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KI-generiertes Transkript
Das war's.
Eine recht angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier ist das Studio des Mittagsschornals.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Die Themen der Beiträge, die wir Ihnen anzubieten haben in der Zeit bis 13 Uhr.
Wahlkampf auf Takt für die Bundespräsidentschaftswahl am 18.
Mai.
Der amtierende Bundespräsident Kirchschläger ist derzeit auf Wahlreise in der Steiermark, FPÖ-Kandidat Kredler in Salzburg.
Die Affäre um das allgemeine Krankenhaus in Wien ist auch heute wieder Thema der Inlandspresseschau.
In einem Journal extra informieren wir Sie über den voraussichtlichen Ankauf von 24 Abfangjägern für das Bundesheer.
Ausland?
Vor mit Spannung erwarteter Reise des italienischen KP-Chefs Berlin-Guerre nach Peking.
Deutsche Automobilkonjunktur erweist sich im Frühjahr stabiler als erwartet.
Im Kulturteil bringen wir ein Gespräch mit dem österreichischen Komponisten Viktor Korder sowie einen Beitrag über die Aufführung Stage Struck im Englischen Theater in Wien.
Zunächst aber die Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Fedor Holi und Sprecher Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Im Zusammenhang mit den Vorgängen um den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien hat Bundeskanzler Kreisky gestern in der Wiener Konferenz der SPÖ eine rasche Beseitigung aller Unzukömmlichkeiten verlangt, damit die Arbeiten zügig fortgesetzt werden können.
Der Wiener Bürgermeister Graz meinte, die Skandalisierungskampagne der ÖVP und der Medien sei gescheitert.
Der Präsident der Vorarlberger Arbeiterkammer, Jäger, meinte heute im Pressedienst der ÖVP, der Versuch, die Unregelmäßigkeiten und Verschwendung von Milliarden Schilling beim Bau des allgemeinen Krankenhauses aufzuklären, habe nichts mit politischer Skandalisierung zu tun, sondern soll die Notwendigkeit von mehr Kontrolle aufzeigen.
Als empörenden Missbrauch der Arbeitnehmer am Neubau des allgemeinen Krankenhauses bezeichnete der Wiener FPÖ-Club Obmann Hirnschall die von den Sozialisten veranstalteten Belegschaftsversammlungen.
Die Kritik, so Herrn Schall im Präsedienst seiner Partei, richte sich ausschließlich gegen das Management des AKH-Baues sowie gegen die politisch Verantwortlichen.
Es sei ein erbärmlicher Stil, meint Herrn Schall, wenn sich jene Herren hinter den Arbeitern und Angestellten verstecken und diesen zumuten, in der Öffentlichkeit als Schutzschild für das Fehlverhalten der Direktoren und Politiker zu dienen.
Die Journalistengewerkschaft nimmt heute der Zustellung, dass im Zusammenhang mit der Berichterstattung über das Wiener Allgemeine Krankenhaus von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens immer wieder von einer Skandalisierung der Affäre durch die Medien gesprochen wird.
In der Aussendung heißt es, die Journalistengewerkschaft sehe in einer freien Berichterstattung der Medien eine wichtige Kontrollfunktion der Demokratie und weist darauf hin, es sei sogar die Pflicht der Journalisten, die Öffentlichkeit über bestehende Missstände zu informieren.
Verallgemeinernde Angriffe auf die Medien und eine damit verbundene Verunsicherung der Journalisten werden von der Journalistengewerkschaft mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen.
Iran Staatspräsident Bani Sader hat heute in Teheran die Botschafter der Mitgliedstaaten der europäischen Gemeinschaften zu einer Unterredung empfangen.
Die Diplomaten baten Bani Sader um Auskunft darüber, wann und unter welchen Umständen die in der amerikanischen Botschaft festgehaltenen 50 Geiseln freigegeben werden.
Über das Ergebnis der Gespräche wurde nichts mitgeteilt.
Papst Johannes Paul II.
hat Schiedenführer Khomeini ein persönliches Schreiben gesandt.
Darin wird Khomeini aufgerufen, sich um eine gerechte Lösung des Konflikts mit den USA, um die in Teheran festgehaltenen Geiseln zu bemühen.
Der Heilige Vater gibt seiner tiefen Beunruhigung über die Zuspitzung der Konfrontation zwischen Washington und Teheran Ausdruck.
Entsprechende Botschaften hat der Papst auch an Staatschef Bani Sader, Präsident Carter und UNO-Generalsekretär Waldheim gerichtet.
Bundesrepublik Deutschland
Bundeskanzler Schmidt hat in einer SPD-Konferenz in Hamburg unter Hinweis auf die krisenhafte Weltsituation zu Besonnenheit und Vernunft aufgerufen.
Schmidt sagte, oberster Grundsatz politischen Handelns müsse die Bewahrung des Friedens sein sowie die Fähigkeit, sich immer in die Rolle der Gegenseite versetzen zu können.
Zur Geiselnahme in der amerikanischen Botschaft in Teheran betonte er, die seit Monaten angestaute Bitterkeit der Amerikaner sei begreiflich.
Schmidt fügte hinzu, für den Fall wirtschaftlicher Sanktionen habe die Regierung in Bonn deutlich gemacht, dass sie derartige Maßnahmen nicht für richtig halte, sie aber mittragen werde.
Schmidt sprach sich auch dafür aus, auf die sowjetische Regierung diplomatischen Druck auszuüben, um ein Einlenken der Sowjetunion in der Afghanistan-Krise zu erreichen.
Einen Handelsboykott gegen die UdSSR, der gegen geschlossene Verträge verstößt, lehnte Schmid ab.
Sowjetunion.
Das Parteiorgan Pravda nimmt in seiner heutigen Ausgabe die vorsichtige Haltung der westeuropäischen Länder gegenüber der iranisch-amerikanischen Krise mit Genugtuung zur Kenntnis.
In einem Kommentar des Blattes heißt es wörtlich, die Solidaritätsaufforderungen Washington seien in Bonn, Paris, London und Rom mit deutlicher Kühle registriert worden.
In der Öffentlichkeit Europas machten sich Gereiztheit und Verärgerung über das amerikanische Verhalten breit, schreibt die Pravda.
Liberia.
Die Regierung des westafrikanischen Landes unter Staatspräsident Tolbert ist in der vergangenen Nacht durch einen Militärputsch gestürzt worden.
Ein Armeesprecher teilte über den Rundfunk mit, der Präsident sei von den Aufständischen unter Führung des Obergefreiten Samuel Doe getötet worden.
Über den politischen Kurs der neuen Machthaber in Monrovia liegen keine Angaben vor.
Libanon.
Die christlichen libanesischen Verbände unter Major Haddad haben heute die Zufahrtsstraßen zu den Beobachtungsposten der UNO-Waffenstillstandskommission im Süd-Libanon blockiert.
Dadurch wurde der Lebensmittelnachschub für diese Posten verhindert.
Nach Angaben eines UNO-Beobachters haben die Haddad-Truppen einen Posten bei Markaba gestürmt und die anwesenden UNO-Offiziere beraubt.
Kuba, Peru
Die Aussichten auf eine baldige Lösung der Affäre um die peruanische Botschaft in Havana, wo mehr als 10.000 Kubaner auf ihre Ausreise warten, haben sich vergrößert.
Die Regierung in Lima hat sich zur sofortigen Ausstellung von Visa für 1.000 Kubaner bereit erklärt.
Außerdem bereitet Peru nach eigenen Angaben die Einrichtung einer Luftbrücke von Havana nach Lima vor.
In einem offiziellen Kommuniqué der peruanischen Regierung wird den kubanischen Stellen vorgeworfen, die Durchführung von Maßnahmen zur Beschleunigung der Ausreise der auf dem Botschaftsgelände versammelten Menschen zu behindern.
USA Die Kriminalbehörde FBI hat Attentatspläne einer puertorikanischen Separatistenorganisation aufgedeckt.
Die Anschläge sollten sich gegen die Wahlparteitage der Demokraten und der Republikaner richten.
Nach Mitteilung des FBI wurden bei Hausdurchsuchungen Unterlagen und Zünder für Sprengladungen sichergestellt.
Zwei führende Persönlichkeiten der Separatistenorganisation wurden verhaftet.
Der seit elf Tagen andauernde Streik der Bediensteten des öffentlichen Verkehrs in New York ist gestern Abend vorläufig beendet worden.
Den Mitgliedern der Gewerkschaft soll ein neuer Kollektivvertragsentwurf vorgelegt werden, der eine Steigerung der Jahreslöhne in den kommenden zwei Jahren um 17 Prozent vorsieht.
Sollten die Arbeitnehmer in einer Urabstimmung diesem Kompromiss nicht zustimmen, wird der Ausstand voraussichtlich fortgesetzt.
Der Streik hatte zu einem täglichen Verkehrschaos in New York geführt.
Die Kämpfe zwischen den Truppen von Staatspräsident Goukouni und Verteidigungsminister Abre haben sich verstärkt.
Der Staatschef soll Libyen ersucht haben, in die Gefechte einzugreifen.
Vertreter des provestlichen Verteidigungsministers bemühen sich in Paris um französische Unterstützung.
Bei einem Treffen mit der Kontrollkommission zur Überwachung des Waffenstillstandes, der Vertreter aus Liberia, Togo und Frankreich angehören, hat der Präsident gestern allerdings seinen Friedenswillen hervorgehoben.
Er meinte,
Die Ruhe könnte nur dann wiederhergestellt werden, wenn so rasch als möglich eine neutrale Gruppe im Tschad stationiert werde.
Es wird nicht ausgeschlossen, dass Vertreter der beiden rivalisierenden Truppenteile heute zu Verhandlungen über eine Beilegung des Konflikts zusammentreffen.
China
Die Pekinger Führung hat Sambia und anderen Staaten im südlichen Afrika weitere wirtschaftliche und militärische Unterstützung zugesagt.
Bei einem Bankett aus Anlass des Besuches des sambischen Staatschefs Kaunda in Peking, sagte der chinesische Ministerpräsident Hua Guofang, die Unabhängigkeit von Zimbabwe-Rhodesien
habe eine neue und ermutigende Situation in diesem Teil der Welt geschaffen.
Es sei aber auch erforderlich, weitere Anstrengungen zu unternehmen, damit alle afrikanischen Staaten ihre Unabhängigkeit und Freiheit erlangen könnten.
Die Wetterlage.
Über Mitteleuropa liegt ein ausgedehntes Hochdruckgebiet.
Sein Einfluss auf das Wettergeschehen in Österreich nimmt weiter zu.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Westen und Süden durchwegs sonniges Wetter.
Sonst zunächst noch wechselnd aufgelockerte Bewölkung.
Am Nordrand der Gebirge vereinzelt unergiebiger Schneefall.
In der Folge allgemein Bewölkungsrückgang.
Abflauender Wind, meist aus westlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 15 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 1 bis plus 6 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
Im gesamten Bundesgebiet heiter oder leicht wolkig, bei allgemein nur schwacher Luftbewegung.
Tageshöchsttemperaturen 11 bis 17 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 10° Nordwestwind, 10 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 9° Nordwest 20.
Linz stark bewölkt, 8° Nordost 5 km.
Salzburg heiter, 10° Windstill.
Innsbruck heiter, 9° Windstill.
Pregens heiter, 6° Nordwest 5 km.
Graz stark bewölkt, 10° West 5.
Und Klagenfurt wolkig, 10° Ostwind, 10 km in der Stunde.
Zwölf Uhr und elf Minuten ist es mittlerweile geworden.
Fünf Wochen trennen uns noch von der Bundespräsidentenwahl am 18.
Mai.
Die beiden Präsidentschaftskandidaten Kirchschläger und Gredler bestreiten ihr erstes Intensivwahlkampfwochenende.
Während der Konvoi Bundespräsident Kirchschlegers gestern Mittag zur offiziellen Wahlkampfreise startete, eröffnete der FPÖ-Präsidentschaftskandidat Wilfried Gredler die offizielle Phase seines Wahlkampfs bereits Donnerstagabend.
Gredler befindet sich an diesem Wochenende in Salzburg und Bundespräsident Kirchschleger begann seine Wahlwerbereise in der Steiermark.
Aus Leibniz in der Weststeiermark meldet sich nun Hans Langsteiner.
Leibniz in der Südsteiermark, ein kleiner Ort etwa zehn Kilometer von der jugoslawischen Grenze entfernt, Samstagmittag.
Bundespräsident Kirchsteiger hält hier auf dem langgezogenen Hauptplatz dieser Stadt seine insgesamt sechste Kundgebung seiner Wahlreise für die Präsidentenwahl am 18.
Mai ab.
Es ist eine Wahlreise, die im Grunde zumindest nach außen hin die wohl unpolitischeste Kampagne ist, die in den letzten Jahren verzeichnet worden sein dürfte.
Hier kämpft nicht ein Spitzenexponent einer politischen Partei gegen einen politischen Konkurrenten,
Hier absolviert ein Bundespräsident, ein amtierender Präsident eine Rundreise, um den Kontakt zu seinen Landsleuten aufzufrischen.
Zwar fehlt auf keinem Plakat das sozialistische Partei-Emblem, doch ansonsten ist vom suggestiv allumfassenden Slogan UNSER BUNDESPRÄSIDENT kommt, bis zur Bundeshymne, die die jeweiligen Stadtkapellen zum Abschluss jeder Kundgebung intonieren, alles auf staatstragend und überparteilich abgestimmt.
Und dementsprechend sind auch die Wahlreden.
Es gibt praktisch keine parteipolitischen, ja überhaupt im engeren Sinn keine politischen Aussagen.
Kirchläger selbst räumt immer wieder ein, gleichsam nichts Neues, sondern ausschließlich die Beibehaltung seines Amtsstils versprechen zu können, da stets das Gemeinsame über das Trennende gestellt und der Rolle Österreichs als Land der Mitte entsprochen habe.
Nun blenden wir uns ganz kurz live in die Rede des Bundespräsidenten hier in Leibniz ein.
Manchmal verständlich, schwer, manchmal deutbar.
Aber eine Pflicht hat der Bundespräsident sicher, ohne dass sie nun genau in der Verfassung stehen würde.
Es ist die Pflicht, ein einigendes Band
Auch hier also das Gemeinsame über das Trennende der Bundespräsident als Symbol des Zusammenhaltens.
Nach seiner Rede wird der Bundespräsident auch hier sich unter Debatten mischen, die ihn ebenso wie in den anderen Städten dieser Wahlreise mit Autogrammwünschen bedrängen werden.
Und dieser Teil, dieser mehr informelle Teil dieser Wahlkampagne ist sicher einer der Schwerpunkte.
Er nimmt etwa genauso viel Zeit ein, wie die offiziellen Reden.
Damit zurück nach Wien, soweit ein erster Überblick aus dieser Wahlreise.
Hans Langsteiner, hörten Sie aus Leibniz in der Südweststeiermark.
FPÖ-Präsidentschaftskandidat Gredler ist wie erwähnt auf Wahlreise in Salzburg.
Dort rufe ich meinen Kollegen Leopold Esterle.
Ein farbenprächtiges Bild hier am Altenmarkt in Salzburg, das das Werben um Wählerstimmen des Herausforderers prägt.
Die Aprilsonne wärmt die Spatzen und die Wahlhelfer Dr. Gredlers, denn der strahlend blaue Himmel über Salzburg drückt ein bisschen.
Es ist eher kalt.
Ein paar tausend Passanten sind hier am Vormittag vorbeigekommen.
Grüne Lodenmäntel, grüne, braune, dunkelbraune Trachtenanzüge und Kostüme.
Der berühmte Salzburger Hut begafften die Plakatständer, von denen der Mann der Mitte, so der Text, Botschafter Dr. Wilfried Gredler, 64, herunterlächelt.
So, als hätte er ein bisschen Zahnweh, sagte ein Passant.
Vor der Säule des heiligen Florian ein provisorisch aufgebautes Standl zum Dosenwerfen.
Wer trifft, erhält ein Gredlerbäumchen oder einen FPÖ-Kugelschreiber.
Wer die Dosen nicht trifft, erhält sie auch.
Hinter der Florian-Säule das Café Tomaselli, noch weiter zurück die Hohenfeste und vor mir ein mit Gredlerbäumchen gezierter Stadtbewohner, der ein bisschen zu blau ist und die 30-Mann-starke Kapelle der Sitzenheimer mit dirigiert, die in der traditionellen Klach
in der traditionellen Krachläden, für den bei Wahlkämpfen offenbar unvermeidlichen Krach sorgt.
In der Menge die Salzburger Politprominenz der freiheitlichen Vizebürgermeister Steiner, Gemeinderäte, Ombudsmann Gustav Zeilinger, Abgeordneter Frischenschlager.
Alles ist lieb und freundlich und familiär, könnte man sagen.
Botschafter Gredler und Gattin Verleihn, Rosa Rosen.
In seinen Ansprachen ist dem Kandidaten für das höchste Amt im Staat Österreich, Österreich aber bereits zu rot.
Immer wieder hebt Gredler hervor, dass die SPÖ alle wichtigen Positionen allein innehabe und
diese Bäume nicht in den Himmel wachsen dürften.
Das sei auch der Grund für seine Kandidatur.
Der amtierende Bundespräsident Dr. Kirchschläger genieße seine vollste Wertschätzung, doch hätte er, Gredler, ziemlich andere Vorstellungen von einer aktiven Amtsführung.
Auch die österreichische Volkspartei bekommt in Diplomatenart vom Botschafter feine Hiebe, weil sie keinen Kandidaten gestellt habe und deshalb er, Gredler, überhaupt erst für einen demokratischen Wahlgang gesorgt habe.
Norbert Burger erwähnt er nie.
Herr Botschafter Gredler, warum kandidieren Sie überhaupt?
Ja, bitte kurze Vorbemerkung.
Ich habe wirklich etwas Zahnweh.
Sie haben das Messer scharf erkannt.
Antwort ist folgendes.
Wir haben doch in Österreich eine Situation, wo der Bundeskanzler, der Nationalratspräsident und gleichzeitig Gewerkschaftspräsident, die Mehrheit im Parlament
und über die verstaatliche Industrie sehr, sehr viel Machtpositionen könnte noch vieles beifügen, in der Hand einer, nämlich der Sozialistischen Partei, ist.
Daher glaube ich, es ist notwendig für den breiten Bereich, das geht ja bis in sozialistische Randschichtenlager hinein, denen bereits die roten Bäume zu sehr in den Himmel gewachsen sind, eine Gegenkandidatur oder sagen wir eine Mitkandidatur eines anderen Bewerbers aufzustellen.
In diesem Sinne empfinde ich meine Kandidatur.
Herr Botschafter, ich bin ein begeisterter Europa-Anhänger und Sie, wie ich aus Ihren Aussagen entnehme, ja auch.
Ja, die Diskussionen und die Fragen an Botschafter Dr. Wilfried Gredler setzen sich fort.
Ich beende aber meine Wiedergabe der ersten Eindrücke vom alten Markt in Salzburg und gebe zurück an das Studio des Mittagsjournals in Wien.
Soviel also zu den Auftakten für den offiziellen Bundespräsidentschaftswahlkampf in Salzburg und in der Steiermark.
Nun zur Inlandspresseschau.
Nahezu ausschließliches Thema der heutigen innenpolitischen Kommentare ist neuerlich der Neubau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien.
Nach der Suspendierung des für die Haustechnik zuständigen AKP Direktors Winkler vertreten die Zeitungen nahezu übereinstimmend die Auffassung, dass dies erst der Anfang der Kontrolle bei diesem Bau sein könne.
Ausführlich beschäftigen sich die Blätter auch mit der politischen Verantwortung für diese Vorgänge.
Die Zitate aus den Zeitungen hat Wilfried Seifer zusammengestellt.
Thomas Koherr in der Tageszeitung Die Presse.
Die eigentliche Ungeheuerlichkeit des Falles AKH liegt nicht darin, dass ein Monsterbau sich als überholt entpuppt, viele Millionen angeblich in dunkle Kanäle geflossen sind und ernsthafte Zweifel an der Lauterkeit mancher Spitzenfunktionäre angemeldet werden dürfen.
Vielmehr liegt die Ungeheuerlichkeit darin, dass jene, die für eine saubere Stadt sind, zu Gegnern der Stadt selbst deklariert werden sollen.
Wer nicht mit ihnen sei, könne doch wohl nur gegen sie sein, argumentieren jetzt die Sozialisten und können doch selbst das Unbehagen über die Zustände nur schwer verbergen.
Detlef Harbig in der ÖVP-Zeitung Südost-Tagespost.
Die erste Verteidigungslinie der SPÖ unter dem Motto, alles nicht wahr, alles nur eine üble Hetze, ist zusammengebrochen.
Die nächste Auffanglinie steht schon bereit.
Sie heißt, eine Prozess- und Kontrolllawine auslösen und den einen oder anderen Sündenbock opfern.
Wie beim Bauring, den Architekt Ursprunger, ist hier diese Rolle offenbar Herrn Winter zugedacht.
Hermann Polz in den oberösterreichischen Nachrichten.
Nun wurde auf dem Altar der Sauberkeit ein Opfer gebracht.
Es ist also gelungen, innerhalb dieser sauberen AKH-Gesellschaft einen einzigen zu isolieren.
Auf welchem Pöstchen wird er wohl landen, wenn alles im üblichen Untersuchungshandel verlaufen ist?
Mittlerweile kann er sich ausruhen, denn viel Wissen ist allemal ein gutes Ruhekissen.
Und er wird doch wohl nicht nur um die eigene Unschuld wissen, die er via Bildschirm so treuherzig beteuert hat.
Er wird sicherlich auch über die Beschaffenheit der Unschuld anderer Bescheid geben können, wenn nötig.
Hans Rauscher im Kurier.
Winter musste gehen, weil er seine Vorgesetzten angelogen hat.
Aber die ganz massiven Vorwürfe gegen eben diese Vorgesetzten, die er unwissentlich auf das Tonband eines Journalisten sprach, sind ja immer noch da.
Zum Beispiel der Vorwurf, dass der Aufsichtsratsvorsitzende der AKH-Gesellschaft, ein hoher Beamter des Finanzministeriums, Druck auf die Direktoren ausgeübt habe.
Sie mögen einer ganz bestimmten Firma einen Riesenauftrag zukommen lassen.
einer Firma, bei der personelle Querverbindungen zu Finanzminister Androsch bestehen.
Günther Traxler im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung.
Dass derselbe Direktor, den man der passiven Bestechung ungeheuren Ausmaßes beschuldigt, als Kronzeuge gegen den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Sektionschef Weiz, nicht schlecht genug ist, zeigt eher die Grenze der Glaubwürdigkeit derer, die den Beamten vorwerfen, bei Auftragsvergaben Druck ausgeübt zu haben.
Der Eindruck ist schwer abzuweisen, dass Weiz geprügelt wird, aber der Finanzminister gemeint ist, den man nur zu gern wieder einmal in eine Affäre verwickeln möchte.
Die Kronenzeitung in ihrer Rubrik Staberl.
Walter Salzmann im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Die Suspendierung eines Direktors entledigt die in diesem Skandal involvierten Politiker jedenfalls noch lange nicht ihrer Verantwortung.
Auch sie, vor allem sie, gehören an den Pranger.
Und schließlich Franz Ortner in den Vorarlberger Nachrichten.
Wer jahrelang Wiener Zeitungen liest, stellt fest, dass man in der Bundeshauptstadt auch der Staatsanwaltschaft kein sonderlich objektives Zeugnis ausstellt und sie immer mit der Weisungsgebundenheit an Minister Broda in äußerst kritischen Zusammenhang brachte.
Müsste man da nicht erst recht und noch eindeutiger dafür sein, die ganzen Wiener Sumpfprozesse auf trockenem Bundesländerboden abzuwickeln?
Wir meinen ja.
Das war die Inlandspresse-Show.
Trotz Energiekrise und steigender Benzinpreise hat das für viele liebste Kind das Auto in keiner Weise an Anziehungskraft verloren.
Zu Jahresbeginn hatte man es noch nicht erwartet, aber das Frühjahrsgeschäft vor allem der bundesdeutschen Autohändler blüht.
Weder der von Autoindustrie und Autohandel befürchtete Absatz von Neuwagen noch der von Gebraucht-Pkws wurde gebremst.
Trotz dieses Erfolges ist aber die Freude nicht ungetrübt.
Die Autoindustrie, eine der Hauptstützen der bundesdeutschen Wirtschaft, hat nämlich mit zwei Hauptproblemen zu kämpfen.
Nämlich mit der immer massiver werdenden Exportoffensive der japanischen Autohersteller sowie mit dem Nachfragerückgang im Bereich der Mittelklasse, Paul Schulmeister berichtet.
Unter dem schlechten Absatz von Mittelklassewagen haben vor allem Opel, bisher Marktführer, und Ford zu leiden.
Die Kölner Ford-Werke, die bei ihren Capri und Granada-Modellen in den ersten Monaten dieses Jahres Einbußen von mehr als 20 Prozent hinnehmen mussten, sind gezwungen, bis Ende Juni die Belegschaft noch an zwölf Arbeitstagen nach Hause zu schicken.
Eine einwöchige Kurzarbeit gibt es auch ab kommenden Montag zum sechsten Mal seit dem vergangenen Herbst bei den Opel-Werken in Rüsselsheim und Kaiserslautern.
Während die Ford-Werke von der großen Nachfrage nach Klein- und Kompaktwagen nur bei ihrem Fiesta profitieren, der technisch veraltete Escort soll erst im Herbst durch ein Nachfolgemodell abgelöst werden, können die Opel-Werke die Kundenwünsche nach ihrem neuen Kadett nur mit mehrmonatigen Lieferfristen befriedigen.
Sogar mit Umzugsbeihilfen versucht Opel, Arbeiter des Rüsselheimer Betriebes zur vorübergehenden Übersiedlung nach Bochum zu bewegen, wo ja der Kadett montiert wird.
Mit derart akuten Problemen haben die anderen deutschen Autohersteller nicht zu kämpfen, im Gegenteil.
So will das Volkswagenwerk wegen der großen Nachfrage nach sparsamen Kompaktmodellen bis zu den Sommerferien sechs Sonderschichten einlegen.
Der Boom auf dem bundesdeutschen Kleinwagenmarkt hat übrigens auch die Absatzchancen der entsprechenden ausländischen Autos verbessert.
Das betrifft nicht nur Frankreich und Italien, sondern vor allem auch Japan.
Im vergangenen Jahr hatten die sieben japanischen Autoproduzenten einen Anteil von knapp sechs Prozent am deutschen Markt.
In diesem Jahr könnten es schon neun Prozent sein.
Im Zusammenhang mit dieser enormen Exportsteigerung hatte erst dieser Tage die Prognose einer Essener Marktforschungsfirma für Schlagzeilen gesorgt.
Danach wurde den Japanern bis 1990 eine Exportsteigerung um 10 Prozent, der deutschen Autoindustrie jedoch ein Exportrückgang um 7 Prozent mit der Folge einer möglichen Gefährdung hunderttausender Arbeitsplätze vorausgesagt.
Vermutungen der illustrierten Stern insgesamt könnten bis zu einer Million der derzeit rund 1,5 Millionen Arbeitsplätze bei der deutschen Autoindustrie und ihren Zulieferern infolge der japanischen Exportoffensive verloren gehen, wurden allerdings vom Verband der Automobilindustrie in Frankfurt als abwegig zurückgewiesen.
Der erfolgte Japaner, so ein Verbandssprecher, gehe nicht nur auf das höhere Produktivitätsniveau in Japan, sondern auch auf die Yen-Abwertung zurück, die ja kein Dauerzustand bleiben werde.
Inwieweit der Verband der deutschen Automobilindustrie mit seinen beruhigenden Äußerungen recht behalten wird, steht dahin.
Denn die Experten dieses Verbandes haben in diesem Jahr bereits einmal kräftig daneben geschätzt.
Noch im Jänner sagten sie einen Produktionsrückgang der deutschen Autoindustrie von 9% in diesem Jahr voraus.
Doch im Februar gab es mit der Neuzulassung von 221.000 PKWs und Kombis in der Bundesrepublik ein Rekordplus von 5% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres.
Ein Trend, der angesichts sinkender Autobestellungen zwar nicht anhalten dürfte, dennoch die deutsche Autokonjunktur erweist sich als weitaus stabiler als noch zu Jahresanfang erwartet.
Das war Paul Schulmeister aus Bonn.
Weiter nach Afghanistan.
Nach dem Generalstreik der Händler und von Teilen der Bürokratie am 21.
Februar ist Afghanistan wieder in jene sogenannte dumpfe Unruhe zurückgeworfen worden, zurückgesunken, die nicht erst seit der sowjetischen Intervention eingezogen ist.
Bis heute ist die Zahl der Toten nicht bekannt geworden, die die Protestaktionen damals gekostet haben, als Tausende dem moskauhörigen Regime und den sowjetischen Besatzern den islamischen Gebetsruf Gott ist groß entgegengeschrien haben.
Nun regiert wieder der Alltag in Afghanistan, man ist jedoch pessimistisch mit den Umständen fertig zu werden, wie uns Eberhard Kurau mitteilt.
Da ist einerseits die auf Desinformation abzielende Nachrichtenpolitik der Regierung.
Sie ist seit dem unmittelbaren Eingreifen der Sowjets auch in die mittlere Entscheidungsebene der afghanischen Verwaltung noch absurder geworden, als sie es unter dem letzten Präsidenten Amin schon war.
Das Netz der Widersprüche und Lügen ist so verworren, dass selbst die, die es stricken, sich nicht mehr darin zurecht finden.
Da wird zum Beispiel immer wieder an der Fiktion gebastelt, der gestürzte und ermordete Amin sei ein Agent des amerikanischen Geheimdienstes CIA gewesen.
Ein Studienaufenthalt in den USA als junger Mann, den er nie verheimlicht oder bestritten hat, soll dafür sprechen.
Im Innenministerium von Kabul waren 30 westliche Journalisten schon im Januar Zeuge, wie ein sowjetisches Fernsehteam stolz ein schlecht fotografiertes Flugblatt eines konservativen Muslimführers abfilmte und anschließend ein Bild von Amin vor die Kamera hielt.
Damit sollte die Agententheorie bewiesen werden.
Inzwischen verbreitet der von den Russen eingesetzte Nachfolger Amins, Barbara Karmal, die Behauptung, die Tagebücher Amins enthielten den Beweis für seine Agententätigkeit.
Aber auch die Tagebücher werden nicht zugänglich gemacht.
Und niemand erklärt den Widerspruch, warum denn gerade der CIA-Agent angeblich den letzten entscheidenden Hilferuf losgelassen hat, der zum Einmarsch der sowjetischen Truppen am 27.
Dezember führte.
Auch zum Tode Amins gibt es verschiedene offizielle Erklärungen.
Versehentlich bei der Erstürmung seines Palastes erschossen die eine, von einem Revolutionsgericht verurteilt und erschossen die andere.
Von der großen Familie Amins hört man nichts.
Auf der gleichen Linie liegt die stur wiederholte Behauptung der afghanisch-sowjetischen Regierungspropaganda, der Generalstreik vor Wochen sei das Werk ausländischer Agenten und Insurgenten gewesen.
sind es 15 mal 18 Pakistanis, die man gefasst haben will.
Sie haben angeblich die Tausende in Kabul und anderen großen Städten zum Prozess und in oft gewalttätigen Demonstrationen getrieben.
Auch Robert Lee, manchmal Robert Lazar, geistert durch die Meldungen von Radio Kabul und durch die Spalten der offiziellen Kabul New Times.
Ebenfalls ein amerikanischer Geheimagent.
Nur gesehen, vor Gericht gestellt, hat ihn bisher niemand.
All diese Fiktionen und Absurditäten werden nötig, um eine einzige unbestreitbare Tatsache zu verschleiern, dass es auch dem Regime des neuen Präsidenten Babrak Karmal in den 100 Tagen seiner Herrschaft nicht gelungen ist, Rückhalt bei der Bevölkerung zu finden.
Im Gegenteil, der Schwurm der Flüchtlinge nach Pakistan hält an.
Selbst nach vorsichtigen Schätzungen sind es 500.000, eine halbe Million Menschen, die sich der kommunistischen Regierung in den beiden vergangenen Jahren entzogen haben.
Ein gewaltiger Aderlass für ein Volk von 15 Millionen und manches spricht dafür, dass in den nächsten Wochen noch mehr Menschen Schutz suchen im benachbarten Pakistan.
Aus diesen Flüchtlingslagern, den Hauptquartieren der Rebellen, quellen die anderen Desinformationen, die die Illusion nähern.
Von daher kommen Meldungen wie 1200 Regimegegner aus dem Gefängnis befreit, Militärflugplätze gegen den Widerstand russischer Truppen erobert, afghanische Regierungseinheit zu den Rebellen übergelaufen.
Russen setzen Giftgas gegen die Partisanen ein.
Die meisten dieser Meldungen lassen sich nicht bestätigen.
Das bedeutet nicht, dass sie falsch sein müssen, aber vieles spricht dafür, dass sie oft übertrieben sind.
Denn da gibt es die unbestreitbare Tatsache, dass es nicht einmal den sechs größten konkurrierenden Rebellengruppen bisher gelungen ist, ihre Aktionen wenigstens zu koordinieren, von einem gemeinsamen Kommando von einheitlichen Zielen in der Politik ganz zu schweigen.
Jede Gruppe versucht stattdessen größere Erfolge für sich zu reklamieren, um damit Ansehen und Geld bei den wichtigen Finanziers, den Ölstaaten am Golf, zu erhalten.
Stellt man diese und andere Faktoren nüchtern in Rechnung, dann ergibt sich folgendes Bild.
Im Land und von der persischen und pakistanischen Grenze her können die Rebellen kleinere Erfolge erzielen.
Sie können hier einen Panzer vernichten und dort eine Brücke sprengen.
Auch laufen immer wieder kleinere Einheiten oder einzelne Soldaten der afghanischen Armee zu den Rebellen über.
Aber weder die Bewaffnung noch die Führung reichen vorher aus, um nachhaltige Erfolge gegen die Regierungstruppen und ihr sowjetisches Rückgrat zu erzielen.
Dabei fehlt es den heiligen Kriegern aus den Bergstämmen Afghanistans nicht an Opferbereitschaft und Glaubensmut.
Aber kein noch so inbrünstiges Gebet hat bisher einen der gefürchteten sowjetischen Kampfhubschrauber vom Himmel geholt und mit alten Flinten und Maschinenpistolen es gegen Panzer wenig auszurichten.
Schon von daher entlastet sich eine weitere Lüge der sowjetisch-afghanischen Regierungspropaganda, die mehr von den umfangreichen amerikanischen und chinesischen Waffenlieferungen für die Rebellen.
12 Uhr und 31 Minuten ist es nun.
Eine knappe halbe Stunde Sendezeit bleibt uns noch.
Was können Sie im Mittagsschornal noch hören?
Wir informieren Sie ausführlich über den geplanten Ankauf von Abfangjägern für das Bundesheer.
Wir bringen ein Gespräch mit dem österreichischen Komponisten Viktor Korda sowie einen Beitrag über die Aufführung von Stage Struck von Simon Gray.
Zunächst aber noch ein Bericht aus Italien.
Nach dem Ende der jüngsten italienischen Regierungskrise vor einer Woche, Ministerpräsident Kosiger stellte eine Koalitionsregierung bestehend aus Christdemokraten, Sozialisten und Republikanern und zwar mit tragfähiger Mehrheit auf die Beine, orientiert man sich in Rom nun wieder etwas mehr auf die Außenpolitik.
Jüngster Anlass ist die Reise des Chefs der italienischen Kommunisten Berlinguer in die Volksrepublik China.
Der KPI schreibt man ja als zweitgrößte Partei des Landes, obwohl sie nicht in der Regierung vertreten ist, doch einigen Einfluss zu.
Zudem gelten die italienischen Kommunisten als wesentliche Träger des Eurokommunismus.
Der Reise-Berlin-Quers wird hinsichtlich der Weiterentwicklung des Eurokommunismus und überhaupt auch der Beziehungen zu den übrigen kommunistischen Parteien in Ost und West nicht geringe Bedeutung zugemessen.
Aus Rom hören Sie Alfons Dalma.
Einen Tag vor seiner morgigen Abreise nach Peking hat der italienische Kommunistenführer Enrico Berlinguer in einer Live-Sendung des Fernsehens offener und härter denn je Kritik an der französischen und an der polnischen Schwesterpartei geübt.
Das ging natürlich an die Adresse des sowjetischen Genossen, die ihre Pariser und Warschauer Freunde vorgeschoben hatten,
um für den 28.
April eine Konferenz der kommunistischen Parteien Europas, Ost und West, nach Paris einzuberufen, die sich für die Entspannung und Abrüstung in Europa einsetzen soll.
Die jugoslawischen, die spanischen und die italienischen Kommunisten haben bereits vor einer Woche beschlossen und bekannt gegeben, dass sie zu diesem Pariser Treffen des Moskauer Parteienlagers
nicht kommen werden.
Berlinguer hat es in seinem römischen Interview erneut begründet.
Seine Partei lasse sich durch solche plötzlichen Einladungen nicht überraschen, überrumpeln oder gar befehlen.
Und welchen Nützen könne ein Treffen für die Entspannung und für die Abrüstung in Europa erbringen, an dem nur die kommunistischen Parteien und noch dazu die des Warschauer Paktes teilnehmen?
Eine solche Veranstaltung sei nur geeignet, viel wichtigere Aktionen zu diskreditieren und zu erschweren.
Seit Wochen betonen die italienischen Kommunisten immer wieder, welche Aktionen und Vorhaben sie dabei meinen.
So auch Berlinguer im Fernsehen, bevor er nach Peking fliegt.
Verbindungen und Bündnisse mit den sozialistischen, sozialdemokratischen und anderen progressistischen Kräften in Westeuropa zu suchen, um die, so nennt er es, Logik der Blockpolitik der Supermächte aufzubrechen.
Der italienische KP-Führer hat dabei klar ausgedrückt, dass ihn die heutige, im Grunde doch amerikafreundliche Haltung der Führung vieler westeuropäischer sozialistischer Parteien
etwa in der Bundesrepublik Deutschland oder England, nicht zu entmutigen vermag.
Er setzt auf starke innere Kräfte und Gruppen, sagt er, die nach einer Revision der bisherigen sozialistischen Linie und nach einem dritten Weg, ähnlich den noch übrig gebliebenen Eurokommunisten, suchen.
Mit diesem neutralistischen Reisegepäck begibt sich nun Berlin quer in die chinesische Hauptstadt
wo von den Europäern eine ganz andere Haltung erwartet und verlangt wird, nämlich mehr Stärke und Kohäsion im Atlantischen Bündnis, mehr Berücksichtigung der Gefahr, die der sowjetische Hegemonismus für Europa und für die Welt heraufbeschwört.
Ob dieser Widerspruch zwischen der neutralistischen Konzeption der italienischen Eurokommunisten
und der chinesischen weltweiten Abwehrstrategie gegenüber der Sowjetunion zu überbrücken sein wird, muss zunächst dahingestellt bleiben.
Berlin-West-Besuch in China ist aber auf jeden Fall ein großes Ereignis für die kommunistische Parteienwelt.
Die erste offizielle Spitzenbegegnung der zwei Parteien, und die eine ist die größte der Welt überhaupt, die andere in der freien Welt,
Seit fast einem Vierteljahrhundert, seit 1957.
Ein Ereignis, das Moskau die Freude am bevorstehenden Pariser Treffen der getreuen kommunistischen Parteien sicher zu verderben geeignet ist.
Vor der Reise des KPI-Chefs Berlinguer nach Peking desinformierte sie Alphonse Dalma.
Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird am Montag, dem 21.
April, in einer Sitzung des Landesverteidigungsrates zumindest eine Vorentscheidung über den Ankauf von 24 Abfangjägern für das österreichische Bundesheer fallen.
Weil Österreichs Neutralität fünf Meter über dem Boden aufhört, so Armeekommandant General Spanocchi, hatten die qualifiziertesten Piloten der heimischen Milizarmee seit 1974 die Abfangjägermodelle ausländischer Flugzeugindustrien getestet.
Mit dem schwedischen Viking JA 37, der französischen Mirage F1C, dem israelischen Kfir C2 und dem amerikanischen Tiger F5E erreichten im Oktober 1976 vier Modelle die Endrunde.
Jetzt wird die Fliegerdivision des Bundesheeres für luftpolizeiliche Aufgaben ein fünftes erhalten.
Leopold Esterle berichtet.
Journal Extra
Der Regierungschef persönlich warf den Quir C2 der Israel Aircraft Industries nach einer Ministerratssitzung Mitte März aus dem Rennen.
Israel sei ein kriegführendes Land, betonte Bundeskanzler Kreisky damals.
Ein Ankauf von Abfangjägern komme für das neutrale Österreich aus außenpolitischen Gründen nicht in Frage.
Verteidigungsminister Otto Rösch schied das amerikanische Produkt, den Northrop Tiger F5, im Pressefoyer nach derselben Sitzung aus.
Das Flugzeug sei für luftpolizeiliche Aufgaben ungeeignet, meinte Roche sinngemäß.
Kreisky und Roche erklärten anschließend den schwedischen Wiggen JA37, der von den österreichischen Testpiloten die weitaus besten Zensuren erhalten hatte, als für zu teuer, womit der dritte im Bunde ausfiel.
Deutliche Präferenz ließ der sonst so schweigsame Verteidigungsminister allerdings für ein französisches Modell erkennen.
Zwar nicht für den 1976 getesteten Abfangjäger F1C, sondern für das dem QUIR vergleichbare Modell Mirage 50.
Immerhin Aufmerksame Leser finden im Truppendienst der periodisch erscheinenden Zeitschrift des Verteidigungsministeriums
Auf Seite 183 der jüngsten Ausgabe ein Bild der Mirage 50 mit dem lapidaren Text.
Das Überwachungsgeschwader in Zeltweg und Graz wird 1982 mit 24 Abfangjägern des Typs Mirage 50 ausgerüstet.
Ein ausführlicher Beitrag dazu erscheint im nächsten Heft.
Dieses als Prototyp, erstmals am 15.
April 1979 in Melun-Villaroche, der Öffentlichkeit vorgestellte Modell der französischen Mirage-Familie, ist in Österreich in der Praxis nicht einmal Insidern der Flugszene gut bekannt.
Die Herstellerfirma Dassault lieferte schriftliche Unterlagen erst im Herbst des Vorjahres.
Die entscheidenden Verhandlungen der französischen Delegation fanden erst am 10., 11. und 12.
März in Wien statt.
Der Cheftestpilot des Bundesheeres, Oberstleutnant Bernecker, wird das Flugzeug demnächst in Frankreich testen und auch der Kommandant der Fliegerdivision, Oberst Gollier, bestätigt, die Mirage 50 nur in der Papierform zu kennen.
Dieser Flugzeugtyp wurde bis jetzt noch nicht getestet, da er noch nicht zur Verfügung stand, sondern eben neu von Frankreich angeboten wird.
Ich bin der Meinung, dass die Mirage 50 ausgesprochen für diese Aufgaben in Österreich geeignet ist.
und der selbstverständlich in die engere Wahl gezogen werden kann.
Sie haben sicherlich selbst auch an dem Pflichtenheft von 1976 mitgearbeitet, in dem ja vier völlig andere Versionen, wenn man so sagen darf, zur Diskussion standen.
Stört Sie das nicht, dass es jetzt offensichtlich um rein handelspolitische Fragen geht und nicht mehr so sehr um die Wünsche der Militärs?
Nein, das stört mich nicht, denn wäre die Mirage 50 zu jener Zeit, zu der die Evaluation begann, zur Verfügung gestanden, so wäre sie bestimmt auch in diesen Kreis einbezogen worden, da sie ja leistungsmäßig auf
derselben Linie wie die getesteten, also ungefähr zumindest, liegt.
Sie sagen ungefähr zumindest.
Worin unterscheidet sie sich?
Wie würden Sie sie einstufen?
Ich habe ungefähr gesagt, weil sich ja auch diese vier in etlichen Dingen unterscheiden und ich würde die Mirage 50 auf die Linie G4 einstufen.
Das aus den 60er Jahren stammende Produkt der Mirage-Familie, das erst Anfang der 70er Jahre mit einem neuen Triebwerk, dem ATAR 9K50, ausgerüstet wurde, wird in einem uns vorliegenden Firmenpapier so beschrieben.
Bei einem Gewicht von 7 Tonnen, Maximalbelastung mit Bewaffnung und Sprit knapp 14 Tonnen, erreicht die Mirage 50 2,2-fache Überschallgeschwindigkeit im Geradeausflug.
Ihre Steigfähigkeit liegt bei 185 Metern pro Sekunde.
Der Tankinhalt des Flugzeuges, für das laut Oberstgolia keine Österreich-Version notwendig ist, liegt bei maximal 4.700 Litern mit Zusatztanks.
Die Dienstgipfelhöhe liegt bei 18.000 Meter.
Die Kosten der Maschine dürften ähnlich wie beim KVIR bei rund 130 Millionen Schilling liegen.
Der Mirage-Hersteller Dassault hat mit der Mirage F1, die übrigens in Langenleban der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, mit den Prototypen der Mirage 2000 und der Mirage 4000 bereits weitaus modernere Jagdflugzeuge entwickelt.
Aber ebenso wie der von den schwedischen Sobskania offerierte Wicken JA 37, war die Mirage F1 für die Finanzkraft des österreichischen Staatshaushalts zu kostspielig.
Sollte der Wicken der Schweden im Oktober 1976 194 Millionen Schilling pro Stück kosten, brachte es die französische Mirage F1 damals immerhin auf 178 Millionen Schilling.
Die dem israelischen Kvier auch preislich vergleichbare Mirage 50 kostet heute, dreieinhalb Jahre später, nur 115 Millionen pro Stück.
Alle angegebenen Stückkosten sind Systempreise, enthalten also auch die Kosten für Ersatzteillager, Piloten und Bodenpersonalausbildung.
Die Endsumme für den österreichischen Steuerzahler wird also beim Ankauf von 24 französischen Mirage 50 Abfangjägern bei 3,5 bis 4 Milliarden Schilling liegen.
Als die Präferenz des Verteidigungsministers für das französische Produkt laut wurde, schalteten die Schweden blitzartig.
Saab Scania bietet nun dem österreichischen Bundesheer die letzte Version des Traken 35F an.
verlangt dafür 75 Millionen Schilling-Systempreis, bietet außerdem kostenlos einen für die Pilotenausbildung wichtigen Simulator, garantiert hundertprozentige Kompensation des Geschäftes in verschiedensten Industriezweigen und erklärt sich überdies noch bereit, in Österreich eine Zentralwerft für die Wartung, Reparatur und den Zusammenbau der Flugzeuge zu errichten.
Saab-Vertreter Wittgenstein
bis Mitte der 90er Jahre sowohl in der schwedischen als auch in der dänischen und finnischen Luftwaffe im Einsatz sein.
Der Wiggen, der seinerzeit angeboten wurde und von den militärischen Experten an erste Stelle gereiht war, kam nicht infrage, da er zu teuer erschien.
Der Draken 35F, der Mirage 50 technisch gleichgestellt werden kann, ist jedoch wesentlich billiger als diese.
Trotzdem dürfte dieses erst gestern kalkulierte Angebot zu spät kommen.
Die Franzosen sollen der österreichischen Wirtschaft ein gigantisch anmutendes Wirtschaftsoffert gemacht haben.
Verhandlungsinsider rund um Handelsminister Staribacher und Staatssekretär Nussbaumer wollen von in Aussicht gestellter französisch-österreichischer Zusammenarbeit auf dem Panzer- und Munitionssektor, im Aluminiumbereich und auf Gebieten der Elektronik wissen.
Der Vertreter der Firma Dassault in Österreich, Honorarkonsul Hugo Hilt, dementiert nicht, sondern erläutert.
Ich glaube, dass es sich darum dreht, dass eine wesentlich verstärkte Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Österreich erfolgen soll, dass eine wesentliche Öffnung des französischen Marktes für österreichische Produkte erfolgen kann.
Weiters sind die Franzosen bereit, einen sogenannten Know-How-Transfer nach Österreich zu legen.
Das heißt, dass österreichische Industrien einen direkten Zugriff zur modernen Technologie bekommen.
Weiters legen die Franzosen Wert darauf, eine Zusammenarbeit mit verschiedenen österreichischen Industriegruppen zu schaffen.
Also eine Zusammenarbeit nicht nur mit der verstaatlichten Industrie, sondern auch mit der Privatindustrie.
Eine Zusammenarbeit nicht nur auf dem Aluminiumsektor, der ja schon stark durch die Massenmedien gegangen ist, sondern auch eine Zusammenarbeit auf anderen technisch hochentwickelten Gebieten,
von denen es in Österreich eine größere Anzahl gibt.
Es sind dies zum Teil Industrien, die nur wenige hundert Arbeiter beschäftigen, die aber gerade in ihrer Entwicklung eine Sicherheit für die Erhaltung und die Erweiterung zusätzlicher Arbeitskräfte geben.
Wir glauben, dass eine Entwicklung dieses Geschäftes
ein Vielfaches den Wert der Flugzeuge als solches übersteigt und das à la longue gesehen
hier ein wesentlicher Vorteil für die österreichische Industrie und die österreichische Wirtschaft zu sehen ist.
Das Angebot erscheint verlockend.
Nicht zuletzt deshalb, weil die Franzosen in Kenntnis der österreichischen Budget-Situation auch kulante Ratenzahlungen für das 4-Milliarden-Schilling-Paket der Mirage 50 zu gewähren bereit sind.
Mit der Fertigstellung der Radaranlage Goldhaube, die laut Oberst Golljahr 1981 einen sechsmonatigen Probebetrieb aufnehmen wird, wären auch die technischen Voraussetzungen für den Besitz und den Betrieb von Abfangjägern gegeben.
Und auch wenn jetzt angesichts des neuen Angebots eines relativ alten Flugzeugs die Wehrsprecher der Opposition genaue Tests der Mirage 50 verlangen,
dürfte es bei der entscheidenden Sitzung des Landesverteidigungsrates am 21.
April gar nicht mehr so sehr um das Flugzeug selbst, sondern vielmehr nur um das Kompensationsgeschäft gehen.
Der Chef der Fliegerdivision meinte allerdings, wir sind froh, wenn wir überhaupt ein Flugzeug bekommen.
Abfangjäger für das österreichische Bundesheer, ja oder nein, Sie hörten ein Journalextra von Leopold Esterle.
Und nun Kulturbeiträge im Mittagssjournal.
Im großen Saal des Wiener Konzerthauses findet morgen Abend die Uraufführung einer Kantate für Chor und Orchester des österreichischen Komponisten Viktor Korda statt.
Es spielt das Prager Symphonieorchester unter Günther Teuring.
Es singt der Wiener Schönes Chor.
Der heute 80-jährige Komponist Viktor Korda hat in Wien bei Josef Marx studiert, war später Musikprofessor und schließlich freier Komponist.
Neben seinen Werken, das Lied von Kaprun und Maikandate, gibt es viele noch unveröffentlichte Werke des Komponisten, darunter eine Oper.
Über sein neuestes Werk sprach Koschka Hetzer mit dem Komponisten.
Herr Professor Korda, Ihr neues Werk, Pseudolot oder die Solidarität, hat eine literarische Vorlage von Karel Čapek.
Was ist das für ein Thema?
Ja, das Thema ist eine biblische Geschichte von Lot, der ein Einwohner der Stadt Sodom ist und Sodom soll vernichtet werden wegen seiner Sünden und er allein mit seiner Familie darf sich retten.
So steht es in der Bibel, aber bei Czapek ist das ein bisschen anders.
Er geht zwar notgedrungen mit seiner Familie fort, obwohl er seine Landsleute vergeblich gewarnt hat, aber wie es dann soweit ist, dass Feuer und Schwefel regnet, reißt er sich von seiner Familie los, sagt, ihr geht jetzt, ihr rettet euch, ich muss zurück, ich gehöre zu meinen Landsleuten, ich muss ihnen helfen.
Egal, ob Sie Sünder sind oder nicht, oder ich gerecht bin oder nicht, das ist ganz egal.
Ich gehöre zu Ihnen.
Deswegen habe ich dieses Stück auch, das im Original heißt Pseudolot oder etwas über den Partiotismus, habe ich genannt,
Pseudolot oder die Solidarität.
Es könnte aber auch ruhig heißen Pseudolot oder die Extrawurst, weil er keine Extrawurst haben will.
Herr Professor, ist das eine experimentelle, eine atonale Musik oder eine tonale Musik?
Nein, das ist eine Musik, ich möchte es so nennen, eine Musik zwischen zwei Sesseln.
Der eine Sessel ist die A-Tonalität, also die Avant-Garde, und der andere Sessel ist das konservative Element.
Ich stehe zwischen beiden und schreibe eine moderne, also eine zeitgemäße, aber tonale Musik.
Inwiefern haben Sie musikalische Vorbilder?
Ja, in meiner Jugend waren meine Vorbilder Bach und Mahler.
Und jetzt arbeite ich eigentlich ohne Vorbild und wenn, dann bin ich etwas beeinflusst von Bartók und Stravinsky.
Sie haben, Herr Prof. Korda, auch mitgearbeitet an einem sechsbändigen Musikwerk für die Schuljugend.
Inwiefern hat sich der Musikunterricht in den letzten Jahren sehr geändert?
Ja, das haben wir bemerkt mit unserer angeborenen Schlauheit und haben die erste Ausgabe, die im Jahr 58 begonnen hat, wiederholt geändert, denn
Die Mode wechselt nicht nur bei Schuhen und Kleidern, sondern auch beim Musikunterricht, überhaupt beim Unterricht.
Und dem haben wir Rechnung getragen und gegenwärtig erscheinen diese Bände.
Wir lernen Musik nacheinander, natürlich nicht sofort, nacheinander in neuester Auffassung.
Die neue Auffassung ist die, dass man die Arbeitsbücher bevorzugt.
Das heißt Bücher, die nicht nur von den Schülern womöglich auswendig gelernt werden, sondern wobei der Schüler aktiv werden kann.
Mit Viktor Korda sprach Koschka Hetzer.
Bereits zum dritten Mal spielt Viennas English Theatre ein Stück des 44-jährigen englischen Dramatikers Simon Gray.
Morgen hat sein Stück mit dem Titel Stage Struck, was zu deutsch etwa Theater begeistert, heißt Premiere.
Die Uraufführung fand im November vergangenen Jahres in London statt.
Zur Wiener Uraufführung, zur Wiener Premiere, der folgende Bericht von Walter Gellert.
Die Theaterstücke Simon Grace haben in den letzten Jahren zu einer Belebung des Londoner Spielplans geführt.
Stücke wie Butley oder Otherwise Engaged, Dog Days, Molly oder The Rear Column haben, bis auf einige Ausnahmen, das Publikum in Scharen zu einem Theaterbesuch animiert.
Simon Gray, der derzeit an einem Londoner College englische Literatur unterrichtet, schreibt über Menschen, die man zu einer gehobenen Mittelschicht zählen kann, deren Ausbildung Universitätsjahre mit einstießt.
Ein zentrales Thema, das immer wieder in seinen Dramen auftaucht, ist das der Unfähigkeit der handelnden Personen, miteinander Beziehungen aufzubauen.
Anders aber als etwa im deutschen Sprachraum, wo diese Problematik zu einer Sprachverarmung, ja sogar zur Sprachlosigkeit der Bühnenfiguren führt, bleiben bei Grey diese Figuren eloquent.
Sie verlieren die Gabe nicht, brillante Formulierungen an den Mann bzw.
an die Frau zu bringen.
Stage Struck wird in Wien von Christopher Dennis inszeniert.
Findet sich das Thema der Kommunikationsunfähigkeit von Menschen auch in diesem Stück?
Menschen, die nicht miteinander in Beziehung treten können, das ist ein zentrales Thema in seinem Stück, für das der Autor die Form des Thrillers gewählt hat.
Die Darstellung der Charaktere ist naturalistisch.
Es gibt witzige Dialoge, sodass man sagen könnte, dass es vom Stil her ein typischer Simon Gray ist.
Was aber die Form betrifft, ist dieses Stück ganz anders als das, was er bisher geschrieben hat.
Aber in der eigentlichen Form des Spiels ist es sehr anders als alles, was er getan hat, oder alles, was ich weiß, was er schon getan hat.
England hat, was den Thriller betrifft, eine Tradition aufzuweisen.
Man denke an Agatha Christie's Mausefalle, die ja schon fast 30 Jahre in London gespielt wird.
Mit dieser Tradition des Thrillers setzt sich Simon Gray auseinander.
Er verwendet die Mechanismen des Thrillers.
Er versetzt den Zuschauer in Spannung, er führt ihn in die Irre und präsentiert ihm immer wieder neue Versionen der Wahrheit.
Leute sind nicht das, was sie scheinen, bis die Sache schließlich tödlich für einen der Beteiligten ausgeht.
Robert, die Hauptperson, in London übrigens von Aaron Bates verkörpert, wird in Wien von Niall Buggy gespielt.
Das Leben von Schauspielern auf die Bühne zu bringen, ist ja nicht unbedingt ein neuer Einfall.
Es stimmt schon, dass das ein wenig altmodisch ist, aber die Zuschauer finden das faszinierend.
Die Leute sind daran interessiert zu erfahren, wie Schauspieler und wie Regisseure leben, weil sie glauben, dass dieses Leben ganz verschieden von dem ist, das sie selbst führen.
Was die Grundkonstellation des Stückes außerdem noch so interessant macht, ist, dass der Mann hier die Stelle einnimmt, die normalerweise die Frau inne hat.
Er ist sozusagen die Hausfrau.
Stage Struck wurde von der Londoner Kritik mit Zurückhaltung aufgenommen.
Worin sieht Regisseur Christopher Dennis die Gründe dafür?
Ich glaube, das ist deshalb, weil Simon Gray als intellektueller Schriftsteller gilt.
Die Kritiker betrachten nun einen Thriller als gewöhnliche Unterhaltung und sie waren darüber verärgert, dass ein Schriftsteller wie Gray versucht hat, eben Unterhaltungstheater zu schreiben.
Ich glaube, die Kritiker haben es gerne, wenn sie die Möglichkeit haben, Schriftsteller in Kategorien einzuteilen.
Wenn sie sagen können, der schreibt einen Thriller, der Komödien und der Tragödien.
Und sie haben es nicht so gerne, wenn ein Autor auch einmal etwas Neues ausprobieren will.
Ich glaube nicht, dass die Kritiken dem Stück gegolten haben, sondern eher dem Schriftsteller.
Die Kritiker waren der Meinung, dass Grey keinen Thriller schreiben sollte.
Simon Greys Stage Truck ist bis 7.
Juni in Viernus English Theatre zu sehen.
Soviel von Walter Gellert zu Simon Greys Stage Truck.
Und nun, drei Minuten vor 13 Uhr, noch einmal zu Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Die Vorgänge um den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien stehen nach wie vor im Mittelpunkt der Innenpolitik.
Bundeskanzler Kreisky verlangte zuletzt eine rasche Beseitigung aller Unzukömmlichkeiten und die zügige Fortsetzung der Arbeiten.
ÖVP-Generalsekretär Lanner sprach von politischen und wirtschaftlichen Querverbindungen in dieser Affäre, die zu klären seien.
Der Wiener ÖVP-Obmann Busse kritisierte, dass die SPÖ zwar jetzt davon spreche, die Verantwortung zu übernehmen, aber jahrelang die Kontrolle versäumt habe.
Der FPÖ-Klubobmann im Wiener Rathaus, Herrn Schall, sagte, es sei beschämend, wenn sich nun die Verantwortlichen hinter schuldlosen Arbeitern und Angestellten versteckten.
Die Journalistengewerkschaft wendet sich in einer Aussendung dagegen, dass immer wieder von einer Skandalisierung der Affäre durch die Medien gesprochen wird.
In der Frage des Ankaufs von Abfangjägern für das Bundesheer scheint eine Entscheidung gefallen zu sein.
Wahrscheinlich wird das von der französischen Firma Dassault entwickelte Modell Mirage 50 gekauft.
Der Stückpreis 130 Millionen Schilling.
Der Kommandant der Fliegerdivision Oberst Gollia sagte unter anderem, er halte die Maschine für die luftpolizeiliche Überwachung für sehr geeignet.
Ein Sprecher der französischen Firma sagte, Frankreich stelle sich bei diesem Geschäft eine wesentlich verstärkte Zusammenarbeit mit Österreich vor.
Bundesrepublik Deutschland Beamte des Zolls, der Grenzpolizei und der Veterinärbehörden aus Österreich, Italien und der Bundesrepublik Deutschland werden am kommenden Montag und Dienstag über Maßnahmen zur schnelleren Abfertigung des gewerblichen Güterverkehrs am bayerisch-österreichischen Autobahngrenzübergang Kiefersfelden beraten.
Dieser Grenzübergang war vom 24. bis 26.
März von tausenden Lastwagenfahrern blockiert.
Die LKW-Lenker protestierten gegen die schleppende Grenzabfertigung.
Liberia.
Die Regierung in Monrovia ist in der Nacht auf heute durch einen Militärputsch gestürzt worden.
Staatspräsident Tolbert wurde getötet.
Nach den Kurznachrichten jetzt noch ein Hinweis.
Morgen ab 17 Uhr hören Sie im Programm Ö1 ein Sonderschanal, Thema der Wahlkampfauftakt für die Bundespräsidentenwahl am 18.
Mai.
Und mit diesem Hinweis verabschieden wir uns.
Wir, das ist das Team des aktuellen Dienstes, des Mittagsschanals.
Einblendung: Bundespräsident Kirchschläger
Mitwirkende:
Langsteiner, Hans [Gestaltung]
, Kirchschläger, Rudolf [Interviewte/r]
Datum:
1980.04.11 [Sendedatum]
Ort:
Leibnitz [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
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Radiosendung-Mitschnitt
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20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
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