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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und ich sage Ihnen Grüß Gott beim Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Redakteurin im Studio ist Ilse Oberhofer.
Und das sind heute unsere Themen.
In Bezug auf die Strahlenbelastung in Österreich ist teilweise Entwarnung gegeben worden.
Wir sprechen mit einem Experten im Gesundheitsministerium, was jetzt noch zu beachten ist.
Dann gibt es zwei mehr oder weniger fixe politische Dienstagstermine, die wir heute wahrnehmen.
Pressekonferenz von ÖVP-Generalsekretär Graf.
Da ging es um das Thema Waldheim und jüdischer Weltkongress.
Und Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung.
Da hat Bundeskanzler Sinowaz heute zur Person Jörg Haiders Stellung genommen.
Und das führt uns dann gleich weiter zu einem weiteren Beitrag, der sich mit der Situation der Kärntner Freiheitlichen vor dem heutigen außerordentlichen Landesparteitag am Abend beschäftigt.
Dann gibt es noch drei weitere Inlandsthemen am Programm.
Die Grünen Österreichs einigen sich auf gemeinsame Kandidatur bei kommender Nationalratswahl.
Weinskandal, heute Prozessbeginn gegen Gebrüder Grill und den Chemiker Natrasky und hier gleich vorweggenommen Kultur.
Wiens Bürgermeister Zilk nimmt zur Theatersituation in der Bundeshauptstadt Stellung.
Zwei Auslandsthemen stehen dann noch auf dem Programm.
Überfall Südafrikas auf die Nachbarländer Botswana, Zambia und Zimbabwe und Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland über die von den Contras in Nicaragua entführten acht jungen Deutschen.
Zunächst aber Nachrichten, verantwortlicher Redakteur Edgar Theider, Sprecherin Maria Pife.
Österreich.
Nach dem weiteren Rückgang der radioaktiven Strahlung hat das Gesundheitsministerium sein Verkaufsverbot für Freilandssalat grundsätzlich aufgehoben.
Es wird jedoch ausdrücklich empfohlen, die äußeren Blätter zu entfernen und den Salat mehrfach gründlich zu waschen.
Kinder sowie werdende und stillende Mütter sollten weiterhin Glashaussalat konsumieren.
Der Verkauf von Freilandspinat bleibt verboten.
In Salzburg wurde angesichts der relativ höchsten Strahlenbelastung in Österreich auch das Verkaufsverbot für Freilandssalat vorerst aufrechterhalten.
Glashaussalat war in Salzburg bereits am vergangenen Samstag ausverkauft.
In Tirol darf Freilandssalat schon seit acht Tagen verkauft werden.
Zur Milch erklärt das Gesundheitsministerium, ihr Genuss sei unbedenklich.
Die Messwerte würden ein Fünftel der zulässigen Höchstgrenze betragen.
Die Verwendung von Schaf- und Ziegenmilch bleibt aber weiterhin untersagt.
FPÖ-Konsumentensprecher Helmut Haigermoser hat die unterschiedlichen Verordnungen der einzelnen Landesregierung bezüglich der Verkaufsverbote kritisiert
und von einem großen Schaden für den Lebensmittelhandel gesprochen.
Nach Ansicht Haiger-Moses sollte nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch der Handel Entschädigungen erhalten.
Sowjetunion Die staatliche Presse veröffentlicht heute Reportagen über die Folgen des Reaktorunglücks von Tschernobyl.
Die Portalzeitung Pravda betont den Einsatz der Armeeangehörigen zur Überwindung der Krisensituation.
Wörtlich heißt es, die Tatsache, dass den Streitkräften ein bedeutender Teil der Arbeiten zur Beseitigung der Unglücksfolgen übertragen wurde, betone zusätzlich das Ausmaß des Unglücks, das alle heimgesucht habe.
Die Regierungszeitung Izvestia veröffentlicht zum ersten Mal eine Reportage über Massenevakuierungen in dem an den Kreis Tschernobyl grenzenden Verwaltungsbezirk der weißrussischen Stadt Gomel.
Dabei hätten sich für die Rettungs-Trupps große Schwierigkeiten ergeben, weil die Bewohner von etwa 50 Dörfern sich geweigert hätten, ihre Häuser zu verlassen.
Da die Strahlung unsichtbar sei, hätten die Dorfbewohner nicht an die Gefahr glauben wollen, berichtet die Izvestia.
Mehrere in Moskau akkreditierte westliche Botschafter haben eine offizielle Einladung der sowjetischen Behörden nach Kiew ausgeschlagen.
Als Begründung wurde angegeben, dass zwar alle zusätzlichen Informationen zu dem Kernkraftunglück begrüßt würden, eine Reise nach Kiew zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nur für Kernkraftexperten von Interesse sei.
USA
Eine Sicherheitslücke in 39 amerikanischen Atomkraftwerken lässt nach Angaben des ehemaligen Mitarbeiters der Atomkontrollbehörde Robert Pollard eine Reaktorkatastrophe wie in Tschernobyl durchaus möglich erscheinen.
Unter Berufung auf Unterlagen der amerikanischen Atomenergiekommission sagte Pollard, Untersuchungen aus den 70er Jahren würden Fragen nach dem Sicherheitsgrad der Reaktorschutzgehäuse der Firma General Electric aufwerfen.
Unter der Belastung eines schweren Unfalls könnten die Gehäuse bersten und ein solcher Unfall könne die Ausmaße des Unglücks von Tschernobyl erreichen.
Ein Sprecher von General Electric sagte dazu, die Kernkraftwerke dieser Firma seien sicher und entsprechen den amtlich festgesetzten Normen.
Bundesrepublik Deutschland
Nach den bisher härtesten Auseinandersetzungen zwischen militanten Atomkraftgegnern und Polizeikräften am Baugelände der atomaren Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf in Bayern hat sich die Lage in der vergangenen Nacht beruhigt.
Nach der jüngsten von der Polizei herausgegebenen Bilanz wurden am Pfingstwochenende insgesamt 183 Polizisten von Wurfgeschossen und bei Festnahmen durch Demonstranten verletzt, 27 davon schwer.
Genaue Zahlen über die Verletzten auf Seiten der Demonstranten liegen nicht vor.
Schätzungen lauten auf mehr als 200.
Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Günther Schröder, betonte die Notwendigkeit.
Schwerkriminelle, die Demonstrationen als Basis für Angriffe auf Polizisten benutzen, dürften nicht länger unbehelligt bleiben.
Österreich
Die Kärntner Freiheitlichen halten heute im Zusammenhang mit den jüngsten Auseinandersetzungen mit der Bundespartei einen außerordentlichen Parteitag ab.
Für Landesparteiobmann Jörg Haider wird dabei die Vertrauensfrage gestellt werden.
Haider unterstrich, ein großes Vertrauensvotum für ihn und die anderen Kärntner Vorstandsmitglieder wäre ein unübersehbares Signal für die Bundespartei.
Der Landesparteichef muss sich wegen der Differenzen mit der Wiener Parteispitze auch vor einem Parteigericht verantworten.
Die FPÖ-Landesgruppe Kärnten hatte nach den jüngsten personellen Umbesetzungen innerhalb der Partei die Zusammenarbeit mit der Bundesführung in Wien eingestellt.
FPÖ-Obmann Norbert Steger richtete heute einen Appell an die Kärntner Landesgruppe, indem er vor weiteren Abspaltungsbeschlüssen warnte.
Die Gesamtpartei und damit auch der Bestand der Regierungskoalition dürften keiner Zerreißprobe ausgesetzt werden, weil dies ausschließlich dem politischen Gegner zugute kommen würde, hob Steger hervor.
Mit dem Verfahren gegen die Weinhändler Gebrüder Grill beginnt heute in Krems der wahrscheinlich größte Prozess im Zusammenhang mit dem Weinskandal.
Neben Josef und Richard Grill sind auch der Weinchemiker Otto Nardraschi und der Kellermeister Franz Autried angeklagt.
Bei dem Prozess sollen insgesamt 33 Zeugen und ein Sachverständiger aussagen.
Durch die Lieferung verfälschter Weine der Gebrüder Grill dürften etwa 700 Firmen geschädigt worden sein.
Die Zahl der Verkehrstoten und Unfallverletzten während der Pfingstfeiertage hat gegenüber Pfingsten 1985 zugenommen.
Nach einer vorläufigen Bilanz des Innenministeriums von Freitag bis gestern kamen 22 Menschen ums Leben,
909 wurden verletzt.
1985 gab es zu Pfingsten 18 Verkehrstote und 850 Verletzte.
Die meisten Unfälle ereigneten sich auch heuer wieder im Nahverkehr sowie bei riskanten Überholmanövern.
Allein gestern wurden 79 Fahrzeuglenkern der Führerschein vorläufig abgenommen.
Es gab mehr als 6.500 Anzeigen und Strafmandate wegen Schnellfahrens.
Der amerikanische Verteidigungsminister Caspar Weinberger trifft während seines offiziellen Kurzbesuches in Wien heute mit Bundeskanzler Sinowaz, Verteidigungsminister Helmut Grünes, Außenminister Leopold Kratz und ÖVP-Chef Alois Mock zusammen.
Auf dem Programm stehen auch Gespräche mit den Delegierten der NATO-Länder bei den Wiener Tropenabbauverhandlungen.
Nächstes Ziel der Europareise Weinbergers ist Brüssel, der Sitz des Nordatlantikpaktes.
Nun zur Wetterlage.
Geringe Luftdruckgegensätze und hochreichende feucht-warme Luftmassen stellen derzeit die wetterbestimmenden Elemente im Alpenraum dar.
Die Aussichten bis morgen früh.
Unterschiedliche, vielfach auch starke Bewölkung, strichweise Regen, am Nachmittag und Abend lokal Gewitterbildungen.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 25 Grad, Frühtemperaturen 10 bis 16 Grad.
Die Aussichten für morgen Mittwoch.
Am Vormittag teilweise sonnig, dann vielfach stark bewölkt und auflebende Gewitter- und Schauertätigkeit.
Tageshöchsttemperaturen 20 bis 25 Grad.
Eine Vorschau auf Donnerstag, weiterhin warmes, jedoch unbeständiges Wetter mit Gewittern und Schauerbildungen.
Das Wetter um 12 Uhr, Wien und Eisenstadt bedeckt 18 Grad, Linz wolkig 23, Salzburg heiter 24 Grad, Innsbruck wolkig 21, Bregenz heiter 19 Grad, Graz stark bewölkt 21 und Klagenfurt bewölkt bei 21 Grad.
Zehn Minuten nach zwölf Uhr ist es jetzt und Sie haben es ja in den Nachrichten gehört, das Gesundheitsministerium hat heute, was die Strahlenbelastung in Österreich betrifft, teilweise Entwarnung gegeben.
Das betrifft vor allem den Verkauf von Freilandsalat, der ist wieder überall erhältlich, mit Ausnahme von Salzburg.
Wir wollten das zum Anlass nehmen, um mit einem Experten kurz darüber zu sprechen, was jetzt noch zu beachten ist für Erwachsene und die sogenannte Risikogruppe, also Kinder und Mütter, stillende und werdende Mütter.
Am Telefon habe ich Herrn Dr. Hartig vom Gesundheitsministerium und ich möchte gleich beim Stichwort Salat beginnen.
In Salzburg darf wie gesagt Freilandsalat noch nicht verkauft werden.
Heißt das, dass die Entwarnung jetzt doch nur eine regionale ist?
Es stimmt, dass es regionale Unterschiede bei der Belastung gibt.
Allerdings haben wir in Österreich Messungen im gesamten Bundesgebiet gemacht und der Durchschnittswert beim Salat ist um einiges unterhalb dem Grenzwert, den sich das Bundesministerium vorgenommen hat als Grenzwert für Freilandgemüse.
Das trifft nicht auf Spinat zu zum Beispiel, aber beim Salat trifft das an sich auf das ganze Bundesgebiet zu.
Wenn man aber vorsichtig sein will, dann ist es sicher nicht ganz unrichtig in Salzburg und in Oberösterreich noch etwas vorsichtiger zu sein, weil dort die Belastung größer ist, größer gewesen ist am Boden.
Die Belastung reduziert sich fast auf ein Zentel, wenn man zusätzlich noch die Außenblätter wegnimmt und den Salat relativ gut wäscht, bevor man ihn verarbeitet.
Aus diesem Grund sind wir der Meinung, man kann eigentlich den Salat mit diesen Vorsichtsmaßnahmen unbedingt den Konsumenten wieder zur Verfügung stellen.
Herr Dr. Hartig, das ist eine dieser Empfehlungen, die mir persönlich jetzt einfach als Konsument und vielleicht ging es vielen anderen auch so, in letzter Zeit ein bisschen Bauchweh gemacht hat.
Sie sagen also die äußeren Blätter weg, darunter kann man sich noch was vorstellen, aber dann gründlich, mehrfach gründlich waschen heißt es in der Empfehlung des Gesundheitsministeriums.
Was heißt das jetzt?
Heißt das Warm waschen?
Heißt das Wilank waschen?
Heißt das unter Fließwasser waschen?
Heißt das die Blätter einweichen?
Was macht man?
Naja, das heißt, dass man den Salat vielleicht zweimal im Waschbecken wäscht oder unter fließendem Wasser mit einem Sieb wäscht.
Salat an sich, unbedenklich, sollte aber von der Risikogruppe, also werdende, stillende Mütter, Kleinkinder noch immer nicht konsumiert werden.
Richtig.
Wie sieht das mit der Milch aus?
Ist die prinzipiell auch für diese Risikogruppe unbedenklich und in welcher Menge vor allem?
Bei der Milch haben wir die Grenzwerte des Ministeriums berechnet.
auf Schwangere, auf Kleinkinder.
Das heißt, aus diesem Grunde sind wir auch bei einem Grenzwert, der ja um ein Zehntel kleiner ist als der internationale Grenzwert.
De facto schaut es so aus, dass wir in Österreich in so großem Maße Milch haben, die weit unter diesem Grenzwert liegt, dass der Durchschnittswert, der von der Milch in Österreich erreicht wird, etwa ein Fünftel des vom Ministerium festgesetzten Grenzwertes ist.
Der Durchschnittswert.
Dann kann man zum Beispiel sagen, wie viel Milch ein Kind mit etwa drei, vier, fünf Jahren pro Tag zu sich nehmen darf.
Und zwar jetzt nicht nur reine... Die Grenzwertberechnung ist auf einen Liter.
Einen Liter Milch.
Auf einen Liter Tageskonsum.
Und das trifft auch auf Säuglinge zu.
Und trifft auch auf die Kinder zu.
Trifft auch auf Säuglinge zu.
Auch auf Säuglinge.
Vielleicht etwas auch zur Richtigstellung, weil das immer wieder so gesagt wurde.
Wir haben Muttermilchproben untersucht, in großem Umfang, und es konnte in keiner einzigen Probe auch nur
annähernd irgendetwas festgestellt werden, was bedenklich sein könnte.
Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Hinweis, weil sehr viele Frauen, die Stillen in letzter Zeit verunsichert waren, abwägen wollen, ob es nicht gescheiter wäre, sogar mit dem Stillen aufzuhören.
Was empfiehlt da das Gesundheitsministerium?
Also lieber weiter stillen?
Bitte nach unseren Untersuchungen bisher konnte in keiner einzigen Milch ein Wert festgestellt werden.
Also wir sind ungefähr bei 0,2, 0,3 Nanocurie.
Das heißt, die Empfehlung geht jetzt nach wie vor dorthin, dass z.B.
stillende Mütter nach wie vor ganz besonders vorsichtig sein sollten, was Nahrungsmittel betrifft?
Richtig.
Ich komme zu den Begriffen, z.B.
auch die Empfehlung an stillende bzw.
Schwangere, auch den jetzt vorhandenen Salat nicht zu essen.
Betrifft das jetzt nur den Salat?
Was würden Sie noch als Einschränkung sagen wollen, was stillende betrifft?
Ja, die anderen Sachen betreffend Blattgemüse sind noch immer verboten, weil wir da die Grenzwerte noch nicht erreicht haben.
Und Milch in unbedenklicher Menge?
In unbedenklicher Menge.
Ja.
Ja.
Noch eine Frage jetzt zu den Kleinkindern.
Da heißt es immer intensiven Bodenkontakt meiden.
Auch da ist natürlich nicht ganz klar, was darunter verstanden wird.
Heißt es, Säuglinge sollen nicht am Boden krabbeln?
Heißt es, Kinder sollen nicht in der Sandkiste spielen?
Kinder sollen auch immer eingeschränkt nur spazieren gehen?
Was im Einzelnen meiden darunter?
Schauen Sie, gegen spazieren gehen wäre nichts einzuwenden.
Wenn man es vermeiden kann, dass sich die Kinder im Gras wurzeln und im Gras
Also genau um das geht es.
Man sollte vermeiden, dass sich die Kinder im Gras wurzeln.
Im Gras und Sand wurzeln.
Richtig, genau um das geht es.
Bei den Sandkisten ist allerdings dazu zu sagen, dass in sehr vielen Gemeinden die Sandkisten ja ausgeräumt worden sind.
Und ich glaube, dass es auch mit Tafeln kundgemacht werden könnte, dass diese Sandkiste ausgeräumt wurde.
Und dann ist an sich der Sand nicht mehr bedenklich.
Dann kann man in dem jetzt neuen Sand sozusagen ohne weiteres drin spielen.
Kein Problem.
Eine Frage, die mir auch noch am Herzen liegt, wie schaut es jetzt aus mit Eiern?
Da hat es eine Zeit lang geheißen, die Empfehlung für die Risikogruppe, möglichst keine Eier zu... Keine Freilandeier, Batterieeier immer noch völlig bedenkenlos, überhaupt kein Problem, praktisch nichts drin zu finden unter der Nachweisgrenze.
Und bei Freilandhühnern ist noch immer die Empfehlung aufrecht, für die Risikogruppen keine und für die andere Bevölkerung ein Ei pro Tag.
Das betrifft jetzt die Eier.
Was ist mit dem Händelkonsum an sich?
Im Hühnerfleisch selbst, auch da wieder das Problem Anreicherungseffekte.
Nicht im Hühnerfleisch selbst konnten wir eigentlich praktisch kein Jod oder in unbedenklichen Quantitäten Jod feststellen.
Und wie ist das in anderen Fleischarten?
Man sagt zum Beispiel, das Wild wäre jetzt in hohem Ausmaß verseucht.
Trifft das nicht auch zu auf Kühe, Schweine etc.?
Das muss man, glaube ich, sehr deutlich unterscheiden.
Für Schlachtvieh prinzipiell wird er eigentlich in den Tagen vor der Schlacht und nicht im Freien geweidet.
Das ist ein Effekt, der auf uns zukommen wird.
Das ist uns ganz klar.
Das wird auf uns zukommen in einiger Zeit, aber nicht jetzt.
Also der Schlachtvieh jetzt
hat an sich noch gar nichts, weil es ja nicht grün gefüttert worden ist.
Beim Wild ist es ganz was anderes.
Erstens ist der Durchsatz größer und zweitens ist das Wild, der jetzt dauernd im Freien draußen gewesen hat, also von dem kontaminierten Gras etc.
gefressen.
Wir hoffen ja, dass durch den Regen, der jetzt eigentlich in ganz Österreich fällt, es zu einer weiteren Auswaschung und Verdünnung der ganzen Radioaktivität am Boden kommt.
Am Boden, aber die Radioaktivität gelangt dann in den Boden, durch die Auswaschung?
Genau, in den Boden.
Der Boden allerdings ist ein
Aufgrund seiner Absorptionseigenschaften ein sehr guter Filter für radioaktive Stoffe.
Da würden Sie zum Beispiel meinen, dass jetzt die Ananas-Ernte, die demnächst ins Haus steht, absolut unbedenklich ist?
Muss man sich anschauen.
Wir haben jetzt Ananas-Erdbeeren untersucht, gemessen und dabei eigentlich keine bedenklichen Konzentrationen festgestellt.
Wird aber laufend geprüft und laufend untersucht.
vom Ministerium.
Also diese ganzen Effekte, die eine Anreicherung beziehungsweise etwas auf längere Sicht gesehen bewirken können, müssen natürlich im Auge behalten werden und müssen immer wieder untersucht werden.
Das ist natürlich auch ein Problem, wenn man sagt prinzipielle Entwarnung, aber nicht zum Beispiel bei Schwammerln aufpassen.
Das wird sicher aktuell werden, dass man bei Schwammerln wird aufpassen.
Also im Grunde ist es so, so wie Sie es jetzt gesagt haben, prinzipielle Entwarnung, aber und das Gesundheitsministerium wird laufend sagen, worauf man in nächster Zeit noch aufpassen muss.
Richtig.
Ist es das?
Dabei auch Entwarnung in manchen Bereichen.
Also wir sehen, dass bei der Milch es sicher noch weiter runtergehen wird und das ist sicher ein positiver Effekt.
Wir sehen, dass es beim Grüngemüse, beim Frischgemüse die Belastung weiter runtergehen wird.
Dafür kann es aufgrund von Anrechnungseffekten jetzt in anderen Nahrungsmittelgruppen zu Belastungen kommen.
Danke, Herr Dr. Hartig.
Und jetzt ein ganz wichtiger Hinweis.
Um 14 Uhr gibt nämlich Gesundheitsminister Kreuze zusammen mit Experten aus verschiedenen Bereichen eine Pressekonferenz, in der vor allem alle Fragen angeschnitten werden, die eben die sogenannte Risikogruppe betreffen, also alles, was jetzt für werdende und stillende Mütter und für Kinder noch wichtig ist.
Wir werden ausführlich darüber im Abend-Journal berichten.
Und thematisch geht es gleich ein bisschen noch weiter.
Tschernobyl und die Folgen, das womit wir jetzt zu leben haben, ist heute auch im Anschluss an die Regierungssitzung angesprochen worden.
Wobei es natürlich vor allem um all das ging, worauf wir heute noch Einfluss haben, was wir eventuell noch verhindern könnten.
Tschernobyl ist passiert, was können wir jetzt tun?
Das betrifft die Kernkraft im eigenen Land, aber natürlich auch Kernkraftanlagen jenseits unserer Grenze.
Worüber es da in der
in der Pressekonferenz im Anschluss an die Ministerratssitzung gesprochen worden, Fritz Besata berichtet.
Ja, Tschernobyl ist nach wie vor auch bei den Pressegesprächen nach dem Ministerrat jeden Dienstag das Thema Nummer eins.
So auch heute wieder.
Kanzler Fritz Sinowaz kündigte an, dass man in Absprache mit den europäischen Staaten wegen Entschädigungen an die UdSSR herantreten werde.
Dann ein logischer Übergang von Tschernobyl zu Wackersdorf, wo es ja bekanntlich zu Pfingsten zu schweren Auseinandersetzungen gekommen ist.
Sinomaz, die Regierung hat schon in der vergangenen Woche beschlossen, an die Regierung der Bundesrepublik Deutschland heranzutreten, um von dieser zu erreichen, dass Wackersdorf nicht errichtet wird.
Der Bundeskanzler?
Ja, wissen Sie, ich glaube, dass wir bei all den Fragen nicht unmittelbar vorher schon
in der Öffentlichkeit reden sollten, sondern dass wir uns da ein bisschen einer stillen Diplomatie befleißigen sollten.
Jetzt einmal wird der Unterumweltminister mit seinem Kollegen sprechen in der Bundesrepublik Deutschland und dann werden wir weitersehen.
Unser Ziel bleibt das, was wir in der Regierung beschlossen haben.
Ja, aber echte Möglichkeiten, den Bau zu verhindern, Herr Bundeskanzler, haben wir keine.
Es bleibt uns nur darauf zu hoffen, dass die Bundesrepublik unserem Gutzureden Rechnung trägt.
Es gibt eine wirklich internationale Bewegung gegen Wackersdorf und jeder, der auch gesehen hat, was in der Bundesrepublik Deutschland in den Pfingstfeiertagen vor sich gegangen ist, der bekommt auch einen Blick dafür, wie stark eigentlich die Bewegung dagegen geworden ist im Zusammenhang mit den Erfahrungen, die wir nach der Katastrophe in der Ukraine gemacht haben.
Noch einmal, jetzt werden wir mal reden darüber.
Unser Ziel ist natürlich zu erreichen, dass Wackersdorf nicht in Betrieb geht.
Aber die Gespräche, die geführt werden sollen, sollen nicht vorher belastet werden.
Sehen Sie tatsächlich und allen Ernstes eine reale Chance, Wackersdorf noch zu verhindern?
Jedenfalls gibt es also in Europa starke Bestrebungen und überall und jetzt werden wir mal verhandeln.
Und ich glaube, wir sollten nicht vorher immer wieder reden groß und nachher verhandeln.
Anzuerst werden wir verhandeln und dann aufgrund dieser Gespräche unsere Entschlüsse ziehen.
Entschuldigen Sie, die Frage ist ja ganz einfach.
Haben Sie wirklich das Gefühl, dass man das noch verhindern kann?
Herr Nowak, natürlich, denn sonst würden wir das nicht machen.
Aber ich bin nicht bereit, jetzt schon über all diese Fragen zu reden in der Öffentlichkeit, bevor wir noch mit unseren Gesprächspartnern überhaupt die Gespräche aufgenommen haben.
Der Bundeskanzler stellte heute auch neuerlich klar, dass für die Regierung das österreichische Kernkraftwerk, nämlich das in Zwentendorf, endgültig tot ist.
Themenwechsel, der heutige Sonderparteitag der kärntnerfreiheitlichen Klagenfurt und die damit verbundenen möglichen Gefahren, die daraus der Koalition drohen könnten.
Der Bundeskanzler sieht diese Gefahren nicht und er äußert sich bemerkenswert klar zur Person von Jörg Haider.
In diesem Fall muss ich sagen, dass wir
diese Koalition mit Dr. Steger vereinbart haben, mit jenen, die heute in der Regierung arbeiten und mit ganzer Kraft arbeiten, mit der FPÖ, die damals uns gegenüber gesessen ist und nicht mit Dr. Haider.
Das muss ich schon sagen.
Ich kann mir eine Regierung mit Dr. Haider zum Beispiel nicht vorstellen.
Aber ist es nicht demokratische Essenz, dass der andere Regierungspartner jeweils den akzeptiert, der ihm angeboten wird?
Ja, wir haben ja auch das akzeptiert, aber das, was in der letzten Zeit sichtbar wurde, das muss einem ja zu denken geben, ob er paktfähig ist, ob er mit wem etwas ausmachen kann, das hält.
Bei der jetzigen Führung der FPÖ
hat alles gehalten.
Sie ist paktfähig und sie hat sich als Regierungspartei bewährt.
Aber es geht nicht so, dass man auf der einen Seite sich zu dieser Regierungspartei bekennt und auf der anderen Seite zu den Blockierern fährt, um dort gegen die Regierung aufzutreten.
Das geht halt nicht.
Und von dem Standpunkt her muss ich sagen, dass ich mir zum Beispiel eine Koalition mit einer FPÖ, in der Dr. Heiderobmann ist, nicht vorstelle.
Heißt das ganz klar, wenn Dr. Haider jetzt Parteichef werden sollte vor der nächsten Nationalratswahl, dann platzt die Koalition noch vor der Wahl?
Das ist eine Koalition, bei der Dr. Haider, der Obmann dieser Partei, ist für mich nicht denkbar.
Herr Bundeskanzler, wäre Minister Haider für Sie denkbar?
Nein.
Also eine klare Absage des Bundeskanzlers an den Kärntner Jörg Haider.
Das war's vom Ministerrat und zurück zu Ilse Hobofer.
Ja, mit dem Namen Jörg Haider geht's bei uns auch gleich weiter.
Der Jörg, der traut sich was.
Mit dieser Parole hat ja der junge freiheitliche Landesparteiobmann in Kärnten für seine Parteistimmen gewonnen.
Und das stärkt ihm jetzt den Rücken, sich immer weiter was zu trauen, vor allem gegen die eigene Parteispitze.
Der wirft davor, nicht auf die Basis zu hören, freiheitliche Wähler zu verlieren, sich in zu enge Koalition mit der SPÖ verstrickt zu haben und nicht zuletzt die erfolgreichen Kärntner Blauen mit der Besetzung von Regierungs- und Parteiposten links, beziehungsweise vielleicht besser gesagt rechts liegen gelassen zu haben.
Jörg Haider und seine Parteifreunde in Kärnten haben daraufhin die Eiszeit im Verhältnis zur Bundespartei ausgerufen.
Die reagierte mit der ultimativen Aufforderung, Dissidente-Beschlüsse sofort zurückzunehmen.
Steger, sagt im heutigen Profil, Haider riskiert den Selbstmord der Partei.
Der Jörg, der traut sich was und bei den Freiheitlichen in Kärnten und ganz allgemein tut sich was.
Heute Abend findet in Klagenfurt ein außerordentlicher Landesparteitag der Kärntner Freiheitlichen statt und da will Jörg Haider für sich und seine Parteifreunde die Vertrauensfrage stellen bzw.
im Klartext sich den harten Kurs gegen die Parteispitze in Wien absegnen lassen.
Wie immer bei solchen Revolten größeren oder kleineren Zuschnitts fragt man sich natürlich, von wem sie noch getragen werden.
Einer allein kann das letztlich nicht.
Wer zieht da in Kärnten mit Jörg Haider gemeinsam die Fäden oder ist es schon ein Strick?
Hinter der Hand wird immer wieder vom Huber-Clan in Kärnten gesprochen, einer Großfamilie, die sich ungewöhnlich stark in der Politik engagiert.
Ein Stimmungsbild von Roland Adrowitzer.
Sie ist zweifellos fruchtbar, die bäuerliche Kärntner Großfamilie Huber.
Der Großvater, der derzeit politisch aktiv in Generation hatte, zehn, der Vater 14 Geschwister.
Vater Reinhold Huber setzte mit Hilfe seiner Gattin elf Kinder in die Welt, neun sind noch am Leben.
Die Familie ist auch seit Generationen politisch aktiv, Vater Reinhold hat es dabei am weitesten gebracht.
Während der NS-Zeit wurden unter anderem seine Verdienste gewürdigt, die er sich als illegaler Nationalsozialist in der Ära Dollfuss erworben hatte, als er am Juli-Putsch 1934 beteiligt gewesen und dafür zwei Jahre im Gefängnis gesessen war.
Er wurde Landesbauernführer, eine Funktion, die, so sein Sohn Alois, mit der eines heutigen Landwirtschaftskammerpräsidenten vergleichbar sei.
Im demokratischen Österreich war Reinhold Huber dann zwei Perioden lang Landtagsklubobmann der Freiheitlichen in Kärnten.
Von seinen Kindern sind vier politisch aktiv.
Alois Huber seit eineinhalb Jahren Nationalratsabgeordneter, Grimhild Tratnig, Kärntner Landtagsabgeordnete, Horst Huber, Vizebürgermeister von Feldkirchen und Sigrid Huber, Bürgermeister von Flattach im Mölltal.
Dies allerdings ist kein FPÖ-Mitglied, sondern führt eine Namensliste an.
Auf die Frage, ob sie national eingestellt sind, antworten die Hubers unisono, das komme darauf an, was man darunter verstehe.
Sie selbst verbinden mit dem Begriff National-, Heimat- und Volksbewusstsein sowie die Bereitschaft, für sein Land etwas zu tun.
Assoziationen zum Nationalsozialismus weist man entschieden zurück.
Der 57-jährige Nationalratsabgeordnete Alois Huber, der im Parlament bereits mehrfach durch unkonventionelle Reden aufgefallen ist, so hielt er als Abgeordneter einer Regierungspartei zum Thema Milchmarktordnung praktisch eine Oppositionsrede, erklärt sich das ungewöhnlich starke politische Engagement seiner Familie mit erblicher Belastung.
Die vor allem in Kärnten oft gebrauchte Bezeichnung Huber-Clan weist er allerdings zurück.
Das Wort Clan, das möchte ich eigentlich überhören.
Aber es ist sicherlich richtig, dass die Huber-Familie sozusagen eine Großfamilie ist.
Das ist unbestreitbar.
Dass man deshalb das Wort Clan verwenden soll, das geht mir eigentlich nicht so ganz ein.
In Kärnten hört man ab und zu, der Dr. Haider ist eigentlich nur ein Werkzeug des Huber-Clans und irgendwann werden Sie ihn fallen lassen.
Bestreiten Sie das?
Das bestreite ich.
Ehrlich gesagt, ich habe das auch gelesen.
Über eine solche Feststellung ärgere ich mich nicht einmal.
weil die ist so weit von der Wirklichkeit weg.
Heider ist auf alle Fälle derzeit derjenige Mann in Kärnten, der zweifelsohne den Führungsanspruch mit Berechtigung für sich in Anspruch nehmen kann.
Und niemand von uns hat da irgendeine Ambitionen, aber schon überhaupt niemand.
Ähnliche Töne lässt Schwester Grimhild Rattnig, vierfache Mutter Bäuerin, Stellvertreterin Jörg Haiders im Landesparteivorstand, Landtagsabgeordnete und Landesfrauenchefin der Kärntner FPÖ verlauten.
Die 49-jährige Politikerin bestreitet, dass die Familie Huber an der Entwicklung in der Kärntner FPÖ maßgeblich beteiligt sei und verweist Behauptungen, man treibe Haider zu seiner Vorgangsweise in das Reich der Gerüchte.
Wer einen Landesparteiobmann, Landesrat Jörg Haider kennt,
der wird wissen, dass sich der von niemandem vor einen Kahn spannen lässt, sondern dass er, seit er in der Politik ist und seit ich ihn kenne, immer seine eigene Meinung vertreten hat und sich von niemandem, auch nicht von der Familie Huber, eine Meinung oder eine Linie aufoktroyieren lässt.
Was mich persönlich an der ganzen Sache traurig macht, das ist die Tatsache, dass der eigene Staatssekretär, der eigentlich die Landesgruppe Kärnten in Wien vertreten sollte,
nämlich Ferrari-Bohnenfeld den ganzen Landesparteivorstand und Landesrat Dr. Heider dem Parteigericht mit angeklagt hat.
Das ist das, was mich sehr traurig macht und auch darüber werden die Delegierten
Soweit also die beiden Mitglieder der Familie Huber, die im Kärntener Landesparteivorstand vertreten sind und die sich, wie ihre Kollegen, vor dem Parteischutzgericht zu verantworten haben werden.
Wie sieht Bruder Siegfried, Namenslistenbürgermeister von Flattach im Mölltal, dem nach eigenen Angaben die FPÖ nie so attraktiv erschien, dass er in sie eingetreten wäre, die Zukunft seiner Geschwister?
Was werden sie seiner Meinung nach in der Politik noch erreichen?
Wenn jetzt andere Leute sagen, Ihre Familie sei national und die meinen das eher negativ, was empfinden Sie da?
Man darf doch nicht die gleichen Fehler machen.
Da kann man nicht launig sein.
Wie das von anderen eingeschätzt wird, ob das ein Nachteil ist usw., das muss man denen überlassen.
Aber das macht mich nicht launig.
Unterstützen Sie Ihre Geschwister?
Nein, die müssen das selber schauen.
Das ist kein Familienproblem.
Familienproblem ist, dass sie gesund sind und halbwegs weiterkommen.
Ja und über den Sonderparteitag der Kärntner Freiheitlichen werden wir dann ausführlich morgen im Morgenjournal berichten.
Eine Minute nach halb eins, was sollten wir noch an Themen unterbringen?
Pressekonferenz von ÖVP-Generalsekretär Graf, Grüne einigen sich auf gemeinsame Nationalratswahlkandidatur, Weinskandal, Prozess gegen die Brüder Grill,
Kulturpressekonferenz von Wiens Bürgermeister Zilk über die Theatersituation in Wien und Ausland, südafrikanische Angriffe gegen Nachbarländer und Diskussionen der BRD über entführte Deutsche in Nicaragua.
Die ÖVP beschäftigt sich weiterhin intensiv mit dem Jüdischen Weltkongress und auch mit der Vergangenheit ihres Präsidentschaftskandidaten Kurt Waltheim.
Das heutige Pressefrühstück von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf ist damit zu einer Art Wahlkampftermin geworden.
Graf nahm wieder den Jüdischen Weltkongress aufs Korn und verteidigte Waltheim massiv, Manfred Steinhober berichtet.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf beschäftigte sich heute nahezu ausschließlich mit der, wie er es nennt, sukzessiven Ehrabschneidungskampagne gegen den Kandidaten Kurt Waldheim.
Die ständig neuen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Vergangenheit Waldheims seien eine Rufmordkampagne des jüdischen Weltkongresses in enger Zusammenarbeit mit österreichischen Kreisen.
Aber Waldheim habe mit Fairness und Zähigkeit die Belastungen durch diese gemeinen Angriffe ausgehalten und nun beginne auch die öffentliche Meinung im Ausland an der Seriosität des jüdischen Weltkongresses zu zweifeln.
in dieser letzten Phase, wo auch die SPÖ hier zurückgeschaltet hat, weil sie sieht, dass sie mit dem Mitmachen bei dieser Menschenjagd nicht reüssiert.
Jetzt beginnt man eine Einzelperson, den Herrn Prof. Robert E. Herzstein,
auftreten zu lassen, der nun so alle zwei, drei Tage mit neuen Enthüllungen unter Anführungszeichen an die Öffentlichkeit tritt.
Meine Damen und Herren, dieser Professor Herzstein war von Anfang an ein Beauftragter des Jüdischen Weltkongresses, hat auch schon das erste Dokumentenkonvolut, das damals noch vorgelegt wurde.
Inzwischen werden ja die Dokumente wohlweislich nicht mehr vorgelegt.
mit einer Begleitnote versehen und die war so daneben, dass die acht Zeithistoriker des Carl-Vogelsang-Instituts, an der Spitze Frau Prof. Erika Weinzierl und der Herr Prof. Gerald Sturz,
ausdrücklich erklärt haben, dass die Dokumente, die Interpretationen des Professor Herzstein nicht zulassen.
Es ist das also, wenn schon nicht ein Scharlatan, so doch ein Herr von einer sehr zweifelhaften Qualifikation.
Graf sagte dann, er lade nun die Herrschaften vom Jüdischen Weltkongress in aller Form ein, alle Waldheim-Dokumente auf den Tisch zu legen, damit sie von Historikern geprüft werden können.
Und damit gebe ich zurück ans Studio des Mittagschanals.
Ja und bei uns geht es mit dem Stichwort Grün weiter.
Nach den rund 260.000 Stimmen für Freder Meisner-Blau am 4.
Mai müssen die Grün-Alternativen als politischer Faktor sicherlich noch ernster genommen werden als vorher.
Als Voraussetzung allerdings für eine Wiederholung des Erfolgs bei der Nationalratswahl gilt eine Einigung aller Gruppen dieser bunten Szene.
Das wissen auch die Betroffenen, wie eine Reihe von Erklärungen der letzten Wochen zeigte.
Am Samstag vor Pfingsten fand nun in Linz ein Treffen der verschiedenen Organisationen statt.
Und heute berichteten ihre Vertreter, gleich zwölf Grüne und Alternative saßen am Podium in einer Pressekonferenz über den Stand der Einigungsbemühungen.
Ernest Hauer informiert.
Die Grün-Alternativen sind sich nach dem Erfolg von Friedermeister Blau bei der Bundespräsidentenwahl einiger denn je.
Zumindest darüber, dass sie sich einigen müssen.
Konkrete Neuigkeit seit dem sogenannten ersten Heinburger Einigungstreffen vergangenen Samstag in Linz.
Ein 20-köpfiges Komitee von Vertretern aller Organisationen und aller Bundesländer soll die konkreten Schritte zur Einigung festlegen.
Aufgaben für dieses Komitee unter anderem der Entwurf eines Einigungsmanifests, eines gemeinsamen Finanzplans, die Einrichtung eines Büros der Einigung.
Und zwei Punkte, in denen die Vorstellungen noch sehr weit auseinander liegen.
Der Modus der Kandidatenauswahl und die Erarbeitung gemeinsamer Organisationsstrukturen.
Peter Pilz von der Bürgerinitiative Parlament zur Organisationsform.
Aber der entscheidende Grundsatz ist jetzt schon klar.
Wir brauchen eine gemeinsame demokratische Organisation, in der alle Strömungen vertreten sind und es muss was getan werden zum Schutz dieser Strömungen und das werden sehr starke Minderheitenrechte sein.
Bis zur Schaffung dieser Organisation bereiten wir uns im Konsensprinzip vor.
Das heißt, da passiert nur was, was alle gemeinsam akzeptieren können.
Während eher linke oder basisdemokratisch orientierte alternative Gruppen eher eine straffere Organisation wünschen, kann sich Josef Buchner von den Vereinten Grünen Österreichs mit dem Begriff Bündnis eher anfreunden.
Es wird also keinen grünen Eintopf geben, denn dieser Eintopf könnte dann vielleicht nicht so gut im Geschmack sein, wie wir uns ihn wünschen, oder könnte chemische Reaktionen, die derzeit noch gefährlich sind, hervorrufen, sondern es wird ein Bündnis geben, ein Bündnis der relevanten Grün-Gruppierungen.
Es wird also keine Fusion geben, sondern die Selbstständigkeit der Gruppen wird gewahrt bleiben.
Zweiter Streitpunkt, die Kandidatenauswahl.
Einzelne Organisationen wollen bereits im Juni mit der Erstellung der Listen für die spätestens im kommenden Jahr fälligen Nationalratswahlen beginnen.
Andere wollen erst den Modus der Auswahl und die Verteilung auf die verschiedenen Gruppen festgelegt wissen.
Ina Vukovic von der grün-alternativen Sammlung Wien schildert die Schwierigkeiten.
Es sind Gruppierungen vertreten, die unter Länderautonomie in Bezug auf dieses Bündnis bzw.
diese Paritätenfeststellung finden, dass jede einzelne Gruppierung unter sich wählen soll, die Kandidaten wählen sollen und dann nach Paritäten das geschichtet werden soll.
Und es gibt wieder Auffassungen, wo man sagt, es gibt in jedem Land eine Sammlung,
eine Landessammlung und aus dieser Landessammlung heraus werden dann die Kandidaten gewählt.
Natürlich, das ist nicht dasselbe, aber ich hoffe, dass man da zu irgendeiner Einigung kommt.
Ich möchte aber nur sagen, dass im Moment wir anfangen in diesem Verhandlungskomitee darüber zu reden.
Gemeinsame Grundvorstellung zumindest.
Die Auswahl der Kandidaten auf Landesebene soll zentral über die Reststimmenliste ergänzt werden.
Genaueres ist noch offen.
Über einen gemeinsamen Namen für die neue Organisation, oder Partei, oder Sammlung, oder Bündnis, wie immer das heißt, habe man noch nicht geredet, hieß es.
Um international den Anschluss zu halten, sollte es vielleicht die Grünen heißen, meinen die Grünen.
Und Alternativ müsse auch drin sein, sagen die Alternativen.
Zu lang dürfte die Bezeichnung nicht werden, sagen die meisten.
Aber vielleicht mit einem Untertitel?
Und trotz aller Probleme strahlt man Optimismus aus, wie etwa Günther Nenning.
Schauen wir es uns einmal ein bisschen historisch an.
Vor Wochen, vor Monaten war doch der Stand dieses Einigungsprozesses ein ganz anderer.
Da war das Höchste der Gefühle die sogenannte Plattform.
Dass es jetzt ein dreifaches Ja gibt,
Das getragen worden ist am 3.
Mai auch von der Grün-Alternativen-Sammlung.
Ein Ja zu dem Heimburger Kongress.
Ein Ja zu gemeinsamen organisatorischen Strukturen.
Und ein Ja zu einer gemeinsamen Kandidatur.
Das heißt, das ist ja ein Fortschritt, dass immer alles noch schöner sein kann, dass sich viele wünschen und wir wünschen es eigentlich auch.
Morgen soll es die total einheitliche Organisation geben.
Ich bin nicht sicher, ob ich mir das wünsche.
Das Totale und das Einheitliche und so.
Aber das muss man ja verstehen.
So viel also von der Grünen Einigung, die im Herbst mit einem Kongress in Hainburg, einem Einigungskongress in Hainburg, ihren ersten Höhepunkt finden soll und damit zurück ins Studio des Mittagsjournals.
die Grünen suchen und finden sich eine Tower, hat berichtet.
Und gar nicht so grün geht's weiter.
Im Kreisgericht Krems hat heute vor einem Schöpfensenat der aller Voraussicht nach größter Prozess nach dem Weinskandal begonnen.
Angeklagt sind die Brüder Richard und Josef Grill aus Fels am Wagram, sowie deren Betriebsleiter und Chemiker Otto Natrasky Senior und der Kellermeister Franz Autrit.
Bei dem Prozess geht es in erster Linie um Kunstweinerzeugung und Weinverfälschung, Hubert Nowak berichtet.
Ende Juli des Vorjahres wurden Richard und Josef Grill in Untersuchungshaft genommen.
Und was bis dahin gelegentlich gemunkelt und ab da ausführlich untersucht wurde, ist nun in einer 127 Seiten langen Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Krems ausführlich niedergelegt.
Nämlich Weinverfälschung und Kunstweinerzeugung in großem Stil.
Konkret wirft die Anklage vor, dass in der Firma Grill OHG von 1978 bis 1985 über 28 Millionen Liter nachgemachter Wein erzeugt und verkauft wurden, also durch Verschnitt von Kunstwein mit normalem Wein.
Dass weitere fast 6 Millionen Liter Normalwein durch Verfälschung mit Diethylenglucol zu Prädikatsweinen wurden.
Dass also insgesamt schwerer gewerbsmäßiger Betrug begangen wurde.
Und dass weiters von 1978 bis 82 ein Bundeskellerei-Inspektor von der Firma Grill mit monatlich 3.000 bis 4.000 Schilling bestochen wurde, wofür dieser entsprechende Kontrollen unterließ oder zumindest vorher ankündigte.
Und dass sich die Firma Grill entsprechende Prädikatswein-Zertifikate für den Export erschlich.
Die Weinverfälschungen und Kunstweinerzeugung seien von Diplom-Ingenieur Otto Nadrasky auf Geheiß der Brüder Grill vorgenommen worden, unter Mitwirkung des Nadrasky unterstellten Kellermeisters Franz Autorit.
Als Gesamtschadenssumme für die Endabnehmer des sogenannten Weines wurden über 339 Millionen Schilling errechnet.
Soweit die Hauptvorwürfe der Anklage.
Die Firma Grill ist ja mittlerweile im Konkurs und wurde an eine Handelskette verkauft.
Richard und Josef Grill befinden sich seit ihrer Verhaftung im Juli des Vorjahres in Untersuchungshaft, aus der sie heute auch zum Prozess vorgeführt wurden.
Richard Grill bekannte sich heute nach der Anklageverlesung vollinhaltlich schuldig.
Sein Bruder Josef gab keine Erklärung zur Anklageschrift ab.
Diplom-Ingenieur Otto Nadrasky bekannte sich schuldig des Vergehens nach dem Weingesetz, nicht aber der anderen Vorwürfe, wie etwa des schweren Betruges oder der Beamtenbestechung.
Und Franz Autoritz bekannte sich teils schuldig hinsichtlich der Beigabe von Diethylenglykol.
Heute Vormittag wurde Otto Nadrasky einvernommen.
Er gab an, von Richard Krill bei seinem Eintritt in die Firma 1976 ein Kunstweinrezept bekommen, es aber nicht so verwendet zu haben.
Er hat den Kunstwein oder nachgemachten Wein nach den jeweiligen Erfordernissen, nach eigenem Wissen sozusagen hergerichtet.
1978 hat er von der Verwendung eines verbotenen höherwertigen Alkohols in Deutschland erfahren, hat selbst experimentiert und es als Diethylenglykol identifiziert und dann auch verwendet, das sich dann sehr bald als Wundermittel in der Branche herumgesprochen habe.
Der Prozess ist für insgesamt drei Wochen anberaumt.
Allerdings ist es auch möglich, dass das Urteil vielleicht schon Mitte nächster Woche verkündet wird und damit von Krems zurück nach Wien.
Und zwei Minuten vor dreiviertel eins schnell einmal ins Ausland.
Unser Stichwort Südafrika.
Gestern haben Einheiten der südafrikanischen Armee militärische Überfälle in den Nachbarstaaten Botswana, Zambia und Zimbabwe unternommen.
Die groß angelegten Angriffe zu Land und aus der Luft richteten sich, wie es offiziell hieß, gegen Stützpunkte der schwarzen Untergrundorganisation Afrikanischer Nationalkongress.
Der ANC, von dem es eine politische und eine militärische Organisation gibt, steht in Opposition zum Apartheidsregime und ist in Südafrika verboten.
Immer wieder überfallen südafrikanische Truppen angebliche Lager des ANC in benachbarten schwarzafrikanischen Ländern und das trotz heftiger internationaler Proteste, die es auch diesmal wieder gab.
Zum ersten Mal haben die Südafrikaner diesmal übrigens Zimbabwe angegriffen und dort gleich die Hauptstadt bombardiert.
Gleich neben dem Parlament gab es Einschläge.
Die Regierungen der USA und Großbritanniens sowie die Europäische Gemeinschaft haben den südafrikanischen Überfall heftigst kritisiert.
Der sambische Präsident Kaunda spricht von einem kriminellen Akt des Staatsterrorismus.
Über Reaktionen in Südafrika selbst berichtet Roland Haug.
Der Angriff der Südafrikaner auf viele in drei Nachbarstaaten der Burun-Republik ist von rechtskonservativen Kreisen, von den rechtsextremen Parteien des Landes, aber auch von vielen weißen Durchschnittsbürgern lebhaft begrüßt worden.
Ausgreifend des südafrikanischen Kabinetts verlautete, die Kommandoaktion gegen Büros und Quartiere des afrikanischen Nationalkongresses hätte nur deshalb stattgefunden, weil alle diplomatischen Bemühungen zuvor gescheitert seien.
Ein Sprecher der sehr weit rechts angesiedelten konservativen Partei führte aus, es sei höchste Zeit gewesen, dass ein derartiges Kommandounternehmen in Szene gesetzt worden sei.
Die südafrikanischen Sicherheitskräfte hätten wieder einmal bewiesen, dass sie den Feinden des Landes auf allen Gebieten überlegen seien.
Südafrikanische Spitzenpolitiker lassen keinen Zweifel daran, dass die militärischen und Sicherheitsinteressen die eigentlichen Bestimmungsgrößen der Innen- und Außenpolitik des Landes sind.
Auf das, was die weiße Minderheit unter Existenzkampf verstehe, werde sie niemals verzichten, heißt es.
Solange das Militär diese Existenz sichern kann, reicht die Vermutung, der Feind, die Swapo oder die Guerrilleros des ANC bereiteten neue Überfälle vor als Grund zur Invasion der schwarzafrikanischen Nachbarstaaten.
Auf den Kommando-Höhen des Burundums sieht man in derartigen Abenteuern nur eine vorbeugende Aktion.
Der Vergleich mit der Lage im Nahen Osten bietet sich an.
Israel gewissermaßen als Lehrmeister Südafrikas.
Ein Sprecher der liberalen Oppositionspartei PFP gab sich nachdenklicher.
Er vertrat den Standpunkt, Frieden in Südafrika könne nur dann herrschen, wenn die Republik am Kap ihre inneren Probleme löse.
Die Attacke, so der liberale Abgeordnete, sei ein weiterer Schritt, der dazu beitrage, die Spirale der Gewalt und Gegengewalt hochzuschaukeln.
An der englischsprachigen Universität des Witwadersrandes in Johannesburg kam es unterdessen zu schweren Zusammenstößen zwischen Studenten, die gegen die Einfälle südafrikanischer Militärs in Zambia, Zimbabwe und Botswana protestierten, und der Polizei.
Die Studenten verjagten die Ordnungshüter vom Hochschulgelände.
13 Jugendliche wurden festgenommen.
Vor allem in den Reihen der über 100 blockfreien Staaten wächst der Ruf nach internationalen Strafmaßnahmen gegen Südafrika.
Auf einer Pressekonferenz in Lusaka hat der sonst eher besonnen wirkende Präsident von Sambia, Kenneth Kaunda, ungewöhnlich scharfe Töne angeschlagen.
An den Luftangriff der Amerikaner gegen Libyen erinnernd, nannte er sowohl Präsident Reagan als auch der südafrikanische Staatsoberhaupt Botha, Barbaren und Kinder des Bombenterrors.
Peter Willenburter gebe sich alle Mühe, dem, wie sich Kaunda ausdrückte, Staatsterrorismus Regens nachzueifern.
Der sambische Präsident hat unterdessen die Staatschefs der Nachbarländer Südafrikas zu einer Sondersitzung über die jüngsten Angriffe südafrikanischer Kommandoeinheiten auf Ziel in Sambia, Zimbabwe und Botswana, aufgerufen.
An der Gipfelkonferenz sollen neben den drei angegriffenen Staaten auch Angola, Mozambique und Tanzania teilnehmen.
Die Organisation für Afrikanische Einheit fordert erneut und mit Nachdruck wirtschaftliche Sanktionen gegen Südafrika.
Die Forderung der OAU findet jetzt in den Reihen der politisch bewussten schwarzen Südafrikas breite Zustimmung.
Bei Meinungsumfragen haben sich 70 Prozent aller schwarzen Afrikaner für Sanktionen gegen die Regierungen Pretoria ausgesprochen.
Nach Auffassung der schwarzen Opposition im Lande kann die Apartheid nur durch eine Kombination von äußerem und innerem Druck überwunden werden.
Fast alle Apartheid-Gegner lassen eine Ausnahme bildet der Sulu-Führer Buthelesi.
Fast alle Apartheid-Gegner lassen überhaupt keinen Zweifel daran, dass jetzt durchgreifende und massive Sanktionen erwartet werden.
Die meisten halten es mit dem Friedensnobelpreisträger Trutto, der immer wieder betont, dass mit solchen rabiaden Mitteln die Schmerzzone verkürzt werden könne.
Darüber hinaus sind die immer einflussreicher werdenden schwarzen Gewerkschaften der Meinung, dass weitere Investitionen nicht, wie so häufig behauptet werde, zu einer Besserstellung der farbigen und schwarzen Arbeiter führten.
Die soziale Situation dieses Personenkreises könne nur verbessert werden, wenn es in Südafrika eine freiheitliche Gesellschaftsordnung gäbe.
In einer solchen Gesellschaftsordnung würden dann auch die Schwarzen eine bessere Chance erhalten.
Ein Bericht von Roland Haug war das.
In der Bundesrepublik Deutschland herrscht derzeit große Beunruhigung über das Schicksal von acht deutschen sogenannten Nicaragua-Brigadisten, die am vergangenen Samstag bei einem Überfall antisantinistischer Contras entführt worden sind.
Im Bonner Außenamt wurde ein Krisenstab gebildet und die westdeutsche Botschaft in Honduras versucht mit den Geiselnehmern Kontakt aufzunehmen.
In der nicaraguanischen Hauptstadt Managua haben 70 Kollegen der Entführten die westdeutsche Botschaft besetzt.
Sie verlangen, Bonn solle sich an die amerikanische Regierung als Financier und Auftraggeber der Contras wenden, um die acht Entführten frei zu bekommen.
Aus Bonn berichtet Elisabeth Ludl.
Erst zehn Tage hielten sich die zwölf freiwilligen Helfer der deutschen Solidaritätsbewegung von Nicaragua im 350 Kilometer südöstlich von Managua gelegenen Dorf Jacinto Vaca auf, als sie am Pfingstsamstag von rechten Rebellen entführt wurden.
Die Contras hatten das Dorf überfallen und die Deutschen als Geiseln genommen.
Beim Rückzug kam es zu einem Feuergefecht mit Regierungssoldaten, bei dem fünf deutschen Brigadisten die Flucht gelang.
Einer von ihnen wurde dabei schwer verletzt.
Von den anderen acht Entführten fehlt nach wie vor jede Spur.
Berichte, dass sie mittlerweile nach Honduras verschleppt worden sein könnten, wurden wieder dementiert.
Im Bonner Außenministerium, Tag seit Sonntag, ein Krisenstab.
Die Botschaften in Honduras und Washington wurden angewiesen, sich in die Verhandlungen einzuschalten.
Doch sonst gibt man sich verschlossen.
Man möchte die Verhandlungen nicht gefährden.
Denn zum Geiseltrama in Nicaragua kommt noch eine weitere Komponente.
Seit vorgestern halten 70 deutsche Brigadisten die deutsche Botschaft in Managua besetzt.
Die Besetzer forderten dem Botschafter auf, sich in Telegrammern an Präsident Reagan für die Freilassung ihrer acht verschleppten Kollegen einzusetzen und jede finanzielle Unterstützung für die rechtsgerichteten Contras einzustellen.
Dieser Forderung ist der Botschafter bisher nicht nachgekommen.
Der Radiosender in Nicaragua sendet lediglich stündlich einen Aufruf,
des Botschafters an die Entführer die acht Deutschen freizulassen.
Die Entführung der acht deutschen Brigadisten hat noch eine weitere heikle Komponente.
Die drei nach dem Feuergefecht entkommenen Entführungsopfer hatten bei einer Pressekonferenz deutsche Gewehre vom Typ Hechler & Koch und von einer deutschen Firma gefertigte Solarzellen für Funkgeräte vorgelegt.
Diese Waffen und Geräte hatten die Entführer bei dem Überfall verloren.
Es stellt sich nun die Frage,
wie die Rebellen an diese Waffen gekommen waren.
Denn die Gesetzeslage in der Bundesrepublik verbietet die Lieferung von Kriegsmaterial in Länder, in denen kriegerische Auseinandersetzungen stattfinden.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass deutsche Entwicklungshelfer von den Contras entführt worden sind.
Bereits 1983 war ein deutscher Arzt verschleppt und anschließend ermordet worden.
Und im Vorjahr war eine Biologin drei Wochen in den Händen der rechtsgerichteten Rebellen, ehe sie nach massiver Intervention wieder freigelassen wurde.
Der deutsche Entwicklungshilfedienst hat daher seine Tätigkeit in Nicaragua seit dem Vorjahr drastisch eingeschränkt.
Vor allem im Süden und Norden Nicaraguas werden wegen der Angst vor Überfällen keine Projekte mehr durchgeführt.
Und gerade hier versuchen jetzt deutsche Brigadisten Hilfe zu leisten.
Sie kommen für zwei Monate nach Nicaragua, müssen sich ihr Ticket und den Aufenthalt selbst bezahlen und begeben sich damit in eine Gefahr, von der sie zwar wissen, die sie aber nicht abschätzen können.
So auch die zwölf Deutschen,
die Jacinto Vaca aufbauen wollten.
Ein Dorf, das im vergangenen Jahr bei einem Überfall durch die Contras fast völlig zerstört worden war und bei dem damals 17 Menschen ihr Leben lassen mussten.
Und jetzt ein Programmhinweis auf das heutige.
Journal Panorama.
Im Mai 1966, also vor genau 20 Jahren, begann in China die Kulturrevolution.
Der legendäre Revolutionsführer Mao Zedong wollte in einer gewaltigen Massenkampagne die Utopie vom neuen Menschen verwirklichen.
Eine Gesellschaft, in der es keinen Unterschied zwischen Arm und Reich, zwischen Hand- und Kopfarbeit mehr gibt.
Doch es kam nicht ganz so wie gedacht.
Aus der Revolution wurde ein Machtkampf.
Die jugendlichen Roten Garten
zogen durch das Land, verbreiteten die politischen leeren Mao's, zerstörten aber auch unschätzbare Kulturgüter und stürzten das Land in ein Chaos.
Eine junge Frau, die damals bei den Roten Garten dabei war und die heute in Österreich lebt, erinnert sich an den Personenkult um Mao und an die anti-autoritäre Rebellion der jungen Chinesen.
Damals war Mao für den ganzen China ganz Chinesen, so wie ein Gott.
Man muss jeden Tag aufstehen und von seinen Bildern Beugen machen und viel, viel bedanken, viel, viel danken, dass die Leute alle glücklich leben.
Damals, die sehr vielen jungen Leute, die kapiert das nicht, was heißt das Kulturrevolution.
Ich war damals 18 Jahre alt.
Die ersten zwei, drei Monate,
Es war sehr interessant.
Keine Vorlesung mehr.
Ich mache viel Spaß, kann alle älteren Leute schimpfen.
Aber ich sehe, dass die älteren Leute so Angst hatten.
Ein historischer Rückblick auf den Beginn der chinesischen Kulturrevolution.
Heute Abend im Journal Panorama um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Und jetzt zu unserem Kulturbeitrag, da geht es heute um die Wiener Theaterszene.
Vor knapp drei Wochen hat ja Kurt Hoemer vom Raimund Theater sein, nicht ganz freiwilliges, vorzeitiges Ausscheiden aus der Direktion mit Februar 1987 angekündigt.
Offizielle Lesart, die frühzeitige Lösung des Vertrages ermögliche ein Gesamtkonzept der drei praktisch bereits oder demnächst in Besitz der Stadt Wien befindlichen Häuser, Theater an der Wien, Ronacher und Raimund Theater.
Immer mehr verdichten sich Gerüchte, wonach Peter Weck seit drei Jahren im Theater an der Wien mit Kätz erfolgreich eine Art Superintendant für die städtischen Wiener Bühnen werden sollte.
Die wöchentliche Pressekonferenz des Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk gab darüber Aufschluss.
Kurt Lauermann berichtet.
Vorneweg, Peter Weck wird eine Art Superintendant der städtischen Bühnen der Bundeshauptstadt.
Dazu Bürgermeister Helmut Zilk.
hier mitteilen, dass ich Herrn Peter Weck eingeladen habe, Intendant eines zukünftigen Verbundes der drei städtischen Bühnen, Theater an der Wien, Ronacher und Raimond Theater, zu werden.
Den kaufmännischen Pool leitet Franz Häusler, bislang kaufmännischer Direktor von Theater an der Wien und Raimond Theater.
Im Übrigen scheint inhaltlich zunächst vieles so zu bleiben, wie es bereits ist oder wie es in den letzten Tagen kolportiert wurde.
Das Theater an der Wien bleibt dem Musical, den Festwochen, dem Tanzfestival und dem Theater der Jugend erhalten.
Das Raimundtheater wird Operette, Musical und Singspiele produzieren, Gastspielproduktionen präsentieren und TV-Produktionen ermöglichen.
Das Ronacher wird renoviert und kein eigenes Ensemble haben.
Von Peter Stein bis Crazy Horse soll hier alles gastieren können.
Und was passiert mit Hans Gratzer, der sich fürs Ronacher interessierte und engagierte und das Schauspielhaus Georg Tabori überlassen wird?
Er wird freier Theaterdirektor ohne fixes Haus.
Helmut Zilk?
Also wenn Sie wollen als freier Produzent und wenn Sie wollen als sein eigener Theaterdirektor, dem alle Häuser zur Verfügung stehen, die er sich wünscht und die wir ihm einfach zur Verfügung stellen können.
Wechseln nach seinen Vorstellungen von den Inhalten her, von den künstlerischen Aufgaben her, die er sich selbst stellt, weil das hängt ja erheblich mit den Orten zusammen.
Nachtrag zu Ketz, bislang 800.000 Besucher und noch bis Mitte 87 auf dem Spielplan des Theaters an der Wien.
Ein Schnupperbeitrag war das in eine künftige Wiener Theaterszene.
Wir enden mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
Österreich.
Die radioaktive Strahlung hat weiter abgenommen.
Das Gesundheitsministerium hat prinzipielle Entwarnung gegeben.
Freilandsalat ist mit Ausnahme von Salzburg wieder im Handel erhältlich.
Der Verkauf von Freilandspinat bleibt verboten.
Das Gesundheitsministerium weist besonders darauf hin, dass der Genuss von Milch unbedenklich ist.
Risikogruppen sollten keine Eier von Freilandhühnern konsumieren.
Bei Schwammerln ist Vorsicht geboten.
Bundeskanzler Sinovac hat heute angekündigt, die Bundesregierung werde an die Bundesrepublik Deutschland herantreten, um einen Baustopp für die geplante atomare Wiederaufbereitungsanlage im bayerischen Wackersdorf zu erreichen.
Sinovac betonte nach dem Ministerrat, nach der Katastrophe von Tschernobyl gebe es eine starke internationale Bewegung gegen Wackersdorf.
Österreich werde diese auf dem Wege stiller Diplomatie unterstützen.
Zum Zwist zwischen der FPÖ-Spitze und den KfW meinte Sinovac, er sehe dadurch keine Gefahr für die Regierungskoalition.
Eine FPÖ unter Jörg Haider wäre für die Sozialisten allerdings nicht paktfähig.
Auch als Minister sei Haider für ihn nicht denkbar, schloss Sinovac.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf erklärte heute im Zusammenhang mit dem Präsidentschaftswahlkampf, der, wie er sagte, sukzessive Rufmord an Kurt Waldheim habe sich auf Dauer nicht durchgesetzt.
Er registriere mit Genugtuung, meinte Graf, dass nun auch die internationale öffentliche Meinung allmählich beginne, an der Seriosität der Gegner Waldheims beim jüdischen Weltkongress zu zweifeln.
Wenn sich mancherorts ein antisemitischer Bodensatz zu Regen beginne, ergänzte Graf, so seien dafür in hohem Maß Funktionäre des jüdischen Weltkongresses verantwortlich.
Der Verbraucherpreisindex für April ist gegenüber dem April des Vorjahres um 1,4 Prozent gestiegen.
Im März hatte die Steigerung im Jahresabstand 1,8 Prozent betragen.
Damit zeigt der Verbraucherpreisindex zum vierten Mal in diesem Jahr einen abgeschwächten Anstieg.
Der amerikanische Verteidigungsminister Kaspar Vorenberger, der sich seit gestern zu einem offiziellen Kurzbesuch in Wien aufhält, hat seine politischen Gespräche aufgenommen.
Vorenberger ist am Vormittag zunächst mit Verteidigungsminister Helmut Grönes zu einer Unterredung zusammengetroffen.
Für den Nachmittag sind Gespräche mit Bundeskanzler Sinowaz, Außenminister Graz sowie ÖVP-Chef Mock geplant.
Und nun noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Im Tagesverlauf teilweise sonnig, sonst insgesamt jedoch meist stark bewölkt und einige teils gewittrige Niederschläge.
Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkung 20 bis 25 Grad.
Und das war wieder ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Ilse Oberhofer hat sie durch die Sendung geführt.
Für Redaktion und Technik verabschiede ich mich auf Wiederhören.
Einblendung: Peter Pilz, Josef Buchner, Ina Vukovits, Günther Nenning
Mitwirkende:
Hauer, Ernest [Gestaltung]
, Buchner, Josef [Interviewte/r]
, Vukovits, Ina [Interviewte/r]
, Nenning, Günther [Interviewte/r]
, Pilz, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1986.05.20 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Presseclub Concordia [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
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Wissenschaft und Forschung
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten