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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsschonal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das was wir Ihnen in der kommenden einen Stunde an Beitragsthemen anzubieten haben, wir informieren Sie aus dem Inland über eine heute veröffentlichte umfangreiche Studie über die Umweltschutzsituation in Österreich.
Kernaussage der Studie, Österreich hat eine noch relativ intakte Umwelt, die Lage wird aber auch hier problematischer.
Der Benzinpreiskompromiss bis 15.
September unveränderte Benzinpreise, ab diesem Zeitpunkt dann bis Ende Jänner probeweise Freigabe des Benzinpreises.
Dieses Thema hat natürlich heute besonderen Niederschlag in den Zeitungen gefunden.
Wir zitieren dazu aus Pressekommentaren.
Am Rande dieses Themas, dieser Debatte, geht auch die Diskussion über die Erzeugung von Biosprit weiter.
Wir fassen für Sie das Pro und Contra um den Biosprit und um die Ersetzung des äußerst schädlichen Bleis im Benzin zusammen.
Darüber hinaus ist ein Bericht über die Pressekonferenz der Steyr-Daimler-Buch-Unternehmungsführung geplant.
Ein Kernsatz vorweg, Steyr-Daimler-Buch wird Anteile an der Geländewagenproduktion von Mercedes-Benz erwerben.
Die vorgesehenen Auslandsberichte, Parteikongress der spanischen Kommunisten unter den Vorzeichen heftiger Flügelkämpfe zwischen Orthodoxen und Liberalen, Parteichef Carillos eurokommunistische Position weiter geschwächt.
Jugoslawien – scharfe Kritik der jugoslawischen Kommunisten an der Rolle der katholischen Kirche Kroatiens.
Ihr wird das Anheizen nationalistischer Umtriebe zur Last gelegt.
Großbritannien – Kritik an der Wirtschaftspolitik der Regierung Deutscher nimmt zu.
Heftige Debatte über ihr Programm zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise.
Aus dem Kulturbereich erwarten wir ein Gespräch mit Laurin Marcel, dem zukünftigen Direktor der Wiener Staatsoper.
Zunächst aber das Neueste aus aller Welt in Nachrichtenform.
Verantwortlicher Redakteur dafür heute Mittag ist Georg Schalk-Ruber und gelesen werden die Meldungen von Josef Wenzl-Chnatek.
Österreich.
Der Gesamtverbrauch an Mineralölprodukten ist im zweiten Quartal 1981 gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres um 8% zurückgegangen.
Dies berichtet heute die Erdölindustrie.
An Benzinern wurde demnach um etwa 2% weniger verbraucht.
Bei Superbenzin war der Rückgang stärker als bei Normalbenzin.
Auch Dieselkraftstoff wurde um etwa 3% weniger verbraucht.
Die Industriellenvereinigung spricht sich heute gegen eine zentralistische Festsetzung von Energiepreisen aus, wie sie nach der Darstellung der Industrie kürzlich erst wieder vom Wiener Bürgermeister Graz vorgeschlagen worden sei.
Die Industriellenvereinigung warnt vor dem Versuch, die Preise alter Formen von Energie bundesweit vereinheitlichen zu wollen.
Eine derartige Vorgangsweise würde nämlich jeden Überblick über die tatsächlichen Gestehungskosten verdecken, argumentiert die Industriellenvereinigung.
USA.
Die Ölproduktion der OPEC-Länder ist im Mai auf den tiefsten Stand seit elf Jahren gefallen.
Dies meldet das in New York erscheinende Nachrichtenblatt der Ölindustrie.
Wie es in dem entsprechenden Bericht heißt, sei durch die geringere Produktion zwar die Ölschwemme auf den Weltmärkten verkleinert worden, bis ins Jahr 1982 dürften aber die Käufer bei den Preisverhandlungen die Oberhand behalten.
Die amerikanischen Unternehmen mit Tochterfirmen in Europa werden nach Schätzungen des Handelsministeriums heuer etwa 25 Milliarden Dollar in die Länder Westeuropas investieren.
Verglichen mit 1980 bedeutet dies eine Steigerung um fast 11 Prozent.
Unter anderem planen die Erdölkonzerne Investitionen zur Suche und Förderung von Nordseeöl in Höhe von mehr als 5 Milliarden Dollar.
Die Studie des amerikanischen Handelsministeriums befasst sich auch mit der wirtschaftlichen Entwicklung in zahlreichen Ländern.
Unter anderem wird für Österreich, Italien, Großbritannien und für die Niederlande mit einer Stagnation oder mit einem Rückgang der Produktion gerechnet.
Österreich
Die Bundeskammer erklärt heute in einer Aussendung, dass generell gesehen die Stagnation der Industriekonjunktur andauere.
Abgesehen von positiven Tendenzen, die von der Auslandsnachfrage ausgehen, fehlten weiterhin entscheidende Impulse, die für die industrielle Konjunktur einen Auftrieb hätten bewirken können, meint die Bundeskammer.
Insbesondere sei die Inlandsnachfrage äußerst unbefriedigend gewesen.
Durch die weltweit hohen Zinsen verteuerten sich die Kosten für Fremdkapital, während die Betriebe andererseits durch Umsatzrückgänge und Preisverfall Gewinneinbußen verzeichneten.
Als Ertragsmindernd werden auch steigende Energie- und Rohstoffpreise angeführt.
Die Nationalbank hat bestimmte Arten von Kapitaltransaktionen mit Ausländern, die den Geld- und Kapitalzufluss aus dem Ausland nach Österreich betreffen, liberalisiert.
Der Erwerb von Liegenschaften in Österreich sowie der Kauf von Anteilsrechten an inländischen Unternehmungen gilt in der Zukunft als generell bewilligt.
Die Nationalbank teilte dazu interpretierend mit, die derzeitige Situation der Zahlungsbilanz lasse einen Zufluss von Devisen nach Österreich wünschenswert erscheinen.
Das Grundverkehrsrecht in den einzelnen Bundesländern wird durch die Neuregelung nicht betroffen.
Der Salzbürger Erzbischof Berg sagte zur Diskussion über eine mögliche Verlegung der sogenannten Donnerstag-Feiertage, kirchliche Feiertage seien nicht nur arbeitsfreie Tage, sondern in erster Linie religiöse Gedenktage.
Sie hätten ihren Ursprung in der Bibel und in alten christlichen Traditionen und seien eng mit dem Ablauf des Kirchenjahres verbunden.
Der Salzbürger Erzbischof ist Liturgiereferent der österreichischen Bischofskonferenz.
Ob die Einführung einer fünften Urlaubswoche sinnvoll und möglich sei oder nicht, sei eine Frage der politischen Auseinandersetzung und Willensbildung, meinte Erzbischof Berg.
Nicht einsichtig sei es jedoch, in diesem Zusammenhang eine Verlegung der zwei Donnerstag-Feiertage zur Diskussion zu stellen.
Nahe Ostern.
Die Waffenruhe im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern im israelisch-libanesischen Grenzgebiet ist zwar brüchig, scheint aber im Großen und Ganzen weiterhin zu halten.
Allerdings haben nach Angaben des israelischen Oberkommandos die Palästinenser heute die Feuerpause wieder gebrochen.
Demnach sollen die Palästinenser neuerlich das Gebiet der von Israel unterstützten christlichen Milizen im Südlibanon mit Raketen beschossen haben.
Alle Gruppen der palästinensischen Befreiungsorganisation PLO haben sich gestern verpflichtet, gemäß den Weisungen von PLO-Chef Arafat, die Waffenruhe mit Israel zu respektieren.
USA Nach den Worten von Verteidigungsminister Weinberger muss vor einer Auslieferung der von den USA zurückgehaltenen 10 F-16-Kampfflugzeuge an Israel ein dauerhafter Waffenstillstand im Nahen Osten gefunden werden.
Der Sprecher des Außenministeriums, Fischer, kündigte zuletzt eine Entscheidung über die Auslieferung der Maschinen für die nächsten zwei Wochen an.
Polen.
Vertreter der Regierung und des Gewerkschaftsverbandes Solidarität haben sich grundsätzlich über die am 1.
August in Kraft tretende Fleischrationierung geeinigt.
Die Bevölkerung wird im August statt bisher 3,7 nur noch drei Kilogramm Fleisch pro Person erhalten.
Der Ortsverband Częstochowa der Solidarität hat allerdings trotz der Einigung für morgen zu einem vierstündigen Warnstreik aufgerufen.
Landwirtschaftsminister Wojtecki hat in einer Fernsehrede die geplanten Lebensmittelkürzungen als unvermeidlich bezeichnet.
Eine leichte Besserung der Versorgungslage ist nach den Worten des Ministers erst Ende des Jahres zu erwarten.
Spanien, Sowjetunion.
Moskau hat die spanische Kommunistische Partei zum heute beginnenden Parteitag ermahnt, die richtige politische Linie zu verfolgen.
In einem Grußtelegramm der KPDSU heißt es, die geschichtliche Erfahrung zeige, wie wichtig eine starke marxistisch-leninistische Partei mit der richtigen ideologischen Ausrichtung für eine demokratische Veränderung sei.
Bei dem Parteikongress werden vor allem Richtungskämpfe zwischen der euro-kommunistischen Gruppe und Parteichef Carillo und einer Moskau-treuen Linie erwartet.
USA
Präsident Reagan hat in einer Fernsehrede die Bevölkerung zur Unterstützung für sein Steuerkürzungsprogramm aufgerufen.
Das Programm Reagans sieht eine 25-prozentige Steuersenkung verteilt auf drei Jahre vor.
Morgen werden Senat und Repräsentantenhaus über das Wirtschaftsprogramm des Präsidenten abstimmen.
Während es im Repräsentantenhaus eine starke Front gegen die Steuerkürzungspläne Reagans gibt, dürfte der Präsident im Senat unterstützt werden.
Großbritannien
Premierministerin Thatcher hat vor dem Unterhaus ein Sofortprogramm gegen die Arbeitslosigkeit bekannt gegeben.
Demnach soll vor allem den Jugendlichen unter den 2,8 Millionen Beschäftigungslosen in England geholfen werden.
Der Plan sieht vor, Firmen, die Schulabgänge einstellen, pro Woche mehr als 450 Schilling zu zahlen.
Außerdem soll Geld für eine weitere Schulausbildung zur Verfügung gestellt werden.
Die Kosten für das Programm gegen die Arbeitslosigkeit werden mit umgerechnet 6,8 bis 8,4 Milliarden Schilling angegeben.
In Liverpool ist es in der heutigen Nacht neuerlich zu Jugendkrawallen gekommen.
In einem von Farbigen bewohnten Stadtteil lieferten weiße und schwarze Jugendliche der Polizei Straßenschlachten.
Jugoslawien.
In der vorwiegend von Albanern bewohnten Provinz Kosovo ist es nach vier Monaten relativer Ruhe wieder zu Zusammenstößen gekommen.
Bei den Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften wurden zwei Personen verletzt.
Die Demonstranten forderten den Status einer jugoslawischen Teilrepublik für das Kosovo, einige verlangten den Anschluss an Albanien.
Mexiko.
Beim Absturz eines Verkehrsflugzeuges auf dem Flughafen von Chihuahua sind nach jüngsten Meldungen 50 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 10 verletzt worden.
Die Maschine vom Typ DC-9 war während eines schweren Gewitters beim Landeanflug auf die Piste gestürzt und in Flammen aufgegangen.
Die Überlebenden konnten aus dem vorderen Teil des Flugzeuges geborgen werden, bevor der Brand ausbrach.
Österreich.
Der ORF-Kulturredakteur Dr. Volkmar Parschalk hat dem vom Kuratorium des Fonds der Landeshauptstadt Salzburg zur Förderung von Kunstwissenschaft und Literatur gestifteten Kritikpreis erhalten.
Der Preis ging für die Rezension der vorjährigen Konzertanten-Festspielaufführung der Oper Karl V. an Dr. Parschalk.
Die Kritik war am 15.
August 1980 im Mittagsschornal zu hören.
Überreicht wird der Preis am 3.
August.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Österreich befindet sich nach wie vor im Bereich einer nordwestlichen Strömung.
Es tritt allerdings allmählich Wetterberuhigung ein.
Die Wetteraussichten bis morgen früh im Süden Österreichs zum Teil heiter.
Sonst im Bergland eher reichliche Bewölkung und in den Nordstaulagen noch etwas Regen.
Im Flachland lokale Auflockerungen.
Winde aus West bis Nordwest, Nachmittagstemperaturen 16 bis 23 Grad, Frühtemperaturen morgen zwischen 9 und 13 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Im Süden sonnig, sonst wechselnd wolkig.
Winde aus West bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 18 bis 24 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 16 Grad, Nordwestwind 20 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 17 Grad, Nordwestwind 25 km pro Stunde.
Linz stark bewölkt 15 Grad, Nordwest 25, Salzburg bedeckt 15 Grad, Nordwest 15, Innsbruck wolkig 14 Grad, Ostwind 5 Kilometer in der Stunde, Bregenz heiter 15 Grad, Südwind 3 Kilometer in der Stunde, Graz stark bewölkt
12 Uhr und 13 Minuten ist es nun.
Gleich zum Thema Umweltschutz im Mittagsjournal.
Gesundheitsminister Steirer hat nämlich heute einen Bericht über den derzeitigen Zustand des Umweltschutzes in Österreich vorgelegt.
Der Bericht wurde vom Bundesinstitut für Gesundheitswesen in fast zweijähriger Arbeit zusammengestellt und behandelt die Bereiche Luft, Lärm, Abfall, Wasser, Boden und Vegetation und ihren derzeitigen Zustand.
Aufgrund dieses Umweltberichtes will Minister Steirer in Zukunft seine Aktivitäten in Sachen Umweltschutz gezielt forcieren.
Hören Sie näheres dazu von Markus Sommersacher.
Dr. Kurt Steirer, Bundesminister für Gesundheit und Umweltschutz, sieht sich als Anwalt von etwas, das sich nicht verteidigen kann.
Als Anwalt einer gesunden Umwelt als Lebensvoraussetzung des Menschen.
In diesem Sinn versteht sich Steirer auch als Verfechter der bedeutendsten Form der Vorsorgemedizin, da sich ja der einzelne Staatsbürger vor den auf ihn einwirkenden Schädigungen aus der Umwelt nicht oder nur sehr mangelhaft schützen kann.
Etwa gegen die Vergiftung durch Schwermetalle in der Luft,
gegen die Vergiftung des Bodens durch Pflanzenschutz und Insektenvertilgungsmittel oder gegen die Vergiftung des Wassers durch schwer abbaubare Waschmittel und Abwässer aus Fabriken.
STEIRA will den Kampf gegen diese Umweltbeeinträchtigungen aufnehmen, gibt sich allerdings keinen Illusionen über entgegengesetzte Interessen hin.
Wir haben viele Ansätze im Umweltschutz, aber diese Ansätze werden heute oft mit wirtschaftlichen Argumenten niedergewalzt.
Und gerade diese wirtschaftlichen Argumente sind oftmals falsch.
Umweltschutz gefährdet auf gar keinen Fall Arbeitsplätze, sondern es ist nachgewiesen, dass in den Jahren seit 1973 circa 25.000 Arbeitsplätze pro Jahr neu zuwachsen durch Maßnahmen des Umweltschutzes.
Für Steirer ist der Umweltschutz eine langfristige Ökonomie, die zwar zu Beginn sehr wohl etwas kostet, sich aber langfristig rentiert.
Ich glaube, dass das Produkt Umweltschutz, gesunde Ökologie, in Zukunft so selten werden wird,
dass wir in Österreich froh sein können, dass wir noch relativ intakte Umweltsituationen haben.
Denn ich bin überzeugt, dass der Fremdenverkehr in Österreich nicht davon leben wird, dass wir betonierte Stauseen zeigen, zubetonierte Alpentäler.
Die letzten Gletscherbäche zum Beispiel des Nationalparks Hohe Tauern sollen ja zubetoniert werden.
Ich bin dafür, dass als Umweltschutzminister zumindest ein Bach, zum Beispiel der Umbau Wasserfall, erhalten bleibt in seiner ursprünglichen Tätigkeit.
Nicht diese Vorhaben werden in Zukunft in der Fremdenverkehrsindustrie zielführend sein, sondern ich bin überzeugt, dass eine intakte, gesunde Umwelt der Anreiz sein wird, Fremdenverkehr in Österreich zu heben und dass eben Fremde nach Österreich kommen.
Es sei nur natürlich, dass es innerhalb der Wirtschaft, innerhalb der Regierung und auch im ÖGB nicht immer gleichlaufende Interessen zu seinen eigenen Intentionen gebe, räumt Steinrein.
Aber er sieht seine Aufgabe darin, erzieherisch auf Ministerkollegen und Entscheidungsträger einzuwirken.
keinen gravierenden Gegensatz zum ÖGB, denn es gibt im ÖGB unerhört viele Kräfte, die sich heute für den Natur- und Umweltschutz in einer ganz großartigen Weise einsetzen.
Und ich sehe auch gar keinen Zwiespalt zwischen der Forderung nach Energiegewinnung und nach Wirtschaftswachstum, denn die ist legitim und die hat ja Österreich einen Wohlstand beschert, wie wir ihn vielleicht vor 20 oder 30 Jahren nicht einmal erträumt hätten.
Und es ist auch heute noch so, dass wir verschiedene Teile der Bevölkerung haben, die von diesem Wohlstand noch nicht profitieren können entsprechend aus was.
Wir wissen, dass es noch immer ein Problem der Armut gibt und müssen natürlich schauen, dass wir dieses Wirtschaftswachstum gewährleisten.
Nur glaube ich, und da bin ich überzeugt davon, dass ich meinen Freunden im ÖGB auch bereits hier diesen Denkprozess vermittelt habe, dass es nicht darum geht hier, nur Energie um jeden Preis zu gewinnen, sondern dass wir uns schon überlegen müssen, wie wir diese Energie gewinnen,
Soweit das Plädoyer des zuständigen Ministers für eine gesunde Umwelt.
Wie sieht nun diese Umwelt in Österreich derzeit aus?
In einem Satz gesagt, international gesehen relativ gut, aber es beginnt auch bei uns problematisch zu werden.
Zum Beispiel hat die Luftverschmutzung in Österreich in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen.
vor allem die Belastung mit Schwefeldioxid, wofür hauptsächlich der steigende Schwefelgehalt im Heizöl und die beginnende Umstellung auf Kohle verantwortlich sind.
Am Stephansplatz in Wien wurde zum Beispiel der empfohlene Grenzwert an Schwefeldioxid im Jänner nahezu an jedem Tag überschritten.
Daneben trägt auch noch der Verkehr, seien es zur Vergiftung der Luft bei, sowie der Kraftfahrzeugverkehr auch Hauptverursacher aller Lärmstörungen ist.
Die Studie des Bundesinstituts für Gesundheitswesen kommt zum Schluss, dass die in Österreich geltenden Geräuschgrenzwerte für Kraftfahrzeuge zwar im Wesentlichen den internationalen Regelungen entsprechen, aber nicht mehr dem Stand der Technik angemessen sind.
Als katastrophale Zahl bezeichnet Minister Steirer den Anfall von Hausmüll.
Er beträgt derzeit 1,6 Millionen Tonnen pro Jahr, was 209 Kilogramm pro Einwohner und Jahr entspricht.
Die Abfuhr und Beseitigung von industriellem und gewerblichem Abfall ist nach Ansicht der Umweltexperten in Gesetzgebung und Praxis in Österreich unzureichend gelöst.
Gebessert hat sich die Situation bei den Bemühungen zur Reinhaltung des Wassers, vor allem bei den Seen.
Problematischer ist sie bei der Belastung der Fließgewässer durch Abwässer der Industrie, vor allem der chemischen und Zellstoffindustrie.
Und die Experten warnen, dass auch in Österreich die Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser langsam problematisch zu werden beginnt.
Was die Bodendutzung betrifft, haben die Erhebungen des Gesundheitsministers ergeben, dass täglich 35 Hektar Boden durch Straßen-, Industrie-, Gewerbe- und Siedlungsbau verloren gehen.
Negative Einflüsse auf den Boden entstehen auch durch den Skipistenbau, unkontrollierte Ablagerungen und durch Schwefelablagerungen über das Regenwasser und den Staub.
Und der Verlust an Vegetation durch die Schaffung neuer Skipisten allein in Salzburg und Tirol betrug von 1970 bis 1975 etwa 800 Hektar.
Soweit also einige Auszüge aus der Umweltschutzsituation des Gesundheits- und Umweltschutzministers, dargestellt heute in einem Bericht.
Noch einmal seine Kernaussage.
Österreich besitzt noch eine relativ intakte Umwelt, aber in gewissen Bereichen beginnen auch bei uns die Alarmglocken zu läuten.
Markus Sommersacher hat die Ergebnisse der Umweltstudie zusammengefasst.
Nächstes Thema, die Benzinpreisdiskussion.
Durchwegs kritisch stehen die Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen dem gestern erzielten Kompromiss über den Benzinpreis gegenüber, nämlich dass die Preise 10 Schilling 90 Liter Super und 10 Schilling 20 pro Liter Normalbenzin bis 15.
September unverändert bleiben und danach probeweise bis Ende Jänner 1982 freigegeben werden.
Erich Aichinger hat dazu die Zitate für die Inlandspresse-Schau ausgewählt.
Günter Baburek in der sozialistischen Grazer Neuen Zeit.
Der gestern ausgehandelte Kompromiss kennt viele Sieger.
Erstens die Mineralölbranche, die die Benzinpreispolitik schon lange in die Hände nehmen wollte.
Zweitens Handelsminister Staribacher,
der die lästigen Preisverhandlungen jetzt zumindest vorübergehend vom Hals hat und drittens die Landeshauptleute der westlichen Bundesländer, die sich über die Benzinversorgung während der Fremdenverkehrssaison nicht mehr den Kopf zerbrechen müssen und auch in der Folgezeit auf ein bundeseinheitliches Preisniveau hoffen können.
Viele Sieger also und nur ein Verlierer, der österreichische Autofahrer, der die Verluste der Mineralölfirmen im Dienste des Fremdenverkehrs bis Jahresende wird ausgleichen müssen.
Franz Enzbrunner, Neues Volksblatt ÖVP.
Da hat der sonst so happy Perpet den Mineralölfirmern aber gehörig die Krallen gezeigt, indem er ihnen nicht sofort die Preisfreigabe gewährte.
Weshalb aber diese Galgenfrist von genau 51 Tagen ausgehandelt wurde, dafür gibt es wahrlich keine sinnvollen Gründe.
Denn gedient ist damit außer den ausländischen Gästen auch niemandem.
Mario Messner, Kärntner Tageszeitung der Sozialistischen Partei.
Mag man auch die Probleme berücksichtigen, denen sich der Handelsminister gerade in der Treibstoffpreisfrage gegenüber sieht, so kann man sich doch des Eindrucks nicht erwehren, dass er gerade bei dieser Thematik wenig Glück hat, aber auch wenig entschlossen und konsequent handelt.
Und das nicht nur in den letzten Tagen der Preiserpressung durch die Multis.
Den Versuch wäre es jedenfalls wert gewesen, die an der Erpressung beteiligten Ölkonzerne durch die Kraftfahrer bestreiten zu lassen.
Ernst Fettner in der kommunistischen Volkstimme.
Noch liegt es in der Hand des ÖGB und der Arbeiterkammer, der Preistreiberei der Ölkonzerne einen Riegel vorzuschieben, indem sie auf einer Preisregelung beharren.
Den Erpressermethoden der Ölmultis aber kann man am besten mit einer Verstaatlichung ihrer Positionen in Österreich begegnen.
Karl Danninger, Oberösterreichische Nachrichten.
Von der Möglichkeit Schwäche zu zeigen, hat die Regierung allen voran Preis- und Energieminister Staribacher beim jetzigen Benzinpreis-Theater ausgiebig Gebrauch gemacht.
Zuerst werden Kompetenzen an die Länder abgeschoben, in der Hoffnung, der Schwarze Peter bleibt bei den Regionalpolitikern hängen.
Jetzt bekommt Staribacher die Preiskompetenz wieder zurück als Hutschmuck.
Denn inzwischen ist sie wertlos geworden.
Es glaubt ja keiner im Ernst daran, dass das Provisorium der Benzinpreisfreigabe nicht zu einer bewährten österreichischen Dauerlösung wird.
Herbert Mitterndorfer, Salzburger Nachrichten.
Die Befürworter einer Preisfreigabe sind angesichts der jüngsten Entwicklungen in eine schwierige Beweislage für die Marktkräfte gekommen.
Denn man kann als sicher annehmen, dass in der Probefrist das Pendel überwiegend nach der Erhöhungsseite ausschlagen wird.
Die Konkurrenz, die ja preisdämpfend wirken müsste, dürfte in dieser Phase, von der man auch nicht weiß, ob sie über den 31.
Jänner hinaus verlängert wird, nicht zu ihrer Wirkung kommen.
So besteht die Gefahr, dass das Experiment frühzeitig als gescheitert angesehen wird.
Was eine Rückkehr zum althergebrachten Feilschen um die Preise in immer kürzeren Abständen bedeuten würde, wie gehabt.
Johannes Kübeck, kleine Zeitung.
Den Ölfirmen sei aber schon jetzt gesagt, dass freie Benzinpreise nicht allein bedeuten, dass die Freiheit nur nach oben hingeht, sondern dass, wenn etwa der Dollar wieder schwächer wird, es auch eine Freiheit nach unten geben muss.
Wenn sie das nicht verstehen, dann sollen die Ölfirmen sich ruhig wieder mit den amtlichen Preishütern herumschlagen müssen.
Kurt Horwitz, die Presse.
An den Ölgesellschaften wird es jetzt liegen, durch eine maßvolle Preispolitik zu beweisen, dass sie nicht vor Marktwirtschaft und Wettbewerb prompt in preistreibende Kartellabsprachen flüchten, sondern die ihnen auferlegte Verantwortung zu tragen wissen.
Wenn dabei freilich regionale Preisunterschiede auftreten, sollte nicht gleich der Ruf nach dem Preiskadi ertönen,
Auch in Deutschland bricht schließlich nicht die Benzinwelt zusammen, wenn Sprit an Autobahntankstellen teurer ist als in Ballungszentren.
Das hochsommerliche Benzinpreistheater sollte auch weiterhin Anstoß für Überlegungen sein, wie die Versorgung mit dem Grundbedarf Energie unanfällig gegen Manipulationen und Krisen sichergestellt werden kann.
Und schließlich könnte das leidige Thema auch jene politischen Argumente wieder aufleben lassen, die für eine Verlagerung des Verkehrs auf Massenverkehrsmittel plädieren.
Die Inlandspresse hat Erich Eichinger zusammengestellt.
Wir bleiben noch beim Thema Benzin.
Nach dem gestrigen Waffenstillstand zwischen Erdöl-Multis und Handelsminister Staribacher auf der Benzinpreisfront können Österreichs Konsumenten jedenfalls bis zum 15.
September mit fixen Preisen für den teuren Saft rechnen.
Dann allerdings nach der Freigabe des Benzinpreises wird sich der Treibstoff neuerlich verteuern.
Und das möglicherweise nicht nur wegen des gestiegenen Dollarkurses und der Rohölpreiserhöhung.
Auch ein dritter Faktor könnte nämlich in gestiegene Preise einfließen, nämlich die teilweise Ersetzung des Bleis im Benzin durch Aromate oder durch Biosprit.
Nicht zuletzt auf massiven Druck des neuen Gesundheitsministers Kurt Steirer hat sich die staatliche Mineralölverwaltung bereit erklärt, ab nächstem Jahr dem Normalbenzin und ab 1983 dem Superbenzin Biosprit zuzusetzen.
Biosprit wird aus biologischen Produkten wie Stärke, Zucker oder Zellulose gewonnen.
Biosprit kann auch in Österreich erzeugt werden, jedoch gab es bisher jedenfalls gegen eine eigene Erzeugung von Biosprit gewisse Widerstände der staatlichen ÖMV.
Wilfried Seifert hat das Pro und Contra um den Biosprit und um die Ersetzung des äußerst schädlichen Bleis im Benzin zusammengefasst.
Erst ein langes und zähes Ringen hat den Biosprit-Einsatz auch in Österreich zumindest in die Nähe gerückt.
Noch nicht gesichert.
Zu spät zum Teil sogar.
Denn erstens wird noch ein Jahr länger in Österreich mehr Blei durch den Auspuff hinausgejagt, als bei einem mittleren Bürgerkrieg verschossen würde, wie Professor König gerechnet hat.
Und zweitens führt die Verspätung dazu, dass vorläufig die Handelsbilanz noch nicht entlastet wird.
Denn bis 1985 will die ÖMV, die österreichische Mineralölverwaltung, den Biosprit oder welchen Zusatz auch immer statt Blei noch importieren und nicht selbst produzieren, weil eigene Anlagen nach der jahrelangen Verzögerung noch nicht zur Verfügung stehen.
Ein Verlust von immerhin, alles in allem gerechnet, 1 bis 2 Milliarden Schilling im Jahr, wie Ölexperten berechnet haben.
Eigentlich grotesk, dass Österreich Biosprit aus dem Ausland beziehen muss, damit der Staatskonzern ÖMV ihn verwenden kann.
Denn derzeit werden im Ausland schon jetzt täglich 5 Millionen Liter Biosprit erzeugt, etwa das 14-fache des österreichischen Verbrauches.
5 Millionen Liter aus Werken, die mit österreichischer Technologie und österreichischer Ingenieurkunst geplant und gebaut wurden.
Von den Staatskonzernen Föst Alpine und Vereinigte Edelstahlwerke und der Firma Vogl & Busch.
Ein von diesen österreichischen Firmen in Illinois in den Vereinigten Staaten errichtetes Werk beginnt etwa heuer im Herbst mit der Produktion.
Was waren nun die von ÖMV und auch chemischer Industrie eingewendeten Hauptargumente, die eine Biospritbeimischung bisher verhindert haben?
Erstens, die Motoren vertragen den Alkohol nicht.
Inzwischen haben Riesenuntersuchungen in den Vereinigten Staaten, in Brasilien und in der Bundesrepublik Deutschland das Gegenteil bewiesen.
Bis auf einige Dichtungselemente, die von dem Alkohol angegriffen werden können, schlucken Motoren bis zu 20% Biosprit anstandslos.
Nur nebenbei, auch bei dieser Forschungsarbeit hat sich ein Österreicher, Professor List aus Graz, einen internationalen Ruf erworben.
Zweitens, die Umwandlung von Biomasse in Biosprit ergibt keinen Energiegewinn.
Stimmt, ohne Einschränkung.
Energiegewinn ist physikalisch unmöglich.
Man braucht tatsächlich zur Umwandlung von Biomasse in Alkohol auch Energie.
Prozesswärme etwa durch Abwärme aus Kraftwerken, aus der Verwertung von biologischen oder anderen Abfällen oder Sonnenenergie.
Dann ist es möglich, der Pflanze 30 bis 50 Prozent der in ihr gespeicherten Energie zu entreißen.
Ein Wert, von dem man bei der Kohle oder bei Benzin aus Erdöl nur träumen kann.
Drittes Gegenargument, Biospritgewinnung aus Zellulose, z.B.
Holz- oder Getreidehalme, ist derzeit großtechnisch nicht möglich.
Stimmt auch, aber Stärke und Zucker stehen zur Verfügung und können technisch ausgereift ausgewertet werden.
Viertens, Biosprit ist zu teuer.
Es kostet ohne Steuerbelastung 12 Schilling pro Liter.
ÖMV-Generaldirektor Bauer will nicht höher gehen als bis 4 Schilling 80 pro Liter.
Stimmt, mit Einschränkungen.
Derzeit kostet die Umwandlung von Biomasse in Alkohol etwa 1 Schilling 20 bis 2 Schilling pro Liter.
Dazu kommen die Rohstoffkosten, derzeit 3 Schilling 30 pro Kilo Getreide, was bei einem Bedarf von 2,5 Kilo pro Liter insgesamt eben die oft genannten 12 Schilling pro Liter ausmacht.
Eine falsche Rechnung glaubt Diplom-Ingenieur Kurt Schreier, Chef der Abteilung Innovation der Vereinigten Edelstahlwerke.
Das ist eine vollkommene Fehlüberlegung, eine vollkommen falsche Politik.
Wir müssen die Umwandlung von Biomassen zukunftsorientiert sehen und wir müssen auf Pflanzenmaterial übergehen, bei denen der äquivalente Rohstoffpreis in der Größenordnung des heutigen Weltmarktpreises der Stärkefrüchte liegt, in der Größenordnung von einen Schilling 50 pro Kilogramm.
Und dann ist der Realpreis, an dem sich die zukünftige Politik meines Erachtens zu orientieren hat, in der Größenordnung von 5 bis 6 Schillinge pro Liter Alkohol.
Stimmt moralisch, aber nicht sachlich.
Denn einerseits ist ohne ausreichenden Treibstoff eine entsprechende Nahrungsmittelproduktion mittelfristig nicht möglich.
Und andererseits kann es hier nur ein Sowohl-als-auch und nicht ein Entweder-oder geben.
Diplom-Mitglied Schreyer.
Wir haben von Haus aus in diesen Programmen darauf hingewiesen, dass dieser Weg nur über entsprechende Energiepflanzen geht, die in den Dimensionen des Energy-Farmings gebaut werden.
Damit erübrigt sich die Frage, ob man Nahrung in Energie führen soll oder nicht, sondern es muss die Landwirtschaft Nahrung neben Energie produzieren und dazu ist genügend Raum und genügend Fläche vorhanden.
All das als vordergründige, kurzfristige Argumente für den Einsatz von Biosprit.
Das Hauptargument scheint ein ganz anderes, viel radikaleres zu sein.
Eine neue Studie des Internationalen Instituts für Systemanalyse in Luxemburg bei Wien weist nach, dass vor allem wegen des Nachholbedarfs der Entwicklungsländer die Energieproduktion in den nächsten 30 bis 40 Jahren vervierfacht werden muss.
Und welchen Energieträger man dazu auch immer verwenden wird.
Fossile Energie, wie Kohle oder Öl, kann und darf es laut JASA nicht sein.
Und zwar unabhängig davon, ob es fossile Energie gibt, wie die Kohle, oder kaum mehr gibt, wie das Öl.
Denn sonst würde das bei der Verbrennung freiwerdende Kohlendioxid, CO2, die Erde erwärmen.
Nur um 2 bis 2,5 Grad, aber genug, um die Polkappen schmelzen zu lassen.
Diplomische Neuschreier?
Ein riesengroßes Treibhaus, wo durch die Abschmelzung der Bollkorben der Meeresspiegel in der Größenordnung von zwei bis vier Meter ansteigen wird.
Sie müssen sich vorstellen, dass der Großteil der Industrienationen in diesen Höhen angesiedelt ist.
Wenn sich die Industrie in Europa vorstellt, wenn sich die Industrie und auch die Bevölkerung, wenn sich die Industrie und Bevölkerung in den Vereinigten Staaten ansehen, das werden also alles überflutete Gebiete.
Nur zur Erinnerung, der Zeitraum, um den es geht, die nächsten 30 bis 40 Jahre.
Wilfried Seifert zur Diskussion über die Biospritproduktion.
12 Uhr und 32 Minuten ist es nun.
Die weiteren vorgesehenen Beiträge im Mittagsschanal in der Zeit bis um 13 Uhr.
Parteikongress der spanischen Kommunisten unter dem Vorzeichen heftiger Flügelkämpfe.
Großbritannien, heftige Debatte über das Programm Margaret Thatchers zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und aus dem Kulturbereich erwarten wir ein Gespräch mit Laurin Marcel, dem zukünftigen Staatsoperndirektor.
Zunächst aber noch zu einem Wirtschaftsthema aus Österreich, zur heutigen Pressekonferenz der Steier Daimler Buch AG.
Diese Tochter der verstaatlichten Kreditanstalt Bankverein war ja in den vergangenen Wochen und Monaten mehrmals als Waffenlieferant etwa nach Argentinien und Griechenland im Gespräch.
Der Militärsektor ist auch einer der wenigen, die dem Unternehmen Gewinne bringen.
Dabei soll nicht übersehen werden, dass Steyr Daimler Buch über mehr als 15 verschiedene Produktionssparten verfügt.
Traktoren, aber auch die Geländewagen zählen zu diesen Sparten.
Um den Geländewagen G ging es heute auch in der erwähnten Pressekonferenz des Steyr Daimler Buch Vorstandes.
Steidheimler Buch hat ja mit der deutschen Firma Mercedes-Benz eine Tochterfirma, nämlich die Gesellschaft für Geländewagen in Graz, ins Leben gerufen.
Die entsprechenden Verträge werden nun geändert.
Welche sind die Ursachen für diesen Schritt und welche Änderungen werden sich daraus für die Beschäftigten in der Steiermark, konkret in Graz, ergeben?
Michael Kerbler dazu.
In den zurückliegenden fünf Jahren baute Steyr-Dämmer-Puch gemeinsam mit Mercedes-Benz eine gemeinsame Produktion von Geländewagen in Graz auf.
Die Verantwortung lag bei der gemeinsamen Tochter der in der steirischen Landeshauptstadt angesiedelten Gesellschaft für Geländefahrzeuge, kurz der GFG.
Vorstandsdirektor Dr. Emmerich Wengerski von Steierdam-Lapuch schildert Einzelheiten des geänderten Vertrages, der mit 1.
Oktober 1981 in Kraft treten soll.
Als erstes, die GFG wird nicht weiter bestehen, sondern sie wird von Steierdam-Lapuch
voll übernommen.
Das heißt Steyr-Daimler-Puch wird auch die Geschäftsanteile von Daimler-Benz übernehmen.
Das heißt, dass wir jetzt nur noch mit den beiden ursprünglichen Partnern, also Daimler-Benz und Steyr-Daimler-Puch, zu rechnen haben in der Aufteilung der Verantwortung, die wie folgt vorgenommen ist.
Für die Entwicklung und technische Planung übernimmt jeder der beiden Partner selbst die Verantwortung.
Das heißt also,
Daimler-Benz als Hersteller des Mercedes-Geländewagens und Steyr-Daimler-Buch als Hersteller des Buch-Geländewagens, jeder für sich.
Wobei die Partner vereinbart haben, dass jeder die Entwicklungsergebnisse des anderen gegen Entgelt nutzen kann.
Das heißt, jeder kommt in den Genuss der Entwicklungsarbeiten, die der andere leistet, falls er das für sein Produkt wünscht.
Das liegt natürlich nahe, nachdem die Fertigung ja gemeinsam weitergeführt wird, dass das in erheblichem Umfang der Fall sein könnte.
Die Verantwortung für Beschaffung und Produktion, die bisher bei der GFG gelegen sind, gehen auf Steyr Daimler Buch über.
Das heißt für Einkauf, Disposition, Materialverwaltung.
und die gesamte Fertigung übernimmt Steyr Daimler-Puch die Verantwortung, wobei es für das eigene Fahrzeug eine Eigenverantwortung und für Daimler-Benz eine Verantwortung im Auftragsverhältnis ist.
Praktische Gründe sind ausschlaggebend für diese neue Vertrags- beziehungsweise Kooperationsbasis.
Beide Partner wollen in ihren Absatzmärkten größtmögliche Freiheit haben.
Österreich wird die Schweiz, Jugoslawien, den gesamten Comicon-Bereich und das eigene Land beliefern.
Mercedes-Benz den Rest der Welt.
Wie groß wird die Produktion im Grazer Werk hinkünftig sein?
Steinemler Buch-Generaldirektor Malzacher.
Die Produktionszahlen sind
in der Phase der Konsolidierung, wobei wir natürlich in einer Zeit der Autokrise, leider muss man dieses Wort ja verwenden, wenn man die weltweiten Entwicklungen vor Augen hat, haben wir natürlich noch Kapazitätsreserven, das ist klar, aber wir haben immerhin einen konsolidierten Betrieb,
einer Größenordnung von etwa 7.000 Stück pro Jahr mit allen Schwankungen plus 10 Prozent.
Das ist also eher eine sehr konservative Zahl, würde ich meinen.
Übrigens, für die 1.350 in der Geländewagenproduktion Beschäftigten bei Steierdämmerbuch wird es sichere Arbeitsplätze weiterhin geben.
Mercedes-Benz hat sich verpflichtet, bei langen Vorlaufzeiten verbindliche Bestellungen zu tätigen, sodass Steierdämmerbuch auf keinen Geländewagen wird sitzen bleiben.
Es wird auch keine Parallelproduktion für den Geländewagen gleichgültig, ob er nun Mercedes oder Puch heißen wird, in Österreich geben.
Die Produktion bleibt also in Graz.
Der größere Spielraum, der durch den neuen Vertrag entsteht, soll aber nicht nur im zivilen, sondern auch im militärischen Bereich genutzt werden.
Das österreichische Bundesheer, die Schweizer Armee und andere mehr hätten Bedarf nach einem Geländewagen dieses Typs, sagte bei der Pressekonferenz Generaldirektor Malzacher.
Klar ist, dass Steyr-Daimler-Puch durch den größeren Handlungsspielraum auch mehr Möglichkeiten hat, mit anderen Ländern, etwa mit Frankreich, Peugeot als Stichwort, zusammenzuarbeiten, was die Produktionszahlen weit über 7.000 steigern würde.
Ins interessanteste Teil am Rande, Mercedes-Benz hat Steyr-Daimler-Puch freigestellt für Puch-Geländewagen, auch andere als Mercedes-Motoren zu verwenden.
Damit scheint dem Einbau des neuen Dieselmotors, eine österreichische Erfindung, nichts mehr im Wege zu stehen.
Und damit gebe ich zurück zum Studio des Mittagsschonals.
Steyr Daimler Buch kauft Anteile an der Geländewagenproduktion von Mercedes-Benz.
Sie hörten einen Bericht von Michael Kerbler.
12 Uhr und 38 Minuten ist es jetzt.
Auslandsberichte im Mittagsjournal.
Heftige Richtungskämpfe und drohende Spaltungstendenzen kennzeichnen die derzeitige Situation der spanischen KP.
Bei ihrem heute begonnenen 10.
Parteikongress in Madrid will sie wieder zu einer einheitlichen Linie zurückfinden.
Angesichts der Entwicklung der jüngsten Zeit ist dieses Ziel aber weiter denn je entfernt.
Immer stärker scheint nämlich die Position der orthodoxen, an Moskau angelehnten Funktionäre der spanischen KP angeführt, vor allem von der KP Kataloniens zu werden.
Andererseits will aber Parteichef Carillo die spanische KP, ähnlich der italienischen, weiterhin auf eurokommunistischen, gremelunabhängigen Kurs halten.
Trotzdem bläst aber Carillo auch der Wind von Seiten der eurokommunistischen Erneuerer ins Gesicht, die dem bisher dominierenden Generalsekretär vorwerfen, er verhindere die innerparteiliche Demokratie und stoppe den Schwung der jungen Leute.
Die Rebellion der liberalen und orthodoxen Flügelleiter in der spanischen KP hat jedenfalls eine Weg-von-der-KP-Bewegung bewirkt.
Prominente Parteimitglieder haben die KP bereits verlassen.
Nach jüngsten Umfragen ist auch ein Teil der Wähler weggelaufen.
Ein weiteres Absinken des Stimmenanteils von knapp über 10 Prozent bei der zweiten Parlamentswahl nach dem Tod von Diktator Franco.
Auf einen Prozentsatz jetzt unter der 10-Prozent-Marke könnte, würde jetzt gewählt werden, die Folge sein.
Schwierige Ausgangslage also für den Parteitag der spanischen KP, die ja in der Geschichte Spaniens größere Bedeutung zukommt, als man angesichts der 10-Prozent-Marke meinen könnte.
Aus Madrid hören Sie Robert Gerhardt.
Auf 180 Seiten verteidigt er jetzt sein euro-kommunistisches Manifest.
Es ist gleichzeitig eine frontale Abrechnung mit seinen ideologischen Kontrahenten.
Tendenzen innerhalb der Partei wieder nicht tolerieren, begangene Irrtümer ist er bereits einzugestehen.
Im Zentrum von Madrid, im kleinen Kinosaal Tevedo, stehen die Türen offen für den 10.
Kongress der PCE, Partido Comunista de España.
Er hat gerade begonnen.
Für Spaniens Kommunistenführer Santiago Carillo schlägt jetzt die Stunde der Wahrheit.
Der inzwischen 65-Jährige sagte es vor einigen Tagen selbst.
Die Zukunft der Partei steht auf dem Spiel.
Sie ist inzwischen völlig zerstritten.
Bis zum Wochenende muss ich herausstellen, welchen Kurs die immer noch drittstärkste Partei Spaniens nehmen wird und was von ihr übrig bleibt.
Spaltungen sind nicht ausgeschlossen, auch nicht weitere Austritte in Massen.
Die seit nun schon 21 Jahren von Carillo mit starker Hand zusammengehaltene PCE droht in diesen Tagen in drei große Lager auseinanderzubrechen.
In der Mitte bleibt der orthodoxe Eurokommunist Carillo und seine alte Garde aus den Zeiten des Untergrundkampfes gegen die Franco-Diktatur.
Zu seiner Linken wächst der Unwille derjenigen, die zum Stalinismus zurückwollen, der sogenannte afghanische Flügel.
Auf der Rechten gewinnen diejenigen, meist jüngeren Kräfte, immer mehr an Einfluss, die den erneuerten Euro-Kommunismus propagieren.
Beiden Tendenzen ist gemeinsam, Carillo und seine alte Garde sollen sich aus dem Zentralbüro zurückziehen.
Ihre Politik ist gescheitert.
Die KP Spaniens gilt nichts mehr.
Sie ist eine lebende Leiche, ein politischer Frankenstein, wie es die Abgeordnete aus Valencia, Pilar Bravo, offen formulierte.
Sie gehört dem Flügel der Erneuerer an.
Diese werden von den Neo-Stalinisten inzwischen als Sozialdemokraten beschimpft.
Der immer noch charismatische Carillo hat die bis aufs Messer verfeinerten Lager in seiner Partei gewarnt.
Er wird keine Tendenzen zulassen, keinen Bürgerkrieg in seiner KP.
Er wird nicht mehr kandidieren, wenn es auf diesem Kongress nicht wieder zu einem gemeinsamen Kurs kommt.
Währenddessen verlangen die Rebellen den Rücktritt des Generalsekretärs, der seine Partei nach Prag auf Eurokurs brachte und sie immer mehr von Moskau distanzierte.
Doch den Dissidenten ist das nicht mehr genug oder zu viel.
Denn die KP Spanien hat mit dieser Politik keinen Gewinn bei den Wählern gezogen.
Im Parlament hat sie gerade 22 Abgeordnete und der Mitgliederschwund lässt sich nicht mehr verschweigen.
Im kleinen Kino von Quevedo beginnt jetzt für Carillo und seine KP die Stunde der Wahrheit.
Berichterstatter aus Madrid war Robert Gerhardt.
Weiter nach Großbritannien.
Die in einem Klima von Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise entstandenen Unruhen sind in Großbritannien erneut aufgeflammt.
Nach zehntägiger weitgehender Ruhe in den britischen Straßen hat sich gestern die Serie von Krawallen fortgesetzt.
So wurde in Liverpool die Polizei eigenen Angaben zufolge mit einem Hagel von Steinen, Ziegeln und Benzinbomben angegriffen.
Die Polizei, die von Innenminister Whitelaw nicht nur zum Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern, sondern auch zum Einsatz von Plastikgeschossen ermächtigt worden ist, machte diesmal laut Polizeibericht noch keinen Gebrauch von den neuen Mitteln.
Vor dem Hintergrund der Ausschreitungen hat nun nach einem Bericht der Londoner Times eine Sonderkommission der Regierung, Premierministerin Thatcher, in einer Studie über die Ursachen der Gewaltwellen
vor weiteren wachsenden sozialen Spannungen infolge der hohen Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen Armut gewarnt.
Kritik hagelt es auch zunehmend von Seiten der Oppositionellen Labour Party an der Politik der konservativen Regierung, der sie vorwirft, in der Wirtschaftspolitik versagt zu haben.
Nun hat Margaret Thatcher ein Programm zur Bekämpfung vor allem der Jugendarbeitslosigkeit vorgelegt.
Aus London dazu Heinz Schlenker.
In der wirtschaftlichen Kehrtwendung Margaret Thatchers kann noch keine Rede sein.
Aber ihr jüngstes Programm zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, besonders unter den Jugendlichen, ist auf jeden Fall eine wirtschaftliche Kurskorrektur.
Die erst in den letzten beiden Tagen wieder in Liverpools Immigrantenviertel Toxteth etwas aufgeflackerten Straßenkrawalle in Englands Industriestädten
Eine vernichtende Niederlage des konservativen Kandidaten in der Nachwahl von Warrington und schließlich die mit 2,85 Millionen Erwerbslosen bereits knapp vor der 3-Millionen-Grenze liegende Arbeitslosigkeit haben sie dazu gezwungen.
Daran kann nicht der geringste Zweifel bestehen.
Auch nicht, dass sich Margaret Thatcher wirklich ernsthaft um die Arbeitslosen, vor allem aber die Jugendlichen unter ihnen, Gedanken macht.
Sie sieht nun offen ein, dass sie selbst für ein Heer von unzufriedenen, ja hoffnungslosen Aufrührern sorgt, wenn sie weiter zulässt, dass die erste Berufserfahrung von Schulabgängen die Arbeitslosigkeit ist.
Deshalb verschafft sie gerade Ihnen jetzt durch eine erneute Erweiterung des sogenannten Programms zur Beschäftigung jugendlicher Arbeitsplätze.
Zwar ist richtig, dass damit keiner der Schulabgänger an Weihnachten noch arbeitslos sein sollte, doch kann man sich streiten, ob die dabei von Margaret Thatcher ins Auge gefasste Arbeitsplatzsicherung die richtige ist.
Denn nach den Bestimmungen dieses Programmes können die von ihm erfassten Jugendlichen höchstens ein Jahr lang Arbeiten und Erfahrungen im Beruf sammeln.
Permanente Arbeitsplätze erhalten sie dadurch nicht.
Nach einem Jahr sitzen sie also wieder auf der Straße.
da verdient schon eher die andere Initiative Margaret Thatchers volle Zustimmung.
Sie sieht wöchentliche Subventionen von 15 Pfund an Arbeitgeber vor, die Jugendliche unter 18 Jahren zu einem Wochenlohn von unter 40 Pfund anstellen.
Dies sollte wirklich zur Schaffung permanenter Arbeitsplätze, vor allem aber einer echten Grundausbildung Jugendlicher führen.
Beides verbauten ausgerechnet die Gewerkschaften den Jugendlichen, denn sie setzten zu hohe Löhne für Jugendliche durch.
Solange auf der Insel eine Hochkonjunktur herrschte, war das nicht weiter schlimm.
Doch das änderte sich mit der gegenwärtigen Wirtschaftskrise.
Jetzt weigern sich nämlich immer mehr Unternehmer, völlig ungelernte Schulabgänge zu teuren Löhnen anzustellen.
Denn diese Löhne stehen in keinem Verhältnis zu dem, was die jugendlichen Arbeiter leisten.
Abgesehen davon führte das auch dazu, dass es in Großbritannien nur in wenigen Industriezweigen echte Lehrlingsstellen gibt.
Das soll sich nicht nur, sondern muss sich auch in Zukunft ändern.
Auch das hat die konservative Regierung von Margaret Thatcher jetzt erkannt und nun einen wichtigen Schritt daraufhin unternommen.
Er besteht in der Kombination des Jugendbeschäftigungsprogramms mit der Arbeitsplatzsubvention zugunsten Jugendlicher.
Arbeitsminister James Pryor machte bereits klar, dass er durch die Kombination hofft, ähnlich wie in Österreich, Jugendlichen unter 18 Jahren eine Grundausbildung zu ermöglichen.
Heute ist das auf der Insel noch nicht der Fall.
In dem auch hier längst angebrochenen technologischen Zeitalter ist das ein Unding.
Dass sich das ändern soll, unterstreicht die Saatchi-Regierung auch durch eine dritte Initiative ihres Jugendhilfspakets.
Sie soll Schüler dazu reizen, länger die Schulbank zu drücken.
60 Millionen Pfund will sich die Regierung dies bis 1983 kosten lassen.
Geld, das wie die übrigen 640 Millionen Pfund für das Hilfspaket gut angelegt sein sollte.
Denn es ist eine Investition in die Zukunft nicht nur der Jugendlichen, sondern auch des Landes.
Und es hilft gezielt besonders den Jugendlichen.
Heinz Schlenker zur britischen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik.
12 Uhr und 48 Minuten wird es gleich ein Kulturbeitrag im Mittagsschanal.
Heute Abend findet im kleinen Festspielhaus die zweite Opernpremiere der diesjährigen Salzburger Festspiele statt.
Es ist die Reprise der Vorjahrsinszenierung von Mozart's Die Entführung aus dem Serail.
Wie im Vorjahr singen Iliana Kotobasch, Carol Mellon, Norbert Orth, Peter Schreier und Marti Thalweller.
Regisseur der Aufführung ist Filippo Sagnust, Dirigent der künftige Staatsoperndirektor Lorin Marcel.
Marcel wird übrigens am Mittwoch das erste Orchesterkonzert der Salzburger Festspiele dirigieren.
Auf dem Programm des Konzertes der Wiener Philharmoniker stehen die Prager Symphonie von Mozart, Tod und Verklärung von Richard Strauss und die 9.
Symphonie aus der Neuen Welt von Dvorsak.
Mit Lorin Marcel sprach Volkmar Barschalk.
Herr Marcel, Sie sind vor wenigen Tagen in Salzburg eingetroffen, um die Proben für die Entführung wieder aufzunehmen.
Sie haben im vorigen Jahr den Versuch unternommen, mit dieser Entführung ein, ja, wenn man so sagen kann, ein neues Bild dieser Oper zu setzen.
Es wegzuführen vom Singspiel und hinzuführen zur großen Oper.
Sie haben damals gesagt, ja, das Problem ist für Sie ähnlich wie das Fidelio-Problem.
Sind Sie mit dieser Auffassung bestätigt worden im vorigen Jahr?
Bleiben Sie dabei?
Doch, hundertprozentig.
Aber ich versuche das nicht weiter zu betonen.
Ich war mit der Betonung vom letzten Jahr ganz zufrieden.
Wissen Sie, man soll die Sachen nicht übertreiben.
Es ist, es heißt Inführung, es heißt nicht Fidelio.
Damals wollte ich eigentlich sagen, dass der Beethoven sehr viel im Stück gefunden hatte.
Und warum?
Weil es gibt Schatten, Schattierungen, es gibt Andeutungen.
Die wollte ich nicht vergessen, um eben ein komisches, leichtes Stück über die Hunde zu bringen.
Ich meine, es ist ein vielseitiger Zwerg und vielleicht hatte man eben diese Andeutungen, diese Schattierungen.
in andere Vorstellungen, andere Fassungen, eigentlich nicht wahrgenommen.
Und die wollte ich wahrnehmen.
Die Inszenierung von Filippo Sanjust hat im vorigen Jahr nicht sehr großen Anklang bei der Presse gefunden und vielleicht auch beim Publikum.
Hat man da irgendetwas geändert?
Sie haben sich ja im vorigen Jahr zu dieser Inszenierung im Gegensatz zur Wiener Dieter-Dorn-Inszenierung bekannt.
Ja, wissen Sie, der Filippo hat einen sehr schweren Weg gehabt, weil die Inszenierung, die vorher lief, von Strahler, war entzückend und wunderbar, aber die von Filippo, finde ich, eben heute,
Sehr, sehr überzeugend.
Es ist süß, es ist entzückend, es ist leicht, es ist vielseitiger als man denkt.
Es ist sehr spritzig, sehr humorvoll.
wunderbar anzuschauen, es ist eine von den schönsten Szenen, die man überhaupt vorstellen kann.
Sie sprachen von spritzig, von leicht, von entzückend, ist aber nicht gerade das der Gegensatz zu Ihrer musikalischen Interpretation, die eigentlich doch mehr das Schwere, das Ernste, das Tragische betont.
Ja, es ist nicht schwer, ich habe vorher gesagt,
Ich habe versucht gleichzeitig auch die Schattierungen, die dunkle Seite zu zeigen, aber nicht auf Kosten der Leichtigkeit.
Es ist eben, was dann komisch ist, wirkt meiner Meinung nach noch komischer.
Das ist genau wie im Leben.
Man braucht auch ein Gleichgewicht da.
Und das ist alles da in seinen Inszenierungen auch gleichzeitig.
Herr Marcel, werden Sie diese Inszenierung in die Wiener Staatsoper übernehmen?
Da ich mit der Inszenierung der jetzigen nicht ganz überzeugt bin, aber die doch verhältnismäßig neu ist, ich habe die Absicht, daran zu denken.
Wir sind noch nicht so weit.
Es hängt also an der Kooperation zwischen Salzburg und Wien.
es noch zu uns zu besprechen, wie das funktionieren könnte.
Aber die Inszenierung finde ich himmlisch.
Aber ich würde das in Wien nicht ändern.
Wir müssen doch die Kosten der jetzigen Inszenierung amortisieren.
Und das hat keinen Sinn, weil ich diese Liebe
die Entführung nach Wien sofort zu bringen.
Herr Marcel, Sie werden, so hört man hier in Salzburg, im nächsten Jahr hier die Eröffnungsvorstellung dirigieren.
Fidelio, Theo Adam hat mir erzählt, er wird den Pizarro singen.
Ist das schon fixiert?
Ich weiß nicht, ob Sie eine Meldung vom Festival von Dr. Sertl bekommen haben.
Also das ist natürlich seine Aufgabe, solche Nachrichten weiterzugeben.
Es ist unbedingt die Rede davon.
Ich möchte sehr gern zurück nach Salzburg kommen, aber ich würde eben die Frage an Dr. Sertl stellen.
Sie hören, dass man in Wien immer mehr daran denkt, bei den Bundestheatern Einsparungen zu verlangen.
Wie sieht das nun aus, wenn Sie jetzt, 1982, Ihre Direktion beginnen?
Haben Sie sich damit schon auseinandergesetzt?
Natürlich kann man sparen, wenn man gut führt.
Eine gute Administration bringt damit eine ökonomische Leitung, die ist sehr wichtig.
Aber wie weit wir das tragen können in einer Zeit, wo die Inflation immer steigert, nicht.
Wir sind genauso sensibel an dieser Sache als andere Sektoren des Landes, sodass es noch zu sehen ist.
Es hat keinen Sinn, Geld ganz wild links und rechts zu spendieren.
Gute Ideen kosten nicht sehr viel.
Gute Fantasie ist preislos.
Und das suche ich.
Ich suche Leute, die wirklich intelligent sind und die unser Haus gut führen können.
Also Regisseuren und Dirigenten und Besetzungen.
Das ist die Hauptsache.
Fantasie und Genie.
Man hört, das Programm für die nächsten Jahre stünde schon fest.
Sie werden es, glaube ich, Anfang September in Wien verlautbaren, stimmt das?
Ja, am 1.
September.
Am 1.
September.
Herr Marcel, Sie haben vielleicht eine starke Negativauflage jetzt mit dem eben begonnenen Ring des Nibelungen.
Ist Ihnen das klar oder stehen Sie dazu?
Sie haben das Rheingold ja gesehen.
Ich beschäftige mich jetzt mit Siegfried.
Siegfried fehlte in meiner ersten Saison.
dafür ich verantwortlich bin.
Die anderen zwei Insinuierungen sind außer meinem Reich, aber jetzt meine ich.
Aber wir besprechen die Sache und werden es weiterbringen.
Wie ist das, drei Tenöre klagen darüber, sie hätten den Kala Finda Turan dort angeboten, bekommen Domingo Carreras und ich glaube Giacomini, wie ist das?
Ja, das ist...
Ganz klar, ich hatte den Giacomini dafür engagiert, oder engagiert, nein, ich habe ihm ein Angebot gemacht, und dann haben wir finanzielle Schwierigkeiten mit ihm.
Den Dominica hatte ich nie eingeladen zu dieser Rolle, zu diesen Vorstellungen, zu dieser Premiere.
Ihn liebe ich sehr und ich muss jetzt hier sehr oft mit ihm, aber eben das war nicht meine Absicht für diese Rolle.
Und dann, ich habe den Careres für diese Rolle engagiert, fest, er ist fest.
Mit Domingo habe ich andere Sachen ausgearbeitet.
Das war mehr ein Problem, ein Missverständnis zwischen Agenten.
Das hat mit unserer Administration überhaupt nichts zu tun.
Das Gespräch mit Laurin Marcel, dem künftigen Staatsoperndirektor, führte Volkmar Paschalk.
Und nun noch einmal zu Josef Wenzl-Chnatek ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Gesundheitsminister Steirer hat heute die Auffassung als falsch bezeichnet, Umweltschutzmaßnahmen würden Arbeitsplätze kosten.
Steirer stellte heute in Wien einen sogenannten Umweltbericht vor.
Der Gesundheitsminister sagte, seit 1973 seien durch Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Umweltschutz pro Jahr 25.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden.
Der Gesamtverbrauch an Mineralölprodukten ist im zweiten Quartal 1981 gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahrs um 8% zurückgegangen.
Wie die Erdölindustrie heute ferner bekannt gab, wurde an Benzinen demnach um etwa 2% weniger verbraucht.
Bei Superbenzin war der Rückgang stärker als bei Normalbenzin.
Die Stagnation der Industriekonjunktur dauert nach Angaben der Bundeskammer an.
In einer Aussendung der Bundeskammer heißt es wörtlich, abgesehen von positiven Tendenzen, die von der Auslandsnachfrage ausgehen, fehlten weiterhin entscheidende Impulse, die für die industrielle Konjunktur einen Auftrieb hätten bewirken können.
In der Diskussion über eine mögliche Verlegung der sogenannten Donnerstag-Feiertage hat sich heute der Salzburger Erzbischof Berg zu Wort gemeldet.
Berg meinte, kirchliche Feiertage seien nicht nur arbeitsfreie Tage, sondern in erster Linie religiöse Gedenktage.
Nahe Ostern.
Die Waffenruhe zwischen Israelis und Palästinensern wird im Großen und Ganzen eingehalten.
Nach Angaben des Oberkommandos in Tel Aviv sollen die Palästinenser die Feuerpause heute wieder gebrochen haben.
Alle Gruppen der PLO haben sich gestern dazu verpflichtet, die Waffenruhe mit Israel zu respektieren.
USA
Nach den Worten von Verteidigungsminister Weinberger muss vor der Auslieferung der von den USA zurückgehaltenen 10 F-16-Kampfflugzeugen an Israel ein dauerhafter Waffenstillstand im Nahen Osten gefunden werden.
Die Entscheidung über die Auslieferung der Maschinen soll in den nächsten zwei Wochen fallen.
Polen.
Vertreter der Regierung und des Gewerkschaftsverbandes Solidarität haben sich grundsätzlich über die am 1.
August in Kraft tretende Fleischrationierung geeinigt.
Der Ortsverband Tschentschokau der Solidarität hat dennoch für morgen zu einem vierstündigen Warnstreik aufgerufen.
Spanien, Sowjetunion.
In Madrid hat heute der Parteitag der Spanischen Kommunistischen Partei begonnen.
Moskau hat die spanischen Kommunisten in einem Telegramm ermahnt, die richtige politische Linie zu verfolgen.
USA Präsident Reagan hat die Bevölkerung zur Unterstützung für sein Steuerkürzungsprogramm aufgerufen.
Senat und Repräsentantenhaus werden morgen darüber abstimmen.
Reagan plant eine 25-prozentige Steuersenkung, verteilt auf drei Jahre.
Großbritannien.
Premierministerin Thatcher hat ein Sofortprogramm gegen die Arbeitslosigkeit bekannt gegeben.
Demnach soll vor allem den Jugendlichen unter den 2,8 Millionen Beschäftigungslosen in England geholfen werden.
Das waren die Meldungen.
Die Wetteraussichten bis heute Abend.
Im Süden teilweise sonnig, sonst reichlich bewölkt.
In Nordstau lagen regnerisch.
Nachmittagstemperaturen heute zwischen 16 und 23 Grad.
Kurz vor 13 Uhr ist nun das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes beendet.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Udo Bachmeier einen recht angenehmen Nachmittag noch.