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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Beim Samstag-Mittag-Journal begrüßt sich als Redakteur Karl Jirkowski kurz die Schlagzeilen der Beiträge für diese Mittagsstunde.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat gegen SPÖ-Bundeskanzler Sinovac wegen der SPÖ-Inseraten-Kampagne in den Zeitungen eine gerichtliche Voruntersuchung einleiten lassen.
Hoteleinsturz in Singapur.
Zwölf Tote bereits geborgen, mindestens 50 Personen sind noch vermisst.
Prominente Trauergäste aus aller Welt bei den Begräbnisfeierlichkeiten für den ermordeten schwedischen Regierungschef Olof Palme.
Morgen französische Parlamentswahlen, ein Sieg der bürgerlichen Opposition wird erwartet.
Vor-Schweizer Volksabstimmung über einen UNO-Beitritt.
Landesparteitage der SPÖ im Burgenland und Oberösterreich.
Und ÖVP-Konferenz im südlichen Burgenland über die Zukunft im Grenzland.
Im Journal zu Gast ist heute der Generaldirektor des Staatsarchivs Rudolf Neck.
In dem Interview geht es unter anderem auch um die Wehrstammkarte Kult Waldheims.
und Vorwiener Konzert von Yoko Ono.
Erster Programmpunkt sind jetzt die Nachrichten verantwortlicher Redakteurs Christian Auer und Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Schweden.
Hunderttausende schwedische Bürger und hochrangige Politiker aus mehr als 100 Ländern nehmen am Nachmittag an den Trauerfeierlichkeiten für den am 28.
Februar ermordeten Ministerpräsidenten Olof Palme teil.
Österreich ist durch Bundeskanzler Senowatz, Außenminister Graz und Altbundeskanzler Bruno Kreis gevertreten.
Für die Begräbnisfeierlichkeiten wurden strengste Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Anlässlich des Begräbnisses wird es in Stockholm zu Ost-West-Kontakten kommen.
Unter anderem werden der sowjetische Ministerpräsident Ryschkow und der amerikanische Außenminister George Shultz sowie möglicherweise der deutsche Bundeskanzler Kohl und DDR-Staatsratsvorsitzender Erich Honecker zusammentreffen.
Singapur
Beim Einsturz eines sechs Stockwerke hohen Hotels im indischen Altstadtviertel von Singapur sind mindestens 60 Menschen verschüttet worden.
Zwölf Tote wurden bereits geborgen.
Die Zahl der Opfer dürfte sich aber erhöhen, weil sich die Bergungsarbeiten äußerst schwierig gestalten.
Hunderte Feuerwehrleute versuchen, sich einen Weg durch den Schutt zu graben, um zu den Eingeschlossenen vorzudringen.
Angaben über die Nationalität betroffener Ausländer liegen derzeit nicht vor.
Auch die genaue Ursache des Einstürzes ist nach wie vor unklar.
USA, Sowjetunion.
Beide Supermächte haben neue Vorschläge in der Frage eines Verbots von Kernwaffenversuchen gemacht.
Präsident Reagan bietet in einem Brief an Parteichef Gorbatschow der Sowjetunion an, ein neu entwickeltes Verfahren zur Überwachung von Atomwaffentests künftig gemeinsam anzuwenden.
Sowjetische Fachleute wurden zu einem amerikanischen Atomversuch in der dritten Aprilwoche eingeladen.
Dabei sollen sie ein neues Messsystem begutachten, das Druckwellen von Atomexplosionen registriert.
Moskau hat gestern den USA vorgeschlagen, im April mit Verhandlungen über ein umfassendes Atomtestverbot zu beginnen.
Österreich.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat im Zusammenhang der jüngsten SPÖ-Inseratenkampagne die Einleitung einer gerichtlichen Voruntersuchung gegen den Vorsitzenden der SPÖ, Bundeskanzler Sinovac, beantragt.
Im ÖVP-Pressedienst spricht Graf vom Verdacht der üblen Nachrede.
In den SPÖ-Inseraten würden ÖVP-Chef Mock und er Graf als doppelzüngige, scheinheilige Miesmacher und Drückeberger persönlich beleidigt.
Auslösendes Moment für seinen Schritt sind nach Angaben Grafs die gestrigen Vorschläge der SPÖ-Politiker Graz und Fischer, politische Vorwürfe gerichtlich klagbar zu machen.
In Eisenstadt hat am Vormittag der Landesparteitag der burgenländischen Sozialisten begonnen.
Auf der Tagesordnung steht der Beschluss des Parteiprogramms Burgenland 90.
Bei der Neuwahl des Parteivorstandes kandidiert Landeshauptmann Theodor Kehry neuerlich als SPÖ-Landeschef.
ÖGB-Präsident Anton Benja hat in seinem Referat vor dem Parteitag der ÖVP vorgeworfen, Bundeskanzler Sinowatz durch Beschimpfungen und Verdächtigungen herabzusetzen.
SPÖ-Zentralsekretär Peter Schieder sagte zum Stil der politischen Auseinandersetzung, zuerst habe es härteste Angriffe der ÖVP gegeben.
Erst nach Wochen habe die SPÖ geantwortet.
Beim Landesparteitag der SPÖ Oberösterreich in Vöklarbruck ist die Lage der verstaatlichten Industrie eines der Hauptthemen.
Finanzminister Franz Franitzki unterstrich am Vormittag in seinem Referat, es werde keinen Ausverkauf und keine Zerschlagung der verstaatlichten Betriebe geben, die Regierung sei jedoch offen für die Zusammenarbeit mit Privaten oder für deren Beteiligung.
In Güssing im Burgenland hat eine Konferenz des ÖVP-Arbeiter- und Angestelltenbundes und der jungen ÖVP über Probleme des Grenzlandes begonnen.
ÖVP-Obmann Alois Mock wies unter anderem darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit in den grenznahen Gebieten höher ist als im gesamten österreichischen Durchschnitt.
Auf dem Messegelände im Wiener Prater findet von heute an bis zum 23.
März die große Wohnmesse Wiener Atelier statt.
Insgesamt präsentieren 316 Aussteller ihre Einrichtungsangebote.
In Klagenfurt beginnt heute die GAST86, die 18.
Fachmesse für Gastronomie und Fremdenverkehr, bei der nahezu 700 Unternehmen aus dem In- und Ausland vertreten sind.
Ein spektakulärer Fall von organisiertem Versicherungsbetrug ist in der Steiermark bekannt geworden.
Ein 42-jähriger Grazer Versicherungsmakler organisierte Brandlegungen und fingierte Einbrüche, sorgte dann für rasche und großzügige Abwicklung seitens der Versicherungen und kassierte 10 Prozent der ausbezahlten Schadenssumme, gleichsam als Provision.
Der Mann ist für mindestens zwei große Brände in Gasselsdorf im Bezirk Deutschlandsberg sowie zwei fingierte Einbrüche verantwortlich.
Der Makler, ein Brandstifter und ein weiterer Komplize wurden verhaftet.
Die Wetterlage.
Das in höheren Luftschichten über den Alpen liegende Tief verliert an Wetterwirksamkeit.
Bis morgen kann sich schwacher Hochdruckeinfluss durchsetzen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen zum Teil sonnig, im übrigen Bundesgebiet zunächst noch stark bewölkt oder nebelig, später auch hier einige Auflockerungen.
Schwacher bis mäßiger Wind.
Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkung 4 bis 11 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 3 bis plus 4 Grad.
Die Prognose für morgen.
Im Süden noch stärker bewölkt, sonst nach Auflösung der Frühnebel meist sonnig, schwach windig, Frühtemperaturen minus 3 bis plus 4 Grad, Tageshöchstwerte 5 bis 13 Grad.
Die Vorschau auf übermorgen Montag, lokale Frühnebelfelder sonst vielfach sonnig, Temperaturen wenig verändert.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt durch Hochnebel 5°, Eisenstadt bedeckt durch Hochnebel 5°, Linz stark bewölkt 6°, Südostwind 10 km in der Stunde, Salzburg stark bewölkt 7°, Innsbruck heiter 7°, Ostwind 10 km, Bregenz wolkenlos 3°, Graz Nebel 4° und Klagenfurt bedeckt 7°.
Acht Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Die Auseinandersetzung um den politischen Stil in Österreich reißt nicht ab.
Noch vor Ostern wollen SPÖ-Bundeskanzler Sinovac und ÖVP-Obmann Mock in einem Gipfelgespräch über das schlechte politische Klima reden.
Ein heute bekannt gewordener Schritt von ÖVP-Generalsekretär Graf könnte weiteren Gesprächsstoffs dazu liefern.
Hatten gestern die stellvertretenden SPÖ-Vorsitzenden Kratz und Fischer vorgeschlagen, die Politikerimmunität für Ehrenbeleidigungs- und Verleumdungsdelikte aufzuheben, so geht nun der ÖVP-Generalsekretär vor den Richter.
Er hat im Zusammenhang mit der Inseratenkampagne der SPÖ, in der von scheinheiligen Miesmachern und Drückebergern die Rede ist, die Einleitung einer gerichtlichen Voruntersuchung gegen Bundeskanzler Sinowaz wegen Verdachts der üblen Nachrede beantragt.
Mit dem ÖVP-Generalsekretär sprach Ernest Hauer.
Herr Generalsekretär Graf, gestern haben Sie in einer ersten Reaktion auf den Vorschlag von Leopold Graz und Heinz Fischer, die Immunität teilweise aufzuheben, wörtlich gesagt, ich glaube, dass es insgesamt nicht gescheit ist, wenn man die politische Auseinandersetzung zum Bezirksgericht verlegt.
Heute haben Sie Anzeige gegen Bundeskanzler Sinovac wegen der Inseratenkampagne erstattet.
Ich bleibe dabei und ich will auch ernstlich nicht eine Verlagerung der politischen Auseinandersetzung vor das Gericht.
Ich finde es nur eine Dreistigkeit, wenn durch den Vorschlag von Fischer-Graz jetzt so der Eindruck erweckt werden solle, als ob in dieser allgemeinen Schlammschlacht, von der die Medien reden, nun gar von uns irgendjemand sich hinter der Immunität verstecke.
In Wirklichkeit
verlange ich, dass die politische Auseinandersetzung differenziert betrachtet wird.
Das heißt, dass man schaut, wer verwendet heute politische Argumente und wer diffamiert persönlich.
Das war bisher nur die SPÖ.
Wir haben keine persönliche Beleidigung vorgebracht.
Es hätte auch niemand eine Chance bei Gericht, wenn er mich klagen wollte, Immunität hin oder her.
Es versucht aber die SPÖ,
jetzt durch diesen Vorschlag und durch eine allgemeine Stildebatte so den Eindruck zu erwecken, als ob das Vorgehen der beiden Parteien gleich zu beurteilen wäre.
Ich lasse mich aber mit den persönlichen Diffamierern, die in der SPÖ sitzen, nicht in einen Topf werfen.
Heißt das, diese Anzeige jetzt ist gar nicht so ernst gemeint?
Ich will jetzt einmal geklärt wissen durch den Untersuchungsrichter, wer für diese Inserate konkret verantwortlich ist.
Ich kann nur den Bundeskanzler Sinovac in Anspruch nehmen.
Bei jedem Verein ist der Vorsitzende der primär verantwortlich.
Und der Bundeskanzler hat ja auch davon gewusst und hat auf einem persönlichen Brief, den ich ihm vor einigen Tagen geschrieben habe, mit der Bitte, diesen Vorwurf zurückzunehmen, sich davon zu distanzieren, nicht mit einer Distanzierung geantwortet.
Daher glaube ich, dass dieses Verfahren, das jetzt einmal eingeleitet wird, eine
Erklärung in der öffentlichen Meinung darüber herbeiführen kann, wer wirklich mit Schmutz wirft und wer bloß politisch argumentiert.
Nach den Erklärungen von Bundeskanzler Sinowaz und ÖVP-Obmann Mock hatte man diese Woche den Eindruck, dass doch das Bemühen da ist, die politische Auseinandersetzung zu dämpfen.
Ist der Schritt vors Gericht jetzt nicht wieder ein Schritt zur Eskalation?
Schauen Sie, man muss nicht jedes Verfahren bis zu einem Urteil treiben.
Mir liegt daran, dass jetzt einmal klargestellt wird, wem was vorzuwerfen ist.
Es geschieht da sehr geschwind, eine allgemeine Diskussion, wo dann auf die gleiche Waagschale gelegt wird, eine politische Argumentation und eine persönliche Diffamierung.
Ich möchte jetzt einmal klarstellen, dass die Regierung überhaupt keinen Grund hat, nach dem Richter zu rufen, weil sie nämlich selber in hohem Maße Dreck am Stecken
War dieser Schritt mit Parteiobmann Mock abgesprochen?
Nein, ich unternehme diesen Schritt zur Wahrung meiner persönlichen Ehre.
Ich weigere mich, dass jetzt das Angriffsobjekt, um nicht zu sagen das Opfer, den ich tu mir nicht leid, der persönlichen Diffamierung in einen Topf mit den Diffamierern geworfen wird.
Und daher habe ich diesen Schritt einmal eingeleitet.
Man wird dann sehen, wenn die Gespräche zwischen Sinovac und MOK stattfinden, ob ich dieses Verfahren fortsetze oder nicht.
Soweit der ÖVP-Generalsekretär.
SPÖ-Zentralsekretär Schieder hat in einer ersten Stellungnahme zu Grafs Klageankündigung erklärt, es sei bedauerlich, dass die Beruhigung des innenpolitischen Klimas kaum 24 Stunden gehalten habe.
Er werde sich aber von Graf nicht zu Gegenanschuldigungen provozieren lassen, die SPÖ-Beabsichtige auch nicht im Gegenzug zu klagen.
Und jetzt Berichte aus dem Ausland.
Wie Sie ja bereits in den Nachrichten gehört haben, ist in Singapur heute ein sechsstöckiges Hotel eingestürzt.
Wie viele Menschen bei diesem Unglück ums Leben gekommen sind, steht derzeit noch nicht fest.
Unser Mitarbeiter in Singapur, Hans Heine, war am Vormittag am Schauplatz des Geschehens.
Hier sein Telefonbericht.
Das neue Serangoon Hotel in Singapur konnte nicht gerade zur Klasse der Glitzer und Luxusherbergen gezählt werden.
die hier um Rang und vor allem um Gäste miteinander wetteifern.
Der sechsstückige Beton- und Ziegelbau sah jedoch in einer Umgebung von vorwiegend zweistöckigen, noch aus der Kolonialzeit stammenden Häusern ganz solide und mit einem Alter von nur knapp 20 Jahren auch relativ modern aus.
Jetzt allerdings hat das Hotel Neu Serangoon kaum mehr Ähnlichkeit mit einem Gebäude.
Seit heute früh um 11.30 Uhr Ortszeit, in Österreich war es zu dem Zeitpunkt 4.30 Uhr früh, aus bisher noch unbekannten Gründen ein Betonstützpfeiler einknickte und dadurch das Hotel einfach in sich zusammenbrach, sieht das Ganze eher aus wie eine gigantische Schichttorte, aus der zerrissene Vorhänge, zerborstene Abwasserrohre gleich einer bizarren Garnierung emporragen.
Zwölf Tote wurden bislang aus den Trümmern geborgen.
Wie viele Menschen neben der Einsturz genau gefordert hat, konnte bis zur Stunde noch nicht ermittelt werden.
Erste Meldungen, die von 300 Toten berichteten, müssen auf jeden Fall als übertrieben betrachtet werden.
Die Polizei gibt die Zahl der in der Ruine begrabenen mit maximal 60 an.
Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis die genaue Zahl der Todesopfer feststeht, denn im neuen Serangoon-Hotel blieb buchstäblich kein Stein auf dem anderen.
Das Gebiet rund um das Hotel des Klein-Indien-Singapurs, so genannt, weil hier hauptsächlich Indoor ihr Geschäft oder ihren Handwerksbetrieb unterhalten, ist völlig abgesperrt.
Die Serangoon-Straße, nach der auch das Hotel benannt war, gleicht einem Heerlager.
Armee-Einheiten wurden alarmiert, die Feuerwehr ist an den Bergungsarbeiten beteiligt, ebenso wie die noch relativ neue Zivilverteidigungs-Truppe Singapurs.
Fünf mobile Kräne sind im Einsatz, die Stück für Stück die Gesteinsbrocken des Trümmerhaufens abtragen.
Dabei kamen auch einige Autos zum Vorschein, kaum mehr als solche zu erkennen, da total zusammengequetscht.
Unter den Opfern des Unglücks seien auch Ausländer, heißt es im Polizeibericht.
Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass unter ihnen auch Europäer sind, denn das neue Serangoon-Hotel lag in einer Gegend,
die von Touristen aus Europa oder den Vereinigten Staaten allenfalls besucht wird, wenn sie lokal colorit erleben wollen, die aber nicht gerade zu den bevorzugten Übernachtungen
Die schwedische Hauptstadt Stockholm steht heute ganz im Zeichen der Trauerfeierlichkeiten für den am 28.
Februar ermordeten Ministerpräsidenten Olof Palme.
Präsidenten, Regierungschefs und andere hohe Persönlichkeiten aus mehr als 100 Ländern nehmen daran teil.
Darunter UNO-Generalsekretär Perez de Cuella, der amerikanische Vizepräsident George Bush und der sowjetische Ministerpräsident Nikolai Ryzhkov.
Österreich ist durch Bundeskanzler Sinovac, Außenminister Graz und Altbundeskanzler Kreisky vertreten.
Günther Grafenberger berichtet aus Stockholm.
Ein grau verhangener Vorfrühlingshimmel wölbt sich heute wie eine Kulisse über Stockholm, wenn Schweden Abschied von seinem großen Sohn Olof Palme nimmt.
Seit den Todesschüssen vom 28.
Februar duckt sich das Land wie unter Peitschenhieben und Schweden bewegt sich gewissermaßen nur noch wie auf Zehenspitzen und im Flüsterton.
Selbst ein Lachen kommt nur noch gequält über die Lippen.
Das Spektakel der seit gestern Nachmittag einfliegenden Sonderflugzeuge mit Präsidenten und Regierungschefs aus aller Welt, mit den dazugehörigen Polizisten auf ihren Motorrädern, erinnert an einen alten Cocteau-Film mit den Booten aus der Unterwelt und will wegen der Aufdringlichkeit so gar nicht zur Mollstimmung im Lande mit den Fahnen auf Halbmast passen.
An den Trauerfeiern im Blauen Saal des Stadthauses, wo jährlich bei den Nobelfeiern gescherzt und gelacht wird,
nehmen 1500 Gäste auf dem In- und Ausland teil.
Die Empore am Kopfende des Saales wird verziert mit einem Symbol der Vereinten Nationen, deren Generalsekretär Pérez de Coelho ebenso sprechen wird wie der König.
der neue Regierungschef Ingvar Carlsson, der indische und der finnische Ministerpräsident Rajiv Gandhi und Kalle Visorsa und schließlich Willy Brandt als Vorsitzender der Sozialisten Internationale und enger Freund des Verstorbenen, der sein Nachfolger hätte werden sollen.
Nie zuvor hat Stockholm so viel Universalität in seinen Mauern beherbergt.
Das kleine Schweden ist, wer es noch nicht gewusst haben sollte, die Großmacht in der dritten Welt.
Als das Flugzeug von Julius Nerere aus Afrika kurz vor Mitternacht in Stockholm landete, blieb der frühere Präsident von Tanzania schluchzend in der Kabine, außerstande, ein paar tröstende Worte zu den Journalisten zu sagen.
Der weiße Sarg des Ermordeten steht vor der Empore auf einem Katafalk und ein Strauß roter Rosen schmückt den Sarg.
Auf der Balustrade hat sich eine Fahnenträgergruppe aus den 284 Gemeinden des Landes versammelt und ein Kinderchor aus diesen Gemeinden wird das Lied singen »Wir reichen unsere Hände«.
Nach der Trauerfeier beginnt der Trauerzug durch die streng bewachten Straßen Stockholms zum Friedhof, der ganz in der Nähe der Mordstelle liegt.
Palme wird nur einen Steinwurf entfernt von jenem Grab beigesetzt, wo der erste Parteichef der schwedischen Sozialdemokraten Hjalmar Branting begraben liegt.
Die hier versammelten Spitzenpolitiker wollen die Trauerfeiern auch zu politischen Gesprächen nutzen, wie zwischen dem sowjetischen Premierminister Nikolai Ryzhkov und dem amerikanischen Außenminister George Shultz in der sowjetischen Botschaft.
Im Stadthaus ist ein Zimmer für eine eventuelle deutsch-deutsche Begegnung Helmut Kohl-Erich Honecker reserviert worden.
Die Welt hat einen großen Mann verloren, sagte Andreas Papandreou aus Griechenland.
Palmer war, wie es Dagensnöter nennt, die Manifestation gegen Gewalt und er stärkte jenen den Rücken, die als Idealisten in der Welt verspottet werden.
Die Menschheit erträgt offenbar niemand, der gegen Gewalt ist.
Günther Grafenberger berichtete aus Stockholm.
Ab 13.45 Uhr werden die Trauerfeierlichkeiten aus Stockholm in FS2 übertragen.
In Frankreich finden morgen entscheidende Parlamentswahlen statt.
Nach Meinungsumfragen gilt als sicher, dass die Sozialisten die absolute Mehrheit verlieren werden, die sie seit Sommer 1981 in der Nationalversammlung haben.
Die Folgen daraus ergeben sich aus dem Ausmaß des Wahlsieges der beiden großen bürgerlichen Parteien sowie der Haltung des sozialistischen Staatschefs Mitterrand, der ja noch zwei Amtsjahre vor sich hat.
Hören Sie Thomas Fuhrmann aus Paris.
In seiner letzten Woche war der Wahlkampf in Frankreich von der libanesischen Geisler-Affäre eindeutig überschattet.
Ob diese Ereignisse den einen oder anderen Wähler morgen bei der Stimmabgabe beeinflussen, wird sich erst in einer nachträglichen Analyse über das Wählerverhalten herausstellen.
Seit Wochen sagen alle Umfragen einen Sieg der bisherigen bürgerlichen Opposition voraus.
Nur das Ausmaß des Erfolges ist noch offen.
Wird es eine knappe absolute Mehrheit oder ein Erdrutsch, ein Triumph?
Die Veröffentlichung von Umfragen ist seit einer Woche gesetzlich verboten.
Die konservative Tageszeitung Le Figaro hat dieses Verbot heute durch eine auf eigenen Nachforschungen basierende Prognose umschieft.
Diese Prognose sagt den beiden bürgerlichen Parteien, den Neopolisten und den Liberalen, 319 Sitze voraus.
Die absolute Mehrheit liegt bei 289 Mandaten.
Es wird sich zeigen, ob dies nur ein Coup aus der Propagandaküche gewesen ist,
oder in etwa den neuen politischen Tatsachen entspricht.
Die sozialistische Regierung hat sich in den letzten Tagen bemüht, durch Bekanntgabe positiver Wirtschaftsdaten unentschlossene Wähler in ihr Lager zu ziehen.
Erstmals seit 20 Jahren sind die Preise in Frankreich im Februar um 0,2 Prozent gesunken und die Zahl der Arbeitslosen ist ebenfalls leicht rückläufig.
Der Franc hält sich gut, die Außenhandelsbilanz ist am Wege der Besserung.
Doch kommt dieser Schub an ermutigenden Signalen wahrscheinlich zu spät.
Ob die bürgerliche Rechte nun eine absolute Mehrheit erreicht oder sie knapp verfehlt, ist für die Sozialisten dennoch eine wesentliche Frage.
Denn nur im zweiten Fall müssten sie nicht unbedingt wieder den Weg in die Opposition antreten.
Nur dann könnten sie als mit Sicherheit mandatsstärkste Fraktion die Entwicklung nach den Wahlen noch mitbestimmen.
Wie auch immer das Ergebnis aussehen wird, so stellen die morgigen Wahlen für Frankreich eine kräftige Veränderung der politischen Landschaft dar.
Dazu trägt das neue Verhältniswahlrecht maßgeblich bei.
Das zentrale Thema im Wahlkampf war die Diskussion über ein mögliches Zusammenleben zwischen dem sozialistischen Präsidenten François Mitterrand und einer künftigen bürgerlichen Mehrheit.
Wie sich das abspielen wird, hängt nicht zuletzt vom Ausmaß des rechten Wahlsieges ab.
Bei einer eindeutigen Mehrheit hätte der Staatschef wohl wenig Spielraum, die Anwendung des konservativen Regierungsprogrammes zu verhindern.
Ja, er könnte, so sickerte es in den letzten Tagen aus dem Élysée durch, sogar persönliche Konsequenzen aus der Niederlage ziehen.
Vor allem auch in dieser Hinsicht stehen Frankreich in den Tagen nach der Wahl noch einige Überraschungen bevor.
Es sei denn, dass wir sogar schon morgen Abend überrascht werden.
Denn morgen haben nicht mehr die Politiker und nicht mehr die Umfragen, sondern die Wähler das letzte Wort.
Nicht nur in Frankreich steht morgen ein wichtiger Urnengang bevor.
Auch in unserem Nachbarland Schweiz sind die Stimmbürger aufgerufen, ihren Willen kundzutun, und zwar darüber, ob die Schweiz nach 40 Jahren der UNO beitreten soll oder nicht.
Obwohl sich die Regierung und die große Mehrheit des Parlaments für den UNO-Beitritt ausgesprochen hat, ist der Ausgang der morgigen Volksabstimmung, die nach der Schweizer Verfassung zu einer derartigen Frage durchgeführt werden muss, äußerst fraglich.
Aus Bern berichtet Raimund Löw.
Ein überlebensgroßer Wilhelm Tell, der mit erhobener Hand Halt, UNO-Beitritt nein ruft, blickt von den Plakatwänden der Schweiz.
Schweizer, bewahrt eure Freiheit und Unabhängigkeit, heißt es auf dem mit
besorgte Bürger unterzeichneten Aufruf.
Angesichts eines deutlichen Werbevorsprungs der UNO-Gegner haben es die Beitrittsbefürworter schwer.
Ihr zentrales Werbeplakat, ein Mädchen, das etwas unmotiviert aus einer Nussschale springt mit der Aufschrift UNO ja in den vier Landessprachen, geht weitgehend unter.
Während sich noch vor wenigen Monaten nicht nur der Bundesrat,
also die eidgenössische Regierung und der Nationalrat mit einer Mehrheit von 112 zu 78 für den Beitritt ausgesprochen haben, sondern auch die drei größten Parteien des Landes, hat sich in den letzten Wochen die Stimmung gewendet.
Wie vor jedem der vier Abstimmungssonntage im Jahr herrscht Abstimmungskampf, wie man hier sagt.
Aber schon lange nicht ist er so heftig geführt worden wie dieses Mal.
Gegen die Empfehlungen des Bundesrates, die jeder Schweizer Bürger in einer achtseitigen Broschüre zugestellt bekommt,
hat sich ein Aktionskomitee gegen den UNO-Beitritt gebildet, das in kurzer Zeit 80 Parlamentarier, 5.000 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Millionen Schweizer Franken für seine Ziele mobilisieren konnte.
Die aktivsten Kräfte kamen aus der rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei und teilweise auch von der Anti-Ausländer-Liste Nationale Aktion.
Unter dem Druck derart wachgerüttelter Volksängste
sind die Kantonalsorganisationen der großen bürgerlichen Parteien, der freisinnigen und der christlichsozialen reihenweise umgefallen und haben die Neinparole ausgegeben.
Und in dem föderalistischen Schweizer System ist das Gewicht der Kantonspartei noch allemal größer als das der Bundespartei.
Die wichtigsten Argumente, die ins Treffen geführt werden, sind leicht aufgezählt.
Der Bundesrat sieht auf dem Parkett der Vereinten Nationen eine Möglichkeit, die Schweizer Interessen wirkungsvoller als bisher zu vertreten.
Dass Neutralität und UNO-Mitgliedschaft miteinander vereinbar seien, hätten jahrzehntelange Erfahrungen anderer Neutraler, darunter auch Österreichs, gezeigt.
Es sei abnormal, dass die Schweiz zwar in zahlreichen Spezialorganisationen der UNO mitwirke, sich bei der Generalversammlung jedoch mit einem Beobachterstatus.
wie die PLO und die südwestafrikanische Befreiungsorganisation SWAPO begnügen müsse.
Für die Beitrittsgegner ist der UNO-Beitritt ein unbegründetes Abenteuer.
Er stehe im Widerspruch zu dem seit Jahrhunderten ehrenen Grundsatz schweizer Neutralitätspolitik, wonach man sich nicht in fremde Händel mischen solle.
Die Neutralität sei dann in Gefahr, wenn der Sicherheitsrat nach UNO-Charta gegen bestimmte Staaten nichtmilitärische oder gar militärische Sanktionen beschließen könne.
die für alle Mitglieder bindend seien.
Im Übrigen sei die UNO kommunistisch unterwandert und zu teuer.
Wenig zu interessieren scheint die Frage des UNO-Beitritts die maßgebenden Herren bei den Banken und Versicherungen in der Züricher Bahnhofsstraße.
Sie machen ihre internationalen Geschäfte wohl in jedem Fall unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Über die Ergebnisse der Schweizer Volksabstimmung und der Parlamentswahlen in Frankreich berichtet der Aktuelle Dienst Morgen in zwei Sondersjournalen, und zwar um 20 und um 22 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Ö3.
Drei Minuten vor halb eins ist es jetzt.
Berichte aus Österreich.
In zwei Bundesländern halten heute die Sozialisten Landesparteitage ab.
In Oberösterreich und im Burgenland.
Die SPÖ Oberösterreich berät in Vöcklerbruck.
Zum Thema Bundespräsidentenwahl referierte Zentralsekretär Peter Schieder, Grundtenor hier.
Wir führen einen Wahlkampf für Steira und nicht gegen Waldheim.
Das Hauptreferat hielt Finanzminister Franitzki zur verstaatlichten Industrie.
Günter Hartl berichtet aus Vöcklerbruck.
Die SPÖ Oberösterreich will das heurige Jahr zu einem großen Erneuerungsprozess nützen.
Politik, Struktur und Organisation sollen als Konsequenz aus dem Ergebnis der Landtagswahl vom vergangenen Oktober reformiert werden.
Die SPÖ hat bei dieser Wahl im Land 3,4 Prozentpunkte an Stimmen verloren.
Zweites Schwerpunktthema im Stadtzahl von Vögelbrook ist die Lage der verstaatlichten Industrie.
In einer Resolution dazu wendet sich der Landesparteivorstand der SPÖ Oberösterreich wörtlich gegen die Skandalisierung der Probleme der öffentlichen Wirtschaft durch die ÖVP, erteilt Privatisierungswünschen eine klare Absage und fordert eine offensive Strategie, damit die verstaatlichten Unternehmen auch weiterhin ihre volkswirtschaftlichen Aufgaben wahrnehmen können.
Finanzminister Franz Franitzki sagte heute, die Verstaatlichte habe Probleme.
Es wäre ein Kapitalfehler, dies nicht zu sehen.
Aber sie habe sie nicht, weil sie verstaatlicht sei oder weil die Handelstöchter zweier verstaatlichter Industrieunternehmen mit Verlust spekuliert hätten.
Man müsse sich jetzt bei der Sanierung der verstaatlichten Industrie von einer, wie Franitzki sagte, gefährlichen Illusion lösen, dass volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Zielsetzungen im Gegensatz zueinander stünden.
auf Dauer Milliardenverluste zu machen, kann doch nicht ernstlich als volkswirtschaftliche Zielsetzung empfohlen werden.
Das ist im Gegenteil im volkswirtschaftlichen Sinn im höchsten Masse kontraproduktiv, denn es würde den ohnehin schon eingewordenen staatsfinanziellen Rahmen noch mehr einschränken.
Und wirtschaftlich und politisch ist auch zu bedenken, dass sich sehr viele
Auch unsere eigenen Parteifreunde schon fragen, die nicht in der verstaatlichten Industrie arbeiten, wie lange sie noch ihren Steuerschilling zur Abdeckung der Verluste dort beitragen müssen.
Wir müssen dem klar ins Auge sehen, diese Diskussion haben wir doch.
Dann betonte der Finanzminister, Priorität müsse jetzt eine Budgetkonsolidierung haben.
An diesem Ziel müssten sich auch sämtliche Überlegungen zu einer eventuellen Steuersenkung orientieren.
Aufgefordert wurde Franitzki heute von der sozialistischen Jugend, den Auftrag der DDSG zum Bau von zwei Kabinenschiffen nicht an ein deutsches Unternehmen, sondern an die heimische Schiffswerft AG zu vergeben, und zwar im Interesse der sozialistischen Arbeitnehmer.
Zur Stunde wird beim SPÖ-Landesparteitag von Oberösterreich in Vöcklerbruck über das Referat von Finanzminister Franitzki zum Teil sehr emotionell diskutiert.
Zurück ins Studio.
Vom Landesparteitag der SPÖ Oberösterreich berichtete Günther Hartl.
Die burgenländische SPÖ hält im Kulturzentrum in Eisenstadt ihren Landesparteitag ab.
Obwohl der heutige Parteitag ein Wahlparteitag ist, geht es in erster Linie um Programmdiskussionen.
Die SPÖ Burgenland diskutiert ihr Programm für die 90er Jahre.
Aus Eisenstadt informiert Christl Reiß.
Obwohl es sich um einen sogenannten ordentlichen Parteitag, also um einen Parteitag mit Neuwahlen handelt, stellten die burgenländischen Sozialisten ihr neues Programm, ein Konzept für die 90er Jahre, in den Vordergrund.
Ein in fast zwei Jahren erarbeitetes Konzept zu den verschiedensten Problembereichen soll am Nachmittag diskutiert und beschlossen werden.
Eine Herausforderung für uns, so das Motto dieser Veranstaltung, zu der 390 Delegierte gekommen sind.
Mit dem neuen Parteiprogramm will die SPÖ auch in die kommenden Landtagswahlen im Herbst 87 gehen.
Zu den Neuwahlen, die vor wenigen Minuten durchgeführt wurden, oder besser gesagt ein erster Teil, nämlich die Wahl des 30 Personen umfassenden Parteivorstandes, das Ergebnis wird offiziell erst nach der jetzigen Mittagspause bekannt gegeben.
Eines war aber jetzt schon zu erfahren, Landesparteiobmann, Landeshauptmann Theodor Kehri wurde in dieses Gremium mit 91,5 Prozent gewählt.
Beim letzten Parteitag vor zwei Jahren in Güssing waren es 88 Prozent.
Zur Erinnerung, damals war kurz zuvor Landesrat Dr. Gerald Marder wegen unüberbrückbarer Auffassungsunterschiede zwischen ihm und Landeshauptmann Kehri zurückgetreten.
Damals war auch die sogenannte Kehri-Waffengeschichte in allen Medien.
Was außerdem schon zur Zeit feststeht, alter und neuer Landesparteiobmann wird wieder Landeshauptmann Kerry, als seine Stellvertreter kandidieren Bundeskanzler Dr. Fred Sinowatz und Nationalratsabgeordneter Alois Gossi.
Die Wahl in das Präsidium wird allerdings erst am Nachmittag durchgeführt.
Diskussionen gab es bis jetzt hier in Eisenstadt noch keine.
In den Berichten wurden aber zum Teil die aktuellen politischen Ereignisse bereits erwähnt.
Nach der jüngsten, äußerst hart geführten verbalen Auseinandersetzung zwischen den Großparteien prophezeite der Landesparteisekretär für die Zukunft die härtesten Wahlkämpfe, die es je in Österreich gegeben hat.
Im Zusammenhang mit der Bundesländeraffäre stellte der Parteikassier fest, dass in die burgenländische SPÖ-Kasse kein Groschen aus dunklen Kanälen geflossen sei.
Da Bundeskanzler Sinovac am Palmebegräbnis in Schweden teilnimmt, hielt ÖGB-Präsident Anton Benja ein politisches Referat.
Als Stärke der burgenländischen SPÖ bezeichnete er wörtlich Geschlossenheit, Offenheit und Diskussion.
Und in Richtung BundesöVP meinte Benja, Sie ziehen unser Land in den Schmutz.
Sie wissen ganz genau, dass unsere Wirtschaftszahlen so gut sind wie schon lange nicht.
Aber sie machen die Wirtschaft schlecht.
Und interessanterweise, sie machen die Wirtschaft schlecht in Zeitungen, die von der Wirtschaft finanziert werden.
Man muss sich fragen, was soll das bedeuten?
Sie wollen Österreich ganz einfach bankrott jammern und sie würden auch, liebe Genossinnen und Genossen, wenn es ginge, so wie auch andere seinerzeit einmal Politik machen,
Es soll lieber alles zugrunde gehen, wenn wir nicht selbst dabei sind.
Sie schaden dem Ansehen unseres Landes in der Welt.
Ihnen ist kein Mittel zu schlecht.
Einnahme ist bis jetzt hier in Eisenstadt noch nicht gefallen, nämlich der der Ex-Club-Chefin Ottilie Matyszek, die sich für heute entschuldigte.
Sie war ja in dieser Woche vom Landesparteivorstand nicht zuletzt im Zusammenhang mit Gerüchten um die Bundesländerversicherung aufgefordert worden, freiwillig aus der SPÖ auszutreten.
Christl Reis berichtete vom Landesparteitag der SPÖ Burgenland und wir bleiben im östlichsten Bundesland.
Die Junge ÖVP und der ÖAB Burgenland veranstalten heute im südlichen Burgenland, und zwar in Güssing, eine Konferenz über die Zukunft im Grenzland.
Die Bedeutung dieses Themas wird durch die Anwesenheit von ÖVP-Bundesparteiobmann Mock aufgewertet.
Aus Güssing meldet sich Rudolf Janakowitsch.
Im nicht ganz vollbesetzten Saal des Kulturzentrums hier in Güssing waren vor allem junge Zuhörer zu sehen.
Die Veranstaltung verstand sich auch, wenn man so wollte, als früher Auftakt für die Landtagswahl 1987.
Die Notwendigkeit, diese Kundgebung heute abzuhalten, wurde immer wieder mit dem Versagen der bisherigen Grenzland- und Wirtschaftspolitik der Sozialisten untermauert, wie dies hier in Güssing von allen bisherigen Rednern am Vormittag formuliert wurde.
Und es wurden dazu die verschiedensten Zahlen aus dem Grenzland-Burgenland genannt.
17% Arbeitslose, davon 30% Jugendliche.
Fast 35% Pendler, davon wieder 43% Jugendliche.
16% der Pendler kommen nur einmal pro Woche nach Hause.
Zur Erbesserung des Landes und der Lage seiner Menschen wurde heute wiederholt die sofortige Verwirklichung der Versprechen des Bundeskanzlers und des Landeshauptmannes gefördert.
In einer längeren Rede warf ÖVP-Landesparteiobmann Sauerzopf den Sozialisten jahrzehntelange Versäumnisse vor, sagte, diese Partei hätte die Jugend des Landes bereits verloren, auch das sei ein Unterschied zur ÖVP, und meinte, die Förderung des Grenzraumes, die Hebung der Lebensqualität, die Frage der Chancen im Grenzraum überhaupt, sei für die burgenländische ÖVP und für ihn selbst eine zentrale Frage der Politik.
Wir werden diese Frage positiv beantworten, wenn unsere Vorstellung von der Politik realisiert werden kann.
Und dazu müssen wir in diesem Land wieder die Mehrheit gewinnen.
Mit dieser Absicht bin ich als Landesparteiobmann angetreten.
Dafür werde ich gemeinsam mit Ihnen mein Letztes und mein Bestes geben.
Wir wollen
Wir wollen nach 22 Jahren sozialistischer Mehrheit in diesem Lande wieder die Nummer 1 im Burgenland werden.
Soweit also ÖVP-Landesparteiobmann Sauerzopf am Vormittag hier im Kulturzentrum in Güssing.
Bundesparteiobmann Alois Mock wird seine Rede erst halten und damit aus dem Südburgenland zurück ins Mittagsschonmal.
Sechs Minuten nach halb eins ist es jetzt.
Im Journal zu Gast ist heute der Generaldirektor des österreichischen Haus-, Hof- und Staatsarchivs, der 64-jährige Dr. Rudolf Neck.
Die zentrale Archivstelle der Republik, die von ca.
120 Beamten betreut wird, ist durch die Veröffentlichung der Wehrstammkarte des von der ÖVP unterstützten Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim in einem Wochenmagazin in die Diskussion gekommen.
Diese Wehrstammkarte weist Kurt Waldheim als Mitglied der SA und des Nationalsozialistischen Studentenbundes aus, wozu Waldheim mehrfach erklärt hat, er sei bei keiner Nazi-Organisation gewesen und habe nur drei- oder viermal an Reitveranstaltungen teilgenommen.
In diesem Zusammenhang ist auch mehrfach die Frage aufgeworfen worden, ob und inwieweit Kreise der SPÖ davon gewusst haben, im Speziellen, ob Bundeskanzler Sinovac, dem Generaldirektor des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Neck, im Jänner den Auftrag gegeben hat, Einblick in diese Wehrstammkarte zu nehmen.
Sinovac hat dies bei einer Pressekonferenz am Dienstag dieser Woche entschieden dementiert.
Mit Generaldirektor Rudolf Neck sprach Erich Aichinger.
Herr Generaldirektor Dr. Neck, in den letzten Tagen ist vor allem die Diskussion über sozusagen einen Bestandteil, den Sie verwalten, aufgetaucht, über eine Wehrstammkarte.
Was können Sie dazu sagen?
Ich kann dazu derzeit gar nichts sagen.
Ich habe zu den Pressemeldungen dazu in einen gesonderten Bericht Stellung genommen.
Da ist an das Bundeskanzleramt gegangen.
Und bis nicht weitere Entscheidungen darüber gefallen sind, möchte ich dazu nichts sagen.
Sie unterliegen aber sicher nicht der Amtsverschwiegenheit, auf die Sie sich jetzt berufen, was die Vergangenheit anlangt.
Da heißt es also, Sie hätten Waldheims Wehrstammkarte, davon reden wir, bereits im Kriegsarchiv in der Hand gehabt und haben gesagt gegenüber einem Wochenmagazin, eigentlich habe ich gefunden, es ist gar nichts drin, es sagt ja wirklich nichts aus.
Bitte auch darüber habe ich in meinem Bericht und möchte nicht darüber sprechen, aber das war meine Ansicht.
Und zu der stehen Sie sozusagen weiterhin?
Wie steht das jetzt an sich?
Sie haben selber, so argumentieren Sie ja, das Recht, jederzeit jeden Bestandteil des Archivs einzusehen, gleichgültig, ob jetzt ein Auftrag, ein Wunsch oder wie immer das formuliert ist, an Sie herangetragen wird.
Richtig.
Ich kann das jederzeit machen und muss das auch, weil ja auch die Bestände, die nicht der allgemeinen Benutzung zugänglich sind,
kontrollieren muss und so weiter.
Also diese Möglichkeit muss für mich bestehen und in Abteilungen natürlich auch für die betreffenden Chefs.
Ohne dass wir jetzt im Speziellen darauf offensichtlich eingehen können, hat es offenbar eine Art Kontakt mit dem Bundeskanzler gegeben, bevor Sie die Wehrstammkarte Waldheims eingesehen haben oder nicht?
Es hat bevor ich mit ihm einen Kontakt gegeben, aber nachher nicht.
Aber bitte, das ist alles in meinem Bericht.
Wie gesagt, darüber kann ich derzeit nicht ausgehen.
Es steht aber außer Zweifel sozusagen, dass diese Dokumente vom Kriegsarchiv
überführt worden sind ins Staatsarchiv und hier jetzt in ein Tresor verwandelt wurden.
Auch darüber ist in meinem Bericht die Rede.
Ja, aber ich glaube, das ist ja... Wir sind da, ja.
Wer eine Bewilligung hat, muss zu mir kommen.
Da ist jetzt also die reine Rechtsfrage aufgetaucht.
ob die wirklich noch unter Verschluss stünden oder nicht.
Der Leiter des Kriegsarchivs meint sinngemäß, nach 40 Jahren müssten die sozusagen frei sein.
Ja, da sind verschiedene Momente, die da eine Rolle spielen.
Vor allem die gleitende Grenze nach 40 Jahren, das müsste also frei sein.
Andererseits haben wir noch keine entsprechenden
Weisungen und Bestimmungen über Einhaltung des Datenschutzes.
Das sind einander widersprechende Bestimmungen.
Ich hoffe, wir werden, gerade weil dieser Fall es gezeigt hat, es notwendig ist, auch einmal ein Archivgesetz bekommen, in dem das abgeklärt wird.
Mit anderen Worten, die Art der Archivierung ist sozusagen ein bisschen von der Lebensrealität überholt worden.
Der Datenschutz, der früher in der Form nicht bewusst war, nicht die Rolle gespielt hat, macht Ihnen jetzt sozusagen das Leben ein bisschen schwerer.
Vor allem müsste geklärt werden,
die Bestimmungen des Datenschutzes nur für computergestützte Unterlagen sind oder für das allgemeine Material.
Zweitens streben wir Archivare eine Lösung an, die die Verantwortung an den Publizierenden
errichtet.
Also der Publizierende ist verantwortlich für das, was er publiziert hat, weil wir ja praktisch mit dem Personalstand, den wir haben, keine Vorzensur ausüben können.
Wie an und für sich ja fragwürdig wäre, wenn ich jeden Akt vorlege.
Es sind ja nicht nur Personalakten, sondern oft Akten, die
eingekleidet in anderen Fragen, personenbezogene Angaben haben und da können wir wirklich nicht verhindern, dass das eine oder andere einmal in die Öffentlichkeit kommt.
Ich würde ein eigenes Archivgesetz für notwendig halten.
Es ist jetzt die Tendenz, alles zu
zu vergesetzlichen, aber gerade hier wäre ein wichtiger Punkt, wo man einsetzen könnte von der Legislative.
Der Leiter des Kriegsarchivs Wagner hat auch davon gesprochen, dass die Transferierung sozusagen der beiden Akten der Präsidentschaftskandidaten Waldheim und Steirer zu Ihnen ins Büro und das unter Verschluss halten hier,
mehr oder minder ein Sonderfall sei, vor der Wahl des amtierenden Bundespräsidenten Kirchschläger habe es keine derartige Untersuchung gegeben.
Ist das richtig?
Ja, damals waren ja die Bestände noch nicht frei.
Da war es auch gar nicht nötig.
Die 40-Jahre-Grenze ist ja erst in den letzten Jahren an den Ersten Weltkrieg herangekommen.
An den Zweiten.
An den Zweiten Weltkrieg herangekommen.
Wir haben ja erst seit 1985 die 40-Jahre-Grenze nach 1945.
Da hat keine Notwendigkeit bestanden.
Also der rein theoretische Fall.
Jemand möchte heute beispielsweise in irgendwelche Aktenstücke, die Dr. Rudolf Kirchschläger betreffen, Einsicht nehmen.
Das könnte er oder könnte er nicht?
Ja, nach den derzeitigen Bestimmungen ohne weiteres.
Bis zum Jahr 1946.
Ist ein solches Ansinnen an Sie je gestellt worden, können Sie sich nicht erinnern?
Nein, das ist mir nicht erinnerlich.
Abteilungen fragen, aber ich glaube eigentlich nicht.
Die Tätigkeit in der Öffentlichkeit von Kirchschläger beginnt ja erst nach der 40-Jahre-Grenze, wenn er dann ins Außenministerium kommt und so weiter.
Aber bitte, es wäre natürlich möglich, dass sich jemand einmal dafür interessiert.
Ich strebe jetzt also eine Sonderregelung an, dass alle Personalakten und solche, die als solche erkennbar sind,
nur den Betreffenden selbst vorgelegt werden, zumindest solange er lebt.
Nach seinem Tod könnte man sich andere Lösungen noch vorstellen.
Aber das ist äußerst schwierig und wie gesagt, das ist eine Idee von mir, die ich noch nicht weitergetragen habe.
Wahrscheinlich auch deshalb schwierig, weil ja auch ein politisch ähnlich denkender Sohn wie der Vater durchaus Anspruch erheben könnte und sagen könnte, ich hätte gerne trotzdem das oder jenes über meinen Vater gespielt.
Genau, oder überhaupt, mein Gott, es könnte ja sein, es sind ja
Gesundheits-, medizinische Angaben und so weiter drinnen.
Das ist durchaus möglich.
Wir müssen das neu überdenken und die neuen Gegebenheiten und im Hinblick auf den Datenschutz und das Datenschutzgesetz, das ja novelliert werden soll.
durchführen einmal.
Sie waren ja offensichtlich Augenzeige dieser Einsichtnahme in Waldheims Wehrstammkarte.
Wie hat sich denn das abgespielt?
Bitte, darüber kann ich nichts sagen.
Es ist ganz normal gewesen.
Kein dramatischer Akt?
Nein, nein, nein.
Es ist nichts dabei.
Kein dramatischer Akt.
Ein paar Personen waren sozusagen im Raum, haben etwas eingesehen und sind dann wieder gegangen.
Halbstündiger Vorgang?
Halbe Stunde höchstens.
Eine recht persönliche Frage, wenn Sie beispielsweise irgendwo einen besonderen historischen Unsinn lesen, mir fällt da gerade ein Beispiel ein, da wird geschrieben, angeblich wird bei Führungen in Meierling auf die Ziegel hingewiesen und dort tragen die Ziegel die Initialen HD, das ist der Ziegelbaron der
Ringstraßen-Epoche, Heinrich Drasche und bei amerikanischen Führungen wird gesagt, das heißt Habsburg-Dynastie.
Haben Sie da eigentlich das Bedürfnis, so etwas zu korrigieren?
Mir ist nicht bekannt, dass Sie sich irgendwo als Leser, Briefschreiber oder so gemeldet hätten.
Nein, dafür habe ich aber auch gar nicht die Zeit, muss ich sagen.
Es wird zu viel Unsinn in den Medien und außerhalb der Medien produziert, auf historischem Gebiet.
kann ich einfach nicht.
Ich sehe auch nicht meine Aufgabe darin.
Wenn man mich fragt, werde ich dann sagen, das stimmt nicht, das stimmt vieles.
Ein großer Prozentsatz unserer Bevölkerung ist ja schon historisch sensibel geworden.
durch die Sachbücher, aber auch da ist manchmal etwas drinnen, was besser nicht ist.
Vor allem ist eine Gefahr bei der Historie überhaupt, die Gefahr der Vereinfachung.
Also die Terrible Simplificateur, die können uns sehr schaden.
Verwahren Sie eigentlich nach Ihrem eigenen Dafürhalten noch etwas beispielsweise über die Habsburger, was in die eine oder andere Affäre Licht bringen könnte, oder ist das wirklich jetzt historisch aufgearbeitet?
Sie meinen Meierling?
Meierling beispielsweise, Sarajevo etc.
Meierling habe ich noch einige Abschiedsbriefe einmal publiziert, vor vielen Jahren, aber ich erwümme mich darüber nicht mehr.
äußern und auch nicht mehr damit befassen.
Die Affäre wird zu sehr überschätzt.
Natürlich ist es irgendwie symptomatisch, wenn der Erbe eines solchen Reiches durch eigener Hand dann endet, aber man soll es nicht übertreiben.
Das sind pathologische Züge, ich bin damit und die historische Bedeutung ist sehr gering.
Haben Sie eigentlich private Hobbys auch?
Man müsste doch annehmen, dass jemand, der sozusagen einer Sammlung vorsteht, vielleicht auch Privatsammler ist, Sammlerleidenschaft.
Ich bin ein Sammler, leider ein Sammler von Büchern, mit einem ziemlich weiten Spektrum.
Das ist eigentlich ein sehr kostspieliges, nicht nur von der Anschaffung, sondern auch von der Unterbringung, die jetzt unbefriedigend ist.
Ein sehr kostspieliges Hobby.
Da habe ich aber schon gewisse, immer mehr Interesse für Astronomie, astronomische Bücher am Rande, aber auch Philosophie.
Damit befasse ich mich, habe mich schon immer ein bisschen befasst, mit der idealistischen, mit Kant und Schopenhauer und sowas.
Aber auch mit moderneren Philosophen beschäftige ich mich.
Und sonst?
Mein Gott, Hobby.
Früher als ich noch besser zu Fuß war.
Ich war bei einer Verwundung im Zweiten Weltkrieg und mit beiden Füßen bin ich gewandert, nachgeschwommen, aber nicht ein übertriebener Sportler war ich nie.
Zum Zweiten Weltkrieg, haben Sie überhaupt das Verhältnis, das sollte man vielleicht ein bisschen besser ruhen lassen?
Ja, schauen Sie, des Ruhenlassens kann man das nicht.
Aber meine persönliche Meinung ist, gerade was auch jetzt
die beiden Kandidaten betrifft.
Sie sind sozusagen von meiner Generation.
Ich bin ein bisschen jünger als sie.
Ich bin dafür mit dem Abgeordneten Peter, wie damals diese Sache war, die habe ich ja auch... Die Diskussion um die SS-Vergangenheit, ja.
Die habe ich auch, ja, wenig geschätzt.
Ich bin... Peter ist ungefähr fast am selben Tag wie ich geboren.
Ein paar Tage später, glaube ich.
Und ich habe mir so überlegt, was unsere Generation eigentlich damals mitgemacht hat und wie wir waren.
Ich war in einer Mittelschule, damals in der siebenten Klasse.
Wir standen also ein Jahr vor der Matura und unserem Schuschnigg-Regime.
Wir wussten nicht.
nach der Matura entweder ist man arbeitslos oder studiert weiter und schiebt das Ganze hinaus.
Es war die wirtschaftliche Lage so trist, dass die jungen Leute sofort wie der Hitler gekommen ist.
Großer Zahl.
Ich bin aus einer sozialistischen Familie, also ich war gegen Nationalsozialismus immun, aber die anderen waren es nicht und das müsste man auch
mit berücksichtigen, wenn man diese Menschen von damals beurteilt und welche Verhältnisse damals waren.
Man kann sich das heute schwer vorstellen, die heutige Jugend hat das nicht erlebt, Gott sei Dank nicht erlebt, unter welcher
Druck und unter welchen Vorbedingungen wir damals unsere Jugend verloren haben.
Das kann man sagen.
Wir sind nicht eine so verlorene Generation wie es nach dem Ersten Weltkrieg war, aber wir sind eine sehr betrogene Generation gewesen.
Dann danke ich herzlich für dieses Gespräch.
Rudolf Neck, der Generaldirektor des österreichischen Haushof- und Staatsarchivs, war heute im Journal zu Gast.
Erich Eichinger hat mit ihm gesprochen.
Eine der berühmtesten Witwe in der Welt kommt zu einem Popkonzert nach Wien.
Die Rede ist von Yoko Ono, die morgen Abend im Rahmen ihrer ersten Solotournee im Wiener Konzerthaus gastiert.
Bekannt wurde die inzwischen 53-jährige Japanerin vor allem durch ihre Ehe mit dem 1980 ermordeten Ex-Beatle John Lennon.
Zuvor hatte Yoko Ono sich durch ungewöhnliche Happenings einen Namen in der anglo-amerikanischen Kunstszene gemacht.
Zu ihrer jetzigen Tournee, die kommerziell unter keinem sonderlich guten Stern zu stehen scheint, ein Beitrag von Hans Langsteiner.
Die Karte war weiß und rechteckig.
In der Mitte stand nur ein einziges Wort.
Atme.
Als John Lennon in der Londoner Galerie aufblickte, wer ihm diese ungewöhnliche Aufforderung zugesteckt haben könnte, stand sie vor ihm.
Eine kleine, nicht einmal 1,50 große, zierliche Japanerin, ganz in Schwarz, mit dichtem, schwarzen Haar.
Es war der 10.
November 1966.
Als der 26-jährige Beatle die um sieben Jahre ältere Bankierstochter aus Tokio traf, war Yoko Ono schon fixer Bestandteil der Kunstszene.
Abteilung Avant-Garde, Unterabteilung Happening, Fluxus und Concept Art.
Ein Kompositionsstudium und die Flucht aus dem etablierten Elternhaus hatten Ono geradewegs nach Greenwich Village und in Swinging London geführt.
wo sie Performances organisierte, unvollendete Bilder ausstellte und die Steinlöwen auf dem Trafalgar Square in weißes Segeltuch verpackte.
Yoko Ono über ihre Begegnung mit John Lennon.
Die Art, wie John und ich über Dinge dachten, war in ihren Vibrations so ähnlich, dass wir einander eines Tages einfach begegnen mussten.
Ich wusste nur nicht, dass es jemand aus der Rockwelt sein würde.
Und John sagte zwar, er werde eines Tages einer Künstlerin begegnen, aber er dachte natürlich nicht an eine Japanerin.
Das muss ein Schock für ihn gewesen sein.
Aber natürlich wusste er nicht, dass es japanisch sein würde.
Das muss ein Schock gewesen sein.
Ich bin dein Engel, ich werde dir alles geben.
In meinem magischen Kraftwerk.
Also mach mir ein Wunsch, und ich werde es dir wahrhaben.
14 Jahre lang war Yoko Ono Lennons Engel.
In öffentlichen Love-Ins teilte sie mit ihm Bett und Freude am provokanten Schock.
Als finanzkundige Immobilienmaklerin verfünffachte sie Lennons Paarschaft in vier Jahren auf 175 Millionen Schilling.
Und bei Plattenaufnahmen der Beatles wich sie selbst im Studio nicht von Johns Seite.
Ob sie das Ende der Gruppe herbeiführte oder nur beschleunigte, ist noch immer Streitpunkt der Pop-Historiker.
Endgültig zum Hassobjekt der Beatles-Fans avancierte Ono nach Lennons Ermordung vor sechs Jahren.
Einmal als almer Maler, dann wieder als einzig Stolz der Rockmusik tituliert, bewies die zähe Witwe auch im Alleingang ungebrochenen Geschäftsgeist und einen missverständlichen Hang zu radikaler Öffentlichmachung scheinbar Intims der Privatsphäre.
Noch das Geburtstagslied des siebenjährigen Lennons Sohnes Jean ließ Ono auf Platte pressen.
Und das Cover ihrer Solo-LP Season of Glass schmückte die blutverschmierte Brille des erschossenen John Lennon.
Ein ungewöhnlicher Versuch, Trauer zu bewältigen.
Lieder von stilisierter Einfachheit sind an die Stelle der schrillen Urschreie von einst getreten.
Naive Friedensappelle durchziehen Konzerttourneen und Platten der Yoko Ono heute.
Das öffentliche Interesse daran hält sich in Grenzen.
In Berlin verschenkte man Konzertkarten an Taxifahrer, um den Saal zu füllen.
Und auch in Wien verkauften sich die Karten für morgen Abend eher schleppend.
Macht nichts, auf Gagen ist die mehrfache Millionärin ohnehin nicht angewiesen.
Sternenfrieden, Star Peace, statt Star Wars, heißt das Motto des Konzerts.
Und es tut dem Anliegen Yoko Onos wohl keinen Abbruch, wenn zum Live-Auftritt auch gleich die passende Platte erschienen ist.
Yoko Ono gibt morgen Abend in Wien ein Konzert.
Zum Abschluss dieses Mittagsschonals jetzt noch einige Meldungen.
Österreich.
ÖVP-Generalsekretär Graf hat gegen Bundeskanzler Sinowaz Anzeige wegen Verdachts der üblen Nachrede erstattet.
Im Mittagsschonal sagte er, der Untersuchungsrichter solle klären, wer in der SPÖ für die Drücke Berger und Miesmacher-Vorwürfe an die ÖVP-Führung verantwortlich sei.
Graf meinte, er weigere sich mit den persönlichen Diffamierern in der SPÖ in einen Topf geworfen zu werden.
Der Schritt sei nicht mit ÖVP-Obmann-Mock abgesprochen.
SPÖ-Zentralsekretär Peter Schieder sagte dazu, seine Parteibeabsichtige nicht quasi im Gegenzug gegen Äußerungen von ÖVP-Funktionären zu klagen.
Schieder bezeichnete es als bedauerlich, dass die Beruhigung des innenpolitischen Klimas kaum 24 Stunden gehalten habe.
In Eisenstadt hat am Vormittag der Landesparteitag der Burgenländischen Sozialisten begonnen.
Auf der Tagesordnung steht der Beschluss des Parteiprogramms Burgenland 90.
ÖGB-Chef Anton Benja hat in seinem Referat in Eisenstadt der Volkspartei vorgeworfen, Bundeskanzler Sinovac durch Beschimpfungen und Verdächtigungen herabzusetzen.
Die Lage der verstaatlichten Industrie ist eines der Hauptthemen des heute eröffneten Landesparteitages der SPÖ Oberösterreich in Vöcklerbruck.
Finanzminister Wranicki sagte in seinem Referat, es werde keinen Ausverkauf und keine Zerschlagung der verstaatlichten Betriebe geben.
Die Regierung sei jedoch offen für die Zusammenarbeit mit Privaten oder für deren Beteiligung.
Schweden.
Mehr als 100 Staats- und Regierungschefs nehmen heute Nachmittag im Rathaus von Stockholm an der Trauerfeier für den ermordeten Ministerpräsidenten Olof Palme teil.
Österreich ist durch Bundeskanzler Sinovac, Altbundeskanzler Kreisky und Außenminister Graz vertreten.
Für die Feierlichkeiten wurden strengste Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Am Rande des Begräbnisses wird es in Stockholm zu mehreren Ost-West-Kontakten kommen.
Singapur.
Geringer als zunächst angegeben dürfte die Zahl der nach dem Einsturz eines sechsstöckigen Hotels in Singapur verschütteten Personen sein.
Nach Darstellung der Polizei werden unter den Trümmern etwa 50 Menschen vermutet.
Rettungsmannschaften sind pausenlos im Einsatz, um Opfer zu bergen.
Bisher fand man zwölf Leichen.
Die Ursache des Hoteleinstürzes ist noch unklar.
USA, Sowjetunion.
Moskau hat den jüngsten Vorschlag Präsident Reagans für eine technologische Zusammenarbeit bei der Kontrolle unterirdischer Atomversuche zurückgewiesen.
In einem Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur TASS heißt es, das Angebot Reagans sei ein politisches Manöver.
Reagan hatte der Sowjetunion angeboten, im kommenden Monat in den USA ein Messsystem zu begutachten, das Druckwellen von Atomexplosionen registriert.
Libyen.
Die amerikanische Marine hält vor der Küste Libyens neuerlich See- und Luftmanöver ab.
Es sind die dritten derartigen Übungen seit Jahresbeginn.
Bisher sind die amerikanischen Schiffe und Flugzeuge zwar nicht in die von Libyen beanspruchte große Sirte-Bucht eingedrungen, die libysche Führung hat die Manöver aber wiederholt als Provokation bezeichnet.
In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
Eine Stunde Mittagsinformation ist beendet.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.