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KI-generiertes Transkript
Eine recht angenehme Samstag-Mittagsstunde, das wünscht Ihnen Udo Bachmeier aus dem Studio des Mittagsschornals.
Das geplante Programm bis 13 Uhr.
Aus Österreich informieren wir Sie unter anderem über ein Symposium der Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus.
Anders leben war das Motto dieser Veranstaltung, in der auch die Atomkraftfrage angeklungen ist.
Sie hören ein Gespräch mit Gesundheits- und Umweltschutzminister Salcher.
Ausland?
Zweiter Besuchstag des Papstes in Frankreich.
Die Begegnung des Höchsten Katholiken mit dem Chef der französischen Kommunisten, Marché, soll sehr freundlich gewesen sein.
Weitere Schlagzeile, neue Wirtschaftsaktivitäten zwischen West und Ost.
Darüber hinaus erwarten wir ein Gespräch mit Hans Kirchmann in Tokio über die Folgen des erweiterten Kriegsrechts in Südkorea.
Eine Straßenschlacht zwischen Jugendlichen und der Polizei in Zürich ist das Thema eines weiteren Beitrags.
Der Protest gegen die etablierte Schweizer Kulturpolitik war Ursache dieser Auseinandersetzung.
Dann werfen wir noch ein Schlaglicht auf König Ottokar bei den Burgsspielen in Forchtenstein sowie in Innsbruck.
Vor den Beiträgen aber wie immer das Wichtigste aus aller Welt in den Nachrichten.
Chef vom Dienst ist Georg Schalk-Ruber und Sprecher Herbert Slavik.
Österreich.
Die österreichisch-ungarische Kommission hat die Untersuchungen über den gestrigen Zwischenfall bei Klingenbach abgeschlossen.
Es wurde teilweise aber keineswegs völlige Übereinstimmung erzielt.
Dr. Hermann vom Innenministerium berichtete, von ungarischer Seite sei bestätigt worden, dass drei Taubstumme mit einem in Budapest gestohlenen türkischen Sattelschlepper die Flucht nach Österreich versucht hätten.
Einem Mann ist dies schwer verletzt gelungen.
Ob die beiden anderen zur Rückkehr genötigt worden seien, konnte nicht geklärt werden.
Die österreichische Seite sei der Ansicht, diese Frage sei zu bejahen, berichtete Dr. Hermann.
Nach ungarischer Version sind die beiden Männer jedoch noch auf ungarischem Gebiet aus dem Sattelschlepper geschleudert worden.
Frankreich Papst Johannes Paul ist heute am zweiten Tag seines Besuches in Paris neuerlich mit Staatspräsident Giscard d'Estaing zusammen getroffen.
Bei diesem Empfang im Élysée-Palast waren auch KP-Chef Marchais und Sozialistenführer Mitterrand anwesend.
Sie waren allerdings nicht als Parteichefs, sondern als Parlamentarier geladen.
Am Nachmittag ist unter anderem ein Gespräch mit Vertretern der polnischen Gemeinde von Paris vorgesehen.
Am Abend wird der Heilige Vater eine Messe in der Basilica Saint-Denis, der traditionellen Grabstätte der französischen Könige, lesen.
Südkorea.
Das Militär erhält noch mehr Macht.
Heute tagte zum ersten Mal ein Kriegsrechtsrat, der sich auch Rat für staatssichernde Notstandsmaßnahmen nennt.
Staatspräsident Choi steht an der Spitze, Schlüsselfigur ist jedoch der starke Mann der Streitkräfte, Geheimdienstchef General Chung Doo-hwan.
Diese Entwicklung widerspricht dem Wunsch der Vereinigten Staaten, die auf mehr Demokratie in Südkorea drängen und auch jetzt Berichte zurückgewiesen haben, sie hätten einer Erweiterung des Kriegsrechtes zugestimmt.
In Seoul ist offiziell mitgeteilt worden, dass bei den jüngsten Kämpfen in der Provinzhauptstadt Gwangju 170 Menschen, darunter 144 Zivilisten, ums Leben gekommen seien.
Inoffiziell ist allerdings von mehreren hundert Toten die Rede.
USA.
Der Außenminister Frankreichs, François Ponsay, bekräftigte anlässlich offizieller Gespräche in Washington die Ansicht der europäischen Gemeinschaften, auch gegen den Wunsch der USA und Israels, demnächst eine Nahostinitiative zu ergreifen.
In den Friedensbemühungen für Nahost seien bisher keine bedeutenden Fortschritte erzielt worden.
Es bestehe die Gefahr einer Radikalisierung und die Gefahr der Instabilität in dieser Region, sagte der Minister.
Das Treffen zwischen François Posset und seinem amerikanischen Ressortkollegen Moské war von erheblichen Spannungen überschattet, da die USA über das jüngste Treffen zwischen dem französischen Staatspräsidenten Giscard d'Estaing und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev verstimmt sind.
Die Vereinigten Staaten unterstützen die afghanischen Rebellen in ihrem Kampf gegen die sowjetischen Invasionstruppen.
Dies bestätigte zum ersten Mal ein hoher amerikanischer Regierungsbeamter, der allerdings ungenannt bleiben will.
Es werde versucht, den Rebellen auf jede mögliche Art zu helfen, sagte der Beamte.
Die Sowjet-Truppen seien in Afghanistan nicht in der Lage, das flache Land zu befrieden oder die Städte zu kontrollieren, weil die Freischädler einerseits gut versorgt seien und andererseits auch der Wille zum Widerstand ungebrochen sei.
Sowjetunion.
Außenminister Gromyko hat erklärt, die politischen Veränderungen in Afghanistan seit der, wie er sich ausdrückte, marxistischen Revolution des Jahres 1978 seien unwiderruflich.
Gromyko verwies auch auf die jüngsten Äußerungen von Staats- und Parteichef Brezhnev, sowie auf die Lösungsvorschläge der Regierung in Kabul.
Bei hinreichenden internationalen Garantien und bei der Einstellung jeder äußeren Einmischung in die Angelegenheiten Afghanistans könnte man auch das Problem des sowjetischen Truppenrückzuges aus Afghanistan lösen, meinte der Ressortchef.
Italien.
Ein Parlamentsausschuss wird heute eine Entscheidung über das politische Schicksal von Ministerpräsident Cossiga fällen.
Der Regierungschef steht im Verdacht, einen Terroristen, den Sohn des stellvertretenden Parteichefs der christlichen Demokraten, bei der Flucht begünstigt zu haben.
Cossiga hat die Beschuldigungen zurückgewiesen.
Großbritannien.
Die Labour Party beschäftigt sich heute bei einem Sonderparteitag in London mit Alternativen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik der konservativen Regierung.
Der Vorstand der Arbeiterpartei hat ein Programm ausgearbeitet, in dem die Verstaatlichung verschiedener Industrieunternehmen, Preiskontrollen und eine Steigerung der öffentlichen Ausgaben vorgesehen sind.
Spanien.
Erwartungsgemäß scheiterte im Parlament in Madrid ein Misstrauensantrag der Sozialisten gegen die Regierung von Ministerpräsident Suárez.
Die Abstimmung endete mit 166 zu 152 für Suárez.
21 Abgeordnete enthielten sich der Stimme.
Der Regierungschef erklärte nach der Abstimmung, er habe nicht die Absicht, vorgezogene Neuwahlen auszuschreiben.
Venezuela.
Anlässlich seiner Reise durch mehrere lateinamerikanische Länder leitet Außenminister Paar heute in Caracas eine Konferenz der österreichischen Botschafter in Südamerika.
Es werden Möglichkeiten erörtert, die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen Österreichs zu Lateinamerika auszubauen und das österreichische Image zu pflegen.
Auch Fragen der Menschenrechte sollen beschlossen werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Bundeskongress der Jungsozialisten wird heute in Hannover fortgesetzt.
Zur Diskussion stehen die Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, die Bundestagswahlen im Herbst und die Abrüstungspolitik.
Am Nachmittag fahren die etwa 300 Delegierten zu dem besetzten Gelände bei Gorleben, um mit Kernkraftgegnern Solidarität zu demonstrieren.
Auf dem Gelände soll durch Tiefbohrungen erforscht werden, ob es sich zur Lagerung von Atommüll eignet.
Atomkraftgegner haben auf dem Platz ein sogenanntes Anti-Atom-Dorf errichtet.
Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Albrecht, hat erklärt, er werde nicht mehr lange mit einem Polizeieinsatz zur Räumung dieses Anti-Atom-Dorfes zögern, sollten sich die Besetzer des Bohrgeländes nicht freiwillig zurückziehen.
USA.
Eine geheime Studie des Verteidigungsministeriums übt an der gescheiterten Aktion zur Befreiung der Geiseln in Teheran vernichtende Kritik.
Für das Misslingen sei vor allem die schlechte Vorbereitung verantwortlich, heißt es in dem Papier.
Die Hubschrauber waren demnach schlecht gewartet, die Piloten hatten keine Flugerfahrung bei Schlechtwetter, ein ausgedehnter Sandsturm wurde vom Wetterdienst übersehen.
Ein weiterer Grund sei auch in der Person des Befehlshabers zu suchen, meint die Studie.
Der General, wird erklärt, sei zwar ein guter Soldat, doch fehle ihm die Erfahrung für die Planung von groß angelegten Unternehmen.
Schweiz.
In Zürich ereignete sich gestern Abend eine Demonstration, wie sie die Stadt seit Jahren nicht mehr erlebt hat.
Etwa 200 Teilnehmer protestierten gegen die ihrer Meinung nach zu hohen Kredite für den Umbau des Züricher Opernhauses.
Dadurch bliebe für die sogenannte alternative Kultur kein Geld mehr übrig, argumentierten die Demonstranten, die nach offiziellen Angaben dem politisch linken Lager angehören.
Es kam zu Raufereien mit der Polizei.
Mehrere Uniformierte wurden leicht verletzt.
Ein Polizist starb auf dem Weg zum Einsatz an einem Herzinfarkt.
Das Wetter.
Eine Kaltfront hat Österreich überquert.
Von Westen kann sich nun schwacher Zwischenhocheinfluss bemerkbar machen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen und Süden des Bundesgebietes bereits regional aufgelockert bewölkt oder aufgeheitert und kaum noch Niederschlag.
Im Norden und Osten noch starke Bewölkung und Regen.
Später auch hier Wetterbesserung.
Schwache im Osten Österreichs auch lebhafte Nordwestwinde.
Nachmittagstemperaturen im Westen und Süden 15 bis 22 Grad, im Norden und Osten 13 bis 18.
Frühtemperaturen morgen allgemein 5 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Sonntag.
Am Vormittag durchweg sonniges Wetter.
Ab Mittag im Westen und Norden neuerlich Bewölkungszunahme und gebietsweise einige Regenschauer.
Schwache Winde aus West bis Nordwest.
Tagesschütztemperaturen 15 bis 22 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien bedeckt 12 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 13, Nordwest 20.
Linz stark bewölkt, leichter Regenschauer, 12 Grad, Westwind 15 Kilometer.
Salzburg bedeckt 10° Windstil, Innsbruck stark bewölkt 14° Windstil, Bregenz wolkig 12°, Südwestwind 3°, Graz stark bewölkt 16°, Nord 25° und Klagenfurt wolkig 17°, Südwestwind 5 km in der Stunde.
12 Uhr und 11 Minuten ist es noch.
Unter der Devise anders leben machen sich heute in Linz Christen und Sozialisten Gedanken über alternative Lebensweise.
Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus, eine Arbeitsgemeinschaft, die ihren Sitz in der sozialistischen Partei hat.
Ihr Bundesvorsitzender ist der Gesundheitsminister Dr. Herbert Salcher.
Diese Arbeitsgemeinschaft bemüht sich heute in Diskussionsrunden und Rollenspielen alternative Möglichkeiten in der Politik, der Arbeitswelt, in der Schule, im Wohnen und auch in der Ernährung zu entwickeln.
Auch ausländische Alternativbewegungen kommen zur Sprache.
Die Tagungsteilnehmer bemühen sich auch andere Wege in der Energiefrage, genauer gesagt in der Frage Zwentendorf zu finden.
Mit Gesundheitsminister Salcher sprach Heinz-Peter Ziegler vom Landesstudio Oberösterreich.
Herr Minister, die Veranstaltung an das Leben der Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus hier in Linz, wo sehen Sie die Gründe und die Ziele dieser Veranstaltung?
Die Ziele dieser Veranstaltung sind die Ziele der Arbeitsgemeinschaft Christen und Sozialismus schlechthin.
Es geht um Diskussion, um das Miteinanderreden, um neue Formen zu finden in der Gesellschaft, im Zusammenleben der Menschen.
Und das sind kleine Veranstaltungen, in denen man die Solidarität beinahe körperlich spürt, viel besser als große Kongresse.
Und zum Thema selbst?
Zum Thema selbst müssen wir ja feststellen, einleitend, dass sowohl das Christentum als auch der Sozialismus gewissermaßen als Alternativbewegungen gegen menschenunwürdige gesellschaftliche Verhältnisse entstanden sind.
Und das darf nicht so weitergehen, dass man sich als etabliert fühlt, sondern man muss die Menschenwürde, die Solidarität, die Freiheit ständig neu erobern und Fragen stellen, wie wir denn die Zukunft besser bewältigen können.
Und darum solche Veranstaltungen.
Es gibt in dieser Arbeitsgemeinschaft zahlreiche Leute, die sich gegen die Atomkraft aussprechen, auch innerhalb der sozialistischen Partei.
Besteht hier nicht ein gewisser Widerspruch?
Es besteht kein Widerspruch, denn es ist ja bekannt, dass in unserer Partei Menschen
sich gegen die Atomkraft ausgesprochen haben.
Und das muss in einer demokratischen Partei Platz haben.
Ich möchte aber jeden Zweifel zerstreiten.
Die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus ist nicht eine Vereinigung, die sich gegen die Atomkraft ausspricht.
Wir haben aber in unseren Reihen Leute, die sehr vehement dagegen auftreten.
Wir haben aber auch in unseren Reihen Befürworter der Atomkraft.
Das ist nicht das gesellschaftliche
wichtige Problem an sich, sondern nur ein Teil von Überlegungen, die Christen und Sozialisten anzustellen haben.
Herr Minister, diese Veranstaltung an das Leben hat eine Einladung, die auf umweltfreundlichem Papier gedruckt ist.
Sie ist grün bedruckt, diese Einladung.
Ist das nicht auch ein bisschen ein Versuch der sozialistischen Partei, die stärker werdende Bewegung der Grünen abzufangen, vielleicht sogar in die Partei einzubinden?
Ich sehe keine Bewegung der Grünen, weil die Leute, die den Umweltschutz in den Vordergrund ihrer Überlegungen stellen,
in unserer Partei sehr weit Platz haben.
Und was das Briefpapier anlangt, auch der Bundesminister für Gesundheit und Umweltschutz wird ab sofort ein solches Briefpapier verwenden, ohne in einer grünen Bewegung zu sein, aber weil er den Umweltschutz nach außen hin als wichtig manifestieren will.
Glauben Sie nicht, dass vom Ausland her die Grünen doch als weitere politische Kraft stärker werden?
Ich glaube das nur nicht und zwar deshalb nicht, weil ich der Auffassung bin, unsere Initiativen im Bereich der Gesundheitspolitik und der Umweltschutzpolitik wird dem entsprechen, was die Leute von uns erwarten.
Außerdem halte ich Kritik, die manchmal über das Ziel hinausschießt, für die Politik und für die Politiker für sehr wichtig und notwendig.
Und da sind grüne Initiativen in meiner Partei sehr erwünscht.
Das zeigt ja, dass wir ein Sekretariat für Alternativfragen eingerichtet haben und diese Leute sind auch hier und heute und manchmal mit kritischen Bemerkungen gegenüber Vorstellungen, die unsere Partei hat.
Aber das ist ja das große in der sozialistischen Partei, dass wir Gespräche führen, Kritik, ohne weiteres Vertragen und unter Umständen unsere Vorstellungen den kritischen Bemerkungen anpassen.
Heißt also zusammengefasst gesagt, alternativ, nicht unbedingt, Anti-Atomkraft.
Alternativ heißt nicht unbedingt Anti-Atomkraft, aber es heißt, dass man auch im Energiesektor nicht auf die Atomkraft schwört, sondern alternative Energiemöglichkeiten aufsucht und vielleicht verwirkt.
Aber das ist nur ein Teilbereich.
Die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus zu Umweltschutz und alternativer Lebensweise, das Gespräch mit Gesundheitsminister Salcher führte Heinz-Peter Ziegler.
Und nun folgt die Inlandspresse-Schau, die Zitate hat Zita Bernardi ausgewählt.
Die innenpolitischen Kommentare sind heute fast weniger Reaktionen auf aktuelle Ereignisse.
In einigen Blättern findet sich Grundsätzliches, etwa zum Thema politische Skandale und zum außenpolitischen Engagement unseres Regierungschefs.
Zunächst aber zu Ereignissen von gestern.
Im Kurier schreibt Hans Rauscher über eine Vorschau von Finanzminister Androsch auf das Budget 1981,
Österreich hat die Krise von 1974-75 überstanden, dabei aber fast das gesamte Pulver verschossen.
Die Methode Arbeitsplätze durch Schulden machen halten wird kaum wiederholbar sein.
Wir haben nicht einmal alte Schulden halbwegs abgebaut.
Selbst wenn es gelingt in einer neulichen Rezession das Kunstwerk der Vollbeschäftigung zu wiederholen, so wird es doch ohne zwei schmerzhafte Einbußen nicht abgehen.
Erstens Tarif- und Beitragserhöhungen zur Bewältigung des Budgets und zur Verhinderung eines Fiaskos bei den Sozialversicherungen, wo sich bedrohlich etwas zusammenbraut.
Zweitens stagnierende Masseneinkommen, zum Teil sogar Einkommensverluste.
Das jedenfalls prophezeit Hans Rauscher im Kurier.
In der sozialistischen Arbeiterzeitung wird heute die Haltung der beiden Oppositionsparteien in Sachen Grüne unter die Lupe genommen.
Da schreibt Peter Pellinka zunächst einmal über eine von der FPÖ ins Leben gerufene Organisation zur Unterstützung von Bürgerinitiativen.
Was hinter dieser Plattform steckt, verrät Stege recht offen.
Die Angst der FPÖ, ähnlich der deutschen FDP,
Vom Aufstieg einer grünen Partei an den Rand der Existenz getrieben zu werden.
Und Pellinker schließt daraus, für die FPÖ gelte jetzt die Devise, grün zu inhalieren.
Die ÖVP tut sich da seiner Ansicht nach schon wesentlich schwerer.
Ausgerechnet der Wirtschaftsbund, pro Atomkraftflügel der ÖVP, will auch am grünen Trend mitnaschen.
Sein Management-Club veranstaltete dieses Wochenende eine Tagung zum Thema «Werden die 80er Jahre ein grünes Jahrzehnt?», wo Vertreter der Grünen mit Erhard Busig an der Spitze, mit Vertretern der sozialen Marktwirtschaft unter der Leitung von VB Wirtschaftssprecher Keimel sich ein Diskussionsgefecht liefern sollen.
Was dabei herauskommen soll, drückt Keimel klar aus.
Die Grünen sind eigentlich die Vertreter der reinen sozialen Marktwirtschaft.
Und außerdem müsse die Wirtschaft die Chance erkennen, Geschäft mit neuen Bedürfnissen zu machen.
Profit durch biologische Nahrung, heißt es im Zentralorgan der Regierungspartei.
In den Salzburger Nachrichten geht Gerhard Neureiter heute dem in jüngster Zeit recht oft zitierten Schlagwort von der Skandalisierung der Politik auf den Grund.
Er schreibt, man tut heute so, als sei die Skandalisierung der Politik eine jüngste Erfindung der Opposition, um die Regierung in den Augen der Wähler schlecht zu machen.
Dahinter steckten nur Seifenblasen und Falschmeldungen der Zeitungen.
Tatsächlich muss man sich davor hüten, in der Regierung grundsätzlich den Feind des Volkes zu sehen.
Dieser Gedanke wurde in der Phase der Französischen Revolution geboren.
Aber die Regierung muss sich davor hüten, Skandale politischer Art auf die zu leicht die Schulter zu nehmen, in der Erwartung, das Volk würde leicht vergessen, liest man in den Salzburger Nachrichten.
Nur der Kreiski ist der Titel des heutigen Leitartikels in den oberösterreichischen Nachrichten.
Hermann Polz schreibt darin über die Auslandsaktivitäten des Regierungschefs.
Im Falle eines Falles klebt Kreisky alles.
Kreisky hier, Kreisky dort, Kreisky alle Orten, nur nicht zu Hause.
Mr. Uhu, einer auseinanderbrechenden Welt.
Und weiter heißt es?
Es ist nur jener Kreisky, der nicht zuletzt deshalb immer lieber ins Ausland fährt, weil dort vieles schwerer scheint als zu Hause, aber leichter fällt.
Dort wird er nicht wie in der lieben Heimat von konkreten Sachproblemen bedrängt, die beißen wie die Flöhe und ihm so unendlich zuwidersingt,
wie diese.
Dort gibt es andere Finanzminister als Andros und die Krankenhäuser in Indien, Saudi-Arabien oder Persien sind zwar sicher auch ein Problem, aber keines wie das AKH und schon gar nicht seines.
Das war die Inlandspresseschau, zusammengestellt von Zita Bernardi.
Auslandsberichte nun im Mittagsschonal.
Heute zweiter Besuchstag von Papst Johannes Paul II.
in Frankreich.
Gestern war er das Oberhaupt der katholischen Kirche, aufgrund einer Hubschrauberpanne eineinhalb Stunden verspätet angekommen, auf seiner Fahrt im offenen Wagen durch Paris mit großen Ovationen bedacht worden und er gab in seiner anschließenden Ansprache mehrmals seinerseits seine Liebeserklärung an das französische Volk ab.
Eine Besuchstour nach Frankreich, die ja nicht zuletzt das Ziel hat, die Franzosen wieder etwas enger an die katholische Kirche zu binden.
In dem überwiegend katholischen Land, wenn auch vornehmlich nur auf dem Papier, sind nämlich nur etwa 17 Prozent der eingeschriebenen Katholiken auch praktizierende Christen.
Einen Bericht über den heutigen Verlauf des Papstbesuchs in Frankreich nun von Thomas Fuhrmann.
Beim Besuch bei Staatspräsident Giscard d'Estaing im Élysée-Palast setzte Johannes Paul II.
heute Vormittag sein Besuchsprogramm fort.
Das Gespräch und die anschließende Vorstellung der französischen Politiker und des diplomatischen Korps war zugleich der Abschluss des offiziellen zwischenstaatlichen Teils dieser Papstvisite in Frankreich.
Im Gegensatz zum gestern herrscht heute regnerisches Wetter in Paris und die 4000 in den Garten des Élysée-Palastes geladenen Gäste mussten unter ihren Regenschirmen auf das Erscheinen des Heiligen Vaters warten.
Unter den Gästen innerhalb des Élysée-Palastes befanden sich auch die Führer der vier großen Parteien Frankreichs, also auch Sozialistenchef François Mitterand und KP-Generalsekretär Georges Marché, ebenso wie Vertreter der Linksgewerkschaften.
François Mitterrand war allerdings nicht in seiner offiziellen Funktion, sondern nur als Person Mitterrand erschienen.
Die Begegnung zwischen ihm und dem Papst verlief vor allem von Seiten Mitterrands eher gespannt und nicht sehr herzlich.
Hingegen sprach der Papst mit Georges Marchais länger, Marchais lächelte und das Gespräch war viel aufgeräumter als mit dem Sozialistenführer.
Die Kommunisten waren bereits im Gegensatz zu den Sozialisten gestern in der Kathedrale von Notre Dame offiziell vertreten.
Die französischen Kommunisten, die nur von 4% der französischen Katholiken gewählt werden, bekennen sich überhaupt viel positiver zur Visite Johannes Paul II.
als die Sozialisten, die allzu sehr auf ihren sehr starken laizistischen Mitglieder- und Wählerstock Rücksicht nehmen.
Durch ihre vorbehaltlose Anwesenheit bei den offiziellen Anlässen will sich die französische KP sichtlich auch dafür bedanken, dass der Heilige Vater eine ihrer Hochburgen in der Umgebung von Paris, die Gemeinde von Saint-Denis und deren Basilika für die heutige Messe für die Arbeitswelt ausgewählt hat.
Saint-Denis hat einen kommunistischen Bürgermeister, auch der lokale Abgeordnete und der Präsident des Regionalrates sind Kommunisten.
Die kommunistische Stadtverwaltung hat alles getan, um die Wünsche der Kirche für die Organisation am Platz vor der Basilika zu erfüllen.
Natürlich erweckt diese Situation ein wenig Erinnerungen an Don Camillo und Pepone in französischer Version.
Die Messe in Saint-Denis mit einem in fünf Sprachen Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Kreolisch und Arabisch gehaltenen Friedensgebet wird einer der Höhepunkte dieses Besuchstages sein.
Nicht so sehr an der Menge der Anwesenden gemessen, sondern wegen der Würdigung der Rolle der arbeitenden Menschen, der Gastarbeiter und auch der Bedeutung der Arbeiterpriester, die in Frankreich sehr umstritten sind, wegen ihres teilweise sehr klaren Engagements für die Linksparteien und für die Linksgewerkschaften.
Dazu muss man allerdings auch anmerken, dass die Visite des Heiligen Vaters nicht bei allen Franzosen Begeisterung und Zustimmung findet.
Eine Umfrage vor dem Besuch hatte ergeben, dass zwar nur 2% der Befragten gegen das Kommen Johannes Paul II.
waren, aber nicht weniger als 48% sahen dem Besuch gleichgültig entgegen.
Und eine so bedeutende Zeitung wie Le Monde hat erst am Mittwoch nach wochenlangem Schweigen und das noch dazu sehr kritisch mit der Vorausberichterstattung begonnen.
Die linksgerichtete Tageszeitung Liberation, sicherlich nur ein Minderheitenblatt, ging sogar so weit, sich über den Besuch Johannes Paul II.
offen lustig zu machen, indem sie gestern eine nach Paciulli duftende und mit Purpurran versehene Ausgabe auf den Markt brachte.
Aber die Begeisterung, die der Papst gestern Abend auf dem Platz vor dem Rathaus auslöste und die nach Hoffnung der Kirchenspitze vor allem morgen Vormittag bei der Sonntagsmesse am Flughafen von Le Bourget noch viel deutlicher zum Ausdruck kommen sollte, zeigt, dass es sich dabei nur um eine Minderheit handelt.
Eine Minderheit, die allerdings in Frankreich, einem Land, in dem sich 80 Prozent zum Katholizismus bekennen, größer ist als in anderen mehrheitlich katholischen Ländern.
Heute Nachmittag wird der Papst nach einem Mittagessen mit dem Pariser Erzbischof Kardinal Martí auf dem Marsfeld unter dem Eiffelturm mit rund 30.000 in Frankreich lebenden Polen zusammentreffen und nach der Messe in St.
Denis ist am späten Abend eine Begegnung mit Vertretern der katholischen Laienverbände angesetzt.
Zweiter Tag des Papstbesuchs in Frankreich, Berichterstatter war Thomas Fuhrmann.
Nach den Unruhen und Massendemonstrationen der südkoreanischen Opposition hat nun das Militärregime in der Hauptstadt Seoul die Bildung eines aus 25 Mitgliedern bestehenden Kriegsrechtsrates bekannt gegeben.
Dieses Gremium wird sich Ausschuss zur Überwachung der Sicherheit nennen.
Nun meine Frage gleich an Hans Kirchmann in Tokio, mit dem ich telefonisch verbunden bin, kommt diese neue innenpolitische Situation nicht quasi einer Bildung einer Militärdiktatur, einer Militär-Khunter gleich?
Was anderes kann man überhaupt nicht behaupten, wenn man sieht, dass die Generäle sich jetzt einen neuen Rat gegeben haben, ein Gremium von 25 Mitgliedern, in dem alleine schon 14 Offiziere vertreten sind und drei pensionierte Generäle,
und in dem vor allem aber der Generalleutnant Chun Doo-hwan die Hauptstimme hat, der ja bekanntlich schon als Geheimdienstchef und im Kabinett sitzt, die Aufstände in Korea in den letzten Tagen niedergeschlagen hat, die Zivilregierung zum Rücktritt gezwungen hat und ganz offensichtlich darauf aussieht, das Erbe von Park Chung-hee anzutreten.
Dieses neue 25-köpfige Gremium ist nichts anderes als die wahre Machtzentrale Südkoreas.
weil auch die Regierung dazu bemerkt, dass sie mehr Befugnisse habe als das von Zivilpersonen gefüllte Kabinett.
Herr Kirchmann, ist nun im Gefolge dieser Entwicklung die Opposition weitgehend verstummt in Südkorea?
Formal auf jeden Fall.
Sie besteht noch in der breiten Allianz aller dieser sozialen Schichten, die in den letzten Tagen und Wochen so viel von sich reden gemacht haben.
Das geht quer durch alle Parteien, das geht durch alle intellektuellen Schichten, von Richtern über Journalisten bis hin zu Gewerkschaftsführern und Akademikern.
Aber formal auf jeden Fall ist die Opposition tot, weil ja auch das Parlament tot ist.
Das Parlament bleibt geschlossen.
Die Büros aller Parteien sind weiter geschlossen.
Und eine Reihe von sehr prominenten Politikern, auch sogar aus der Regierungspartei, bleibt weiter in Haft, mit anderen Worten.
Das Parlament und alle sogenannten demokratischen Institutionen in Südkorea, so genannt, weil sie doch oft nur einen solchen Charakter und nicht den Inhalt dazu haben, alles dieses ist kurz und klein geschlagen
Nun, welche Rolle spielt eigentlich die USA?
Man hat ja hier gehört, dass Teile der Opposition die USA zur Hilfe gerufen hätten, aber bisher keine Unterstützung gefunden haben.
Gibt es hier eine neue Entwicklung?
Es gibt zunächst einmal ein Dementi im State Department in Washington, dass überhaupt ein solcher Hilferuf amerikanische Instanzen je erreicht habe.
Das ist sehr schwer zu beurteilen.
Es gibt ein Fragezeichen in diesem Fall, weil oppositionelle Kräfte in Gwangju und in Südkorea insgesamt das schlicht wiederum geleugnet haben.
Es gibt aber eine andere bemerkenswerte Entwicklung.
Da hat gestern die amerikanische Botschaft in Seoul der südkoreanischen Presse eine Erklärung übergeben,
worin sie feststellt, dass die amerikanische Regierung in keiner Weise von den Schritten der südkoreanischen Militärs informiert worden sei.
Diese Erklärung gilt hier als Affront gegen die Militärs, denen auf diese Weise bescheinigt wird, dass sie völlig selbstehrlich zur Macht greifen und nicht die geringste amerikanische Unterstützung dabei haben.
Und bemerkenswert daran ist nun, dass die südkoreanische Presse, die ja immer noch unter Zensur steht,
überhaupt keine Erlaubnis hielt, auch indirekt auf diese Mitteilung der amerikanischen Botschaft Bezug zu nehmen.
Die Zensur hat sofort zugeschlagen und es erschien in einigen Zeitungen als Ausdruck des Protestes an der Stelle, wo die Meldung hätte erscheinen sollen, nur ein weißer Fleck.
Kurz, da kann man sagen, dass die südkoreanischen Militärs dies vor ihrem Volk verschleiern wollen und da also so tun, als seien sie im Bunde noch mit den Amerikanern, was offensichtlich immer weniger der Fall ist,
Und in diesen Punkten überhaupt nicht.
Hat Ihren Informationen nach, Herr Kirchmann, dass kommunistische Nordkorea neuerlich Versuche unternommen, zur Solidarität aufzurufen, zur Solidarität der südkoreanischen Opposition gegen das Militärregime?
Ja, das hat es gegeben.
Das hat es bei anderen kommunistischen Regierungen natürlich besonders auch im Falle Peking gegeben.
Aber es gibt keinen einzigen Versuch, muss man auf der anderen Seite sagen.
mit irgendeiner Form von Gewalt oder konkreten Druck zu arbeiten.
Da ist die große Versicherung des allgemeinen nordkoreanischen Friedenswillens des Öfteren abgegeben worden.
Dass also eine kommunistische Regierung, die außerdem
zu diesem Volk Südkoreas ja eine ganz besondere Beziehung hat, in einem geteilten Land, die eine Hälfte darstellt, dass die sich über die Unterdrückung dieser Hälfte öffentlich beschwert.
Das Recht muss man sogar Nordkorea, glaube ich, lassen, aber von Intervention in irgendeiner Form ist jedenfalls nie etwas definitiv gesagt worden.
Auch nicht von der Möglichkeit eines neuen Koreakrieges.
Ja, der Koreakrieg ist angeklungen, nur umgekehrt.
Hua Kuo-Feng und einige andere chinesische Politiker haben in letzter Zeit, wenn auch nur sehr vage, den Gedanken aufgeworfen, dass es umgekehrt kommen könnte, dass also Südkorea nach Provokationen sucht, nach Grenzverletzungen, um einen begrenzten Krieg zu entfachen, was selbstverständlich in der Strategie der jetzigen Machthaber ein sehr nützliches Kalkül sein könnte, weil dann die Südkoreaner sich möglicherweise
patriotisch geschlossen um ihre Führung scharen und den Kommunismus des Nordens abwehren.
Aber auch dafür gibt es natürlich nicht den geringsten Beweis bisher, dass etwa die südkoreanischen Kuntermilitärs diese Intervention in umgekehrter Richtung, also in Richtung Nordkorea, vorhälten.
Dies alles ist vorerst noch spekuliert.
Danke Hans Kirchmann für diese Informationen.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 32 Minuten geworden, zwei Minuten nach halb eins.
Was werden wir noch an Beiträgen in der Zeit bis um 13 Uhr bringen?
Die Themen, neue Aspekte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Ost und West,
Regionalwahlen in Indien mit überregionaler Bedeutung, Straßenschlachten zwischen Jugendlichen und der Polizei in Zürich und im Kulturteil König Ottokar bei den Burgspielen, Forchtenstein und in Innsbruck.
Zunächst aber noch ein weiterer Auslandsbeitrag.
Mit Alternativen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik der konservativen Regierung unter Margaret Thatcher beschäftigt sich heute ein Parteitag der Labour Party in London.
Der Vorstand der Arbeiterpartei hat ein Programm ausgearbeitet, in dem die Verstaatlichung verschiedener Industrieunternehmen, Preiskontrollen und eine Steigerung der öffentlichen Ausgaben vorgesehen sind.
Heinz Beran informiert.
Friede, Arbeitsposten, Freiheit.
Auf Englisch klingt es besser Peace, Jobs, Freedom.
So heißt nämlich das Dokument, das der Parteivorstand, das sogenannte National Executive Committee der britischen Labour-Party, heute der Sonderkonferenz dieser Partei im Wembley-Konferenzzentrum vorlegt.
Wie alle sozialdemokratischen Parteien besteht auch die britische aus zwei Flügeln, aus dem einen, der die alten sozialistischen Ideale verwirklicht sehen will,
in der britischen Partei eben gerade durch dieses National Executive Committee vertreten.
Daher ist das Dokument voll von linken Forderungen.
Und dem anderen, der im britischen Falle von der Parlamentsfraktion der Labour Party verkörpert wird, die besonders, wenn sie an der Macht ist, auch praktische Gegebenheiten mehr Rücksicht nehmen muss.
als das in Erhaltung des Wohlfahrtsstaates durch pragmatische Maßnahmen gewinnender Stimmen der Wechselwähler, die zum Beispiel nichts von Verstaatlichungen hören wollen und so weiter.
Es haben daher heute Debatten begonnen darüber, ob es weise wäre, in sagen wir drei oder vier Jahren wirklich die pharmazeutische Industrie, das Nordseeöl, Baumaterialien und die mikroelektronische Industrie
zu verstaatlichen, das Haus der Lords abzuschaffen, den EG-Vertrag noch einmal zu untersuchen und die NATO-Verbindung zu schwächen sowie Einfuhrkontrollen einzuführen oder nicht.
Kein Parteiführer kann sich verpflichten, in das endgültige Wahlmanifest Forderungen aufzunehmen, von denen er weiß, dass sie ihn die Wahl kosten würden.
Das Dokument wird aber von der Versammlung akzeptiert werden.
Und im Grunde ist das Ganze im Augenblick eine rein akademische Frage.
Gelingt es Margaret Thatcher in den nächsten zwei, drei Jahren mit ihrer Drosselung der Staatsausgaben und der Verlegung des Akzents von direkten auf indirekte Steuern und mit ihrer intransigenten Haltung den Gewerkschaften gegenüber die Inflationsrate tatsächlich zu senken und die Arbeitslosenziffern zu reduzieren, dann wird sie keine Schwierigkeiten haben, die nächsten Wahlen zu gewinnen.
Gibt es aber dann noch, zum Zeitpunkt der nächsten Wahl nämlich, noch immer zwei Millionen Arbeitslose und eine unerträglich hohe Inflationsrate, dann ist es ziemlich nebensächlich, wie radikal das Wahlmanifest der Labour-Party aussieht.
Dieser Sonderkongress der Labour-Party wird vor allem dazu dienen, die Politik der Regierung Thatcher zu kritisieren und den Eindruck der Einigkeit zu erwecken.
Der Kampf um die Macht geht aber hinter der Bühne weiter.
Die Untersuchungskommission, die sich mit den schwindenden Mitgliederzahlen der Labour-Party und mit dem ihr drohenden Bankrott zu beschäftigen hat, wird erst im Juni seinen Bericht vorlegen.
Man wird natürlich heute auch den Gewerkschaften nahelegen, doch mehr zu den Finanzen der Labour-Party beizutragen.
Dabei gibt es, und da liegt ja eigentlich ein Widerspruch,
Es gibt also seit neuestem, besonders auf der linken Seite der Partei, Stimmen, die den übermächtigen Einfluss der Gewerkschaften auf die Partei reduzieren wollen.
In dem Maße, in dem eine Rechtsbewegung innerhalb der Gewerkschaftsbewegung fortschreitet, sinkt nämlich der Stern des linken Prätendenten Benn und steigen die Aussichten des Oppositionsführers James Callaghan, am Ruder bleiben zu dürfen.
Die Tatsache, dass Callaghan
das heute zu beschließende radikale Manifest selbst akzeptiert hat, beweist, dass er sich heute gegenüber der Linken in der Partei sicherer fühlt als schon seit langer Zeit.
Allerdings, was der Labour-Party heute fehlt, das ist der organisatorisch begabte Vermittler zwischen Links und Rechts,
wie es Adly war, als man nach dem Krieg den Wohlfahrtsstaat in Großbritannien einführte und das Empire liquidierte, oder ein Otto Bauer, dem es gelang, in der Ersten Republik Österreich Schutzbündler und Schulreformer in der einen sozialdemokratischen Partei mit ideologisch-dialektischem Geschick zusammenzuhalten.
Für einen solchen großen Vermittler hält Callaghan einstweilen den Sitz warm.
Über den heutigen Sonderparteitag der britischen Arbeiterpartei berichtete Heinz Peran.
Über Einladung der ersten österreichischen Sparkasse startete in den vergangenen Tagen der erste stellvertretende Außenhandelsminister der Volksrepublik Bulgarien Österreich einen Besuch ab.
Der eigentliche Grund dieses Besuches, Bulgarien sucht nach Kooperationspartnern, um neue Impulse für seine Wirtschaft in die Wege zu leiten.
Kooperation zwischen West und Ost ist nicht neu.
In den vergangenen 20 Jahren wurden von allen europäischen Ostblockstaaten eine ganze Reihe von Anläufen zum Aufbau gemeinsamer Wirtschaftsaktivitäten zwischen West und Ost genommen.
Hans Adler fasst im folgenden Beitrag den aktuellen Stand auf diesem Gebiet zusammen.
Mit Ausnahme der Tschechoslowakei und der DDR haben bisher alle europäischen Ostblockstaaten die verschiedensten Anläufe zum Aufbau von industriellen Kooperationen zwischen westlichen Unternehmen und ihren eigenen Staatsbetrieben unternommen.
Den größten Erfolg hat damit Jugoslawien gehabt, dessen Wirtschaftssystem jenem der übrigen osteuropäischen Länder allerdings auch kaum vergleichbar ist.
In Jugoslawien existieren über 100 direkte Zusammenarbeitsverträge zwischen ausländischen Unternehmen und jugoslawischen Betrieben.
Seit einiger Zeit versucht Jugoslawien, ebenfalls mit viel Erfolg, eigene Wirtschaftsaktivitäten in den Westen zu exportieren.
Man erinnere sich an das Auftreten von Gorenje als Waschmaschinenhersteller in Österreich oder den Aufkauf der deutschen Körtingwerke durch einen jugoslawischen Staatsbetrieb.
Einigermaßen zufriedenstellend funktionieren Kooperationen in Ungarn.
Im allgemeinen enden Kooperationsabkommen, also echte Zusammenarbeitsverträge, nach den bisherigen Erfahrungen in, wenn man so will, veredelten Kompensationsgeschäften.
Das heißt, die Zusammenarbeit beschränkt sich letzten Endes darauf, dass der westliche Partner Teile zuliefert und eventuell für den Absatz im eigenen Land oder auf Dritten Märkten sorgt.
Der Grund dafür, dass immer wieder Anläufe für technische und Geldkooperationen vom Comecon her gemacht werden, liegt in der Devisenarmut der osteuropäischen Staaten.
Die Hoffnung, einen westlichen Betrieb und damit dessen Gewinn in ausländischen Devisen ins eigene Land zu bekommen, ist eben bestechend.
Darum hat zum Beispiel Polen als meistverschuldetes osteuropäisches Land schon vor zwei Jahren die gesetzliche Grundlage für Ost-West-Kooperationen geschaffen.
Bisher ist ein Projekt zumindest realisierungsfähig.
Anders dagegen Rumänien.
Dort stellt zum Beispiel die Deutsche Gute Hoffnungshütte zusammen mit einem rumänischen Unternehmen Schiffsgetriebe und Motoren her.
Ebenfalls aufgrund eines Kooperationsvertrages und ein weiterer Ost-West-Betrieb beschäftigt sich mit der Erzeugung von Computer-Zubehörgeräten.
Einen ganz neuen Anlauf hat Anfang dieses Jahres Bulgarien genommen.
Eine Verordnung erlaubt, auch dort die praktische und kapitalmäßige Zusammenarbeit westlicher Firmen mit bulgarischen Staatsunternehmen.
Nach Ansicht des stellvertretenden bulgarischen Außenhandelsministers Ginev ist diese Maßnahme seines Landes etwas anderes als die Kooperationsbefugnisse in den Bruderstaaten.
Was jetzt Neues ist, ist etwas anderes.
Wir haben diesen Erlass erweitert und haben zugelassen, dass westliche Firmen auch bei der Produktion in Bulgarien teilnehmen.
Das ist das Neue.
Die Prinzipien für das unterscheiden sich wesentlich von allen anderen Erlässen, die Sie zum Beispiel in Ungarn oder in Rumänien oder in Poland oder in Jugoslawien finden können.
Es ist etwas, was wir formuliert haben, weil wir die Fehler von den anderen sehr sorgfältig studiert haben.
Und wir sind die ausgeglichen.
Bulgarien ist im Augenblick mit 3 bis 3,5 Milliarden Dollar im Westen verschuldet.
Das ist zwar gemessen an den fast 19 Milliarden Dollar Polens relativ wenig, aber wenn man den Außenhandel Bulgariens als Maßstab anlegt, dann ist der Schuldenberg hoch genug.
Im Unterschied zu den Polen dürfen die Bulgaren allerdings eher auf die Hilfe der Sowjetunion hoffen.
Und natürlich hat auch Bulgarien verschiedene Gesellschaften, meist Handelsunternehmen im Ausland.
Die Gründung von eigenen Staatsbetrieben im Westen ist auch eine Spezialität der Sowjetunion, deren Staatschef Brezhnev vor gar nicht langer Zeit selbst eine Absage an direkte Industriekooperationen zwischen sowjetischen und ausländischen Unternehmen erteilt hat.
Beobachter nehmen an, dass dieser Absage umfangreiche Gespräche innerhalb der sowjetischen Regierung über dieses Thema vorangegangen sind.
Die Auslandsaktivitäten der sowjetischen Wirtschaft bestehen vor allem in Bankgeschäften und Handelsbetrieben.
Man wertet auch den Besuch des bulgarischen Außenhandelsministers in Wien politisch als eine Geste, mit der bedeutet werden soll, was immer weltpolitisch geschieht.
Wir legen Wert auf gute Nachbarschaft und vor allem auf wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Denn natürlich hat die Verschlechterung der weltpolitischen Situation zwischen den USA und der Sowjetunion Auswirkungen auch auf die Wirtschaftspolitik.
Wäre die Entspannung weitergegangen, so hätte man vielleicht eines Tages auf eine direkte Zusammenarbeit amerikanischer Firmen mit sowjetischen Staatsbetrieben rechnen und dringen können.
Solche Ideen oder Hoffnungen gehören natürlich unter den gegebenen Umständen auf lange Sicht ins Reich der Fabel.
Neue Aspekte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Ost und West, Sie hörten dazu Hans Adler.
Erstmals seit dem Jahr 1968, also dem Jahr der weltweiten Studentenrevolte, sind gestern Abend züricher Bürger aus ihrer Ruhe und Ordnung geschreckt worden.
Gab es doch seit langem wieder einmal eine Demonstration, genauer gesagt eine Straßenschlacht,
die etwa 200 Jugendliche der Polizei lieferten, wobei die Polizei auch Wasserwerfer und Tränengas einsetzte.
Ein Polizist erlitt einen Herzschlag und ist dann im Krankenhaus gestorben.
Hören Sie folgenden Bericht von Ludwig Minelli aus Zürich.
Die Ursache der Strassenschlacht ist eine Auseinandersetzung im Vorfeld einer städtischen Volksabstimmung.
Am 7. und 8.
Juni dieses Jahres haben die Zürcher Stimmberechtigten darüber zu entscheiden, ob die Stadt das Opernhaus umbauen soll.
Der Umbau kostet insgesamt 60 Millionen Franken.
Zahlreiche Jugendliche und Vertreter volkstümlicherer Kultur haben nun den Stadtbehörden den nicht unberechtigten Vorwurf gemacht, dass für die Opernliebhaber, also eine höchst geringe Minderheit,
Dutzende von Millionen Franken zur Verfügung stehen sollen, dass aber die Bedürfnisse der Jugend, die seit bald 50 Jahren auf ein Jugendhaus in Zürich wartet, und für die Bedürfnisse anderer Kultursparten praktisch keinerlei Gelder zur Verfügung stehen.
An der Fassade der Zürcher Frau-Münster-Kirche, direkt neben dem Stadthaus, prangt die Sprayschrift, 60 Millionen für die Bonzen, für die Jugend nichts.
Das Opernhaus hatte gestern Freitagabend zu einem Theaterfest eingeladen.
Im Opernhaus sollte wie gewöhnlich eine Vorstellung stattfinden.
Auf der davor liegenden Sechseleutenwiese war ein Festzelt und eine Budenstadt aufgestellt worden, wo für die Abstimmung geworben wird.
Gegen 19 Uhr zogen etwa 200 Demonstranten mit Transparenten vor das Opernhaus.
Dies interpretierte die Polizei offenbar als Behinderung der Opernbesucher.
Sie trat in Aktion und sicherte den Zugang zum Theater.
Dies wiederum wurde von den Demonstranten, die friedlich demonstrieren wollten, als Provokation verstanden.
So begannen Eier und Farbbeutel, aber auch Flaschen und Steine gegen Besucher und Polizei zu fliegen.
Nach einem Ultimatum von einer Viertelstunde, innerhalb welcher die nicht bewilligte Demonstration sich auflösen müsse, griff die Polizei ein und begann mit der Räumung des Platzes.
Die Demonstranten wichen zum Bellevue-Platz zurück, begannen dort mit dem Mobiliar eines Boulevardcafés eine Barrikade zu errichten, zogen sich dann weiter zum nächsten Boulevardcafé am Limatqué zurück, wo dessen Fenster zu Bruch gingen.
Zahlreiche Autos wurden beschädigt, mehrere Polizisten wurden verletzt.
Seit 1968 ist es das erste Mal, dass in Zürich es wieder zu einer eigentlichen Straßenschlacht gekommen ist.
Sie dürfte zweifellos ein politisches Nachspiel nach sich ziehen.
Der Vorstand der Freiheitlichen Partei Österreichs tagt derzeit in Linz.
Hauptthema der Beratungen ist die Haltung der FPÖ zur Atomkraftfrage.
Zita Bernade sitzt nun im Nebenstudio hier und versucht von FPÖ, ob man Steger telefonisch Informationen zur Atomlinie seiner Partei einzuholen.
Ja, Herr Dr. Steger, es ist ja doch ziemlich sicher so, dass den Österreichern wahrscheinlich zwei Volksbegehren in Sachen Atom ins Haus stehen werden.
Eines davon kommt ja aus einem der FPÖ wahrscheinlich doch recht nahestehenden Lager, nämlich von den Atomgegnern, zu denen Sie sich gestern ja auch
recht deutlich gezählt haben.
Die Frau Schmitz will Zwentendorf in ein kalorisches Kraftwerk umbauen.
Sie haben das gestern als nicht gerade sehr umweltfreundlich bezeichnet.
Bleiben Sie dabei, heißt die offizielle Parteilinie, man wird das Volksbegehren der Frau Schmitz nicht unterstützen.
Der freiheitliche Bundesparteivorstand hat in seiner heutigen Sitzung sich mit dieser Frage unter anderem beschäftigt.
und geht vor allem davon aus, dass ein Drei-Parteien-Entschließungsantrag im Parlament beschlossen wurde, der allerdings keine gesetzliche Bindungswirkung hat, in dem erklärt wird, dass keine Partei allein eine Änderung in dieser Frage herbeiführen wird.
Wir sind der Auffassung, dass man durch keine Unterstützung bei einem Volksbegehren daran mitwirken soll, dass es zu einer neuen parlamentarischen Behandlung der Frage Zwentendorf überhaupt kommt.
Daher lehnen wir auch dieses Volksbegehren ab.
Wenn es aber nun doch ins Parlament kommen sollte, wie wird sich die Freiheitliche Partei dann dort verhalten?
Werden sie eventuell vielleicht sogar den Klubzwang aufheben?
Die Freiheitliche Partei hat keinen Klubzwang.
Unabhängig davon ist es so, dass die offizielle Parteilinie dabei bleibt, dass wir Zwentendorf ablehnen.
Wir sind der Auffassung, und das kenne ich auch aus meinem Beruf als Rechtsanwalt,
dass eine sogenannte Wiederaufnahme des Verfahrens bei Gericht zwar denkbar ist, aber immer nur, wenn etwas Neues behauptet wird.
Es ist bisher nichts wirklich Neues an Argumenten behauptet worden.
Keine neuen Fakten sind bekannt gegeben worden.
Daher bleiben wir bei unserer Haltung, Nein zu trennen.
Könnte es nicht auch so sein, dass die Freiheitliche Partei ihre Haltung vielleicht sogar noch ein bisschen verschärft?
Sie haben das gestern so formuliert, dass die FPÖ an und für sich mit dem Atom keine große Freude hat und jetzt noch dazu einen Obmann hat, der ein deklarierter Atomgegner ist.
Könnte das bedeuten, dass die Marschroute der Freiheitlichen Partei etwas schärfer wird und vielleicht auch sogar aktiver, dass also die Anti-Atomkraft-Aktivitäten stärker gefördert werden oder auch überhaupt stärker werden?
Ich möchte zunächst sagen, auch alle Ordnungsmänner vorher haben sich an die Beschlüsse der Partei gehalten und die Parteibeschlüsse heißen eben Nein zu Zwentendorf.
Eine Verschärfung der Linie ist nicht denkbar, weil ja mehr als Nein nicht möglich ist, dass man das klar und deutlich sagt.
Und dieses Nein bleibt im Raum ganz eindeutig stehen.
Darüber hinausgehend gibt es jetzt Unterstützungsaktionen im Rahmen unserer grünen Plattform, wo wir alle Gruppierungen, die auch nicht freiheitlich sich nennen wollen oder sind, aber die uns irgendwo nahe stehen oder die unpolitisch sind, alle derartige Gruppierungen werden von uns
Herr Dr. Steger, vielen Dank für diese ersten Informationen aus Lenz.
Auf Wiederhören.
Ja, das Live-Telefoninterview mit FPÖ-Obmann Steger führte Zita Bernardi.
Noch einmal ein Auslandsbericht.
Über die regionale Bedeutung weit hinausgehend sind Wahlen in neun indischen Bundesstaaten, die heute abgehalten werden.
Werden diesen Wahlen durch Testcharakter für die politische Zukunft der großen alten Dame Indira Gandhi und ihrer Kongresspartei zugemessen, die ja Anfang dieses Jahres mit einem überwältigenden Vertrauensvotum ausgestattet worden sind?
Neuerlich sollen die Wählermassen für Gandhi und vor allem ihren politisch immer stärker werdenden Sohn mobilisiert werden.
Neeres aus Delhi von Eberhard Kurau.
Fast auf den Tag genau sind erst vier Monate vergangen, seit die indischen Wähler Frau Indira Gandhi wieder auf den Sessel des Ministerpräsidenten gehoben haben.
Als solides Fußpolster gewissermaßen gaben sie ihr gleich zwei Drittel der Sitze im indischen Unterhaus mit, eine Mehrheit, mit der sich gewiss regieren lässt.
Dennoch, Frau Gandhi selbst schien diese komfortable Position nicht sicher genug.
Sie wollte ihren beispiellosen Erfolg vom Januar gewissermaßen abrunden am letzten Mittwoch und heute mit Landtagswahlen in neun indischen Bundesländern, darunter den beiden größten Uttar Pradesh und Bihar im Norden.
Mehr als zwei Drittel aller indischen Weder sollten dazu noch einmal mobilisiert werden unter dem Motto Bund und Land Hand in Hand.
Frau Gandhi argumentierte im Wahlkampf, dass sie ihre Politik nicht konsequent genug durchführen könne, wenn in der Mehrzahl der Bundesstaaten die Opposition regiere.
An diesem Argument mag, stellt man indische Verhältnisse in Rechnung, sogar etwas dran sein.
Trotzdem scheinen die Wähler es nicht honorieren zu wollen.
Zwischen 40 und 50 Prozent betrug die Wahlbeteiligung am ersten Tag lediglich und heute dürften es nicht mehr werden.
Daran ist sicher nicht nur die sommerliche Hitzeschuld, die Indien wieder einmal im Griff hat.
Nein, die Wähler empfinden immer mehr Überdruss an dem ganzen Spiel, in dem mit immer neuen Versprechungen immer neue Hoffnungen geweckt und immer neu enttäuscht werden.
Eine starke Regierung hatte Frau Gandhi verheißen, Gesetz und Ordnung, stabile Preise.
Aber noch gibt es nicht einmal Anzeichen dafür, dass auch nur eines dieser Ziele erreicht werden könnte.
Nicht einmal ein vollständiges Kabinett hat Frau Gandhi in den fünf Monaten vorstellen können, denn noch immer sind wichtige Ministerposten unbesetzt.
Dafür wurden Beamte ausgewechselt, die nicht Gandhi-freundlich genug erschienen.
Und vor allem die Hausmacht des Sohnes Sanjay scheint immer mehr zu wachsen.
Ja, Eberhard Kura war das aus Indien.
Nun zum angekündigten Kulturbericht im Mittagsjournal.
Sowohl im Westen wie im Osten Österreichs wurde eines der bedeutendsten Dramen Franz Grillbarzers neu einstudiert.
König Otto Kars Glück und Ende hat heute in Innsbruck wie auch bei den burgenländischen Festspielen auf Burg Forchtenstein Premiere.
Von den beiden heutigen Premieren berichten Kurt Laumann vom Landesstudio Burgenland und Otto Hochreiter vom Studio Tirol.
Grillparzer war kein Politiker,… …aber neben Goethe und Kleist der politischeste Kopf unter den neueren Dichtern deutscher Sprache.
Den einen war er zu fortschrittlich, den anderen zu reaktionär.
Den Ämtern schien er kühn und bedenklich.
So charakterisiert Hugo von Hofmanns Tal Franz Grillparzer.
Die Geschichte der historischen Tragödie König Ottokars Glück und Ende gehört zu den dunklen Kapiteln in Grillparzers Leben.
1823 vollendet und der Zensur eingereicht, verschwand das Werk zunächst für zwei Jahre.
Bei der Aufführung dann geriet das Stück in politisch-patriotisches Kreuzfeuer.
Tschechische Kreise fühlten sich in ihrem Nationalstolz verletzt und die Wiener Hofklick war auch nicht begeistert.
Auf Burg Pfortenstein inszeniert heuer zum ersten Mal Karl-Heinz Strux.
Er meint über seine Auffassung des ursprünglich als Napoleon-Schauspiel konzipierten Werkes.
Man braucht das Stück nur genau zu lesen, denn die Anweisungen vom Grippazza für dieses Stück sind so genau, so wörtlich und treffend, so zu, dass man eigentlich als Regisseur nur seinen Anweisungen folgen braucht.
Dann ist alles sehr gut und stimmt,
wie man das Begriff Batzer gewohnt ist.
Klaus-Jürgen Wussow verkörpert die Titelfigur.
Wussow auf die Frage, wie er an seinen ersten Otto K. heranging.
Das kann ich gar nicht sagen.
Das weiß ich gar nicht.
Sollen die Leute kommen und sich das anschauen?
Es war für mich eine unendlich schöne Arbeit mit Strux.
Und ich bin sehr dankbar, dass ich mit ihm zum ersten Mal den Otto K. abmachen kann.
Ich hoffe, es ist nicht der letzte.
Ottokars Gegenspieler Rudolf von Habsburg wird von Karl-Heinz Martell dargestellt.
Weiter auf der Besetzungsliste unter anderem Ernst Meister, Eugen Stark, Klaus Behrend und Albert Rübrecht.
Als Margarete von Österreich ist Aglaya Schmid zu sehen.
Ich finde, sie hat eigentlich sehr viel Schuld an dem Schicksal von Ottokar, weil sie sich wohl ihm als Frau vermählt hat, aber nicht geschenkt hat.
Der Hintergrund ist der, dass sie Witwe ist und ihrem verstorbenen König die ewige Treue geschworen hat.
Trotzdem hätte sie sich mehr eröffnen müssen und diesen jungen König mütterlich mehr führen.
Und das ist ihre Schuld und daran zerbricht sie auch, meiner Meinung nach.
Karl-Eugen Spurne entwarf wie alljährlich das Einheitsbühnenbild, heuer besonders viel Holz.
Für die Kostüme zeichnet Alice Maria Schlesinger verantwortlich.
Insgesamt stehen zehn Vorstellungen auf dem Programm.
Gespielt wird auf Burg Forchtenstein jeweils Samstag und Sonntag.
In Innsbruck spielt man König Otto K. zum 800-Jahr-Jubiläum der Stadt.
Regisseur dieser Produktion ist Rudolf Kautek.
Dass hier in Innsbruck die 800-Jahr-Feier der Stadt der Anlass ist, sich mit diesem Stück zu beschäftigen, ist verständlich, denn es ist ein Stück, das natürlich eine außerordentliche Anstrengung erfordert.
Und daher ist von außen gegeben ein außerordentlicher Anlass der Anstoß, dass man eben eine solche Anstrengung unternimmt.
Denn es ist zweifellos kein Stück, das ein Theater von der Größe des Landestheaters jedes Jahr aufführen kann.
Und es ist ja auch ein Stück, das sehr weit zurück in österreichische Geschichte geht.
Das tut es zweifellos, aber es ist nicht primär ein historischer Unterricht, sondern das, was uns heute interessiert an diesem Stück, ist eben Grillbarzers geschichtliche Schau der Zusammenhänge und das Interessante ist die Vision, dass eigentlich Politik und Privates nicht zu trennen ist.
Der Intendant des Tiroler Landestheaters, der sich neben seinen Opernregien immer wieder auch schauspielerischen Aufgaben zuwendet, wird den Rudolf von Österreich spielen.
Jene Rolle, die 1976 der Träger des Grillbarzer-Rings Walter Reier am Burgtheater gespielt hat.
Reier verbindet mit seiner Heimatstadt Innsbruck auch sein erstes Grillbarzer-Erlebnis.
Der Grillbarzer verfolgt mich bis in die früheste Jugend, könnte ich sagen, bis in meine Kindheit.
Und es ist interessant, Sie fragen mich jetzt hier in Innsbruck,
Wegen des Ottokar.
Und da kann ich Ihnen sagen, dass ich als Bub da oben in Hötting groß geworden, an der Schneeburggasse, eine Aufführung gesehen habe von Laien.
Und da hat es einen Pater Siegmund gegeben, der Pfarrer Hötting, der hat also junge Menschen um sich versammelt und hat mit ihnen Theater gespielt.
Und unter anderem hat er den Ottokar inszeniert.
Wer sich, wie Reiher, wiederholt mit Grillparts auseinandergesetzt hat, bei dem ändert sich das Bild von dem gerne als klassizistisch bezeichneten Hofkammerbeamten des 19.
Jahrhunderts.
Wenn man eben sich mit diesem Dichter beschäftigt, dann kommt man drauf, dass alles das, was über ihn so gesagt wird, als Pseudoklassiker, hinten und vorne nicht stimmt.
Er ist von der Sprache manchmal sehr schwierig zu sprechen und schwer zu lernen, aber von der Psychologie ist er unnachahmlich, blödes Wort, modern.
Ja, wie modern also Grillbarzers Ottokar heute noch wirkt, kann das Publikum, wie erwähnt, ab heute Abend sowohl in Innsbruck wie auch in Forchtenstein selbst entscheiden.
Und jetzt noch einmal zu Herbert Slavik ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Spitzenfunktionäre der freiheitlichen Partei beraten in Linz unter anderem die freiheitliche Marschroute in der Atomdebatte.
Parteiobmann Steger betonte dazu in einem kurzen Telefoninterview bezüglich der Sicherheit der Atomkraft, habe sich nichts Neues ergeben.
Die Freiheitliche Partei bleibe daher bei ihrem Nein zu Zwentendorf.
Gesundheitsminister Salcher erklärte bei einer Diskussionsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialismus in Linz zum Thema Atomkraft,
Alternativ zu sein bedeutet nicht unbedingt ein Nein zur Atomkraft, es bedeutet allerdings, dass man im Energiebereich nicht auf Atomkraft schwöre, sondern Alternativen suche.
Die österreichisch-ungarische Kommission hat die Untersuchungen über den gestrigen Grenzzwischenfall bei Klingenbach abgeschlossen.
Es wurde teilweise, aber keineswegs völlige Übereinstimmung erzielt.
Von den drei Ungarn, die mit einem Sattelschlepper den Schlagbaum durchbrochen hatten, befindet sich einer schwer verletzt im Krankenhaus Eisenstadt.
Die beiden anderen wurden möglicherweise von ungarischen Grenzorganen gezwungen, zurückzukehren.
Ob sie zu diesem Zeitpunkt schon auf österreichischem Gebiet waren, ist umstritten.
Augenzeugen bestätigen dies.
Der Alpenverein und die Naturfreunde haben an die Clubs aller drei Parlamentsparteien appelliert, sich für ein Hubschrauberflugverbot mit Außenlandungen im Hochgebirge einzusetzen, sofern diese Flüge nur dem Vergnügen dienen.
Frankreich.
Papst Johannes Paul II.
ist heute Vormittag in Paris von Präsident Giscard d'Estaing im Élysée-Palast empfangen worden.
Für den Nachmittag ist unter anderem ein Gespräch mit Vertretern der polnischen Gemeinde von Paris vorgesehen.
Südkorea.
Die Regierung in Seoul hat das über das Land verhängte Kriegsrecht erweitert.
Außerdem hat ein vom Militär beherrschter Rat die Macht im Lande übernommen.
Staatspräsident Choi steht an der Spitze.
Schlüsselfigur ist aber der starke Mann der Streitkräfte, Geheimdienstchef General Chun Doo-hwan.
Bei den jüngsten Kämpfen in der Provinzhauptstadt Gwangju sind nach offiziellen Angaben 170 Menschen, darunter 144 Zivilisten, ums Leben gekommen.
Sowjetunion.
Als unwiderruflich hat Außenminister Gromyko die politischen Veränderungen in Afghanistan seit der marxistischen Revolution vor zwei Jahren bezeichnet.
Bezüglich der Möglichkeit eines Abzugs der sowjetischen Streitkräfte bemerkte Gromyko, bei hinreichenden internationalen Garantien und der Einstellung jeder äußeren Einmischung in die Angelegenheiten Afghanistans könnte dieses Problem vielleicht gelöst werden.
Mit diesen Kurzmeldungen ist eine Stunde ausführliche Information im Mittagsjournal beendet.
Einen recht angenehmen Nachmittag, ein recht angenehmes Wochenende.
Das wünscht Ihnen im Namen von Redaktion und Technik Udo Bachmeier.