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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen guten Tag, meine Damen und Herren, beim Mittagsjournal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie an einem verregneten Tag Reinhold Henke.
Wie schaut unser Programm nach den Nachrichten aus?
Nach dem Meldungsteil berichten wir von einer Pressekonferenz in Wien, die die Staatssekretäre Donald und Lesznak, Ladies first, am Vormittag gaben.
Das Thema, es sollen mehr Frauen in den Bundesdienst aufgenommen werden als bisher.
Wie jeden Tag gibt es dann die Auszüge aus den Kommentaren der Tageszeitungen.
Helmut Gezander berichtet über eine Studie Umweltschutz und Wirtschaftswachstum.
Paul Schulmeister aus Bonn hat mit dem deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt ein ausführliches Gespräch über Schmidts Ansichten zur weltpolitischen Entwicklung geführt.
In Chineas Hauptstadt Nairobi beginnt heute Nachmittag die Gipfelkonferenz der Organisation für Afrikanische Einheit.
Der afghanische Staatspräsident Babrak Karmal ist in der Tschechoslowakei auf Staatsbesuch.
Dort musste er zugeben, dass der Krieg in seinem Lande immer größere Außenmaße annimmt.
Und dann gibt es noch die Kultur und zwar der Spielplan des Burgtheaters und Mythos und Rituale in der Kunst der 70er Jahre.
Das ist eine Ausstellung im Züricher Kunsthaus.
Aber jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur dafür ist heute Mittag Raimund Heller und der Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Frankreich.
Zum ersten Mal seit 34 Jahren hat heute in Paris eine Kabinettssitzung mit der Beteiligung kommunistischer Minister stattgefunden.
Auf der Tagesordnung stand eine Erörterung der Arbeitsmethoden der neuen Regierung und der ersten Session der ersten Nationalversammlung, die am 2.
Juli erstmals zusammentreten wird.
Für die Beteiligung von vier Kommunisten in der Regierung gibt es bisher nur einen Präzedenzfall in der französischen Geschichte, nämlich die Zeit von 1944 bis 1947.
Prominentester Vertreter der kommunistischen Partei in der neuen Regierung ist Charles Fitterment, Stellvertreter von KP-Chef Marchais, der das Verkehrsministerium übernimmt.
Die übrigen Kommunisten verwalten die Ressorts öffentlicher Dienst, berufliche Ausbildung und Gesundheit.
Die Schlüsselpositionen in der Regierung Moroir bleiben jedoch in den Händen der Sozialisten, die bei den Wahlen am vergangenen Sonntag die absolute Mehrheit erreicht haben.
Belgien.
Die Mitgliedschaft von Kommunisten im französischen Kabinett hat weder in Kreisen der NATO noch innerhalb der Europäischen Gemeinschaft Überraschung ausgelöst.
Offizielle Stellungnahmen liegen zwar noch nicht vor, doch wird allgemein erwartet, dass die kommunistische Partei Frankreichs die Außenpolitik von Staatspräsident Mitterrand unterstützt.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Schmidt betonte in Bonn, die Betrauung von französischen Kommunisten mit Ministerposten solle nicht dramatisiert werden.
Schmidt fügte hinzu, in den deutsch-französischen Beziehungen werde sich dadurch nichts Wesentliches ändern.
Sowjetunion.
Radio Moskau und die Nachrichtenagentur TASS haben heute die Beteiligung von vier Kommunisten an der neuen Regierung in Paris kommentarlos gemeldet.
Den Ausgang der Wahlen hat die Parteizeitung Pravda hingegen als eindrucksvollen Erfolg der linken Kräfte bewertet.
In Moskau wurde auch ein Telegramm mit Tehrans an Staats- und Parteichef Brezhnev veröffentlicht.
Anlässlich des 40.
Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion drückt Mitterand darin die Überzeugung aus, dass die Völker der Sowjetunion und Frankreichs den Frieden werden bewahren können, für den sie einen so hohen Preis bezahlt haben.
Japan.
Die Regierung in Tokio glaubt nicht, dass der Eintritt von Kommunisten in die französische Regierung die Außenpolitik von Staatspräsident Mitterrand beeinflussen wird.
Der Kabinettschef von Ministerpräsident Suzuki begründete diese Ansicht mit dem vorangegangenen Abschluss eines politischen Abkommens zwischen Sozialisten und Kommunisten über auswärtige und interne Fragen.
USA Die Inflation in den Industriestaaten verlangsamt sich.
Nach einer Übersicht des Internationalen Währungsfonds betrug die Teuerungsrate im Monat März durchschnittlich etwa 10 Prozent und hat damit den niedrigsten Stand seit September 1979 erreicht.
Der Rückgang dieses Durchschnittswertes ist vor allem auf eine Dämpfung der Inflation in den Vereinigten Staaten zurückzuführen.
Österreich
Bei der bevorstehenden Preiserhöhung für Mineralölprodukte muss vor allem auf die wirtschaftliche und wettbewerbliche Situation der österreichischen Industrie bedacht genommen werden, fordert heute die Industriellenvereinigung.
Jahrelang sei aus Gründen der Indexkosmetik die Praxis geübt worden, heißt es in einer Aussendung, bei Preiserhöhungen von Mineralölprodukten besonders die von der Industrie eingesetzten Energien wie Heizöl leicht, mittel und schwer stärker zu belasten als Vergasertreibstoffe.
Wie in der Sozialpolitik müssten, nach Ansicht der Industriellen Vereinigung, auch in der Energiepolitik endlich vernünftige Maßstäbe angelegt werden.
Angesichts der wirtschaftlichen Probleme müsse der produktive Sektor Vorrang genießen.
Bisher sei viel zu wenig im Rahmen der Energiepolitik auf die Bedürfnisse der Industrie Rücksicht genommen worden.
Viele Industriebetriebe hätten bereits anlässlich der Veröffentlichung ihrer Bilanzen vor den Gefahren gewarnt, die ihnen durch eine übermäßige Steigerung der Energiekosten für ihre Ertragsrechnungen drohe, erklärt die Industriellenvereinigung.
Im Monat Mai sind in Österreich 35.400 Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zugelassen worden.
Dies bedeutet eine Abnahme gegenüber April dieses Jahres um 9%.
Nach Mitteilung des Statistischen Zentralamtes ist die Entwicklung in den einzelnen Fahrzeugarten sehr unterschiedlich.
Gegenüber Mai 1980 wurden um 14% mehr Lastkraftwagen und 8% mehr Kombifahrzeuge zugelassen.
Dagegen wurden um 18 Prozent weniger Personenautos und ein Viertel weniger Autobusse registriert.
Tschechoslowakei.
Der afghanische Staats- und Parteichef Karmal hat anlässlich seines Aufenthaltes in Prag erklärt, der Krieg in seinem Land habe ungeheure Ausmaße erreicht und das Leben der Bevölkerung schwer beeinträchtigt.
Karmal ließ allerdings keinen Zweifel daran, dass seine Regierung in der Lage sein werde, Ruhe und Ordnung wiederherzustellen.
Die Anwesenheit sowjetischer Truppen in Afghanistan erwähnte Karmal nicht.
USA Der außenpolitische Ausschuss des Senats hat in Washington den 68-jährigen, früheren Staatssekretär im Außenministerium, Eugene Rostov, als neuen Chef der amerikanischen Abrüstungsbehörde bestätigt.
Rostov versicherte, dass er sich um baldige Verhandlungen mit der Sowjetunion über eine Begrenzung der strategischen Waffen bemühen werde.
Nach Ansicht des neuen Abrüstungschefs könnten die Soldverhandlungen aber frühestens im März nächsten Jahres wieder aufgenommen werden, weil sie sorgfältigster Vorbereitungen bedürften und die Absicherung der USA gegen einen atomaren Überraschungsangriff einschließen müssten.
Das Repräsentantenhaus hat eine Erhöhung des Militärbudgets um umgerechnet etwa 43 Milliarden Schilling für neue Waffen zugestimmt.
Zugleich wurde eine Aufstockung der Personalstärke der amerikanischen Streitkräfte beschlossen.
Danach soll die Zahl der Soldaten um etwa 15.000 und die der zivilen Mitarbeiter um 28.000 erhöht werden.
Niederlande.
Ein Ausschuss des Verteidigungsministeriums hat der Regierung in Den Haag empfohlen, einer Stationierung von 48 Atomraketen der NATO auf niederländischem Gebiet zuzustimmen.
In dem Bericht des Ausschusses für Abrüstung und internationale Sicherheit wird davon ausgegangen, dass die Stationierung amerikanischer Raketen die Gewehr für ernsthafte Verhandlungen mit der Sowjetunion über die Reduzierung der Mittelstreckenraketen in Europa sei.
Nahe Osten.
Am Vorabend der Eröffnung des Jahrestages der OAU, der Organisation für Afrikanische Einheit, hat sich in Nairobi eine diplomatische Niederlage für die ägyptische Regierung angekündigt.
24 der 50 OAU-Mitgliedstaaten haben eine Entschließung eingereicht, in der das von den USA, Ägypten und Israel vereinbarte Friedensabkommen von Camp David wegen Verletzung der unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes verurteilt wird.
Mehrere Staaten, die diese Entschließung nicht mit eingebracht haben, kündigen jedoch bereits an, die Resolution im Falle einer Abstimmung zu unterstützen.
Neben der Nahostpolitik stehen bei der OAU-Tagung die militärische Intervention Libyens im Tschad, der Untergrundkrieg in der Westsahara, das Namibia-Problem und die Afrikapolitik der USA auf der Tagesordnung.
Iran.
Der sogenannte Präsidentschaftsrat, der gemäß der Verfassung die Funktionen des abgesetzten Präsidenten Banesadr ausübt, hat sich in Teheran unter Vorsitz des Parlamentspräsidenten Rafsanjani konstituiert.
Dieses Gremium, das dreimal wöchentlich tagen wird, muss innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen für das Amt des Staatspräsidenten ausschreiben.
Wie dazu aus Teheran verlautet, ist der bisherige Regierungschef Rajai als Kandidat vorgesehen.
Schweiz.
Der Ausbildungschef der Schweizerischen Armee, Wild Bolz, tritt in einem Interview für die Einführung der Dienstpflicht für Frauen ein.
Wild Bolz bezeichnet dies langfristig gesehen als absolute Notwendigkeit.
Zugleich will es der Offizier den dienstverpflichteten Frauen überlassen, ob sie in der Armee, im Zivilschutz oder im Sanitätsdienst tätig sein wollen.
Wild Bolz schließt nicht aus, dass die Frauen ihren Dienst auch mit der Waffe ableisten.
Österreich.
Der bekannte österreichische Schauspieler Hans Jarey begeht heute seinen 75.
Geburtstag.
Jarey hat nach dem Krieg viele Jahre an der Wiener Josefstadt gespielt, war am Volkstheater und auf deutschen Bühnen, vor allem in München und Hamburg tätig, gab Gastspiele bei den Salzburger Festspielen und hat sich auch als Regisseur einen Namen gemacht.
Der gebürtige Wiener wird heute gemeinsam mit seinem Kollegen Hans Holt aus der Hand des Unterrichtsministers das Dekret des ihnen vom Bundespräsidenten verliehenen Titels Kammerschauspieler entgegennehmen.
Die Wetterlage.
Das Tief mit Kern über Nordjugoslawien bleibt für den Ostalpenraum wetterbestimmend.
Eine durchgreifende Wetterbesserung ist in Österreich vor der Hand nicht zu erwarten.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im weiteren Verlauf vor allem im Westen und Südwestenregional auflockernde Bewölkung, sonst weiterhin vielfach stark bewölkt oder bedeckt und gebietsweise Regen oder Regenschauer, vereinzelt auch Gewitterbildungen.
Winde aus Nordwest bis Ost.
Nachmittagstemperaturen meist nur 15 bis 20 Grad.
Frühtemperaturen morgen 9 bis 14 Grad.
Die Prognose für morgen?
Regional, vor allem im Westen und Südwesten Österreichs, aufgelockerte Bewölkung, im Allgemeinen jedoch meist veränderlich bis stark bewölkt und einige Regenschauer und Strichregen, vereinzelt auch Gewitterbildungen.
Winde aus Südost bis West.
Tageshöchsttemperaturen je nach Bewölkung 16 bis 22 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt leichter Regen, 14 Grad windstill.
Eisenstadt bedeckt 14 Grad Nordwestwind, 5 Kilometer in der Stunde.
Linz bedeckt Regen, 14°, Südostwind 2 km Salzburg bedeckt leichter Regen, 14°, Windstill Innsbruck stark bewölkt, 15°, Ost 5 Bregenz stark bewölkt, 16°, West 3 Graz bedeckt Regen, 15°, Nordwest 5
Und Klagenfurt bedeckt Regen, 14 Grad, Ostwind mit einer Geschwindigkeit von drei Kilometern in der Stunde.
Also eigentlich regnet es überall in Österreich, das kann man so pauschal sagen.
Zwölf Uhr und zwölf Minuten ist es im Mittagsschanal.
Spätestens seit der Debatte um die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa ist zumindest in einigen europäischen Staaten eine Pazifismuswelle ins Rollen gekommen, die so manche Regierungen in durchaus bedeutende Schwierigkeiten bringt.
Der Streit um die Nachrüstungsbeschlüsse des Nordatlantikpaktes hat in den Niederlanden, der Bundesrepublik Deutschland, aber auch in anderen Staaten eine Gruppe von Rüstungsgegnern laut werden lassen, die nicht an die Nachrüstungsnotwendigkeit, sondern an einen Erfolg eines Dialoges mit dem Ostblock glauben.
Ein kleiner Teil dieser Pazifismuswelle hatte auch Österreich mit der Debatte um die Waffenverkäufe im speziellen österreichischer Jagdpanzer erreicht.
Die Standpunkte im großen Problembereich Verteidigungspolitik sind so weit auseinander, dass es zwischen beiden Gruppen praktisch keine Verständigung gibt.
Das hat in besonderem Ausmaß der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt in den vergangenen Wochen zu spüren bekommen.
Schmidts Position ist exakt die der NATO, nämlich einerseits müsse man den Rüstungsvorsprung der Sowjetunion wettmachen, um auf der Basis der gleichen Stärke Abrüstungsgespräche beginnen zu können.
Diese Meinung vertritt übrigens auch der Ausschuss für Abrüstung und internationale Sicherheit der Niederlande.
Dieser Ausschuss hat der holländische Regierung, Sie haben es in den Nachrichten gehört, jetzt empfohlen, einer Stationierung von 48 NATO-Atomraketen auf niederländischem Territorium zuzustimmen.
Der Ausschuss geht eben davon aus, dass nur eine solche Stationierung die Gewehr für ernsthafte Verhandlungen mit den Sowjets böte.
Die Pazifistenseite wiederum ist der Ansicht, dass es eine Friedensbewegung und eine völlige Abrüstung ohne das Kalkül der politischen Wirklichkeit und der rasanten Aufrüstung des Ostens geben kann.
Als ich auf dem Protestantentag vorige Woche in Hamburg diese beiden Grundanschauungen gegenüberstanden, kam es völlig folgerichtig auch zu lautstarken Auseinandersetzungen, als Bundeskanzler Helmut Schmidt und Verteidigungsminister Apel den Standpunkt der westeuropäischen Verteidigungspolitik darzulegen versuchten.
Wegen der Frage der Raketenrüstung hatte Helmut Schmidt innerhalb der SPD auch etliche Feinde.
Schmidt gab gestern eine Pressekonferenz, in der er zu eben dieser Frage, dann zur allgemeinen Entwicklung in Europa überhaupt, zur gegenwärtigen Friedensbewegung und als aktuellstes Thema auch nochmals zum Wahlergebnis in Frankreich Stellung bezog.
Paul Schulmeister fasst zusammen.
Regieren macht derzeit in keinem westlichen Land Freude.
Für Bundeskanzler Schmidt, der es ja nicht nur mit Ost-West-Spannungen und Wirtschaftskrise, sondern auch mit einem Erosionsprozess in der SPD zu tun hat, gibt es besonders wenig zu lachen.
Doch, so Schmidt vor Bonner Auslandskorrespondenten, jemand, der Lust am Regieren empfinde, sollte sich diesem Geschäft erst gar nicht widmen.
Man müsse seine Pflicht tun, unabhängig von Lustgewinn und Entwicklungen in der eigenen Partei.
Im Übrigen stünden die meisten Deutschen hinter ihm, man sollte sich nicht etwa von den Jusos täuschen lassen.
Angesichts der, wie Schmidt sagte, sehr sensitiven Abtast-Phase der Supermächte, entwarf der Bonner Kanzler mit Vorsicht ein Bild der Weltlage, deren düstere Seiten er dabei in die weitere Zukunft verlegte.
Tiefste Sorge habe er etwa vor der Überbevölkerung der Erde oder die Karibik und Zentralamerika würden zum neuen gefährlichen Krisenherd in den 80er Jahren werden.
Zuversichtlicher sah Schmidt aktuelle Fragen.
Auch unter Mitterrand würden sich die engen Bande zu Frankreich bewähren.
Zur Aufnahme von vier Kommunisten in die französische Regierung meinte er abwiegelnd... Ich glaube, dass es für das deutsch-französische Verhältnis so gut wie nichts bedeuten wird, nichts verändern wird.
So gut wie nichts.
Schließlich hat das doch nichts zu tun mit einer ansteckenden Krankheit, wie einige hier zu befürchten scheinen.
Also ich finde, Sie sollten das nicht dramatisieren.
Auf die Frage, was man vom bevorstehenden westlichen Weltwirtschaftsgipfel in Ottawa erwarten könne, reagierte Schmidt zunächst mit einer Pressebeschimpfung, weil von den Medien jedes Mal unerfüllbare Erwartungen geweckt werden würden und meinte dann... Ich fahre dorthin mit gewissen Zielvorstellungen, erneut für weitere zwölf Monate zu verhindern, dass Währungskriege und Handelskriege ausbrechen.
Bei weitem das wichtigste.
Dazu komme, dass vier der sieben Gipfel-Teilnehmer neu im Amt seien und sich näher kennenlernen müssten.
Jahrestreffen seien absolut notwendig, um die ständigen Versuchungen zum verheerenden Handelsprotektionismus unter dem Druck nationaler Interessensgruppen abzuwehren.
Ein Hauptthema des Pressegesprächs waren natürlich die Ost-West-Beziehungen.
Schmidt betonte auch mit Blick Richtung Washington das dringende Verhandlungsinteresse Europas.
Es wäre ein schwerer Fehler, die Motive, Zielsetzungen und Ängste der jeweils anderen Seite nicht zu kennen oder zu erfragen.
Während Brezhnev seit fast zwei Jahrzehnten am Tiere sei Regen neu.
Es gebe daher eine Art Lampenfieber der Großen vor der Verhandlungsaufnahme, zu der Bonn mit seinem ganzen Einfluss beitragen wolle.
Aber, so Schmidt, niemand kann hoffen, dass zweitrangige Mächte, wie die Bundesrepublik oder wie Polen, dass die das große Abrüstungsgespräch in Gang bringen, solange die erstrangigen Mächte wie Amerika und die Sowjetunion nicht wirklich im Gespräch miteinander sind.
Meine Analyse ist zu dem Ergebnis gekommen, und ich habe sie nicht revidiert, dass es im Interesse der Sowjetunion liegt, diese Verhandlungen zu führen, dass es im Interesse der Vereinigten Staaten von Amerika liegt, diese Verhandlungen zu führen.
Mir hat Herr Brezhnev gesagt, er wird verhandeln, mir hat Herr Reagan gesagt, er wird verhandeln.
An beider Männer Wort habe ich nicht Anlass zu zweifeln, was auch immer Leute aus dem dritten oder vierten Glied, wie sie eben zitiert worden sind, sonst noch dazu sagen mögen, sei es in Moskau, sei es in Washington.
Nun gibt es aber in der Bundesrepublik eine wachsende Friedensbewegung, vor allem in der Jugend.
Immer lauter wird eine Aufhebung des NATO-Doppelbeschlusses gefordert.
Dazu Schmidt.
Vor einem halben Jahr war in Deutschland die Angst übrigens vor Atomkraftwerken größer als vor einem nuklearen Krieg.
Die Gegenstände, an denen die Angst sich festmacht, wechseln auch.
Und dann gibt es auch welche, die die Angst sehr vorsätzlich verbreiten.
Nicht nur deutsche Stellen.
Ich bin ganz überzeugt, dass die Mehrheit der jungen Leute in Deutschland in ihrer Gesamtheit die Politik der Bundesregierung, insbesondere die Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesregierung, positiv beurteilt.
Ich kann mir auch Korrekturen einer Politik, die wir rational begründen, nicht unter dem Eindruck emotionaler Manifestationen vorstellen.
Auf die Frage, ob diese, wie Schmidt meint, Modeerscheinung, sich nicht doch sehr stark beim nächsten SPD-Bundesparteitag im April 1982 in München auswirken werde, meinte der deutsche Kanzler.
Das wird so sein, ja.
Aber zur Zeit des SPD-Parteitags in München werden längst die Verhandlungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika im Gange sein.
Und jeder halbwegs vernünftig, politisch vernünftig Denkende wird sich hüten, diese Verhandlungen zu stören, indem er einen Versuch macht, ihnen nachträglich Grundlagen zu entziehen.
Völlig anderer Meinung ist dagegen das SPD-Präsidiumsmitglied Erhard Eppler.
Er glaubt mindestens an einen Parteitagsbeschluss über die Aufschiebung der Raketenstationierung in Westdeutschland.
Und Schmidt?
Unwahrscheinlich.
Bisher sind so viele Prophezeiungen von Eppler noch nicht in Erfüllung gegangen.
Zu Polen äußerte sich Schmidt mit Rücksicht auf den bevorstehenden Parteitag nur vorsichtig.
Bei einer Gewaltanwendung von innen oder von außen werde es keine Finanzhilfe Bonns mehr geben.
Vieles würde sich in der Welt zum Schlechteren ändern.
Auffallend aber das uneingeschränkte Ja des Kanzlers, ob er überhaupt noch Chancen für die Entspannung sehe.
Dies begründete Schmidt, der als Vater des NATO-Doppelbeschlusses gilt und als erster westlicher Politiker 1977 massiv vor der sowjetischen SS-20-Raketenüberlegenheit gewarnt hatte.
Schmidt also begründete seine Zuversicht in einer Passage, in der er auch harte Kritik am Wiener Sol 2-Gipfel zwischen Brezhnev und Kater vor zwei Jahren äußerte.
Hier scheint bei diesem Treffes ein Fehler gemacht worden.
Bei diesem Treffen hat man über Chance 2 geredet und vielleicht noch über andere Themen.
Man hat versäumt über mittelstrecken Waffen miteinander zu reden, obwohl man wusste, dass hier ein großes Problem auf die beiden Supermächte zukommt.
Ein schwerer Fehler beider Mächte.
Als ich das kurz nachher erfuhr,
bin ich darüber tief betroffen gewesen.
Aber es gibt eben andererseits auch positive Zeichen.
Ich werte es als positiv, dass die beiden Weltmächte sich beide an den nicht ratifizierten Soll-II-Vertrag halten, dass sie ihn beide einhalten, obwohl er nicht in Kraft getreten ist.
Ich finde das bemerkenswert.
Es zeigt,
dass beide Mächte letztlich keine Konfrontation wollen.
Soweit der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt in seiner gestrigen Pressekonferenz.
12 und 21 Minuten ist es.
Wir kommen zum Inland, zur Innenpolitik und dazu zum jüngsten und liebsten politischen Spektakel, nämlich der Diskussion einer möglichen Vorverlegung der Nationalratswahlen.
Das wird in den vergangenen Tagen heftig debattiert, dementiert,
Und auf dieser Basis wird auch der Beschluss gefällt, die Landtagswahlen in der Steiermark fortzuverlegen.
Die Kommentatoren der heutigen Tageszeitung haben natürlich auch dazu ihre Meinung.
Aus Wahl und der Zitate hat Markus Sommersacher für die heutige Presseschau zusammengestellt.
Nichts unmöglich.
Überschreibt Reinhard Hampl in den oberösterreichischen Nachrichten seinen Kommentar, in dem er sich mit der wieder aufgeflammten Diskussion um vorzeitige Neuwahlen beschäftigt.
Hampl meint, seit Kreiskis Erkrankung ist wieder ein altes Thema im Vordergrund.
Die mögliche Vorziehung der im Frühjahr 1983 fälligen Nationalratswahl.
Gleichgültig, ob in der Bevölkerung derzeit ein gesteigertes Interesse an dem Thema besteht oder nicht, Politiker aller Parteien haben sich wieder darauf gestürzt, als ob man kurz vor einschlägigen Beschlüssen stünde.
Und in der ÖVP, FPÖ und SPÖ sind die akuten Wirtschaftsprobleme plötzlich etwas von der Bildfläche verschwunden.
Was derzeit im Lager der beiden großen Parteien mit Wahlterminen aufgeführt wird, ist der Beweisfall schlechthin, wie Taktik zur Seuche werden kann.
Zunächst die regulär im Mai 1983 fällige Nationalratswahl.
Wird sie nun vorverlegt, wie hartnäckig kombiniert wird, oder findet sie zum ordnungsgemäßen Termin statt?
Und wenn vorverlegt wird, wählen wir dann schon im Frühjahr oder erst im Herbst 1982.
Rätselraten und Ungewissheit scheinen in dieses taktische Spiel um den Nationalratswahltermin fest eingeplant zu sein.
Und gerade als die ÖVP vor Entrüstung über die SPÖ-Taktiker überschäumte, produzierte ihr steirischer Landeshauptmann Krainer ein taktisches Meisterstück, das alles Vergleichbare weit in den Schatten stellt.
Er verordnete im Alleingang seiner Partei dem am 8.
Oktober 1978 für fünf Jahre gewählten Landtag der Steiermark überfallsartig die Auflösung und bestimmte eine Wahlvorverlegung um ganze zwei Jahre auf den 4.
Oktober 1971.
So weit die Neue Freie Zeitung.
Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung kritisiert Ilse Brandner-Radinger die Vorverlegung der steirischen Landtagswahlen so.
Gar nicht schnell genug konnte es dem steirischen ÖVP-Landeshauptmann Kreiner mit der Vorverlegung der Landtagswahlen um zwei Jahre gehen.
Mit einer derartigen Ungeduld verfolgte der Niedernachfolger seinen Plan, dass er sogar die politischen Spielregeln verletzte.
Er deponierte formell seinen Wunsch, bereits am 4.
Oktober die Steirer an die Urnen zu rufen, erst bei den Spitzengremien von SPÖ und FPÖ, bevor er sich Montagabend die Wahlvorverlegung von seiner eigenen Landesparteileitung beschließen ließ.
Jetzt noch zwei Pressestimmen zur Einigung zwischen ÖGB und Finanzminister Salcher über eine Lohnsteuerkorrektur zu Jahresbeginn 82 und 83.
Ärger mit der Steuer, heißt die entsprechende Überschrift, die die Tageszeitung Die Presse für ihren Kurzkommentar wählt.
Die eben beschlossene Lohnsteuerkorrektur mag soziale Ansätze zeigen.
Psychologisch liegt sie sicher falsch.
Schon allein die Aufteilung der 9 Milliarden in Summe immerhin der Gegenwert von 6.000 Einfamilienhäusern oder 60.000 Mittelklassewagen auf zwei Tranchen ist unklug.
Der einzelne Staatsbürger wird die Erleichterung kaum spüren.
Nach diesem Zitat aus der Presse abschließend ein Blick in den Kurier.
Dort heißt es
Die Gesichter waren nicht froh, als man Montagabend im Finanzministerium die Einigung über das Ausmaß der Steuersinkung 1982 verkündete.
ÖGB-Mann Teschl, wir sind nicht zufrieden.
Finanzminister Salcher, dieses Ergebnis war das Äußerste, was ich vertreten konnte.
Ohne böswillige Fehlinterpretation ist daher festzustellen, dass diese Steuersenkung in den Augen des einen Verhandlungspartners nicht genügend bringt und in den Augen des anderen eigentlich zu viel kostet.
Die Steuerdiskussion stand am Ende der Inlandspresseschau der Inhalte der Kommentatoren.
Ja und weil die Steuerdiskussion in den letzten Wochen eigentlich alles Innenpolitische sonst überdeckt, hat man für andere Problembereiche in der Innenpolitik wenig Zeit, sich den Kopf zu zerbrechen.
Ein Beispiel dafür ist der Umweltschutz.
Der kommt jetzt in diesen Tagen zu kurz, weil man immer sagt, die Arbeitsplatzsicherung und die Wirtschaftspolitik steht an allererster Stelle und sonst hat man für nichts Zeit.
Dass für den Umweltschutz an sich viel zu wenig getan wird, das ist eine bekannte Tatsache, die aber jetzt in einer Studie auch noch belegt wurde.
Die Firma PlanConsult hat im Auftrag des Umweltschutzministeriums jetzt eine Studie erarbeitet, 430 Seiten dick, in der eben dieser Kernsatz sehr deutlich hervorkommt, dass nämlich für den Umweltschutz viel zu wenig getan wird.
Was in dieser Studie noch zu lesen ist und was noch drinnen ist, darüber berichtet nun Helmut Klezander.
In Österreich werden etwa um 10 Milliarden Schilling pro Jahr zu wenig für Umweltschutz ausgegeben.
Zu diesem Schluss ist Dr. Karl Aiginger vom Wirtschaftsforschungsinstitut als Mitarbeiter der Umweltschutzstudie beim Vergleich der Aufwendungen im Ausland und in Österreich gekommen.
Diese Vergleiche stützen sich einerseits auf die tatsächliche Umweltbelastung mit Staub, verschmutzten Flüssen und so weiter, andererseits auf die Maßnahmen des Staates, der Gemeinden und der Wirtschaft zur Verringerung der Umweltschäden.
Damit können wir mit aller gebotenen Vorsicht sagen, dass der Umweltschutz in Österreich mit 1,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes sicher noch nicht dem Sollzustand entspricht.
Wir haben, nur um rechnerisch mit irgendwelchen Größen rechnen zu können, aber auch im Rahmen dieser internationalen Vergleichszahlen,
zu bleiben.
Für die erste Hälfte der 80er Jahre gesagt, dass wir mit einem Sollzustand von 1,7% als Untergrenze des Bruttoinlandsproduktes bzw.
2,5% als Obergrenze rechnen müssten.
eben aus dem internationalen Vergleich, aus der Tatsache heraus, dass der Industriesektor sehr groß ist und der Badesektor noch größer ist und dass auch im Ausland der Sollbedarf noch nicht ganz erreicht ist.
Also ist Zustand 1,1 Prozent, Sollzustand mit aller gebotenen Vorsicht 1,7 bis 2,5 Prozent.
Aber die genauen Zahlen sind natürlich nur dazu da, um rechnen zu können.
Sie deuten an, dass wir noch nicht den Idealzustand erreicht haben und dass wir für die nächsten Jahre mit einem Steigen der Umweltschutzaufwendungen rechnen müssten, wenn wir von den Standards ausgehend international üblich sind.
Setzt man diese Verhältnisse der Aufwendungen für den Umweltschutz zu der gesamten österreichischen Wirtschaftsleistung in absolute Zahlen um, so folgen daraus die vorhin genannten rund 10 Milliarden Schilling, um die wir gemessen am internationalen Standort zu wenig für den Umweltschutz tun.
Verglichen mit den derzeitigen Aufwendungen von gleichfalls etwa 11 Milliarden Schilling im heurigen Jahr, müssten wir also die Umweltschutzausgaben von Seiten der öffentlichen Hand und der Wirtschaft etwa verdoppeln.
Fraglich blieb aber heute, von wo diese enormen Geldmittel kommen sollen.
Leider war bei der Pressekonferenz niemand kompetenter vom Gesundheits- und Umweltschutzministerium anwesend.
Umgelegt auf jeden Haushalt in Österreich bedeutet das ja Kosten von 3000 Schilling im Jahr.
Wobei die Österreicher nach dem Ergebnis einer Meinungsumfrage den Umweltschutz in der Wichtigkeit gleich nach der Sicherheit des Arbeitsplatzes und der Preisstabilität reihen.
Umwelt- und Naturschutz ist den Österreichern demnach wichtiger als eine gerechtere Einkommensverteilung, angemessene Wohnungen oder beispielsweise die Stärkung der Landesverteidigung.
Des Weiteren würden die Befragten für den Umweltschutz auch finanzielle Opfer in Kauf nehmen, wie der Studienverfasser Diplom-Ing.
Helmut Kuntscher betont.
Von den befragten Personen haben sich 91% dazu bereit erklärt, in Zusammenhang mit dem Umweltschutz Opfer, und zwar bitte finanzielle Opfer, zu übernehmen.
Und zwar davon 15% unbedingt und 76% in Abhängigkeit von den jeweiligen Maßnahmen.
Weitere wesentliche Aussage der Studie.
Umweltschutzinvestitionen vermindern nicht das Wirtschaftswachstum, wie es bisher von manchen Autoren behauptet wurde, sondern es geht sogar ein kleiner, stimulierender Effekt von Umweltschutzausgaben für die Wirtschaft aus.
Allerdings werden die produzierten Güter durch besseren Umweltschutz teurer.
Dr. Aiginger schätzt den Inflationseffekt bei der notwendigen Verdoppelung der Umweltschutzausgaben auf etwa 0,2%.
Soweit die Zusammenfassung von der Pressekonferenz und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Das war Helmut Klezander mit seinem Bericht über die Studie, was den Umweltschutz in Österreich betrifft.
12.30 Uhr ist es, wir wandern wieder ins Ausland im Mittagschanal.
In der Hauptstadt Kenias, Nairobi, beginnt heute die Jahrestagung der Organisation für Afrikanische Einheit.
Die diesjährige Jahrestagung, an der übrigens auch UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim teilnimmt, weist eine besonders schwierige Tagesordnung auf.
Die OAU steht vor zwei Hauptproblemen.
Einerseits gibt es kaum ein Land auf diesem Kontinent, in dem es nicht beinahe täglich zu Auseinandersetzungen kommt.
Jüngste Beispiele etwa blutige Stammeskämpfe in Ghana oder Kämpfe zwischen Regierungspolitikern und Oppositionellen in Uganda.
Der zweite Teil der Problematik ist der zunehmende Versuch der Einmischung von außen, die Einflussnahme der Großmächte auch am afrikanischen Kontinent.
Die OAU muss sich unter anderem heute mit der militärischen Intervention Libyens im Chad befassen, verbunden mit dem Partisanenkrieg in der Westsahara, aber wie gesagt auch mit der Afrikapolitik der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion.
Allerdings glauben die meisten der 50 OAU-Mitgliedstaaten, dass die Afrikapolitik der USA für den Kontinent gefährlicher sei als die zunehmende militärische Präsenz der Sowjetunion dort.
Im folgenden Beitrag geht nun Peter Laudern auf die Problemstellung bei der Gipfelkonferenz der OAU ein.
Hallo Herr Laudern, wir sind verbunden, Sie haben meine Fragestellung vermutlich nicht gehört.
Es sind ja zwei Großproblemstellungen vor die die OAU jetzt steht, vor der Einmischung am afrikanischen Kontinent von außen und vor den innerafrikanischen Problemen.
Wie schaut es nun bei dieser Konferenz im Konkreten aus?
Nun ist es so, die Konferenz beginnt heute Nachmittag, aber die Außenminister der Organisation der afrikanischen Einheit haben ja die gesamte vorige Woche und bis heute Morgen getagt.
und haben praktisch gesehen, dass es zwei große Grundprobleme gibt, nämlich auf der einen Seite die Probleme, die Afrika mit sich selbst hat, auf der einen Seite mit dem südlichen Afrika und auf der anderen Seite zwischen den einzelnen Mitgliedsländern und auf der anderen Seite die Einmischung der Supermächte in diesem Kontinent.
Kann man auch näher sagen, wie die OAU, die Mitgliedstaaten der Organisation für Afrikanische Einheit zu diesem ambivalenten Problem stehen, wie die Sowjetunion ihre Präsenz am afrikanischen Kontinent erweitern will und wie die Afrikapolitik der Vereinigten Staaten aussieht?
Nun ist es so, in Afrika sieht man das sehr differenziert.
Zunächst einmal ist ja die Mehrheit der OAU-Mitgliedsländer blockfrei.
Gleichwohl hat beispielsweise eine ganze Reihe von
Staats- und Regierungschefs, die keineswegs bisher immer blockfrei gewesen sind, die Einmischung beider Mächte kritisiert und insbesondere kritisiert, dass der indische Ozean, der nach einem Beschluss der OAU, wie der Vereinten Nationen ja eigentlich zu einer Zone des Friedens werden sollte, inzwischen zu einer waffenstarrenden Region geworden ist.
wo beispielsweise die USA eine ganze Reihe neuer Stützpunkte kreiert haben, nämlich neben ihrem eigenen langen Stützpunkt Diego Garcia auch Militärbasen in Ägypten, im angrenzenden Oman, in Somalia und in Kenia, während die Sowjetunion ebenfalls um den Indischen Ozean herum
nicht nur in Afghanistan, sondern seit langem auch in Jemen und nun auch in Äthiopien Militär- und Flottenbasen aufgebaut hat, sodass die gesamte Region im Grunde genommen immer mehr von einem aktuellen Konflikt der Großmächte bedroht ist, statt sich ihrer friedlichen Entwicklung widmen zu können.
Herr Laudon, noch kurz eine Frage zur Position Ägyptens bei der OAU.
Wir berichten ja, dass Ägypten in einer zunehmenden Isolation sich befindet in der Palästina-Frage.
Ist das also besonders spürbar jetzt schon?
Und es ist nach wie vor spürbar, gleichwohl hält die Organisation der Afrikanischen Einheit zu Ägypten als einem ihrer Gründungsmitglieder.
Vor 18 Jahren 1963 in Addis Ababa war ja der ägyptische Präsident Nasser, der damalige, einer der Gründungsväter der OAU.
Und das macht große Probleme für die Organisation im Zusammenhang mit der Politik.
die sich hier abzuspielen hat mit der Arabischen Liga, denn es sind ja eine ganze Reihe von arabischen Ländern, sowohl Mitglieder der Arabischen Liga, die Ägypten ausgeschlossen hat wegen seiner Israel-Friedensbemühungen, und auf der anderen Seite Mitglieder der OAU.
Es wird wieder zu einer, wahrscheinlich wieder zu einem Konflikt kommen, aber nicht zu einem offenen, ausgetragenen Konflikt mit irgendeiner Mehrheitsentscheidung, sondern es wird zu Appellen kommen von beiden Seiten, doch den gegenseitigen
Weg und den Willen zur Versöhnung den Ägypten eingeschlagen hat zu respektieren und auf der anderen Seite Appelle der arabischen Staaten innerhalb der OAU doch die Einheit der arabischen Liga zu stärken, um den gemeinsamen Feind Israel wirksamer bekämpfen zu können.
Das ist eigentlich nichts Neues, es wird nicht besonders hart hergehen, allerdings ist diesmal der ägyptische Präsident Sadat selbst nicht hier und lässt sich vertreten von seinem Vizepräsidenten und man wird abwarten müssen, wie die Debatte über dieses Problem
Ja, danke Herr Laudon-Forrest für diesen Vorbericht.
Wir werden ja dann über das Ende der OAU-Konferenz auch noch berichten.
Auf Wiederhören.
12.35 Uhr ist es.
Wir wollten eigentlich jetzt, meine Damen und Herren, in der Weltpolitik noch bleiben und zwar über den Staatsbesuch des afghanischen Präsidenten Babrak Karmal in der Tschechoslowakei berichten.
Dort hat nämlich Karmal eine recht bemerkenswerte Aussage gemacht.
Er sagt nämlich, dass der Krieg in seinem Land, in Afghanistan, gewaltige Ausmaße erreicht habe.
Wir haben unsere Korrespondenten in Prag angerufen, aber es gibt tatsächlich nichts darüber zu berichten, denn das Kommuniqué, das über den Staatsbesuch
veröffentlicht wurde, ist drei Zeilen dünn und am Nachmittag will Barbara K. mal eine Pressekonferenz geben.
Möglicherweise ist da einiges zu erwarten oder auch nicht, weil ja solche Pressekonferenzen dieser Staatschefs meistens sehr, sehr protokollarisch ablaufen.
Zwölf Uhr und 36 Minuten ist es nun, einige Takte Musik, Citymotion, Waves.
Citymotion Wives war das.
Wir ziehen jetzt die Kulturberichterstattung im Mittagsjournal vor.
Über die Pressekonferenz der Staatssekretäre Donald und Löschnack über mehr Frauen im Bundesdienst werden wir dann noch gegen Ende des Journals berichten.
Dort ist man noch nicht so weit.
Aber wie gesagt, jetzt Kultur, etwas, was Sie interessieren wird, wenn Sie Theaterbesucher sind.
Nach den Direktoren der Wiener Staatsoper und der Volksoper gab nämlich heute Vormittag Burgtheaterdirektor Achim Benning das Programm für die kommende Spielzeit 1981-82 bekannt.
Über neue Inszenierungen, geplante Besetzungen und eventuelle Einsparungsmaßnahmen berichtet nun direkt Volkmar Paschal.
Der Grundtenor der Spielplan-Pressekonferenzen der Bundestheater der letzten Tage am Montag Staatsoper, gestern Volksoper, heute Burgtheater ist derselbe.
Nämlich die Darlegung der Schwierigkeiten der einzelnen Direktionen mit der Budgetkürzung fertig zu werden.
Am drastischesten musste wohl Direktor Dönch in der Volksoper die Zahl der Premieren reduzieren.
In der Staatsoperplanung ist wohl eine Verringerung der gerade für dieses Haus so notwendigen Auftritte von großen Stars zu konstatieren.
Beim Burgtheater geht eine Reduzierung der Premieren Hand in Hand mit einer Verringerung der Vorstellungszahl.
Es wird also weniger Doppelvorstellungen an einem Tag und weniger Aufführungen im sogenannten dritten Raum geben.
Bisher hat man versucht, beim einzig flexiblen Posten Ausstattungskosten einzusparen, zumindest die Materialsteigerungskosten durch umfangreiche Verwendung des vorhandenen Altmaterials aufzufangen.
Direktor Achim Benning und Betriebsdirektor Dr. Ulrich Weber
Da ist also insgesamt im Laufe von zwei Jahren von einer effektiven Kürzung dieses Postens von circa zwischen 30 und 35 Prozent zu reden.
Eingerechnet die Materialkostensteigerung.
Wir hatten schon zwischen dem Budget 80 und 81 eine Kürzung, eine absolute Kürzung hinzunehmen.
rein von den Budgetansätzen her von ungefähr 8 Prozent.
Wenn Sie jetzt zu den 8 Prozent die Materialkostensteigerung dazunehmen, kommen Sie allein vom Budget her auf 15 Prozent.
Wir sind aber mit dem 80er-Ansatz nicht ganz durchgekommen, sodass wir also für 81 mit einer erheblichen Verminderung unserer Ausstattungskosten rechnen müssen und versuchen auch, diese einzuhalten.
Bei weiteren Budgetreduzierungen wäre vor allem ein Hauptanliegen der Direktion Benning bedroht, das Außerabonnement laufende Kindertheater.
Nicht geklärt ist auch das Budget für die Technikermehrdienstleistungen bei Fernsehaufzeichnungen, für die im Budget kein Posten vorgesehen sei.
Wir sind sehr dafür, dass so viel wie möglich aufgezeichnet wird.
Wir tun dispositionell alles, um das zu ermöglichen.
Das ist ja auch beweisbar.
Aber wir müssen unser Budget einhalten.
Und dafür trifft zurzeit und bis jetzt niemand Vorsorge.
Ich hoffe, dass es gelingt, diese finanzielle Frage
zu klären.
In dem Dokumentationsheft, das heute vorgelegt wurde, das eine grundsätzliche Rede von Direktor Benning zum Thema Warum Theater viel Fotomaterial und genaue Erklärungen zum Spielplan enthält, ist übrigens eine respektable Liste der bisherigen Fernsehübertragungen angeführt.
Zur abgelaufenen Saison.
1980-81 gab es 21 Premieren.
Acht im Burgtheater, neun im Akademietheater, eine im Theater an der Wien, drei im sogenannten Dritten Raum.
Die besten Durchschnittseinnahmen erzielten Professor Bernhardi, Nestrois-Jux, Amadeus, Ratten und Sommergäste im Großen Haus.
Einer muss der Dumme sein, wenn ich in deine Augen schaue, und die Schwärmer im Akademietheater.
Die Vorstellungszahl wurde gegenüber 79-80 bereits um Fastvorstellungen reduziert.
Dennoch meinte Benning,
Die Einnahmeentwicklung ist positiv.
Wir haben ohne Kartenpreiserhöhungen eine Einnahmensteigerung erzielt.
Und wir haben im Akademietheater eine Auslastung von inzwischen 93,6 Prozent.
Die Saison 81-82 bringt wieder ein Märchenspiel von Jevgeni Schwarz, die Schneekönigin, mit Thüringer Konradi, Schmied, gottschlich, hochkarätig besetzt.
Eine Fortsetzung des Gorki-Zyklus mit den Barbaren, als letzte Regiearbeit Adolf Dresens, der das Frankfurter Schauspielhaus übernimmt.
Gerd Klingenberg wird Shakespeare's Der Widerspenstigen Zemung mit Elisabeth Orth und Frank Hoffmann inszenieren.
Zur Akademietheater-Fassung von Stoppards Every Good Boy kommt ein Einakter von Pavel Landowski, der Havels Wanieck-Gestalt aufnimmt.
Dieter Giesing ist der Regisseur von Ferdinand Bruckners Krankheit der Jugend.
Paula Wessele und Aglaya Schmid spielen in der österreichischen Erstaufführung Wie war das damals?
von Jean Bouchot, Regie Erich Auer.
Klaus Höring inszeniert im dritten Raum Großvater und Halbbruder, ein Stück des 31-jährigen Schweizers Thomas Hörlimann.
Benning bekannte sich zu einer im Schauspielsektor notwendigen, kürzeren Planung.
Dennoch sei für die zweite Hälfte der Spielzeit bereits geplant.
Brechts Im Dickicht der Städte inszeniert vom Mannheimer Regisseur Jürgen Bosse, Benning selbst wird Büchners Dantonstod inszenieren, Erwin Axer Kleist Amphitryon, Benno Besson Shakespeare's Macbeth.
Hochschulärztinnen wurde zur österreichischen Erstaufführung angenommen.
Ebenso Pinters Treibhaus.
Ferner sollen Goethes Großkofter, Labischs Sparschwein, Sternheims Fossil und für die Japan-Tournee Nestroys Talisman aufgeführt werden.
Drei Schauspieler Marion Breckwoldt, Hans Vallar und Oswald Fuchs wurden neu engagiert.
Das Goethejahr und der 80.
Geburtstag von Leopold Lindberg werden einen Niederschlag im Spielplan finden, von Seite der österreichischen Gegenwartstramatik sei nichts Aufführenswertes in die Dramaturgie gekommen.
Mit dem Prägenzer Festspielen werde für 1982 wegen einer Aufführung des Egmont verhandelt.
Mit dem Regisseur Thomas Langhoff sei man in Verhandlungen wegen einer längerfristigen Bindung ans Haus.
Das abgesagte Moskau-Gastspiel werde voraussichtlich in der zweiten Aprilhälfte stattfinden.
Generalsekretär Jungblut sei derzeit zu Verhandlungen in Moskau.
Das war Volkmar Paschalk über die Spielzeiten 1981-82 des Burgtheaters in Wien.
In einer Minute ist es dreiviertel eins.
Wir kommen zurück zur Innenpolitik noch einmal, nämlich zu dieser angekündigten Pressekonferenz der Staatssekretäre Donald und Löschnag, wo es um Frauenfragen geht.
Mit einiger Regelmäßigkeit tauchte in der öffentlichen Diskussion immer wieder die Frage auf, ob und in welchem Ausmaß Frauen im Beruf schlechter gestellt sind.
Einerseits was ihre Position anlangt, andererseits aber was auch ihre Bezüge betrifft.
Die Frauen, deutlich mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung und deshalb vor allem in Wahlzeiten natürlich von besonderer Bedeutung, die stellen im österreichischen Durchschnitt etwa 40 Prozent der Arbeitnehmer.
Das gilt aber nicht für alle Sektoren.
So hat zum Beispiel Frauenstaatssekretärin Johanna Donal in einer Studie Anfang dieses Jahres darauf hingewiesen, dass die Frauen im öffentlichen Dienst nur etwa 23 Prozent der Dienstnehmer insgesamt ausmachen.
Und dass es auch in diesem Bereich so etwas wie eine versteckte Diskriminierung gibt, meinte Donal.
Aktivitäten, mehr Frauen zu besser bezahlten Stellungen im öffentlichen Dienst zu verhelfen, diese Aktivitäten stellten heute Vormittag Donald und Beamtenstaatssekretär Franz Löschnag im Presseclub Concordia vor.
Und wir schalten nun dorthin zu Erich Eichinger.
Ich glaube, dass die Zeit des Jammerns vorbei ist und dass man um nichts bitten kann, sondern ganz einfach darauf hinweisen muss, was also das Recht der Frauen ist.
Johanna Donal, Frauenstaatssekretärin, gibt sich kämpferisch.
Ein Frauenförderungsprogramm der Regierung soll am 1.
Oktober dieses Jahres in Kraft treten, mehr Frauen im öffentlichen Dienst in besser bezahlte Positionen zu bringen.
Denn, so Frau Donald, der öffentliche Dienst ist ein sehr anschauliches Beispiel dafür, dass formale Gleichheit nicht ausreicht, um Frauen tatsächlich die gleichen Chancen wie den Männern zu geben.
Die Bundesregierung möchte mit diesem Förderungsprogramm für Frauen im Bundesdienst ein Signal setzen zum Abbau der versteckten Benachteiligungen von Frauen.
Und konkretisiert soll das Programm durch Aktionspläne der einzelnen Ressorts werden.
Modellversuche sollen anlaufen, ein Netz weiblicher Kontaktpersonen soll im öffentlichen Dienst kommen, mehr Maturantinnen und Akademikerinnen sollen künftig aufgenommen werden,
Frei werdende Spitzenpositionen sollen verstärkt mit Frauen nachbesetzt werden.
Der Bund soll also beispielgebend sein.
Ein wesentlicher Teil ist die Überwindung des geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktes bzw.
die Arbeitsteilung auch im öffentlichen Dienst.
Hier kommt vor allem Bedeutung zu den technischen Bereichen, vor allem bei Bahn und Post.
Die Ausbildung der Frauen ist auch in diesen Bereichen, ähnlich wie in der Privatwirtschaft, die Voraussetzung für die volle Integration.
Daher die technische Ausbildung, vor allem die Öffnung der Lehrwerkstätten, der Bahn und der Post, gekoppelt mit einer Motivierung der Mädchen für diese Ausbildung, das ist ein zentraler Punkt.
Darüber hinaus alle Tätigkeiten, die derzeit ausschließlich von Männern ausgeübt werden, sollen daraufhin überprüft werden, ob nun formale Hindernisse oder nur Vorurteile der Beschäftigung von Frauen im Wege stehen.
Ich möchte hier ein Beispiel nennen.
Es ist derzeit nicht
üblich, es wird nicht praktiziert, den Dienst im Postzug als Begleitpersonal für Frauen zu ermöglichen, was aber mit höheren Zulagen verbunden ist und daher für Frauen interessant wäre, mit der Begründung, dass keine getrennten Schlafmöglichkeiten bestehen.
Nun ist das fürs erste Einleuchten, fürs zweite dann schon nicht mehr, weil man ja einerseits eben einen Postzug nur mit Frauen besetzen könnte, andererseits habe ich herausgefunden, dass es überhaupt nur eine Linie gibt, eine Strecke, nämlich die nach Innsbruck, wo die Schlafmöglichkeit in Anspruch genommen werden muss aufgrund der Entfernung.
Und weitere Ideen in dieser Richtung, zur Ausbildung der Frauen, Fernlehrgänge, Seminare in den Ferien, zu denen man Kinder mitnehmen kann, Möglichkeiten eines eher kurzfristigen Diensttausches und so weiter.
Aktionsziele in Prozenten wagt Frau Donald nicht.
Derzeit sind etwa 23% der 350.000 Beschäftigten des öffentlichen Dienstes Frauen, während in der gesamtösterreichischen Statistik 40% der Beschäftigten Frauen sind.
Ob das auch etwa die Marke für den öffentlichen Dienst sein könnte, dieser Frage weicht Frau Donal aus.
Ebenso einer konkreten Antwort auf Enttäuschungen der Frauen, dass beispielsweise nach Wissenschaftsministerin Firnberg ein Mann folgen könnte, dass die scheidende SPÖ-Abgeordnete Murovac ein Mann ablöst und so weiter.
Staatssekretärin Donald nach Bundeskanzler Kreiskis kalkuliert im Schock mit der Bestellung mehrerer Staatssekretärinnen wird die SPÖ in Richtung Frau große Anstrengungen unternehmen müssen.
Und damit wieder zurück zum Studio.
Die Staatssekretärin Johanna Donald hat also ein Förderungsprogramm für Frauen im Bundesdienst heute in einer Pressekonferenz vorgestellt.
Bleibt noch die Frage offen, ob auch mehr Frauen in den Bundesdienst wollen.
In elf Minuten ist es 13 Uhr.
Wir bringen einen weiteren Kulturbericht.
Im Zürcher Kunsthaus ist nämlich bis zum 23.
August eine Ausstellung unter dem Titel Mythos und Ritual in der Kunst der 70er Jahre zu sehen.
Diese Ausstellung findet umso mehr Interesse, als die Kunst der 70er Jahre in den wichtigen internationalen Ausstellungen dieses Jahres eigentlich kaum vorkommt.
Man kann da zum Beispiel denken an die Ausstellung New Spirit in Painting in London und am deutlichsten auch in der Kölner Großausstellung Westkunst, Kunst seit 1939.
Das sind zwei Beispiele.
Es berichtet nun Heidi Grundmann.
In der Schweiz gibt es eine Fülle von neuer Kunst und neuen Künstlern, kurz eine äußerst lebendige Kunstszene.
Die eine Seite dieser Szene, die reiche Kunstproduktion, vermittelt zurzeit in Österreich die Veranstaltungsreihe Situation Schweiz, der Galerie Grinzinger in Innsbruck und der Galerie St.
Stephan in Wien.
Die andere Seite, die Vielfalt der interessanten und anregenden Ausstellungen in den zahlreichen Kunstmuseen und Hallen der Schweiz, fasziniert bei jedem Schweizbesuch von Neuem.
Im Basel, wo eben erst die Kunstmesse A 1281 erfolgreich abgeschlossen worden ist,
ging in der Kunsthalle gerade eine Ausstellung eines der interessantesten britischen Künstler Bruce McLean zu Ende, nur um schon sehr bald von Ausstellungen des Italieners Mario Merz und des Amerikaners Jonathan Barofsky abgelöst zu werden.
Im Kunstmuseum gibt es Mimo Palladino und Barnett Newman Zeichnungen.
und im neuen Museum für Gegenwartskunst Minimal und Conceptual Art aus der Sammlung des italienischen Grafen Panzer, der ja schon längst gerne auch in Wien seine Schätze ausgebreitet hätte.
Die Basler Ausstellung von Minimal und Conceptual Art, also Kunstrichtungen der 60er Jahre, die Weg führten vom für sich alleinstehenden Kunstwerk
und die Wahrnehmungen und Vorstellungen des Betrachters miteinbezogen, diese Basler Ausstellung enthält auch Arbeiten des sogenannten Postminimalismus und reicht bis in die 70er Jahre.
In Person und Werk des Engländers Richard Long hat die Basler Ausstellung einen konkreten Angel- und Verbindungspunkt hin zu der Ausstellung des Zürcher Kunsthauses, Mythos und Ritual in der Kunst der 70er Jahre.
In Basel sieht man zwei Kreise aus Steinen von Richard Long, in Zürich die Arbeit Willow Line, die aus 862 in einem Rechteck ausgelegten Weidenzweigen besteht.
Long bezieht also ganz deutlich die Natur in seine Arbeit ein.
Er arbeitet nicht auf der Oberfläche einer Leinwand, nicht im Atelier, sondern, wie er einmal sagte, in der weiten Welt, wo immer auf der Oberfläche der Erde.
Und er fuhr fort, meine Themen sind die Materialien, die Ideen, die Bewegung, die Zeit,
die Schönheit von Gegenständen, Gedanken, Orten und Handlungen.
Die Auseinandersetzung mit der Natur, mit Orten und mit der Zeit und Abläufen in dieser Zeit, das Festmachen dieser Auseinandersetzung, nicht in Worten, sondern in bildhaften Situationen, in Bildern, die berühren, sich mit poetisch-mythisch-archetypischer Kraft einprägen, das ist das Thema der Züricher Ausstellung.
Und zu diesem Thema hätte man noch viel, viel mehr Künstler versammeln können, als das unter dem allzu globalen Titel «Mythos und Ritual in der Kunst der 70er Jahre» geschehen ist.
Das Thema wird also nur angerissen, allerdings mit einer sehr breiten Palette von Beispielen, die von den rituellen Übermalungen Arnulf Reiners über die magischen Masken des Italieners Claudio Costa, Dorothee von Windheims Vergangenheitsspuren auf Wänden und diesmal auf Gesichtstüchern bis zu einer Beuys-Installation mit dem Titel Aufbruch aus Lager 1 reicht,
und von den winzigen in die Wand eingelassenen Städten aus Tonerde von Charles Simmons, über die fiktiven Rekonstruktionen antiker Architekturen von Anne und Patrick Poirier, eine Arbeit mit Loten, die Klaus Rinke ergänzt durch Gebrauchs- und Kultgegenstände der australischen Ureinwohner, bis hin zur Dokumentation einer der schönsten Arbeiten der Landart, der großen Spirale, die der Amerikaner Robert Smithson mit Steinen auf den großen Salzsee in Utah gezeichnet hat.
Einer der poetischen Holzkonstruktionen von Michael Singer, die man viel lieber in einem Wald über einem Fluss sehen würde als im Museum, und einer Sandzeichnung von Danny Caravan stehen die in ihrer Nutzlosigkeit und in ihrem Irrationalismus bedrohlichen Maschinenkonstruktionen von Alice Ecock und Dennis Oppenheim gegenüber.
Die Kunst der 70er Jahre ist schwerer ausstellbar als gemalte Bilder und traditionelle Skulpturen.
Die Ausstellung in Zürich lässt aber auch in der Enge des Museums noch viel von der poetischen Energie auch jener Kunstwerke spürbar werden, die in der weiten Welt, wo immer auf der Oberfläche der Erde angesiedelt sind und wie alle starken Bilder,
in der Seele und im Geist der Menschen ihren eigentlichen Platz haben.
Und diese Ausstellung beweist damit, wie übrigens zahllose Ausstellungen, die in den 70er-Jahren stattgefunden haben, dass die heute gern aufgestellte Behauptung von der Unausstellbarkeit der Kunst der 70er-Jahre falsch ist.
Und noch viel falscher die Behauptung, dass in den 70er-Jahren in der Kunst nichts los gewesen sei.
Mythos und Ritual in der Kunst der 70er Jahre, eine Ausstellung in Zürich.
Das Wahrzeichen Athens, die Akropolis, die sorgte seit Jahren regelmäßig für Schlagzeilen, die sich zumeist auf ihren von Abgasen bedrohten, ohnehin schlechten Erhaltungszustand beziehen.
Aber jetzt macht die Akropolis in einem anderen Zusammenhang von sich reden.
Auf ihr werden nämlich neue Ausgrabungen vorgenommen, von denen man hofft, dass sie bisher unentdeckte zentrale Straßen und öffentliche Bauten der griechischen Antike ans Tageslicht bringen, Wolfgang Pfeiffer berichtet.
Die griechische Welt ist voller Altertumsgeheimnisse auch an Plätzen, wo man denkt, dass sie schon am bekanntesten sind.
Etwa dort, wo heute die Altstadt Athens, die Plaka, liegt und wo vor über 2000 Jahren einmal die Zentralstraßen des antiken Athens verliefen.
Wohl jeder, der einmal auf der Akropolis war, kennt auch die angekratzten Ausgrabungsstätten der alten Agora unmittelbar am Fuße des Burg- und Tempelberges.
In den angrenzenden Gebieten sind Archäologen jetzt dabei, erneut Wunder und Alltäglichkeiten auszuschaufeln.
Das ist gar nicht so leicht zu bewerkstelligen, weil die alten angrenzenden Häuschen der neueren Zeit nicht einfach abgerissen werden können und weil die Athener auf ihre Placker trotz allem Trubel doch recht stolz sind.
Aber es gibt Freistellen, wo gegraben wird und wo man bis etwa August einige der berühmtesten geschichtlich überlieferten Gebäude freigelegt haben will.
Im Augenblick sind die Ausgräber bei einer römischen und einer byzantinischen Schicht angelangt.
Übrigens werden sie von Amerikanern geleitet, was die modernen Griechen ein bisschen wurmt.
weil sie archäologische Erfolge nicht mehr gern Ausländern zukommen lassen, die aber meist die Kosten berappen und daher eben auch eine Buddelerlaubnis erhalten.
In diesem Falle weisen die griechischen Verlautbarer voller Stolz darauf hin, dass der die Ausgrabung leitende amerikanische Professor wenigstens griechisch spricht.
Doch zurück zur byzantinischen Schicht.
Man ist da auf eine Straßenführung gestoßen, die bis vor 120 Jahren, bis 1860 etwa, noch genutzt wurde.
Und an dieser Straße hat man zwei byzantinische Häuser entdeckt, die bis zur Straßenverlegung noch voll intakt waren.
Gebaut waren diese Häuser so im Jahre 800 oder 900 irgendwann nach Christi.
Häuser, die runde 1000 Jahre gehalten haben.
Das soll man jemand nachmachen.
Doch diese Häuser sind eher Nebenprodukt.
Wichtiger ist, was jetzt noch zum Vorschein kommen soll.
Laut Aus- und Darlegung von Historikern soll hier in den nächsten zwei Monaten entdeckt werden eine der berühmtesten Stoas des alten Athens, eine Säulenhalle datiert ins Jahr 460 vor Christi, ausgemalt mit berühmten Bildern etwa einer Schlacht der Athener mit den Spartanern und des Sieges über die Perser bei Marathon.
Soviel vom antiken Athen und bei uns gibt es jetzt etwas weniger Antikes, nämlich die neuesten Meldungen.
Zum Schluss.
Frankreich.
Unter Vorsitz von Staatspräsident Mitterrand ist heute die neue französische Regierung zu ihrer ersten Kabinettssitzung zusammengetreten.
Auf der Tagesordnung standen eine Erörterung der Arbeitsmethoden der neuen Regierung und die erste Session der neuen Nationalversammlung, die am 2.
Juli zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammentreten wird.
In der französischen Regierung sind vier Kommunisten vertreten.
Ranghöchster Kommunist ist Charles Fitterment, der das Verkehrsministerium übernommen hat.
Die übrigen Kommunisten verwalten die Ressorts öffentlicher Dienst, berufliche Ausbildung und Gesundheit.
In Paris konferieren heute Ministerpräsident Moroir und Mitglieder der neuen Regierung mit dem amerikanischen Vizepräsidenten Bush.
Im Mittelpunkt der Gespräche stehen dabei der Machtwechsel in Frankreich sowie Wirtschaftsthemen, die durch die sozialistische Mehrheit in Frankreich einen neuen Aspekt erhalten haben.
Belgien.
Die Aufnahme von Kommunisten ins französische Kabinett hat weder bei der NATO noch bei der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel Überraschung ausgelöst.
Offizielle Stellungnahmen liegen zwar nicht vor, doch wird allgemein erwartet, dass die kommunistische Partei Frankreichs die Außenpolitik von Staatspräsident Mitterrand unterstützen werde.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Schmidt betonte in Bonn, die Betrauung von französischen Kommunisten mit Ministerposten solle nicht dramatisiert werden.
In den deutsch-französischen Beziehungen wird sich nach Ansicht Schmidts nichts Wesentliches ändern.
Sowjetunion.
Ohne jeden Kommentar haben heute Radio Moskau und die Nachrichtenagentur TASS die Beteiligung von vier Kommunisten an der neuen französischen Regierung gemeldet.
Die neuen Verhältnisse in Frankreich werden von der Parteizeitung Pravda als eindrucksvoller Erfolg der linken Kräfte bewertet.
Österreich.
In einer Pressekonferenz hat sich heute Frauenstaatssekretärin Donay für eine verstärkte Einstellung von Frauen in den öffentlichen Dienst ausgesprochen.
Durch ein sogenanntes Frauenförderungsprogramm, das am 1.
Oktober in Kraft treten soll, ist geplant, mehr Frauen als bisher in gehobene Positionen des öffentlichen Dienstes zu bringen.
In einer halben Minute ist es 13 Uhr, meine Damen und Herren.
Das Mittagsjournal ist wieder beendet.
Wir melden uns wieder um 18 Uhr in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional mit dem Abendjournal weiteren detaillierten Berichterstattungen.