Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1984.12.19
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Das Medium in Onlineausstellungen
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Unsere heutige Berichterstattung in Sachen Heimburg soll sich nach dem jetzigen Planungsstand folgendermaßen gliedern.
Nach den Nachrichten schalten wir zu unserem Schnellreportagewagen.
Unser Team, das nicht ins Sperrgebiet einfahren dürfte, wird Sie über die Ereignisse des heutigen Vormittags informieren.
Um sechs Uhr früh begann ja die Räumungsaktion der Polizei und Gendarmerie, um die Rodungsarbeiten zu ermöglichen.
Wir planen dann einen Bericht über eine improvisierte Pressekonferenz von Günter Nenning, dem Maler Friedensreich Hundertwasser und dem Umweltschützer Alexander Tollmann.
Günter Nenning sprach in dieser Pressekonferenz unter anderem davon, dass Frauen und Kinder geschlagen wurden.
Wir hoffen in einem Gespräch eine Stellungnahme des Innenministers zum Problemkreis Arbeit der Journalisten in der AU, hier gab es ja Meldungen, wonach Journalisten in ihrer Berichterstattungspflicht gehindert worden sein sollen, zu bekommen.
Aus dem Parlament informieren wir über die Sitzung der sogenannten Umweltfragenkommission, eine Kommission zwischen Regierung und Umweltschützern.
Und in den Pressekonferenzen von Handelsminister Steger, dem niederösterreichischen Landeshauptmann Ludwig und KPÖ-Chef Franz Muri kam natürlich auch das Thema Heimburg zur Sprache.
Die weiteren Themen des Mittagsschonals sind dann, wenn die Zeit reicht, das Urteil im sogenannten Babysterben-Prozess.
Angestellte der Vielacher Krankenhausapotheke wurden heute verurteilt und aus dem Ausland berichten wir über das gekürzte Verteidigungsbudget der Vereinigten Staaten.
Die Kulturredaktion bringt eine Vorschau auf den amerikanischen Film Die Rote Flut.
Dieser Film handelt von einer russischen Invasion in die Vereinigten Staaten.
Zu Beginn aber, wie immer, die Nachrichten aus aller Welt.
Verantwortlicher Redakteur dafür ist Ferdinand Olbert, Sprecher Herbert Slavik.
Österreich.
Die Rodungsarbeiten in dem von der Exekutive geräumten Teilgebiet in der besetzten Au bei Stopfenreuth dauern an.
Die 40 Holzfäller haben in dem etwa Fußballplatz-Großengebiet bereits circa drei Viertel der Bäume gerodet.
Zwischen Polizisten und Gendarmen auf der einen und Besetzern auf der anderen Seite ist es auch zu Zusammenstößen gekommen.
Nach Angaben des Innenministeriums versuchten Demonstranten immer wieder, die Menschenkette der Beamten zu durchbrechen.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte, unter den Besetzern seien auch Links- und Rechtsextremisten gewesen.
Verletzt wurden laut Innenministerium bisher fünf Sicherheitsbeamte und ein Besetzer.
Die Umweltschützer sprechen dagegen von zahlreichen Verletzten auf ihrer Seite.
Insgesamt sind im Gebiet der Stopfenreuther Au 800 Exekutivbeamte im Einsatz.
In dem Gebiet, in dem die Rodungsarbeiten stattfinden, stehen etwa 400 bis 500 Polizisten, ca.
1.000 Besetzern gegenüber.
Dieser Teil der Au ist auch für Journalisten gesperrt, die sich laut Innenministerium aber sonst überall frei bewegen dürfen.
Ein Lager der Besetzer wurde bereits in den Morgenstunden aufgelöst.
Im Parlament in Wien wurde heute Vormittag die vierte Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der Bundesregierung und der Umweltschützer ergebnislos beendet.
Für das Konrad-Lorenz-Volksbegehren erklärte Freder Meisner-Blau, angesichts der heute früh begonnenen Teilräumung der AU seien Verhandlungen sinnlos.
Dadurch werde der Rechtsstaat praktisch ad absurdum geführt.
Die Regierung habe sich damit von breiten Schichten der Bevölkerung, vor allem jedoch von der Jugend, distanziert.
Wissenschaftsminister Fischer antwortete darauf, ihm sei nicht klar, warum der Rodungsbeginn wegen der Verhandlungen aufgeschoben werden sollte.
Würde man aufschieben, so wäre es in drei, sechs, neun Monaten oder in zwei Jahren genauso, sagte Fischer wörtlich.
Die Regierung müsse jedenfalls den Rechtsstaat garantieren.
Ein neuer Gesprächstermin wurde nicht vereinbart.
Regierungsvertreter sagten, sie seien weiter gesprächsbereit.
Vom Volksbegehren wurde erklärt, man könne noch nicht sagen, ob die Situation weitere Unterredungen mit der Regierung sinnvoll erscheinen lasse.
Nach Mitteilung des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens werden seine Proponenten heute Nachmittag von Bundespräsident Kirchschläger empfangen.
Für den Nachmittag ist auch eine große Demonstration des Volksbegehrens in Wien geplant.
Die Landeshauptleute der ÖVP haben sich im Zusammenhang mit den Vorfällen in Hainburg für den von Bundesparteiobmann Mock vorgelegten Friedensplan ausgesprochen.
Auch ÖVP-Umweltsprecher Heinz Singer erklärte, die aktuellen Ereignisse in der Hainburger Au bewiesen, wie notwendig der MOK-Friedensplan sei.
Der Plan des ÖVP-Obmannes sieht ein Abwarten mit den Rodungsarbeiten bis zur parlamentarischen Behandlung des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens und einen Abzug der Besetzer aus der Hainburger Au vor.
Der Wiener ÖVP-Stadtrat Jörg Mauthe bezeichnete die Vorgänge, die sich im Zusammenhang mit der Teilräumung in der AU abspielten, wörtlich als Tag der nationalen Schande.
Mauthe sagte, die Regierung sei für jede Art der Eskalation verantwortlich.
Die Alternative Liste Österreichs und die Vereinten Grünen haben im Zusammenhang mit den Ereignissen den Rücktritt der Bundesregierung verlangt.
Ölalarm gab es heute früh auf der Donau bei Linz.
Im Bereich der sogenannten Anschlussmauer oberhalb von Linz bis in das Stadtgebiet ist die Donau mit einem dünnen Ölfilm bedeckt.
Eine Bekämpfung ist wegen der großen Fläche der Verschmutzung praktisch unmöglich.
Die Feuerwehr will abwarten, bis sich das Öl im Stauraum des Kraftwerks Abwindenasten sammelt.
Die Ursache der Verschmutzung ist noch nicht geklärt.
Es wird aber für möglich gehalten, dass ein bulgarisches Schleppschiff Öl in die Donau abgelassen hat.
In der heutigen letzten Sitzung des Bundesrates vor der Weihnachtspause hat die ÖVP eine dringliche Anfrage wegen der neuerlichen Klage der Bundesregierung gegen den Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer eingebracht.
In der Anfrage heißt es, die Abfuhr, die die Regierung durch die Zurückweisung der Klage durch den Verfassungsgerichtshof erfahren habe, sei eine Blamage für die Koalition.
Die neuerliche Staatsanklage gegen Haslauer wird von der Volkspartei als weiterer Umfaller von Vizekanzlerhandelsminister Steger bezeichnet.
Der Oberste Gerichtshof hat heute das Urteil im zweiten AKH-Prozess in zwei Punkten aufgehoben.
Damit muss gegen den Angeklagten Siegfried Wilfling und gegen den im ersten Verfahren freigesprochenen Hans-Christoph Prutscher im Wiener Straflandesgericht neu verhandelt werden.
Die über Wilfling verhängte Strafe von zweieinhalb Jahren Haft wurde ebenfalls aufgehoben.
Die übrigen Schuldsprüche und Freisprüche sind rechtskräftig.
Tschechoslowakei.
Der deutsche Außenminister Genscher will morgen unmittelbar vor seiner Rückkehr nach Bonn mit den etwa 70 DDR-Flüchtlingen in der deutschen Botschaft in Prag zusammentreffen.
Etwa 40 der Flüchtlinge befinden sich seit Tagen in einem Hungerstreik, um ihre Ausreise in den Westen durchzusetzen.
Genscher hat heute früh seine politischen Gespräche in Prag abgeschlossen.
Er erörterte mit seinem tschechoslowakischen Ressortkollegen Bohuslav Knopek vor allem Fragen der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Staaten.
China.
Großbritannien und China haben heute das Abkommen über die Rückgabe der britischen Kronkolonie Hongkong an China im Jahr 1997 abgeschlossen.
Der Vertrag wurde von der britischen Premierministerin Margaret Thatcher und dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhao Ziyang in Peking unterzeichnet.
Das Abkommen sieht vor, dass in Hongkong auch nach dem Jahr 1997 das westliche Wirtschaftssystem mindestens 50 Jahre lang aufrecht bleiben soll.
Frau Thatcher bezeichnete den Hongkong-Vertrag als Meilenstein in der Geschichte der Diplomatie.
Nun der Wetterbericht.
An der Rückseite der Störung, die den Alpenraum überquert hat, fließen vor allem in der Höhe kalte Luftmassen gegen die Alpen.
Von Westen her kann sich kurzfristig schwacher Zwischenhocheinfluss bemerkbar machen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Zunächst vielfach starke oder geschlossene Bewölkung und vor allem an der Alpen-Nordseite noch einige Niederschläge.
Schneefallgrenze teilweise in Tallagen.
Im weiteren Verlauf von Westen her Bewölkungsauflockerung.
Lebhafte westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 1 bis 4 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 3 bis plus 2 Grad.
Das Wetter morgen Donnerstag.
Im Südwesten teilweise sonnig, sonst durchwegs stark bewölkt.
Von Westen her erneut Aufkommen von Niederschlag.
Kräftiger Temperaturanstieg auf den Bergen.
Tageshöchsttemperaturen plus 1 bis 6 Grad.
Übermorgen Freitag mildes, unbeständiges Westwetter mit einigen Niederschlägen.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 4°, Westwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 3°, Linz bedeckt 2, Westwind 15 km in der Stunde.
Salzburg bedeckt 3°, Westwind 15.
Innsbruck bedeckt Schneefall 1°, Bregenz stark bewölkt 2.
Graz bedeckt Regen 3 und Klagenfurt bedeckt Regen 4 Grad.
Soweit also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsschanal.
Es ist jetzt genau 12 Uhr und 10 Minuten.
Seit Mitternacht ist die Hainburgerau Sperrgebiet.
Diese Ankündigung waren gestern Nachmittag hektische Verhandlungen im Bundeskanzleramt und in der ÖGB-Zentrale vorangegangen.
Bundeskanzler Sinowaz und die ÖGB-Spitze einigten sich gestern Nachmittag, die für heute angekündigte große Arbeiterdemonstration gegen die Umweltschützer, die AU-Besetzer, aus Gründen des sozialen Friedens abzusagen.
Schon gestern Nachmittag sind die Eingänge zum AU-Gebiet von der Gendarmerie gesperrt worden.
Um Mitternacht trat dann eine neue Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Genserndorf und Bruganderleiter in Kraft, in der das AU-Gebiet zum Sperrgebiet erklärt wird.
Wörtlich heißt es in dieser Verordnung unter anderem, dass das Betreten und der Aufenthalt im Bereich der Stopfenreuther Au zwischen Hubertusdamm, Donauhochwasserschutzdamm und der Donau in den Gemeinden Stopfenreithainburg und Petronellkanuntum durch unbefugte Personen verboten wird und die unverzüglich zum Verlassen des Gebietes aufgefordert werden.
Ebenso sind Gegenstände, die dem unerlaubten Aufenthalt dienen, also Zelte oder Verpflegung, aus dem angeführten Gebiet zu entfernen.
Bei Nichtbefolgung dieser Verordnung wird eine Geldstrafe von bis zu 3.000 Schilling oder Arrest von bis zu zwei Wochen angedroht.
Soweit also diese Verordnung, die seit Mitternacht in Kraft ist.
In den frühen Morgenstunden begannen dann Räumungsarbeiten der Polizei und die gesetzlich vorgeschriebenen und sanktionierten Rodungsarbeiten.
Unser Reporter Manfred Kronsteiner hat uns vor wenigen Minuten folgenden Situationsbericht aus der AU überspielt.
Seit heute früh sind in der Hainburger Aue wieder die Motorsägen zu hören.
Ein dichter Kordon von Arm in Arm eingehackten Wiener Polizeibeamten, die mit Helmen und Gummiknüppeln ausgerüstet sind, hat ein etwa fußballfeldgroßes Auegebiet abgeriegelt und hinter dem Kordon fällen die Holzarbeiter.
Auf der anderen Seite des Polizistenkordons eine verzweifelte Schar von Demonstranten, die immer wieder versuchen durch den Kordon zu schlüpfen, um die Rodungsarbeiten zu behindern.
Vorausgegangen war diese Situation heute in der Morgendämmerung ein ausgeklügelter Einsatz von insgesamt 800 Exekutivbeamten.
Gegen 6.30 Uhr stürmten Gendarmen auf das Lager direkt unter der Heimburger Brücke und umzingelten ein Zeltlager der Besetzer.
Wenige Minuten darauf wurde auf der Zufahrtsstraße unter der Brücke ein Bagger in Gang gesetzt.
Die Demonstranten warfen sich vor die Ketten des Baggers, einige hängten sich an die Schaufel.
Gendarmeriegruppen räumten daraufhin diese Demonstranten beiseite, die immer wieder auf die Straße zurückstürzten, um sich vor dem Bagger zu werfen.
Es entstanden dabei sehr lebensgefährliche Situationen.
Die Szenen waren zum Teil hart, ein Demonstrant war etwa kurz bewusstlos, ein anderer z.B.
blutete aus Nase und Mund.
Dennoch hatte man bei den Gendarmen den Eindruck, dass sie sich einigermaßen zurückhielten.
Während dieser Aktion waren aber starke Polizeikräfte wenige hundert Meter entfernt mit Helm und Gummiknüppel ins Rodungsgebiet gestürmt.
Hier kam es zu weitaus härteren Konfrontationen, bei denen die Knüppel auch manchmal eingesetzt wurden.
Wir haben zum Beispiel ein Mädchen mit Platzwunde gesehen.
Rettungswagen waren mehrmals mit Blaulicht unterwegs.
Generell eindruckt, der Konflikt hat sich etwas gesteigert, hat etwas eskaliert.
800 Beamte für die Rodung eines fußballfeldgroßen Waldstücks.
Dazu der niederösterreichische Sicherheitsdirektor Emil Schüller.
Unser Auftrag lautet, dass wir ein Karree absichern sollen, innerhalb dessen die Schlägerarbeiter, also die Holzfäller, Holzarbeiter ihre Arbeit verrichten können.
Und das ist geschehen und die Leute, die außerhalb dieses Kordons sich befinden, möchten halt mit aller Gewalt versuchen, in dieses Gebiet wieder einzudringen, damit die Schläger, Rungsarbeiter ihre Arbeit einstellen müssen und dass wir also praktisch wieder so weit sind, wie wir am vergangenen Montag waren.
Sie haben gesagt, mit aller Gewalt.
Ist Gewalt angewendet worden?
Ja, Gewalt.
Was ist denn das, wenn vor mir eine Kette von 80 Exekutivbeamten steht und ich
Renne gegen die an, um in den Wald hinein zu gelangen.
Das kann ich doch nicht gewaltlos tun.
Das ist immer dieses komische Märchen, dass die Herren und Damen und Herren das gewaltlos machen wollen.
Unsere Exekutivenamts stehen dort.
Würde man nicht den körperlichen Kontakt mit ihnen suchen, es würde ja keinem ein Haar gekrümmt werden.
Zum heutigen Vorgehen der Exekutive meinte Schüller, was jetzt die Taktik betrifft,
Ja, bitte.
Ich meine, man kann das jetzt ruhig sagen, dass es diese Einheit gegeben hat oder dass wir da eine Einheit dazu verwendet haben, mit einem Bagger in das ursprüngliche Rodungsgebiet vorzudrehen.
Das war mehr oder weniger nur dazu angetan,
nicht von Haus aus klarzustellen, wohin unser Ziel eigentlich ausgerichtet ist.
Also wir haben das längst abgezogen.
Die Generaleinheit von dort ist weg.
Ob der Parker schon zurückfahren konnte, weiß ich nicht.
Aber das hat ja an sich für den eigentlichen Einsatz, war das von untergeordneter Bedeutung.
Und wie sieht die andere Seite, jene der Au-Besetzer, den heutigen Großeinsatz?
Michael Kerbler hat dazu das folgende Gespräch mit Peter Spitaler, einem der Au-Besetzer, geführt.
Die Behinderung, die wir da praktizieren, ist meiner Ansicht nach keine Gewalt.
Gewalt ist, wenn mit Gummiknüppeln geschlagen wird, Gewalt ist, wenn mit Wasserwerfern gearbeitet wird oder mit ähnlichen Dingen.
Gewalt ist, wenn Hunde auf Menschen losgehetzt werden, aber es ist nicht Gewalt, einen Polizisten nur an der Ausübung seiner Tätigkeit oder beziehungsweise einen Bauarbeiter an der Ausübung seiner Tätigkeit zu hindern.
Sie sind ja hier in einem Gebiet, das per Verordnung ein Sperrgebiet ist.
Sie begehen also einen Rechtsbruch, wenn Sie sich hier aufhalten.
Müssen Sie da nicht gewertigen, dass die Exekutive gegen Sie vorgeht?
Nun, es gibt diese Verordnungsstrafen bis 3.000 Schilling und wir wissen von innersten Herzen doch irgendwo, dass unser Aufenthalt hier in einer anderen Legalität gedeckt ist.
Tatsächlich ist es so, dass das Recht, das jetzt bestimmt oder herrscht, vorsieht, uns auch für zwei Wochen einzusperren oder 3.000 Schilling zu zahlen.
Michael Kerbler und Manfred Kronsteiner informierten Sie über die Ereignisse des heutigen Vormittages in der Stopfenreuterau.
Wir haben auch einen zweiten Schnellreportagewagen in diesem Gebiet unterwegs, da natürlich das Gebiet so groß ist, dass zwei Reporter nicht ausreichen, um ausführlich über die Situation dort zu informieren.
Ich rufe nun unseren Reporter Wolfgang Fuchs.
Ich melde mich aus der Stopfenreuth der Au, genau gesagt aus der Ortschaft Stopfenreuth, dem Zentrum, der Zentrale der Au-Besetzer.
Wir sind mit einem Schnellreportagewagen um etwa 10 Uhr von Wien aus weggefahren.
Auf der 50 Kilometer langen Strecke hierher in die Au sind wir alle paar Kilometer immer wieder an Polizeiwagen vorbeigefahren.
Uns haben diese Polizeistreifen nicht aufgehalten, Demonstranten hier unten erzählten mir allerdings, dass Autobusse aufgehalten und kontrolliert werden.
Auf der Brücke von Heimburg über die Au stand eine Menge Gendarmerie und Polizei, aber auch Gendarmen mit Helmen und Rotkreuz-Männer mit Helmen.
Ich selbst habe von der Brücke aus gefällte Bäume gesehen, auch Demonstranten, aber keine Auseinandersetzungen zwischen beiden Gruppen.
Ich muss allerdings wiederholen, dass wir mit unserem Wagen erst etwa seit einer Stunde hier in Stopfenreuth sind.
In der Zentrale hier in Stoppenreuth hat vor wenigen Minuten eine Pressekonferenz stattgefunden.
Teilgenommen haben daran unter anderem Günther Nenning, der Proponent, der bekannteste Proponent des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens, Alexander Tollmann, Arek Brauer und Friedrich Hundertwasser.
Günther Nenning, selbst Journalist, schilderte uns hier bei dieser Pressekonferenz, wie er den Vormittag in der AU erlebt hat.
Ich sag nur, was ich mit meinen eigenen Augen
gesehen habe und dies mit einer journalistischen Präzision aus 35 Jahren Berufserfahrung.
Frauen und Kinder wurden geschlagen, junge Bürger, die die rot-weiß-rote Fahne trugen, denen wurde sie entrissen und den Hals gewickelt und am Hals wurden sie herausgeschleift aus dem Wald.
Was vor sich geht ist, und ich nehme an, dass dieses Land da genau zuschaut und zuhört, um die größte Naturvernichtungsaktion der österreichischen Geschichte durchzusetzen, 1,2 Millionen Bäume zu roden.
Braucht man?
Und da steckt auch sehr viel Positives drin.
Eine Bürgerkriegsarmee, um die Frauen, um die Männer, um die Jungbürger davon abzuhalten, ihren gewaltlosen, verfassungsmäßigen Protest auszuüben auf dem Boden von Versammlungsfreiheit, bei einer angemeldeten, Anfang Dezember angemeldeten Versammlung in der AU.
Friedensreich Hundertwasser hat hier auf der Pressekonferenz mitgeteilt, dass er sowohl an den Bundespräsidenten als auch an Bundeskanzler Sinovac und Kardinal König ein Telegramm geschickt hat, folgenden Inhalt.
Er hat es hier auf dieser improvisierten Pressekonferenz vorgelesen.
Sehr geehrter Herr Bundespräsident, in dieser Stunde des vorweihnachtlichen Friedens und der Einkehr richte ich einen dringenden Appell an Sie, mit der Macht Ihres Gewissens und Ihres hohen Amtes der drohenden Konfrontation in der Hainburger Einheit zu gebieten.
Das ökologische Bewusstsein ist ein neuer österreichischer Patriotismus, der von Stunde zu Stunde mehr die Herzen der Österreicher erfüllt.
Bäume zu schützen kann kein Unrecht sein.
Man kann nicht ein Todesurteil vollstrecken, wenn sich herausstellt, dass der Verurteilte unschuldig ist mit der Begründung, dass das Urteil rechtskräftig ist.
Soweit mein Bericht aus Stopfenreuth von der Pressekonferenz der AU-Besetzer und damit zurück ins Funkhaus.
Reporter war Wolfgang Fuchs.
Die Umweltschützer haben übrigens heute um 16 Uhr einen Termin bei Bundespräsident Dr. Rudolf Kirschleger.
Am Vormittag gab es Meldungen, wonach Journalisten in ihrer Berichterstattungspflicht gehindert worden sein sollen.
Ein Kamerateam soll laut Berichten weggetreten worden sein.
Die Polizei soll Journalisten aufgefordert haben, sich von diversen Gebieten zu entfernen.
Innenminister Karl Blecher meinte von Erich Aichinger mit diesen Meldungen konfrontiert Folgendes.
das halte ich wirklich für grotesk.
Schauen Sie, die Sicherheitsexekutive hat den Auftrag, begrenzte Rodungsarbeiten zu ermöglichen und führt diesen Auftrag durch.
Und im Rahmen der Durchführung gibt es bei der heutigen Aktion zum Beispiel ein sehr eng begrenztes, vier Hektar großes Waldgebiet, das
für die Rodungsarbeiter freizuhalten ist.
Dieses Gebiet ist durch Kräfte der Sicherheitsexekutive abgeschirmt und das Eindringen in dieses Gebiet wird verhindert, weil ja sonst diese Rodungsarbeiten nicht durchgeführt werden könnten.
Und nur in dieses Gebiet kann auch nicht, wenn ununterbrochen Demonstranten auf die Kette der Polizisten zulaufen, durchdringen wollen,
Journalisten eingelassen werden.
Das ist ja in dem Fall nicht möglich, wenn eine Kette sozusagen jetzt nur aufgerissen werden soll und also ein Team hineinzulassen und dann sich wieder schließen soll.
Das wäre ja nicht möglich.
Und das sieht also jeder ein.
Das ist keine Beschränkung der
journalistischen Beruf spricht, sondern das ist also eine ganz klare Maßnahme, die auch der Sicherheit der Journalisten selbst dient, denn innerhalb des Karrees werden ja Bäume gefällt und dort hat und darf sich auch niemand aufhalten, wenn Bäume gefällt werden, weil er ja sonst in seiner eigenen Sicherheit schwerstens gefährdet wäre.
Bleibt aber doch de facto die Frage sozusagen, wo man am meisten beobachten könnte.
Dort gilt mehr oder minder die Regel, dort möge man sich im Interesse der eigenen Sicherheit als Journalist nicht aufhalten.
Ja, so ist es.
Eindringen, wie gesagt, also durchschlüpfen durch ein gebildetes Karree ist in dem Augenblick auch nicht möglich, wo eine sehr große Zahl von Demonstranten nun seit mehreren Stunden versucht, es aufzubrechen.
Und dabei wird, wie wir wissen, also doch seit einiger Zeit auch Gewalt angewendet.
Es sind ja unter den Demonstranten
Nicht nur idealistische junge Naturschützer, sondern hier haben es wir auch mit einer ganzen Reihe von extremistischen Gruppen zu tun, die wahrscheinlich weniger wegen der AU und in erster Linie auch wegen Gewaltanwendung sich dort aufhalten.
Mir ist mitgeteilt worden, dass eben
sechs Sicherheitswachebeamte, die also diese Absperrungen des Rodungsgebietes durchzuführen hatten, Verletzungen erlitten haben.
Das ist ein Beweis dafür, dass hier kein gewaltfreier und vor allem passiver Widerstand von Naturschützern geleistet wird, sondern dass es sich hier auch um sehr extremistische Gruppen
des ganzen Spektrums des Extremismus unten gibt, die gewaltsam gegen die Exekutive vorgehen.
Das heißt Links- und Rechtsextremisten, um das Kind beim Namen zu nennen.
Es wurden Rechtsextremisten, sehr, sehr bekannte Vertreter der rechtsextremistischen Szene eindeutig festgestellt und es wurden auch Vertreter der anarchistischen Gruppen festgestellt.
Man fragt sich jetzt unwillkürlich, wie geht es jetzt weiter?
Täglich etwa vier Hektar Rodung in der Au oder wie soll das ablaufen?
Ja, ich kann nur eines sagen, wir appellieren an die
Österreicherinnen und Österreicher zu überlegen, was hier wirklich geschieht und welche Interessen hier mit im Spiele sind.
Ich kann noch einmal sagen, dass ich wie am vergangenen Sonntag bei allen Gesprächen und Verhandlungen die Aufforderung noch einmal richten muss, ein eng begrenztes Gebiet, in dem keine Demonstrationen stattfinden können,
zu verlassen, um dort die Rottungsarbeiten für die Errichtung des Wildzahns zu ermöglichen, aber sonst extensiv die in Österreich gewährte Demonstrationsfreiheit zu nützen, wenn man Protests gegen ein rechtmäßiges, wie ich noch einmal betonen muss, Vorhaben, weil es entsprechende behördliche Bescheide für dieses Vorhaben gibt, vorbringen möchte.
Zur Weitminister Blecher im Gespräch mit Erich Eichinger.
Nach Angaben des Innenministeriums sind bei den Aktionen am Vormittag sechs Sicherheitsbeamten verletzt worden.
Nach Angaben des Primararztes von Heimburg sollen elf verletzte Umweltschützer in Krankenhausbehandlung stehen.
Ein Demonstrant soll eine Gehirnerschütterung erlitten haben.
Für neun Uhr Vormittag wurden heute im Ministerzimmer des Parlaments Gespräche der vergangenen Woche ins Leben gerufenen Ökologie-Kommission angesetzt.
Kurz nach neun Uhr erschien die Delegation der Umweltschützer, an ihrer Spitze Frieder Meißner-Blau, Dozent Bernd Lötsch sowie Universitätsprofessor Löffler.
Die Regierungsdelegation bestand aus den Ministern Fischer, Heiden, Steirer sowie den Staatssekretären Schmidt und Ferrari-Brunnenfeld.
Die Umweltschützer, ganz unter dem Eindruck der Räumung der Ausstehend, sprachen vor Beginn von der Sinnlosigkeit der heutigen Gespräche angesichts der Situation in Hainburg.
Einen ausführlichen Bericht nun von Gisela Hopfmüller.
Das Platzen der heutigen Gesprächsrunde schien unmittelbar bevor zu stehen, als einleitend Freder Meisner-Blau für die Umweltschützer eine Erklärung verlas.
Wir protestieren im Namen des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens und anderer gegen das Kraftwerk Hainburg engagierten Initiativen, gegen die Zwangsräumung und die Rodungsarbeiten in der Hainburger Au und legen noch einmal unseren Standpunkt klar.
Erstens, trotz laufender Rechtsverfahren und trotz schwerstwiegender Indizien,
dass der Bescheid, auf den Sie sich stützen, unter Gesetzesbruch, Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung nach Aussagen mehrerer Gutachter zustande gekommen ist, zerstören Sie das Rechtsgut, zu dessen Schutz die Anklage erhoben und die Verfahren eingeleitet wurden.
Das heißt, dass im Fall von Urteilen, die unsere Anklagen bestätigen, die praktische Durchsetzung der Urteile der Gerichte und damit der Rechtsstaat ad absurdum geführt ist.
Zweitens, die Vertreibung der öffentlichen Medien vom Schauplatz ist der Versuch der Öffentlichkeit über die tatsächlichen Vorgänge uninformiert zu halten und mit den Gepflogenheiten in demokratischen Ländern unvereinbar.
Wir erblicken darin die Absicht, die Art der Gewaltanwendung durch die Exekutive zu verschleiern, um die Opfer dieser Gewalt ohne objektive Zeugen leichter kriminalisieren zu können.
Drittens, Sie haben diesen Weg beschritten, in voller Kenntnis, dass Sie sich nicht nur von einem engagierten Teil der jungen Generation, sondern auch von immer breiteren Schichten der Bevölkerung isolieren, die in ihrer Praxis einen Akt der Behördenwillkür erblicken.
Viertens.
Besonders bedauerlich finden wir, dass Sie sich bedenkenlos über die Warnungen und Proteste der überwiegenden Anzahl der angesehensten Wissenschaftler und Künstler hinwegsetzen.
Eine Regierung, die so eine Kluft zwischen sich und von ihr selbst anerkannten Intellektuellen aufreißt, muss weiter rasch an Vertrauenswürdigkeit und Ansehen verlieren.
Fünftens.
Wir sehen unter diesen Umständen keine Grundlage, auf der Wissenschaftler und Fachleute aus unserem Kreis fruchtbare Gespräche mit Ihnen führen könnten, sollten Sie nicht doch noch in letzter Minute im Interesse unseres Landes eine Denk- und Handlungspause einlegen.
Sechstens.
Im Falle Ihrer Ablehnung müssen wir darauf vertrauen, dass nach den entsprechenden demokratischen Entscheidungen eine personell anders zusammengesetzte Bundesregierung
den umweltpolitischen Notwendigkeiten unserer Zeit endlich Rechnung tragen wird."
Für die Regierungsseite antwortete Wissenschaftsminister Fischer.
Er wies die Vorwürfe der Umweltschützer energisch von sich.
Es ist doch nicht zu leugnen und die ganze Öffentlichkeit in Österreich ist Zeuge, dass es kaum etwas gibt, wo derart intensiv in der Öffentlichkeit von einer bestimmten Zeitung sogar kampannartig berichtet wird, über das von einem Ausschluss der Öffentlichkeit dieser Sache kann überhaupt nicht gesprochen werden.
Zweitens, ich versichere Ihnen, dass für uns die Rechtsstaatlichkeit ein so hohes Gut ist, dass wir in der Tat
nicht jetzt auf Wahltermine oder Optik oder Wähler schauen, sondern eben diesen Rechtsstaat in der Art, wie er in Österreich in vier Jahrzehnten aufgebaut wurde, erhalten wollen.
Drittens, der Herr Bundeskanzler hat sich gestern mit übermenschlicher Anstrengung bemüht, eine große Demonstration von Arbeitern zu verhindern.
Die Antwort war die Ankündigung einer Demonstration
der Kraftwerksgegen- und Aubesetzer in Wien.
Ich persönlich bin wirklich betroffen, dass diese Gäste und Anstrengung, die der Bundeskanzler mit den Gewerkschaftsfunktionären und Betriebsräten vereinbart hat, auf diese Art beantwortet wurde.
Und viertens und letztens,
Wenn Sie letztlich sagen, dass Sie auf eine geänderte Zusammensetzung der Bundesregierung hoffen oder hinarbeiten, so gibt es viele bei uns, die meinen, dass diese politische Komponente immer schon eine große Rolle gespielt hat.
Sie werden das leugnen, Sie werden das abstreiten, aber das Tatsache ist, dass in der Demokratie wirklich die Wähler, die Bürger,
das letzte Wort haben.
Das ist richtig und das ist gut so und dazu bekennen wir uns.
Nach diesen Erklärungen schlossen sich aber doch noch die Türen des Sitzungszimmers und eine Stunde lang tauschten die Gesprächspartner ihre Argumente aus.
Nach Ende des Gesprächs kommentierten die Umweltschützer, der eingangs abgegebenen Erklärung ist nichts hinzuzufügen.
Und Umweltminister Steirer hielt fest, auch nach dieser faktisch gescheiterten Gesprächsrunde gäbe es durchaus noch eine Möglichkeit, Verhandlungen zu einem späteren Zeitpunkt weiterzuführen.
Und damit wieder an den Moderator.
Berichterstatterin Bargisella Hopfmüller.
Es ist jetzt 12.31 Uhr, eine Minute nach halb eins und wir bleiben im Mittagsschanal beim Thema Heimburg.
Dieses Thema beherrschte auch heute die routinemäßig angesetzte Pressekonferenz von Vizekanzlerhandelsminister Norbert Steger und ich rufe nun Roland Adrowitzer.
Die Stimme der Vernunft muss wieder gegen die Macht der Gewalt siegen.
Mit diesen Worten leitete Vizekanzler Handelsminister Norbert Steger den Heimburgteil während seiner heutigen Ressortpressekonferenz ein.
Der Vizekanzler erklärte, dass der Bau des Donaukraftwerks Heimburg aus vielen Gründen notwendig sei.
Der Strombedarf in Österreich werde bis zum Jahr 2000 weiter steigen.
Ohne den Bau von Heimburg würde Ostösterreich neben Thürnrohr bald ein weiteres umweltschädliches kalorisches Kraftwerk benötigen.
Auch eine Verschiebung des Baubeginns um ein Jahr, wie ja vielfach gefordert wurde, wäre nicht sinnvoll, sagte Steger, weil dann ein Jahr lang länger kalorische Energie anstelle der sauberen Heimburger Wasserkraft verwendet werden müsste.
Steger zitierte dann eine Äußerung des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Kajetan Felder und sagte, dies sei auch sein Motto in der Frage Heimburg.
Mein Motto heißt daher, lieber unpopulär als unwahr.
Und vieles von dem, was jetzt zur täglichen Berichterstattung, das war das Motto Karajan-Felders, als er damals sehr stark angegriffen wurde, wieso er etwa die Donauregulierung durchführt, von damaligen Kreisen, die das verhindern wollten.
Ich halte es mit diesem Motto und werde versuchen, zu all diesen Themen
Fakten auf den Tisch zu legen, die man dann, wenn man Glaubenskriege daraus macht, nicht mehr zur Kenntnis nimmt.
Die man aber dann, wenn man sich um eine sinnvolle Symbiose von Umweltschutz und wirtschaftlichem Denken bemüht, diskutieren kann.
Und noch ein Wort Stegers zur heutigen Räumungsaktion in Hainburg.
Der Vizekanzler sagte, nicht der Druck der Gewerkschaften, sondern die rechtsstaatlichen Notwendigkeiten hätten die Aktion notwendig gemacht.
Und damit gebe ich zurück aus dem Regierungsgebäude an Herbert Dobrovolny.
Berichterstatter war Roland Adrovica.
Der stellvertretende Generaldirektor des Verbundkonzerns, Johannes Zach, erwartet übrigens keine Verzögerung des Baubeginns von Heimburg.
Zach meinte, es legen rechtsgültige Bescheide vor und die Schlägerungen könnten bis Ende Jänner durchgeführt werden.
Zagg erklärte auch bei einer Pressekonferenz gestern Abend, der Verbundkonzern werde 1984 voraussichtlich 500 Millionen Schilling-Gewinn erzielen.
Im Vergleich zu den anstehenden Investitionen, die allein im kommenden Jahr fast 10 Milliarden Schilling ausmachen, sei dies aber wenig, meinte Zagg.
Umso dringender wäre die Anhebung des Strompreises.
Heute soll übrigens die amtliche Preiskommission neuerlich über den Strompreisantrag beraten.
Der Chef der kommunistischen Partei Österreichs, Franz Muri, gab heute auch eine Pressekonferenz, ein Ereignis, das eher selten für die kommunistische Partei ist.
Und dazu der folgende Bericht nun von Manfred Steinhuber.
KPÖ-Vorsitzender Franz Muri erklärte sich heute mit den AU-Besetzern nur zum Teil solidarisch.
Die KPÖ sei zwar gegen den vorgesehenen Standort des Kraftwerkes, lehne aber die technikfeindliche Haltung des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens ab.
Außerdem seien unter den Demonstranten in der Hainburger Au nicht nur ernstzunehmende Umweltschützer.
Sie hätten vielmehr Hintermänner und Drahtzieher, die versuchten, dieses Protestpotenzial nach rechts zu kanalisieren und so eine, wie Muri sagte, reaktionäre Reserve zu schaffen.
Die aktuelle Situation in der Au bewertete Muri als den Versuch, die Politik der Sozialpartner mit dem Einsatz von Polizeigewalt durchzuziehen.
Man geht vielmehr mit größter Brutalität vor.
mit Schlagstöcken, es gibt schon zahlreiche Verwundete, Verletzte, mit Hundestaffeln, mit Sondereinheiten, will man nun diese Politik durchziehen.
Heimburg wurde und wird zu einem wesentlichen Problem der Demokratie in unserem Lande.
Und auf die Frage, wie die KPÖ den Vorschlag einer Volksabstimmung beurteile, meinte Muri, wenn es dazu kommen würde,
sind wir für auch eine solche Form der demokratischen Willensbildung.
Aber ich möchte gleichzeitig sagen, dass diese Forderung heute an der politischen Realität bereits vorbeigeht und dass, wenn die ÖVP jetzt für eine Volksabstimmung ist, dass erst recht wieder
ein reiner demagogischer politischer Betrug ist.
Denn die ÖVP-Spitzen haben in allen entscheidenden Gremien bereits abgestimmt für den Bau des Donaukraftwerkes in Hainburg.
Alles andere, was sie jetzt sagen, ist politischer Betrug.
Und damit zurück ans Mittagschanal.
Reporter war Manfred Steinhuber.
Und mit diesem Bericht von der Pressekonferenz von KPÖ-Chef Franz Muri haben wir unseren Berichterstattungsteil in Sachen Hainburg vorläufig einmal im Mittagschanal beendet.
Es ist jetzt 12.36 Uhr und nun einige Takte Musik.
12.38 Uhr, acht Minuten nach halb eins, hier ist das Mittagssjournal des aktuellen Dienstes.
Das Babysterben, dem im vergangenen September im Landeskrankenhaus Villach fünf Kleinkinder zum Opfer gefallen sind, hat heute in Klagenfurt sein gerichtliches Nachspiel gefunden.
Die Verwechslung von Traubenzucker mit Kochsalzlösungen in der Krankenhausapotheke hatte die Todesfälle verursacht.
Der Apothekenleiter und zwei seiner Mitarbeiter wurden heute verurteilt.
Im Folgenden ein Bericht von Harald Graß vom Landesstudio Kärnten.
Die heutige Verhandlung war auf den Tag genau zwei Monate nach dem ersten Babysterbenprozess.
Damals waren zwei Apotheker, die Kinderzäpfchen mit einer Überdosis Strichnin erzeugt bzw.
geführt hatten, zu je 18 Monaten Freiheitsentzug, bedingt auf drei Jahre, verurteilt worden.
Heute war das Publikumsinteresse geringer als erwartet.
Der Schwurgerichtssaal war nur zur Hälfte besetzt und die Verhandlung ging an und für sich ohne Höhepunkte über die Bühne.
Um jegliche Absprache zu verhindern, wurden die drei Beschuldigten gesondert einvernommen.
Mag.
Timerer und seine zwei Mitarbeiter waren vollgeständig, auf die Einvernahme der Zeugen wurde verzichtet.
Verlesen wurde lediglich das Sachverständigengutachten von Universitätsprof.
Dr. Wolfgang Marisch.
Der Grazer Wissenschaftler hatte im September die Leichen der fünf Säuglinge obduziert und die einzelnen histologischen Untersuchungen durchgeführt.
In der Zusammenfassung von Marisch heißt es, alle fünf Kinder seien an den Folgen einer teilweise oral und teilweise intervenös verabreichten Kochsalzlösung gestorben.
Eine Vergiftung dieser Art sei in der Geschichte der Medizin sehr, sehr selten.
Nur in England, in den USA und in der GSSR wären bisher derartige Fälle vorgekommen.
Der Leiter der Anklagebehörde in Klagenfurt, Staatsanwalt Dr. Harald Bacher, meinte in seinem Plädoyer, Magister Dimmerer habe statt der benötigten Traubenzuckerlösung eine Kochsalzlösung hergestellt.
Der mitbeschuldigte Kokosin habe auf die Lösungsfläschchen Traubenzuckeretiketten geklebt, die mitbeschuldigte Waltraud Ziegler hätte in das Apothekenbuch den falschen Inhalt eingetragen und Apothekenleiter Dimmerer hätte die später noch durch eine Kontrolleintragung bestätigt.
Die Folge sei dann die Fehlbehandlung der Kinder durch die gutgläubigen Ärzte gewesen.
Bacher teilte dann etwas Neues mit.
Er würdigte nämlich die Verdienste jener Krankenschwester, deren Instinkt es zu verdanken wäre, dass die weitere Verabreichung der tödlichen Infusionen verhindert worden sei.
Der Verteidiger des Erstbeschuldigten, Rechtsanwalt Dr. Hammerschlag, schilderte in seinem Plädoyer, wie sehr Magister Timmerer die schweren Folgen seines Irrtums bedauere.
Einzelrichter Dr. Oblin verurteilte den Anstaltsleiter der Philhar-Apotheke zu einem Freiheitsentzug von 20 Monaten.
Waltraud Ziegler erhielt 9 Monate und Günter Kokusin 6 Monate Freiheitsentzug.
Alle drei Strafen wurden bedingt ausgesprochen.
In der Urteilsbegründung führte der Einzelrichter dem guten Leumund die Unbescholtenheit und vor allem das Fehlen einer Wiederholungsgefahr als Gründe für die bedingten Strafen an.
Berichterstatter war Harald Grass.
Nun vier Minuten vor dreiviertel eins zu einem Auslandsbeitrag.
In den Vereinigten Staaten überraschte gestern der Verteidigungsminister die Presse.
Er trat vor die Journalisten und bestätigte, er müsse in seinem Budget Abstriche machen.
Genau geht es um Kürzungen des Militäretats für 1986 in der Höhe von 8,7 Milliarden Dollar, umgerechnet etwa 160 Milliarden Schilling.
Diese Einsparungen mögen zwar dem Verteidigungsminister nicht gerade angenehm sein, aber im Grunde ist er noch einmal mit einem symbolischen blauen Auge davongekommen.
Denn in Washington regiert derzeit der Rotstift.
Man spart überall ein, näheres von Antonio Rados.
Verteidigungsminister Weinberger muss nun doch von ihm nicht gewünschte Kürzungen in Kauf nehmen.
Aber eigentlich hat er sein Budget mehr als ehrenvoll gerettet.
Denn durch die vorgesehenen Kürzungen
wird sein Verteidigungsbudget nicht vermindert.
Es wird nur weniger erhöht.
Statt 324 Milliarden werden im 1986 313 zur Verfügung stehen.
Die Zuwachsrate beträgt damit rund sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Damit bleibt auch das amerikanische Verteidigungsbudget jener Posten, der im Grunde genommen am besten davon kommt.
Denn in Washington
ist derzeit das große Sparen im Gespräch.
Der Grund dafür das hohe Budget-Defizit der USA.
Seit 1981, seit Ronald Reagan an die Macht kam, stieg es von rund 56 Milliarden auf 200 Milliarden Dollar an.
Dass dies eine zu hohe Summe ist, darin sind sich derzeit Demokraten und Republikaner im Kongress und das Weiße Haus einig.
Da aber der Präsident
Wahlkampf versprochen hatte, Steuern nicht zu erhöhen, bleibt nur ein Ausweg.
Kürzungen.
Bei den Sozialausgaben, bei Stipendien für Studenten, bei der staatlichen Krankenunterstützung werden in den nächsten drei Jahren rund 36 Milliarden Dollar gestrichen, schlug Budgetdirektor David Stockman dem Präsidenten vor.
Und bei der Verteidigung, wünschte Stockman, werden 58 Milliarden eingespart.
Doch bei dieser Zahl stieß der Budgetdirektor auf Widerstand.
Beim Verteidigungsminister und beim Präsidenten selbst.
Beide argumentierten bei den internen Sitzungen im Weißen Haus ähnlich.
Die USA müssten wegen der sowjetischen Bedrohung die Aufrüstung weiterführen.
Jetzt zeigt sich Caspar Weinberger jedoch zufrieden.
Denn im Grunde genommen werden die Kürzungen in seinem Ressort
die militärische Schlagkraft der USA kaum vermindern.
Die 8,7 Milliarden für 1986 betreffen zum größten Teil die Gehälter von Militärpersonal und kleine Waffensysteme.
Das B1-Kampfbomberprogramm oder die vom Pentagon gewünschten MX-Raketen sind davon nicht betroffen.
Präsident Reagan hat mit dieser Variante alle Seiten zufriedengestellt.
Denn Kritikern im Kongress hat er ein Zeichen des guten Willens gegeben.
Auch die Republikaner haben in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass sie hohe Einsparungen im Sozialbereich und keine Kürzungen im Verteidigungsbudget nicht hinnehmen werden.
Vor allem aber hat Ronald Reagan die derzeitigen Spannungen in der Administration entschärft.
Denn Weinburgers Ministerium kämpft derzeit nicht nur um Geld,
Es kämpft auch um Einfluss bei dem geplanten Treffen zwischen Schulz und Gromyko in Genf.
Hohe Einsparungen im Verteidigungshaushalt hätten wahrscheinlich den Falken im Pentagon neue Argumente gegen eine Abrüstungsrunde geliefert.
Nach diesem Beitrag von Antonio Rados bleiben wir gleich geografisch in den Vereinigten Staaten.
Übermorgen läuft nämlich in den österreichischen Kinos einer der wohl umstrittensten Filme der letzten Monate an.
Der amerikanische Streifen Die Rote Flut.
Er erzählt die fiktive Geschichte einer russischen Invasion in den Vereinigten Staaten und ihre Abwehr durch eine Gruppe Halbwüchsiger.
Vernichtenden Kritiken steht eine enthusiastische Aufnahme durch das jugendliche Publikum gegenüber, was in den USA besorgte Stimmen laut werden ließ, der Film könnte in seiner politischen Simplifizierung verrohend auf junge Menschen wirken.
Zum Österreichstart von Die Rote Flut nun den folgenden Beitrag, den Hans Langsteiner gestaltet hat.
Guckt euch das an!
So was habe ich noch nie gesehen.
Die sehen aber nicht so aus, als ob sie hier aus Versehen... Die müssen vom Kurs abgekommen sein.
Es kann sich nur um einen Irrtum handeln.
Das hier ist doch kein Truppenübungsplatz.
Vielleicht sollten Sie irgendwas unternehmen, Mr. Teasdale.
Mit einem von denen sprechen.
Was geht hier eigentlich vor, mein Freund?
Die Russen kommen, die Russen kommen.
Nicht als Filmsatire wie vor knapp 20 Jahren in der gleichnamigen Komödie mit Alan Arkin, sondern als im wahrsten Wort Sinn toternst gemeintes Actionspektakel aus dem Hollywood von heute.
Über einer verschlafenen Kleinstadt in den Rocky Mountains landen russische Fallschirmspringer.
Mit kubanischer und nicaraguanischer Unterstützung bauen sie in Freiluftkinos KZs für die Amerikaner.
Nur einer Truppe von Halbwüchsigen, die sich ins Gebirge zurückziehen, gelingt ein effektiver Gegenschlag.
Dem abstrusen Sujet liefert der Film gegen Ende den Versuch einer plausiblen Vorgeschichte nach.
Diese Truppen haben uns also besetzt?
Ohne Frage.
Gleichzeitig wurden durch Einsatz von Flugmarschkörpern ein paar unserer wichtigsten Raketenbasen und Kommunikationszentralen vernichtet.
Vorher waren massenweise feindliche Agenten aus Mexiko eingeschleust worden.
Zum größten Teil Kubaner.
Es gelang ihnen strategisch wichtige Luftwaffenstützpunkte im mittleren Westen und unten in Texas zu infiltrieren und im richtigen Augenblick lahmzulegen."
Amerikas Präsident Ronald Reagan soll dem Streifen höchstpersönlich applaudiert haben, was man in der hiesigen US-Botschaft aber gestreitet.
Ist Amerikas Kulturattaché in Wien, Catherine Cope, glücklich über solche kulturelle Repräsentanz ihres Landes?
Nicht sehr, aber es kommt eine Reihe von Filmen nach Europa, die Missverständliches über Amerika aussagen.
Das Einzige, worüber ich froh bin, ist, dass es einmal mehr die Offenheit einer Gesellschaft beweist, ihre Filmregisseure die Stoffe drehen zu lassen, die sie sich aussuchen.
Wahrscheinlich erregt der Film aber in Europa mehr Aufsehen als in Amerika.
Regisseur der Roten Flut ist der heute 39-jährige John Milius.
Mit dem unkonventionellen Gangsterfilm Dillinger, einst ein Wortführer des neuen Hollywood, hat sich Milius mit Filmen wie Der Wind und der Löwe, Tag der Entscheidung und vor allem Conan, erster Teil, zum Rechtsausleger in Amerikas Filmbranche entwickelt.
Am Drehort lässt er sich jetzt schon mal als Sturmbahnführer anreden.
Und auch in seiner neuesten Arbeit liefert er hinreichend Proben markiger Männlichkeit.
Etwa in der Szene, in der seine jugendlichen Helden im Wald ein Wild erlegt haben.
Das ist dein erster Bock, nicht wahr?
Ja.
Wieso?
Weil du dann sein Blut trinken musst.
Haben wir auch getanzt.
Ich soll das trinken?
Ist gar nicht so übel.
Schmeckt etwas salzig, wie ein rohes Steak.
Oder wie dein eigenes Blut, wenn du Nasenbluten hast.
Du musst es trinken, Robert.
Damit übernimmst du seinen Geist.
Erst wenn du sein Blut getrunken hast, erst dann bist du ein richtiger Jäger.
Also kipp's runter.
Okay.
Jetzt bist du ein Jäger, Robert.
Sein Blut gehört dir jetzt.
Und mein Dad hat gesagt, wenn man das getrunken hat, dann ist man für immer ein anderer Mensch.
Für immer.
Das war gar nicht so übel.
War gar nicht übel.
Gar nicht übel.
Geweint darf nicht werden.
Verräter werden, wie wohl waffenlos, erschossen.
Strengen Vätern gibt die Geschichte nachträglich recht.
Und an den Opfertod der Filmhelden erinnert zuletzt ein steinernes Mahnmal.
Was hat den hiesigen UIP-Verleih dazu bewogen, den militaristischen Streifen ausgerechnet zu Weihnachten in heimischen Kinos zu starten?
Verleihchef Erich Schlattau... Der Film erscheint in fast ganz Europa.
zu Weihnachten, ist vielleicht von dem Angebot her ein gewisses Kontrastprogramm.
Sicherlich wurde auch vom Produzenten hier etwas hineininterpretiert, das vielleicht gerade jetzt bei der Entspannungspolitik nicht vielleicht aktuell in diesem Ausmaß ist.
Das könnte schon sein.
Das ist in der Demokratie so, dass eben solche Filme auch gedreht werden.
Und wir hatten ja früher schon Living Dangerously oder auf der anderen Seite Whose Life Is Anyway, die auf einer anderen Linie liegen und eine gewisse Aussage gehabt haben.
Und hier ist der Produzent der Ansicht gewesen, dass dieses Thema hier in Amerika, wo der Film ja schon vor einigen Monaten angelaufen ist,
eine gewisse Aussage hat, um gewisse Gesichtspunkte aufzuzeigen.
In Amerika war jedenfalls die Aufnahme von Red Dawn, wie der Film dort heißt, mehr als geteilt.
Während sich ein meist jugendliches Publikum mitunter auch zu offenen Ovationen im Kino hinreißen ließ, brachte der Kritiker der Zeitschrift Voice die Problematik auf den Punkt.
Das neue Hollywood, schrieb er, ist genauso zynisch wie das alte.
Nach diesem Beitrag von Hans Langsteiner über den Film Die Rote Flut nun noch einmal zum Themenkreis Heimburg.
In der ganzen Diskussion rund um den geplanten Bau des Donaukraftwerkes hat sich in den letzten Wochen ein Politiker herausgehalten.
Ein Politiker, der im bildlichen Sinn gesprochen der Hausherr ist, was den Standort betrifft.
Nämlich der niederösterreichische Landeshauptmann Siegfried Ludwig.
Heute gab er nun ein Interview.
Das Gespräch mit ihm führte Ernst Exner vom Studio Niederösterreich.
Herr Landeshauptmann Ludwig, Sie haben sich immer grundsätzlich zum Ausbau der Wasserkraft, auch zum Kraftwerk Hainburg bekannt.
Den naturschutzrechtlichen Bescheid von Landesrat Brezovsky haben Sie, aber auch die gesamte Landesregierung, für richtig befunden.
Warum haben Sie angesichts der Ereignisse, wie sie sich seit eineinhalb Wochen in Hainburg abspielen, nicht Stellung genommen?
In den letzten Tagen ist sehr viel über das Problem Hainburg
geredet worden.
Und ich glaube, der Standpunkt des niederösterreichischen Landeshauptmanns ist klar.
Ich habe nach der Erlassung der Naturschutzbehördlichen Genehmigung erklärt, man möge nun mindestens sechs Wochen mit Maßnahmen zuwarten, damit unter Umständen noch gewisse Bevölkerungskreise die Möglichkeit haben, den Verwaltungsgerichtshof anzurufen.
Meine Meinung
ist durch die gestrige Entscheidung der Gemeinde EKZ bestätigt worden, denn die Gemeinde EKZ hat gestern im Gemeinderat beschlossen, den Verwaltungsgerichtshof anzurufen, und zwar deswegen, weil dieser Gemeinde die Parteistellung im Naturschutzbehördlichen Verfahren aberkannt wurde.
Und niemand kann heute sagen, wie der Verwaltungsgerichtshof entscheiden wird.
Mit dieser Meinung, sechs Wochen zu warten, haben Sie sich auch im Gegensatz zu Bundesparteiobmann Dr. Alves Smog gestellt.
Der wollte die Abwicklung des Konrad-Lorentz-Volksbegehrens im Parlament abwarten.
Warum sind Sie nicht der Meinung des Bundesparteiobmanns?
Es ist hier weder ein Gegensatz noch eine andere Meinung.
Denn ich habe bereits einleitend heute gesagt, meine Meinung war immer die,
Man möge mindestens die sechs Wochen warten.
Und allein aus dem Wort mindestens kann man manches herauslesen.
Herr Landeshauptmann Ludwig, heute ist es nun zur schon seit Tagen befürchteten Eskalation gekommen.
Es gibt Verletzte in der Stopfenreute.
Inwieweit haben Sie die Entscheidungen, die dazu geführt haben, mitzuverantworten?
Ich betaure als Landeshauptmann von Niederösterreich zutiefst, dass es in der Stopfenreuther Au zu diesen Konfrontationen gekommen ist.
Denn hätte die Bundesregierung diese sechs Wochen zugewartet, wie ich es immer gewünscht habe, dann hätten wir diese Konfrontation nicht.
Ich appelliere aber auch an alle Seiten, nun Vernunft anzunehmen und zu sachlichen Gesprächen zurückzukehren.
Es muss meines Erachtens eine Lösung gefunden werden, die den Erfordernissen des Rechtsstaates und dem Geist der Demokratie entspricht,
Und es muss meines Erachtens auch alles getan werden, um den sozialen Frieden in unserem Lande und damit die Demokratie zu erhalten.
Soweit Landeshauptmann Siegfried Ludwig, der Landeshauptmann von Niederösterreich.
Mit ihm sprach Ernst Exner.
Fünf Minuten vor 13 Uhr schließen wir unsere Berichterstattung mit einer Zusammenfassung der aktuellen Ereignisse in Hainburg in Meldungsform.
Österreich.
Die Rodungsarbeiten in dem von der Exekutive geräumten Teilgebiet in der besetzten Au bei Stopfenreuth werden fortgesetzt.
Die 40 Holzfäller haben in dem etwa fußballplatzgroßen Gebiet bereits circa drei Viertel der Bäume gerodet.
Zwischen Polizisten und Gendarmen ist es auch zu Zusammenstößen gekommen.
Demonstranten versuchten, nach Angaben des Innenministeriums wiederholt, den Koordon der Beamten zu durchbrechen.
Verletzt wurden laut Innenministerium bisher sechs Sicherheitsbeamte und ein AU-Besetzer.
Die Umweltschützer sprechen dagegen von zahlreichen Verletzten auf ihrer Seite.
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, unter den Besetzern seien auch Links- und Rechtsextremisten.
Insgesamt sind in der Stopfenreuther Au 800 Exekutivbeamte im Einsatz.
Der Direktor der Sicherheitsdirektion für Niederösterreich, Emil Schüller, begründete dies mit dem bestehenden Auftrag zur Absicherung der Rodungsfläche.
Ein Sprecher der Umweltschützer unterstrich, die Au-Besetzer praktizierten keine Gewalt.
Der Präsident der Journalistengewerkschaft, Günther Nenning, sagte, Frauen und Kinder seien geschlagen worden, man habe junge Menschen aus der Au gezerrt.
Der Maler Friedensreich Hundertwasser hat Telegramme an Bundespräsident Kirchschläger, Bundeskanzler Sinowaz und den Wiener Erzbischof Kardinal König gerichtet, in denen er dringend auffordert, der Konfrontation in der Stopfenreuther Au Einhalt zu gebieten.
Ein Sprecher des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens erklärte, man sei weiterhin gesprächsbereit und wolle vor allem mit Gewerkschaftsvertretern verhandeln.
Nach den Worten von Innenminister Blecher sind bei den Auseinandersetzungen in der AU bei Hainburg, wie gesagt, heute sechs Sicherheitswachebeamte verletzt worden.
Blecher betonte neuerlich, dass sich unter den Demonstranten nicht nur idealistische Naturschützer befänden, sondern auch Rechtsextremisten und Anarchisten.
Auf Fragen nach dem Zugang von Journalisten zum Rodungsgebiet antwortete der Innenminister, ein eng begrenztes Rodungsgebiet sei von Sicherheitskräften abgesperrt.
Aus Sicherheitsgründen dürften auch Journalisten nicht in diese engere Zone.
Vizekanzlerhandelsminister Steger hat sich neuerlich für den Bau des Kraftwerkes Hainburg ausgesprochen.
Steger meinte, eine Verschiebung des Baubeginns wäre nicht sinnvoll, da man sonst ein Jahr länger verstärkt kalorische Energie verwenden müsste.
Nicht der Druck der Gewerkschaft, sondern rechtsstaatliche Notwendigkeiten hätten die heutige Aktion nötig gemacht.
Nun müsse die Stimme der Vernunft endlich über die Macht der Gewalt siegen, sagte Steger wörtlich.
KPÖ-Vorsitzender Franz Murry hat das Vorgehen der Sicherheitskräfte in der Hainburger Au verurteilt.
Murry kritisierte generell den Standort Hainburg für ein Donaukraftwerk und meinte, man hätte mit der Staustufe Wien beginnen sollen.
Zugleich kritisierte der KPÖ-Chef das Konrad-Lorenz-Volksbegehren, dem er eine technikfeindliche Haltung vorwarf.
Im Parlament in Wien ist am Vormittag die vierte Verhandlungsrunde zwischen Vertretern der Regierung und der Umweltschützer ergebnislos beendet worden.
Für das Konrad-Lorenz-Volksbegehren, sagte die Publizistin Freda Meissner-Blau, durch die heute früh begonnene Teilräumung der AU werde der Rechtsstaat praktisch ad absurdum geführt.
Verhandlungen seien nun sinnlos.
Wissenschaftsminister Heinz Fischer meinte dazu, ihm sei nicht klar, warum der Rodungsbeginn wegen der Verhandlungen aufgehoben werden sollte.
Würde man aufschieben, so wäre es in drei, sechs, neun Monaten oder in zwei Jahren genauso, sagte Fischer wörtlich.
Die Regierung müsse jedenfalls den Rechtsstaat garantieren.
Ein neuer Gesprächstermin wurde nicht vereinbart.
Die Proponenten des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens werden am Nachmittag nach eigenen Angaben von Bundespräsident Kirchschläger empfangen werden.
Am Nachmittag ist auch eine große Demonstration des Volksbegehrens in Wien geplant.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Meist stark bewölkt und vor allem an der Alpen-Nordseite noch etwas Niederschlag.
Nachmittagstemperaturen plus 1 bis 4 Grad.
Mit diesem Kurzwetterbericht sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
Die Redaktion meldet sich zur gewohnten Zeit um 18 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
Bis dahin erfahren Sie zu jeder vollen Stunde in einem der drei Hörfunkprogramme das Wichtigste aus aller Welt.
Für Redaktion und Technik des heutigen Mittagschanals verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.