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KI-generiertes Transkript
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Zur gewohnten Stunde der aktuelle Dienst.
Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
Aus dem Journalstudio begrüßt Sie Adolf Poindl im Namen von Redaktion und Technik.
Am Beginn von einer Stunde Information über das aktuelle Geschehen im In- und im Ausland.
Präsident Carter hat doch eine Geheimbotschaft an die derzeit Mächtigen in Teheran entsandt.
Nach ursprünglichen Dementis musste das Weiße Haus bestätigen.
Dieser eher peinliche Vorfall ist eines der Themen eines Gesprächs mit dem aus Teheran zurückgekehrten Sonderberichterstatter des ORF.
Wir erwarten ferner einen Augenzeugenbericht über das Blutbad von San Salvador von heute Nacht, einen Beitrag aus Paris über die jüngsten Terroristenverhaftungen in Paris und in Toulon,
und ein wenig Hintergrund zu den Hausmachtbestrebungen des rumänischen Staats- und Parteichefs Ceaușescu.
Die Wirtschaftsredaktion befasst sich mit der Unruhe auf dem Gold- und vor allem auf dem Silbermarkt und in Wien hat die ÖVP heute neue Vorschläge für eine Besserung der sozialen Lage der Bauern unterbreitet, auch dazu später einige Einzelheiten.
Schließlich kam schon gestern aus London die Meldung über den Tod des Komponisten und Dirigenten weltberühmter Tanzorchester Annunzio Paolo Mantovani.
Nach langer Krankheit ist Mantovani in einem Pflegeheim im Süden Londons gestorben.
Wir hören gegen Ende dieses Journals mehr über ihn und von ihm.
Zuerst aber die Tagespolitik in den Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst ist jetzt Georg Schalk-Ruber und gesprochen werden die Meldungen von Peter Fichner.
El Salvador.
Nach den blutigen Unruhen während der Beisetzung des in der vergangenen Woche ermordeten Erzbischofs Romero ist in der Hauptstadt San Salvador wieder Ruhe eingekehrt.
Polizei und Militär haben im ganzen Stadtzentrum Stellung bezogen.
Bei den blutigen Zwischenfällen vor der Kathedrale von San Salvador sollen gestern 40 Menschen getötet und hunderte verletzt worden sein.
Der Großteil der Opfer sind Frauen, die im Gedränge zertrampelt wurden.
Ein Mitglied der regierenden Junta hat inzwischen linksextremistische Elemente beschuldigt, sie hätten den Leichnam Romeros stehlen wollen.
Vorwürfe, wonach die Sicherheitskräfte für die Unruhen verantwortlich seien, wurden von der Junta zurückgewiesen.
Der dem ermordeten Erzbischof nahestehende Klerus betonte, das Blutbad sei von rechtsextremistischen Kräften ausgelöst worden.
Man will damit angeblich die Linksopposition in El Salvador provozieren und einschüchtern.
Österreich.
In einem Interview im Morgenjournal nahm UNO-Generalsekretär Waldheim unter anderem zur Afghanistan-Krise Stellung.
Dieser Konflikt habe zweifellos die Entspannungspolitik gefährdet, sagte der UNO-Generalsekretär.
Jede Kriegshysterie sei allerdings unberechtigt.
Die Großmächte seien sich der Gefährlichkeit der Lage durchaus bewusst.
Eine Lösung könne nur gelingen, wenn alle betroffenen Staaten mitwirkten.
Zur Geiselnahme von Teheran sagte Waldheim, die Möglichkeiten einer Lösung seien vor allem von den Massenmedien überschätzt worden.
Er, Waldheim, habe die Schwierigkeiten sehr wohl erkannt.
Es gäbe zwar Kritik an seinen Aktivitäten, aber keine besseren Alternativen.
Mit Gewalt ließe sich das Problem nicht lösen.
Er stehe mit dem iranischen Präsidenten Bani Sadr und mit Außenminister Ghozadeh sowie mit der amerikanischen Regierung dauernd in Kontakt.
Die UNO-Kommission werde wahrscheinlich demnächst neuerlich in den Iran reisen, setzte UNO-Generalsekretär Waldheim fort.
Er hält sich anlässlich einer dreitägigen Sitzung des neu geschaffenen Koordinationsausschusses der Sonder- und Unterorganisationen der UNO in Wien auf.
Iran.
Der international anerkannte Völkerrechtsexperte und ehemalige irische Außenminister McBride hat einen Vermittlungsvorschlag zur Lösung der Geisler-Affäre in Teheran ausgearbeitet.
Der Plan sieht die Bildung eines internationalen Tribunals unter Schirmherrschaft der UNO vor.
Das Tribunal soll über die Schuld von Ex-Schaar Mohamed Reza Pahlavi befinden.
Gleichzeitig sollen die Geiseln, die seit Anfang November vergangenen Jahres in der Botschaft festgehalten werden, schrittweise freigelassen werden.
Der iranische Außenminister Gobzadeh hat unterdessen in einem Zeitungsinterview erklärt, er rechne mit einer Geiselfreilassung bis Ende Mai.
Gottzadech wird auf Wunsch des Revolutionsrates demnächst mehrere arabische Staaten besuchen, um die Haltung des Irans zu den Großmächten zu erläutern.
Revolutionsführer Khomeini hat in Teheran erklärt, Papst Johannes Paul II.
solle die Unschuld des Ex-Schafer künden, dann werde er Khomeini die Geiseln freilassen.
Er könne sich allerdings nicht vorstellen, dass der Papst derartiges tun werde, sagte der Schiitenführer.
Die persische Führung hat gestern eine als versöhnlich bezeichnete Botschaft Präsident Katers in der Frage der Geiselnahme erhalten.
Auch der französische Staatspräsident Giscard d'Estaing und der italienische Staatspräsident Bertini haben zu diesem Problem Botschaften nach Teheran übermittelt.
Kanada Das nationale Olympische Komitee Kanadas hat in Montreal entschieden, an den Olympischen Sommerspielen in Moskau teilzunehmen.
In einer Resolution heißt es, das Komitee weise aus Prinzip den Vorschlag zurück, dass die kanadische Antwort auf die derzeitige internationale Lage hauptsächlich auf dem Rücken der Olympiasportler ausgetragen werde.
Diese Entscheidung bedeutet eine Absage an den Aufruf des amerikanischen Präsidenten Carter, die Spiele wegen des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan zu boykottieren.
Chad Die Machtkämpfe in dem zentralafrikanischen Wüstenstaat halten unvermittelt an.
Auch der vierte Waffenstillstand zwischen den rivalisierenden Truppen von Staatspräsident Goukouni und Ministerpräsident Abr wurde gestern gebrochen.
Aus der umkämpften Hauptstadt N'Djamena sind etwa 550 kongolesische Soldaten der panafrikanischen Friedenstruppe evakuiert worden.
Sie waren unter heftiges Artilleriefeuer der Bürgerkriegsparteien geraten.
Bei den neuntägigen Gefechten sind mindestens 1000 Menschen ums Leben gekommen.
Unterdessen scheint sich ein gegen Abre gerichtetes Bündnis zwischen prolibischen muslimischen Kräften und den christlichen Resten der alten Regulären Armee unter Vizepräsident Kamuga anzuwarnen.
Spanien.
In Guernica tritt heute das Parlament des autonomen Baskanlandes zur konstituierenden Sitzung zusammen.
Am 9.
April wird der erste Ministerpräsident dieser Region seit mehr als vier Jahrzehnten gewählt.
Aussichtsreichster Bewerber ist der Vorsitzende der gemäßigten Baskischen Nationalistenpartei.
Eine radikale Organisation, die bei den Wahlen am 9.
März elf Abgeordneten-Sitze errungen hat, boykottiert das Regionalparlament.
Australien Der ehemalige Minister für Industrie, Ian Sinclair, muss sich wegen geschäftlicher Unregelmäßigkeiten vor Gericht verantworten.
Sinclair, der im September vergangenen Jahres zurückgetreten war, wird vorgeworfen, Geschäftspapiere gefälscht und für einen Familienbetrieb hohe, nicht genehmigte Kredite organisiert zu haben.
Der Minister war das siebende Kabinettsmitglied, das unter der Regierung von Ministerpräsident Fräser seit 1975 unter dem Vorwurf krimineller Handlungen zurücktreten musste.
Österreich Der PLO-Vertreter in Wien, Hussein, hat heute nachdrücklich angebliche Äußerungen von PLO-Chef Arafat in einer in Caracas erscheinenden Zeitung dementiert.
In dem Interview hat Arafat angeblich die Zerstörung Israels gefordert.
Die PLO bereite sich auf einen totalen Krieg vor, der einige Menschenalter dauern werde, soll Arafat erklärt haben.
Diese Äußerungen werden von dem Wiener PLO-Sprecher nun kategorisch dementiert und zurückgewiesen.
Die Arbeiterkammer nimmt heute in einer Aussendung des Gewerkschaftsbundes zur bevorstehenden Einführung der Sommerzeit in der Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag Stellung.
Es könnte in diesem Zusammenhang für einige Arbeitnehmer zu arbeitsrechtlichen Streitfragen kommen, da Schichtarbeiter in der Praxis in dieser Nacht um eine Stunde kürzer arbeiten, berichtet die Arbeiterkammer.
Eine geringere Entlohnung der in dieser Nachtschicht beschäftigten Arbeitnehmer ist nach Ansicht der Kammer aber weder aus rechtlichen noch aus sozialpolitischen Gründen zulässig.
Die rechtliche Grundlage, durch die die Sommerzeit eingeführt wird, nehme keinen Bezug auf die jeweilige Arbeitszeit, sodass die Frage der Verteilung der Nachtschicht auf die einzelnen Arbeitnehmer auch in diesem Fall eine betriebsinterne organisatorische Angelegenheit sei, wird argumentiert.
Die Arbeiterkammer hoffe, dass in der Praxis nicht versucht werde, eventuelle Nachteile bei Einführung der Sommerzeit gerade jener Bevölkerungsgruppe aufzubürden, die in der Nacht zum Ostersonntag im Interesse der Wirtschaft oder der Allgemeinheit Schichtdienst leisten muss, heißt es abschließend in der Aussendung.
Eine bundesweite Aktion der sozialistischen Jugend tritt für die Abschaffung der Matura ein.
Das Motto der Aktion lautet Reif auch ohne Prüfung.
Jährlich stünden knapp 25.000 Schüler und Schülerinnen unter dem Druck der Reifeprüfung an höheren Schulen, wird argumentiert.
Obwohl sie ihre gesamte Schulzeit mit Erfolg abgeschlossen haben, müssten sie sich dem Stress und der Angst dieser Prüfung unterwerfen, heißt es weiter.
Mit der Aktion sollen die Schüler auch motiviert werden, sich gegen Missstände im Schulsystem zu stellen.
Das Wetter.
Die Lage.
Über Mitteleuropa hat sich in Bodennähe ein flaches Hochdruckgebiet ausgebildet.
Die nordwestliche Höhenströmung verhindert jedoch teilweise eine durchgreifende Wetterbesserung.
In der Nacht greift von Westen her ein weiteres Frontunsystem auf Österreich über.
Die Aussichten bis morgen früh.
An der Alpen-Südseite, im Flachland, teilweise auch im Osten Österreichs, aufgelockerte bis geringe Bewölkung.
Sonst reichliche Bewölkung und Schauerneigung vor allem am Alpen-Nordrand.
Schneefallgrenze 700 bis 1000 Meter.
Nachmittagstemperaturen 7 bis 12 Grad.
Im Süden auch darüber.
Nachts in Westösterreich Einsätzen von Niederschlägen.
Frühtemperaturen morgen 0 bis 7 Grad, westliche Winde.
Und die Aussichten für morgen?
Im Westen bedeckt und Niederschläge, Anstieg der Schneefallgrenze auf etwa 1700 Meter.
Sonst anfangs noch lokale Aufhellungen, im Allgemeinen aber Bewölkungsverdichtung und Einsätzen von Regen, westliche Winde, Tageshöchsttemperaturen 9 bis 15 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien, heiter, 9 Grad, Westwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, wolkig, 6 Grad, Nordwestwind 20.
Linz, stark bewölkt, 9 Grad, Westwind 5.
Salzburg, wolkig, 11 Grad, Windstill.
Innsbruck, stark bewölkt, 9 Grad, Windstill.
Bregenz, bedeckt, 11 Grad, Südwestwind 5.
Graz, Heiter, 12 Grad, Südwind 10 und Klagenfurt, Heiter, 9 Grad, Südostwind 3 km in der Stunde.
In 10 Sekunden ist es 12.12 Uhr.
Während wir Wetter und Nachrichten gehört haben, ist unser Persien-Experte Ferdinand Hennerbichler zu mir ins Studio gekommen.
Herr Dr. Hennerbichler, es war ja nicht Ihr erster Iran-Aufenthalt seit der Revolution, seit der Geiselnahme in Teheran.
Wie lange waren Sie diesmal in der Hauptstadt Persien?
Ich war wieder rund etwa drei Wochen dort.
Ich war zum ersten Mal im November, Dezember 1978 zu einer längeren Berichterstattungstour im Iran, dann unmittelbar bei der Revolution, Februar, März 1979, bin wiedergekommen, November, Dezember 1979 und jetzt sozusagen zum dritten Mal insgesamt, würde ich sagen, rund drei Monate.
Und der Gesamteindruck, die politische Situation im Lande, sie hat sich eigentlich kaum verändert.
Es hat wohl Wahlen gegeben, einen ersten Wahlgang, aber in der amerikanischen Botschaft in Teheran werden noch immer entgegen allen Grundprinzipien des Völkerrechts 50 Personen als Geiseln festgehalten.
Lassen Sie mich ganz kurz zu den Geiseln antworten.
Die iranische Revolutionsführung ist der Meinung, dass im Vergleich zu dem, was ihrem Land und ihrer Revolution international Unrecht geschehen sei und ihrem Volk in der Vergangenheit, der Bruch des Diplomatenrechts im Vergleich dazu relativ geringfügiger wäre.
Was die Geiseln betrifft, es sind noch etwa 50 Geiseln in der amerikanischen Botschaft.
Soviel ich weiß, geht es ihnen relativ gut.
Jedenfalls von den Informationen, die uns zugänglich sind, könnte man das sagen.
Sie werden auch, so scheint es, relativ gut behandelt.
Schlimm ist natürlich besonders der seelische Druck, unter dem sie stehen und die Isolation.
Wie weit sind Sie eigentlich herangekommen als Journalist an die Botschaft, an das Botschaftsgebäude?
Man kommt an das Botschaftsgebäude fast täglich heran.
Da können Sie herankommen, da gibt es überhaupt keine Schwierigkeiten.
Da stehen Posten davor.
Da wird in kürzeren, längeren Abständen immer wieder das Tor geöffnet.
Da kommen verschiedene Personen hinein.
Mir ist zum Beispiel in letzter Zeit aufgefallen, sehr viele Ayatollahs, also sehr viele
religiöse Geistliche.
Dort wird also Nahrung hineingeschoben für die Geiseln.
Es kommen wieder Kleintransporter heraus und so weiter.
Also ein relativ erreges Leben vom Campus, wie man dort sagt, also vom Botschaftsgelände selbst sieht man relativ wenig.
Man hat auch kaum einen Einblick natürlich in die einzelnen Zimmer.
Man kommt relativ schwer hinein und die Fenster sind ja fast alle zu.
Nun, in den vergangenen Tagen hat es einen regelrechten Eiertanz um eine Botschaft Präsident Carters an die persische Führung gegeben.
Zunächst hat Washington dementiert, offenbar in der naiven Annahme, Teheran werde die Regeln der Geheimdiplomatie respektieren.
Jetzt aber wird es auch von amerikanischer Seite bestätigt.
Kann dieser unerwartete Schritt Carters ihrer Meinung nach die Szene irgendwie verändern?
Ich glaube, beginnen wir zunächst einmal damit, ganz kurz zu schildern, was passiert ist.
Offensichtlich hat also der amerikanische Präsident zwei Botschaften an die iranische Revolutionsführung gerichtet, scheinbar eine an Khomeini, die andere an den Staatspräsidenten und das Ganze ist am Wochenende passiert.
Es dürfte passiert sein, verschlüsselt über die Schweizer Botschaft in Teheran.
Es scheint so gewesen zu sein, dass der amerikanische Präsident eine Schifffangbotschaft an die Schweizer Botschaft in Teheran gerichtet hat.
Die hat diese Botschaft wiederum umgeschrieben auf DIN A4 Papier und das Ganze ohne Briefkopf sozusagen an die Revolutionsführung weitergeleitet.
Was steht drinnen?
Das ist das Wesentliche dabei scheint mir, weil der amerikanische Präsident offensichtlich, Präsident Carter, offensichtlich das erste Mal zugibt, dass die Amerikaner in der Vergangenheit Fehler begangen hätten im Iran.
Und so, wenn man glauben darf, was die Agenturen über den wörtlichen Wortlaut schreiben, hätte Carter geschrieben, die amerikanische Demokratie sei fähig mit all dem, mit den Fehlern der Vergangenheit fertig zu werden.
Carter zeigt auch, wenn immer stimmt, was die Agentur entschreibt, was da drin stehen sollte, gewisses Verständnis für die iranische Revolution.
Er spricht auch in gewisser Hinsicht vom Verzicht im Iran, Gegenmaßnahmen oder Druck auszuüben.
Er meint dann, er hätte mit der ganzen Shah-Ausreise und seiner Regierung überhaupt nichts zu tun gehabt und er macht dann einen Vorschlag, eine gemeinsame Kommission zu installieren, die sollte also diese offenen Probleme lösen.
Neu an dieser ganzen Geschichte ist, dass man es ja bisher schon mehrfach versucht hat, über internationale Wege, vor allem über diese UNO-Untersuchungskommission, die letzten Endes gescheitert ist, eine Regelung herbeizubringen.
Wenn man das Ganze, was bisher versucht worden ist, auf eine Kurzformel bringt, dann könnte man sagen, die Idee war die, die UNO-Kommission veröffentlicht einen Bericht,
In diesem Bericht wird unter anderem drinnen angeprangert, dass der Schah Verbrechen begangen hat und in gewisser Hinsicht wird auch festgestellt, dass die Amerikaner im Iran in der Vergangenheit Dreck am Stecken gehabt hätten und letzten Endes sollte das, so wäre es geplant gewesen, vom Sicherheitsrat abgesegnet werden, also die Interessen des Irans sollten in gewisser Hinsicht erfüllt werden und im Gegenzug sollten die Geiseln freikommen.
Das ist dann vor allem daran gescheitert, dass sich die studentischen Geiselnemmer, oder wenn man Studenten anzweifelt, dass sie es wehren, jedenfalls sagen wir die Geiselnemmer in der amerikanischen Botschaft, die haben gesagt, wir wehren uns auf jeden Fall, dass diese UNO-Kommission alle Geiseln sehen darf.
Dann haben sie gesagt, die Geiselnemmer, und das war ein sehr cleverer Schachzug, wenn das die Revolutionsführung durchsetzen will, dann muss auch der Revolutionsrat die Geiseln übernehmen und das hätte wahrscheinlich die Revolutionsführung nicht durchgestanden.
Lassen Sie mich kurz noch
Die Alternative erläutern, die der Iran vorgehabt hat, sollte das also in Zukunft tatsächlich endgültig scheitern.
Dann würde der Iran die Geiseln vor Gericht stellen, würde sie aburteilen, begnadigen und die diplomatischen Beziehungen zu den Amerikanern abbrechen.
Nun, wie dem auch sei, Herr Henabichler, dieses diplomatische Geplänkel führt immer wieder zu der Kernfrage, wer hält im Iran eigentlich die Hebel der Macht in der Hand?
Schiitenführer Khomeini, der gewählte Präsident Banisadr oder die Geiselnehmer in der Botschaft und ihre Hintermänner?
Welchen Eindruck haben Sie an Ort und Stelle gewonnen?
Es ist ganz zweifelsfrei, dass das religiöse Lager an der Spitze mit Ayatollah Khomeini die Macht im Land fest in der Hand hat.
Das liberale Lager, von dem wir noch vor Monaten geglaubt haben, es würde total zusammenbrechen, ist heute nach wie vor politisch präsent.
Nicht nur mit dem Staatspräsidenten, sondern auch der erste Durchgang der Parlamentswahlen hat gezeigt, die Opposition und die Liberalen haben besser abgeschnitten, als erwartet worden war.
Es gibt in der Tat Gegenmachtzentren, unter anderem die Geiselnehmer.
Die wollen erzwingen, dass der Iran die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten abbricht.
Der Zukunft daraus, es ist durchaus unrealistisch zu glauben, dass der Iran die USA nicht brauchen würde, alleine wenn sie zum Beispiel anschauen, die Armee, die Fluglinien, die Erdölindustrie, die Experten, Ersatzteile brauchen die Iraner, Nahrungsmittel, vieles mehr.
Umgekehrt.
sind auch die Vereinigten Staaten.
Selbstverständlich vor allem aus strategischen Gründen am Iran hoch interessiert und vor allem an einem Iran, der nicht im Fahrwasser Moskaus treibt.
Und jetzt zurück eigentlich zur Kernfrage, was hat Carter bewogen oder könnte ihn bewogen haben, einen so konzessiven Brief an die iranische Revolutionsführung zu schreiben.
Bisher war es doch so, dass wir gesagt haben, wer von der amerikanischen Führung Härte gegenüber dem Iran zeigt,
Dem bringt das innenpolitisch was.
Wir haben zum Beispiel gesehen, dass der amerikanische Präsident Carter einen ungeheuren Aufschwung an Beliebtheit von seinem damaligen Tiefstand noch vor Monaten von um etwa 17 Prozent zum immerhin aussichtsreichsten Neubewerber um die amerikanische Präsidentschaft aufgestiegen ist.
Auf der anderen Seite haben wir gesagt, wer weiche Linie in den USA gegenüber dem Iran zeigt, dem bringt das innenpolitisch auf jeden Fall Nachteile.
Und als Beispiel haben wir immer verwiesen auf Edward Kennedy und auf seinen politischen Beliebtheitsabstieg, nachdem er an Khomeini einen Brief geschrieben hat und darin gemeint hat, er stehe auf dessen Seite.
Dann haben wir immer gesagt, gewinnt Carter die Vorwahlen, dann braucht er gegenüber dem Iran nicht harter auftreten, dann verliert er aber, dann müsste er härter werden.
Jetzt verliert er Vorwahlen und er wird konzessionsbereiter.
Wenn man das mit der Logik des Westens und Westeuropas vergleicht, ist es wahrscheinlich dem Iran nicht gerecht getan, weil die ganze Revolution im Grunde genommen auch in den vergangenen mehr als ein Jahr
in unserer Logik sehr unlogisch verlaufen ist.
Wenn man die Papierform berücksichtigt, dann müsste der amerikanische Präsident jetzt sicher Wähler verlieren.
Es sei denn, er könnte den Wählern glaubhaft machen, dass er was tun hätte müssen, sonst hätte ihm das ganze Geiseltrauma politisch auf lange Sicht, wenn schon nicht umgebracht, jedenfalls doch Nachteile gebracht, je länger es gedauert hätte.
Die Frage ist, ob ihm das die amerikanischen Wähler abnehmen.
Ja, Herr Hennebicker, es wäre sicherlich noch sehr viel zu sagen über die Wirtschaftspolitik, über die Ölpolitik Persiens, aber die Zeit läuft uns davon.
Herzlichen Dank für diese Informationen nach einem mehrwöchigen Persienaufenthalt.
Und wir gehen weiter im Mittagsschanal nach Mittelamerika, nach San Salvador, wo es bei der Beisetzung des ermordeten Erzbischofs Romero zu den erwarteten schweren Zusammenstößen gekommen ist.
Jetzt herrscht Ruhe in San Salvador.
Die Regierung hat den Einsatz der Armee angeordnet.
Wer die Schuld für das grauenvolle Blutbad trägt, wer die erste Bombe geworfen hat, das weiß man nicht.
Die Regierung sagt, linksextremistische Elemente hätten den Leichnam des Erzbischofs stehlen wollen.
Andererseits ist von Provokationen rechtsextremistischer Gruppen die Rede.
Wir hören vom Ort des Geschehens jetzt einen Augenzeugenbericht von Rüdiger Littke.
San Salvador hat einen blutigen Sonntag erlebt.
Punkt 20 Minuten vor 12 Uhr Ortszeit kam es vor der Kathedrale hier in der Hauptstadt zur Katastrophe.
Der mexikanische Kardinal Coripio Ahumada, der offizielle Abgesandte des heiligen Stuhls, verlas am aufgebahrten Sarg des erschossenen barbadorianischen Erzbischofs Oscar Anulfo Romero auf den Stufen vor der Kathedrale gerade die Botschaft des Papstes, der zufrieden und Gewaltlosigkeit aufrief, als in etwa 200 Meter Entfernung seitlich der Kathedrale einen furchtbaren Knall gab, eine Detonation.
Und was dann geschah, war das reine Chaos.
Auf die Situation folgte eine Maschinenpistolensalbe, Gewehrschüsse, weitere Exkursionen.
Die etwa 70.000-köpfige Menge, die schon seit dem frühen Morgen dicht gedrängt, teilweise mit Palmenwedeln, in glühender Hitze auf dem Vorplatz der Kathedrale ausfahrte und Minuten vor den ersten Schüssen den mächtigen Demonstrationszug der Vereinigten Linken mit Beifall begrüßte, geriet in Panik.
Die Menschen schrien, versuchten aus dem Kugelhagel der Scharfschützen,
die auch aus dem seitlich gelegenen Nationalpalast in die Menge feuerten, zu fliehen.
Unzählige Menschen fielen zu Boden, wurden von der rasenden Menge zertrampelt.
Immer wieder Schüsse, neue Detonationen.
Viele Menschen warfen sich hin, zogen ihrerseits Revolver und feuerten blind zurück.
Denn niemand wusste ja genau, wo die Schützen saßen, von wo aus geschossen wurde.
Die draußen auf den Straßen versammelten 45 geistlichen Würdenträger aus aller Welt stürzten in die Kathedrale.
Nur unter lebensgefährlichem Einsatz konnte der Sarg des Erzbischofs ins Innere der Kathedrale gerettet und in der Krypta begraben werden.
Pulverdampf und der Qualm von gezündeten Brandbomben überzogen den Platz.
Die Menschen flüchteten in die Seitenstraßen, brachten sich hinter irgendwelchen Mauern, hinter Eiswagen, Papierkörben und Sträuchern in Sicherheit.
Die Strömung durch die Seiteneingänge in die schützende Kathedrale.
Nach einer guten halben Stunde war der Platz wie leer gefegt.
Auf dem Pflaster Tote und Verletzte.
Viele Menschen, meist ältere Frauen, wurden tot gekrampelt.
Andere lagen erschossen auf dem Vorplatz, wo noch Minuten zuvor gesungen und gebetet wurde.
Immer mehr Menschen mit teilweise schweren Verletzungen schleppten sich an Mauern entlang in das Innere der Kathedrale, wo sich rund 4000 Menschen drängelten.
Die ersten Toten wurden im Eingang der Kathedrale mit schwarzen Tüchern bedeckt und notdürftig aufgebaut.
Angehörige schrien, suchten nach ihrem Verwandten.
Die blutige Bilanz bisher mehr als 40 Tote und mehrere hundert Verletzte.
Übrigens, so erfuhr ich vor einigen Stunden im Seminar des Erzbischofs, werden aufgrund der Panik an die hundert Kinder noch vermisst.
Keine Polizei, kein Militär, das den Menschen zu helfen kam.
El Salvador scheint sich direkt an der Schwelle zum Bürgerkrieg zu befinden.
Wer in die Menge geschossen hat, ist bisher noch nicht endgültig geklärt.
Aber alles spricht dafür,
dass es sich um rechtsradikale Kommandos gehandelt hat, die mit aller Macht versuchen, die Linke zu vernichten, im Lande Chaos, Unsicherheit und Panik zu verbreiten.
Denn die Linke war friedlich, gestern durch die Stadt marschiert, unter ihnen befanden sich fast alle prominenten Führer, meist in der vordersten Reihe, auch Juan Chacón, der noch vor einigen Tagen für totgesagt wurde.
In El Salvador jagen sich nun die Gerüchte.
Dijunta werde zurücktreten,
oder aber ein Rechtsputsch stehe unmittelbar bevor.
Offiziell machte die Junta in einem Kommuniqué die Coordinadora, die Vereinigte Linke, für den blutigen Sonntag verantwortlich und will eigenen Worten zufolge weiterregieren.
Am Abend ist nun in der Hauptstadt militär mit Panzerfahrzeugen angerückt.
San Salvador hat gestern eine Tragödie erlebt.
Eine friedliche Beisetzungsfeierlichkeit ging im Kugelhagel unter.
Der rechte Terror nimmt in diesem Land
Rüdiger Littke war das aus San Salvador.
Weiter zum Terror in Europa.
In Frankreich und in Italien scheint den Sicherheitskräften ein bedeutender Schlag gegen den internationalen Terrorismus geglückt zu sein.
In Genua hat die Polizei ein Versteck der roten Brigaden gestürmt, wobei vier Terroristen getötet wurden.
Dabei haben die Sicherheitskräfte eine achtbändige Liste mit den Namen von 5000 Personen gefunden,
Politiker, Richter, Polizeibeamte, Industrielle und Journalisten, auf die offenbar Anschläge unternommen werden sollten.
Zur selben Zeit hat die französische Polizei in Paris und in Toulon 23 verdächtige Linksextremisten festgenommen, in offenbar mit den Italienern abgestimmten Aktionen in Paris und in Toulon.
Unter den Festgenommenen könnten die Mörder des italienischen Spitzenpolitikers Aldo Moro sein.
Dazu mehr von Thomas Fuhrmann aus Paris.
Im streng bewachten Polizeikommissariat der südfranzösischen Stadt Toulon werden die fünf am Freitag verhafteten mutmaßlichen italienischen Terroristen pausenlos verhört.
Zumindest drei von ihnen stehen auf der Fahndungsliste der italienischen Anti-Terror-Spezialisten wegen der Teilnahme an der Entführung und Ermordung Aldo Moros.
Franco Pina, Enrico Armadori und dessen Frau Oriana Marchioni.
Doch die Verhafteten bleiben zu diesen Vorwürfen stumm.
Hingegen scheinen sie ihre Beteiligung an einem spektakulären Überfall auf eine Pensionsauszahlungsstelle am 28.
August des Vorjahres in Nordfrankreich zugegeben zu haben.
Dieser Überfall, bei dem zumindest sechs bewaffnete Maskierte umgerechnet an die 60 Millionen Schilling erbeutet hatten, brachte die französische Polizei auf mehrere Spuren.
Eine erste Verhaftung eines baskischen Terroristen im vergangenen Dezember, bei ihm wurden Geldscheine aus der Beute sichergestellt,
schienen der erste Beweis dafür zu sein, dass Terroristen am Werk waren.
Über den Basken und seine Kontakte führte eine heiße Spur nach Südfrankreich zu Franco Pina und seinen Freunden.
Gleichzeitig begann sich in Paris das Netz, um eine seit einem Jahr insgesamt zehnmal tätig gewordene Terrororganisation enger zu ziehen.
Die Organisation Action Direct, OAD,
hatte sich vor allem Ministerien, Wohnbaugesellschaften, aber auch den Sitz der französischen Abwehr für Sprengstoffanschläge und Feuerüberfälle ausgewählt.
Ihre letzte Aktion am 18.
März dieses Jahres hätte beinahe dem Minister für Zusammenarbeit, Robert Gallet, das Leben gekostet.
Ein Mann und eine Frau waren vor dem Garten des Ministeriums vorgefahren und hatten in aller Ruhe aus ihren Maschinenpistolen auf das Gebäude geschossen.
Im Büro des Ministers zählte man acht Einschüsse, darunter einen im Sessel Galets.
Der Minister hatte sein Arbeitszimmer zu seinem Glück wenige Minuten zuvor verlassen.
Wie üblich fand die Polizei am Trottoir einige Flugzettel, auf denen die OAD gegen die französische Einmischung in Afrika protestierte und aufrief, zu den Waffen gegen die Sklavenhalter zu greifen.
Die Nachforschungen der Sicherheitsbehörden führten dann letzten Freitag zu der breiten Verhaftungswelle in Paris.
Dabei wurden neben 604 Kilogramm Dynamit, drei Maschinenpistolen, 15 Revolvern und Pistolen auch an die 1000 unbenützte italienische Personalausweise sichergestellt.
Die gleichen Dokumente, allerdings ausgefüllt, waren bei denen in der Nähe von Trullo verhafteten Italienern gefunden worden.
Aus diesem Detail leiten die Anti-Terror-Fahnder die engen Verbindungen zwischen der jungen französischen und der erfahrenen italienischen Terrorszene ab.
Während man die Identität der fünf Italiener kennt, will sich die Polizei in Paris jedoch über Namen und Herkunft der 18 Verhafteten mutmaßlichen Terroristen entschweigen.
Es sollen sich unter ihnen acht Frauen befinden und die OAD-Mitglieder sollen sowohl französische als auch italienische und spanische Namen haben.
Die Untersuchungshaft wurde inzwischen bis Donnerstag verlängert und das Dossier dem Staatssicherheitsgericht einem seit dem Algerienkrieg bestehenden Sondergerichtshof übergeben.
Die französischen Behörden haben nach dem erfolgreichen Schlag vom Freitag gegen die internationale Terrorszene jedoch gemischte Gefühle.
Denn nach diesem ersten Erfolg müssen nun noch schärfere Gegenreaktionen befürchtet werden.
Bereits gestern explodierte vor dem Polizeihauptquartier in Toulouse, nicht zu verwechseln mit Toulon, eine Bombe, die ein breites Loch in das Gebäude riss.
Gezeichnet war dieser Anschlag wieder mit den drei Anfangsbuchstaben O-A-D.
Damit sollte anscheinend bewiesen werden, dass die französischen Terroristen noch nicht am Ende, sondern erst am Anfang ihres unheilvollen Wirkens stehen.
Das Geständnis des Überfalls in Nordfrankreich durch die fünf Italiener wäre ein weiterer Risikofaktor.
Denn bevor man sie an Italien ausliefern könnte, müssten sie vor einem französischen Gericht für diese Tat verurteilt werden und diese Strafe in Frankreich absitzen.
Es sei denn, man findet aus Staatsräson einen Weg auf den Prozess zu verzichten.
Thomas Fuhrmann, war das aus Paris.
Es war vor einer halben Minute 12.30 Uhr, halb eins.
Wir haben nicht ganz mehr eine halbe Stunde, Sie zu informieren.
So Sie Zeit haben, uns dabei zuzuhören, erfahren Sie Näheres über die neuen ÖVP-Vorschläge zur sozialen Lage der Bauern, über die Kommentare in den heutigen österreichischen Zeitungen, über die Hausmachtbestrebungen des rumänischen Staats- und Parteichefs Giosesco und Sie hören auch einen kurzen Nachruf auf Mantovani, der gestern gestorben ist.
Zunächst aber noch ein wichtiges Wirtschaftsthema.
Spekulanten hat in den vergangenen Tagen das große Grauen erfasst.
Wer sich noch vor einigen Monaten im Vertrauen auf weitere Preiserhöhungen bei Gold, Silber und Kupfer eingekauft hat, kann jetzt auf Verluste von 50 bis 80 Prozent zurückblicken.
Und während es ziemlich lange gedauert hat, bis Gold oder Silber die Höchstpositionen erklommen haben, ging der Abstieg innerhalb weniger Wochen vor sich.
Die Ursachen der Zusammenbrüche der Spekulation analysiert Helmut Gezander.
Der weltgrößte Silberspekulant ist eine Finanzgruppe rund um den 53-jährigen texanischen Ölmillionär Nelson Bunker Hunt.
Nach Branchenschätzung hat Nelson Hunt gemeinsam mit seinem Bruder Herbert allein am vergangenen Donnerstag umgerechnet rund 20 Milliarden Schillingverlust durch den scharfen Fall der Silberpreise erlitten.
Das sind Größenordnungen, die beispielsweise den Baukosten von 200 Autobahnkilometern entsprechen oder dem Bau von 8 Donaukraftwerken, aber andererseits das Finanzimperium der Ölmilliardäre noch nicht zusammenbrechen lassen.
So besitzt Hand etwa ein Drittel der Weltjahresförderung an Silber.
Und die gigantischen Verluste bestehen für die Hand bis jetzt nur auf dem Papier, denn Hand begann schon in den frühen 70er Jahren zu noch sehr billigen Preisen Silber einzukaufen.
Damals kostete die Unze zu 31 Gramm noch unter 3 Dollar, ein Kilo Silber also etwa 2000 Schilling.
Der Spitzenpreis von über 50 Dollar je Unze wurde im Jänner erreicht, vorige Woche ist der Preis auf rund 10 Dollar gefallen.
Diese Silberpreissprünge zeigen sich auch an den österreichischen Silbermünzen.
Der alte 25 war bis zu 190 Schilling wert, jetzt notiert er knapp unter 40 Schilling.
Was löst denn nun den Zusammenbruch der Silberpreise aus?
Wie schon gesagt, sind die Hunt-Brüder Nelson und Herbert gemeinsam mit arabischen Teilhabern wie dem saudischen Prinzen Faisal Al Saud, Mahmoud Foustok, Sheikh Mohammed Al Amoudi oder dem schwerreichen Brasilianer Nayin Nahas seit knapp zehn Jahren im Silbergeschäft und haben in der Zwischenzeit Bestände von etwa 70 Tonnen aufgekauft.
Zusätzlich wurden noch Kaufverträge über einige Zigtonnen an den Terminbörsen abgeschlossen, dazu kam noch die Spekulationswelle im Gefolge der weltweit anziehenden Inflation.
All das zusammen ließ Silber knapp werden und der Preis für das Edelmetall stieg von 9 Dollar je Unze im vorigen August auf die erwähnten 50 Dollar im heurigen Jänner.
Bei diesem Silberpreis wurde vor allem von privater Seite nahezu alles eingeschmolzen, was nur irgendwie entbehrlich schien.
So meldeten die Scheideanstalten eine Vervielfachung der Umsätze, Zählkarten wurden ausgegeben, um den Kundenandrang Herr zu werden.
Als Folge des sprunghaft vergrößerten Angebots und der abflauernden Spekulationshistorie gaben die Preise für Silber bis auf etwa 25 Dollar ihr Umseh am Beginn der vorigen Woche nach.
Damit kamen aber vor allem die Terminkäufer in die Klemme, die ja nur eine Einzahlung von einigen Promille des tatsächlichen Silberwerts an der Börse leisten.
Mit dem in Österreich verbotenen Terminhandel sind daher nur kurzer Zeit gewaltige Kursgewinne, aber auch Verluste möglich, weil sich ja eine einprozentige Preiserhöhung im Verhältnis auf die tatsächliche Einzahlung bereits in einer Verzehnfachung des Gewinns oder aber auch dem zehnfachen Verlust des genannten Einschusses auswirkt.
Die Maklerfirmen, über die solche Termingeschäfte vor allem in den USA abgewickelt werden, verlangen daher bei sinkenden Kursen Nachzahlungen.
Und hier ist die Handgruppe vergangene Woche in Bedrängnis geraten.
Das amerikanische Maklerhaus Bacher Helsis Stuart Shields forderte Nachzahlungen für Silberterminkäufe in der Größenordnung von umgerechnet etwa zweieinhalb Milliarden Schilling.
Tatsächlich konnten die Hands von den geforderten 200 Millionen Dollar nur die Hälfte auftreiben.
Die restlichen 100 Millionen blieben sie schuldig.
Um nicht selbst in die Verlustzone zu geraten, musste nun die Maklerfirma bei ihr deponierte Silber aus Handbeständen verkaufen, aber auch zur Sicherheit für Kredite hinterlegte Aktienpakete wurden auf den Markt geworfen.
Am Mittwochabend machten die ersten dementsprechenden Gerüchte die Runde unter den Spekulanten und jeder versuchte am Donnerstag noch zu guten Preisen sowohl Silber als auch Aktien loszuwerden.
Der Verkaufsrausch ließ die Silberpreise allein am Donnerstag um ein Drittel auf knapp 10 Dollar je Unze fallen.
Daneben musste auch die New Yorker Börse einen Kurseinbruch von 760 Punkten im Durchschnitt aller Aktienwerte auf 730 Punkte hinnehmen.
Seither haben sich aber die Kurse wieder leicht erholt, Silber notiert jetzt zwischen 13 und 15 Dollar je Unze.
Relativ unbeeinflusst von diesem Trubel blieb das Gold, das zwar noch immer weit unter den einstigen Jännerhöchstwerten notiert, aber die jetzige Spekulationswelle ohne größere Abschläge überstand.
Die Hans wollen aus dem finanziellen Schlamassel herauskommen, indem sie eine internationale Anleihe in der Größenordnung von umgerechnet etwa 50 Milliarden Schilling auflegen.
Diese Anleihe soll durch die Silberbestände der Gruppe gedeckt werden.
Ob dieser Plan aufgehen wird, ist allerdings fraglich, da bei 15% Zinsen für Dollaranleihen vielfach die Frage gestellt wird, ob die Mittel der Handgruppe für diese enormen Zahlungen ausreichen können.
Verlierer bei der großen Silberspekulation sind aber höchstwahrscheinlich nicht die Ölmilliardäre und die saudischen Prinzen, die sich ja offensichtlich noch zu sehr billigen Preisen eingedeckt haben und jetzt halt nicht ganz so reich sind wie noch vor einer Woche, sondern die zahllosen kleinen Spekulanten, die noch im Herbst des vergangenen Jahres bei den damals stark steigenden Preisen gekauft haben und jetzt auf ihrem teuren Silber sitzen.
Aus ist's also zunächst mit der Spekulation bei Silber und ein wenig auch bei Gold.
Helmut Gletsander hat die Grenzen aufgezeigt.
Und jetzt zur Innenpolitik.
Das bereits zur ständigen Einführung gewordene montägliche Pressegespräch der ÖVP, es war heute Fragen der Agrarpolitik gewidmet.
Unter dem Titel Die Einkommenssituation in der Landwirtschaft stellten der Direktor des ÖVP Bauernbundes Strasser und der neue Agrarlandesrat in der niederösterreichischen Landesregierung Pröll ein agrarpolitisches Forderungsprogramm ihrer Partei vor.
Dazu meldet sich aus der ÖVP-Zentrale Erich Aichinger.
Das letzte Gewitter an der ländlichen Front hat sich noch nicht richtig verzogen und schon zieht ein neues Unwetter auf.
Zuletzt ging es um die Tatsache, dass aufgrund komplizierter Berechnungsmodalitäten einige tausend Bauernpensionisten ab Jänner 1980 weniger Pension erhielten als im Vorjahr.
Die ÖVP attackierte zu diesem Sachverhalt in einer dringlichen Anfrage im Parlament und unterschrieb in der Zwischenzeit gemeinsam mit den Sozialisten und Freiheitlichen einen Initiativantrag, mit dem dieses soziale Unrecht beseitigt worden ist.
unter Hinweis darauf, dass im ländlichen Raum noch immer 13 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben, trat heute der Direktor des ÖVP Bauernbundes Strasser mit einem Bündel zum Teil alter sozialer Forderungen an, mit deren Erfüllung er das Schicksal der Verhandlungen über die künftige Marktordnung verbannt.
Für die Verfassungsbestimmungen in der Marktordnung brauchen die Sozialisten ja die Stimmen der ÖVP.
Strasser?
Ich darf Ihnen versichern,
dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen werden, um die notwendigen Fortschritte zu erzielen und nicht nur auf parlamentarischen Ebene.
Selbstverständlich sind diese notwendig, haben die eine ungeheure Bedeutung.
Wir haben auch immer wieder den Beweis erbringen können, dass durch parlamentarische Initiativen Fortschritte erzielt werden konnten, beziehungsweise Ungerechtigkeiten beseitigt werden konnten, siehe Rentenklau,
der leider Gottes eingetreten ist, aber darüber hinaus werden wir noch selbstverständlich alle Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit ausschöpfen, um die Öffentlichkeit, die Bevölkerung zu sensibilisieren, weil es sicher nicht einsichtig ist, warum das Mutterschaftsgeld für die Bäuerinnen, um nur ein Beispiel herauszugreifen, noch immer nicht verwirklicht ist und sicher nicht einsichtig ist, warum
das soziale Unrecht in der Arbeitslosenversicherung gegenüber den Nebenerwerbsbauern nach wie vor besteht.
Und hier werden wir nicht lockerlassen, bis diese Fragen einer vernünftigen Lösung zugeführt sind.
auf mehrfaches Befragen, wie das alles gemeint sei, strasser, ich schließe nichts aus.
Zweiter Teil des Pressegespräches.
Erwin Pröll, 33 Jahre alt, seit drei Tagen Agrarlandesrat in Niederösterreich, präsentierte in seiner ersten Pressekonferenz Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit.
Er nannte unter anderem erstens den Versuchen des Bundes, Förderungsmittel für die Landwirtschaft im Effekt zu kürzen, wie sie sich etwa am Beispiel des Güterwegebaues zeigten, müsse ein Riegel vorgeschoben werden.
Zweitens, den Problemgebieten der Landwirtschaft, das seien die Bergbauern sowie die Grenzlandregionen, müsse besonderes Augenmerk zugewendet werden.
Drittens, das Image des ländlichen Raumes müsse generell angehoben werden.
Und viertens,
Die Einkommenssituation der bäuerlichen Betriebe müsse weiter verbessert werden.
Dabei notwendig, neue spezifische Produktionschancen in den Regionen herausarbeiten.
Weg von der Primitiv-Formel, immer weniger produzieren immer mehr.
Ich glaube, wir müssen hier umdenken.
Wir müssen hier zwei Wege gehen.
Auf der einen Seite den Weg, dass wir sagen, wir sollen stolz sein darauf, dass wir eine gut funktionierende Landwirtschaft haben, die in der Lage ist für den Export zu produzieren und wir sollen das auch dort nützen, wo wir in der Lage sind und wo wir Möglichkeiten haben.
Und es gibt genug Möglichkeiten, die Produktion auszuweiten.
Auf der zweiten Seite bitte,
Es geht nicht an den Bauern einfach Vorwürfe zu machen, dass sie in bestimmten Sparten zu viel produzieren und man auf der anderen Seite den Bauern nicht die Möglichkeit gibt, ihre Produktion auf alternative Produktion auszuweiten.
Ich denke jetzt zum Beispiel an das vielfach besprochene Ölsatenprojekt oder die Frage der Energieproduktion durch die Landwirtschaft.
Das wären, wenn Sie so wollen, zwei Sparten und zwei Bereiche, wo ich Ihnen sage, wenn wir diese
konkret in Angriff nehmen und das könnte man tun, dann hätten wir über die nächsten Jahre hinaus mit der Frage der Überproduktion weniger Sorgen.
So weit ein zusammenfassender Bericht und damit gebe ich wieder zurück zum Studie des Mittagsschanals.
Das also sind die neuen agrarpolitischen Vorschläge der ÖVP, es berichtete Erich Aichinger.
Es ist gleich 12.42 Uhr, Zeit für den im Mittagsschanal üblichen Blick in die Kommentarspalten der österreichischen Zeitungen.
Die Auswahl hat heute Hans Langsteiner getroffen.
Die Diskussion um die Kostenentwicklung beim Bau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses ist auch heute ein Hauptthema der Zeitungskommentare.
In der Neuen Kronenzeitung wirft Peter Gnahm den Politikern vor, den Dingen aus Desinteresse oder Ahnungslosigkeit ihren Lauf gelassen zu haben, und meint dann wörtlich,
Hemdsärmelige Kraftlackeln wie Karl Sekanina, der bei seinem Amtsantritt als Bautenminister und auch als Fußballpräsident seiner Umgebung pausenlos mit dem nassen Fetzen ins Gesicht gefahren ist, hätten eher das Zeug, in Wien einmal richtig aufzuräumen.
In der sozialistischen Arbeiterzeitung verteidigt Manfred Scheuch die grundsätzliche Konzeption des Wiener Großkrankenhauses.
Wer jetzt die Pavillonbauweise als letzten Schrei entdeckt, ignoriert nicht nur, dass das neue allgemeine Krankenhaus vor fast zwei Jahrzehnten geplant wurde.
Ihn kümmern auch nicht die vorhandenen Baugründe, ihn interessiert nicht die Verbindung von Krankenhaus und Wissenschaft im AKH und er denkt wohl mehr an die Besucher als an die Patienten selbst, denen mit hellen Zweibettzimmern, modernsten Geräten und einem möglichst raschen, von Wetterumbildern nicht beeinflussten Transport zur Behandlung oder Operation mehr gedient ist, als mit einem ebenerdigen Blick ins Grüne.
Mit einem anderen Thema als die Sozialistische Arbeiterzeitung befasst sich das neue Volksblatt der ÖVP.
Martin Stieglmeier geht dort auf eine gestern abgeschlossene Konferenz über europäische Mittelstandsprobleme ein und hält ein politisches Grundsatzplädoyer für die Bedeutung des Mittelstandes.
Für jede Verwaltung liegt der Fortschritt in der Vereinheitlichung der zentralen Lenkung, denn Bürokratie wirkt grundsätzlich von oben nach unten.
Eine solche Verwaltungswirtschaft muss sich daher auf stillem Wege in eine Zentralwirtschaft verwandeln, dem Ideal aller Marxisten, wenn es keine Gegensteuerung gibt.
Daher ist eine Politik für den Mittelstand so unendlich wichtig, so fad und lächerlich einem das Gerede vom Mittelstand auch werden mag.
Nur eine bewusste und gezielte Mittelstandspolitik kann den Westen davor retten, ohne kommunistische Revolution, sich in Staaten mit einer totalitären Zentralwirtschaft zu verwandeln.
Wieder ein anderes Thema als das neue Volksblatt der ÖVP behandelt schließlich die Presse.
Ein Kurzkommentar analysiert dort das am Wochenende bekannt gewordene Ergebnis einer Meinungsumfrage, wonach 10 Prozent aller Parteimitglieder angegeben hatten, ihr Parteibuch um eines persönlichen Vorteils willen zu besitzen.
Ein Viertel der Befragten hatte die Ansicht vertreten, die Teilnahme an Wahlen sei sinnlos.
Dazu schreibt die Presse, Dieses Zustandsbild des politischen Bewusstseins ausgerechnet zum 10.
Jahrestag des SPÖ-Sieges in Österreich macht nachdenklich.
Doch der gelernte Österreicher darf wenigstens eines als sicher annehmen, dass sich die meisten Politiker in ihrer Ruhe und Beschaulichkeit durch derlei Alarmsignale sicherlich nicht beeindrucken lassen werden.
Leider.
Mit diesem Auszug aus einem Kurzkommentar der Presse schloss die Inlandspresseschau.
In Rumänien, dessen eigenwillige außenpolitische Aktionen zwischen Ost und West immer wieder Schlagzeilen machen, hat Staats- und Parteichef Ceaușescu mehrere Mitglieder seiner Familie mit recht verantwortungsvollen Positionen betraut.
Seine Frau Elena Ceaușescu ist nun erster stellvertretender Ministerpräsident, der Bruder seiner Frau Staatssekretär im Maschinenbauministerium, der Sohn des Ehepaares Ceaușescu ist Parlamentsekretär.
Die Popularität der Familienmitglieder Ceaușescus ist nicht unumstritten.
Was hat den Staats- und Parteichef Rumäniens bewogen, diese Hausmachtambitionen dennoch offen erkennen zu lassen, fragten wir Gustav Kalupa.
Abgesichert und ausgebaut hat seine absolute Machtfülle der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceaușescu.
Nach seiner Wiederwahl zum Staatsoberhaupt für weitere vier Jahre durch die große Nationalversammlung Rumäniens bestätigte sie zum Wochenende auch die neue Ministerratsliste.
An der Spitze der 50-Minister erweiterten Regierung wurde der Wirtschaftssachmann Ili Verdets, ein Schwager Ceausescus, bestätigt.
Die Gattin des Staatsoberhauptes Elena Ceausescu, die auch im Politbüro der Partei ist, wurde zu einem der drei ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten berufen, während der 28-jährige Sohn Niko Ceausescu, der Vorsitzende des Kommunistischen Jugendverbandes ist, jetzt in die neu geschaffene Position eines Sekretärs der Großen Nationalversammlung Rumäniens aufrückt.
Unter den sechs neu berufenen Ministern ist der neue Verteidigungsminister Generaloberst Konstantin Oltanu als getreuerhautigen Ceausescus bekannt.
Sein Vorgänger, Generaloberst John Coman, wechselte vor kurzem in die Funktion eines Sekretärs des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Rumäniens.
Er löste den erst im November am 12.
Parteitag bestellten Dumitru Popa ab, der wohl die Konsequenzen für die Affäre Purvulescu zu tragen hatte.
Der alt-Stalinist Privilesku hatte als Delegierte eines Bucharester Wohnbezirkes am Parteitag für eine Sensation gesorgt, als der Parteichef Ceaușescu vor aller Öffentlichkeit des Despotismus und des Machtmissbrauchs bezichtigte.
Obwohl der 84-jährige Privilesku unterdessen als unzurechnungsfähig erklärt worden sein soll, haben sich Vermutungen über weitragende Auswirkungen dieser Affäre bestätigt.
Seither wurden auch die unbedeutendsten Funktionäre in Partei und Staat bis ins letzte Dorf in den Karpaten genauestens durchleuchtet,
und auf ihre Zuverlässigkeit überprüft.
Gelegenheit hiezu bot in der Partei der Umtausch der Parteibücher und im Staatsgefüge der Gemeinde- und Parlamentswahlen.
Ob zwar erstmals im kommunistischen Rumänien zwei oder auch mehrere Kandidaten für Gemeinde- oder Kreisfunktionen kandidierten, galt für alle als wesentlichstes Kriterium ihrer Ergebenheit zum Corso Ceaușescus.
Für abweichende Meinungen hatte schließlich noch kein rumänischer Parteischer Verständnis aufgebracht,
Und Ceausescu dürfte sich bei der gegenwärtigen Situation noch nicht einmal Nachsicht gegenüber Elementen leisten können, wie etwa dem Altstalinisten Pervulescu.
Eine Fraktionsbildung, die über die Ostgrenzen Rumäniens liebäugelt, ist der Albtraum der nationalkommunistischen Ceausescu-Anhänger.
Die wiederholten Warnungen Ceausescus vor aus dem Ausland gesteuerten Elementen dürften also kaum zufällig gewesen sein.
Jedenfalls hat Staats- und Parteichef Ceaușescu die allgemeinen Wahlen zum Anlass genommen, die Parlamentssitze in der Großnationalversammlung und insbesondere Minister Foteus nur verlässlichen Anhängen zu sichern.
Die erste Handlung der neuen Regierung war deshalb auch ein treuer Bekenntnis zum außen- und innenpolitischen Kurs der Partei- und Staatsführung und ein Appell der Großnationalversammlung Rumäniens an die Unterzeichner der Schlussakte der Konferenz für europäische Sicherheit und Zusammenarbeit von Helsinki,
die geplante Nachfolgekonferenz in Madrid in jedem Fall zu sichern.
Rumäniens Staats- und Parteichef Ceausescu mit Hausmacht-Ambitionen.
Wir hörten einen Direktbericht von Gustav Kalupa.
Der gewaltsame Tod der aus Österreich stammenden Tierschriftstellerin Joy Adamson, die durch ihre Bücher über die Löwin Elsa weltbekannt geworden ist, wird ab heute fünf Tage lang vor einem Richter in der Kleinstadt Nieri in Kenia aufgerollt.
Der 23-jährige Paul Nakwaro-Ekai wird vom Staatsanwalt beschuldigt, Joe Adamson am 3.
Jänner dieses Jahres in ihrem Zeltlager im Meru-Nationalpark ermordet zu haben.
35 Zeugen sollen aufgerufen werden.
Peter Laudan meldet sich dazu aus Nairobi.
Die bisher bekannt gewordenen Fakten sind dürftig.
Ein 23 Jahre alter Angehöriger des nordkenianischen Turkana-Stammes
erschien am 7.
März dieses Jahres vor dem Gericht in Njeri am Mount Kenya und wurde des Mordes an Joy Adamson angeklagt.
Er habe, so die Anklageschrift, am 3.
Januar im Shaba-Camp Isiolo-Distrikt die berühmte Tierforscherin erstochen.
Der Prozess gegen Paul Nagware-Ekai, so der Name des Angeklagten aus dem Dorf Bulapesa nahe dem Meru-Tierreservat, soll beginnen und es sollten etwa 25 Zeugen aufgerufen werden.
Was, so fragt sich der Beobachter, ist eigentlich so Besonderes an diesem Prozess?
Eine knapp 70-jährige Frau, weltbekannt durch ihre Bücher und Filme über wilde Tiere, insbesondere die Löwin Elsa, die Gepardin Pippa und demnächst auf dem Markt eine Leopardin, mit der sie die letzten Monate ihres Lebens im afrikanischen Busch verbrachte.
Eine solche Frau ist von einem, wie es vielen scheint, wilden Stammesangehörigen umgebracht worden.
Ein sinnloser Mord, typisch für Afrika, den sogenannten Schwarzen Kontinent, aber nicht außergewöhnlich im Zusammenhang unzivilisierter Gesellschaften.
Doch dieses Klischee Bild ist grundfalsch.
Von Anfang an gab es eine Menge Mystifizierung Versuche, was den Tod Joy Adams betrifft.
Und es steht zu fürchten, dass die Anklage gegen einen jungen Hirten Nomaden nur ein weiterer ist.
Erst hieß es, die Tierforscherin sei von einem Löwen zerrissen worden.
Absolut unglaubwürdig angesichts ihrer reichen Erfahrungen beim Zähmen gerade dieser Raubkatzen, denen sie ja ihre Berühmtheit verdankte.
Dann wurde sie in Kenia zu einer Art nationaler Persönlichkeit erklärt, was die Recherchen in diesem Lande nur begrenzter Pressefreiheit nicht eben erleichterte.
Frühere Freunde und Bekannte wurden plötzlich sprachlos und verweigerten jede Äußerung, sowohl über den Mord als auch über die Person des Opfers.
Und schließlich wird ein junger Mann angeklagt, dessen tribalistische Herkunft ebenso wenig wie sein Habitus, seine Erziehung und seine Fähigkeiten dazu angetan sind, kaltblütig eine Europäerin zu ermorden, ihren Land Rover wegzufahren und die Batterie aus dem Auto zu entfernen, damit es nicht zur Verfolgung des Täters genutzt werden könne.
Ob sich diese Anklage aufrechterhalten lässt, wird der Prozessverlauf zeigen.
Aber im Mittelpunkt seriöser Überlegungen von Kennern der Szene steht
die zumindest in gleichen Teilen zerdienstvoller wie schillernde Persönlichkeit der Joy Adamson.
Sie, die aus dem Meerischen stammende Friederike Gessner, hatte sich im Laufe ihres bewegten Koloniallebens keineswegs nur Freunde geschaffen.
Mit ihr, so hieß es hier in Nairobi, war genauso schwer zurechtzukommen wie mit den Wildkatzen, die sie zähmte.
Aus einer reichen Fabrikantenfamilie kommend, hatte sie früh Befehlen gelernt und gehorsam erwartet.
Eine Haltung, die im nachkolonialen Afrika nicht eben populär ist.
Von wüsten Streitszenen mit untergebenen und früheren Freunden wird gesprochen, vom endgültigen Zerwürfnis mit ihrem Mann.
Das alles könnte unerwähnt bleiben angesichts des scheußlichen Mordes an dieser Frau, wenn es nicht eben diesen Mord provoziert haben könnte.
Das Gericht wird es bei der Wahrheitsfindung nicht leicht haben.
Das war ein Beitrag von Peter Laudan.
Es ist in siebeneinhalb Minuten 13 Uhr nun zum angekündigten Kulturbeitrag.
Annunzio Paolo Mantovani, der populäre und außergewöhnlich erfolgreiche Unterhaltungsmusiker, ist in der Nacht zum Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren gestorben.
In Venedig geboren und seit 1935 britischer Staatsbürger wurde Mantovani mit seinem Tipika-Orchester weltweit berühmt für seine sanften Melodien und Geigenklinge.
Melodien wie Charmaine, Wyoming, Lovely Lady und Moulin Rouge waren musikalische Hits.
Hören Sie näheres von Konrad Zobel.
Charmaine.
Mantovanis Version dieses Liedes machte ihn nicht nur populärer als die Autoren, sie katapultierte ihn an die internationale Spitze der Unterhaltungsmusik.
Bekannt war er schon Anfang der 30er Jahre mit seinem Tipica Orchestra geworden, aber erst mit der 40-Mann-Besetzung seines 1951 gegründeten New Orchestra gelang es diesen Perfektionisten des orchestralen Spiels, einen unverkennbaren Sound, einen einmaligen Klang zu entwickeln, der dann zahllose Nachahmer gefunden hat.
Das offene Geheimnis des Mantovani-Sounds sind die brillant üppigen Geigen, die selbst einfache Schlagermelodien in grandiose Klanggebäude verwandeln.
Unter diesem Markenzeichen segelte Mantovani in fast allen Musikbereichen auf Erfolgskurs.
Unter seinen mehr als 100 Millionen verkauften Schallplatten finden sich Arrangements von Operetten und Musical-Hits, Filmmelodien und Straußwalzern, Schlagern, Klassikhits, Folklore-Melodien, Evergreens jeder Richtung und nicht zuletzt eigene Kompositionen.
Und immer wieder ließen sich Millionen von den rauschenden Geigen in eine musikalische Heilewelt entführen.
Mantovani war der erste Musiker, der eine Million Schallplatten verkaufte.
Goldene Platten hatte er über ein Dutzend.
Was man gemeinhin Schnulze oder Kitsch nennt, wurde von Mantovani durch sein Gefühl für Klangschattierungen und Nuancen veredelt und romantisiert.
Sein Publikum liebt das schwelgerische Träumen, die Freizeitsehnsucht und die besinnliche Sinnlichkeit.
Es lässt sich gerne von Mantovani verzaubern.
Nicht umsonst tragen seine Plattenalben Titel wie »Zauberwelt der Geigen«, »Ein Klang verzaubert Millionen«, »Verzauberter Klang«.
Ja, er selbst wurde »Mr.
Magic« genannt.
Wie dieser geniale Schaumschläger der Musik seine leicht verdauliche Kost jahrzehntelang warm halten konnte, indem er die Grundformel seines Erfolgs, gefühlvolle Melodie plus orchestrale Brillanz, in immer neuen Varianten abwandelte, das verdient allerdings Bewunderung.
Annunzio Paolo Mantovani ist gestorben.
Seine Melodien und seine Art Musik zu machen werden sicherlich noch eine Zeit lang leben.
Zurück zum politischen Alltag.
Wir schließen das Mittagschanal wie üblich mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse in den Nachrichten.
Österreich.
In einer Pressekonferenz in Wien verlangte ÖVP-Bauernbunddirektor Strasser eine soziale Besserstellung der Landwirte mit dem Hinweis, etwa 13 Prozent der Menschen im bäuerlichen Bereich lebten unter der Armutsgrenze.
Strasser kritisierte die Pensionskürzungen bei den Mindestpensionen für Bauern, urgierte ein Mutterschaftsgeld für die Bäuerinnen und bemängelte, dass Nebenerwerbsbauern weiterhin von der Arbeitslosenversicherung ausgeschlossen seien.
Die Arbeiterkammer wies darauf hin, im Zusammenhang mit der Umstellung auf die Sommerzeit in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag könne es zu arbeitsrechtlichen Streitfragen kommen, weil Schichtarbeiter in dieser Nacht um eine Stunde kürzer arbeiten.
Nach Ansicht der Kammer sei eine geringere Entlohnung aber weder aus rechtlichen noch aus sozialpolitischen Gründen zulässig.
Die Sozialistische Jugend tritt in einer bundesweiten Aktion für die Abschaffung der Matura ein.
Die Organisation weist unter anderem darauf hin, dass jährlich etwa 25.000 Schülerinnen und Schüler unter dem Druck der Reifeprüfung an höheren Schulen stünden.
Iran.
Außenminister Ghobzadeh erklärte in einem Zeitungsinterview, er rechne mit einer Freilassung der in der amerikanischen Botschaft in Teheran festgehaltenen Geiseln bis Ende Mai.
Der international anerkannte Völkerrechtsexperte und frühere irische Außenminister McBride hat die Bildung eines internationalen Tribunals unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen zur Untersuchung möglicher Schadverbrechen vorgeschlagen.
El Salvador.
Während der Beisetzung des in der vergangenen Woche ermordeten Erzbischofs Romero ist es zu einem Blutbad gekommen.
Vor der Kathedrale in San Salvador sind gestern 40 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden.
Kuwait.
Das Scheichtum will ab 1.
April an die Mineralölkonzerne British Petroleum, Gulf Oil und Royal Dutch Shell um ein Drittel weniger als die bisherige Menge Rohöl liefern.
Kanada.
Das nationale Olympische Komitee des Landes hat entschieden, an den Olympischen Sommerspielen in Moskau teilzunehmen.
In der Begründung heißt es, es sei unverantwortbar, die derzeit gespannte internationale Lage auf den Rücken der Sportler auszutragen.
USA.
Im Krankenhaus von Tuxon im Bundesstaat Arizona ist heute der vierfache Sieger der Olympischen Spiele 1936 in Berlin Jesse Owens im Alter von 66 Jahren gestorben.
Owens hatte die Goldmedaille im 100- und 200-Meter-Lauf, im Weitsprung und in der 4x100-Meter-Staffel gewonnen.
Österreich.
Bei der Kontrolle des Handgepäcks wurden auf dem Flughafen Schwächert zwei nigerianische Studenten, die auf dem Weg von Lagos nach Paris waren, vier Kilo Marihuana entdeckt.
Die beiden Nigerianer wurden verhaftet.
Der Schwarzmarktwert des Rauschgiftes dürfte etwa 250.000 Schilling betragen.
Das waren wieder mal 60 Minuten Mittagsinformation.
Der aktuelle Dienst bringt zu jeder vollen Stunde Nachrichten.
Das nächste Journal beginnt um 18 Uhr.
Und für Redaktion und Technik sagt Ihnen Adolf Poindl.