Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1981.08.03
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, zum Mittagsjournal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie im Namen von Redaktion und Technik Herbert Dobrowolny.
Bevor wir zu den Nachrichten aus aller Welt kommen, kurz der Überblick über das geplante Programm, das Sie bis 13 Uhr hören können.
Aus Österreich berichten wir über die Affäre um die Verhaftung zweier palästinensischer Terroristen oder mutmaßlicher Terroristen.
Sie zieht weitere Kreise.
Wir sprachen mit Innenminister Lanz.
Lanz betont, es herrsche eine Vertrauenskrise zwischen der Wiener PLO-Vertretung und der Bundesregierung.
Die Atomdiskussion geht auch in Österreich weiter.
Wir haben Stellungnahmen dazu eingeholt, unter anderem vom Energiesprecher der österreichischen Volkspartei König.
Aus dem Ausland hören Sie Bericht über den Abschluss der Nord-Süd-Vorbereitungskonferenz in Cancun, möglicherweise aus Polen einen Bericht über Verhandlungen
über die derzeit anhaltende Wirtschaftskrise.
Wir haben bis jetzt noch immer keine Verbindung mit unserem Mitarbeiter in Warschau bekommen.
Aus Italien wird sie Rolf Gallus über den jüngsten Geiselfall in Italien informieren.
Die roten Brigaden haben ihre Geisel Petschi ermordet.
Sie wurde heute früh tot aufgefunden.
Die Kulturredaktion informiert sie über die Weltuherführung von Friedrich Czerhas-Bal bei den Salzburger Festspielen und bringt einen Nachruf auf den Autor Harry Tschahevsky.
dem amerikanischen Dramatiker, der unter anderem das Drehbuch für den Film Network geschrieben hat.
Gleich nach den Nachrichten schalten wir dann zur Hohen Warte in Wien und werden uns ein wenig ausführlicher mit dem derzeit sehr angenehm warmen, vielleicht auch für sie zu heißen Wetter beschäftigen.
Nun aber zu den Meldungen aus aller Welt.
Verantwortlicher Redakteur ist heute Edgar Theider und gelesen werden die Meldungen von Victor Handlos.
Österreich.
Der Leiter des PLO-Büros in Wien, Ghazi Hussein, hat heute die von Innenminister Lanz erhobenen Vorwürfe gegen seine Person zurückgewiesen.
In einer Erklärung, die im Morgenjournal von einer PLU-Sprecherin verlesen wurde, bezeichnet Hussein die jüngsten Vorgänge als gegen ihn gerichtete Kampagnen, um ihn aus Wien zu entfernen.
Der PLU-Vertreter bestreitet, jemals Beziehungen mit der terroristischen Palästinenser-Gruppe Abu Nidal gehabt zu haben, die Bundeskanzler Kreisky mit der Ermordung gedroht hat und auch den Mord an dem Wiener Verkehrsstadtrat Nidl durchgeführt haben will.
Dem Innenministerium, dem Außenministerium und dem Bundeskanzleramt will Hussein noch heute ein Memorandum zu dieser Frage vorlegen.
Innenminister Lanz hatte gestern auf die Anwesenheit des PLO-Vertreters bei der Verhaftung der beiden bewaffneten Araber am Flughafen Wien-Schwächert hingewiesen und von einer schweren Erschütterung im Vertrauensverhältnis der österreichischen Behörden zu Ghazi Hussein gesprochen.
Außerdem äußerte Lanz die Erwartung, Hussein werde von einer Organisation aus Wien zurückberufen.
Zu den Vorgängen um den PLO-Vertreter in Wien kritisierte der außenpolitische Sprecher der ÖVP, Ed Meyer, die sozialistische Regierung habe in den vergangenen Jahren vielfach eine Außenpolitik betrieben, die mehr den persönlichen Interessen des Bundeskanzlers als denen Österreichs diente.
Bei der Zulassung der PLO-Vertretung in Wien seien die Gefahren nicht berücksichtigt worden, meint Ed Meyer, die mit der Anerkennung einer Organisation gegeben sei, die in heftige interne und internationale Auseinandersetzungen verwickelt ist.
ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal betonte dazu, nach dem Fall Hodic sei nun die Affäre um den palästinensischen Waffenschmuggel der zweite Fall innerhalb kürzester Zeit, in dem die sozialistische Regierung nicht in der Lage gewesen sei, die österreichische Souveränität zu verteidigen.
Polen.
In Warschau hat heute früh der angekündigte Protestzug gegen die unzureichende Lebensmittelversorgung in Polen begonnen.
Zahlreiche öffentliche Autobusse, Lastwagen, Taxis und Fahrzeuge der Müllabfuhr setzen sich in Richtung auf das Warschauer Rathaus in Bewegung.
Die Fahrzeugkolonne soll vor dem Sitz des Ministerrates vorbeiziehen.
Dort haben am Vormittag Verhandlungen zwischen der Regierung und Vertretern der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität über die kritische Versorgungslage begonnen.
Die Regierungsdelegation steht unter der Leitung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Rakowski.
Die Solidarität will den geplanten drastischen Preiserhöhungen nur dann zustimmen, wenn sie mit einer umfassenden Wirtschaftsreform und mit der Gewährung einer echten Selbstverwaltung gekoppelt sind.
Die Gewerkschaft verlangt außerdem die Rücknahme der neuerlichen Kürzung der Fleischrationen.
USA Die amerikanischen Fluglotsen werden heute in einen unbefristeten Streik treten.
Die Gewerkschaft der Fluglotsen hat ihre 15.000 Mitglieder aufgerufen, um 13 Uhr mitteleuropäische Sommerzeit die Arbeit niederzulegen.
Die Verhandlungen über eine Abwendung des Streiks waren in der vergangenen Nacht gescheitert.
Die Fluglotsen verlangen höhere Gehälter und eine Verkürzung der Arbeitszeit.
Nach amerikanischem Recht dürfen Fluglotsen nicht streiken.
Die Regierung hat mit drastischen Strafen gegen Streikende gedroht und will Militärpersonal zur Aufrechterhaltung des Flugbetriebs einsetzen.
Israel.
Ministerpräsident Begin wird morgen dem israelischen Parlament das neue Regierungsprogramm vorlegen.
Es sieht unter anderem Maßnahmen vor, die die faktische Einverleibung der besetzten arabischen Gebiete innerhalb der nächsten fünf Jahre zum Ziel haben.
Begin betrachtet das 1967 besetzte Westjordanland und den Gazastreifen als Bestandteil des historischen Vaterlandes des jüdischen Volkes.
Der Anschluss der ebenfalls eroberten syrischen Golanhöhen ist im neuen Regierungsprogramm nicht vorgesehen.
Der streng religiösen Partei Agudat Israel hat Begin das Versprechen abgegeben, für die staatliche Fluggesellschaft El Al an Samstagen, dem jüdischen Sabbat, ein Flugverbot zu erlassen.
Die Fluggesellschaft rechnet durch diese Einschränkung nun mit weiteren Verlusten in der Höhe von umgerechnet 850 Millionen Schillen jährlich.
Großbritannien
Der ägyptische Präsident Sadat trifft heute in London mit Regierungschefin Thatcher und Außenminister Lord Carrington zu Gesprächen über die Lage im Nahen Osten zusammen.
Anschließend reist Sadat nach Washington.
Vor seiner Rückkehr nach Kairo wird der ägyptische Präsident in Salzburg mit Bundeskanzler Kreisky zusammentreffen.
Sadat will bei seinen Gesprächen in Europa und den Vereinigten Staaten vor allem das Palästinenser-Problem und Fragen der Sicherheit der einzelnen Nahoststaaten erörtern.
Italien.
Der von der Terroristenorganisation Rote Brigaden entführte Roberto Peggi ist heute früh in Rom tot aufgefunden worden.
Er war mit einer Kette gefesselt und trug um den Hals ein Schild mit der Aufschrift »Tod den Verrätern«.
Die Terroristen hatten ihn am 11.
Juni verschleppt.
Pecci war der Bruder eines ehemaligen Mitglieds der Roten Brigaden, das mit seiner Vergangenheit gebrochen hatte und der Polizei wichtige Informationen über Struktur und Angehörige der Terrororganisation lieferte.
Nach Freilassung des Alfa Romeo Direktors Sandrucci und des christlich-demokratischen Politikers Cariglio
war Pecce das letzte Entführungsopfer, das sich noch in der Gewalt der Roten Brigaden befand.
Mexiko.
Die Außenminister von 22 Industrie- und Entwicklungsländern haben sich in Cancun über die Tagesordnung der großen Nord-Süd-Gipfel-Konferenz im kommenden Oktober geeinigt.
Das Vorbereitungstreffen ist gestern mit der Verabschiedung eines gemeinsamen Communiques über die Themen und über Verfahrensfragen der Konferenz beendet worden.
In dem Kommuniqué heißt es, das Gipfeltreffen solle keine Verhandlungskarakter haben, sondern die Möglichkeit des Meinungsaustausches über die Hauptfragen der Zusammenarbeit zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern bieten.
Die Vorsitzenden des Vorbereitungstreffens in Cancún, die Außenminister Österreichs und Mexikos, Par und Castaneda, äußerten sich zufrieden über die Ergebnisse der Beratungen.
Österreich
In Wien beginnen heute Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion über ein neues Getreidelieferabkommen.
Das bestehende auf fünf Jahre abgeschlossene Abkommen zwischen den beiden Supermächten läuft am 30.
September aus.
Der amerikanische Präsident Reagan hat im April das Teilembargo für Getreideexporte in die Sowjetunion aufgehoben.
Diese Maßnahme hatte sein Amtsvorgänger im vergangenen Jahr nach dem Einmarsch der sowjetischen Armee in Afghanistan verhängt.
Der Sowjetunion ist es jedoch weitgehend gelungen, durch Getreidekäufe in Argentinien und anderen Staaten das Embargo zu umgehen.
Beobachter gehen davon aus, dass politische Überlegungen in den Verhandlungen eine größere Rolle spielen werden als wirtschaftliche Gesichtspunkte.
Großbritannien Das Parteipräsidium der Oppositionellen Labour Party hat eine neue Strategie zur Umformung der britischen Gesellschaft erarbeitet.
Wichtigste Punkte sind die Überwindung der Arbeitslosigkeit, eine straffe zentrale Planung für Handel und Industrie, Preiskontrollen, höhere Vermögensteuern, umfassende Verstaatlichungen und der Austritt aus der europäischen Gemeinschaft.
Dieses Grundsatzpapier mit dem Titel »Die sozialistische Alternative« soll Ende September beim Labour-Parteitag beschlossen werden.
Nordirland
Wenige Stunden nach Bekanntwerden des Todes eines weiteren inhaftierten IRA-Mitgliedes infolge eines Hungerstreiks ist es gestern Abend in Belfast zu neuen Ausschreitungen gekommen.
Jugendliche warfen Brandbomben gegen Fahrzeuge der britischen Armee, wobei ein Soldat schwer verletzt wurde.
Frauen und Kinder demonstrierten in den Straßen und beteten knieend den Rosenkranz.
Der 25-jährige Kyron Doherty war nach 73 Tagen Hungerstreik gestorben.
Inzwischen ist ein weiteres IRA-Mitglied in den Hungerstreik getreten.
Bisher sind bereits acht IRA-Häftlinge aufgrund von Verweigerung der Nahrungsaufnahme gestorben.
Das waren also die Nachrichten im Mittagsjournal.
Mittlerweile ist es 12.10 Uhr geworden.
12.10 Uhr an einem Tag im August, der eigentlich wieder einmal enorm hohe Temperaturen mit sich bringt.
Zum Glück kann man fast sagen für all jene, die in Österreich Urlaub machen.
Die Frage an Dr. Hauleitner von der Hohen Warte in Wien.
Wie lange wird dieses schöne sommerliche Wetter noch anhalten?
Einen recht schönen guten Tag.
Das zur Zeit bei uns herrschende Schönwetter wird durch ein ausgedehntes, kräftiges Hoch verursacht.
dass bei uns über weite Teile Mittel- und Südeuropas erstreckt also vorhanden ist.
Es handelt sich dabei um eine für den Alpenraum durchaus typische sommerliche Wetterlage.
In den nächsten Tagen zeichnet sich keine Umstellung dieser Wettersituation ab.
Es wird weiterhin hochsommerlich warm bleiben, wenn gleich die Spitzenwerte von gestern kaum mehr erreicht werden dürften.
Ich erwarte im Raum Österreich die höchsten Temperaturen zwischen 26 und 32 Grad für die nächsten Tage.
Gestern hat es ja noch geheißen in der Wetterforschung für heute, dass es 34 Grad und mehr vielleicht haben könnte.
Ja, das stimmt.
In der vergangenen Nacht ist bei uns eine Störung durchgezogen.
Die hat etwas kühlere Luft zu uns gebracht, das hat etwas abgekühlt und deshalb werden heute die Höchstwerte bei uns nicht über 31, 32 Grad ansteigen.
Wenn man sich jetzt eine Uhrzeit vor Augen hält, nämlich 11 Uhr, das ist ein relativ wichtiger Termin, da wird immer eine Messung auf der hohen Warte durchgeführt für die sogenannten Hitzeferien.
Wie heiß war es denn heute um 11 Uhr?
Es hatte 26,2 Grad.
Das ist etwas zu wenig.
Wir hätten 28 Grad erreichen müssen.
Sind Sie da auch schon manchmal angerufen und gebeten worden, die Temperatur vielleicht ein bisschen höher?
Ja, das passiert uns manchmal.
Wir können dafür auch nichts, man kann nichts machen diesbezüglich.
Jetzt kommen wir gleich zu den Wetterwerten von 12 Uhr, wenn Sie uns die vorlesen würden.
Ja, Wien meldet heiter, 27 Grad.
Nordwestwind mit 20 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt wolkenlos, 30 Kilometer.
Nordwind mit 10 Kilometern.
Linz wolkig, 25 Grad.
Nordostwind, 3 Kilometer.
Salzburg-Heiter, 25 Grad, Windstill.
Innsbruck-Heiter, 26 Grad, Ostwind, 3 Kilometer.
Pregenz-Heiter, 23 Grad, Südwind mit 3 Kilometern in der Stunde.
Graz-Heiter, 29 Grad, Windstill.
Klagenfurt-Heiter, 27 Grad, Südostwind mit 5 Kilometern in der Stunde.
Herr Dr. H. Leitner, Sie sitzen ja im Studio auf der Hohen Warte.
Man hat es im Hintergrund gehört, bei Ihnen geht es auch ein bisschen rund.
Ja, wir haben heute viele Anrufe.
Wie wird denn das Wetter eigentlich bleiben?
Bleibt es so schön warm weiterhin bis zum Wochenende?
Es sieht so aus, dass das Wetter in den nächsten Tagen noch weiterhin sommerlich und warm bleiben wird.
Allerdings muss mit einer Zunahme der Gewittertätigkeit gerechnet werden.
Kann ja auch ganz nett sein, eine gewisse Abkühlung zu haben.
Ja, hoffen wir es.
Vielen Dank und auf Wiederhören.
Danke, Wiederhören.
Zwölf Uhr und 13 Minuten ist es mittlerweile geworden und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung in Österreich.
Die Affäre um das palästinensische Geheimkommando, das in der Vorwoche auf dem Flughafen Wien in Schwechat mit schwerer Bewaffnung gestellt wurde, zieht immer weitere Kreise.
Im Gepäck der beiden Araber wurden vier sowjetische Sturmgewehre, eine tschechische Maschinenpistole, mehrere hundert Schuss Munition und sechs Splitterhandgranaten, eine besonders gefährliche Waffe gefunden.
Mysteriös dabei war, dass der Wiener Vertreter der palästinensischen Befreiungsorganisation Dr. Ghazi Hussein erschienen war, um das Terrorkommando zu empfangen.
Die beiden Männer erklärten auch anfangs, dass sie zur Bewachung Husseins abkommandiert wären.
Die Nachforschungen seitens des Innenministeriums ergaben aber, dass die beiden Terroristen vermutlich der Gruppe Abu Nidal angehören, die sich ja zu dem Mord an Stadtrat Nittel bekannt hat.
Der Wiener PLO-Vertreter war zu einer Stellungnahme nicht bereit, ließ jedoch heute früh durch eine Sprecherin folgende Erklärung verlesen.
Ich bin von dieser Kampagne befremdet und bin überzeugt, dass das Innenministerium die Wahrheit kennt.
Ich werde heute dem Innenministerium, dem Außenministerium und dem Bundeskanzleramt dazu im Auftrag meiner Führung ein Memorandum vorlegen.
Ich habe mit dieser Sache nichts zu tun und vermute, dass gewisse Kreise an meiner Rückberufung interessiert sind.
Ich betone, dass ich niemals mit der Abunidargruppe oder anderen radikalen Gruppen Beziehungen hatte und haben werde.
Schon gestern Abend allerdings hatte Innenminister Lanz der Affäre eine neue Dimension gegeben, als er in einem Fernsehinterview von einer Vertrauenskrise zwischen der Bundesregierung und der PLO-Vertretungen Wien sprach.
Das wurde von mehreren Zeitungen unterschiedlich interpretiert, besonders im Hinblick darauf, dass Bundeskanzler Kreisky Samstag betont hatte, dass die PLO mit der Ankunft des Terrorkommandos nichts zu tun habe.
Harry Sichrovski bat nun Innenminister Lanz in seinem Kärntner Urlaubsort telefonisch um eine Interpretation.
Herr Innenminister, es herrscht gewisse Unklarheit über Ihre Formulierung bezüglich des Wiener PLO-Vertreters Dr. Ghazi Hussein.
Einige Zeitungen formulieren es so, dass sie die Abberufung des Dr. Hussein erwarten.
In anderen fordern sie sogar diese Abberufung.
Und eine Zeitung hat sogar die Schlagzeile, dass die Regierung Kreisgieh Dr. Hussein hinauswirft.
Was ist denn nun richtig?
Ja, ich glaube, jeder, der Deutsch kann und meinen Text lest,
den ich durch die APA versendet habe, wird klar verstehen, worum es geht.
Es liegen zwei Fakten vor, die ich genannt habe, dass der hiesige Vertreter des PLO-Büros sowohl die beiden, bei denen Waffen gefunden worden sind, am Flughafen empfangen hat, als auch, dass er einen davon, der schon vorher in Österreich war,
mit den österreichischen Sicherheitsbehörden in Kontakt gebracht hat.
Das sind die Fakten, von denen ausgehend habe ich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass bei Vorliegen dieser Fakten, die ja offenbar der PLO-Führung auch erst jetzt bekannt geworden sind, die Vertrauensbasis breit genug ist, um mit der gleichen Vertretung das bisherige gute Verhältnis aufrechterhalten zu können.
Und das ist also eine ganz klare Formulierung, da gibt es überhaupt nichts herumzuteuteln.
Das ist weder ein Hinauswurf durch die Regierung Kreisky noch irgendeine andere dieser Deutungen, sondern das ist eine Erwartung, der ich in meiner Verantwortlichkeit als Innenminister Ausdruck verliehen habe.
Steht Ihre Haltung nicht in einem gewissen Widerspruch zu den Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky am Samstag, wonach die PLO mit der Aktion nichts zu tun habe?
Nicht im geringsten.
Haben die Verhöre mit den beiden Palästinensern bisher etwas ergeben?
Wurden die Umstände untersucht und geklärt, unter denen die beiden Leute am Flughafen Wien-Schwächert angekommen sind?
Das ist ein laufendes Gerichtsverfahren.
Hier werde ich weder informiert noch viel weniger
Halten Sie es für möglich, dass Dr. Hussein einer Provokation erlegen ist bzw.
in eine Falle geraten ist?
Ich habe hier keine Sternteiltungen, keine politischen vorzunehmen oder Wettervorhersagen zu treffen, sondern ich halte mich an Fakten und an das, was sich in internationalen Äußenzen daraus
Dr. Hussein hat heute früh im Morgenjournal doch eine Sprecherin angekündigt, dass er in dieser Sache ein Memorandum überreichen wird dem Bundeskanzleramt.
Ich politisiere damit niemanden öffentlich noch, wo ich ja die Darstellung hier nicht kenne.
Ich meine, haben Sie von diesem Memorandum bereits Kenntnis erhalten oder haben Sie es in Händen oder ein Aviso?
Ich brauche auch keine Memoranden, ich habe Fakten.
Welche weiteren Maßnahmen beabsichtigen Sie nun in dieser Angelegenheit?
Ja, alles andere geht seinen ordentlichen Lauf.
Wir werden weiterhin die Spuren zu verfolgen haben, in deren Verfolgung wir auch auf diesen Waffenaufgriff gekommen sind, zum Zwecke der Sicherung der Sicherheit in unserem eigenen Lande.
Und ich bin überzeugt, dass die Klarstellung, die durch die politische Führung
der PLO getroffen worden ist, nämlich dass sie mit diesen Aktivitäten in keiner Weise direkt oder indirekt zusammenhängt, auch gefolgt sein werden von einer Haltung, wie sie international in solchen Fällen üblich ist.
Damit ist also klargestellt, dass sie offenbar mit diesen Vorfällen nichts zu tun hat.
Und ich habe ebenso schon vorher klargestellt, in den vergangenen Tagen, ja sogar Wochen, und das unter heftigen Anzwerfeln mancher Publikationen, dass hier eine Gruppe am Werk ist.
Und dass das der Fall ist, zeigt ja dieser Waffenaufgriff, weil das nimmt man sicher nicht als heurigen Packerl mit über die Grenze, was hier vorgefunden worden ist.
Dieses Gespräch mit Innenminister Erwin Lanz führte Harry Sichrowski.
Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12 Uhr und 20 Minuten.
Auch bei uns geht es aufgrund der Hitze ein bisschen hektisch zu.
Jetzt kommt gerade Kollege Fischer zu mir ins Studio herein, weil wir machen weiterhin unsere Berichterstattung mit dem Thema Atom.
Ein Thema, das ja schon seit einigen Wochen und Monaten
in Österreich kursiert und durch Bemerkungen von Bundeskanzler Kreisky wieder ins Gespräch kam.
Die Regierung versuchte seit einigen Tagen in Österreich neuerlich eine Atomdiskussion in Gang zu setzen.
Begonnen hat die neue Debatte mit der Ankündigung von Kreisky, wie gesagt, man werde im Herbst einen Vorstoß zur Aufhebung des Atomsperrgesetzes machen.
ÖGB-Präsident Benja ergänzte, die SPÖ werde versuchen, vor allem die aus der Wirtschaft kommenden Abgeordneten der ÖVP zu einem Ja zu zwenden, darauf zu bewegen.
Folgt man einer Veröffentlichung der Zeitschrift Profil von heute, will aber nicht nur der eine Teil der Sozialpartner, nämlich Benja, sondern auch sein Pendant, gleichsam auf der ÖVP-Seite Bundeswirtschaftskammerpräsident Rudolf Sallinger, das Kernkraftwerk in Zwentendorf neu aktivieren.
Das Profil zitiert ein Gutachten des Beirates für Wirtschafts- und Sozialfragen, in dem Zwentendorf für sicher erklärt wird.
Herbert Huter, Wolfgang Burtscher und Johannes Fischer haben Reaktionen eingeholt.
Die Forderung nach einem bestehenden Endlager für hochaktive Abfälle ist zum heutigen Zeitpunkt nicht sinnvoll, da die Belegungsmöglichkeit für ein solches Lager frühestens in 50 Jahren gegeben ist.
Dies ist der Kernsatz des sozialpartnerschaftlichen Gutachtens rund um die Atomruine Zwentendorf, der es auf der politischen Ebene der ÖVP ermöglichen könnte, ihre bisher eher ablehnende Haltung aufzugeben und einer möglichen Änderung des Atomsperrgesetzes zuzustimmen.
Was noch vor zweieinhalb Jahren unabdingbare Forderung war, nämlich Zwentendorf erst dann in Betrieb zu nehmen, wenn die Kette der Entsorgungsmaßnahmen bis zur Entlagerung geschlossen ist, könnte nunmehr auf kommende Generationen schlicht und einfach abgewälzt werden.
Wenn ein Endlager, das noch im Regierungsbericht aus dem Jahr 1978 auf Seite 108 als absolut verbindlich angesehen wurde, erst in 50 Jahren aktuell ist, könnte man ja bis dahin Kernkraftwerke ohne Bedenken in Betrieb nehmen.
Auf diese Argumentation läuft im Wesentlichen diese Kernaussage des Sozialpartnergutachtens hinaus.
Argumentation dabei, da international auf der ganzen Welt noch kein funktionierendes Endlager besteht, aber viele Kraftwerke in Betrieb sind, müsse eine internationale Lösung in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten wohl gefunden werden.
ÖVP-Energiesprecher Fritz König, der allgemein in der ÖVP als Atombefürworter gilt, bleibt trotz des neuen Gutachtens skeptisch.
Das Gutachten der Sozialpartner ist eines von mehreren Gutachten.
die dem Unterausschuss im Parlament zugemittelt wurden.
Es ist also keineswegs ein Geheimgutachten und der Energieunterausschuss hat auch noch vor dem Sommer, als er es erhalten hat, beschlossen, dieses Gutachten im Herbst zu behandeln.
Was die Frage der Endlagerung anlangt,
es für uns überhaupt keinen Zweifel, dass diese und ein paar andere Fragen, wie die Frage der fehlenden überregionalen Alarmpläne, also der koordinierten überregionalen Alarmpläne, die Frage der Strahlungsmessungen auch im Störungsfall vorher geklärt werden müssen und dass man keine Blankoermächtigung
für Zwentendorf ausstellen kann, bevor diese Fragen geklärt sind.
Es ist zwar richtig, dass es auch in anderen Staaten noch kein funktionierendes Endlager gibt, dort aber gibt es bereits Lösungen, die im Bau sind, in Vorbereitung sind.
Für Österreich stellt sich daher die Frage, wohin mit dem Müll?
Und diese Frage muss vorher geklärt werden und meiner Meinung nach jedenfalls nicht in Österreich, sondern durch eine vernünftige internationale Lösung.
Politisch geht es ja wohl jetzt darum, dass die SPÖ versucht, innerhalb der ÖVP jene Kräfte zu finden, die Zwentendorf gern lieber heute als morgen aufsperren möchten.
Politisch geht es darum, die bisher zurückhaltende Haltung der ÖVP ein bisschen aufzuweichen, um im Herbst zu versuchen, mit der ÖVP gemeinsam das Atomsperrgesetz aufzuheben.
Ist diese
Information aus diesem Sozialpartner-Gutachten, wonach man 50 Jahre lang auf ein Endlager in Wirklichkeit verzichten könnte, für die ÖVP ist sie für Sie genug, als Information genug, dass Sie unter Umständen mit der Regierung fürzwendend aufstimmen könnten?
Das ist weder für mich, der ich der Auffassung bin, dass wir längerfristig auf Atomenergie nicht verzichten können, noch für die Volkspartei genug.
Ich habe schon gesagt, wir brauchen
zunächst einmal eine Klärung dieser Frage, weil es ja keinen Sinn hat, ein Kraftwerk in Betrieb zu nehmen und sich dann die Frage zu stellen, was mit dem Müll geschieht.
Es ist sicher nicht erforderlich, dass es in Österreich eine Endlage gibt, aber es ist erforderlich, dass es eine eindeutige Klärung gibt, was mit dem Müll geschieht und eine internationale Lösung müsste eben auch von der Regierung
getroffen werden und dem Parlament zur Prüfung vorgelegt werden.
Solange die Regierung hier säumig ist, solange kann es hier auch keine Änderung der Haltung der Volkspartei geben.
Das Sozialpartnergutachten mit der Unterschrift von ÖVP-Spitzenfunktionär Salinger desavouiere auch, meinte jedenfalls König, nicht Parteichef Alois Mock, der erst vor zwei Tagen erklärt hatte, es gebe keine wie immer gearteten neuen Erkenntnisse rund ums Atom und keinen Grund, das Atomsperrgesetz zu ändern.
Ob der Parteichef der großen Opposition allerdings einem ständig wachsenden Druck aus den eigenen Reihen, insbesondere aber aus den Reihen der Sozialpartner und einer parallelen Kampagne der SPÖ im Herbst standhalten wird können, wird die große Frage dieses Sommers und Herbstes.
Handelsminister Josef Staribach hat übrigens vor wenigen Minuten erklärt, er klammere ein Endlager aus den Überlegungen durchaus nicht aus und auch das Atomsperrgesetz müsse einer neuerlichen Volksabstimmung unterworfen werden.
Es gebe insgesamt auf der ganzen Welt noch kein funktionierendes Endlager.
Bisher sei es den Technikern nur gelungen, Zwischenlager zu bauen, aber wie gesagt kein Endlager, soweit die Stellungnahme von Handelsminister Starrybacher.
Für Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth wäre jedenfalls eine Aufhebung des Atomsperrgesetzes die Öffnung zur möglichen Errichtung weiterer Kernkraftwerke.
Wir würden vor eine völlig neue Situation gestellt sein, wenn man uns generell die prinzipielle Genehmigung geben würde, Atomkraftwerke in Österreich zu errichten.
Ich halte das vorrangig für ein rein wirtschaftliches Problem unter der Voraussetzung, dass eben die Freiheit für die Richtung von Atomkraftwerken erteilt würde.
Indem man abzuwägen hätte, ob man verstärkt, wie wir es derzeit geplant haben, Steinkohlenkraftwerke in Österreich zu richten und zu betreiben hat.
oder aber Atomkraftwerke vom Vorteil wehren.
Von einer Mehrzahl von Atomkraftwerken ist aber angesichts des fortgeschrittenen Jahrhunderts wohl nur mehr schwer die Rede, denn die Planung und schließlich Errichtung eines Atomkraftwerks bis zur Inbetriebnahme erfordert viele Jahre, sodass man also nicht gut von mehreren Atomkraftwerken wird sprechen können.
Wir wären glücklich, wenn wir angesichts der Stromknappheit, die wir aufweisen und die wir errechnen können,
das bestehende Atomkraftwerk in Betrieb setzen könnten und würden selbstverständlich die bereits geplanten, zum Teil in Angriff genommenen Kohlenkraftwerksvorhaben verwirklichen.
Unter Umständen könnten die beiden Kohlekraftwerke in Dulln, wie sie projektiert sind, im Dullner Feld, das Projekt eines zweiten Kernkraftwerkes überflüssig machen.
Es ist so, dass man nicht die These aufstellen kann, dass diese Kohlenkraftwerke bereits der Ersatz für ein zweites Atomkraftwerk wären.
Diese Kohlenkraftwerke würden endlich die absolut notwendige Reserve darstellen, selbst wenn man heute Zwentendorf in Betrieb nehmen könnte.
Es ist die weitere Frage, ob wir dann Vorhaben, die bereits über das Jahr 1990 hinausreichen und sich auf Kohlenbasis entwickeln sollten, weiterverfolgt oder ob man derartige Vorstellungen zu unterlassen hätte und eher auf ein zweites Atomkraftwerk setzen sollte.
Soviel von Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth.
Innerhalb der Parteien, auch innerhalb der SPÖ, sind die Gegner der Atomenergie vorerst noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen.
Den Weg zur Öffentlichkeit hingegen hat eine Dachorganisation der Umweltschützer und Atomgegner gesucht und gefunden, nämlich der Weltbund zum Schutz des Lebens, der zahlreiche Umweltschutzorganisationen vereinigt und gesamtösterreichisch über eine Mitgliederzahl von rund 250.000 Personen verfügt.
Der Generalsekretär der Vereinigung, Manfred Rönzler, sieht die gegenwärtige Atomdebatte so.
Wir haben genügend Strom, wir haben genügend Öl.
Das mit dem möglichen Energienotstand, der an die Wand gemalt wird, ist eine Zwecksbehauptung, die die Bevölkerung immer mehr durchschaut.
In Wirklichkeit geht es doch darum, einen womöglich hohen Preis zu erzählen.
Aber mit der Wahrheit haben es die Atombefürworter noch nie allzu genau genommen.
Nur das Endlager, das scheint man derzeit offenbar nicht zu brauchen.
Und das war ja immer in der Diskussion gegen Zwentendorf das Hauptargument.
Solange kein Endlager, solange darf man Zwentendorf nicht aufsperren.
Nun scheint dieses Argument ja weggefallen zu sein.
Ja, in dieser Hinsicht kann ich nur sagen, dass unsere frühere Argumentation gilt.
Es hat sich daran nicht geändert.
Der Zwischenlager ist keine Lösung.
Und alle die Lösungen, die bisher angeboten
Werten sind keine Lösungen, denken wir nur an die Lagerung des Atommülls in Persien.
Die Atomkraftwerksgegner haben für eine neue Zwentendorf-Diskussion Aktionen angekündigt.
Was werden sie machen?
Sollte sich die verherrscht angekündigte neuerliche Zwentendorf-Diskussion nicht als Sommerplausch oder als Ablenkungsmanöver von anderen Problemen der Regierung erweisen,
werden wir den Widerstand neu aufbauen.
Und darüber wird der Vorstand in einer Sondersitzung beraten.
Wir werden die Politiker anschreiben, die Maßgebenden.
Wir werden vorsprechen.
Und wenn das nicht nützen sollte, dann könnten wir Aktionen auf der Straße nicht ausschließen.
So weit also ein Vertreter vom Weltbund zum Schutz des Lebens.
Wir versuchten übrigens heute auch noch zur laufenden Debatte Bundeswirtschaftskammerpräsident Rudolf Salinger zu erreichen, der allerdings erst für morgen Mittag einen Interviewtermin zusagte.
Diesen Bericht gestalteten Herbert Huter, Wolfgang Buritscher und Johannes Fischer.
Zwölf Uhr und 31 Minuten ist es in wenigen Sekunden.
Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
In der uns noch verbleibenden Zeit werden wir Sie über die neuen Verhandlungen in Polen zur Beilegung der Wirtschaftskrise informieren.
über die Tatsache, dass die Roten Brigaden wieder eine Geisel ermordet haben.
Und wir planen ein Gespräch mit unserem Mitarbeiter in Tel Aviv, Moshe Meisels, über das geplante Flugverbot der israelischen Luftfahrtgesellschaft El Al.
Die Kulturredaktion wird Sie dann noch über die Weltuhrführung von Friedrich Tscherhaspal bei den Salzburger Festspielen informieren.
Fast zwei Monate nach seiner Entführung durch die Terrororganisation Rote Brigaden ist heute früh in Rom Roberto Pecci tot aufgefunden worden.
Er war mit einer Kette gefesselt und trug um den Hals ein Schild mit der Aufschrift »Tot den Verrätern«.
Pecci war der Bruder eines ehemaligen Mitglieds der Roten Brigaden, das mit seiner Vergangenheit gebrochen hatte und der Polizei wichtige Informationen über Struktur und Angehörige der Terrororganisation zukommen ließ.
Nach Freilassung des Alfa-Romeo-Direktors Sandorucci und des christlich-demokratischen Politikers Cirillo war Pesce das einzige Entführungsopfer, das sich noch in der Gewalt der Terroristen befand, näheres von Rolf Gallus.
Pecis wurde bei Tagesanbruch in einem alten verfallenen Haus am Stadtrand Roms in der Nähe der Pferderennbahn Le Capanelle aufgefunden.
Kurz zuvor hatte die übliche anonyme Stimme beim dienstuhrenden Redakteur der Nachrichtenagentur ANSA und bei der Redaktion der römischen Tageszeitung Giornale d'Italia angerufen.
Hier rote Brigaden, Roberto Peci wurde hingerichtet, sucht ihn da und da.
Den herbeigeeilten Untersuchungsrichtern Sika und Mauro, den Kriminalisten und Karabinier und Polizisten bot sich in der Hausruine ein grauenhafter Anblick.
Blutüberströmt lag der Tote am Boden, die Augen verbunden, die Hände auf dem Rücken gefesselt, auf dem Leib die rote Fahne der Brigade Rosse ausgebreitet und an der Hinternwand der Ruine ein Pappschild, darauf in Sprayschrift geschrieben, Tod den Verrätern.
Der Gerichtsarzt stellte fest, dass Petschi gegen 5 Uhr in der Frühe mit sechs Schuss aus einer Kleinmaschinenpistole Kaliber 6,75 getötet worden war.
Die Schüsse waren aus allernächster Nähe knapp einem Meter abgefeuert worden.
Es handelt sich um eine vorsätzliche brutale Hinrichtung der Roten Brigaden als Rache- und Vergeltungsakt
für den angeblichen Verrat des Bruders Robertos Patricio Pecci, der am 9.
Februar 1980 festgenommen wurde und als reumütiger, geständiger Terrorist den Sicherheits- und Justizbehörden unschätzbare Hilfe in der Aufklärung terroristischer Verbrechen leistete.
In der Tat legte Patrizio eine Reihe offener und umfassender Geständnisse seiner Taten ab und schilderte ausführlich die Hintergründe der kriminellen Aktivitäten der Roten Brigaden in Nordwestitalien.
Den Antiterroreinheiten der Karabinieri und Polizei gelang es daraufhin, durch systematische Ermittlungs- und Fahndungsoperationen die Kolonnen der Roten Brigaden im Raume Turin und Genua so gut wie zu zerschlagen.
Roberto Pecci, der früher selber einmal am Rande terroristischer Kreise verkehrt hatte, wurde von den Roten Brigaden am 17.
Mai in der Nähe seines Wohnorts San Benedetto del Tronto an der Mittleren Adria entführt und nach Auffassung der Sicherheitskräfte gleich nach der Entführung in die Nähe Roms verschleppt, wo die berüchtigte Terrororganisation noch immer über ein effizientes operatives und logistisches Netz verfügt.
Schon wenige Tage nach seiner Verschleppung kündigten die Roten Brigaden an, der sogenannte Volksprozess wegen des Verrats des Bruders gegen Roberto Pecci habe begonnen und werde unweigerlich mit der Verurteilung zum Tode enden.
Das Kommuniqué mit der Mitteilung der bevorstehenden Hinrichtung kam vorige Woche.
Vergeblich bemühten sich die Angehörigen der beiden Brüder, in den letzten Tagen in Rom durch Pressekonferenzen und Besuchen bei Politikern und Zeitungsredaktionen Gnade für das Schicksal Robertos zu erwirken.
Es war bereits beschlossene Sache.
Rolf Gallus informierte sich aus Rom, 12 Uhr und 35 Minuten war es soeben.
Der israelische Ministerpräsident Menachem Begin wird morgen dem Parlament in Jerusalem das neue Regierungsprogramm vorlegen.
Fast drei Wochen hat es ja gedauert, bis Begin nach der Wahl der Parlamentswahlen in Israel endlich eine regierungsfähige Mehrheit zusammenbekommen hat und ein Kabinett bilden kann.
Die Frage nun an Mosche Meisels in Tel Aviv, wer sind eigentlich die neuen Koalitionspartner Begins?
Ja, es ist eine Koalition zwischen dem Likud, das heißt der Partei Beginz, und zwei religiösen Parteien, den religiös-nationalen und der orthodoxe Agenda Block, die natürlich einen hohen Preis für die Unterstützung der Regierung fordern.
Da sich die Regierung nur auf eine Mehrheit von 61 von insgesamt 120 Parlamentsabgeordneten stützen wird, ist natürlich der Preis, den die religiösen
Jetzt heißt es bei uns in den Meldungen, dass die eine Partei, die Agudat Israel, Begin das Versprechen abgerungen hätte, für die staatliche Fluggesellschaft EL AL an Samstagen, also dem jüdischen Sabbat, ein Flugverbot zu erlassen.
Ja, das stimmt.
Ausforderung der Agudat Israel wird im Koalitionsabkommen festgelegt, dass die EL AL Fluggesellschaft ihre Flüge am Samstag einstellen muss.
Heißt das Flugverbot, dass die EL AL nicht von und nach Israel fliegen darf oder überhaupt ihren gesamten Dienst an Sabaten einstellen muss?
Ist das eigentlich nicht ein bisschen ein Ritt über den Boden?
Israel ist ja wirtschaftlich nicht so stark und sicher auch DLAL nicht, weil 850 Millionen Schilling Verlust kann sich nicht so schnell eine Fluglinie leisten.
Ist das nicht irgendwo Harakiri, was man da betreibt?
in der Öffentlichkeit natürlich stark kritisiert, da das ein großer wirtschaftlicher Schaden, besonders bei der wirtschaftlichen Prekäranlage Israels ist.
Aber das ist eben ein Preis, den Bedien zahlt, der sonst keine Mehrheit im Parlament und keine Regierung hat.
Gibt es sonst noch größere Zugeständnisse an die religiösen neuen Koalitionspartner?
Ja, heute wurde in der Öffentlichkeit bekannt,
dass es ein Geheimabkommen zwischen dem designierten Sicherheitsminister Arif Sharon und dem orthodoxen Al-Ghouta Blok gibt, die einen Teil der neuen Koalition binden wird.
Laut diesem werden Männer, die zum orthodoxen Judentum zurückkehren, vom Militärdienst befreit werden, ebenso Studenten religiöser Talmudschulen und religiöse Mädchen.
Auch verheiratete Frauen sollen in Zukunft von jeglichem Dienst dispendiert werden.
Wenn ich mich richtig erinnere, dauert der Militärdienst in Israel drei Jahre für Männer.
Ja, natürlich wird auch hier in der Öffentlichkeit starke Kritik geübt und besonders, dass in einer Zeit der Spannungen an der Grenze durch diese Abkommen die Kluft zwischen Grenzfrontland und Etappe zwischen Kämpfern und religiösen Hinterlandsbewohnern sich natürlich vertiefen wird.
Herr Meisels, vielen Dank für das Gespräch und auf Wiederhören.
In Warschau hat heute früh der angekündigte Protestzug gegen die unzureichende Lebensmittelversorgung in Polen begonnen.
Zahlreiche öffentliche Autobusse, Lastwagen, Taxis und Fahrzeuge der Müllabfuhr setzten sich in Richtung auf das Warschauer Rathus in Bewegung.
Die Fahrzeugkolonne soll vor dem Sitz des Ministerrates vorbeiziehen.
Dort haben am Vormittag Verhandlungen zwischen der Regierung und Vertretern der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität über die kritische Versorgungslage begonnen.
Nähere Informationen von Ludwig Tam.
Wenn alle Solidaritätsorganisationen ihre Ankündigungen wahrmachen, dann steht Polen eine bewegte Woche bevor.
Überall nimmt die Spannung zu, steigen Unmut und Ärger über die schlechte Versorgung, über die für August und September angekündigte Verringerung der Fleischzuteilungen und über die bevorstehende Preisreform mit ihren drastischen Verteuerungen.
In der Hauptstadt sollen heute gegen 10.30 Uhr von verschiedenen Plätzen aus
Autobusse der städtischen Verkehrsbetriebe und des staatlichen Omnibusunternehmens, Lastkraftwagen der Versorgungsbetriebe und Taxis mit Transparenten zum Sitz des Zentralkomitees im Zentrum fahren.
Am Freitag waren schon 250 Arbeiter aus verschiedenen Warschauer Betrieben vor das Parlament gezogen und hatten dort gegen die Herabsetzung der Zuteilungen protestiert und die Einführung von Karten für Waschmittel gefordert, damit das stundenlange Anstehen aufhöre.
Vom Parlamentspräsidenten war zugesichert worden, dass man die Vorschläge prüfen werde.
Trotzdem soll heute in der ganzen Region die Streikbereitschaft beginnen.
Am Mittwoch ist ein zweistündiger Warnstreik vorgesehen, der bei den Verkehrsbetrieben um eine Stunde ausgedehnt werden soll.
Protestaktionen gibt es auch in einzelnen Betrieben.
So verweigern die Belegschaften etwa Überstunden oder dehnen die Frühstückszeit um 45 Minuten aus.
Protestaktionen werden auch aus anderen Teilen des Landes gemeldet.
In Lodz und Stettin kam es zu sogenannten Hungermärschen von Frauen.
In Breslau fand eine Kundgebung unter dem Motto »Hung sich aber solidarisch« statt.
Die Solidarität in Porz klug vor, einen allgemeinen Protest gegen die biologische Vernichtung des Volkes zu organisieren.
So wörtlich.
Demgegenüber haben sich Parlament, Regierung, Politbüro und Bischofskonferenz an die Öffentlichkeit gewandt und zu Geduld, Ruhe und Besonnenheit aufgerufen.
Der SEM appellierte an die Bevölkerung, voll an der Wirtschaftsreform mitzuarbeiten, weil das die einzige Möglichkeit sei, die Misere zu überwinden.
Die Ankündigungen von Streiks, so heißt es in einem Kommuniqué des Politbüros, besonders von Straßendemonstrationen, stellten eine große Bedrohung für das Land dar.
Einige Organisationen der Solidarität nützten die Atmosphäre zu dem Versuch, die politische Linie des 9.
Parteitages der Vereinigten Arbeiterpartei zu untergraben.
Sie malten das Gespenst des Hungers in Polen an die Wand.
In Polen drohe kein Hunger, die gegenwärtigen Prognosen ließen eine gute Ernte erwarten.
Das Politbüro warnte vor neuerlichen Forderungen und einem Anheizen der Spannung.
In Warschau war am Wochenende der Nationale Verteidigungsrat zusammengetreten und hatte seine Besorgnis über die steigende Spannung im Lande ausgedrückt.
Bei der kirchlichen Weihe des neuen Büros der Solidarität in Warschau rief Weihbischof Mijowek die Mitglieder der Gewerkschaft auf, die Erneuerung in Ruhe und Ordnung zu verwirklichen.
Solidarität und Regierungsvertreter wollen sich heute in Warschau treffen, um über die Lage zu beraten.
Soviel von Ludwig Thamm aus Warschau.
Unter optimistischen Vorzeichen ist die Außenministerkonferenz der 22 Nord-Süd-Staaten am Sonntagnachmittag vorzeitig in Cancún zu Ende gegangen.
Die Außenminister haben in dem Ferienort in Mexiko auf mögliche und eigentlich angezeigte Konfrontationen verzichtet und beschlossen, keine Tagesordnung für die Gipfelkonferenz der 22 oder 23 Staats- und Regierungschefs im Oktober am gleichen Ort zu verabschieden.
Der Dialog der Regierungschefs von 22 reichen und armen Nationen soll ohne protokollarischen Zwang und ohne schriftliche Absichtserklärung stattfinden, mit dem Ziel, wie Außenminister Genscher es vor deutschen Journalisten formulierte, eine breite Vertrauensbildung für die weitgehenden Globalverhandlungen über eine neue Weltwirtschaftsordnung in den Vereinten Nationen zu schaffen.
Offensichtlich sind die Außenminister aus den teilnehmenden Staaten mit dem Auftrag ihrer Regierungschefs angereist, eine thematisch eingegrenzte Tagesordnung angesichts der unberechenbaren weltpolitischen Lage zu vermeiden, selbst auf die Gefahr hin, dass das Gipfeltreffen ohne veröffentlichbare Ergebnisse zu Ende gehen sollte.
Im Grunde ist die Außenministerkonferenz in Cancun, die als Generalprobe für die gastgebende mexikanische Regierung für das Gipfeltreffen im Oktober galt, ohne Sensationen verlaufen.
Alle Delegationen haben darauf verzichtet, ihre Gegensätze in den Vordergrund zu stellen.
Sie haben stilschweigend zur Kenntnis genommen, dass ein Vorteil des Nord-Süd-Dialoges gerade darin bestehen könnte, dass es bis hin zu Einzelfragen keine geschlossenen Fronten gibt.
Klaus Emmerich zieht im Folgenden eine Bilanz dieses Treffens in Cancun.
also unter den Delegationen aus den Industrieländern und jenen aus den Entwicklungsländern meinten, die bisher im Nord-Süd-Dialog so dominierenden Europäer müssten beim Ausrechnen der Dialogchancen auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan vorsichtiger sein.
Schließlich hätten die Ureinwohner, die Mayas, nicht nur allgemeine Beweise ihres hohen Zivilisationsstandes erbracht, sondern die Rechengröße Null längst vor den Europäern entdeckt und gebraucht, nämlich 900 Jahre früher.
Optimisten, ebenfalls auf beiden Seiten, meinen dagegen, Cancún, auf der Halbinsel Jucatán gelegen, sei angetan, einen Durchbruch zu erzielen, schon die Tatsache, dass die jetzt beendete Vorbereitungskonferenz der 22 Außenminister, darunter 14 aus Entwicklungsländern,
im Stil und in der Arbeitsatmosphäre, sowie in der Behandlung von Sachfragen, vollständig anders verlaufen sind als die meisten ÖZÜK-Konferenzen der letzten Jahre, wird bereits als ein ebenso erfreuliches, wie allerdings auch notwendiges Zeichen angesehen.
Keine Seite spiele auf Hartz IV.
keine Seite stille Bedingungen, von denen sie genau wisse, dass sie für die andere Seite unannehmbar seien.
Jede Seite bemüht sich, nicht nur die Denkweise des anderen kennenzulernen, sondern auch die eigene Handlungsweise so zu setzen, dass sie die Reaktionen des Partners bereits einkalkuliere.
Nach den Konferenzen von Ottawa auf dem sogenannten Weltwirtschaftskipsel und Cancún im sogenannten ÖZÜ-Dialog sprechen beteiligte Diplomaten bereits von einer neuen Arbeitsmethode zur Bewältigung internationaler Probleme.
Über das Ausmaß dieser Probleme macht man sich allerdings auch nach Cancun keinerlei Illusionen.
Die noch so schöne, palmenbestückte Ferienlandschaft von Cancun.
die in den letzten sieben Jahren mit einer Bettenkapazität von 4.000 gleichsam aus dem Boden einer tropischen Halbinsel gestampft wurde, hat auch die 22 Außenminister darüber nicht hinweggetäuscht.
Die Einladung an den UNO-Generalsekretär, an dem 22.
Gipfel der Staatenregierungschefs in dieser badefreudigen Korallengegend teilzunehmen, ist äußerlich das einzige zusätzliche Ergebnis der Ministerberatung vom Wochenende in Cancun.
Im Übrigen beschäftigt man sich überwiegend
damit Hindernisse aus dem Weg zu räumen, als da sind Prestigbedürfnisse und Versuche, die Vereinten Nationen auszuschalten.
Dass Dr. Walterheim teilnimmt, zeigt, dass sie jene Länder durchgesetzt haben, die diesen Nord-Süd-Dialog nicht zu einer neuen internationalen Einrichtung oder gar Diplomatenbürokratie machen möchten.
Vielmehr läuft alles auf die Vereinten Nationen zu.
So wird die Weltorganisation wieder einmal zu einem Kompromissgegenstand,
Denn weder die USA, noch die Europäer, noch Rotkina oder die Entwicklungsländer des Südens können sich momentan auf einen anderen Gesprächsrahmen einigen.
Und auf diesen Rahmen hat man sich erst mühsam verständigt, obwohl er als Vorstellung schon seit Langem besteht.
Nämlich die sogenannte Global Round, also einen weltweiten Verhandlungsrahmen innerhalb der Vereinten Nationen.
Dort soll dann auch über die Lebensmittellage der Welt beraten werden, über Industrialisierung, über Entwicklungshilfe oder über Rohstoffe.
Cancún hat schon jetzt ergeben, dass der Nord-Süd-Dialog dafür nur die Voraussetzungen schaffen soll, nämlich die politische Bereitschaft mitzutun, auch der Amerikaner.
Und diese Bereitschaft haben sich die Amerikaner hoch abkaufen lassen, nämlich durch den Verzicht der Süden auf gigantische Finanzforderungen.
Umgekehrt haben die an Entwicklungshilfe interessierten Länder wie Frankreich, Kanada, aber auch Österreich die Amerikaner wieder voll einbezogen mit allen Rechten und Pflichten.
Nun zeigt die offene und nicht mehr in Gruppen und andere Zusammenschlüsse mit dem gemeinsamen Markt vorbestimmte Interessenwahrung, dass man wirklich unbefangen ans Werk gehen kann, zumal die weltwirtschaftlichen Probleme alle Beteiligten schwer belasten.
Die Konjunktur, die nicht antauchen will, die damit fortbestehende Arbeitslosigkeit, die ungelösten Währungsprobleme, nun auch noch die Zinsfragen und Rohstoffpreise, die immer wieder außer Kontrolle geraten.
Bis Ende Oktober bereits eine schwere Belastung, nicht zuletzt für die Gemeinschaftspräsidenten des Nord-Süd-Dialogs, nämlich den mexikanischen Präsidenten José López Portillo und für Bundeskanzler Bolsonaro.
Klaus Emmerich über das Gipfeltreffen in Cancún hat es am Orte des Geschehens verfolgt.
12 Uhr und 49 Minuten, 11 Minuten vor 13 Uhr, ein Kulturbericht im Mittagschanal.
Bei den Salzburger Festspielen wird am kommenden Freitag die Oper Baal des österreichischen Komponisten Friedrich Zerhaur aufgeführt.
Die Urführung entstand in Zusammenarbeit mit der Wiener Staatsoper, die das Werk dann im September ins Repertoire übernehmen wird.
Der ORF wird übrigens die Aufführung übertragen, und zwar die Wiener Aufführung im Fernsehen.
Im Radio wird es am Freitag eine Direktübertragung der Premiere geben.
In Salzburg sind ein riesiges Ensemble von Sängern und Schauspielern unter der Regie von Otto Schenk und die Wiener Philharmoniker unter der musikalischen Leitung von Christoph von Dochnany und unter Mitwirkung des Komponisten im Stadium der letzten Proben.
Volkmar Paschalk hat dazu den folgenden Beitrag gestaltet.
Das Ereignis der Salzburger Festspiele 1981 werden zwei Uraufführungen sein.
Am 18.
August wird im Salzburger Landestheater das neue Werk von Thomas Bernhardt am Ziel aus der Taufe gehoben.
Schon in dieser Woche am Freitag findet im kleinen Festspielhaus die Uraufführung der Oper Bal von Friedrich Zerra statt.
Zerha, Professor an der Wiener Musikhochschule, hat als Komponist und Dirigent vor allem auch mit dem von ihm mitbegründeten Ensemble Die Reihe die Entwicklung des österreichischen Musikgeschehens entscheidend beeinflusst und mitgestaltet.
Nicht erst durch die Fertigstellung des dritten Aktes der Alban-Berg-Oper LULU ist der Musiker und Komponist Zerha auch international zum Begriff geworden.
Zerha ist, das ist dem auch heuer wieder besonders reichhaltigen von Renate Buchmann redigierten Programm Alma nach der Salzburger Festspiele zu entnehmen, seit langem an Brechts genialem Jugend-Geniestreich-Bal interessiert.
Seit 1962 befasst er sich mit diesem Stoff.
1968 hat er einen Balkopf gemalt, Anfang der 70er Jahre entschloss er sich zur Vertonung und hat sich selbst das Libretto zusammengestellt.
Friedrich Zerhaar.
Der Precht hat sich ja sein ganzes Leben eigentlich mit dem Wal auseinandergesetzt und damit beschäftigt und wie das so ist in sehr verschiedener, sogar widersprüchlicher Weise und es gibt also fünf Fassungen vom Precht selbst, die sich sehr gewichtig eigentlich unterscheiden.
und ich habe aus allen fünf Fassungen eigentlich, aus vier Fassungen, die fünfte unterscheidet sich unwesentlich, mein Libretto zusammengestellt, im Grunde genommen ist es die
reduziert man es auf das Grundproblem, die Frage wie kann man leben oder wie soll man leben welches welchen Freiraum, welches Recht auf einen Freiraum hat das einzelne Individuum und welche Rechte hat die Gesellschaft an den Einzelnen in den Forderungen der Anpassung und Ball ist also jemand
Ein Mensch, der sich also nicht anpasst, der sich verweigert.
In Salzburg hat Otto Schenk das Werk in einer die Szenen genau charakterisierenden und rasche Verwandlungen ermöglichten Bühnenbildlösung von Rolf Langenfass mit einem fast 30 Namen umfassenden Ensemble prominenter Sänger und Schauspieler inszeniert, wobei fast jeder mehrere Rollen spielt.
Christoph von Tochnany ist Dirigent der Aufführung.
Tochnany über musikalische Sprache Zerhas und Gehalt des Werkes.
Die ganze c-harsche Musiksprache ist im Grunde genommen schon eine sehr auf Tradition fußende Sprache.
Das heißt also, das Kennen und Beherrschen und Wissen um die Wiener Schule kann er, ich meine Gott sei Dank, nicht verleugnen.
Und es ist eine sehr gekonnte musikalische Ausdrucksweise, ein absolut, man merkt, dass da jemand dran ist, der wirklich sein Handwerk beherrscht.
Er hat ein sehr, sehr starkes Engagement am Text.
Er hat eine soganische Beziehung über mein Verständnis des Sujets hinaus, eine sehr starke Affinität zu dem Problem des Künstlers Baal, der ja ein Literat bei Brecht ist, des Künstlers Baal im Verhältnis zu seiner ihn aussaugenden und kommerzialisierenden Gesellschaft.
Dies ist zweifellos ein Problem für CH, glaube ich, aber sogar das dominierende Problem.
Für die Titelrolle, den fast ununterbrochen auf der Bühne stehenden Dichter, Säufer und Herumtreiber Pahl, wurde der bekannte Dresdner Bariton Theo Adam gewonnen, in aller Welt als Wotan, Holländer oder Hans Sachs gefragt.
Adam hat sich mit Feuereifer in diese interessante Aufgabe gestürzt.
Das Jahr für mich war hochinteressant.
Dieses immer mehr hineinwachsen in eine solche Rolle.
Und jetzt hier diese Szenenproben mit Otto Schenk.
Das wurde von Tag zu Tag interessanter.
Die ganze Bühnenbildgestaltung.
Und jetzt muss ich sagen, ich persönlich bin also von dieser Rolle, von dieser Aufgabe fasziniert.
Komponist Friedrich Zerra auf die Frage, ob es sich um Zwölftontechnik handele.
verschiedene Weise abgeleitet ist, aber das ist wie eigentlich schon bei mir sehr lange oder kaum irgendwo einmal keine orthodoxe dodekaphonische Technik.
Als Musikbeispiel hören Sie noch einen Probenausschnitt aus der Szene, in der Bahl als Sänger in einem Kabarett auftritt und die Ballade vom Abort singt.
und erkennst schon, dass du kein Mensch nun bist, der nichts behalten darf.
Dein Ort der Weisheit, wo du deinen Wanst für neue Lüste präparieren kannst, wo man in die Bahn leiblich lieblich
Das war ein Ausschnitt aus Friedrich Zerahs Ball, die jüngste Oper des österreichischen Komponisten, die am kommenden Freitag im Rahmen der Salzburger Festspiele ihre Weltuhrführung erleben wird.
Nach diesem von Volkmar Parshalk gestalteten Beitrag nun zum Abschluss des Mittagsschonals nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Innenminister Lanz hat seine Vorwürfe gegen den Vertreter der PLO in Wien, Ghazi Hussein, bekräftigt.
Lanz meinte, er brauche von Ghazi Hussein keine Memoranden, er habe Fakten in der Hand.
Er habe mit seinen gestrigen Äußerungen als Innenminister die Erwartung Ausdruck verliehen, dass Ghazi Hussein abberufen werde, weil nach der Festnahme zweier bewaffneter Araber am Flughafen Wien schwächert, das Vertrauensverhältnis zu diesem PLO-Vertreter erschüttert sei.
Ghazi Hussein hatte die jüngsten Vorgänge als eine gegen ihn gerichtete Kampagne bezeichnet, um ihn aus Wien zu entfernen.
Israel Ministerpräsident Begin wird morgen dem Parlament das neue Regierungsprogramm vorlegen.
Darin sind unter anderem Maßnahmen vorgesehen, die die faktische Einverleibung der besetzten arabischen Gebiete innerhalb der nächsten fünf Jahre zum Ziel haben.
Der streng religiösen Partei Agudat Israel hat Begin das Versprechen abgegeben, für die staatliche Fluggesellschaft El Al an Samstagen, dem Sabbat, ein Flugverbot zu erlassen.
Großbritannien Der ägyptische Präsident Sadat trifft heute in London mit Regierungschefin Thatcher und Außenminister Lord Carrington zu Gesprächen über die Lage im Nahen Osten zusammen.
Anschließend reist Sadat nach Washington.
Auf der Rückreise nach Ägypten trifft er in Salzburg mit Bundeskanzler Kreisky zusammen.
Polen.
In Warschau hat am Vormittag eine große Protestkundgebung gegen die schlechte Lebensmittelversorgung in Polen begonnen.
Durch die Straßen der Hauptstadt rollen zahlreiche Autobusse, Lastwagen und Taxis mit Transparenten, in denen mehr Nahrungsmittel und die Rücknahme der Kürzung der Fleischrationen gefordert werden.
Die Fahrzeugkolonne soll vor dem Sitz des Ministerrates vorbeiziehen.
Dort haben am Vormittag Verhandlungen zwischen der Regierung und Vertretern der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität über die kritische Versorgungslage begonnen.
Italien.
Der von der Terrororganisation rote Brigaden entführte Roberto Peggi ist heute früh in Rom tot aufgefunden worden.
Peggi war der Bruder eines ehemaligen Mitglieds der roten Brigaden, der der Polizei wichtige Informationen über diese Terrororganisation lieferte.
Nordirland.
Nach dem Tod eines weiteren IRA-Häftlings infolge eines Hungerstreiks ist es in Belfast zu neuen Ausschreitungen gekommen.
Jugendliche warfen Brandbomben, auf den Straßen knieten Frauen und Kinder nieder, um den Rosenkranz zu beten.
Insgesamt sind bereits acht IRA-Gefangene nach einem Hungerstreik gestorben.
USA.
Die amerikanischen Fluglotsen treten heute in einen unbefristeten Streik.
Die Gewerkschaft hat ihre 15.000 Mitglieder aufgerufen, zur Stunde die Arbeit niederzulegen.
Verlangt werden höhere Gehälter und eine Verkürzung der Arbeitszeit.
Nach amerikanischem Recht dürfen Fluglotsen nicht streiken.
Nur noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Lokal Regenschauer oder Gewitter.
Meist aber aufgelockert bewölkt, zum Teil auch heiter.
Nachmittagstemperaturen 24 bis 31 Grad.
Miese, diese Kurzmeldungen und der kurze Wetterbericht standen am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
Interview: Innenminister Lanc
Mitwirkende:
Sichrovsky, Harry [Gestaltung]
, Lanc, Erwin [Interviewte/r]
Datum:
1981.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Politik Österreich
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Abu Nidal, Mord an Stadtrat Nittel, ein Palästinensisches Geheimkommando wurde in der Vorwoche am Flughafen Wien-Schwechat mit schwerer Bewaffnung gestellt
,
Nachrichten
Interview: König, Fremuth und Rünzler
Mitwirkende:
Fischer, Johannes [Gestaltung]
, Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Burtscher, Wolfgang [Gestaltung]
, König, Friedrich [Interviewte/r]
, Fremuth, Walter [Interviewte/r]
, Rünzler, Manfred [Interviewte/r]
Datum:
1981.08.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Wissenschaft und Forschung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Endlager, Atomruine Zwentendorf, Gutachten, Strahlungsmessungen
,
Nachrichten
Interview: Komponist Friedrich Cerha, Dirigent Christoph von Dohnanyi und Kammersänger Theo Adam
, Einblendung: Musik
Mitwirkende:
Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
, Cerha, Friedrich [Interviewte/r]
, Dohnányi, Christoph von [Interviewte/r]
, Adam, Theo [Interviewte/r]
Datum:
1981.08.03 [Sendedatum]
Ort:
Salzburg [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten