österreichischen Behörden wollten die Gemälde und andere Kunstgegenstände gar nicht zurückgeben.
Und das betrifft vor allem die Zeit zwischen 1955 und 1969, als dann eine 8000 Objekte umfassende Liste in der Wiener Zeitung veröffentlicht wurde.
Ministerialrat Albert Schmid vom Finanzministerium war einer der Gesprächspartner Andrew Deckers.
Er weist die Vorwürfe zurück.
Die österreichischen Behörden hätten bei den Rückstellungsverfahren nachlässig gehandelt.
Der Artikelverfasser war stundenlang bei mir.
Ich habe ihm mehrmals
die gesamten Bemühungen der Republik Österreich, die sich ja über Jahrzehnte hinzogen, die Bemühungen, um die Eigentümer dieses Kunst- und Kulturgutes ausfindig zu machen, erklärt und habe mir erklärt, dass das, was heute noch im Mauerbach ist, der Rest ist von dem Kunst- und Kulturgut, bei dem es uns eben nicht gelungen ist, Eigentümer festzustellen.
Wir haben seinerzeit ja ganze Listen mit Beschreibungen, es dreht sich ja vor allem um die wertvollen Bilder, ganze Liste in aller Welt, in alle Welt gesamt, in alle österreichischen Botschaften, in allen Ländern, sind die Listen veröffentlicht worden, dass vor allem aus Emigrantenkreisen nicht nur Feststellungen getroffen werden konnten, was vorhanden ist, und dass den Leuten die Möglichkeit gegeben werden sollte, ihre
Eigentumsansprüche, natürlich die beweisbaren Eigentumsansprüche, es gelügte nicht, wenn einer sagt, das Bild hat mir gehört.
Er musste es vor Gericht auch beweisen.
Oder zumindest glaubhaft machen.
Dass denen also die Möglichkeit gegeben wurde, das geltend zu machen.
Das ist ein sehr ordentliches Verfahren, ein gerichtliches Verfahren.
Ich wüsste nicht, was man hätte anders machen sollen.
Simon Wiesenthal vom jüdischen Dokumentationszentrum in Wien, der in den 60er Jahren sich sehr dafür eingesetzt hat, dass das Kunst- und Kulturgutbereinigungsgesetz zustande kam, weist allerdings auf die Schwierigkeiten hin, mit denen sich Rückforderer konfrontiert sahen.
Die Bürokratie hat die guten Absichten des Gesetzes
durch eine Reihe von Mätzchen, möchte ich sagen, zunichte gemacht.
Es wurde sehr vieles, was beansprucht worden ist, nicht ausgefolgt, weil erstens viele der Eigentümer schon nicht mehr gelebt haben und die Kinder konnten nicht alle Fragen, die
die dargestellt wurden, über die Ausmaße, über die Farben gewisser Bilder, solche Auskunft geben, dass sie alle diese Dinge bekommen hätten sollen.
Und so greift Andrew Decker in seinem Artikel auch strittige Fälle auf.
Etwa jenen des Vermehr-Gemäldes der Künstler in seinem Atelier aus der Sammlung Tschernin.
Ein Bild, das jetzt im Kunsthistorischen Museum zu finden ist.
Was soll nun aber mit den in Mauerbach verbliebenen Objekten geschehen?
Bereits 1981 war schon einmal von der Regierung Kreisky eine Versteigerung geplant gewesen, deren Erlös humanitären Organisationen hätte zukommen sollen.
Wissenschaftsminister Heinz Fischer hat inzwischen diesen Plan wieder aufgenommen.
Jetzt aber habe ich am 25.
Juni 1984 ein Schreiben bekommen, wo der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde und der Vertreter des Bundesverbandes österreichischer Widerstandskämpfer und Opfer des Faschismus angeregt haben, die restlichen Objekte, deren Eigentümer mit Sicherheit nicht mehr feststellbar ist oder nicht mehr leben,
einer Versteigerung zuzuführen.
Und das werden wir auch tun mit dem Ziel, den Erlös dann karitativen und sozialen Zwecken zuzuführen.
Der Artikel in ART News könnte Anlass dafür sein, dass diese Versteigerung bereits in absehbarer Zeit durchgeführt wird.
Nach diesem Beitrag von Walter Gellert jetzt noch drei Minuten Schlussnachrichten.
Österreich.
Mehrere hundert Demonstranten haben heute früh den Beginn von Schlägerungsarbeiten in der Stopfenreuter Donauau bei Hainburg verhindert.
Sie bildeten eine Menschenmauer, dahinter war eine Sperre aus Lagerfeuern und schließlich eine Steinbarriere.
Es kam zu keinen Zwischenfällen, weil die Arbeiter nach Angaben des Donaukraftwerkdirektors Josef Kobilka Anweisung hatten, sich in keine Handgreiflichkeiten einzulassen.
Wie Kobilka dem ORF gegenüber erklärte, müsse die weitere Vorgangsweise jetzt mit der Exekutive geklärt werden.
Durch die Blockade konnten keine Baufahrzeuge passieren.
Die Gendarmerie brachte den Demonstranten eine Verordnung zur Kenntnis, wonach das Betreten der Baustelle in der Au mit Strafen bis zu 3.000 Schilling geahndet werden kann.
Der ÖVP-Parlamentsklub hat heute auf Antrag von Parteiobmann Mock eine Resolution beschlossen, in der Bundeskanzler Sinovac aufgefordert wird, dem nächsten Ministerrat auf eine staatsrechtliche Anklage gegen Landeshauptmann Haslauer zu verzichten.
Die ÖVP-Parlamentarier erklärten, der Verlauf des 8.
Dezember, Maria Empfängnis, habe keine Zweifel daran gelassen, dass die Entscheidung über das Offenhalten der Geschäfte richtig war.
Iran.
Nach der Erstürmung der entführten kuwaitischen Linienmaschine und der Befreiung der letzten Geiseln haben iranische Sicherheitskräfte die von den Luftpiraten deponierten Sprengsätze im Flugzeug beseitigt.
Der Sprengstoff soll in der Nähe eines Treibstofftanks angebracht worden sein.
Die Regierung Kuwaits hat sich beim Iran für die Beendigung des Geisel-Dramas bedankt, die kuwaitischen Zeitungen haben aber das Verhalten der iranischen Behörden scharf kritisiert.
Es gebe Anzeichen, heißt es in den kuwaitischen Zeitungen, die eine Verbindung der Luftpiraten zu den iranischen Behörden andeuteten.
Die kuwaitischen Medien forderten eine internationale Konferenz über Terrorismus, deren wichtigstes Abkommen die Auslieferung von Luftpiraten sein müsse.
Auch der amerikanische Außenminister Schulz hat in New York wörtlich die Ausrottung des internationalen Terrorismus gefordert.
Vatikan.
Der Erziehungsminister von Nicaragua, Fernando Cardenal, ist aus dem Jesuitenorten ausgeschlossen worden.
Die Ordensführung teilte heute in Rom mit, dass der Geistliche von seinen Ordensverpflichtungen entpunden wurde.
Der Vatikan hatte vorher mehrmals die Kirchenvertreter in der Linksregierung Nicaraguas aufgefordert, sich zwischen ihren Ämtern in Kirche und Regierung zu entscheiden.
Norwegen, Schweden.
In Oslo und Stockholm werden heute bei Festakten die diesjährigen Nobelpreise überreicht.
In der norwegischen Hauptstadt nimmt der schwarze südafrikanische Bischof und Gegner der Rassentrennung Desmond Tutu den Friedensnobelpreis entgegen.
In Stockholm werden Tochter und Sohn des 83-jährigen tschechoslowakischen Dichters Jaroslav Seifert den Literaturnobelpreis für ihren Vater entgegennehmen, der aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Schweden kommen konnte.
Seifert war einer der Unterzeichner des Menschenrechtsmanifests Carta 77.
Ebenfalls in Stockholm werden die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften übergeben.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im süden und äußersten Westenlokal sonnig, sonst bewölkt und strichweise Regen.
Nachmittagstemperaturen 1 bis 6 Grad.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsjournals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.