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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagschanal, sagt mir der Fritz Wendl als Redakteur im Studio.
Unsere geplanten Beitragsthemen sind heute.
Im Parlament gab es am Vormittag eine Debatte über die verstaatlichte Industrie und derzeit wird im Hohen Haus über die Draken fürs Bundesheer diskutiert.
Gesundheitsminister Kreuzer demonstrierte auf dem Wiener Naschmarkt, Gemüse essend, die Strahlenunbedenklichkeit der dort verkauften Waren.
Nach dem gestern doch noch zustande gekommenen Kompromiss über das Weingesetz analysieren wir, was vom nach dem Glykol-Skandal im Vorjahr angekündigten strengsten Weingesetz der Welt geblieben ist.
An der kärntner italienischen Grenze bei Tarvis wird derzeit die neue Verbindung des österreichischen Autobahnnetzes mit dem italienischen eröffnet.
Und aus diesem Anlass treffen auch die Regierungschefs Franitzki und Craxi zu einem Gespräch zusammen.
Der Innenausschuss des Bonner Bundestags trat zu einer Sondersitzung wegen der bayerischen Zurückweisung österreichischer Anti-Wackersdorf-Demonstranten zusammen.
In Frankreich gibt es heftige Kritik an neuer Aggressivität, in der sich die Polizei im Zug von Law-and-Order-Plänen der konservativen Regierung übt.
Der Ölpreisverfall hat auch Auswirkungen auf die UdSSR-Wirtschaft.
Und dann steht noch eine Vorschau auf das Hollerbrunner Jazzfestival auf unserem Programm.
Vor all dem jetzt aber ein Meldungsüberblick, den Elisabeth Manners zusammenstellte und den Maria Piefel liest.
Österreich.
Unter Teilnahme von vielen Prominenten aus dem In- und Ausland und mit volksfestartigen Veranstaltungen werden heute in Kärnten genau 44 Autobahnkilometer dem Verkehr übergeben.
Am Vormittag wird das Südautobahnteilstück Twimberg-Wolfsberg eröffnet.
Anschließend das grenzbaulose Tördlmaglan durch Bundeskanzler Franitzki und den italienischen Ministerpräsidenten Craxi.
Auf italienischem Gebiet übergibt man ebenfalls das letzte Autobahnteilstück,
zur Grenze bei Turtle Magglern seiner Bestimmung.
Der Nationalrat hält heute seine letzte reguläre Sitzung vor der Sommerpause ab.
Die Abgeordneten debattieren zur Stunde Fragen der verstaatlichten Industrie.
Anlass dafür war ein Fristsetzungsantrag der Volkspartei, wonach ein Bericht des Rechnungshofes über die Durchführung besonderer Akte der Gebarrungsprüfung der Föst-Alpine und der Chemie Linz AG bis spätestens 5.
November im Nationalrat behandelt werden soll.
ÖVP-Abgeordneter Fritz König betonte, eine Sanierung der Verstaatlichen sei nur durch mehr Privatinitiative und die Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft möglich.
Außerdem sei es notwendig, aus der Kritik des Rechnungshofes endlich einmal Konsequenzen zu ziehen, meinte König.
ÖVP-Industriesprecher Josef Taus rief zu einer vernünftigen und zielführenden Diskussion über die Zukunft der Verstaatlichen auf.
Der sozialistische Abgeordnete Johann Kratenegger unterstrich, die Regierungskoalition trete für Transparenz und Offenlegung ein und bemerkte, Managerversagen gebe es überall, das hänge nicht mit dem Eigentümer zusammen.
Angesichts der Schäden für die österreichische Obstwirtschaft nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl hat der Bundesobstbauverband Österreichs das Gesundheitsministerium aufgefordert, die Bevölkerung zu beruhigen.
In diesem Zusammenhang führt der Bundesobstbauverband an, dass bis jetzt Schäden in der Höhe von etwa 175 Millionen Schilling entstanden seien, in erster Linie durch Kaufzurückhaltung der Konsumenten.
Eine weitreichende Betrugsaffäre ist heute in der steirischen Gemeinde Ungerdorf bei St.
Stephan im Bezirk Feldbach aufgeflogen.
Die Wirtschaftspolizei hat die beiden Geschäftsführer und die Sekretärin der größten steirischen Privatschlechterei festgenommen.
Den festgenommen wird vorgeworfen, Veterinärstempel gefälscht und minderwertiges Schweinefleisch als Qualitätsfleisch verkauft zu haben.
Darüber hinaus wird auch noch wegen Steuerhinterziehungen in großem Umfang ermittelt.
USA, Österreich.
Amerikanische Geistliche planen aus Protest gegen die bevorstehende Angelobung von Bundespräsident Kurt Waldheim eine Hungerstreikaktion in Wien.
Ein Priester, eine Nonne und ein Rabbiner sind von New York nach Wien abgereist.
Schauplatz ihres 48-stündigen Hungerstreikes wird der Platz vor dem Stephansdom sein.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Innenausschuss des Bundestages in Bonn will heute in einer Sondersitzung die Hintergründe des von den bayerischen Behörden verhängten Einreiseverbotes gegen österreichische Kernkraftgegner aufklären.
Die Sitzung ist von der SPD und von den Grünen beantragt worden.
Die Opposition will wissen, ob der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauss die Grenzsperre angeordnet hat und ob auch der Bundesnachrichtendienst an der Aktion beteiligt war.
Die CDU-CSU hat in den vergangenen Tagen die Zurückweisung der österreichischen Demonstranten als rechtmäßig verteidigt.
Die Freien Demokraten sprachen dagegen von einem politisch unklugen Verhalten.
Frankreich
Im Parlament in Paris ist in der vergangenen Nacht der Versuch der Rechtsextremen Front National gescheitert, die Todesstrafe in Frankreich wieder einzuführen.
Ein entsprechender Antrag der Rechtsextremen kam nicht zur Abstimmung.
Die Regierung hatte den Zusatzantrag zur neuen Gesetzen gegen Kriminalität und Terrorismus durch eine sogenannte Sammelabstimmung ausgenommen.
Justizminister Alain Chalandon betonte unter dem Beifall der oppositionellen Sozialisten, an die Wiedereinführung der 1981 abgeschafften Guillotine sei nicht zu denken.
Andernfalls müsste die Regierung in Paris die Unterschrift zur Europäischen Menschenrechtskonvention zurückziehen, meinte der Minister.
Kolumbien.
Papst Johannes Paul II.
hat an die Jugendlichen Kolumbianer appelliert, dem Bruderkampf in ihrem Land ein Ende zu setzen.
Im Verlauf einer Begegnung mit 70.000 Jugendlichen in einem Fußballstadion von Bogotá erinnerte Johannes Paul II.
gestern Abend an die vielen Opfer unter den Guerrilleros und verurteilte alle Ideologien, die Gewalt als einziges Heilmittel der sozialen Übel anpriesen.
Der Papst rief seinen jugendlichen Zuhörern zu, sie seien das Salz der Erde und das Licht der Welt, er verstehe ihren Wunsch nach einer radikalen Veränderung der Gesellschaft.
Der Papst fügte jedoch hinzu, nur Jesus Christus könne die Herzen und Strukturen verändern, die Unterdrückten befreien und eine echte Revolution der Liebe in der Welt auslösen.
USA.
Mit einem Riesenspektakel begannen heute in New York viertägige Feiern anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Freiheitsstatue an der Einfahrt zum New Yorker Hafen.
Präsident Reagan wird am Vorabend des amerikanischen Unabhängigkeitstages per Knopfdruck einen Laserstrahl zur Statue schicken, um sie von 2000 Scheinwerfern erleuchten zu lassen.
Zur Feier des Tages sollen 20.000 Einwanderer im ganzen Land ihre Einbürgerungsurkunden erhalten.
Bis zum Sonntag werden zahllose Chöre und Tanzgruppen auftreten, erwartet werden auch Segel und Kriegsschiffe.
Spanien.
Anlässlich seines 25.
Todestages stellt Ernest Hemingway in Pamplona im Mittelpunkt zahlreicher Ehrungen.
Unter anderem wurde eine Ausstellung über den amerikanischen Schriftsteller organisiert.
Hemingway hat in Werken wie Fiesta und Tod am Nachmittag die Stierkämpfe in Pamplona geschildert.
Auch aus Anlass des 50.
Jahrestages des Ausbruchs des Spanischen Bürgerkrieges werden Hemingway in ganz Spanien Ehrungen zuteil.
Der Schriftsteller hatte damals auf der Seite der Republikaner gekämpft.
Literarisch verwertete der Literaturnobelpreisträger den Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman, wem die Stunde schlägt.
Nun zur Wetterlage.
Im Alpenraum schwächt sich der Hochdruckeinfluss ab.
Eine über Frankreich liegende Gewitterzone wird so von Westen her das Wetter in Österreich beeinflussen.
Die Aussichten bis morgen früh?
Zunächst vielfach noch heiter, ab Mittag dann teilweise starke Quellwolkenentwicklung und vor allem im Westen auflebende Gewittertätigkeit.
Schwache bis miessige Winde, Nachmittagstemperaturen 25 bis 30 Grad, Frühtemperaturen morgen 12 bis 19 Grad.
Die Prognose für morgen Freitag, am Vormittag teilweise noch sonnig, insgesamt jedoch bei unterschiedlicher Bewölkung wiederholt Gewitter und Schauerbildungen.
Allgemein nicht mehr so warm, Tageshöchsttemperaturen 20 bis 26 Grad.
Eine Vorschau auf das Wochenende, meist sonnig, wieder sommerlich heiß, lokale Gewitterbildungen.
Das Wetter um 12 Uhr, Wien wolkenlos, 27 Grad, Eisenstadt-Heiter 26.
Die Wetter aus Linz sind nicht eingelangt.
Salzburg-Halter 27°, Innsbruck-Halter 26°, Bregenz-Halter 25°, Graz-Halter 25° und Klagenfurt-Halter bei 24°.
Das waren die Nachrichten und das Wetter.
Es ist 12.10 Uhr und wir kommen zum Beitragsteil des Mittagsjournals.
In den vergangenen Tagen hat der Bericht des Rechnungshofes über die Fööss-Alpini und Chemie Linz für eine Menge Aufsehen gesorgt.
Der Rechnungshof hatte den Auftrag zu diesem Bericht nach den hohen Festverlusten und den Ölspekulationen der Firmen Intertrading und Merx vom Parlament bekommen gehabt.
Und im nun vorliegenden Bericht ist, wie ausführlich berichtet, in Bezug auf das Management von mangelnder Sorgfaltspflicht die Rede.
Im Parlament muss der Bericht nun vom Rechnungshof Ausschuss behandelt werden.
Um ihr Interesse an notwendigen Konsequenzen zu dokumentieren, haben heute alle drei Parlamentsparteien gemeinsam einen Antrag eingebracht, dem Rechnungshof Ausschuss für die Behandlung des Föst-Berichtes eine Frist bis zum 5.
November zu setzen.
Deshalb gab es am Vormittag im Nationalrat quasi etwas außer Programm, wie so oft in letzter Zeit eine verstaatlichte Debatte.
Weiter ging's dann, programmgemäß, mit der Behandlung der Volksbegehren gegen Abfangjäger fürs Bundesheer im Allgemeinen bzw.
gegen die Draken im Besonderen.
Aus den Parlamentberichten Gisela Hopfmüller und Leopold Esterle.
Wenn es um die Situation der verstaatlichten Industrie geht, haben alle ein Unbehagen.
Egal ob auf der Regierungsbank, ob rechts oder links auf den Abgeordnetenbänken.
Nur, bei der Schuldzuweisung scheiden sich die Geister und zwar gleich in vielerlei Richtung.
Da hat sich zumindest an den am Rednerpult formulierten Argumenten seit dem Föst-Debakel Ende vergangenen Jahres kaum etwas geändert.
Der nun vorliegende Rechnungshofbericht, der schwarz auf weiß von mangelnder Sorgfaltspflicht in den Chefetagen spricht, aber auch die politische Verantwortung untersucht hat, liefert wie schon viele Rechnungshofberichte auch zu anderen Themen für die jeweils gepflegte These Basismaterial.
So trat es auch heute zu Tage, als insgesamt vier Redner eine etwa einstündige Debatte über die Verstaatlichte führten.
Die Linie der ÖVP, es liegt ein eklatantes Versagen der Regierung vor.
Den Analysen der Situation in der verstaatlichten Industrie müssen, wie auch in der Privatwirtschaft, Konsequenzen folgen.
Der ÖVP-Abgeordnete Fritz König analysierte.
Es war einerseits das ständige Hineinregieren der Politik,
in die verstaatlichte Industrie betriebsfremde politische Einflüsse, die hier geltend gemacht wurden, entgegen den betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten, die das Management aufgezeigt hat.
Und hier gilt es, eine ganz klare Absage an diese verfehlte Politik zu erteilen.
Dagegen die Linie der SPÖ, wie sie der sozialistische Abgeordnete Johannes Gradelinger formulierte, von einem Versagen der Regierung kann nicht die Rede sein, wohl aber von einem Versagen der Manager.
Ich darf darauf hinweisen, dass es ein Gesetz gibt, das das Versagen eindeutig reglementiert, und zwar ist das das Österreichische Aktiengesetz.
Bei dieser Gesellschaft und bei den Töchtergesellschaften
handelt es sich um Aktiengesellschaften bzw.
um Gesellschaften mit beschränkter Haftung.
In beiden Gesetzeswerken heißt es, dass die Manager die Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsführers zu wahren haben.
Sie allein sind verantwortlich, ausgenommen, wenn es zu Eigentümerweisungen gekommen ist, zu denen es aber nach bisherigem Wissenstand nicht gekommen ist.
Der freiheitliche Abgeordnete Fritz Probst hatte wenig Verständnis für die Rufe der ÖVP nach einer Wende.
in diesem speziellen Fall also nach einer Abkehr vom bisherigen System.
Und ich frage Sie, wann hat der Herr Landeshauptmann des Burgenlandes, Dr. Keri, wann hat der Herr Landeshauptmann Wagner aus Kärnten oder wann hat der Wiener Landeshauptmann und Bürgermeister Zilk in die Verstaatlichte hineinregiert?
Ich kann mich immer nur erinnern an ein kräftiges Hineinregieren der Landeshauptleute der Steiermark und Oberösterreichs.
Und das sind Landeshauptleute, die Ihrer Partei angehören.
Worauf der ÖVP-Industriesprecher Josef Taus konterte, er könne sich sehr wohl auch an Interventionen der Landeshauptleute von Kärnten und Wien erinnern.
Und auch mit der VÖST-Debatte rund um den angekündigten Personalabbau von 2400 Mitarbeitern hat Taus keine Freude, im Speziellen mit der Rolle, die darin der neue VÖST-Generaldirektor Lewinsky spielt.
Wenn man schon den neuen Generaldirektor der VÖST, der mich von hier aus alles Gute gewünscht hat,
in die Öffentlichkeit gehen lässt und ihm dort sagen lässt, ohne dass man ihn beraten hat, dass also dort zweieinhalbtausend Leute oder zweitausendviertausend Leute loswerden will.
Und dann stehen ein paar Tage später in der Zeitung, dass das so nicht geht und er wieder zurückzipfelt.
Meine Damen und Herren,
So was kann sich ein Top-Manager einer Firma nicht oft leisten.
Wenn man sich einmal festlegt und dann wird man zurückgegriffen, ist man nachher, wenn man einen Klick hat, noch die Hälfte wert.
Nächster Tagesordnungspunkt.
Die Behandlung der von 120.000 Österreichern unterstützten Anti-Abfangjäger-Aktion.
Sie wird von allen drei Parteien abgelehnt werden.
Und die Behandlung des steirischen Anti-Draken-Volksbegehrens, unterstützt von 243.000 Steirern.
Sie wird gegen die Stimmen der ÖVP von SPÖ und FPÖ abgelehnt werden.
Das heißt, exakte Vertragserfüllung durch Saab Scania vorausgesetzt, der Traken kommt.
In seiner Erklärung an den Nationalrat deponierte der neue Verteidigungsminister Helmut Grünes heute neuerlich die Notwendigkeit für Abfanggeger zur Luftraumüberwachung.
lehnte deshalb das Anti-Abfangjäger-Volksbegehren generell ab und meinte zum steirischen Anti-Draken-Volksbegehren, es enthalte zwar 580 Wörter, kein einziges aber vom Draken oder von Luftraumüberwachungsflugzeugen.
In Wahrheit seien die mehr als 240.000 Unterzeichner propagandistisch getäuscht worden, denn das Volksbegehren sei dem Inhalt nach in Wahrheit ein Kompetenzänderungsgesetz, sagte Krünes.
Ich darf Ihnen sagen, dass ich als Mann der Wirtschaft eine Werbeaktion dieser Art nicht durchführen hätte können.
Denn letztlich ist hier nach außen hin ein Eindruck entstanden, der sich mit dem Text des Volksbegehrens nicht deckt.
Das Volksbegehren enthält nicht das, was den Menschen, die zum Großteil diese Aktivitäten unterstützt haben, tatsächlich geglaubt haben.
Fragen der Sicherheit des militärischen Gerätes, der Errichtung von Militärflugplätzen, der Lärm- und Schadstoffbelästigung würden selbstverständlich vom Bundesministerium für Landesverteidigung nach strengsten Normen geregelt.
Auch der von seinem Vorgänger Frischenschlager ausgearbeitete Flugeinsatzplan, der die Belastung der Anrainer so gering wie möglich halten soll, bleibt laut Grünes unverändert.
Zu einem Zwischenfall kam es, als von der Galerie während der Rede des Verteidigungsministers bunte Zettel mit der Aufschrift, um unser Geld ist euch nichts zu teuer, gespart wird überall auf Kosten kleiner Leute, nur bei den Militärausgaben nicht, in den Saal geworfen wurden.
Nun, die Flugzettelwerfer wurden vom Hauspersonal sofort des Saales verwiesen.
Als Hauptredner der Opposition meinte ÖVP-Wehrsprecher Erma Korer anschließend, für ihn sei das steirische Volksbegehren ein Ausdruck steigender Demokratieverdrossenheit und nicht das des zivilen Ungehorsams.
Beim Tragenankauf habe es eben zu viel ungeklärte Details gegeben.
Es konnte zu einem solchen Volksbegehren überhaupt nur kommen, weil es an der Transparenz
österreichischer Beschaffungspolitik mangelt.
Und das möchte ich ganz deutlich hervorstellen.
Jeder kann, was er will, nach einer entsprechenden Ausschreibung, mehr oder minder groß, aber alles übrige läuft hinter den Kulissen.
Alles Übrige läuft auf diesem Sachgebiet hinter den Kulissen und daraus ergeben sich Gerüchte, Desinformationen.
Man ist bei uns weit entfernt, den richtigen demokratischen Weg in diesen Beschaffungsproblemen zu gehen.
Der Herr Minister hätte sich heute seine Erklärung ersparen können, wenn wir einen solchen demokratischen Vorgang bei der Beschaffungspolitik in Österreich haben, meine Damen und Herren.
Aber gleich anschließend meinte SPÖ-Hauptredner Wehrsprecher Alois Robert, er verstehe die ÖVP-Haltung nicht.
Herr Makora hätte stets Bescheid gewusst.
Nach einer ausreichend langen Diskussion wurden die Vertreter der österreichischen Volkspartei gefragt, wie sie sich zu dieser Thematik Tragenankauf stellen.
Wortwörtlich hat der Herr Professor Makora gesagt, ich lege kein Veto ein.
Und als dann hinterfragt wurde, was das bedeutet, hat er wortwörtlich gesagt, die österreichische Volkspartei wird diese Entscheidung mittragen.
Lesen Sie in dem Protokoll nach.
So sieht das aus und so sieht es aus, wenn man dann Kindesweglegung betreibt und hierher geht und jetzt dann von nichts etwas weiß.
Alles in allem zusammenfassend, wieder zwei Volksbegehren gescheitert, der Draken kommt.
Soweit mein Bericht aus dem Parlament und damit zurück ans Studio des Mittagjournals.
aus dem Parlament berichteten Gisela Hopfmüller und Leopold Esterle über Debatten zu den Draken fürs Bundesheer und über die verstaatlichte Industrie.
Und um die verstaatlichte Industrie geht's auch im nächsten Beitrag.
Der neue, verkleinerte ÜIG-Aufsichtsrat tritt am kommenden Montag zu einer entscheidenden Sitzung zusammen.
Auf der Tagesordnung stehen nämlich vor allem die beiden Punkte Reorganisation der ÜIG sowie Geschäftsordnung für Vorstand und Aufsichtsrat der verstaatlichten Holding.
Dem Aufsichtsrat werden zwei neue Organisationsmodelle vorgelegt.
Ziel der Neuorganisation ist das Durchgriffsrecht auf die Tochtergesellschaften über die Aufsichtsräte.
Es berichtet Herbert Huttar.
So etwas wie beim letzten Elin-Aufsichtsrat soll es nicht mehr geben.
Der Vorstand des staatlichen Elektrokonzerns fiel bei der ÖAG und im Ministerium in Ungnade, unter anderem, weil er bis zuletzt den Kauf der Felten Guillaume in Deutschland gegen den Willen Minister Latseners durchdrücken wollte.
Und als schon so gut wie feststand, dass Generaldirektor Bichlbauer und sein Team abgelöst werden sollten, landete der Elin-Aufsichtsrat unter Präsident Hans Igler einen Überraschungskuh.
Gedeckt durch das Aktienrecht, das nämlich allein der Aufsichtsrat für die Bestellung des Vorstandes zuständig ist, wurde der höherenorts ungeliebte Elin-Vorstand wieder bestellt.
Nun soll der Präsident eines Aufsichtsrates in der Verstaatlichen nach dem neuen Konzept nur ein Vorstandsdirektor der OIAG sein dürfen.
Die alten Aufsichtsratspräsidenten sollen abgelöst werden.
Das ist auf zweifache Weise möglich, entweder zu Ende der Funktionsperiode eines Aufsichtsrates oder ab in einer schon früher einberufenen Hauptversammlung, also auf Wunsch des Eigentümers.
In den nächsten Monaten und Jahren wird es also an den Spitzen der Aufsichtsräte der verstaatlichen Unternehmen großteils neue Gesichter geben.
Denn die Aufsichtsratspräsidenten stammen oft nicht aus dem Bereich der verstaatlichen Industrie, geschweige denn aus den Kreisen der IAG-Vorstände.
So sitzt dem Aufsichtsrat der Austria Metall in Ranshofen etwa der stellvertretende Generaldirektor der österreichischen Bundesforste, Franz Eckl, vor.
Von der Elin war schon die Rede.
Dort ist der Multifunktionär Hans Iger, ehemaliger Präsident der Industriellenvereinigung, Aufsichtsratspräsident.
Ebenso wird es bei Simmeringrads Bauker wahrscheinlich schon am kommenden Montag einen Wechsel geben.
Dort sitzt noch der ehemalige Spitzenmanager der Länderbank, Josef Koliander, an der Spitze des Unternehmens.
Und schließlich dürfte auch ein Wechsel an der Spitze der Voestalpine bevorstehen.
Denn Aufsichtsratsvorsitzender Ernst Fuhrmann war zuletzt Vorstandsvorsitzender bei Porsche in Stuttgart.
Ob diese Herren aus dem Aufsichtsrat endgültig ausscheiden, wenn sie von einem ÖJG-Direktor an der Spitze abgelöst werden sollen, ist noch unklar.
Es ist durchaus möglich, dass sie weiterhin Aufsichtsratsmitglieder bleiben.
Bei der übrigen verstaatlichten Industrie sind im Wesentlichen bereits ÖJG-Leute in die Aufsichtsratsspitzen eingerückt.
So also wollen Minister und ÖAG das nach der Föst-Krise geforderte und angestrebte Durchgriffsrecht auf die Tochtergesellschaften der Verstaatlichen Holding durchsetzen.
Im Übrigen soll auch die ÖAG selbst neu geordnet werden.
Dabei wird man höchstwahrscheinlich von einem ursprünglichen Modell der amerikanischen Firma Boston Consulting abweichen, weil dies zu lange gedauert hätte.
Demnach hätte der ÖAG-Generaldirektor die zentralen Agenten übergehabt, also Strategie, Bilanzen, Innovation und Kontrolle.
Und die anderen drei ÖAG-Vorstandsdirektoren wären zuständig gewesen.
Einer für Stahl, also für die Voest und die VEW, der zweite für Grundstoffe, also ÖMV, Chemie Linz, Austria Metall, sowie die Bergbaubetriebe und der dritte etwa für Elektro- und Maschinenindustrie, also im Wesentlichen Simmering, Graz, Bauker und Elin Union.
Nun will man eine Mischform haben.
Jeder der vier Vorstandsdirektoren soll einen zentralen Bereich, eine große und eine kleine Tochterfirma betreuen.
Und da man den Tochterfirmen genauer auf die Finger schauen will als bisher, vor allem was die begleitende Kontrolle bei der Erfüllung der vorgelegten und von der ÖAG zu genehmigenden Strategiepapiere betrifft, wird eine weitere Führungsebene unter dem ÖAG-Vorstand eingezogen.
Diese Bereichsleiter, die von außen meist von den entsprechenden verstaatlichten Tochterunternehmen geholt werden, sind die erste Anlaufstelle für die Vorstandsdirektoren der einzelnen Unternehmen.
Ob es für jede der zahlreichen ÖAG-Tochterfirmen einen Bereichsleiter geben wird,
oder ob bei großen Firmen wie bei der Voest mehrere Bereichsleiter zuständig sein werden, kleinere Firmen wie die Bleiberger Bergwerksunion oder die Wolfsegg Trauntaler Kohlebergwerke von einem Mann gemeinsam überwacht werden, das muss noch festgelegt werden.
Diese neu zu schaffenden Bereichsleiter in der OEAG sind auch Kandidaten für Vorstandsposten bei den Tochterfirmen.
Am Personalstand in der ÖAG von etwa 100 Mann selbst dürfte sich nicht allzu viel ändern.
Sicherheitshalber gibt es aber eine Betriebsvereinbarung, die Kündigungen ausschließt.
Ein nötiger Personalwechsel soll einvernehmlich geregelt werden.
In der Aufsichtsratssitzung am kommenden Montag wird es auch nicht zu einem Köpferollen im bisherigen ÖAG-Vorstand kommen.
Ein vierter Posten ist ausgeschrieben.
Der in den Vöst-Vorstand gewechselte ÖAG-Direktor Klaus Reidel wird ersetzt.
Sie hörten einen Beitrag von Herbert Hutter.
Es ist inzwischen 12.24 Uhr geworden.
Gerade rechtzeitig zu Beginn der sommerlichen Tourismushochsaison gibt es heute, wie schon im Morgenschanal berichtet und in den Nachrichten gemeldet, in Kärnten gleich drei wichtige Autobahnteilstückeröffnungen.
Es begann am Vormittag mit 14 Südautobahnkilometern zwischen Twimberg und Wolfsberg,
Am Nachmittag ist ein Tauernautobahnabschnitt zwischen Spital an der Trau und Villach an der Reihe und vor kurzem begann die Eröffnungszeremonie des Autobahnzusammenschlusses zwischen dem österreichischen Netz und der neuen Autostrada im italienischen Kanaltal.
Dabei war auch, trotz der akuten italienischen Regierungskrise, ein Treffen zwischen Österreichs Bundeskanzler Wranicki und dem italienischen Ministerpräsidenten Craxi geplant.
Von der kärntner italienischen Grenze berichten Wolfgang Fuchs und Richard Gasser.
Ein Tag von historischer Dimension ist das für Kärnten, sagt Landeshauptmann Wagner.
Ein schöner Tag für einen Bautenminister, sagt Ressortchef Übleis.
Für die Offiziellen ist das heute auf jeden Fall ein Rundstreckenrennen.
Denn wie gesagt, um 9 Uhr früh begann das ganze Jahr in Twimberg an der Südautobahn beim neuen Teilstück nach Wolfsberg.
Jetzt läuft hier in Törln-Maglan das Volksfest und um 17 Uhr gibt es wieder Politikerreden in Spital an der Trau bei der Übergabe der Tauernstrecke nach Villach-West.
Und es ist wirklich ein Volksfest, was sich hier am neuen Autobahngrenzübergang zwischen Österreich und Italien abspielt.
Es sind zwei große Bierzelte aufgebaut worden, es gibt Schießbuden, Zuckerwatteverkäufer, Sonderpostamt, Eisverkäufer, Würstelstandeln und was eben alles dazugehört, wenn die Österreicher feiern.
Tausende Kärntner sind gekommen, viele in der Festtagstracht, Musikkapellen spielen, Chöre singen, wie das in Kärnten so dazugehört, mehrere Heißluftballons werden starten, ja und eben das Wichtigste, die Autobahn wird eröffnet.
Dazu hat man für diesen Tag extra eine riesengroße, überdachte Ehrentribüne aufgebaut.
Hunderte Meter roter Teppich sind ausgerollt und man merkt auch an den Sicherheitsvorkehrungen, dass hoher Besuch heute hier ist.
Vor allem der italienische Ministerpräsident Craxi wird streng bewacht.
Die Karabinieri haben sogar gepanzerte Fahrzeuge postiert und man sieht auch viele Hunde.
Ein Ehrengast fehlt, denn ihn müsste man wahrscheinlich wirklich vor Demonstranten schützen.
Franz Josef Strauß, der bayerische Ministerpräsident, hat im letzten Moment vielleicht wegen Wackersdorf und der Kritik in Österreich abgesagt.
Und so herrscht hier wirklich nur fröhliche Stimmung.
Wie überhaupt die Völkerverbindung bei der Eröffnung sehr stark betont wird.
Kärnten erhofft sich ja von der neuen, besseren Straßenverbindung, Impulse für den Fremdenverkehr.
Die Alpen-Adria-Autobahn, so der Slogan, soll mehr Deutsche aus dem Norden und mehr Italiener aus dem Süden bringen.
Und die Autobahn soll natürlich auch die unter dem Durchzugsverkehr leidenden Kärntner Orte wieder ruhiger machen.
Ganz ist das Jahr durch die heute eröffneten 44 Kilometer noch nicht gelungen.
Denn die nächsten zwei oder drei Jahre bleiben zwei Lücken im Schnellstraßennetz.
Einmal die Stadtdurchfahrt von Villach, da fehlen 10 Kilometer Autobahnumfahrung.
Jetzt im Sommer wird es wieder kilometerlange Staus geben.
Und es fehlt noch die Verbindung zwischen dem Lavantal über den Griffener Berg nach Volkermarkt und Klagenfurt.
Die Landeshauptstadt wartet ja schon seit Jahrzehnten auf eine Umfahrung.
Trotz dieser Wermutstropfen überwiegt aber doch das Positive.
Denn auch die Autobahn auf italienischer Seite ist fertig.
Die Zeitersparnis bei einer Fahrt durch das Kanaldal ist also beachtlich.
Die Kontakte zu unseren südlichen Nachbarn werden sich dadurch sicher intensivieren.
Einen Anfang von dieser Intensivierung macht heute der neue Bundeskanzler Franz Franitzki.
Und dieser österreichisch-italienische Gipfel dauert länger als erwartet.
Er ist derzeit im Rathaus von Darwis noch im Gange.
Die Gespräche dieses Treffens von Bundeskanzler Franz Franitzki und Italiens Ministerpräsident Beddino Craxi haben allerdings mit Craxis Rücktritt stark an Gewicht verloren.
Die drei Hauptthemen, nämlich die gegenseitigen Wirtschafts- und Verkehrsbeziehungen sowie die Südtirol-Frage können so lediglich angeschnitten werden, ohne dass Sachentscheidungen getroffen werden oder zumindest angebahnt würden.
Österreich will insbesondere auf die Verwirklichung des Brennerbasistunnels drängen, während Italien die Bedeutung des Blöckentunnels unterstreicht.
Diesbezüglich will Bundeskanzler Wranicki allerdings verhindern, dass dort eine neue Transitroute entsteht und den Schwerverkehr begrenzen.
Von der Hypothek des Rücktrittskraxi ist aber vor allem die Südtirol-Frage belastet.
die ursprünglich beim Treffen in Tarbis einen entscheidenden Schritt der Lösung näher gebracht hätte werden sollen.
Der Sturz der Regierung in Rom hat einen bereits in alten Einzelheiten abgesteckten Terminplan umgeworfen.
Und wenn KRAXI heute Abend neuerlich mit der Regierungsbildung beauftragt wird, so werden Südtirol, die dort überfällige Gleichstellung der deutschen Sprache bei Gericht, Polizei und der Staatsverwaltung sowie die Finanzautonomie und die Ortsnamengebung
sicherlich nicht zu seinen dringlichsten Fragen der Koalitionsverhandlungen zählten.
Zumindest zeitlich ist man damit weit zurückgeworfen und Kraxi kann nur einen befristeten Koalitionspakt eingehen.
Wenn er dies tut, nämlich ist Grundsätzliches in der Südtirol-Frage infrage gestellt.
Denn Südtirol selbst, wie im Verhältnis Rom und Bozen, hat sich in letzter Zeit
Denn in Südtirol selbst, wie im Verhältnis zwischen Rom und Bozen, war das politische Klima seit Jahren nicht mehr so günstig.
Und die Anzeichen für echte Fortschritte in den Autonomieverwirklichungen häuften sich gerade für diese Tage.
Landeshauptmann Silvio Smaniago, im Lande selbst gerade erst intensiv in einen neuen Dialog mit der italienischen Volksgruppe eingestiegen, sollte zu Autonomieverhandlungen nach Rom reisen.
Und dort tritt gleichzeitig nach über einem Jahr erstmals wieder eine regionale Paketkommission zusammen.
Das heutige österreichisch-italienische Gipfeltreffen ist also mehr ein Symbol gutnachbarschaftlicher Beziehungen.
Nach Praxis Wien-Besuch vor zwei Jahren und der Gegenvisite von Bundeskanzler Sinovac im vergangenen September in Rom wird damit das persönliche politische Vertrauensverhältnis weiter vertieft.
Und dieses wird immer mehr als der Schlüssel für die Lösung des Südtirol-Problems angegeben.
Hier an der Grenze ist derzeit der Festakt noch im Gange, ebenso die politischen Gespräche in Tarvis.
Damit gebe ich zurück ins Studio des Funkhauses.
Das anlässlich des Fernbleibens von Franz Josef Strauß von den Autobahneröffnungsfeierlichkeiten eben kurz erwähnte Einreiseverbot für österreichische Anti-Wackersdorf-Demonstranten nach Bayern beschäftigt auch den Bundestag in Bonn.
Dort trat heute der Innenausschuss zu einer Sondersitzung über dieses Thema zusammen.
Die bundesdeutschen Grünen hatten ursprünglich sogar eine Sondersitzung des gesamten Bundestags gefordert, schlossen sich dann aber einem SPD-Antrag an, laut dem nur die Innenausschussmitglieder aus den Parlamentsferien geholt wurden.
Die Ausschussmitglieder hatten unter anderem vor, zu erfragen, wer eigentlich die Hauptverantwortung für die bayerischen Grenzsperrmaßnahmen hatte.
Aus Bonn berichtet Helmut Brandstetter.
Die Volksvertreter von SPD und Grünen wollen nicht genau wissen, was an österreichischen Demonstranten so furchterregend sei, ob ihnen auch der Bundesnachrichtendienst womöglich mit österreichischer Hilfe nachspioniert habe,
und ob die österreichisch-bayerische Grenze gar ein Streitpunkt sei, der das Verhältnis zwischen Bonn und Wien belasten könnte.
Mehrere Seiten lang ist der Fragenkatalog der SPD.
Einige Stunden wird die Sitzung da schon dauern.
Sie findet übrigens, aber das kann wohl nur Zufall sein, in dem Saal statt, wo sonst über die Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland beraten wird.
Die geladenen Minister Karl Hillermeyer für den Freistaat Bayern und Fritz Zimmermann für die Bundesrepublik stehen den Parlamentariern nicht Rede und Antwort.
Sie haben zwei Staatssekretäre zur Vertretung entsandt.
Kein Zweifel, die beiden werden beteuern, dass das in der Verfassung garantierte Recht auf Demonstrations- und Versammlungsfreiheit nur für Deutsche gelte und auf Beispiele in der Vergangenheit verweisen.
1977 wurde Demonstranten aus skandinavischen Ländern die Einreise zur Teilnahme an Protesten gegen das Kernkraftwerk Brockdorf verweigert.
Innenminister war damals der liberale Werner Mayhofer.
Heute vor der Sitzung betonte der Vertreter der FDP Mayhofers Nachfolger als Innenminister Gerhard Baum, juristisch sei die Vorgangsweise der bayerischen Behörden schon möglich, politisch sei sie äußerst unklug gewesen.
Die CSU lässt sich von solchen Unterscheidungen nicht irritieren und hat es sich heute nach dem Motto, nur keinem Streit aus dem Weg gehen, auch mit dem FDP-Vorsitzenden Bangemann angelegt, der der CSU jegliche Liberalität abgestritten hatte.
Bangemann mache sich lächerlich über den Beschieden, wenn er der CSU und damit der großen Mehrheit der bayerischen Bevölkerung eine im Freistaat traditionelle Liberalität abspreche.
Die Liberalität der Bayern wird die Steuerzahler demnächst eine Menge Geld kosten.
Um 1,5 Millionen D-Mark, also über 10 Millionen Schilling, schafft das Bayerische Innenministerium 20.000 neue sogenannte Reizstoffwurfkörper an.
Die sind mit CS- und CN-Gas gefüllt, Gifte, die nicht nur die Augen schwer reizen, sondern auch große Beklämungen und Angstzustände hervorrufen.
Die SPD-Landtagsfraktion weist gar von einem 350 Millionen Schilling teuren Einkaufszettel, der neben einem Polizeihubschrauber, neuen Wasserwerfern und Computern bis zu Einsatzschnürstiefeln alles enthält, was sich die Polizeiführung für kommende Einsätze wünscht.
Innenminister Hillermeyer hat unterdessen zugegeben, dass um 700.000 Schilling Gewehre mit Gummischrotpatronen eingekauft wurden.
Diese Geräte, mit denen vor Jahren in Zürich bei Jugendunruhen einige Menschen das Augenlicht verloren und die auch sonst schwerste Verletzungen hervorrufen können, werden von den übrigen bundesdeutschen Länderministern abgelehnt.
Wann das erste Mal scharf geschossen werden soll, hänge so Hillermeyer von polizeitaktischen Gesichtspunkten ab.
Die Sozialdemokraten wollen den seit über einer Stunde tagenden Innenausschuss aber nicht nur mit grenz- und polizeitechnischen Fragen beschäftigen, sondern auch die außenpolitischen Beziehungen zu Österreich erörtern.
Dass das Bonner Außenamt dazu nur ein paar drittrangige Beamte entsandt hat, darüber hat sich der sozialdemokratische Obmann Wilfried Penner bereits vor der Sitzung aufgeregt.
Sollte im Lauf des Nachmittags nicht ein höherer Beamter aus Genschers Amt zur Sitzung des Innenausschusses stoßen, dann könnten SPD und Grüne auch die Sitzung des Außenpolitischen Bundestagsausschusses verlangen.
und von Bonn jetzt weiter nach Paris.
Die französische Polizei übt sich immer häufiger in neuer Aggressivität, seit die Konservativen unter anderem mit Law-and-Order-Ankündigungen im März eine Parlamentsmehrheit errangen und auch entsprechende Gesetze durchziehen wollen.
Viele Bürger des Landes Rousseau und Solas sehen darin eine Gefährdung der traditionellen Werte der französischen Revolution – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Die Bürgerrechtsbewegung SOS-Rassism präsentierte unlängst bei einer Pressekonferenz gleich mehrere Menschen, die bei Polizeikontrollen brutal behandelt worden waren und, nicht ganz unoriginell, eines der ersten Opfer der neuen Aggressivität der französischen Polizei war just der Neffe des Justizministers geworden, der, als er sich weigerte, einer Streife seine Papiere zu zeigen, von den Beamten grob gestoßen und auch gleich geschlagen wurde.
Das Ministerium nannte den Vorfall sehr dumm.
Aus Paris berichtet Thomas Fuhrmann.
Im Wahlprogramm angekündigten Verschärfungen im Justizbereich sind derzeit Gegenstand heftiger parlamentarischer Auseinandersetzungen.
Noch sind die neuen Gesetze gar nicht in Kraft, die etwa die automatische Ausweisleistungspflicht wiederherstellen sollen.
Nur Ausländer müssen sich gegenwärtig jederzeit ausweisen können, während die Polizei Franzosen nach herrschender Rechtstage nur dann kontrollieren darf, wenn Gefahr im Verzug ist.
Wobei mit diesem Begriff nach Ermessen der Polizisten allerlei Unfug getrieben werden kann.
Schon der scheidende sozialistische Innenminister Pierre Jocques hatte vor seinem Abgang in einem Rundschreiben an alle Polizeidienststätten Frankreichs vorbeugende Ausweiskontrollen angeordnet.
Dieses Abschiedsgeschenk hat die neue Regierungsmannschaft mit Freuden angenommen.
Es wird gefilzt und kontrolliert, wie schon lange nicht mehr.
Die anfängliche Zusicherung des Innenministers Charles Pasqua, er werde seine Beamten auch bei Übergriffen schützen, öffnete dem harten Durchgreifen der Polizeibeamten Tür und Tor.
Immer öfter wissen die Zeitungen von polizeilichem Fehlverhalten und Brutalität zu berichten.
Minderjährige wurden festgenommen und über Nacht in Polizeigewahrsam festgehalten, ohne dass die Eltern informiert wurden.
Sogar einem Neffen des Justizministers blieben bei einem Geplänkel mit Polizisten auf den Champs-Élysées einige Watschen nicht erspart.
Gestern Abend war Innenminister Pasqua in einer beliebten politischen Fernsehsendung zu Gast.
Auf die provokante Frage eines Journalisten, Herr Minister, leben wir eigentlich noch in einem Rechtsstaat?
konterte der Minister mit südfranzösischem Akzent trocken.
Ich verstehe Ihre Frage nicht, aber Sie werden sie mir sicher erklären können.
Sicher ist eines, seit dem Regierungswechsel sieht man in berüchtigt heißen Vierteln französischer Großstädte noch mehr Polizei als vorher.
Insgesamt wurden über 280.000 Personenkontrollen seither vorgenommen.
Unter den wenigen Verhaftungen infolge solcher Kontrollen war jedoch kein einziger großer Fisch dabei.
Für den unschuldigen Passanten kann eine Kontrolle etwa zur Abnahme von Fingerabdrücken und dem Anlegen einer Karteikarte mit seinem Foto führen.
Einen nennenswerten Rückgang der Kriminalität hat die vermehrte Polizeipräsenz bisher offenbar nicht zur Folge gehabt.
So wurden in den vergangenen drei Monaten in Paris schon wieder acht alte, einsame Frauen ermordet.
Zwischen Oktober 1984 und März 1986 waren 24 Pensionistinnen in Paris umgebracht worden.
Fünf mutmaßliche Mörder wurden in der neuen Ära gefasst, was der Innenminister zu Recht oder zu Unrecht auf sein Konto schreibt.
Die neue Regierung plant in ihrem Recht und Ordnung Arsenal auch eine Verschärfung der Aufenthaltsbedingungen für Ausländer sowie eine Beschleunigung der Abschiebung von Einwanderern.
Im ersten Entwurf sieht das neue Gesetz etwa die Möglichkeit vor einem Ausländer im Falle einer gerichtlichen Verurteilung von
über drei Monaten Gefängnis, selbst mit Bewährung, sofort in sein Herkunftsland ausweisen zu können.
Vor zwei Wochen traten in Lyon zwei jugendliche Einwandererkinder aus Protest gegen diese Gesetzespläne in einen unbefristeten Hungerstreik.
Letzte Woche wurden sie vom höchsten islamischen Würdenträger in Frankreich und vom Kardinal-Erzbischof von Lyon, Monsignore de Courtray, gemeinsam besucht.
Der zweithöchste Mann der katholischen Hierarchie Frankreichs richtete an den Innenminister einen Appell, von den ausländerfeindlichen Maßnahmen Abstand zu nehmen.
Gestern Abend kam Innenminister Pascua der Kritik zwar einen kleinen Schritt entgegen, meinte jedoch gleichzeitig, der Kardinal hätte die Gesetzesvorlage wohl nicht gelesen und sich nur auf Zeitungsberichte gestützt.
Schließlich hat auch die Nationale Datenschutzkommission Bedenken gegen die Einführung eines unfälschbaren plastifizierten Personalausweises erhoben.
Die Bedenken richten sich nicht so sehr gegen das Dokument an sich, sondern gegen den Gebrauch oder Missbrauch der im Vorfeld erhobenen Personaldaten, ihre Speicherung, Aufbewahrung und Abrufbarkeit durch andere Polizeidienststellen.
Die Meinung der Datenschutzkommission ist zwar nicht bindend,
Doch seit ihrer Gründung 1978 sind bisher alle Regierungen den Ratschlägen gefolgt.
Man wird sehen, ob diese Tradition weitergeht.
Aus Paris berichtete Thomas Fuhrmann.
Und nun weiter mit einem Programmhinweis auf unser heutiges Abendsjournal, auf dessen... Journal Panorama.
The world at one, this is Gordon Clough.
First, the news headlines.
Two bodies have been found in the ruins of a burnt-out sub-post office after last night's rioting in Birmingham.
An einem heißen Spätsommertag im vergangenen Jahr, am 10.
September, schockten die Mittagsnachrichten der BBC mit der Neuigkeit, dass die heftigen, stundenlangen Straßenkämpfe in Birmingham in der vergangenen Montagnacht zwei Todesopfer gefordert hatten.
Man fand die verkohlten Leichen zweier asiatischer Ladeninhaber in ihrem ausgebrannten Postamt in der Losles Road im Stadtteil Hansworth.
Trotzdem kann man, wie es in den Medien leichtfertig öfters geschah, bei diesen Geschehnissen auf britischen Straßen, in britischen Slums und Vorstädten nicht von Rassenunruhen sprechen.
Die Riots sind keine Kämpfe zwischen Weißen und Farbigen, sondern kurzauflackernde Revolten gegen das System, ausgelöst durch dessen sichtbarsten und bestgehassten Vertreter, die Polizei.
Aber das Problem der Rassenbeziehungen kommt auf allen Ebenen mit zum Tragen.
Es ist Katalysator, Funke und ständiger Schwielbrand.
Erst die Riots bringen das Problem der Rassenbeziehungen aus der Grauzone täglicher, aber wenig spektakulärer Diskriminierung in die Medien und damit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Der Reggae-Dichter und Sänger Linton Queasy Johnson kommentiert das so.
Es ist kein Geheimnis.
Wir machen Geschichte.
We are making history.
Näheres zu den Problemen der Fahrwege in Großbritannien im Abendjournal im Journal Panorama ab etwa 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Und jetzt weiter im Mittagjournal, weiter mit Österreich-Themen.
Gemeinsam mit viel Prominenz aus Politik, Wissenschaft, Sport und Kultur besuchte Gesundheitsminister Franz Kreuzer heute Vormittag den Wiener Naschmarkt.
Durch öffentliche Verkostung von Erdäpfeln, Radieschen, Karotten und anderem wollte der Minister beweisen, dass die Angst vieler Österreicher vor dem Genuss von frischem Gemüse nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl unbegründet ist.
Die Strahlenwerte liegen nach den Worten Kreuzers beim Gemüse weit unter dem Grenzwert von drei Nanoquiri Cesium-137 pro Kilogramm.
Bei Obst kommt es teilweise zu etwas höheren Aktivitätskonzentrationen, vor allem bei kleineren Früchten wie Kirschen, Riebeseln und Heidelbeeren.
Dieses Obst sollte vor allem Kindern nur in geringer Menge gegeben werden.
Das Gesundheitsministerium betont aber ausdrücklich, dass die auf den Märkten angebotene Ware kontrolliert und unbedenklich ist.
Vom Naschmarktspaziergang Franz Kreuzers berichtet nun Ernest Hauer.
Heute 10 Uhr am oberen Ende des Wiener Naschmarktes.
Rund um ein paar improvisierte Marktstände, auf denen besonders kunstreich arrangiert ist, was die Wiener Gemüsegärtners anzubieten haben,
Da drängen sich Politiker, ein paar Prominente und viele Journalisten.
Gesundheitsminister Kreuzer zum Sinn der Marktaktion.
Ich werde in letzter Zeit oft gefragt, wie schaut denn das optimale Menü aus, wenn man sich vor Strahlen hüten will.
Da sage ich immer an erster Stelle, jedes Menü in Österreich ist optimal, weil alles in Ordnung ist.
Aber wenn man ganz nach unten zu Rekorde erzielen will, dann isst man natürlich Erdäpfeln und Salat und alles Gemüse.
Und das wollen wir heute probeweise tun für alle, die wirkliche Gesundheits- und Strahlenvermeidungsrekorde aufstellen wollen.
Und ich bitte halt, weil es in Österreich schon so ist, dass man erst glaubt, dass etwas gesund ist, wenn man einen Prominenten es essen sieht.
dass die Kollegen von den Medien ein bisschen dafür sorgen, dass die Menschen sehen, dass insbesondere und auch die Prominenten des Landes sich vor dem wirklich optimalen Gemüse nicht scheuen.
Im Marktgedränge kündigt Landwirtschaftsminister Erich Schmidt eine Glashausförderungsaktion an, damit künftig mehr Qualitätsgemüse aus österreichischen Glashäusern auf den Markt kommen können.
Minister Kreuzer präsentiert eine Karikatur von Erich Sokol,
die ihn in Tunica und Lorberg-Ranz des Friedensoriginals Valuliso zeigt.
Und dann singen die beiden Minister, Valuliso und Umstehende, das Lob des Erdäpfels.
Mit der Schale versuche ich es.
Wunderbares österreichisches Brot.
Habt ihr ein bisschen Salz auch?
Ein österreichisches?
Salz ist zwar ungesund, aber wie gesagt.
Ist das ungesund, Herr Bundesminister?
Bitte ein Messer.
Und ich bitte auch um ein Stückchen.
Geben Sie mir von Ihnen das Stückchen.
Es gibt nichts zünderes als die Erdäpfelscheibe.
Ich bin ja ein Kartoffelfreund.
Meine Mama hat noch gesagt Bramburei.
Auch herzhafteres Gemüse gibt's, Radieschen zum Beispiel.
Und Diskussionen um die eine oder andere Problemfrucht, wie Ribisel.
Doch hören Sie zunächst, wie es klingt, wenn ein Minister in ein Radieschen beißt.
Das ist das Geräusch.
Eines Radieschen.
Übrigens, ein Gemüse, das wie alles, was unter der Erde gewachsen ist, die ganze Zeit übereinwandfrei war.
Es war nicht einmal mitvernadert in der schlimmsten Zeit.
Ist natürlich nach wie vor eines der besten Dinge, die man haben kann.
Riebissel machen zum Glück keine Geräusche.
Ernstes Wort zu Riebissel.
Unsere ganz niederangesetzten Werte.
haben dazu geführt, dass einige wenige Obstsorten, von denen wir es einfach nicht wissen konnten, ein wenig drüber liegen.
Daher mussten wir für einige Bundesländer die Bevölkerung aufmerksam machen, dass man Kirschen besser nicht in großen Mengen, insbesondere nicht an Kinder, abgibt.
Und bei den Riebeseln war es überhaupt eine böse Überraschung.
Das weiß niemand, wusste niemand aus der Literatur, dass die viel Cesium aufnehmen.
Und da lag in einigen Bundesländern der Wert so, dass man Beschlagnahmen vom Markt wegbringen musste.
Aber wie gesagt, das ist im ganzen Obst- und Gemüsebereich die einzige Ausnahme.
Und auch hier ist für Leute mit eigenem Schrebergarten zu sagen, wenn auch Riebeseln in geringen Mengen gut gewaschen konsumiert werden, so ist das natürlich im Spektrum der gesamten Ernährung wirklich kein Problem.
Auch die Regierungsmitglieder Fröhlich Sandner und Ferrari Brunnenfeld, die Wiener Stadträtin Friederike Seidel und Kulturleute wie Kammersänger Heinz Holecek naschen von Karotten, Kaffiol und Paprika.
Schriftsteller Hans Weigl möchte auf gesunder Basis die Kaffeehäuser revolutionieren.
Ich finde die Säfte, sowohl die Obstsäfte wie auch die neuen Gemüsesäfte sollten in die Wiener Kaffeehäuser einziehen.
Ich bin natürlich für den Kaffee, aber warum soll man nicht im Kaffeehaus auch einen Karottensaft, einen Selleriesaft oder einen Kirschensaft, Riebeselsaft, Marinsaft... Ich habe gerade gehört, Riebesel sind gefährlich, aber Riebeselsaft ist nicht gefährlich.
Das möchte ich jetzt auch wiederholen, das ist sehr wichtig.
Und vielleicht wird durch diesen improvisierten Naschmarkt vormittag eine Umwandlung des Kaffeehaus-Repertoires der Getränke in Kiew.
Sportler-Prominenz ist durch Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher und den ehemaligen Fußball-Nationalteam-Tormann Friedl Koncilia vertreten.
Für sowas stelle ich mich gern zur Verfügung und bin hergegangen, weil ich eigentlich die Essensgewohnheiten in dieser Beziehung Gemüse, Obst,
und Schwammerl sicher nicht umgestellt habe, weil ich annehme, dass das, was in Österreich am Markt ist und was verkauft wird, in Ordnung ist."
Soweit die Prominenz.
Ein paar Meter weiter warten Standler hinter gut sortierten Obst- und Gemüseangeboten auf die eher spärlichen Kunden.
Frage an eine Einkäuferin.
Naja, ich kaufe meistens schon Sachen, wo ich weiß, dass ich sie schälen kann.
Aber ab und zu kaufe ich auch was anderes.
Zum Beispiel jetzt Fisolen, da kann man eh nichts machen.
Ich esse vielleicht ein bisschen weniger Gemüse wie sonst, aber ich esse schon.
Hat es Zeiten gegeben, wo Sie weniger gekauft haben als jetzt?
Gleich nach der Katastrophe, da habe ich mich ganz zurückgehalten.
Habe ich einmal abwarten wollen, was rauskommt.
Aber jetzt, glauben Sie mir, kann es riskieren?
Ja, wie gesagt, Äpfel zum Beispiel, die schäle ich halt und Gemüse, naja.
Aber ja, es geht schon.
Die Standler betonen alle, dass das Geschäft schlecht geht.
Nicht nur heute, sondern schon die ganze Zeit, seit Tschernobyl.
Seit Tschernobyl, ja.
Die Leute sind komplett verunsichert und trauen sich überhaupt nichts mehr zu essen.
Und haben Sie da irgendeine Änderung bemerkt?
Wird es jetzt wieder besser langsam?
Ich hoffe, dass es schon besser wird.
Glauben Sie, können solche Aktionen, wie es der Minister Kreuzer da drüben macht, etwas verändern?
Vielleicht hilft es uns.
Minister Kreuzer und andere Prominente versuchten also durch öffentliches Gemüseessen auf dem Wiener Naschmarkt der Öffentlichkeit unbegründete Strahlenangst zu nehmen.
Es ist inzwischen 12.50 Uhr geworden und auch in unserem nächsten Beitrag geht es um ein landwirtschaftliches Produkt, um den Wein.
Gestern Abend kam es, wie wir ausführlich berichteten, letztlich doch etwas überraschend zu einer Einigung über eine der umstrittensten politischen Materien der letzten Jahre.
Nach nur dreiwöchiger Ministerschaft von Erich Schmid gelang es dem neuen Landwirtschaftsminister in zehn Verhandlungen mit dem ÖVP-Bauernbund zu einer Einigung über jenes Weingesetz zu kommen, das nach dem Glykolskandal im Vorjahr vom damaligen Landwirtschaftsminister Heiden ins Parlament gebracht und als das strengste Weingesetz der Welt bezeichnet worden war.
Dass der nunmehrige Kompromiss letztlich auch zahlreiche Abstriche gegenüber den ursprünglichen Vorhaben heidensbrachte, andererseits aber auch zusätzliche Verbesserungen enthält, liegt wohl im Wesen jedes Kompromisses.
Fritz Besatter analysiert das neue Weingesetz und stellt es den ursprünglichen Vorstellungen gegenüber.
Der Schock über den Weinskandal im Sommer des Vorjahres war so nachhaltig, dass sich der damalige Landwirtschaftsminister Günter Heiden vom damaligen Bundeskanzler Fred Sinowaz politisch massiv unterstützt, zum strengsten Weingesetz Europas, wenn nicht der Welt aufraffte.
So damals jedenfalls die gängige Diktion der Regierungspolitiker.
Dieses Supergesetz musste im August des Vorjahres sogar in einer Sondersitzung des Nationalrates beschlossen werden.
Allerdings, und dies war schon damals eine der politischen Schwächen dieses Gesetzes, nur mit den Stimmen der Koalitionsparteien und damit gegen den hinhaltenden Widerstand der mehrheitlich im ÖVP-Bauernbund zusammengefassten Weinbauern.
Diese nie endende Kritik am Heidengesetz eskalierte im heurigen Frühjahr zu offenen Ausbrüchen der Feindseligkeit einzelner radikaler Bauern im Seewinkel und führte damals zu tagelangen Grenzsperren.
Soweit die politische Ausgangslage für den jetzt von Heiden-Nachfolger Schmidt gefundenen Kompromiss.
Was blieb nun vom ursprünglich geplanten strengsten Weingesetz Europas, wenn nicht der Welt?
Dazu eine Rückblende.
Haydn wollte, so eine damalige Punktation, eine kontrollierte Qualität des vergorenen Traubensaftes, ähnlich der Appellation Contrelais in Frankreich.
Dies sollte erreicht werden durch strenge Qualitätsbestimmungen, insbesondere einem Aufzuckerungsverbot für Qualitätswein.
einer Beschränkung der Hektar Höchsterträge, den Herkunftsschutz, der Sortenbezeichnung, d.h.
kein Verschnitt mit anderen Sorten und einer genauen und amtlich geprüften Deklarierung des Flascheninhalts.
Im Einzelnen zur amtlichen Prüfnummer, sprich Banderole.
Die Banderole, ursprünglich für alle Flaschenweine vorgesehen, wird nun zweigeteilt.
In die Banderole selbst sowie in ein Kontrollzeichen, welches nunmehr, so wie etwa eine Etikette oder ein Preisbickerl, einfach aufgeklebt werden kann.
Das einfacher zu handhabende Kontrollzeichen wird wohl von der weitaus überwiegenden Mehrzahl der österreichischen Winzer verwendet werden.
Es gilt nämlich bis zu einer Weinmenge von 45.000 Litern.
Das entspricht andererseits einer Weinanbaufläche von rund 5 Hektar.
Zur Erklärung, der Durchschnitt der Betriebsgröße liegt bei rund 1,5 Hektar.
Mit anderen Worten, nur die wenigen großen Weinbauern, die Weinhändler und die Winzergenossenschaften müssen sich in Hinkunft mit der Banderole herumschlagen.
Nächster Punkt in Heidens Bemühungen um mehr Qualität.
Er wollte ursprünglich für die Sortenreinheit das Verbot des Verschnitts mit einem anderen Wein erreichen.
In der nunmehrigen Gesetzesfassung gilt Wein auch dann als Sortenwein, wenn lediglich 85% einer bestimmten Sorte oder eines bestimmten Jahrgangs drin sind.
Übrigens eine Anpassung an die EG-Norm.
Positiv zu vermerken ist, dass Heidens Vorstellungen über Herkunftsschutz und Deklaration auf dem Etikett beibehalten wurden.
Neu und erst durch die Zustimmung der ÖVP überhaupt erst möglich geworden, ist die Einführung von Hektar Höchsterträgen.
Dies bedeutet, dass der Landwirtschaftsminister jährlich die zulässigen Erntemengen nach Rebsorten, Boden- und Klimaverhältnissen und nach anderen Kriterien festlegt.
Große Einschränkung, die Hektar-Höchsterträge beziehen sich nur auf den Qualitätswein, nicht auf den Land- oder Tafelwein.
Haydn hatte ursprünglich keine Begrenzung auf eine bestimmte Weinqualität vorgesehen.
Die an sich für die Qualität ungeheuer wichtige Einführung der Hektar-Höchsterträge kennt allerdings eine große Einschränkung.
Die festgelegten Höchsterträge dürfen grundsätzlich um ein Fünftel überschritten werden.
wird der vorgeschriebene Höchstertrag noch weiter überschritten, so darf die Gesamtmenge des Weines nur als Tafel oder Landwein in den Verkehr gebracht werden.
In anderen Ländern mit gleicher Ertragsbeschränkung wird allerdings die Übermenge entweder vernichtet oder zu Wermut oder Alkoholerzeugung verwendet.
Offen ist bei diesem Punkt auch noch die Frage der künftigen Kontrolle.
Dafür sieht das Gesetz derzeit keine näher bezeichnende Regelung vor.
Letzter Punkt von Heidens ursprünglichen Vorstellungen über eine verbesserte Qualität war das Aufzuckerungsverbot für Qualitätsweine.
Dieses generelle Aufzuckerungsverbot fand sich schon im so umstrittenen Heidengesetz nicht mehr.
Es war eine Zugabe von 3,5 Kilogramm Zucker gestattet.
Nunmehr sind sogar 4,5 Kilogramm bis zu einem Mossgewicht von 19 Grad erlaubt.
Weder im jetzigen Gesetz noch im jetzt gefundenen Kompromiss findet sich übrigens die von Haydn seinerzeit geforderte generelle Vorführpflicht also für alle Weintrauben.
Mag es also scheinen, dass im Bereich der seinerzeit geplanten Erhöhung der Qualität so mancher Liter Wasser ins Weingesetz floss, so bleibt doch
Abgesehen von der verschärften Kontrolle und dem besseren Marketing vor allem der politische Vorteil der jetzigen Regelung.
Soll heißen, wenn nunmehr die politischen Bauernvertreter das zwar dann nicht mehr strengste Weingesetz Europas mittragen, dann darf erwartet werden, dass sich die betroffenen Weinbauern mit dem nunmehr gefundenen Kompromiss identifizieren können.
Ob damit der Glykol-Skandal vergessen gemacht werden kann und ob der Anschluss an das Niveau großer Weinbarnationen gefunden werden kann, das wird die Zeit bringen.
Das war eine Weingesetz-Analyse von Fritz Besatter.
Und jetzt noch dreieinhalb Minuten Schlussnachrichten im Mittagschanal.
Österreich.
Hauptthemen der heutigen letzten regulären Sitzung des Nationalrates vor der Sommerpause waren bisher die Situation der verstaatlichten Industrie und der Ankauf von Abfahndjägern für das Bundesheer.
Von den Parlamentsparteien wurde ein gemeinsamer Fristsetzungsantrag eingebracht, der die Behandlung von Teilen des Rechnungshofberichtes über die Voestalpine und die Chemie Linz AG bis 5.
November vorsieht.
In der Debatte warf die ÖVP der Regierung eine verfehlte Politik ständigen Hineinregierens vor.
Der sozialistische Abgeordnete Johannes Gradenegger konterte, nicht die Regierung habe versagt, sondern die Manager.
In der Debatte über die Abfangjäger erteilte Verteidigungsminister Helmut Grünes dem Anti-Abfangjäger-Volksbegehren eine generelle Absage.
Das steirische Anti-Draken-Volksbegehren bezeichnete er als propagandistische Täuschung.
Zu den Details der Einigung über die Weingesetznovelle erklärte Staatssekretär Gerolf Murer, Berichte über eine totale Abschaffung der Banderole entsprechen nicht den Tatsachen.
Die grundsätzliche Pflicht, eine Banderole anzubringen, gelte weiterhin.
Doch gäbe es für Kleinbetriebe eine Art Pickerl mit fortlaufender Kontrollnummer.
Etwa 80 Prozent der gesamten Weinmenge fielen de facto aber unter die normale Banderole.
Dagegen bemerkte ÖVP-Agrarsprecher Josef Riegler, die Banderole falle für 98 Prozent der bäuerlichen Betriebe weg und werde durch ein Kontrollzeichen ersetzt.
Ende Juni wurde in Österreich die höchste jemals in diesem Monat registrierte Frauenbeschäftigung verzeichnet.
Bei den Sozialversicherungsträgern waren zu diesem Zeitpunkt rund 1.140.000 Frauen als unselbstständig Erwerbstätige gemeldet.
Insgesamt ist der Beschäftigtenstand mit 2.798.000 gegenüber Mai um mehr als 20.000 gestiegen.
In Kanten werden heute 44 neue Autobahnkilometer dem Verkehr übergeben.
Am Vormittag wurde das Südautobahnteilstück Twimberg-Wolfsberg eröffnet.
Zum Mittag übergaben Bundeskanzler Franitzki und der italienische Ministerpräsident Craxi das Grenzbaulus bei Törl Maglan seiner Bestimmung.
Am Nachmittag wird ein Teilstück der Tauernautobahn zwischen Spital und Villach für den Verkehr freigegeben.
Der Kärntner Landeshauptmann Leopold Wagner bezeichnete die Erweiterung des Autobahnnetzes als Ereignis von europäischer Bedeutung.
Italien.
Im Rathaus von Tarvis hat vor etwa einer Stunde ein Gespräch von Ministerpräsident Peteno Craxi mit Bundeskanzler Franz Franitzki begonnen.
Angesichts des Rücktrettes Craxi wird das Treffen der beiden Regierungschefs mehr als ein Symbol gutnachbarlicher Beziehungen gesehen.
Zu den Hauptthemen zählen jedoch sicherlich die Autonomiefragen Südtirols.
Bundesrepublik Deutschland.
In Bonn ist zum Mittag der Innenausschuss des Bundestages zu einer Sondersitzung zusammengetreten, um die Hintergründe des von den bayerischen Behörden verhängten Einreiseverbotes gegen österreichische Ante-Wackersdorf-Demonstranten aufzuklären.
Die Sitzung wird auf Antrag der SPD und der Grünen abgehalten.
Die Innenminister Bayerns und der Bundesrepublik, die Fragen des Ausschusses beantworten sollen, haben Staatssekretäre entsandt.
Nur noch die Wetteraussichten bis heute Abend.
Sonnig und heiß.
Am Nachmittag im Westen auflebende Gewittertätigkeit.
Nachmittagstemperaturen 25 bis 30 Grad.
Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsjournals.
Auf Wiederhören sagt Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.
Einblendung: Fritz König, Johannes Gradenegger, Josef Taus, Friedrich Probst
Mitwirkende:
Hopfmüller, Gisela [Gestaltung]
, König, Friedrich [Interviewte/r]
, Gradenegger, Johannes [Interviewte/r]
, Taus, Josef [Interviewte/r]
, Probst, Friedrich [Interviewte/r]
Datum:
1986.07.03 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Parlament [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Wissenschaft und Forschung
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten