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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, hier ist der Aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal am Mikrofon Roland Machatschke.
Im heutigen Mittagsjournal berichten wir über das Blutbad in der spanischen Botschaft in Guatemala City, über Reaktionen auf den Abschluss der niederländischen Bischofssynode in Rom, über den Wert von Öl als Waffe in der Hand der arabischen Ölproduzenten, über Pläne Jugoslawiens, Rumäniens und Bulgariens zum gemeinsamen Ausbau der Donauwasserkräfte.
Im Inlandsteil hören sie einen Beitrag zum Thema Maßnahmen, um die Chancengleichheit für Frauen im öffentlichen Dienst zu erreichen.
Die Kulturredaktion hat heute drei Beiträge vorbereitet.
Präsentation von Wally Export und Maria Lasnik, die Österreich bei der Biennale in Venedig vertreten werden.
Neue Wege der Ballgestaltung.
In Tirol hat man einen Versuch gewagt, Arnold Schönberg mit Ballatmosphäre zu mischen.
Und Interview mit dem Clown Franz Josef Bogner, der in Wien gastiert.
Zu Beginn dieses Programms aber jetzt wie immer die Nachrichten.
Für die Meldungen verantwortlich als Chef vom Dienst ist Hans Kolander.
Gesprochen werden sie von Wolfgang Hofeneder.
Spanien, Guatemala.
Die Regierung in Madrid hat beschlossen, die diplomatischen Beziehungen zu der Mittelamerikanischen Republik Guatemala abzubrechen.
Anlass für diesen Schritt ist der Sturm der Polizei auf die von Landarbeitern besetzte spanische Botschaft in der Hauptstadt Guatemalas, bei dem in der vergangenen Nacht etwa 40 Menschen ums Leben gekommen sind.
In Madrid hieß es, die Aktion sei ohne Genehmigung Spaniens durchgeführt worden.
Nach den bisher vorliegenden Meldungen lässt sich von den dramatischen Ereignissen in Guatemala folgendes Bild gewinnen.
Als die Sicherheitskräfte die spanische Mission angriffen, erschütterte eine schwere Explosion das Gebäude.
Ein Flammenmeer versperrte sofort alle Fluchtwege.
Der spanische Botschafter Cajal konnte sich als einziger durch einen Sprung aus dem Fenster retten.
Der Brand in der spanischen Botschaft soll durch Molotow-Cocktails der Besetzer entstanden sein.
Nach Angaben eines Sprechers des Roten Kreuzes befinden sich unter den Toten auch der frühere Vizepräsident und der ehemalige Außenminister Guatemalas.
Sie hatten vor dem Sturm auf die Mission an die Sicherheitskräfte appelliert, Besonnen vorzugehen.
Die Botschaftsbesetzer waren Landarbeiter indianischer Abstammung.
Sie wollten auf die Unterdrückungsmaßnahmen der Armee gegen die Indio-Bauern aufmerksam machen.
El Salvador.
Bei Unruhen in dem mittelamerikanischen Land sind gestern acht Menschen getötet worden.
In San Miguel, westlich von San Salvador, kamen sechs Demonstranten ums Leben, die eine Kirche besetzt hatten.
Die Polizei stürmte das Gotteshaus.
In der Hauptstadt San Salvador wurden zwei Lehrer ermordet.
Zu diesem Anschlag bekannte sich eine rechtsgerichtete Organisation mit der Bezeichnung Union der Weißen Krieger.
Pakistan.
Bei der jüngsten Sonderkonferenz der Außenminister islamischer Staaten sollen sich mehrere Staaten verpflichtet haben, die afghanischen Rebellen gegen das pro-sowjetische Regime in Kabul sowohl finanziell als auch mit Waffen zu unterstützen.
So einigten sich einige Länder mit der pakistanischen Regierung unter anderem auf den Ausbau von zwei Fischereihäfen an der Beluchistan-Küste Pakistans.
Von dort aus sollen Hilfslieferungen für afghanische Flüchtlinge und auch für Rebellen weitergeleitet werden.
Entsprechende Agenturmeldungen stammen aus Islamabad.
Sie basieren auf nicht offiziellen Informationen.
USA.
Verteidigungsminister Brown sagte, angesichts der jüngsten militärischen Schritte der Sowjetunion sollten die USA ihre im Jahre 1978 getroffene Entscheidung, die Neutronenwaffe vorerst nicht zu produzieren, nochmals überdenken.
Eine Neutronenbombe, vernichtet durch extrem harte Strahlung, leben im weiteren Umkreis der Abwurfstelle, lässt jedoch im Gegensatz zu herkömmlichen Atomwaffen Sachwerte wie etwa Gebäude weitgehend intakt.
Präsident Carter hatte am 7.
April 1978 den Beschluss gefasst, die umstrittene Waffe vorerst nicht produzieren zu lassen, um zu beobachten, ob die Sowjetunion sich bei der Entwicklung konventioneller und atomarer Waffen Selbstbeschränkungen auferlege.
Brown erklärte nun, insgesamt gesehen hätten die Sowjets keine Selbstbeschränkungen gezeigt, doch er gebe sich kein einheitliches Bild.
Dem Einmarsch in Afghanistan und der Modernisierung der Atomrakete SS-20 stünde der Abzug von 10.000 Soldaten aus der DDR gegenüber Schloss Brown.
Etwa 50 bis 60 Staaten werden nach Angaben des Außenministeriums in Washington den Vorschlag von Präsident Carter unterstützen, die Olympischen Sommerspiele in Moskau aus Protest gegen die Intervention der Roten Armee in Afghanistan in ein anderes Land zu verlegen.
Ein Sprecher der State Department erklärte, möglicher neuer Austragungsort könnte Montreal sein.
Frankreich.
Eine vom deutschen Innenminister Baum angeregte Sondersitzung der Konferenz der europäischen Sportminister zur Erörterung der mit den Olympischen Sommerspielen in Moskau zusammenhängenden Probleme ist verschoben worden.
Die Tagung sollte am 5.
Februar in Straßburg stattfinden.
Nun wird sie voraussichtlich nach dem Ende der Winterspiele von Lake Placid am 24.
Februar abgehalten werden.
Einige Minister hatten die Ansicht vertreten, dass die Debatte zu verfrüht sei.
Österreich.
Der designierte freiheitliche Parteiobmann Steger fordert die Einberufung des Rates für auswärtige Angelegenheiten, bevor eine Entscheidung über eine Stellungnahme der Regierung betreffend die Teilnahme Österreichs an den Olympischen Sommerspielen in Moskau getroffen wird.
In einer Presseaussendung schlägt Steger vor, zu Krisenberatungen der drei Parlamentsfraktionen auch Vertreter des österreichischen Olympischen Komitees einzuladen und zu hören.
FPÖ-Energiesprecher Stix hält die immer wieder aufkommende Diskussion über das Atomkraftwerk Zwentendorf nach eigenen Angaben für überflüssig.
In einer Presseaussendung betont Stix, alle Prognosen der Befürworter des Kernkraftwerkes über die Zuwachsraten beim Stromverbrauch seien weit unter den Schätzungen geblieben.
So habe die Steigerung des Verbrauchs im vergangenen Jahr lediglich 3,5 Prozent betragen, teilt der FPÖ-Energiesprecher mit und fügt hinzu, aus diesem Grund bestehe keine Notwendigkeit, den Volksentscheid gegen Zwentendorf zu revidieren.
Der Pressedienst der Industrie wendet sich heute gegen den Vorwurf an die Adresse der Unternehmen, die Steuermoral gehe zurück.
Er sei unbegründet, durch derartige unqualifizierte Behauptungen würden nur Vorurteile geschürt.
Die Sachlichkeit komme hingegen zu kurz, heißt es in einer Aussendung der Industrie.
Den Kritikern der Steuermoral empfiehlt die Industriellenvereinigung, die Eigenheiten des neuen Umsatzsteuersystems besser zu studieren.
Frankreich.
Der frühere Minister Joseph Fontanet ist heute vor seiner Wohnung in Paris von einem Unbekannten niedergeschossen und schwer verletzt worden.
Der heute 59-jährige Politiker bekleidete zwischen 1959 und 1974 verschiedene Regierungsposten, zog sich dann aber weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück.
Über Täter und Motiv des Anschlages herrscht Unklarheit.
Sowjetunion.
Die Familie des im Frühjahr vergangenen Jahres im Austausch gegen zwei sowjetische Spione in den Westen entlassenen Bürgerrechtskämpfers Alexander Ginzburg hat heute die Sowjetunion verlassen.
Irina Ginzburg, ihre zwei Kinder und ihre Schwiegermutter reisten an Bord einer Aeroflot Linienmaschine nach Paris, wo sie ihr in den USA lebender Mann erwartet.
Ginzburg war gemeinsam mit vier weiteren politischen Häftlingen im April 1979 gegen zwei in den Vereinigten Staaten wegen Spionage verurteilte sowjetische Bürger ausgetauscht worden.
Auch seine Familie hätte damals ausreisen können.
Irina Ginzburg hatte sich jedoch damals geweigert, die Sowjetunion ohne ihren Pflegesohn zu verlassen.
Kuba.
Aus einem vor der kubanischen Küste gestrandeten griechischen Tanker sind tausende Tonnen Rohöl ausgelaufen.
In einem in Havanna veröffentlichten Bericht ist von der schwersten Ölpest in der kubanischen Geschichte die Rede.
Demnach bewegt sich ein dichter Ölteppich auf die Straße von Yucatan und dem Golf von Mexiko zu.
Der Tanker war am Dienstag beladen mit 59.000 Tonnen Öl vor Corrientes Bay auf Grund gelaufen.
Bundesrepublik Deutschland.
Zwei unbekannte Männer haben in Weinheim an der Bergstraße eine Million D-Mark erpresst.
Die Täter nahmen die Familie eines Bankdirektors als Geiseln und warteten, bis dieser am Abend nach Hause kam.
Der Mann musste drei Bankbedienstete mit den Tresorschlüsseln in die Wohnung rufen, worauf einer der Verbrecher in das Geldinstitut fuhr, um den Tresor zu plündern.
Sein Kompliz erhielt währenddessen in der Wohnung die Familie und die drei Angestellten in Schach.
Nach der Tat flohen die Gangster mit einem Personenwagen.
Eine sofort ausgelöste Ringfahndung brachte keinen Erfolg.
Das waren die Meldungen.
Und nun, wie an jedem Freitag, nach den Nachrichten zum ausführlichen Wetter.
Am heutigen Freitag besonders interessant, weil ja mit Montag in den östlichen Bundesländern Österreichs die Ferien beginnen, diese einwöchigen sogenannten Energieferien.
Neben mir im Studio ist jetzt Herr Dr. Sobiczka von der Hohen Warte in Wien.
Und ich glaube, die zwei Fragen, die einen am meisten interessieren, das erste wegen der Anreise in die Urlaubsorte von Wien aus und den östlichen Bundesländern aus.
Wie wird es denn morgen, das Wetter?
Und dann überhaupt, wie schaut es aus mit Schnee, mit Winterwetter?
Herr Dr. Sowitschka.
Ja, es wird noch heute ein Kaltlufteinbruch erfolgen an der Rückseite eines Tiefs, das jetzt über der Ostsee liegt.
Die Schneefallgrenze wird dabei teilweise in Dalllagen absinken und die Winde werden merkbar auffrischen.
Morgen allerdings rechne ich, dass der Alpenraum dann unter Zwischenhocheinfluss gerät, dass die Bewölkung meist aufgelockert ist.
Zum Teil wird es sogar heiter sein.
Also morgen wird ein recht schönes Wetter sein.
Nur im Westen wird im Laufe des Tages bereits wieder Bewölkung von der nächsten Störung aufziehen.
Und diese Störung wird sich dann am Sonntag im gesamten Bundesgebiet bemerkbar machen, bei wechselnder bis starker Bewölkung, zeitweise Schneefall, der in tiefen Lagen tagsüber zum Teil in Regen oder Schneeregen übergehen wird.
Wenn es morgen also schön ist, dann ist das nur ein vorübergehendes, freudiges Ereignis.
Wie schaut es denn mit den Temperaturen aus?
Das ist ja etwas, was man immer fürchten muss.
Wird einem der Schnee davon schmelzen?
Die Temperaturen werden merkbar sinken.
Wir konnten gestern noch in Feldkirch 14 Grad registrieren.
Die Temperaturen werden sinken, die Tageshöchsttemperaturen bis auf Werte zwischen minus 2 und plus 4 Grad.
Im Gebirge sind dann durchwegs winterliche Verhältnisse zu erwarten.
Dieser ständige Wechsel zwischen tief und hoch, zwischen hohen Temperaturen, tiefen Temperaturen, Niederschlägen, Nichtniederschlägen, den wir in der letzten Zeit gehabt haben.
Deutet das auf eine etwas unbeständige Wettergestaltung auch so ein bisschen in die nähere Zukunft hin oder lässt sich da überhaupt nichts voraussagen?
Es wird auch Anfang nächster Woche der Wettercharakter sehr unbeständig sein.
Also ich kann nur Hoffnung auf kurze Zwischenbesserungen machen.
Insgesamt wird es aber dann immer wieder im Gebirge schneiden.
Also für die Freunde des Wintersportes sehr gute Aussichten.
Herr Dr. Sowitschka, Sie haben auch die Messwerte von 12 Uhr aus den Landeshauptstädten.
Wien stark bewölkt, 9 Grad, West 10 km pro Stunde.
Eisenstadt bedeckt, 4 Grad Stille.
Linz stark bewölkt, 7 Grad, West 10 km pro Stunde.
Salzburg stark bewölkt, 4 Grad Windstille.
Innsbruck stark bewölkt, 4°C Stille.
Bregenz bedeckt leichter Regen, 5°C West, 10km pro Stunde.
Graz stark bewölkt, 3°C Windstille.
Klagenfurt bedeckt Regen, 3°C Nordwest, 5km pro Stunde.
Danke, Herr Dr. Sowitschka.
Es ist jetzt in drei Minuten viertel eins und wir beginnen nun mit der politischen Berichterstattung.
Meldungen über politische Gewalttaten in Mittelamerika scheinen so oft in den Nachrichten auf, dass man dagegen beinahe schon abgestumpft ist.
Was jedoch heute Nacht in der Mittelamerikanischen Republik Guatemala geschehen ist, ist in der blutigen Geschichte dieses Teils der Welt ein herausragendes Ereignis.
Indianische Landarbeiter hatten die spanische Botschaft in Guatemala City besetzt, eine Aktion, die dazu dienen sollte, auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Auch das kein seltenes Ereignis in Lateinamerika.
Was dann folgte, ist bis jetzt noch nicht vollständig geklärt.
Klar ist nur, dass Polizei und Militär die Botschaft stürmten und dort ein Blutbad anrichteten.
Etwa 40 Tote sind das Ergebnis.
Der spanische Botschafter konnte sich nur durch einen Sprung aus einem oberen Stockwerk retten.
Die Regierung in Madrid sieht den Fall als so gravierend an, dass sie heute Vormittag die diplomatischen Beziehungen zu Guatemala abgebrochen hat.
Aus Madrid berichtet nun Robert Gerhardt.
Die Campesinos wollte mit ihrer Besetzung der spanischen Botschaft in Guatemala City auf die sozialen Konflikte in ihrem Land aufmerksam machen und gegen die Unterdrückung durch die Parallelpolizei und Geheimarmeen protestieren.
In den vergangenen Tagen hatten sie und andere Gruppen schon kurzfristig mehrere Radiostationen und Schulen besetzt, waren aber von den Sicherheitskräften bald wieder verjagt worden.
Mit ihrer friedlichen Aktion, die am Donnerstagnachmittag für sie und die spanischen Botschaft Angehörigen tödlich endete, wünschten sie eine Kommission zu schaffen, die sich mit der brutalen Unterdrückung in Guatemala befassen sollte.
Zur Mitarbeit bei der Untersuchung waren Vertreter der Kirche, Studenten und Professoren aufgerufen.
Die spanische Botschaft sollte als Vermittler tätig werden und hatte kurz vor dem Überfall durch die Polizei auch schon ihre Unterstützung zugesagt.
Die angreifenden Sicherheitskräfte waren vom Botschafter aufgefordert worden, das Gelände zu verlassen.
Doch vergeblich.
Die Tragödie war nicht mehr zu verhindern.
Die Polizeieinheiten sprechen von terroristischen Banden, die versuchen, die verfassungsmäßige Regierung zu stürzen.
Sie rechtfertigen ihr rücksichtsloses Eingreifen mit dem Argument, die Sicherheit des Staates garantieren zu müssen.
Guatemala, die an Mexiko angrenzende mittelamerikanische Republik, erlebt seit Langem schon eine systematische Unterdrückung aller oppositioneller Kräfte.
Nach einem Bericht von Amnesty International sind in den letzten zehn Jahren 30.000 Menschen spurlos verschwunden.
Die Regierung von General Romeo Lucas Garcia respektiert die Menschenrechte der rund sieben Millionen Nationen in keiner Weise.
In einem der internationalen Juristenkommission in Genf vorliegenden Dokument heißt es täglich sterben im Durchschnitt acht Personen einen gewaltsamen Tod.
Opfer von verschiedenen geheimen ultra rechten Todeskommandos, zu denen auch die geheime antikommunistische Armee gehört, sind besonders die mittellosen Campesinos und die Arbeiter.
Die soziale Situation in Guatemala ist von ständigen Spannungen geprägt.
Ein Prozent der Bevölkerung verfügt über 80 Prozent des Landes.
Die Kaffee und Zucker Nation, in der über die Hälfte der Bevölkerung Analphabeten sind,
wird von den wenigen Reichen beherrscht.
Sie setzen die Armee, Polizei und Parallelorganisationen ein, die ihnen mit Gewalt die Macht erhalten soll.
Bislang glaubten sie auch, dass indianischer Gleichmut und Leidensfähigkeit Garantie dafür seien, Massenproteste zu verhindern.
Doch gerade in letzter Zeit mehrten sich die Unruhen, besonders bei den indianischen Landarbeitern in der Provinz Xixi an der Grenze zu Mexiko.
Sie wurden von den Machthabern brutal unterdrückt.
Jesuiten protestierten in den vergangenen Tagen gegen das unsichtlose Einschreiten der Sicherheitskräfte.
Die sogenannte Nationale Befreiungsbewegung MLN, die Einheitspartei Guatemalas, verlangte daraufhin Anfang dieser Woche die Ausweitung der Jesuiten und die Beschlagnahme ihres Besitzes.
Spanische Repräsentanten von Amnesty International sagen, in Guatemala wird nicht mehr verhaftet,
Da wird die Opposition sofort getötet.
Ein Bürgerkrieg wie im vergangenen Jahr in Nicaragua ist nicht mehr auszuschließen.
Robert Gerhardt analysierte die Hintergründe der Ereignisse in Guatemala City.
Und jetzt zur Inlandsberichterstattung.
Neben den allgemeinen Anliegen der Frauenemanzipation und den Sorgen der Bäuerinnen hat sich die neue Frauen Staatssekretärin Johanna Donal vor allem der Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen im öffentlichen Dienst angenommen.
In einer Pressekonferenz stellte Frau Donald, assistiert von ihrer Kabinettskollegin Franziska Fast, eine Studie zu diesem Problemkreis vor und erläuterte auch geplante Schwerpunktmaßnahmen.
Hören Sie dazu nun Näheres von Hans Langsteiner.
Die berufliche Situation der Frauen im öffentlichen Dienst ist um nichts angenehmer als in der sonstigen Arbeitswelt.
Rechtlich und formal den Männern seit mehr als einem halben Jahrhundert gleichgestellt, werden Frauen im öffentlichen Dienst, dies das Hauptergebnis der im Sozialministerium erarbeiteten und heute vorgelegten Studie, auch heute noch vorwiegend in untergeordneten Positionen als Schreibhilfen und Kanzleikräfte beschäftigt.
Ein paar Zahlen zur Illustration.
Zwar lag im Mai 1978, dem Zeitpunkt der Studienerhebung, in den österreichischen Ministerien der Frauenanteil bei den unselbstständig Beschäftigten mit 42 Prozent, geringfügig sogar über dem Frauenanteil in der sonstigen Wirtschaft mit 40 Prozent.
Doch wurden nur 20 Prozent der Frauen im öffentlichen Dienst auf Akademiker- oder Maturantenposten beschäftigt, während es bei den Männern 73,4 Prozent waren.
Der Anteil der Frauen an den leitenden Beamten ist zwar seit 1958 geringfügig gestiegen, von 1 auf 3 Prozent, doch gab es etwa in ganz Österreich zum Zeitpunkt der Studienerhebung keinen einzigen weiblichen Sektionschef.
Die Situation ist dabei in den einzelnen Ministerien unterschiedlich.
Während etwa das Wissenschafts- und das Sozialministerium relativ viele Frauen beschäftigen, sind es im Verteidigungs- und im Bautenministerium praktisch keine.
Die ganze Situation ist für Frauenstaatssekretärin Johanna Donal naturgemäß unbefriedigend, zumal sie dem Bereich des öffentlichen Dienstes eine Art Vorbildrolle einräumt.
Der öffentliche Dienst hat mit gutem Beispiel voranzugehen, wenn es darum geht, den geteilten Arbeitsmarkt abzubauen.
Und das ist also der Grund der Bemühungen.
Nun, es ist ja bekannt, ich kann das auch nur noch wiederholen, dass es keine Ungleichheiten gibt gesetzlich im öffentlichen Dienst und zwar schon sehr lange nicht, sondern dass eben die Problematik viel eher in den weiblichen Lebenszusammenhängen zu finden sind.
Es wird also nicht möglich sein, nur von diesem Bereich her das Problem anzugehen und das Problem zu lösen.
Aber doch auch.
Erste konkrete Maßnahme war die Schaffung einer Frauenservicestelle für den öffentlichen Dienst, die ihre erste Sprechstunde, jeweils am letzten Mittwoch des Monats, bereits hinter sich hat.
Längerfristige Maßnahmen sollen von einer interministeriellen Arbeitsgruppe beraten werden, die am 4.
Februar erstmals zusammentreten wird.
Unter anderem kann sich Staatssekretärin Donald ein Förderungsprogramm vorstellen, das nach schwedischem Vorbild weiblichen Stellenbewerbern im öffentlichen Dienst eine Zeitlang vorrang vor gleichqualifizierten männlichen Bewerbern einräumt.
Diskussionen über die Ausbildung weiblicher Soldaten hält Donald dagegen für derzeit nicht relevant.
Generell aber, so urteilt die Staatssekretärin, ist das ganze Problem nicht nur eine Angelegenheit gesetzlicher Reformen, sondern auch eine Folge innerer Denkbarrieren.
Ich hoffe, dass natürlich nicht sichtbar werden wird in Zahlen von heute auf morgen, aber langfristig auch ein Umdenken beginnt bei den Verantwortlichen, weil ich überzeugt bin, dass viele Abteilungsleiter und zuständige Ressorts
Chefs, aber auch die Verantwortlichen für die Personalsituation ja nicht aus böser Absicht nicht daran denken, dass auch eine Frau diese Position einnehmen könnte, sondern dass sie vielleicht nicht sensibilisiert sind für diese Frage und gar nicht auf die Idee kommen.
Und durch die Gespräche, durch die Diskussionen sollten halt immer mehr Verantwortliche auch auf die Idee kommen.
Freilich, dass Frauen und Männer öffentlichen Dienststellen einmal im Anteil 50 zu 50 angehören könnten, hängt Donal heute noch für eine Utopie.
Ihr würde es im Augenblick schon genügen, wenn alle weiblichen Bewerber bei anstehenden Beförderungen auch so zum Zug kämen, wie sie es ihrer Eignung nach verdienten.
Über eine Pressekonferenz Chancengleichheit für Frauen im öffentlichen Dienst berichtete Hans Langsteiner.
Ein Thema dominiert heute die Leitartikel der Zeitungen, die Ergebnisse der ÖVP-Mitgliederbefragung.
Zita Bernardi hat die Presseschau zusammengestellt.
Ein Großteil der heimischen Blätter hat die Ergebnisse der ersten groß angelegten Mitgliederbefragung innerhalb einer Partei vor allem als einen organisatorischen Erfolg für die Volkspartei gewertet.
So auch Fritz Pisata im Kurier, wenn er schreibt.
Der ganze Zeugerstolz lachte ihm Donnerstag aus dem Gesicht.
Die Sorgen und Nöte des werdenden Parteifahrers Alois Mock während des Wochenbetts der U-Abstimmung haben sich letztendlich doch gelohnt.
Es ist ein strammer Bengel geworden.
Die 56 Prozent Wahlbeteiligung bei der ersten Urabstimmung einer Partei können sich sehen lassen.
Kurz, das politische Experiment der ÖVP, zu dem sie sich nach vier Wahlniederlagen aufgerafft hatte, ist gelungen.
Es ist ein Sieg, wenn auch kein Wahlsieg.
Allerdings hat der kleine Lause auch misstönende Laute von sich gegeben.
Das Nein zu einem zusätzlichen Geld für die Parteizentrale nimmt sich im Zusammenhang mit der starken Befürwortung des Vorrangs der Gesamtpartei eher merkwürdig aus.
So Fritz Besatter im Kurier.
Und Ähnliches liest man auch bei Gerold Christian in den Salzburger Nachrichten.
Nach einer starken Partei zu rufen, von ihr mehr Aktivität zu verlangen, sie aber finanziell austrocknen zu lassen, kann nicht Sinn der Parteireform sein.
Die Finanzfrage der Partei wird eines der ersten Beispiele dafür sein, ob es tatsächlich gelungen ist, den Vorrang der Bundespartei nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis zu sichern.
schließt Gerold Christian seinen Kommentar in den Salzburger Nachrichten.
Als einen Freudenkelch mit Wermuttropfen bezeichnet Hans-Werner Scheidl in der Presse das Abstimmungsergebnis und er meint dann speziell zum Verhältnis Gesamtpartei und Teilorganisationen
Mock ließ fragen, ob die Bünde bestehen bleiben sollen bei Stärkung des Vorranges der Gesamtpartei.
Mock liest aus der Zustimmung freilich den zweiten Teil heraus und feiert sie als Freibrief für mehr Entscheidungsmöglichkeiten der Kärntner Straße.
Das einfache Parteimitglied, das ja in einem oder in mehreren Bünden seine politische Heimat hat, mag vielleicht ganz etwas anderes gemeint haben, dass nämlich die Bünde sehr wohl trotz der heftig geführten Diskussion bestehen bleiben sollen, auch wenn sie seit 1972 hochoffiziell Parteiorganisationen heißen.
schreibt Hans-Werner Scheidl in der Presse und Hans Thür in der Tiroler Tageszeitung.
Die Zweifler, vor allem auch die in der ÖVP selbst, die ja die ärgsten Pessimisten waren, sind seit gestern eines Besseren belehrt worden.
In jeder Hinsicht sprechen die Zahlen der U-Abstimmung eine eindeutige Sprache.
Im größten Teil von Österreich ist eine durchaus schlagkräftige ÖVP-Organisation vorhanden.
so die Tiroler Tageszeitung.
Ilse Keller in der Sozialistischen Arbeiterzeitung ist da anderer Meinung.
Das Ergebnis der Urabstimmung, bei der die ÖVP-Mitglieder um die Beantwortung von zehn Fragen gebeten wurden, versuchten nun Mock und Lanner Donnerstag als geglücktes Experiment, mutige Aktion und superdemokratische Vorgangsweise zu verkaufen.
Ihre Freude jedoch, dass sich nur 43 Prozent der ÖVP-Mitglieder nicht an dieser Abstimmung beteiligt haben, zeigt, was man in der ÖVP-Zentrale von jenen hält, deren Meinung man erfahren wollte.
Wenn schon Mock und Lammer die Mobilisierbarkeit und Einsatzfreudigkeit der ÖVP-Mitglieder gering einschätzen, wer soll dann noch an die ÖVP glauben?
fragt sich Ilse Keller in der Arbeiterzeitung.
Und im neuen Volksblatt der ÖVP heißt es schließlich, diese Urabstimmung war ein voller Erfolg.
Sie war ein wichtiger Schritt zum Gelingen der Parteierneuerung.
Man muss nur richtig und mutig weitermachen.
Das war die Inlandspresse-Schau.
Es ist fünf Minuten vor halb eins.
In Rom wurde gestern eine Sondersynode der niederländischen Bischöfe beendet.
Papst Johannes Paul II.
hofft, dass die katholische Gemeinschaft in den Niederlanden und in der Welt die Ergebnisse dieser Synode akzeptieren wird.
Bei einem Pontifikalamt zum Abschluss der zweieinhalbwöchigen Beratungen sagte der Papst in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans, er erwarte, dass der Gesprächsgeist und das heilsame Klima der Einheit, die jetzt erreicht worden seien, weiter zwischen den Bischöfen herrschen werde.
Der Papst ging in seiner Predigt auf alle zentralen Punkte der Sondersynode ein, die nach Rom zur Beilegung schwerer Spannungen zwischen progressiven und konservativen Bischöfen einberufen worden war.
Er betonte in seiner Predigt wiederholt die Einstimmigkeit der Beratungen im Vatikan.
Dabei wies er auf die Notwendigkeit einer klaren Trennung der Aufgaben der Priester und der Laien in der Kirche hin.
Wie man das Ergebnis der Synode nun in den Niederlanden beurteilt, das hören Sie von Günter Fieten aus Den Haag.
Die Kirche in den Niederlanden steht nun unter römischer Kuratel.
Auf diese Erkenntnis verdichtet eine große Morgenzeitung aus Amsterdam das Ergebnis der außerordentlichen Bischofs-Synode.
Ein kirchenpolitischer Kommentator kündigt das Erscheinen eines neuen niederländischen Katechismus am 1.
April in Rom an.
Er fantasiert in einer Satire Fragen und Antworten aus diesem kurialen Lehrbuch.
Zum Beispiel, welches sind die sieben Hauptsünden gegen die Kirche?
Antwort, die sieben Hauptsünden gegen die Kirche sind persönliche Verantwortung, Mitsprache, Mitentscheidung, Dialog, Kritik,
Demokratie und Ex-Priesterschaft.
In all diesen strittigen Punkten nämlich soll sich nun in den Niederlanden der Kurs ändern.
Die sieben Bischöfe haben sich darauf in einem vom Papst gegengezeichneten Abkommen festgelegt.
Insgesamt muss sich die Kirchenpolitik hierzulande in 46 Bereichen römischen Normen anpassen.
In einem Hirtenbrief rufen die Bischöfe Hollands Katholiken zur Mitarbeit auf, auch wenn es schwer fallen sollte.
Einer von ihnen, Bischof Möller von Groningen, erklärte, wir sind alle anders geworden.
Und Bischof Simonis von Rotterdam, die Synode bildet den Anfang gründlicher Veränderungen.
Inzwischen zeigen die ersten Reaktionen, dass der Zwiespalt der Meinungen unter den holländischen Gläubigen sich eher verschärft hat.
Einerseits erklärt einer der ultramontanen Katholiken, Bökers, nun werde man die Kampagne treu dem Papst in treu dem Papst und den Bischöfen umtaufen.
Andererseits meinte ein führender Pastoraltheologe, Haarsma, seine negativen Erwartungen wären leider übertroffen worden.
Der hier bekannte Kirchensoziologe Chodain macht ebenfalls kritische Anmerkungen.
In Rom wären die Bischöfe angepackt worden, hier aber werde man sie wieder auspacken.
Chodain ließ durchblicken, dass sich die meisten holländischen Katholiken aus Desinteresse an der Kirche nicht mehr aufregen würden, dass aber aktive Laien Kummer verarbeiten müssten.
Die Maßnahmen wären nicht evangelisch, sondern bürokratisch.
Doch zum Trost, die Kirche sei ja nur Mittel zum Zweck und nicht das eigentliche Heil.
Kardinal Willebrands, Erzbischof von Utrecht und Vorsitzender der Bischofskonferenz, macht sich keine Illusionen.
Er erwarte beim Kirchenvolk hier keinen Jubel, hoffe aber, dass man ihm wenigstens aufrichtig und vertrauensvoll entgegenkomme.
Aus einer kürzlich erfolgten Umfrage im Auftrag des katholischen Rundfunks KRO ergibt sich, dass nur noch sieben Prozent der niederländischen Gläubigen das Hirtenamt der Bischöfe für maßgebend halten.
Besonders hart sind die Synodenbeschlüsse in der Zölibatsfrage.
Verheiratete Priester sowie Geistliche mit einem mehr als platonischen Verhältnis zum anderen Geschlecht müssen fortan der sakramentalen Sphäre fernbleiben.
Seelsorgerische Arbeit darf im Wesen nur von geweihten Gottesmännern geleistet werden.
Den priesterlichen Nachwuchs wird man wieder in Konvikten erziehen.
Außerdem soll der Druck kritischer Gruppen auf die Kirche zurückgedrängt werden.
Und ein Synodalrat mit kurialer Beteiligung durch den konservativen Kardinal Garonne wird überwachen,
Ob die niederländischen Bistümer sich an die getroffenen Vereinbarungen auch wirklich halten.
Und damit sind die Zeiten des katholischen Experiments in den Niederlanden passé.
Was Katholizismus ist, das entscheidet nicht der Dialog, sondern die Kirchengewalt.
Der drohende Bruch unter den Bischöfen ist auf Kosten des progressiven Flügels vom Papst unterbunden worden.
Ob aber auch die Gläubigen zurückgepfiffen werden können, das ist nach 15 Jahren Gemeindeleben auf eigenen Beinen mehr als fraglich.
Die Synode hat 17 Tage gedauert.
Sie beschlug 28 Sitzungen.
In einem Fernsehkommentar hieß es, das Ereignis habe sich in einer symbolhaften Inszenierung zugetragen.
Eröffnung in der Mathildenkapelle benannt nach der Margräfin von Tustien, die Papst Gregor dazu bewog, den Bann gegen Heinrich IV.
aufzuheben, was dem Ansehen des Kaisertums ungemein geschadet habe.
Anschließend Beratungen im Saal der zerbrochenen Häupter, wo der Papst zwar sprach, aber ex officio keine Meinung haben wollte.
Und dann in der sextinischen Kapelle die vom Papst gelesene Pontifikalmesse vor dem Altarbild vom jüngsten Gericht.
Es ist jetzt genau halb eins.
Noch ein kurzer Blick auf die folgende halbe Stunde des Mittagsjournals.
Wir berichten über Pläne der drei Balkanstaaten, Jugoslawien, Rumänien und Bulgarien, zum gemeinsamen weiteren Ausbau der Donau, und zwar der Donauwasserkräfte.
Drei Beiträge unserer Kulturredaktion sind vorbereitet.
Präsentation von Wali Export und Maria Lasnik.
Diese beiden Künstlerinnen werden Österreich bei der Biennale in Venedig vertreten.
Neue Wege der Ballgestaltungen, Versuch in Tirol Arnold Schönberg in Ballatmosphäre zu bringen und ein Interview mit dem Clown Franz Josef Bogner, der in Wien gastiert.
Zunächst aber noch ein Beitrag aus Beirut.
Erdöl als politische Waffe.
Die westliche Welt kennt das seit dem Herbst 1973, als die ölproduzierenden arabischen Staaten sozusagen als Begleitmaßnahme zum ägyptisch-syrisch-israelischen Krieg ihre Exporte verringerten, ihre Preise hinaufsetzten und Staaten wie die Niederlande, die ihre traditionelle Freundschaft mit Israel im Gegensatz zu anderen Ländern nicht aufgeben wollten, einfach boykottierten.
Seither sind die Preise immer wieder sprunghaft gestiegen.
Das Kartell der wichtigsten Ölproduzenten, die OPEC, hat in ihrer jüngsten Konferenz die einheitliche Preisgestaltung aufgegeben und erst in dieser Woche haben wieder zwei arabische Ölstaaten neue Preiserhöhungen bekannt gegeben.
Wie sehr Öl als politische Waffe dienen kann, das erläutert jetzt unser Bayruther Mitarbeiter Gerd Schneider.
Waffe der Araber ist immer noch das Öl", sagte kürzlich der frühere saudi-arabische Ölminister Abdullah al-Tureyki bei einem Seminar in Beirut.
Er belegte seine These mit eindrucksvollen Zahlen.
Ein Drittel der täglichen Welt-Erdöl-Produktion kommt von arabischen Förderanlagen.
Der größte Teil davon geht in die Vereinigten Staaten, Kanada, Westeuropa und Japan.
Hauptabnehmer ist Westeuropa, das mit über sieben Millionen fast täglich doppelt so viel importiert, wie die Vereinigten Staaten und Kanada zusammen.
Aus diesem Vergleich lässt sich die enorme wirtschaftliche Abhängigkeit der europäischen Gemeinschaft vom Nahen Osten ablesen.
Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten kann die Gemeinschaft nicht auf große eigene Ölreserven zurückgreifen.
Einen nennenswerten Ausstoß liefern nur die Felder in der Nordsee.
Gemessen an den ausbeutungswürdigen Welt Erdölreserven halten die arabischen Staaten immer noch knapp die Spitze.
Die unvorstellbare Menge von über 350 Milliarden Fass ruhen noch in der Erde.
dass hier die über 50 Prozent der Geschätzten vorkommen.
Seit der sogenannten Öl-Krise 1973-74 haben sich die Einnahmen der Ölstaaten vervielfacht.
Den OPEC-Ländern insgesamt flossen nach Angaben Tourekis in den Jahren 1974 bis 78 etwa 550 Milliarden Dollar zu.
Die rasanten Preissprünge des letzten Jahres werden die Gewinne weiter nach oben treiben.
Durch ihre Monopolstellung hat die OPEC Marktmechanismen die Angebot und Nachfrage zur Regulierung des Preises praktisch außer Kraft gesetzt.
Selbst bei reduziertem Ausstoß können somit die Produzenten steigende Einnahmen kalkulieren.
Allerdings hat der Dollarverfall verbunden mit einer weltweiten Inflation die Kaufkraft verringert.
Die für das Jahr 1978 vorliegenden Zahlen weisen für die arabischen Ölländer Einkommen von 78,5 Milliarden Dollar aus.
Nur zu einem begrenzten Teil können diese Gelder in den Lieferländern direkt investiert werden.
Geringe Industrialisierung und mangelnde Infrastruktur setzen einen engen Rahmen.
Die boomhafte Entwicklung der letzten Jahre, die manchen Staat vom Mittelalter in die Neuzeit befördert hat, stößt darüber hinaus vermehrt auf politische Widerstände.
Die Forderungen der Moscheebesetzer in Mekka, die zum Beispiel das Fernsehen abschaffen und die Frauenarbeit verbieten wollten, waren ein viel beachtetes Signal.
Schon in der Vergangenheit haben die bevölkerungsarmen Ölstaaten wie Saudi-Arabien die westlichen Geldmärkte immer wieder mit ihren Petrodollars überschwemmt.
Saudi-Arabien, Kuwait, Katar und die Vereinigten Emirate verfügten schon 1977 nach Angaben des ehemaligen saudischen Ölministers Toureki über ein Anlagevermögen von 140 Milliarden Dollar in Westeuropa, den Vereinigten Staaten und Japan.
Der gegenwärtige Goldrausch dürfte zu einem wesentlichen Teil von arabischen Öldollars angeheizt sein.
Die amerikanische Entscheidung, nach der Geiselnahme in Teheran iranische Anlagen in den Vereinigten Staaten einzufrieren, hat nach Auffassung von Experten erst recht die Flucht ins Gold gefördert.
Theoretisch könnten die arabischen Staaten in Zukunft von einer ähnlichen Strafmaßnahme betroffen sein.
Die gespannte weltpolitische Lage trägt ihren Anteil zu dem Klima der Unsicherheit bei.
Die arabischen Staaten, so forderte Abdullah al-Tureyki auf dem Ölseminar in Beirut, sollten vermehrt ihre Gewinne in den Ausbau der Landwirtschaft stecken.
Wenn wir nicht unser landwirtschaftliches Potenzial entwickeln, sagte er, werden wir eines Tages an Hunger sterben, obwohl wir die Taschen voller Dollars haben.
So abhängig Westeuropa, Japan und in geringerem Maß die USA von Ölimporten aus dem Mittleren Osten sind, so groß ist die Abhängigkeit der osteuropäischen Staaten vom größten Ölproduzenten der Welt, der Sowjetunion.
Auch der forcierte Ausbau der Atomkraft, wie er etwa in der DDR oder in der GSSR betrieben wird, macht diese Länder nicht unabhängiger.
Denn sowohl Kraftwerke als auch Brennstoff werden wiederum von der Sowjetunion geliefert.
In Südosteuropa haben sich nun drei Staaten gefunden, die eine der letzten noch nicht vollständig erschlossenen Energiequellen in ihrem Raum nutzen wollen, die Wasserkraft der Donau.
Unterhalb des Eisernen Tores sollen große Flusskraftwerke entstehen.
Darauf haben sich Jugoslawien, Bulgarien und Rumänien dieser Tage geeinigt.
Gustav Kalupa berichtet.
Die Energiekrise lässt Jugoslawien, Bulgarien und Rumänien näher zusammenrücken.
Praktische Notwendigkeiten lassen sogar politische Missstimmigkeiten vergessen, zumindest in den Hintergrund treten.
Jugoslawien geht mit der allgemeinen Besserung des Gesundheitszustands des Staatschefs Titos auch wieder zum politischen Alltag über.
Während der wiederholte Male verschobenen Konferenz höchster Regierungsvertreter in Sofia ging es um den zügigen Ausbau mehrerer Donaukraftwerke.
Die Pläne sind zwar schon Jahre fertig, wurden von Zeit zu Zeit auch herausgeholt.
Aber den endgültigen Anstoß zur Realisierung scheint erst die Energiekrise gegeben zu haben.
Die Donaukraftwerke Gerdab 2, ein rumänisch-jugoslawisches Projekt, und das Kraftwerk Nikopol Turgo Morele, ein rumänisch-vulkanisches Projekt, versprechen, unsichere und teure Erdölimporte weitgehend zu ersetzen.
Mit dem großen Donaukraftwerk im Eisernen Tor dürften alle drei Staustufen rund 20 Milliarden Kilowatt elektrische Energie jährlich liefern.
Den Löwenanteil hat sich Rumänien gesichert, da es an allen drei Kraftwerken beteiligt ist und überdies auch die Finanzierung weitgehend sicherstellt.
So beim jugoslawisch rumänischen Gemeinschaftsprojekt 2, dass Jugoslawiens finanzielle Möglichkeiten gegenwärtig überschreiten würde, da es anderwärtig mit der Erfüllung von Planzielen ausgelastet ist.
Die Rückzahlung erfolgt nach Fertigstellung in Form von Lieferungen elektrischer Energie.
Das Kraftwerk Gerdap 2 soll die Donau etwa 80 Kilometer unterhalb des Großkraftwerkes im Eisernen Tor in der Nähe von Brachovo noch einmal aufstauen.
Die 14 installierten Turbinen von je 27 Megawatt werden jährlich nur zweieinhalb Milliarden Kilowatt Strom produzieren, also bedeutend weniger als Gerdap 1 mit rund 12 Milliarden Kilowatt.
Durch den Rückstau des Donaustromes wird sich ein großer künstlicher See bilden.
der bis zum Eisernen Tor erreichen wird und eine beachtliche Erhöhung des Wasserniveaus zur Folge haben wird.
Die daraus resultierenden Probleme, wie die Umsiedlung der Bewohner mehrerer Dörfer, die Überflutung von Feldern und Straßen und Finanzierung dieser Vorhaben, waren unter anderem Gesprächsthemen der Regierungsvertreter in Sufia.
Ähnlich sind die Probleme beim dritten Donaukraftwerk Nikopol-Turgumoreli geragert, wo die Donau durch einen knapp 1,8 Kilometer langen Damm überbrückt werden soll.
In diesen sollen 16 Turbinen eingebaut werden, die der Endphase dann dreieinhalb bis vier Milliarden Kilowatt elektrische Energie erzeugen sollen.
Beide neuen Kraftwerke sollen ebenfalls mit Schleusen zum Durchsatz der Schifffahrt ausgerüstet werden, die aber nicht so kompliziert sein müssen wie die im Eisernen Tor.
Die Baukosten des bulgarisch rumänischen Donaukraftwerkes wurden vor vier Jahren, als die ersten Pläne erstellt wurden, mit 1,8 Milliarden Rubel beziffert.
Jetzt wird von 5 Milliarden Ruble gesprochen, da auch im Ostblock alles teurer geworden wäre.
Und jetzt ein Hinweis auf eine Sendung des aktuellen Dienstes heute Abend.
Im Brennpunkt der Fall Sacharow und die Folgen.
Der Ursprung dieser neuen dogmatischen und starken Linie ist in der ökonomischen Krise.
Und in dieser Situation natürlich gab es zu einer Spaltung in der sowjetischen Regierung, weil die Tendenz, die für eine Reform dafür war, die hat natürlich ihren Terrain verloren.
Karel Gustav Ström.
Es haben jetzt nach dem Fall Afghanistan Leute das sagen,
die gewillt sind, weniger Rücksichten zu nehmen.
Und die sagen, es ist sowieso egal.
Jetzt können wir auch im Falle Sakharov ein stärkeres Geschütz auffahren.
Es ist immer gefährlich, weil es gibt da Kräfte, nicht nur in der Sowjetunion, sondern auch in Deutschland, in Polen usw.
die immer für eine härtere Linie sich engagieren wollen.
Und diese Kräfte haben heute bessere Bedingungen, das zu verwirklichen.
Im Bremspunkt heute Abend, 20 Uhr, Programm Österreich 1.
Jetzt ist es fünf Minuten vor dreiviertel eins.
In Rom hat ein Großprojekt zur Rettung der antiken Denkmäler begonnen.
Die Untersuchung der vorhandenen Bausubstanz aus dem Römischen Reich mit Hilfe von Infrarotgeräten.
Rolf Gallus berichtet nun Näheres.
Die Reisenden und Feriengäste, die in diesem Jahr in die ewige Stadt kommen, ab Ostern setzt in Rom der jährliche Massentourismus ein.
werden sich wundern, wenn sie so manche der bekanntesten römischen Kunstdenkmäler sozusagen hinter Gittern gerade noch vermuten oder ahnen können.
Denn ja, in den letzten Wochen wurden zahlreiche Monumente der Urps Aeterna zwecks Instandsetzung eingegittert oder eingezäunt und mit Baugerüsten versehen.
unter anderem die Reliefsäulen des Trajan und Antonins, die Triumphbögen des Titus und Konstantins, die Kaiserhalle des Maxentius, die Tempel des Saturn, des Vespasian und des Titus.
Andere folgen bald.
Die Restaurierungsarbeiten werden, je nachdem, mindestens zwei bis drei Jahre dauern.
In der Tat stehen faktisch alle antiken Bauten und Ruinen Roms vor dem Verfall in Folge Luftverschmutzung, Smog und Verkehr und werden mit der Zeit unrettbar verloren sein, wenn das Hügel wenigstens nicht eingedämmt wird.
Mit der Eternitas, dem Mythos der ewigen Stadt, wäre es ansonsten bald vorbei.
So hat nun das römische Denkmalamt ein revolutionäres Diagnostizierungsverfahren entwickelt, als Ausgangspunkt für eine spätere Global- und Generaltherapie für die Monumente Roms.
Das System heißt Thermovisione, es besteht aus einer Infrarot-Spezialfernsehkamera,
mit der Sektoren und Schichtenweise die Temperatur des zu untersuchenden Monuments als Symptom Feststellung registriert und auf einen spektralen Bildschirm projiziert wird.
Eine Datenbank sammelt und speichert die Diagnose Aussagen.
Je höher der Wärmegrad, umso bedenklicher der Zustand des Objekts.
Also alles in allem eine regelrechte, weit umfassende Strukturanalyse, der nach und nach in langwieriger Arbeit das gesamte Antikerom unterzogen werden wird.
Begonnen wurde mit dieser sogenannten Reihenuntersuchung durch die Kombination von Telestrahlen und Spektrographie an der Trajanzsäule, deren Gefüge schon viele gefährliche Schadstellen aufweist.
Aber alle gefährdeten Altertümer und Kunstdenkmäler Roms gelten dem Denkmalamt nach einer gewissen Priorität als Patienten, die auf ihren Krankheitszustand untersucht werden, untersucht werden müssen.
Diagnose und Instandsetzung gehen solchermaßen Hand in Hand.
Als nächstes Monument der Antike kommt die bronzene Reiterstatue des Kaisers Marc Aurel auf dem Kapitolsplatz an die Reihe.
Sie ist durch die Luftverunreinigung auf der Oberfläche bereits derart zersetzt, dass eine Restaurierungskur unbedingt sofort in Angriff genommen werden muss.
Und es ist überhaupt fraglich, ob der Marc Aurel je an seinen seit Michelangelos Zeiten altvertrauten Standort vor dem römischen Rathaus zurückkehrt.
Denn die Denkmalspfleger sind danach orientiert, das hochberühmte Reiterstandbild nach der Renovierung in einem Museum aufzustellen.
Aufs Kapitol käme lediglich eine Kopie.
Über die Durchleuchtung antiker Baudenkmäler in Rom mithilfe von Infrarotstrahlen berichtete Rolf Gallus.
In Hall in Tirol ging heute früh ein Ball zu Ende, bei dem ein interessantes Experiment gemacht wurde.
Man spielte dort neben Ragtime, Dixieland und Boogie Woogie Musik der klassischen und neuesten Avantgarde und versuchte damit eine Art Konzertfest der neuen Musik.
Unser Mitarbeiter Otto Hochreiter war auf diesem ungewöhnlichen Ball.
Dass sich große Orchester und erste Dirigenten um erlesene Musik bei repräsentativen Bällen bemühen, ist nicht neu.
Nur endet für gewöhnlich das Repertoire beim Walzer aus dem Rosenkavalier.
Dass sich aber die sogenannte anspruchsvolle Musik auf einem Ballfest von Arnold Schönberg bis Maurizio Kagel erstreckt, darf den Reiz des Außergewöhnlichen für sich beanspruchen.
Bei dem exzentrischen Ball, wie ihn die veranstaltende Hallergalerie St.
Barbara betitelt hat, waren Mitwirkende aus ganz Europa engagiert.
So etwa die belgische Musiktheaterkünstlerin Annette Sachs, das Ensemble 20.
Jahrhundert aus Wien und, wenn man so will, als Stargast die Kammersängerin Kathrin Geier von der Deutschen Oper Berlin.
Sie bot unter anderem eine szenische Aufführung von Schönbergs Piero Luner.
Den Lampen schwert, den Schwert, brunkend in des Blutes scharner.
Heil, gekreuz' er sich den Fäser, den Dächte stürmer.
Die Kenner neuer Musik lauschten gespannt und jene, die ohne besondere kulturelle Ambition zu dem Fest gekommen waren, ließen mit mehr oder weniger Behagen das Konzert über sich ergehen.
Spätestens beim anschließenden Bugi-Bugi aber waren sich alle wieder einig.
Die Tanzfläche reichte bald nicht mehr aus und so wurde kurzerhand auch gleich die Bühne erobert, auf der doch vor wenigen Minuten noch Schönberg gespielt worden war.
Der neu angeschaffte Bösendorfer Flügel des Kurhauses kam in arge Bedrängnis.
Das war's.
Experiment in Ballkultur in Tirol, es berichtete Otto Hochreiter.
Als Vertreterinnen Österreichs für die diesjährige Biennale in Venedig wurden, wie schon mehrfach berichtet, zwei Künstlerinnen gewählt, Maria Lasnik und Wali Export.
In einem Pressegespräch in Wien stellten heute die beiden Kunstkommissäre der Biennale, Museumsdirektor Werner Hoffmann und Architekt Hans Hollein, die beiden Künstlerinnen vor.
Generalthema der diesjährigen Biennale ist die Kunst der 70er Jahre.
Am 1.
Juni soll die Eröffnung stattfinden.
Ungefähr drei Monate lang soll die Biennale in Venedig zugänglich bleiben.
Genaue Daten sind noch immer nicht fixiert.
Internationale Gesamtausstellungen und nationale Ausstellungen bilden das Angebot, in dem Österreich mit zwei Künstlerinnen vertreten ist, die zwar verschiedenen Generationen angehören, aber durch die von ihnen gewählte Thematik der Selbstdarstellung gemeinsame Vorstellungen verfolgen.
So Werner Hoffmann als einer der Österreich-Kommissäre.
wird von Maria Lassnig in ihren Kopfheiten, in ihren Selbstporträts betrieben, in einer Weise, wo man sagen könnte, die Künstlerin sucht immer wieder neue Rollen für sich, aber sie macht auch ein bisschen aus sich und ihrer Gestalt einen Mythos, einen ironischen Mythos.
Während die andere, Wally Export, mehr auf das Umfeld gerichtet ist, auf die Zivilisation mit ihren Bevormundungen, Zwängen etc.
sich selber zum Objekt von Experimenten macht, mehr analytisch, mehr intellektuell, reflektierend an die Sache herangeht und
eine ganz, ganz andere Resultate auch herzieht, ist ein anderer Kunstbegriff, sie arbeitet mit Video, mit Fotografien, mit Texten auch, während die Lassnig, durchaus in der Tradition von Böckl etwa herkommend, sie ist ja auch Kärntnerin, während die Lassnig das in der Malerei bewältigt.
Diese Malerei der jetzt vor allem in New York lebenden Maria Lasnik war lange Zeit viel zu wenig beachtet.
Also ich freue mich, dass endlich Frauen auf die Biennale kommen und besonders das Walli, auch der 20 Jahre jünger ist als ich, bereits zum Zug kommt.
Mir hätte es auch früher sein können, überhaupt nachdem die Bilder schon sechs Mal inzwischen
Deutschland und in Österreich gezeigt worden sind.
Endlich auf heimatliche Anerkennung hofft auch die Oberösterreicherin Wally Export.
Die Biennale ist für meinen Output als Künstlerin, also anerkannt zu werden in Österreich sehr wichtig, weil in Deutschland und im Ausland sind meine Arbeiten großteils schon anerkannt, was ja wiederum die ganzen Ausstellungen, die ich bisher gehabt habe, zeigen.
Aber in Österreich bin ich bis jetzt immer sehr unterdrückt worden oder übergangen.
Und diese Biennale teilnehme,
Teilnahme bringt mir natürlich dann die nötige Anerkennung auch in Österreich, in dem Land, in dem ich ja wirklich arbeite.
Österreichische Kunst, die vom Thema her abgestimmt wurde auf die anderen Ausstellungen, die Hans Hollein kurz anführte.
Da ist nun zunächst einmal die internationale Hauptausstellung im Zentralpavillon, die sich nun wieder in zwei Teile untergliedert.
Die eine ist eine Dokumentation der Jahre 1967 bis 1971, organisiert durch Harald Seemann und Martin Kunz.
Der zweite Teil dieser Hauptausstellung heißt »Die Künstler der 70er Jahre« und wird durch Michael Compton aus London und Achille Bonito-Oliva, der einer der Hauptorganisatoren der Biennale überhaupt, zusammengestellt.
Eine Sonderausstellung, Kupka und das Prager Museum, Fotoausstellungen und die sogenannte internationale Ausstellung werden Werke von Künstlern wie Christo, Aconci, Blake und Beuys zeigen.
Ob auch Arbeiten von Arnulf Rainer, der schon vor zwei Jahren Österreich bei der Biennale vertreten hat, ausgewählt werden, steht zurzeit noch nicht fest.
Denn, so Hans Hollein, bei der Biennale ist bis zuletzt alles im Fluss.
Präsentation von Maria Lassnig und Wally Export, die Österreich bei der diesjährigen Biennale in Venedig vertreten werden, es berichtete Brigitte Hofer.
Und nach dieser Musikbrücke nun zum dritten angekündigten Kulturbeitrag.
Nach Gastspielen bei den Theaterfestivals in München und Utrecht, im Theater der Nationen in Hamburg und einschlägigen Clown- und Pantomimen-Festivals tritt Franz Josef Bogner mit seinem Clown-Theater ab heute im Z-Club in der Wiener Kirchengasse auf.
Ein Kritiker schrieb einmal, wenn die Menschen so wären, wie es Bogner sich und ihnen wünscht, dann brauchte er nicht mehr aufzutreten.
Dann, so meint er, hätte niemand jemals Angst gelernt und Anpassung und niemand müsste Ich-Schwäche durch Imponiergehabe kompensieren.
Niemand würde Schauspieler werden wollen, noch fände jemand Vergnügen daran, dass bezahlte Spaßmacher sich vor ihm erniedrigen.
Weil das alles aber nicht so ist, muss Bogner weiter auftreten, wie eben jetzt eine Woche lang im Z-Club.
Dabei hat er seinerseits das eigene Bedürfnis, als Pantomime im Rampenlicht zu stehen, längst analysiert und hinter sich gelassen.
Und er lehnt es gleichzeitig auch ab, dem Publikum etwas zu bieten oder es durch Brillanz zu übertölpeln.
In einem Interview brachte er zunächst unseren Reporter Konrad Zobel zum Lachen.
So ist das.
So könnten wir natürlich auch anfangen.
Ja, so.
Das ist ja schon ein Anfang.
Die Kritiker haben ja für Sie schon jede Menge Bezeichnungen gefunden.
Psycho-Clown, Clown der Zukunft, revolutionärer Clown, therapeutischer Clown, zum Lachheulen.
Was kann man sich darunter alles vorstellen?
Nun könnte ich noch ein bisschen mehr aufzählen, was die Kritiker sich alles ausgedacht haben.
Maso das Kabaretts, Ionesco das Kabaretts.
Das heißt, die Kritiker suchen irgendetwas, wo sie mich rein
schieben können.
Das geht schlecht.
Ich setze alle Mittel ein.
Clowneske, kabarettistische Theater.
Ich bin Menschendarsteller.
Da wird gesprochen, da wird geheult, da wird gelacht, da gibt's Pandomime oder Antipandomime.
Wie sind Sie zum Clown darstellen oder zum Clown sein gekommen?
Sie sind ja nicht aus dem Zirkus.
Nein, nicht aus dem Zirkus.
Zum Clown wird man nicht geboren, sondern zum Clown wird man deformiert, wird man erzogen.
Was hat man aus mir gemacht, dass ich klauen wurde?
Das sind meine Lehrer dran, Schule, der Kindergarten und die Familie und die Gesellschaft und die Religion.
Ich heiße Franz Josef, bin aus Deutschland.
Und ich habe zuerst ein paar andere Berufe gehabt.
Ich war mal Beamter auf Lebenszeit und dann habe ich Kabarettprogramme gemacht und Theater gespielt.
Pantomime habe ich zunächst studiert und Pantomime, Schönheit der Pantomime gezeigt und mit den Jahren, den 68er Jahren, als die anderen angefangen haben, die Revolution mit Protestons wegzusingen, dass ich gesehen habe, dass immer mehr weggesungen wird und weniger gehandelt wird.
Ich kam dann in dieser Ausweglosigkeit, in der Aussichtslosigkeit zum Clown.
Für mich ist das Clown-Theater der Clown eine Gelegenheit, alle
Clown ist für mich das Maximale, das Maximum des Darstellbaren an Freude und an Traurigkeit und an Wut und an Kraft.
Clown-Theater, alles in der Begegnung mit dem Publikum.
Es entsteht was, ich glaube, das hat bisher noch nie ein Clown gemacht, dass ein Clown sich so sehr auf das Publikum einlässt und mit dem Publikum
den Abend gestanden.
Das Publikum bestimmt was geschehen.
Natürlich, es ist kein Happening, nun wollen wir mal sehen, was ihr mit mir macht, sondern ich weiß auch, wo ich hin will, ob ich mich verteidigen muss, oder ob ich mich gehen lassen kann, ob wir zusammen gehen.
Ist alles ganz einfach, alles ganz einfach.
Ein Clown.
Ein Clown-Programm zum Lachen.
Zum Lachen.
Heulen.
Zum Lachen.
Heulen.
Zum Lachen.
Heulen.
Dieses etwas ungewöhnliche Interview mit dem Clown Franz Josef Bogner, der ab heute eine Woche lang in Wien gastiert führte, Konrad Zobel.
Zum Abschluss des Mittagsschanals nun noch einmal zurück zu den ernsten Nachrichten.
Spanien, Guatemala.
Als Reaktion auf den Sturm der guatemaltekischen Polizei auf die von Landarbeitern besetzte spanische Botschaft in der Hauptstadt Guatemalas, hat die Regierung in Madrid die diplomatischen Beziehungen zu der Mittelamerikanischen Republik abgebrochen.
In dem brennenden Botschaftsgebäude sind in der vergangenen Nacht 39 Menschen ums Leben gekommen.
Nur der spanische Botschafter konnte sich durch einen Sprung aus dem Fenster retten.
Der Zwischenfall hat vor allem soziale Hintergründe.
Die Landarbeiter wollten durch die Botschaftsbesetzung auf ihr Elend aufmerksam machen.
Spanien.
In der Nähe der baskischen Stadt Lekeitio sind heute sechs Mitglieder der paramilitärischen Guardia Civil aus dem Hinterhalt erschossen worden.
Die Attentäter, offenbar Inter-Extremisten, konnten entkommen.
Pakistan.
Mehrere islamische Staaten haben sich nach übereinstimmenden Agenturberichten bei der jüngsten Außenministerkonferenz in Islamabad verpflichtet, die Rebellen in Afghanistan gegen das pro-sowjetische Regime mit Geld und Waffen zu unterstützen.
Fünf arabische Ölstaaten haben einen Ausschuss gebildet, der die Hilfe für die Freiheitskämpfer koordinieren soll.
USA.
Verteidigungsminister Brown vertrat in Washington die Ansicht, angesichts der jüngsten militärischen Schritte der Sowjetunion sollten die USA ihre vor zwei Jahren getroffene Entscheidung, die Neutronenwaffe vorerst nicht zu produzieren, noch einmal überdenken.
Eine Neutronenbombe vernichtet bei der Explosion durch ihre Strahlung Leben im weiten Umkreis, lässt aber im Gegensatz zu herkömmlichen Atomwaffen Gebäude weitgehend intakt.
Iran.
Hunderttausende Menschen feierten heute in Teheran den ersten Jahrestag der Rückkehr des Revolutionsführers Ayatollah Khomeini nach 15-jährigem Exil.
Khomeini befindet sich nach wie vor in einem Krankenhaus.
Der Iran hat den Rohölpreis heute um 2,50 Dollar pro Barrel angehoben.
Leichtes persisches Rohöl kostet jetzt 31 Dollar pro Fass.
Österreich.
Nach einer Studie des Sozialministeriums sind die Frauen im öffentlichen Dienst nach wie vor nicht gleichberechtigt.
Akademiker und Maturantenposten haben nur 20 Prozent Frauen inne.
In der Studie wird fein hervorgehoben, dass es derzeit keinen einzigen weiblichen Sektionschef gibt.
Vertreter der Sozialistischen Ärztevereinigung sprachen heute beim Präsidenten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger Willendorfer wegen der Verteilung von zusätzlichen 1225 Planstellen für Vertragsärzte der Krankenkassen innerhalb der nächsten zehn Jahre vor.
Dabei wurde festgehalten, dass die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind.
Es sei unrichtig, hieß es, dass der freigewordene Planstellen nicht neu besetzt worden.
Niederlande
Das Parlament im Haag hat den Appell der Regierung zu einem Boykott der olympischen Sommerspiele in Moskau durch die Niederlande gebilligt.
Nach Angaben des amerikanischen Außenministeriums werden etwa 50 bis 60 Staaten den Vorschlag Präsident Carters unterstützen, die olympischen Spiele in Moskau aus Protest gegen das Eingreifen der Sowjetunion in Afghanistan in ein anderes Land zu verlegen.
Indien.
Bundeskanzler Kreisky beendet heute seinen Besuch in Neu-Delhi.
Letzte Station seiner Asienreise ist die saudi-arabische Hauptstadt Riyadh, in der er morgen erwartet wird.
Bundesrepublik Deutschland.
In Stuttgart sind vier Personen wegen Agententätigkeit für den sowjetischen Geheimdienst angeklagt worden.
Die Justizbehörden teilten heute mit, die Beschuldigten, die seit Ende August vergangenen Jahres in Haft sind, hätten vor allem amerikanische Einrichtungen wie Kasernen und Versorgungsdepots ausspioniert.
Die Angeklagten, eine Frau und drei Männer, sind geständig.
Und mit diesen Meldungen haben wir das heutige Mittagsjournal beendet.
Sie hören uns wieder mit ausführlichen Informationen um 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Öregional mit dem Abendjournal.