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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, hier ist der aktuelle Dienst des Hörfunks mit dem Mittagsjournalredakteur im Studio, es ist Josef Brockerl.
Und das sind die heutigen Journal-Themen.
Österreich FPÖ-Parteichef Norbert Steger nimmt zu aktuellen Fragen der Innenpolitik Stellung, unter anderem auch zur Affäre um den versuchten PLO-Waffenschmuggel in der vergangenen Woche.
Auch der Sicherheitssprecher der ÖVP, Lichal, forderte heute Konsequenzen.
Er verlangt die Schließung des Wiener Büros der Palästinensischen Befreiungsorganisation für den Fall, dass sich herausstellen sollte, dass der Wiener PLO-Vertreter Ghazi Hussein vom Waffenschmuggelversuch gewusst haben sollte.
Die Arbeiterkammer legte heute Vormittag eine Studie über die Berufswünsche der Schulabgänger und über die Situation auf dem Lehrlingsmarkt vor.
Frankreich, Iran.
Zollbeamte des Teheraner Flughafens halten derzeit 60 Franzosen fest, die den Iran verlassen wollen.
Angeblich soll überprüft werden, ob die Franzosen Schulden im Iran hinterlassen haben.
Ein neuer Krisenhöhepunkt in den Beziehungen zwischen Frankreich und dem Iran bannt sich an, seit der abgesetzte Staatspräsident Banisadr in Frankreich Exil erhalten hat.
Gestern hatte Iran die Abberufung des französischen Botschafters in Teheran verlangt.
Frankreichs Präsident François Mitterrand forderte daraufhin alle im Iran lebenden Franzosen zur Heimkehr auf.
Spanien
Der Skandal um das vergiftete Speiseöl weitet sich aus.
84 Menschen sind bereits gestorben.
Jetzt stellt sich heraus, dass das giftige Öl auch zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet wurde.
Eine zweite Welle von Erkrankungen, vielleicht auch von Todesfällen droht.
Nordeuropa.
Vor der schwedischen Küste hat die sowjetische Marine mit Manövern begonnen.
Es sind die bisher größten Manöver der Roten Flotte.
Zugleich ist ein schwedischer Staatssekretär in Moskau Gast, um dort als erster Hand Näheres über einen neuen sowjetischen Plan zu erfahren, Nordeuropa zur atomwaffenfreien Zone zu machen.
Japan trauerte heute um die Opfer des Atombombenabwurfes auf die Stadt Hiroshima.
Am 6.
August 1945 vernichtete eine nach heutigen Maßstäben harmlose Atomexplosion die japanische Industriestadt.
200.000 Menschen starben, viele von ihnen erst nach jahrelanger schwerer Krankheit.
Am Trauma des Weißen Blitzes, wie die Japaner den Atomschlag nennen, leidet Japan bis heute.
Eine atomwaffenfreie Zone rund um die japanischen Inseln wird gefordert.
Noch ein Blick auf den Kulturteil des Journals.
Aus Salzburg erwarten wir einen Bericht über eine Pressekonferenz der Wiener Philharmoniker.
Soweit die Themenübersicht.
Wir schalten jetzt ins Nachrichtenstudio.
Verantwortlicher Redakteur für die Weltnachrichten ist Ferdinand Olbert, Sprecherin Angelika Kofler.
Iran.
Etwa 60 Franzosen, die heute früh an Bord eines Flugzeuges der Air France aus Teheran abreisen wollten, werden auf Anweisung der persischen Behörden auf dem Flughafen festgehalten.
Unter ihnen befindet sich auch der französische Botschafter Chirchi, der gestern im Zusammenhang mit der Flucht des entmachteten iranischen Präsidenten Banisadr nach Paris aus dem Iran ausgewiesen worden ist.
Ein iranischer Staatsanwalt erklärte, es müsse nachgeprüft werden, ob die festgehaltenen Franzosen in Persien Schulden hätten.
Chirshi und der gestern in Teheran eingetroffene französische Sonderbeauftragte Depy begaben sich in das Außenministerium in Teheran, um gegen den Vorfall zu protestieren.
USA.
Der ägyptische Staatschef Sadat hat anlässlich seines Besuches in Washington neuerlich an die Vereinigten Staaten appelliert, den Dialog mit der PLO aufzunehmen.
Bei einem Gala-Diner im Weissenhaus erklärte Sadat, ein Dialog zwischen den USA und den Palästinensern würde zur Mässigung der PLO beitragen.
Der amerikanische Aussenminister Haig hat die Forderung Sadats abgelehnt.
Haig erklärte, der Standpunkt der amerikanischen Regierung habe sich nicht geändert, die PLO müsse Israel anerkennen, bevor sie in die Nahostverhandlungen einbezogen werden könne.
Ägypten.
Die halbamtliche Tageszeitung Al-Akhram schreibt heute, Staatspräsident Sadat habe den für kommende Woche geplanten Besuch in Österreich aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Die österreichischen Behörden hätten Ägypten die Dimensionen einer großen Verschwörung gegen Bundeskanzler Kaiski mitgeteilt, heißt es in dem Bericht von Al-Akhram wörtlich.
Das Ägyptische Blatt stellt damit offensichtlich einen Zusammenhang mit der Festnahme zweier Waffenschmuggeln der Palästinenser auf dem Flughafen Schwächertier.
Israel.
Ein Regierungssprecher hat jede Verantwortung Israels für den Anschlag auf den Palästinenser Führer Abu Daud am vergangenen Samstag in Warschau zurückgewiesen.
Die israelische Regierung habe mit der Schießerei in der polnischen Hauptstadt nichts zu tun, betonte der Kabinettsprecher.
Daud, der als Urheber des Attentats auf die israelische Olympiamannschaft im Jahr 1972 in München gilt, liegt zurzeit mit schweren Schussverletzungen in einem Spital in Warschau.
Eine Delegation der PLO zur Untersuchung des Attentats ist unterdessen in der polnischen Hauptstadt eingetroffen.
Die neue Regierung unter Ministerpräsident Begin wurde vergangene Nacht vereidigt, nachdem sie vom Parlament in Jerusalem mit 61 gegen 58 Stimmen gebilligt worden war.
Der Vertrauensabstimmung waren fünfwöchige, äußerst schwierige Koalitionsgespräche zwischen Begins Likud-Bloc und drei kleineren religiösen Parteien vorausgegangen.
Neuer Verteidigungsminister ist der bisherige Landwirtschaftsminister Sharon, der als Verfechter einer harten Linie gegenüber den Arabern gilt.
Libanon.
In der Stadt Tripolis ist es trotz eines Waffenstillstandes heute wieder zu Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Milizen gekommen.
Dabei sind nach Angaben des staatlichen libanesischen Rundfunks mindestens 20 Menschen getötet und 40 verletzt worden.
Bei den Kämpfen zwischen verfeindeten Gruppierungen sind auch Raketen und schwere Artillerie eingesetzt worden.
Die Bevölkerung von Tripolis hat nach den tagelang anhaltenden Schießereien die vergangene Nacht in Kellern und Schutzräumen verbracht.
Polen.
Die unabhängige Gewerkschaft Solidarität will heute neuerlich mit der Regierung in Warschau über die katastrophale Versorgungslage beraten.
Aus Protest gegen den Lebensmittelmangel hatten gestern mehr als 500.000 Arbeiter und Angestellte im Raum Warschau einen Warnstreik abgehalten.
Sprecher der Solidarität erklärten, weitere große Protestaktionen seien zunächst nicht geplant, die weitere Entwicklung hänge jedoch vom Ergebnis der Gespräche mit der Regierung ab.
Nordirland.
In der britischen Provinz kam es vergangene Nacht zu der schwersten Serie von Anschlägen seit Monaten.
Innerhalb von einer Stunde explodierten in sieben Städten von Ortschaften Sprengsätze.
Es entstand großer Sachschaden.
Mehrere Menschen wurden verletzt.
Die Bombenleger hatten in allen Fällen Vorwarnungen abgegeben.
Durch einen der Sprengstoffanschläge wurde die Eisenbahnlinie Belfast-Dublin unterbrochen.
USA.
Der Arbeitskonflikt zwischen den streikenden Fluglotsen und der Regierung in Washington hat sich nach Ablauf eines Ultimatums von Präsident Reagan weiter verschärft.
Die Behörden haben erste Kündigungen ausgesprochen.
Zugleich wurden fünf Gewerkschaftsfunktionäre unter der Anschuldigung verhaftet, die gerichtliche Aufforderung zur sofortigen Beendigung des Streiks missachtet zu haben.
Während die Regierung von einem Abbeukeln der Streikfonds spricht, erklärte die Gewerkschaft, der Ausstand gehe weiter, 13.000 der 17.000 amerikanischen Fluglotsen streikten nach wie vor.
Von der Arbeitsniederlegung sind vor allem die grossen Flughäfen in den USA betroffen.
Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds werden die ölproduzierenden Länder immer reicher.
Wie aus einer Statistik des Währungsfonds hervorgeht, sind die Einnahmen der Ölstaaten im vergangenen Jahr um 41 Prozent gestiegen, der Überschuss der Handelsbilanz der Ölförderländer betrug mehr als 152 Milliarden Dollar.
Zugleich stieg das Handelsbilanzdefizit der Industrienationen auf 125 Milliarden und das der Entwicklungsländer auf 102 Milliarden Dollar.
Bolivien.
Nach dem Sturz des bisherigen Präsidenten García Méser ist es zwischen der neuen Militärrunde aus den Oberkommandierenden der drei Streitkräfte und den eigentlichen Anführern des Putsches, den Generillen Natus Push und Anessa Rivero, zu Unstimmigkeiten gekommen.
Während die Militärjunta keine Nachfolge für García Mesa bestimmen will, haben die Putschisten von Santa Cruz, der zweitgrößten Stadt Boliviens aus, die Streitkräfte aufgefordert, sofort über eine Nachfolge des gestürzten Präsidenten zu entscheiden.
Der von García Mesa verbotene Gewerkschaftsbund unterstützt die Putschisten von Santa Cruz und besteht auf der Ausrufung des Generalstreiks.
Die neue Militärjunta hat inzwischen angekündigt, die Politik des gestürzten Präsidenten fortsetzen zu wollen.
Japan.
Die Bevölkerung gedenkt heute des 36.
Jahrestages der Atombombenexplosion von Hiroshima.
Der amerikanische Angriff, der erste kriegsmäßige Einsatz einer Kernwaffe in der Geschichte der Menschheit, am 6.
August 1945 forderte mehr als 200.000 Menschenleben und 163.000 Verletzte.
Bei einer Gedenkfeier in Hiroshima erklärte der japanische Ministerpräsident Suzuki vor etwa 40.000 Zuhörern, Japan werde auch in Zukunft Atomwaffen weder produzieren noch besitzen und auch die Stationierung von Kernwaffen auf japanischem Gebiet nicht zulassen.
Zu Beginn der Trauerfeier wurden die Namen von mehr als 2700 Menschen, die im vergangenen Jahr den Spätfolgen der radioaktiven Strahlung erlagen, auf einer Gedenktafel eingetragen.
Der Bürgermeister von Hiroshima förderte die Vereinten Nationen auf, bei ihrer Sondersitzung im kommenden Jahr ein totales Verbot der Atomwaffen zu beschließen.
Österreich.
Die Industriellenvereinigung warnt heute vor erweiterter Mitbestimmung der Arbeitnehmer bei der Besetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates von Wirtschaftsunternehmen.
In der Erklärung heißt es, man sollte sich lieber auf die Eliminierung des schädlichen Partei- und Politikereinflusses auf die verstaatlichten Unternehmen konzentrieren.
Mitbestimmung durch fachlich größtenteils nicht qualifizierte Arbeitnehmer bei der Unternehmensführung sei nicht zielführend.
Die Sektion Industrie der Bundeswirtschaftskammer wirft Sozialminister Dallinger vor, durch demonstrative Uneinsichtigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber der schwierigen Situation der österreichischen Wirtschaft, die Glaubwürdigkeit der Regierung zu zerstören.
Es wird offensichtlich auf die Vorschläge Dallingers für eine Erhöhung des Mindesturlaubs und für eine stärkere Mitbestimmung in den Betrieben angespielt.
Die Wetterlage trotz leichter Abschwächung des Hochdruckeinflusses dauert im Alpenraum das hochsommerliche Schönwetter an.
Die Aussichten bis morgen früh verbreitet sonnig und warm, nachmittags über dem Bergland lokale Gewitterbereitschaft, schwacher bis mäßiger Wind, Nachmittagstemperaturen 26 bis 30 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 12 bis 18 Grad.
Die Aussichten für morgen Freitag nach rascher Auflösung lokaler Frühnebel, allgemein sonnig und warm, tagsüber vor allem über dem Bergland, Einsätzen von Haufenwolkenentwicklung.
In der Folge aufkommen lokale Gewitter.
Schwacher bis mäßiger Wind aus Nörd bis Südost.
Tageshöchsttemperaturen 26 bis 30 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr, Wien wolkenlos 26°, Ostwind mit 15 km pro Stunde, Eisenstadt wolkenlos 25°, Nordostwind mit 5 km pro Stunde, Linz wolkenlos 26°, Ostwind mit 20 km pro Stunde, Salzburg-Heiter 25°, Nordwind mit 5 km pro Stunde, Innsbruck-Heiter 25° Windstille, Bregenz wolkenlos 23°, Südwestwind mit 3 km pro Stunde, Graz-Heiter 24° Windstille,
und Klagenfurt-Wolkich, 22 Grad, Südostwind mit 3 Kilometern pro Stunde.
12 Uhr und 12 Minuten, was vor wenigen Sekunden.
Wir kommen zum ersten Beitrag.
Die Affäre rund um den missglückten Waffentransfer der beiden PLO-Agenten auf dem Schwächerter Flughafen scheint sich zu einem innenpolitischen Skandal zu entwickeln.
Nach Aussage eines der beiden festgenommenen und inzwischen bereits verurteilten PLO-Männer soll nicht nur der PLO-Vertreter in Wien, Dr. Ghazi Hussein, von dem Waffentransport gewusst haben, sondern auch das österreichische Innenministerium.
ÖVP-Sicherheitssprecher Licherl hat deshalb heute in der ÖVP-Bundesparteileitung in Wien eine Pressekonferenz gegeben, in der er eine ganze Reihe von Fragen an Innenminister Lanz, Außenminister Parr und Justizminister Broder im Zusammenhang mit der PLO-Affäre richtete.
So kritisiert Lichal in erster Linie, dass die Affäre immer undurchsichtiger und skandalöser werde, dass von Innenminister Lanz die Öffentlichkeit nur ungenügend und aufgrund undurchsichtiger Informanten informiert werde.
Auch FPÖ-Chef Norbert Steger nahm heute zur PLO-Waffenschmuggelaffäre Stellung.
Leopold Esterle berichtet.
Innenminister Erwin Lanz wird zu einem Sicherheitsrisiko für Österreich, so FPÖ-Chef Norbert Steger.
Und Innenminister Lanz nähert sich dem Misstrauensantrag, so ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal.
Der Grund oder Anlass, der geplatzte PLO-Waffenschmuggel in Wien, die diversen Aussagen des Innenministers in Tageszeitungen und Wochenmagazinen
und angebliche Äußerungen der beiden verhafteten und in der Zwischenzeit verurteilten PLO-Leute, die im Verlauf der Verhöre ausgesagt haben sollen, Wiens PLO-Vertreter Dr. Khussein habe den Waffentransfer vorbereitet und auch mit der österreichischen Staatspolizei abgesprochen.
ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal warf heute eine Reihe von Fragen auf.
Was werde eigentlich gespielt?
War der Waffentransport mit dem Innenministerium abgesprochen oder nicht?
Wer war der Informant des Innenministers?
Wie reagierte Außenminister Paar?
Was tat Justizminister Broda?
Lichals Konsequenzen?
Die sozialistische Bundesregierung und alle Mitglieder dieser Regierung, die für die Sicherheit der Bevölkerung in Österreich verantwortlich zeichnen, werden immer hilfloser
und erweisen sich immer mehr desorientiert, könnte man sagen.
Und wir befinden uns auf dem besten Weg.
uns auch international noch dazu der Lächerlichkeit preiszugeben.
Lanz nähere sich jedenfalls dem Misstrauensantrag der ÖVP, meinte Lichal, der darüber hinaus dann auch noch die Forderung an Bundeskanzler Kreis gestellte, bei seiner Nahostpolitik die Interessen Österreichs und seiner Bürger im Auge zu behalten.
Auch die Staatspolizei habe, so Lichal, nicht mehr das Vertrauen der ÖVP.
Lichals Begründung
Entweder kämpfen die Palästinenser heute untereinander auf österreichischem Boden, oder sie bereiten mit Unterstützung, und auch das ist doch ein sehr gravierender Umstand, mit Unterstützung des offiziellen PLO-Vertreters Attentate in Österreich auf politische Persönlichkeiten vor.
Es gibt meines Erachtens eigentlich nur diese beiden Möglichkeiten.
Lichals Konsequenzen auf die Journalistenfrage, ob das PLO-Büro in Wien eigentlich dann noch seine Rechtfertigung habe, meinte Lichal, dieses Büro könne man durchaus schließen unter gewissen Umständen.
Wenn Österreich hineingezogen wird in diese Fraktionskämpfe, dadurch, dass wir ein solches Büro in Wien besitzen,
dann haben sie recht, dann erhebt sich unwillkürlich die Frage, bitte wenn das der Grund ist, dass vielleicht dann auch bei solchen Auseinandersetzungen österreichische Staatsbürger gefährdet werden, wozu brauchen wir das?
Wenn es feststeht und bewiesen wird, dass hier der offizielle Vertreter in Rechtswidrigkeiten involviert ist, das heißt verwickelt ist in Waffenschmuggel, dann muss ich aus Gründen
der Sicherheitsüberlegung und der Bevölkerung die Frage stellen, ob dann noch die Notwendigkeit besteht.
Wenn tatsächlich dieser Rechtsbruch bewiesen ist, dann ist meines Erachtens die Gefahrenquelle zu groß und
dann könnte man da verzichten.
Soweit ÖVP-Sicherheitssprecher Robert Lichal.
Auch FPÖ-Bundesparteiobmann Dr. Norbert Steger kritisierte heute das Verhalten von Innenminister Erwin Lanz.
Ich halte es daher für den eigentlich größten Fehler, der passiert ist, dass sich die Bundesregierung schrittweise in diese massiven Streitigkeiten, wo es offensichtlich auf ein Menschenleben mehr oder weniger nicht ankommt, dass es sich hat hineinziehen lassen.
Und ich halte die Forderungsweise des Herrn Innenministers Lanz, der da das selbst sehr hoch gespielt hat, in mehrfacher Hinsicht für gefährlich.
Und da wir selbst als Freiheitliche Partei die Sicherheitspolitik stark in den Vordergrund bringen wollen in den nächsten Jahren, es ist mir da gelungen mit mehrfachen Gesprächen mit dem Herrn General Kuntner, der einer meiner engsten Berater in Sicherheitsfragen geworden ist,
doch abzuklären, dass Österreich manchmal das ganz falsch sieht, sich als eine Insel der Seelen zu betrachten.
Ich meine also, dass hier der Herr Minister Gefahr lauft, selbst ein Sicherheitsrisiko für Österreich zu werden, wenn er etwa
ohne Abklärung mit den anderen Parteien, ohne wirklich die Hintergründe ausgeleuchtet zu haben, plötzlich derartig massiv gegen den Europabeauftragten Tapelo vorgeht.
Soweit die Stellungnahmen der beiden Oppositionsparteien.
Innenminister Erwin Lanz hat für 14 Uhr eine Erklärung angekündigt.
Soweit mein Bericht aus der ÖVP-Bundesparteizentrale und damit zurück zum Studio des Mittagsschonals.
Ja und im Zusammenhang mit den Aktivitäten rund um die beiden PLO-Waffenschmuggler am Flughafen Wien-Schwechat scheint auch die Absage des geplanten Salzburg-Besuches des ägyptischen Staatspräsidenten Anwar al-Sadat zu stehen.
Sie haben es in den Meldungen gehört, die halbamtliche Kairoer Tageszeitung Al-Ahram schrieb heute, Staatspräsident Sadat habe seinen Staatsbesuch aus Sicherheitsgründen abgesagt und zwar hätten österreichische Behörden den Ägyptern mitgeteilt, es gebe eine große Verschwörung gegen Bundeskanzler Kreisky.
Nun, und die Kollegen der außenpolitischen Redaktion versuchen, seit diese Meldung bei uns eingelaufen ist, aus dem Außenministerium oder aus dem Bundeskanzleramt eine Stellungnahme oder Bestätigung zu dieser Meldung der Kairoer Tageszeitung zu erhalten.
Bisher ohne Erfolg.
Sollte das noch in der Zeit des Mittagsjournals passieren, erfahren Sie es selbstverständlich sofort.
Wir bleiben in der Innenpolitik, gehen weiter zu einem Gespräch, das Johannes Fischer heute mit dem Chef der Freiheitlichen Partei, mit Norbert Steger, geführt hat.
Norbert Steger ist in den vergangenen Monaten verschiedentlich vorgeworfen worden.
Er habe praktisch schon eine Koalition mit der SPÖ so gut wie in der Tasche, sollte die SPÖ bei der nächsten Nationalratswahl nicht mehr die absolute Mehrheit erhalten.
Steger hat dann in seiner letzten Pressekonferenz vor Beginn der Sommerpause quasi auf diese Kritiken oder Vorhaltungen geantwortet, indem er die Frage nach einer möglichen Koalition von ÖVP und FPÖ nach der nächsten Nationalratwahl immerhin zur Debatte stellte.
Steger hatte damals die ÖVP aufgefordert, klar zu erklären, ob sie bereit sei, mit der Freiheitlichen Partei zusammenzugehen.
Heute präzisierte Steger in einem Interview mit Johannes Fischer dieses Angebot und nahm außerdem auch noch zur jüngsten Atomdiskussionsstellung.
Herr Dr. Steger, Sie haben vor wenigen Wochen fast, könnte man meinen, ein Koalitionsangebot an die ÖVP gerichtet bei Ihrer letzten Sommerpressekonferenz.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es jedenfalls in der Öffentlichkeit so etwas wie den Eindruck,
dass eine mögliche Koalition zwischen der Regierungspartei, der gegenwärtigen Regierungspartei SPÖ und der Freiheitlichen Partei mehr oder weniger schon über die Bühne ist.
Vorleistung sei jedenfalls gewesen, hieß es damals, die Sache Androsch, die Zustimmung der Freiheitlichen Partei zum Generaldirektor Androsch.
Welche Art von Vorleistung werden Sie von der ÖVP verlangen oder werden Sie der ÖVP geben, um diesem Koalitionsangebot, das Sie damals gerichtet haben, ein wenig Gewicht zu verleihen?
Zunächst muss ich mal klarstellen, die Freiheitliche Partei richtet an niemandem Koalitionsangebote.
Sie ist die dritte Partei im Parlament von der Größe her und sie hat daher Bescheiden zu bleiben und zu warten, ob eine der beiden Großparteien eine derartige Frage an sie richtet.
Ich habe nur in meiner Bilanzpressekonferenz damals gemeint, dass es ein ganz gefährlicher Weg für Österreich ist, wenn es eine große Partei gibt, die Sozialistische Partei, die derzeit die Mehrheit allein hat,
die entweder diese Mehrheit behält oder, wenn sie sie verliert, sich aussuchen kann, mit wem sie ihren Weg fortsetzt, weil sie ganz sicher ist, dass die beiden anderen Parteien sowieso nicht miteinander kooperieren können.
Und ich habe dort, nachdem ja viele gewichtige Erklärungen von Führungsexponenten der Volkspartei vorhanden sind, die alle Richtung Konzentrationsregierung und Richtung Große Koalition reden,
Ich habe dort bewusst die Frage an den Parteihauptmann Dr. Mock gestellt, ob eigentlich die Volkspartei unter seiner Führung in der Lage ist und den Wunsch hat, mit der Freiheitlichen Partei enger zu kooperieren.
Ich meine nun,
dass es, wenn man das ernst nimmt, was Dr. Mock gesagt hat, höchste Zeit ist, ihn zu fragen, ob er bereit ist, konkrete Gespräche zu führen, etwa Gespräche über die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der Volkspartei und der Freiheitlichen Partei.
Ich möchte aber Dr. Mock, weil wir diesen Liberalismus insgesamt stärken wollen in Österreich, einladen, Gespräche mit der Freiheitlichen Partei über konkrete Wirtschaftsmaßnahmen zu führen, damit man dort einmal sieht, wie ernst ist es der ÖVP allenfalls, eine politische Wende herbeizuführen.
Herr Dr. Steger, ein Problem ist natürlich schon, wenn Sie jetzt die ÖVP zu Wirtschaftsgesprächen etc.
auffordern, dass bisher in der Öffentlichkeit natürlich immer der Eindruck vorgeherrscht hat, insbesondere nach der Androsch-Geschichte mit der Kreditanstalt Bankverein, dass Sie eher in Richtung SPÖ tendieren.
Dazu gab es auch Signale aus der Regierungspartei etwa von Zentralsekretär Blecher, der gemeint hat, im Augenblick könne man mit der FPÖ jedenfalls besser reden als mit der ÖVP.
Ist all dieses Bemühen mit der ÖVP hier eine Gesprächsbasis zu etablieren, nicht so etwas wie ein Rauchvorhang vor längst gefassten oder jedenfalls ins Auge gefassten Beschlüssen?
Ich weiß, dass es Jahre hindurch immer die Diskussion um die sogenannte Äquidistanz-Theorie gegeben hat.
Das hat geheißen, gleicher Abstand zu beiden anderen Parteien von der Freiheitlichen Partei aus.
In dem Fall geringerer Abstand zur SPÖ.
Ich bin überhaupt kein Anhänger dieser Theorie.
Kommt auf sofort zurück.
Ich bin kein Anhänger dieser Theorie, weil ich glaube, dass sich eine Partei inhaltlich definieren muss, weltanschaulich definieren muss, mit einer Fülle von Einzelentscheidungen, die dann auch durch die Gremien zu treffen sind, und dann das durchzusetzen hat, maximals, das heißt, wo immer es geht, durchzusetzen hat.
Als kleine Partei,
6% haben wir im Nationalrat, ist man nicht in der Lage irgendetwas mit Gewalt allein durchzuziehen.
Man kann es nur durchsetzen, indem man mit einer oder anderen Partei zusammenarbeitet.
Derzeit können wir überhaupt nur freiheitliche Vorstellungen durchsetzen, wenn die SPÖ mitstimmt, denn sie hat ja allein die Mehrheit.
Daher hielte ich es für vollkommen falsch, jetzt unsere Position jeweils danach zu entscheiden, wie wir von SPÖ und ÖVP gleich weit weg sind.
Sie ist zu entscheiden danach, ob inhaltlich etwas, allenfalls auch im Kompromissweg, von unseren Vorstellungen durchgesetzt wird.
Nach der nächsten Wahl
bei der ich hoffe, dass anschließend die SPÖ nicht mehr die Mehrheit allein hat, ist es selbstverständlich möglich, dass sich auch andere Mehrheitsbildungen ergeben.
Vorher ist das undenkbar.
Wäre denkbar, Herr Dr. Steger, dass Sie eine mögliche Atomlinie, die Sie im Augenblick haben und auch verfolgt haben seit mehreren Jahren, dass Sie diese Linie unter Umständen ändern für ein immerhin denkbares, mögliches Koalitionsangebot von Seiten der SPÖ?
Das ist undenkbar.
Man kann eine Inhaltslinie nicht für irgendeine Position ändern.
Wäre aber auch kein Hinderungsgrund für Sie?
Schauen Sie, es ist selbstverständlich ein Hindernis.
Wenn uns abverlangt wird, unsere Inhaltsposition zu ändern für den Eintritt einer Koalition, dann könnte dieser Eintritt nicht erfolgen.
Es muss immer so sein, dass Parteien nicht abverlangt wird, ihre Linien abzuändern.
Dass man in Kompromisswege auch vieles mittraut in anderen Bereichen ist klar, aber auch dabei ändert man ja seine Linie nicht.
Man versucht nur einen Kompromiss zu finden.
Ein aufgesperrtes Verhinderung dafür, aber jedenfalls kein Hindernisgrund für eine FPÖ-SPÖ-Koalition.
Sie haben jetzt sehr weitreichende Überlegungen, aber ich glaube nicht, dass in dieser Legislaturperiode noch eine Volksabstimmung über die Bühne geht, denn die ÖVP hat ja deutlich erklärt, nicht jetzt ihr Parteiobmann, aber in ihrer längeren Linie erklärt, sie ist dafür, dass Zwentendorf nach Klärung aller Sicherheitsfragen aufgesperrt wird und die sind nach Meinung der ÖVP offensichtlich erst dann geklärt, wenn ein ÖVP-Mann Energieminister ist.
Das war Johannes Fischer im Gespräch mit Norbert Steger.
Ein Blick auf die Uhr.
12 Uhr und 26 Minuten.
Jahr für Jahr stehen tausende Jugendliche nach Absolvierung der Pflichtschule vor der Entscheidung, welchen Beruf sie wählen sollen und damit auch vor der Entscheidung, welchen Ausbildungsweg und welche Aufstiegschancen sie bevorzugen.
So es welche gibt.
Die Arbeiterkammer erfasst in einem jährlichen Bericht genau, wie viele Jugendliche in einem Lehrlingsverhältnis stehen, welche Berufe hauptsächlich bevorzugt werden und wie die Lehrlinge mit ihrer Ausbildung und ihrem Lehrplatz zufrieden sind.
Heute Vormittag präsentierte die Arbeiterkammer den mehr als 200 Seiten umfassenden Bericht Lehrlinge in Österreich.
Michael Kerbler berichtet.
Drei Umstände kennzeichnen die Lehrlingssituation in Österreich.
Der Wunschlehrplatz ist Mangelware, die weiblichen Lehrlinge sind im Vormarsch und die Information über den künftigen Berufsweg lässt nach wie vor zu wünschen übrig.
An die 200.000 Jugendliche sind derzeit Lehrlinge in Österreich.
Dieser Wert dürfte für die kommenden Jahre auch der Gipfelpunkt der Lehrlingszahl sein, weil, wie die Statistiken der Arbeiterkammer feststellten, die Lehrlingsgesamtszahl heuer gegenüber dem Vorjahr zurückging, weil die Geburtenjahrgänge, die die Pflichtschulen verlassen, schwächer werden.
Deutlich gestiegen ist der Anteil weiblicher Lehrlinge an der Lehrlingsgesamtszahl, und zwar von fast 30 Prozent im Jahr 1973 auf mehr als 32 Prozent im Jahr 1980.
Nicht geändert hat sich in diesem Zusammenhang die Vorliebe der jungen Mädchen, einige wenige Berufe auszuwählen.
Der Einzelhandelskaufmann, der Tischler, der Kfz-Mechaniker, der Bürokaufmann und der Friseurberuf sind die fünf gefragtesten Lehrberufe.
Auf diese fünf Sparten entfallen 74 Prozent der weiblichen, aber nur 39 Prozent der männlichen Lehranfänger.
Wobei die Nachfrage der Mädchen nach Bürokaufmann und Friseur besonders stark ist.
Der Rand auf wenige Berufe führt zwangsläufig dazu, dass nicht jeder Jugendliche seinen Wunschlehrplatz bekommen kann.
Die noch immer fest verankerte Klischeevorstellung von typisch männlichen und typisch weiblichen Berufen verhindert außerdem, dass sich eine große Zahl von Mädchen um Berufe umschauen, die jenseits der Klischeevorstellungen liegen.
Die Entwicklung hin zu einigen wenigen Lehrplätzen ist nach Meinung der Arbeiterkammer unter anderem dadurch bedingt, dass die Jugendlichen vor ihrer Berufswahl noch zu wenig Informationen über die verschiedenen Berufe, die zur Wahl stehen, bekommen.
Der Leiter der Lehrlingsstelle der Arbeiterkammer, Dr. Friedrich Neuwirth, beklagt das Informationsdefizit.
Die Berufsinformation, die der Beratung vorausgehen sollte, die ist leider Gottes sehr, sehr dürftig.
Das stellen nicht nur wir fest, das stellen die Sozialpartner fest.
Sie haben in den letzten zwei Schulstufen, also 8., 9.
Schulstufe Berufsinformation, was viel zu wenig ist.
Das heißt, der Schüler, der Pflichtschüler wird heute viel zu wenig informiert, sodass er wieder nur initiiert ist von seiner Umwelt, von seinen Eltern und dann zu einem Beruf hingeführt wird, der überlaufen ist, der nur, weil er irgendwie attraktiv erscheint, ihm genehm ist und für den er vielleicht gar nicht den richtigen Hang dazu hat.
Eine direkte Folge dieser Konzentration auf eine Handvoll Berufe führt während der Ausbildung, vor allem im Dienstleistungsbereich, also etwa im Gast- und Schankgewerbe, aber auch im Friseurberuf dazu, dass Lehrverhältnisse vorzeitig aufgelöst werden.
Etwa 9% der fast 200.000 Verträge werden aufgelöst, weil entweder schon nach wenigen Monaten erkannt wird, dass man den falschen Beruf gewählt oder ein vollkommen falsches Berufsbild bei der Auswahl vor Augen gehabt hat.
Wobei interessant ist, dass weit mehr weibliche Lehrlinge ihr Lehrverhältnis vorzeitig auflösen als die Männer.
Was unter anderem von Seiten der Arbeiterkammer damit begründet wird, dass in den typischen Frauenberufen, etwa im Dienstleistungsgewerbe, mancherorts das Ausbildungsniveau nicht den Vorstellungen der Jugendlichen entspricht.
In den typischen Männerberufen, etwa Maschinenschlosser, gibt es eine ganze Palette von Ausbildungsmöglichkeiten mit Wechsel in verwandte Berufszweige, was eine hohe Treue zum Ausbildungsplatz zur Folge hat.
Oft liegen die Gründe für ein vorzeitiges Ausscheiden aber im sozialen Bereich.
Dr. Friedrich Neuwirth von der Arbeiterkammer Schilnert aus der Praxis.
Ich glaube aber, dass die Unzufriedenheit mit der Ausbildung weniger eine Rolle spielt, als die Unzufriedenheit in einigen Betrieben, insbesondere des Klein- und Kleinstgewerblichen Sektors, mit der dort noch immer vorherrschenden sozialen Situation, Nicht-Einhaltung von entsprechenden arbeitsrechtlichen Vorschriften, Leistung von Überstunden, Heranziehung zur Nachtarbeit, Gast- und Schankgewerbe, ständige Sonn- und Feiertagsarbeit und so weiter und so weiter.
Übrigens, in fast 80 Prozent aller Lehrbetriebe in Österreich sind drei Lehrlinge in Ausbildung.
Durch das Ausbildungssystem, versichern die Sozialpartner, bleibe Österreich eine Jugendarbeitslosigkeit wie in manchen Staaten Europas, zum Beispiel der Bundesrepublik Deutschland oder England, erspart.
Michael Kerbler, war das ein Blick auf die Uhr?
12.31 Uhr ist es.
Was können Sie noch bis 13.00 Uhr hören?
Einen Beitrag über den diplomatischen Bruch zwischen Frankreich und dem Iran.
Einen Bericht aus Japan über die Feiern, die Trauerfeiern anlässlich des 36.
Jahrestags des Abwurfs der ersten Atombombe auf die Stadt Hiroshima und einen Beitrag der Kulturredaktion über eine Pressekonferenz der Wiener Philharmoniker in Salzburg.
Jetzt zum ersten Thema, zum Konflikt Frankreich-Iran.
Auf dem Tehraner Flughafen warten derzeit 60 französische Staatsbürger auf die Erlaubnis zur Ausreise aus dem Iran.
Die Tehraner Behörden verweigern bis jetzt die Genehmigung zum Verlassen des Landes.
Offizieller Grund, man müsse erst prüfen, ob die Franzosen im Iran Schulden hinterlassen.
Noch hofft man in Frankreich, dass dies nicht der Beginn einer ganzen Reihe von Schikanern ist.
Schikanern als Revanche dafür, dass Frankreich dem abgesetzten iranischen Staatspräsidenten Banisadr Asyl gewährt hat.
Frankreich steckt seit der Landung Banisadrs auf französischem Boden in einer politischen Zwickmühle.
Einerseits wollen die Franzosen mit dem Iran im Gespräch bleiben, andererseits steht Frankreichs Ruf als liberales Asylland auf dem Spiel, wenn die Franzosen Banisadras Bewegungsfreiheit zu sehr einengen oder ihm den Aufenthalt direkt oder indirekt unmöglich machen.
Man wird sich freilich in diesem Zusammenhang daran erinnern müssen, dass niemand anders als der heutige Machthaber im Iran, Ayatollah Khomeini, jahrelang die Segnungen eines liberalen französischen Gastrechtes genossen hat.
Was Khomeini und seine Anhänger aber heute nicht daran hindert, Frankreich die schwersten Vorwürfe zu machen und Repressalien anzudrohen, wenn es diesmal die Gegners Khomeinis sind, die in Paris Asyl bekommen.
Aus Paris dazu Joachim Kruse.
Die Franzosen hatten sich redlich bemüht, die Aufnahme von Bani Sadr in Frankreich für Teheran erträglich zu machen.
Der iranische Ex-Präsident wurde gegenüber der Presse abgeschirmt, das französische Außenministerium hat ihm Redeverbot erteilt.
Jede politische Äußerung und erst recht jede politische Aktivität wurden dem Flüchtling aus dem Iran untersagt.
Auf der anderen Seite hatte Paris das Embargo aufgehoben, das für die Lieferung von Rüstungsgütern in den Iran bestand.
Drei raketenbestückte Schnellboote, die seit zwei Jahren im Hafen von Cherbourg lagen, konnten in Richtung Iran auslaufen.
Aber das hat nichts genützt.
Frankreich musste befürchten, in eine ähnlich dramatische Lage zu geraten wie die Amerikaner,
als sie den Schah nach Amerika kommen ließen.
Deshalb hat Präsident Mitterrand alle noch im Iran verbliebenen Franzosen aufgefordert, so schnell wie möglich die Koffer zu packen.
Es sind ohnehin nur noch etwa 140 Franzosen dort, überwiegend Diplomaten und Journalisten.
Frankreich hat seinen Botschafter nach Paris zurückgerufen, offiziell zu Konsultationen.
Zuvor war der Spezialist für Nahostfragen Paul Despie als Sonderbotschafter von Präsident Mitterrand nach Teheran geschickt worden,
Aber eine Unterredung im dortigen Außenministerium hatte offenbar beide Seiten davon überzeugt, dass man zurzeit nichts anderes tun kann, als die offene Krise zu proklamieren.
So wurde der französische Botschafter von Teheran aufgefordert, innerhalb von drei Tagen abzureisen.
Paris erklärte fast gleichzeitig, wir wollten ihn sowieso zurückholen.
Die Botschaft in Teheran wird aber nicht vollkommen dicht gemacht.
Es bleiben ein paar Diplomaten dort, um hinter geschlossenen Fensterläden die Stellung zu halten, bis sich die Lage vielleicht wieder beruhigt.
Dies könnte eintreten, wenn Bani Sader irgendwo anders Aufnahme finden würde.
Bei der Botschaft des Iran in Paris sieht es etwas anders aus.
Der Botschafter ist zwar auch schon lange nicht mehr da, aber es herrscht ein reger Betrieb, besonders in der Konsulatsabteilung.
In Frankreich leben rund 40.000 Exil-Iraner, die in verschiedenen Wellen im Laufe der Jahre nach Frankreich gekommen sind.
Paris hatte dem Neuankömmling Banisadra ein so striktes Redeverbot auferlegt, nicht nur um eine offene Krise mit Teheran zu vermeiden.
Die Franzosen mussten auch befürchten, dass die Auseinandersetzungen zwischen Iranern verschiedener politischer Couleur auf französischem Boden ausgetragen werden.
Erste Zusammenstöße hatte es bereits gegeben.
Ein Neffe des früheren Shah wurde ermordet.
Auf den früheren Premierminister Shapur-Bakhtiar wurde ein Attentat verübt.
Das Botschaftsgebäude wurde von Anhängern von Banisadre gestürmt und von Khomeini-Leuten verteidigt.
In der Studentensiedlung Sité Universitaire ist das Haus des Iran ein ganz heißer Punkt, wo es öfters Verletzte gibt.
Die iranische Bombe, die hier im Lande tickt, ist vielleicht noch gefährlicher als die Krise in den Beziehungen zwischen Paris und Teheran.
In Frankreich herrscht immerhin eine weitgehende Einmütigkeit darüber, dass es unvermeidlich war, Bani Sadra aufzunehmen, dass es richtig war, ihm Redeverbot zu erteilen und dass es höchste Zeit war, die Franzosen aus dem Iran zurückzuholen.
12 Uhr und 36 Minuten.
In Japan wird heute der 36.
Jahrestag der Atombombenexplosion von Hiroshima mit Trauerfeiern begangen.
Der amerikanische Atombombenangriff, der erste kriegsmäßige Einsatz einer Kernwaffe überhaupt, am 6.
August 1945 forderte mehr als 200.000 Menschenleben und 163.000 Verletzte.
Bei einer Trauerfeier in Japan wurde heute bekannt, dass im abgelaufenen Jahr 2.700 Menschen gestorben sind an den Spätfolgen des Atombombenangriffes vor 36 Jahren.
Der japanische Ministerpräsident erklärte, Japan werde auch in Zukunft Atomwaffen weder produzieren noch besitzen und darüber hinaus auch die Stationierung von Kernwaffen auf japanischem Gebiet nicht zulassen.
Aus Japan dazu Michael Brauner.
des 6.
August 1945.
Drei B-29 Bomber der amerikanischen Luftwaffe flogen von ihrem Pazifikstützpunkt in Richtung Südjapan.
Gegen 8 Uhr morgens kreisten sie über der Stadt Hiroshima, die damals 320.000 Bewohner zählte.
Einer der drei Bomber namens Enola Gay setzte zur Bombenmission Nummer 13 an.
Um 8.15 Uhr und 17 Sekunden
warf die Enola Gay eine einzige Bombe ab, von den Amerikanern Little John getauft.
Nach einem Fall von 43 Sekunden explodierte Little John in der Höhe von etwa 600 Metern.
Ein weißer Blitz von stärkster Intensität durchzuckte den Horizont.
Die erste Atombombe hatte gezündet.
Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden richtete sie ungeheure Verwüstung an.
80.000 Menschen waren auf der Stelle tot.
Für sie kam der Tod so schnell, dass sie nicht einmal schreien konnten.
90.000 andere hingegen waren so bösartig verbrannt worden, dass sie schrien, bis sie ohnmächtig wurden.
Insgesamt starben mehr als 200.000 Menschen durch den Abwurf von Little John.
Von den 90.000 Gebäuden Hiroshima waren 62.000 dem Erdboden gleichgemacht.
Während die amerikanischen Piloten auf ihrem Stützpunkt mit Siegesgeschrei und Freibier gefeiert wurden, negierten die japanischen Generale das Ausmaß der Verwüstung und die Tatsache, dass es sich um die erste Atombombe gehandelt hatte, und setzten den Krieg fort.
Drei Tage später, am 9.
August, wurde dann die zweite Atombombe auf Nagasaki abgeworfen.
140.000 Tote.
Erst am 15.
August kapitulierte Japan.
Heute kniete der japanische Ministerpräsident Suzuki vor dem Friedensgedenkmal von Hiroshima.
Und mit ihm gab es einen großen Friedensmarsch, an dem 60.000 bis 80.000 Menschen teilnahmen.
Zuvor schon waren Gedenkfeiern als auch eine Reihe von japanischen sowie internationalen Kongressen abgehalten worden, die sich mit Nuklearrüstung und auch den langfristigen Strahlenschäden der nachfolgenden Generationen in Hiroshima und Nagasaki beschäftigten.
Heute noch, 36 Jahre danach, werden in übernatürlicher Anzahl vergrüppelte und deformierte Kinder als Folge von Genschäden geboren.
Hiroshima ist aber nicht bloß Geschichte, der man hier in Japan wehmütig gedenkt, sondern auch Hauptargument einer heftigen politischen Diskussion um Japans Wiederaufrüstung.
Denn seit dem Zweiten Weltkrieg beschränkt sich Japan auf die Haltung sogenannter Selbstverteidigungskräfte, die in einem militärischen Konflikt kaum etwas ausrichten könnten.
Vor allem die USA drängen Japan schon seit Jahren entsprechend seinem Wirtschaftspotenzial stärker zu rüsten und die USA mit Sicherheitsaufgaben in Asien zu entlasten.
Rund um die japanischen Inseln
tauchen amerikanische als auch sowjetische U-Boote mit nuklear geladenen Raketen.
Und die Japaner befürchten, dass die Installationen von sowjetischen Mittelstreckenraketen in Nordostasien das Nuklearpotenzial in der Region weiter multiplizieren, wenn dann die USA in der Folge Cruise Missiles und Pershing 2 Raketen nach Asien bringen.
Geschockt
Durch die immer wiederkehrenden, minutiösen Bild- und Filmberichte über das Ausmaß des Horrors von Hiroshima und Nagasaki fordern eine hohe Zahl von Japanern die Errichtung einer atomwaffenfreien Zone rund um Japan.
Die innenpolitischen Auseinandersetzungen um Rüstung und Erhaltung des Friedens in der Region forderten vor kurzem sogar den Rücktritt des japanischen Außenministers.
und regelmäßig wird demonstriert, gelegentlich sogar von Linken und Ultrarechten gemeinsam.
Die Erinnerung an den nuklearen Holocaust von Hiroshima und Nagasaki gilt heute in Japan und auch weit über Japan hinaus nicht nur als historisches, längst Vergangenes, sondern wirft seinen Schatten in die Gegenwart, in der die Großmächte und immer mehr kleinere Staaten über ein Nuklearpotenzial verfügen, das insgesamt
viele tausende male stärker ist als jene bomben von hiroshima und
Die Aufmerksamkeit der Marineexperten in aller Welt richtet sich derzeit auf die Ostsee.
Die Rote Flotte, die Marine der Sowjetunion, hat die bisher größten Manöver ihrer Geschichte begonnen vor der schwedischen Küste.
Zugleich ist ein schwedischer Staatssekretär in Moskau, um dort das erster Hand Näheres über einen neuen sowjetischen Plan zu erfahren.
Einen Plan, es gab schon mehrere ähnliche in der Vergangenheit, Nordeuropa zur atomwaffenfreien Zone zu machen.
Die Gretchenfrage dabei ist allerdings immer
wieder, ob das auch die sowjetischen Installationen jenseits der finnischen und der norwegischen Grenze einschließen wird.
Aus Stockholm dazu Günther Graffenberger.
Jetzt wird Schweden für eine atomwaffenfreie Zone in Skandinavien aktiv.
Das Stockholmer Außenministerium schickt seinen führenden Staatssekretär Leif Leifland Anfang September nach Moskau, um, wie es Willy Brandt bereits nach seinen dortigen Gesprächen mit Janet Brezhnev empfohlen hatte, die Russen beim Worte zu nehmen.
Die Schweden wollen wissen, was Brezhnev wirklich gemeint hatte, als er sowohl gegenüber Brand als auch in einem finnischen Zeitungsinterview angedeutet hatte, auch sowjetisches Grenzgebiet könnte in eine solche Zone einbezogen werden.
Sind die Sowjets bereit, über einen Abbau ihrer Raketenrampen an der baltischen Küste und Balingrad zu verhandeln, eventuell sogar über die hochbefestigte Kola-Halbinsel, selbst wenn dies wenig wahrscheinlich ist, weil sie angeblich Teil der sowjetischen Verteidigungskonzeption gegenüber den USA bildet und nicht gegenüber Skandinavien?
Und sind die Russen auch bereit, ihre sechs mit Atomraketen bestückten U-Boote aus der Ostsee abzuziehen?
Letzteres ist besonders aktuell, seit gestern vor der baltischen und ostprussischen Küste zwischen Pilau, Memel, Oesel und der schwedischen Insel Gotland sowjetische Flottenmanöver begannen, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen.
Sogar aus Vladivostok haben die Russen Landungsschiffe zusammengezogen, wie die Ivan Rogov und aus dem Schwarzen Meer den Flugzeugträger Kiev.
Und seit gestern halt das Echo sowjetischer Schiffsgeschütze bis in die schwedischen Hoheitsgewässer.
Nach Ansicht der schwedischen Militärs ist dies hier eine starke Demonstration der Russen angesichts der kürzlich angelaufenen NATO-Flottenmanöver im Südatlantik, die Ende des Monats auf die Nordatlantik und später ebenfalls auf die Ostsee übergreifen.
Die Russen lassen also ihre Muskeln spielen wie die NATO auch.
Dass dies natürlich auch Begleitmusik zu den seit Wochen andauernden Debatten über eine kernwaffenfreie Zone in Nordeuropa ist, liegt auf der Hand.
Eine solche Gelegenheit würde sich die sowjetische Propaganda nicht entgehen lassen.
Bei den skandinavischen Debatten aber geht es nicht um Propaganda, mitunter gewiss um irreales Wunschdenken, aber doch, wie es auch Olof Palme nennt, um die einzigartige und vielleicht nie wiederkehrende Chance, von Skandinavien aus den Weg für eine umfassende Abrüstungsdebatte zu ebnen.
Skandinavien ist ja atomwaffenfrei.
Auch die NATO-Mitglieder Norwegen und Dänemark haben keine solche Waffen und weigern sich, vertraglich zugesichert, sie in Friedenszeiten bei sich aufzunehmen.
Also warum nicht von hier aus den Anfang zu machen und sich eine solche Zone von den beiden Supermächten feierlich garantieren zu lassen, dass hier auch im Kriegsfalle keine Atomwaffen angewendet werden?
Darauf etwa läuft die vielwöchige Diskussion in Nordeuropa hinaus, selbst wenn Inga Thurson
Frauenkongress in Stockholm zweifelte, ob diese Vorstellung realistisch ist.
Aufgrund ihrer praktischen Erfahrungen mit den Russen und Amerikanern meinte sie, die würden sich doch nicht darum kümmern, was kleine Staaten am Rande der europäischen Peripherie in die Wege leiten.
Im Herbst wird der amerikanische Verteidigungsminister Kaspar Weinberger in Stockholm erwartet, um Auskunft zu geben, wie die Amerikaner über eine atomwaffenfreie Zone in Nordeuropa wirklich denken.
Bis dahin jedoch hoffen die Schweden in Moskau herausgefunden zu haben, ob es die Russen ernst meinen, ihre Grenzgebiete in die Skandinavienzone einzubeziehen oder nicht.
Tun sie dies nicht, würde die seit Wochen hochgehende Debatte darüber in Skandinavien zusammenfallen wie ein Ballon, der hoffnungsvoll in den Himmel stieg und aus dem plötzlich die Luft entweicht.
Und wer die Russen gut kennt, wie die Schweden und die Finnen, kann kaum glauben, dass sie sich mit ihrem ausgeprägten Empfinden für Meinungsmache
als diejenigen, die in Sachen Frieden geblufft haben.
Insofern ist die jetzige schwedische Auskunftschafterinitiative nicht hoch genug zu veranschlagen.
12.46 Uhr, meine Damen und Herren, es ist uns gelungen, mit unserem Korrespondenten in Teheran Verbindung aufzunehmen mit Ulrich Tilgner.
Er weiß mehr über das Schicksal der 60 Franzosen, die heute versuchten, den Iran zu verlassen.
Er hat uns vor wenigen Minuten den folgenden Bericht überspielt.
Die 61 Franzosen, denen heute Morgen die Ausreise aus der Islamischen Republik Iran verweigert worden war, dürfen frühestens am kommenden Montag das Land verlassen.
Dies erklärte die französische Botschaft vor wenigen Minuten.
Ein Sprecher kommentierte, Iran will zeigen, dass er noch der bestimmende Faktor ist und will in diesem Spiel nicht aufgeben.
Heute Morgen war den 61 Franzosen die Ausreise mit der Begründung,
verweigert worden, man müsse überprüfen, ob sie noch Schulden im Lande hätten.
Mit diesem Zwischenfall haben die Spannungen in den iranisch-französischen Beziehungen einen neuen Höhepunkt erreicht.
Waren die Proteste gegen den Aufenthalt Bani Sabres in Paris am vergangenen Wochenende nach 36 Stunden abgebrochen worden und sah es danach aus,
als ob sich das Klima wieder entspannen würde, so bewies die Ausweisung des französischen Botschafters, dass die iranische Regierung doch stärkeren Druck ausüben will, um die Auslieferung der beiden als Terroristen bezeichneten Oppositionsführer doch noch zu erzwingen.
Die Aufforderung an die französische Kolonie in Teheran, die aus Paris kam, das Land sofort zu verlassen, muss dann auf die iranischen Behörden wie eine Provokation gewirkt haben.
Diese Eskalation darf nicht zu vorschnellen Spekulationen verleiten.
Es ist offensichtlich geworden, man hat keine Geiselnahme vorbereitet.
Auch wenn die Franzosen von iranischen Politikern als Imperialisten bezeichnet werden und auch wenn die Mitterrandregierung wegen ihrer Waffenlieferungen auf die arabische Halsinsel hart angegriffen wird, so gibt es natürlich Unterschiede im Vergleich zu dem Verhältnis zu den Vereinigten Staaten.
Die USA gilt noch nach wie vor als der große Feind und hatte sich in der Vergangenheit ja auch tatsächlich wiederholt in die inneren Angelegenheiten des Irans direkt eingemischt.
Die Ausreise der Franzosen, 150 leben im Iran, 61 wollten heute das Land verlassen, kann unter einer Bedingung erfolgen, dass die Ausreisewilligen die Iran-Air und nicht die Air France benutzen.
12.48 Uhr.
Jetzt nach Spanien zum Skandal um das vergiftete Speiseöl.
Seit Wochen ist in Spanien vergiftetes Speiseöl am Markt.
Elf Produzenten wurden bisher verhaftet, 84 Konsumenten dieses vergifteten Speiseöls sind gestorben.
Die Behörden hatten die Hoffnung, dass die Serie der Todesfälle abreißen würde, aber jetzt ist dieses vergiftete Speiseöl, hat dieses vergiftete Speiseöl zum zweiten Mal zugeschlagen.
Es ist nämlich offensichtlich nicht nur direkt als Öl zum Kochen oder Braten verwendet worden, sondern auch von Bäckern, Fleischhauern und anderen Gewerbebetrieben eingekauft worden, die daraus Lebensmittel machen.
Und diese Lebensmittel wirken sich beim Genuss wieder zum Teil letal aus.
33 Menschen sind allein gestern in Madrid mit Ölvergiftungen in Spitäler eingeliefert worden.
Hören Sie dazu den folgenden Bericht von Robert Gerhardt.
Der Skandal gepanschtes Speiseöl in Spanien schlägt weiter hohe Wellen.
Jetzt haben Ärzte bei ihren pausenlosen Laboruntersuchungen auch noch herausgefunden, die vergifteten Öle enthalten krebserregende Stoffe.
Um vom Delegierten der Weltgesundheitsbehörde, dem jugoslawischen Spezialisten Dr. Boris Velimirovic, ist zu hören, dass die Forschungsarbeiten über dieses Phänomen noch Jahre dauern können.
Wir stehen vor einem völlig neuen, bisher unbekannten Problem.
Inzwischen warnen die spanischen Gesundheitsbehörden auch vor dem Genuss von Waren, die möglicherweise mit gepanschtem Speiseöl gemacht wurden.
Dazu zählen Wurst, Käse, Süßigkeiten, Fettgebäck und eigentlich alle Konserven.
Die Kunden werden aufgerufen, von Straßenhändlern angebotene Lebensmittel auf keinen Fall zu kaufen.
Alle sollen unbedingt darauf achten, dass diese Markenzeichen führen.
Damit sei die staatliche Kontrolle garantiert und die Gefahr einer Vergiftung minimal.
Außerdem werden die Namen der betrügerischen Firmen öffentlich genannt.
Mittlerweile hat sich auch gezeigt, dass verschiedene Betriebe das Öl, das eigentlich für den industriellen Gebrauch gedacht war, mit Farbstoffen anreicherten.
Damit sieht dann die Ware wie echtes Olivenöl aus.
Insgesamt elf Produzenten wurden bisher verhaftet.
Die spanische Presse nennt sie Terroristen und gewissenlose Gangster.
Sie spricht vom größten Lebensmittelskandal dieses Jahrhunderts.
In den vergangenen 24 Stunden wurden in Madrid wieder 33 Personen mit vermuteten Ölvergiftungen in das Zentralkrankenhaus eingeliefert.
Einziger Trost, seit sechs Tagen gab es keine Tote.
Bisher starben 84 Personen, weil geldgierige Unternehmer ihr schmutziges Geschäft mit gepanschtem Öl machten.
Über 1000 Geschädigte haben sich schon zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen.
Sie verlangen Schmerzensgeld und Schadensersatz.
Der Herd der Epidemie bleibt weiterhin in Zentralspanien.
Aus den Tourismuszonen der Costa Brava um Barcelona, der Sonnenküste bei Malaga, von den zur Zeit übervollen Mittelmeerinseln Ibiza oder Mallorca und auch von dem kanarischen Archipel kommen keine
12.52 Uhr zum Abschluss des Mittagsjournals Kultur.
Es ist schon zur Tradition geworden, dass die Wiener Philharmoniker die Programme für ihre Abonnementkonzerte und für ihre Reisen bei den Salzburger Festspielen bekannt geben.
Heute Vormittag gaben im Salzburger Pressezentrum Philharmonikervorstand Professor Alfred Altenburger und Geschäftsführer Professor Paul Fürst eine Pressekonferenz.
Sie informierten dabei über die Pläne des weltberühmten Wiener Orchesters.
Mit den beiden Herren sprach Volkmar Parchalk.
Es wird im nächsten Jahr 10 Abonnementkonzerte in Wien geben.
Die Dirigenten werden Eugen Jochum, Christoph von Dochnerny, Subin Mehta, André Brevin, Leopold Hager, Bernhard Heiting, Erich Leinsdorf, Claudia Abbado und James Levine sein.
Erstmals James Levine und erstmals Leopold Hager in Wien.
Ja, wir freuen uns besonders darüber, dass wir James Levine in unser Abonnement nun erstmalig einladen konnten.
Wir haben mit ihm hier auf dem Salzburger Boden einen besonders guten und herzlichen Kontakt gewonnen und haben vor allem, was die musikalische Zusammenarbeit anbelangt, mit ihm einen besonders guten Kontakt gefunden.
Über Leopold Hager freuen wir uns ebenfalls, mit dem wir ja bei der Mozartwoche seit Jahren intensiv zusammenarbeiten, dass wir mit ihm und zwar mit einem reinen Heidenprogramm das Heidenjahr eröffnen können.
Das ist das 250.
Geburtsjahr von Josef Heiden.
Haydn, also ein Programmschwerpunkt, gibt es sonst Schwerpunkte im Programm der philharmonischen Konzerte?
Haydn kommt also in vier Konzerten vor.
Ansonsten haben wir, wie auch in den letzten Jahren, die Komponisten des 20.
Jahrhunderts versucht verstärkt zu berücksichtigen.
Und Sie finden in den Programmen Bartok mit der Musik für Seiteninstrumente, dann von Stockhausen Dick das Kreuzspiel, von Schönberg die Bearbeitung des Klavierquartettes Opus 25 von Johannes Brahms,
von Stravinsky die Psalmensymphonie und nicht zuletzt ist ja auch die Sechste Symphonie von Mahler auch im 20.
Jahrhundert komponiert worden.
Herr Prof. Altenburger, ich hätte mir eigentlich gedacht, dass Lorin Marcel mehr, der künftige Staatsoperndirektor, mehr mit den Wiener Philharmonikern zusammenarbeiten wird.
Lorin Marcel ist, wenn Sie jetzt die nächste Saison ansprechen und dass Lorin Marcel nicht darin enthalten ist, so liegt es daran, dass er bewusst bevor seinem Beginn als Staatsoperndirektor in Wien ein bisschen sich zurückhält und zum Zweiten sind auch keine Termine mit ihm für diese Saison gefunden worden.
Außerdem
natürlich dem Neujahrskonzert.
Außer dem Neujahrskonzert, das wieder unter seiner Leitung stattfinden wird.
Und zwar haben wir diesmal als Besonderheit anlässlich des 140-jährigen Bestehens der Wiener Philharmoniker
Der Gründer der Konzerte war Otto Nikolai und von Otto Nikolai wird diesmal die Overtüre Die lustigen Weiber von Winsor gespielt werden.
Es wird auch Sonderkonzerte geben, wobei Bernstein und Karajan diese Sonderkonzerte dirigieren werden oder einige dieser Sonderkonzerte.
Es wird ja auch Claudia Appardo mit einem Sonderkonzert im Konzerthaus zu hören sein und Maurizio Pollini wird erstmals die Wiener Philharmoniker vom Klavier aus dirigieren.
Wie ist das zustande gekommen?
Mit Pauline, das ist ein langer Wunsch von ihm, dass er vom Klavier aus die Mozart-Klavierkonzerte leitet und wir erfüllen ihm gern diesen Wunsch, weil er ja mit uns auch in den letzten Jahren als Solist sehr intensiv zusammengearbeitet hat, sowohl am Konzertpodium als auch auf dem Platensektor.
Bernstein und Karajan, was werden die machen?
Mit Bernstein haben wir einen großen Brahms- und Mozart-Zyklus vor für die nächsten Jahre.
Da gibt es eben Sonderkonzerte, die gekoppelt sind mit TV-Aufnahmen.
Und mit Karajan gibt es eben die Schöpfung von Haydn in Wien als eine Veranstaltung der Gesellschaft der Musikfreunde, ein Gesellschaftskonzert mit einer
gekoppelt mit einer Schallplatteneinspielung.
Wir sind nun beim Thema Schallplatten und Reisen angelangt.
Herr Professor Fürst, die Wiener Philharmoniker werden ja als Reiseorchester in aller Welt gefragt.
Die letzten großen Tourneen führten die Philharmoniker nach Japan und nach Mexiko.
Wie sieht es da im nächsten Jahr aus?
Im nächsten Jahr werden wir unsere Tätigkeit auf Europa konzentrieren, denn hier ist auch ein gewisser Nachholbedarf.
Wenn man bedenkt, dass wir das letzte Mal vor 20 Jahren in Helsinki waren, dass wir in England wohl in London mit einer gewissen Regelmäßigkeit waren, aber nie im Landesbereich selbst von England.
Desgleichen kann man auch sagen, dass Skandinavien nicht nur Helsinki, sondern auch Kopenhagen nur sporadisch besucht wurden.
All diese eben genannten Städte werden im nächsten Jahr von den Wiener Monikern besucht.
Die Oktoberreise mit den skandinavischen Städten wird Herr Leonard Bernstein leiten.
Hier werden wir noch auch mit einschließen Konzerte in Berlin, Hamburg, Stuttgart und Hannover.
Des Weiteren kommen dann noch mehrere Konzerte in Frankreich, darunter Paris, Bordeaux und in Monte Carlo sowie München.
Nicht außer Acht lassen möchte ich unsere regelmäßige Anwesenheit bei den Luzerner Festwochen, die Eröffnung der Frankfurter Oper durch Lorne Marcel und uns.
Und last not least möchte ich sagen, das regelmäßige Besuch von
Kulturzentren in Österreich, also das heißt nicht nur Salzburg, wo wir im Sommer und im Winter sind, sondern auch Bregenz mit seinem neuen Haus und Linz.
12 Uhr und 58 Minuten zum Abschluss des Mittagsjournals schalten wir noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Angelika Kofler.
Iran.
Die etwa 60 auf dem Flughafen von Teheran festgehaltenen Franzosen dürfen den Iran am Montag verlassen.
Der ausgewiesene französische Botschafter Chirchi erklärte, nach Verhandlungen im iranischen Außenministerium, die Behörden wollten lediglich sicherstellen, dass die Dinge ihren geregelten Gang gingen.
Bei der Ausreise werden die Franzosen voraussichtlich eine iranische Maschine benutzen.
Österreich.
Sprecher der Opposition haben das Verhalten von Innenminister Lanz im Zusammenhang mit der Waffenschmuggelaffäre heftig kritisiert.
ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal erklärte, die Regierung agiere immer hilfloser, der Innenminister nähere sich dem Misstrauensantrag der Volkspartei.
FPÖ-Obmann Steger bezeichnete die Vorgangsweise des Innenministers für gefährlich.
Er betonte, die Regierung habe den Fehler begangen, sich in Auseinandersetzungen innerhalb der palästinensischen Befreiungsorganisation hineinziehen zu lassen.
Steger bot in seiner Pressekonferenz ferner der Volkspartei Verhandlungen über konkrete Wirtschaftsmaßnahmen an.
Zur Atomfrage sagte er, die ablehnende Haltung der Freiheitlichen gegenüber der Kernkraft könne durch ein Koalitionsangebot der SPÖ nicht geändert werden.
Ägypten Die Zeitung Al-Hajam schreibt heute, Präsident Sadat habe den für kommende Woche geplanten Besuch in Österreich aus Sicherheitsgründen abgesagt.
In dem Bericht heißt es, die österreichischen Behörden hätten Ägypten die Dimensionen einer großen Verschwörung gegen Bundeskanzler Kreisky mitgeteilt.
Die Wetteraussichten bis heute Abend sonnig und warm, Tageshöchsttemperaturen 26 bis 30 Grad.
Damit ist das Mittagsjournal am Ende.
Einen schönen Nachmittag noch, die Sonne scheint, es ist warm, August, hoffentlich müssen Sie nicht arbeiten.
Der aktuelle Dienst meldet sich zu jeder vollen Stunde mit Nachrichten, dann um 18 Uhr wieder in den Programmen Österreich 1 und Österreich Regional mit dem Abendsjournal.