Mittagsjournal 1978.11.16

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    Rechtliches

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    Untertitel der Amara.org-Community
    Und hier ist das Studio des Mittagsjournals mit Berichten, Interviews und Sachanalysen zu aktuellen Ereignissen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur.
    Als ihr Begleiter durch 60 Minuten Information aus aller Welt begrüßt Sie Edgar Sterbens.
    Guten Tag, meine Damen und Herren.
    Kurz ein Blick auf das geplante Programm.
    ÖVP nimmt auf Pressekonferenz zu Arbeitsmarktsituation und jüngster Kündigungswelle Stellung.
    Seminar in Wien befasst sich mit Problemen der Stadterneuerung im internationalen Vergleich.
    Gefährdung des Grundwassers durch Tankwagenunfälle – Experten diskutieren über Aspekte des Transports gefährlicher Güter.
    Rumänischer Staats- und Parteichef Ceausescu und jugoslawischer Präsident Tito beraten in Belgrad über die Auswirkungen ihrer China-Politik auf ihre Beziehungen zur Sowjetunion.
    Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International enthüllt Folterpraktiken im ostafrikanischen Äthiopien, in denen vor allem Kinder und Jugendliche zu Abschreckungszwecken gemartert werden.
    Frankreich gewährt den 2500 vietnamesischen Flüchtlingen des Frachters Hai Hong, dessen Odyssee in den vergangenen Tagen Schlagzeilen gemacht hat, politisches Asyl.
    Weltbekannte Anthropologin Margaret Mead in New York gestorben.
    Sowie Abschluss der Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse.
    Zunächst jedoch hören Sie die neuesten Nachrichten, für deren Inhalt Ferdinand Olbert verantwortlich ist und die jetzt von Heribert Queste gesprochen werden.
    Sri Lanka.
    In der Nähe von Colombo ist in der vergangenen Nacht ein mit Mekka-Pilgern besetztes isländisches Charterflugzeug vom Typ DC-8 abgestürzt.
    An Bord der Maschine befanden sich 249 Passagiere und 13 Besatzungsmitglieder.
    Mehr als 60 Insassen sollen die Katastrophe überlebt haben.
    Das Flugzeug stürzte während eines Unwetters sechs Kilometer vor der Landepiste des Flughafens von Colombo ab, zerschellte auf dem Boden und brannte aus.
    Es war auf dem Flug von Saudi-Arabien nach Indonesien und sollte in Colombo eine Zwischenlandung einlegen.
    Die Behörden haben eine Untersuchung über die Ursache des Abstürzes eingeleitet.
    USA nahe Osten.
    Der ägyptische Vizepräsident Mubarak trifft heute Nachmittag in Washington mit Präsident Carter zu einem Gespräch über den Stand der Friedensverhandlungen mit Israel zusammen.
    Er überbringt Carter eine Botschaft Präsident Sadats.
    Der ägyptische Staatschef wird heute in Kairo vom amtierenden Außenminister Ghali über den Verlauf der Friedensgespräche unterrichtet.
    Ghali sagte nach seiner Ankunft in der ägyptischen Hauptstadt, wesentliches Problem sei nach wie vor die Verbindung des Friedensvertrages mit einer umfassenden Lösung des Nahostkonfliktes und insbesondere mit der Palästinenserfrage.
    Das israelische Kabinett hat die für heute geplante Sitzung über die jüngsten ägyptischen Vorschläge auf kommenden Sonntag verschoben.
    Die Regierung soll von Außenminister Dayan und Verteidigungsminister Weizmann über den Stand der Verhandlungen in Washington informiert werden.
    Der marokkanische König Hassan, der heute aus den Vereinigten Staaten abreist, bekräftigte bei einer Pressekonferenz in Washington seine Unterstützung für die Friedensinitiative Präsident Sarraz.
    Er meinte allerdings, auch die Haltung der arabischen Staaten sei zu verstehen, die die Pläne Saadats ablehnten.
    In Kairo hat inzwischen der stellvertretende chinesische Ministerpräsident Oulanfu, der sich seit Dienstag in der ägyptischen Hauptstadt aufhält, die Friedensbemühungen Saadats begrüßt.
    Spanien.
    Der ehemalige Vorsitzende des Gerichts für Öffentliche Ordnung, Matteo Canevas, ist heute Vormittag bei einem Attentat im Stadtzentrum von Madrid getötet worden.
    Matteo wurde erschossen, als er sein Wohnhaus verlassen wollte.
    Die beiden Täter entkamen unerkannt auf Motorrädern.
    Die Gerichte für Öffentliche Ordnung hatten unter der Regierung Franco die Funktion von Ausnahmegerichten.
    Nach einem blutigen Zwischenfall, der gestern in Mondragon drei Menschenleben und vier Verletzte gefordert hat, ist für heute in der Basken-Provinz Gibuzkoa zu einem Generalstreik aufgerufen worden.
    Bei dem Zwischenfall eröffneten Sicherheitsbeamte das Feuer auf ein Fahrzeug, das eine Straßensperre der Nationalgarde durchbrechen wollte.
    Dabei wurden zwei der Insassen und eine unbeteiligte Passantin getötet.
    Österreich.
    Bei den gestern abgeschlossenen Personalvertretungs- und Gewerkschaftswahlen der Post- und Telegrafenverwaltung erzielte die Fraktion christlicher Gewerkschafter Stimmengewinne auf Kosten der Sozialisten.
    Die christlichen Gewerkschafter erhielten bei den Gewerkschaftswahlen 35,7 Prozent der Stimmen.
    Das sind um einen Prozentpunkt mehr als bei den Wahlen im Jahre 1974.
    Auf die sozialistischen Gewerkschafter empfehlen mit 59,3 Prozent um 0,8 Prozentpunkte weniger als 1974.
    Im Zentralvorstand haben die Sozialisten wie bisher 21 Mandate.
    Die Fraktion christlicher Gewerkschafter verfügt ebenso unverändert über zwölf Sitze.
    Der Generaldirektor der Föst-Alpine AG Abfalter hat heute in einem Gespräch mit Wirtschaftsjournalisten die Verluste seines Konzerns für das Jahr 1978 mit etwa 800 Millionen Schilling angegeben.
    Ausschlaggebend für das schlechte Abschneiden der Föst-Alpine AG waren einerseits die ungünstige Preissituation im Flachstahlbereich in den ersten Monaten dieses Jahres und andererseits der weltweit spürbare Überkapazität im Massenstahlbereich.
    Abfalter sagte, seit 1974 seien insgesamt 5600 Mitarbeiter im Konzernbereich abgebaut worden.
    Zum Volksentscheid über Zwentendorf meinte der Föst-Generaldirektor, der Ausgang der Volksabstimmung werde wahrscheinlich Auswirkungen auf den Kernkraftwerkskomponentenbau der Föst-Alpine haben.
    Er hoffe aber trotzdem, dass zum Beispiel die Zusammenarbeit mit der Sowjetunion auf dem Gebiet des Kernkraftwerkbaues positiv fortgesetzt werden könne.
    Vereinte Nationen.
    Der zypriotische Außenminister Rolandis hat bei der Sitzung des Weltsicherheitsrates in der vergangenen Nacht bindende internationale Sanktionen gegen die Türkei gefordert.
    Die UNO-Vollversammlung richtete bereits in der vergangenen Woche einen Appell an den Sicherheitsrat, die Regierung in Ankara eine zeitliche Begrenzung für die Einhaltung früherer UNO-Beschlüsse über den Abzug der türkischen Truppen aus Zypern zu setzen.
    Die Sitzung des Sicherheitsrates ist von der Regierung in Nicosia gefordert worden.
    Deutsche Demokratische Republik.
    Die Vereinbarungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR über Verbesserungen der Verkehrsverbindungen zwischen dem Bundesgebiet und Westberlin sind heute Vormittag im Ostberliner Außenministerium unterzeichnet worden.
    Kernstück der nach fünfmonatigen Verhandlungen erzielten Übereinkommen ist der Bau einer Autobahn zwischen Berlin und Hamburg.
    Dafür wird die Regierung in Bonn 1,2 Milliarden Mark bereitstellen.
    Außerdem sind der Ausbau der Wasserstraßen zwischen dem Bundesgebiet und Westberlin sowie die Wiedereröffnung des Teltowkanals im Süden der geteilten Stadt vereinbart.
    Dafür bezahlt die Bundesrepublik Deutschland 190 Millionen Mark.
    Berlin.
    Für die Freilassung des ostdeutschen Regimekritikers Rudolf Barro will sich ein heute Nachmittag in Westberlin beginnender internationaler Kongress einsetzen.
    Wie das Komitee für die Freilassung Barros mitteilte, haben sich etwa 1.500 Teilnehmer angemeldet.
    1.000 mehr als erwartet.
    In neun Arbeitsgruppen wollen sie sich mit den Thesen auseinandersetzen, die der zu acht Jahren Haft verurteilte Barro in seinem systemkritischen Buch »Die Alternative« vertritt.
    Uganda, Tanzania.
    Nach Angaben der Regierung in Dar es Salaam sind 10.000 Bewohner des von Uganda besetzten tanzanischen Gebietes am Kagera-Fluss verschollen.
    40.000 bis 50.000 tanzanischen Staatsbürgern soll die Flucht vor den ugandischen Truppen gelungen sein.
    Inzwischen behauptete der ugandische Präsident Amin, seine Armee habe sich aus dem gesamten annektierten Gebiet wieder zurückgezogen.
    Zugleich beschuldigte Amin den tansanischen Staatschef Nyerere, seine Truppen nicht mehr unter Kontrolle zu haben und deshalb ausländische Söldner anzuwerben.
    Er erklärte sich jedoch bereit, den Dar es Salaam mit Nyerere über eine Beilegung des Konfliktes zu beraten.
    Jugoslawien
    Der rumänische Staats- und Parteichef Ceausescu ist am Vormittag zu einem zweitägigen Besuch in Belgrad eingetroffen.
    Ceausescu, der von Ministerpräsident Manescu und Außenminister Andrei begleitet wird, wird mit Präsident Tito zu Gesprächen zusammentreffen.
    Benzin, Diesel und Heizöl sind ab heute in Jugoslawien um mehr als ein Viertel teurer.
    Normalbenzin kostet 8 Dinar 85, Superbenzin 9 Dinar 15.
    Ausländische Touristen erhalten einen Preisnachlass von 20 Prozent.
    Der Verkauf von Benzingutscheinen im Ausland wurde bis Jahresbeginn eingestellt.
    Die Regierung begründete die Verteuerung damit, dass der Verbrauch und die Einfuhr von Erdöl im Interesse der jugoslawischen Zahlungsbilanz verringert werden müssten.
    Durch die Erhöhung des Benzinpreises werden die Lebenshaltungskosten um etwa 2% steigen.
    Das waren die Meldungen.
    Und nun das Wetter.
    Die Wetterlage.
    In Mitteleuropa tritt eine Unterbrechung der Hochdrucklage ein.
    Eine atlantische Störung nähert sich dem Alpenraum.
    Sie bringt bei uns auf den Bergen Wetterverschlechterung und Abkühlung, führt aber in den Niederungen zu Nebelauflösung und zu einem Temperaturanstieg.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh, im größten Teil Österreichs anfangs noch heiter, in den Niederungen nebelig trüb und stellenweise nieseln.
    Im weiteren Tagesverlauf in den bisher heiteren Gebieten Bewölkungszunahme.
    Nachmittagstemperaturen in der Nebelzone um 0°C, sonst 6 bis 12°C.
    In der kommenden Nacht Störungsdurchzug, dabei auf frischender Westwind.
    Nebelauflösung vor allem im Norden, strichweise aber Aufkommen von Regen.
    Tiefsttemperaturen im Süden minus 3 bis plus 3 Grad, sonst 1 bis 6 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
    Anfangs stark bewölkt und vor allem im Norden strichweise Regen.
    Im weiteren Tagesverlauf wieder Bewölkungsauflockerung beziehungsweise Bewölkungsrückgang.
    In freien Lagen mäßiger Westwind.
    Tageshöchsttemperaturen 3 bis 10 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien bedeckt durch Hochnebel, minus 1°, Südostwind 10 km pro Stunde.
    Eisenstadt Nebel, minus 1°, Ost 10.
    Linz Nebel, minus 1°, Nordost 2.
    Salzburg Heiter, 12°, Südwind 10 km pro Stunde.
    Innsbruck Heiter, 7°, Windstille.
    Bregenz nicht eingelangt.
    Graz Nebel, minus 3°, Windstille.
    Und Klagenfurt, gefrierender Nebel, minus 1°, Windstille.
    Es war vor wenigen Sekunden 12 Uhr und 11 Minuten und wir werfen jetzt einen Blick in die Leitartikel und Kommentare der heutigen österreichischen Tageszeitungen.
    Die Auswahl der Zitate für unsere Inlandspresseschau nahm Leopold Esterle vor.
    Vor dem Gewerkschaftstag der Privatangestellten hat gestern deren Vorsitzender Alfred Tallinger die Forderung nach paritätischer Mitbestimmung in den Betrieben aktualisiert.
    Im Zentralorgan der SPÖ Arbeiterzeitung schreibt dazu heute Günther Traxler.
    Über die Berechtigung der paritätischen Mitbestimmung noch zu philosophieren, ist nach allem, was sich in den letzten Jahren auf diesem Gebiet auch in der Bundesrepublik Deutschland ergeben hat, müßig.
    Der Geist der Demokratie kann nicht im Parlamentsgebäude gefangen und darf nicht aus den Betrieben verbannt bleiben.
    Alle Einwände von 1974 sind an der Wirklichkeit und am Verantwortungsbewusstsein der Gewerkschaften zu Schanden geworden.
    Österreich ist weder einen jugoslawischen Weg gegangen, noch ist der ÖGB Unternehmer geworden.
    Dass die Drittelvertretung unternehmerische Initiative lähmt, hat nicht einmal die Industrie behauptet.
    Die Sozialpartnerschaft zu beschwören, eine paritätische Kommission als ihrer Weisheit höchsten Schluss zu feiern, aber dem Partner die Parität versagen zu wollen, wenn es darauf ankommt, ist nicht nur unlogisch, sondern auf Dauer auch unakzeptabel, schließt Günther Traxler in der Sozialistischen Arbeiterzeitung.
    Für Karl-Georg Relek im Salzburger Volksblatt ist jedes Gesetz so gut, wie die Menschen sind, die es zu exekutieren haben.
    Er schreibt... Dieser Grundsatz gilt, wenn irgendwo in Bereichen, in denen legitimerweise widerstreitende Interessen zu kooperieren haben, soll einem Gesetz über paritätische Mitbestimmung ein realer Sinn gegeben werden, dann muss in das Boot, das die Sozialpartner unter fast ständiger Gefahr zu steuern haben, die Vernunft mitgenommen werden.
    Zum Thema paritätische Mitbestimmung abschließend ein Zitat aus der kommunistischen Volksstimme.
    Dort meint Hans Kalt im Zusammenhang mit den angekündigten Entlassungen der Firma Eumig.
    In einer Polemik gegen die auf dem Gewerkschaftstag der Privatangestellten erhobenen Forderungen nach paritätischer Mitbestimmung der Belegschaften in den Aufsichtsräten der Großfirmen erklärte gestern die Industriellenvereinigung salbungsvoll, dass dann die Arbeiter aber auch entsprechende Mitverantwortung zu tragen hätten.
    Das Beispiel Eumig zeigt, wie es damit im Kapitalismus steht.
    Verantworten heißt doch, zur Verantwortung gezogen werden, wenn etwas schief geht.
    Bei Eumig ist eigentlich wirtschaftlich gar nichts schief gegangen.
    Nur der Profit drohte etwas geringer auszufallen.
    Aber zur Verantwortung gezogen sollen jetzt tausend Beschäftigte werden, die weder in der Firma irgendetwas mitzubestimmen hatten, noch an der Wirtschaftspolitik der österreichischen Regierung schuld sind.
    Soweit die kommunistische Volkstimme.
    Zweites Hauptthema der heutigen Kommentare, die gestrige Pressekonferenz des Leiters der Energieverwertungsagentur Peter Weiser.
    Dazu Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
    An hübschen Einfällen zum Energiesparen herrscht sichtlich kein Mangel.
    Allerdings wird es darauf ankommen, die Spreu vom Weizen zu sondern.
    Vielmehr noch scheint aber geboten, Verständnis dafür zu wecken, dass es überhaupt irgendwelcher Sparmaßnahmen bedarf.
    Dafür ist der Boden keineswegs geeignet zubereitet.
    Und in einem Kurzkommentar der Presse liest man, die Notwendigkeit des sparsamen und vernünftigen Umganges mit Energie steht außer Zweifel.
    Ebenso ist klar, dass man mit Maßnahmen in dieser Richtung sobald als möglich beginnen muss, ja schon längst hätte anfangen müssen.
    Auch die sparsame EWA, was in diesem Fall für Energieverwertungsagentur steht, hat sich schon zu lange mit wirksamen Vorschlägen Zeit gelassen.
    Und im Kurier meint Alfred Peierleitner... Im Grunde ist Peter Weißers Agentur eine Art Politik-Ersatzmittel, weil die eigentlich Zuständigen weder die Übersicht, noch den Nerv, noch die Kompetenz haben, um irgendetwas zu bewirken.
    Wenn es stimmt, dass die Verschwendung derzeit das größte Energiepotenzial ist, müsste die Bundesregierung sofort ein super Aktionsprogramm veranlassen, um dem abzuhelfen.
    Wenn sich weiter zeigt, dass sie dazu nicht die Macht hat, sollte sie sich diese entweder vom Parlament holen oder öffentlich eingestehen, dass sie nur ein Kastrat ist.
    So etwas will der energiesparwillige Bürger ja schließlich wissen.
    Nur eines geht nun nicht mehr, den von Weiser so charmant ausgestellten debilen Nachweis einfach zu übergehen.
    Dem Generalbevollmächtigten möge etwas einfallen.
    Das war die Inlandspresseschau zusammengestellt von Leopold Esterle.
    Meine Damen und Herren, da die meisten Inlandsereignisse, über die wir Sie in dieser Stunde Mittagsinformation informieren wollen, erst vor wenigen Minuten begonnen haben und noch im Gange sind, ziehen wir unsere außenpolitische Berichterstattung vor.
    Mit einer Serie von Auslandsreisen bemühten sich im Laufe dieses Jahres die Spitzenpolitiker der Kommunistischen Volksrepublik China, neue Partner und Sympathisanten für die Bildung einer gegen die Sowjetunion gerichteten Anti-Hegemonie-Front zu gewinnen.
    Besonders bemerkenswert war das Liebeswerben der Erben Maos um die Gunst des in außenpolitischen Angelegenheiten selbstbewussten und auch sonst dem Kreml gegenüber eher aufmüpfigen Ostblocklandes Rumänien und um die verstärkte Zuneigung des blockfreien Jugoslawiens, dessen Staatspräsident Marshall Tito vor nunmehr 30 Jahren einen Kommunismus jugoslawischer Prägung kreiert hat und seither einen Mittelkurs zwischen Ost und West zu steuern versucht.
    Drei Monate nach dem Besuch des chinesischen Parteichefs Hua Kuo Feng in Bukarest und in Belgrad, drei Monate also nach dem Sprung des chinesischen Tigers in ein Revier, das bis zu diesem Zeitpunkt von russischen Bären als alleinige Jagddomäne beansprucht worden ist, treffen nun heute der rumänische Staats- und Parteichef Nicolae Ceausescu und das lebende Denkmal der jugoslawischen Politik Josip Broz Tito zu Unterredungen zusammen.
    Ceausescu kommt nach Belgrad und es gilt als sicher, dass man über die Auswirkungen der fast gemeinsamen China-Politik und auf die Beziehungen beider Länder zur Sowjetunion sich unterhalten wird.
    Das Treffen zwischen dem Parade-Rebellen und dem Alt-Dissidenten findet dabei vor dem Hintergrund einer beinahe noch nie dagewesenen Klima-Verschlechterung zwischen Moskau und Peking statt, rund zwei Wochen vor dem Warschauer Pakt-Gipfeltreffen in der sowjetischen Hauptstadt.
    Dazu ein Bericht von Gustav Kalupa.
    Die Begegnung des rumänischen und jugoslawischen Staats- und Parteichefs Ceaușescu und Tito in Belgrad steht diesmal im Zeichen wichtiger internationaler Ereignisse, zu der die Bestätigung der guten bilateralen Zusammenarbeit zwischen den roten Außenseitern am Balkan nur die Begleitmusik liefert.
    Die bevorstehende Tagung des Warschau-Paktes in der Sowjetunion, die fordernden Spannungen zwischen Moskau und China wie die überregionale Zusammenarbeit der Balkanländer
    bieten sich als Themen des politischen Meinungsaustausches zwischen den beiden Staatsführern geradezu an.
    Dass sich die Einberufung des Konsultativrates des Warsaw-Paktes, die bereits im Oktober nach Budapest geplant war, wegen der unnachgiebigen Haltung der Rumänen in Fragen China verzögert hat, bestätigte der Besuch des sowjetischen Außenministers Gromyko in Bukarest.
    Den Vorteil guter Beziehungen zu China geben aber weder Ceausescu noch Tito freiwillig aus der Hand,
    Sie sind der Trumpf in ihrem Balanceakt.
    Beide erklärten die Normalisierung der Beziehungen zu China und der neuen Führung Kua Kuo-Fengs als Beitrag zur Einheit im Weltkommunismus und allgemeinen Entspannung anzusehen, die nicht auf Kosten Dritter gehe.
    Grundsätzliche Kontroversen der Presse bewegen sich seither in zivileren Bahnen und Bucharesti Belgrad wünschen den vor zwei Jahren auf der Ostberliner KP-Konferenz erzielten Modus vivendi
    zwischen Dogmatikern, Revisionisten und Praktikern zu erhalten.
    Argumente, denen Moskau wenig entgegenzusetzen hat, dass vor allem von Belgrad mehr oder weniger offen noch beschuldigt wird, die Spaltung im Kommunismus aus egoistischen Motiven zu betreiben, wobei es das Lager der Blockfreien auch meint.
    Dem immer fühlbarer werdenden Druck der Sowjets begingen Tito und Ceausescu gleich auf mehreren Ebenen, gemeinsam, am wirksamsten wohl jetzt am Balkan.
    Die beiden Nachbarländer möchten die sogenannte Balkan-Konferenz wiederbeleben, die sich vor zwei Jahren in Athen konstituiert hatte, aber durch die vorrangige Europäische Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Belgrad an Aktualität einbüßte.
    Vorübergehend, wie Bucharest und Belgrad jetzt hoffen, welche Ansicht sich vor wenigen Tagen auch der türkische Regierungschef Bülent Ecevit offiziell während seiner Visite in der rumänischen Hauptstadt angeschlossen hat.
    Athens Interesse ist ohne dies evident,
    sodass mit gemeinsamen Vorstößen gleich vierer Balkanstaaten zu rechnen sein wird.
    Bulgarien, das wegen seiner Moskau-Orientierung eher abwartend bleibt, wird wohl oder übel Farbe bekennen müssen, und es hat den Eindruck, dass die letzte persönliche Begegnung Ceausescus mit dem bulgarischen Parteichef Zhivkov in dieser Beziehung erfolgreich war.
    Etitos jüngste Erklärung in Skopje, die Beziehungen zu den Nachbarn nicht nur durch die Brille der Minderheitenfragen sehen zu wollen,
    hat auch seiner fühlbaren Entspannung in diesem Krisenraum im Osten des Balkans beigetragen.
    Alle Voraussetzungen seiner besseren Zusammenarbeit der balkanischen Nachbarn scheinen also gegeben, weshalb grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten Ceausescus und Titus zur Beilegung deiner Ostkrise eine eher untergeordnete Rolle spielen dürften, jedenfalls das Einvernehmen der beiden Staats- und Parteichefs kaum beeinträchtigen dürfte.
    Aus Jugoslawien hörten sie Gustav Kalupa.
    Das 28 Millionen Einwohner zählende ostafrikanische Land Äthiopien war bis 1974 eine absolute Monarchie unter Kaiser Heile Selassie.
    Nach 44 Jahren Regierung wurde der Kaiser am 12.
    November 1974 abgesetzt und von einer kommunistisch orientierten Militärregierung abgelöst.
    Diese Regierung fiel von Anfang an durch einen besonders revolutionären Stil auf, der von Menschenrechtsverletzungen und Willkürakten noch ärgeren Ausmaßes als unter Heile Selassie geprägt war.
    Da und dort aufkeimende Widerstandsbewegungen wurden blutig niedergeschlagen.
    Nur die Kämpfer in der Nordprovinz Eritrea konnten sich bis heute halten.
    Auch in der obersten Staats- und Militärführung kam es immer wieder zu Streitereien.
    Die Diktatoren wechselten in rascher Folge ab.
    Seit Februar des vergangenen Jahres ist Oberstleutnant-Minister Heile Mariam an der Macht.
    Doch auch unter seinem Regime hören die Menschenrechtsverletzungen nicht auf.
    Sie wurden sogar noch krasser, wie der jüngste Bericht der internationalen Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International zeigt.
    Eine Zusammenfassung dieses Berichts gibt Hans Fockenhuber.
    Diktaturen mögen politisch-ideologisch unterschiedlich motiviert sein, in der Missachtung der Menschenrechte, in der Behandlung der politisch Andersgesinnten sind die Methoden vielfach dieselben.
    Faschismus in der extremsten Form lässt sich eben kaum variieren, gleichgültig, ob er von links oder von rechts kommt.
    Das zeigt auch der jüngste Bericht der Amnesty International über Menschenrechtsverletzungen im seit 1974 als revolutionär bezeichneten Land Äthiopien.
    Gefördert wird das jede rechtsgrundlageentbehrende Durchgreifen der Militärregierung in Addis Ababa unter Mengistu Haile Mariam noch durch die Separatistenbewegungen in der Nordprovinz Eritrea und in der Ostregion Ogaden, die nach einem Kampf mit dem benachbarten Somalia zurückerobert wurde.
    Amnesty International hat bereits im Dezember 1977 über Folterungen, willkürliche Massenverhaftungen und andere Menschenrechtsverletzungen in Äthiopien berichtet.
    Die jüngste Dokumentation erschien der Organisation deshalb notwendig, weil der Terror des Regimes inzwischen nicht nur weitergeführt, sondern sogar intensiviert wurde.
    Amnesty International schätzt die Zahl der Ermordeten im vergangenen Jänner allein in Addis Abeba auf 2.500 bis 3.000.
    Zahlreiche Leichen wurden völlig verstümmelt, öffentlich zur Schau gestellt, um abschreckend zu wirken.
    Eltern mussten sich in die Nähe ihrer ermordeten Kinder stellen, durften aber keine Trauer zeigen.
    Sie wurden sogar gezwungen, die Toten als Kontrrevolutionäre zu beschimpfen.
    Den Opfern wurden Tafeln um den Hals gehängt, die von den angeblichen Verbrechen der Ermordeten zeigen sollten.
    Auch das kennen wir aus unserer gar nicht so fernen Geschichte.
    Die von der Militärregierung und ihren Organisationen verschleppten Menschen haben unvorstellbare Qualen durchzustehen.
    Die Opfer werden nach allen Regeln der Unmenschlichkeit gefoltert, an den empfindlichsten Körperstellen geschlagen, mit Elektroschocks zermürbt und mit glühenden Eisenstangen versenkt.
    Vielfach sind es Kinder, die so behandelt werden, damit sie ihre Angehörigen als Konterrevolutionäre belasten.
    Erwachsene Gefangene werden durch Todesdrohungen oder mit der Drohung weiterer Foltern dazu gebracht, die Foltermethoden bei ihren Mithäftlingen anzuwenden.
    Durch die Denunziationspflicht entsteht ein allgemeines Gefühl der Angst in der Bevölkerung, weil niemand sicher ist, ob nicht irgendein Opfer auf der Folterbank seinen Namen ausruft, nur um den Qualen ein Ende zu bereiten.
    Wenn die Misshandelten in ihre Zellen zurückgebracht werden, erwarten sie dort ebenfalls unmenschliche Zustände.
    Ärztliche Versorgung gibt es in den Gefängnissen und Lagern kaum, die Nahrung ist unzureichend und dazu kommt, dass in einigen Fällen auch die Versorgung durch Angehörige der Gefangenen verboten wurde.
    Natürlich kann Amnesty International mit keinen genauen Zahlen aufwarten, weil sie für die Regierung in Addis Ababa eine kontrrevolutionäre Organisation ist.
    Es genügen aber die knappen Angaben in diesem nur sechs Seiten starken Bericht, um einen Blick in die Lebensverhältnisse der Diktatur Äthiopien zu erhalten.
    Diese Zusammenfassung des jüngsten Amnesty International Berichtes über Menschenrechtsverletzungen in Äthiopien gab Hans Fockenhuber.
    In den vergangenen Tagen erfuhr die Weltöffentlichkeit wieder einmal über das Schicksal vietnamesischer Flüchtlinge.
    Ein Frachter namens Hai Hong mit 2.500 Menschen an Bord lag vor der malaysischen Küste fest.
    Die Regierung in Kuala Lumpur verweigerte ihnen allerdings die Aufnahme nicht nur deshalb, weil in den dreieinhalb Jahren seit dem Ende des Vietnamkrieges sehr viele Flüchtlinge nach Malaysia kamen, sondern weil sie außerdem den Verdacht hegte, die Passagiere der Hai Hong seien auf besondere Art und Weise aus Vietnam herausgekommen, nämlich mit Hilfe eines skrupellosen Geschäftemachers.
    Näheres dazu von Werner Rieder.
    Die dramatische Odyssee des Flüchtlingsschiffes Hai Hong, dessen Schicksal seit einer Woche Schlagzeilen macht, wird nun voraussichtlich in einem französischen Hafen enden.
    Der stellvertretende französische Außenminister Oliver Stern erklärte gestern vor dem Parlament in Paris, Frankreich sei bereit, die Flüchtlinge der Hai Hong aufzunehmen.
    Damit wäre der aktuelle Teil dieser dramatischen Irrfahrt eines schrottreifen Frachters mit 2.500 Menschen an Bord eigentlich abgeschlossen.
    Aber es gibt noch einen bemerkenswerten Hintergrund der Geschichte, der keineswegs abgeschlossen werden kann.
    Bereits am Dienstag hatte die malayische Regierung erklärt, sie habe schwerwiegende Indizien, wonach die Fahrt der Hai Hong ein groß angelegtes Geschäft mit reichen vietnamesischen Immigranten war.
    Ein Geschäft, bei dem einige dubiose Leute im Hintergrund viel Geld verdienten.
    Und ebenso eine Anzahl vietnamesischer Regierungsbeamter, die direkt an diesem Menschenhandel beteiligt sind.
    Und genau diese Ermittlungen wurden nun gestern von indonesischen Regierungen nicht nur erhärtet, sondern noch im Detail ergänzt.
    Was jetzt aus Jakarta zu diesem Fall verlautet, klingt so fantastisch wie eine britische Science-Fiction-Story, aber da die Quelle offiziell ist und nur bestätigt, was die malayischen Behörden bereits recherchierten, ist nicht daran zu zweifeln.
    Bevor das Flüchtlingsschiff Hai Hong vor der malayischen Küste vor Anker ging, hatte es ja bereits eine Landung in Indonesien versucht, die gleichfalls verweigert wurde.
    Doch bei dieser Gelegenheit nahm die indonesische Marinepolizei den Kapitän und die Mannschaft der Hai Hong ins Verhör und erfuhr dabei Folgendes.
    Der Organisator der Reise des Schiffes nach Vietnam ist ein namentlich noch nicht genannter Singapurer Geschäftsmann, der von 1971 bis 1975 in Saigon lebte und die Stadt erst unmittelbar vor der Invasion der nordvietnamesischen Truppen verließ.
    Der Geschäftsmann hatte den schrottreifen Trachter Hai Hong in Singapur gekauft, nach Hongkong beordert und dort zum Schein weiterverkauft.
    Dann aber schadete er das Schiff wiederum von seinen Aufkäufern,
    und gab dem Kapitän Weisung, Kurs auf dem vietnamesischen Marinehafen Binh A Tlai an der Halbinsel von Vung Tau zu nehmen.
    Dort seien Beamte der vietnamesischen Einwanderungsbehörde an Bord gekommen, die offenbar im Voraus über ein geplantes Geschäft informiert waren.
    Man einigte sich nach längeren Verhandlungen darauf, dass der Frachter Hai Hong 2.500 zahlende vietnamesische Immigranten aus der Landesbringendürfe.
    Die Einnahmen der Transaktion sollten zwischen dem Organisator und den vietnamesischen Beamten aufgeteilt werden.
    Der Preis für die Ausreise pro Kopf wurde auf 2000 Dollar in Gold festgesetzt.
    Das heißt eine Summe und ein Zahlungsmittel, das nur für den vormals meist reichen chinesischstämmigen Geschäftsleuten in Vietnam aufgebracht werden kann.
    Nachdem man sich am Bord der Hai Hong handelseinig geworden war, verließen die vietnamesischen Beamten das Schiff, um die Emigrantengruppen zu organisieren und die geforderten Summen für die Ausreise einzutreiben.
    Der Frachter Hai Hong lief ein paar Meilen vor die vietnamesische Küste und ging dort vor Anker.
    Nach einigen Tagen wurden die ausreisewilligen Emigranten, die den enormen Preis von 2000 Dollar in Gold bezahlen konnten, mit Motorbooten von der Küste zu Hai Hong hinausgefahren und an Bord genommen.
    Der Frachter lief dann mit seiner zusammengepferchten menschlichen Ladung in Richtung Indonesien aus.
    Nachdem in Indonesien die Landung verweigert wurde, nahm der Schiff Kurs auf die malayische Küste.
    Die Fortsetzung der Geschichte ist bekannt.
    Die Recherchen der indonesischen Behörden ergaben aber auch,
    dass die High Homes nicht das erste angebliche Flüchtlingsschiff war, das auf diese Weise Vietnam verließ.
    Schon im September letzten Jahres war in anderer Prachte die Southern Cross nach genau gleichem Muster unter Organisation des gleichen Geschäftsmanns als Singapur und zum Teil sogar mit gleicher Besatzung mit 1250 Vietnamflüchtlingen nach Indonesien ausgelaufen.
    Wie abschließend verlautet, habe der Organisator der beiden Flüchtlingstreks dabei 7,5 Millionen Dollar verdient.
    Das war ein Beitrag von Werner Rieder, ein Blick auf die Uhr.
    Es ist jetzt 12.30 Uhr, halb eins.
    Nun zur österreichischen Innenpolitik.
    Der Parteivorstand der ÖVP trat heute Vormittag in Wien zusammen, um unter anderem Probleme des Arbeitsmarktes zu erörtern.
    Dabei nahmen die Spitzenfunktionäre der ÖVP auch zu den Kündigungen bei Steyr-Daimler-Puch und bei Eumig Stellung.
    Darüber hinaus zeigte man sich seitens der Volkspartei optimistisch über die Resultate der gestern zu Ende gegangenen Postgewerkschaftswahlen, bei denen es in verschiedenen Bereichen leichte Gewinne der Fraktion christlicher Gewerkschafter gab.
    Nach dem Parteivorstand gab Parteiobmann Tauß eine Pressekonferenz.
    Es berichtet Johannes Fischer.
    Antwort und Reaktion der österreichischen Volkspartei also auf die jüngsten und teilweise völlig überraschend eingeleiteten Kündigungen bei zwei Großfirmen, zuerst Steirer und dann auch vor kurzem Eumig, wo heute übrigens die Kündigungslisten von rund 1.000 Betriebsangehörigen veröffentlicht werden sollen.
    ÖVP-Parteichef Josef Taus heute nach dem Parteivorstand.
    Das Problem der Arbeitsplatzsicherung werde von seiner Seite beim Gespräch zwischen Regierungspartei und ÖVP am 22.
    November aufs Tapet kommen.
    Die Gründe für mögliche Probleme am Arbeitsmarkt ortet ÖVP-Chef Josef Taus bei der bisherigen Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.
    Wir sind der Auffassung,
    dass die Österreicher unter der verfehlten Wirtschaftspolitik der Regierung nicht leiden sollten und dass hier eindeutig, eindeutig die Wirtschaftspolitik der Regierung solche Fehler begangen hat, dass wir es im industriellen Bereich, im industriepolitischen Bereich heute schon auszubaden beginnen.
    Das ist ja kein Zufall.
    dass sich der Generaldirektor der ÖIAG, der Herr Dr. Grünwald, in die Öffentlichkeit geht und dort die nächsten Milliardenverluste der verstaatlichen Industrie ankündigt.
    Es ist ja kein Zufall, dass eine ganze Reihe von wichtigen österreichischen Industriebetrieben Schwierigkeiten hat.
    Es ist kein Zufall, dass Steuern Personen abbauen, Menschen, Arbeitskräfte abbauen muss.
    Es ist auch kein Zufall, dass das selbst bei Almiq passiert, obwohl das so nur ein Fall von vielen anderen Fällen auch ist.
    Daher unsere Auffassung, Vorrang Beschäftigungspolitik, Vorrang Wirtschaftspolitik, denn die Stabilität eines Landes
    Vor allem einen neutralen Industriestatus wie Österreich hängt einfach von der Konkurrenzfähigkeit seiner Wirtschaft ab.
    Im Industriebereich so tausweiter seien seit 1973 rund 70.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, da natürliche Abgänge, also Pensionsabgänge, nicht mehr ersetzt worden seien.
    Dies sei zwar für die Betroffenen subjektiv angenehm, objektiver aber verschlechterer ist die Situation, da junge Menschen Schwierigkeiten hätten, in solche industriellen Bereiche dann Fuß zu fassen.
    Den Vorwurf allerdings, die ÖVP male hier eine Situation an die Wand, die objektiverweise am österreichischen Arbeitsmarkt bei langjährigen Vollbeschäftigungsraten nicht existiere, wies Taus zurück.
    Wir malen keine Gespenster der Arbeitslosigkeit an die Wand.
    Der Bundeskanzler malt diese Gespenster an der Wand, indem er ununterbrochen auf alle möglichen Mächte seine wirtschaftspolitischen Probleme schiebt.
    Wir haben mit nicht einem Satz angesagt, dass hier also eine Beschäftigungskrise eintreten wird.
    Aber es gibt ja ein Problem, mit dem wir einfach in der Industrie in uns seit Jahren beschäftigt sind und das ja hinweg diskutiert wurde von der Regierung, nicht zur Kenntnis genommen wurde von der Regierung.
    Er sei überzeugt, meinte Tauß weiter, dass der Arbeitsmarkt auch weiterhin stabil gehalten werden könne.
    Dazu sei jedoch eine andere Wirtschaftspolitik als bisher nötig.
    Vor allem ein größerer Anreiz als bisher für Investitionen.
    Dieser Anreiz, so Tauß überleitend auf die jüngsten Forderungen der Privatangestelltengewerkschaft,
    nach einer teilweisen Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 80 Prozent bei Höchstverdienern.
    Dieser Anreiz also sei bei solchen Diskussionen nach Ansicht der ÖVP auch weiterhin nicht gegeben.
    Im Gegenteil, dadurch würden gute Leute eher aus Österreich abwandern, als hier ihre Leistungen zur Verfügung stellen.
    Übrigens noch eine zweite TAUS-Antwort auf eine Forderung der Privatangestellten-Gewerkschaft, nämlich nach paritätischer Mitbestimmung.
    Dieses Problem sei im Augenblick nicht besonders aktuell.
    Soweit einige Ausschnitte aus der TAUS-Presse kommen.
    Vorhin sind wir damit wieder zurück zum Funkhaus.
    Reporter in der ÖVP-Parteizentrale in der Wiener Kärntnerstraße war Johannes Fischer.
    Nun zu einem medizinischen Thema.
    Versagen des Herz-Kreislauf-Systems und Herzinfarkte zählen heute zu den häufigsten Todesursachen.
    Bei akuten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und bei Herzattacken kann zumeist nur rasche Hilfe schwerwiegende Folgen verhindern.
    Die steirische Firma Motronik hat nun heute in Graz ein Gerät vorgestellt, das Entscheidendes für diese rasche Hilfe leisten könnte.
    Das Gerät heißt Cardiophon, ist nicht größer als eine Zigarettenschachtel und kann in jeder Situation einwandfrei die Herztätigkeit eines Risikopatienten anzeigen und überwachen.
    Aus Graz berichtet Klaus Edlinger.
    Vor wenigen Tagen tickten es die Fernschreiber in alle Welt.
    Nach einer groß angelegten amerikanischen Studie nehmen die schweren Herzinfarkte zwar weiterhin zu, die Überlebenschancen haben sich dennoch beträchtlich erhöht.
    Mehr als 50 Prozent aller Patienten, die früher unweigerlich dem Infarkt zum Opfer gefallen wären, sind heute mit den Mitteln der modernen Medizin zu retten.
    Ähnliches gilt auch für Verkehrsunfälle.
    Der rasche Einsatz von gut ausgebildeten Medizinern und eine hochtechnisierte Überwachung der Patienten verhindert auch in manchmal aussichtslos scheinenden Fällen das Schlimmste.
    Nun gibt es ein neues Gerät, das von der Firma Motronic aus der Steiermark auf den Markt gebracht wurde.
    Ein Gerät, dessen Ticken Sie im Hintergrund hören können.
    Es ist ein kleines Gerät mit dem Namen Kardiophon und ist jederzeit in der Lage, dem Arzt oder seinen Helfern ohne jeden großen Aufwand direkt am Unfallort oder am Bett des Kranken genaue Auskunft über die Herz-Kreislauf-Situation des Patienten zu geben.
    Damit scheint es möglich geworden zu sein, sofort mit den notwendigen lebensrettenden Maßnahmen zu beginnen, die sonst vielleicht erst mit einigem Zeitverlust im Krankenhaus einsetzen können.
    Das Gerät, wie gesagt, hat Zigarettenschachtelgröße, ist, Herr Diplom-Ingenieur Otto Gmeindl, Sie als Geschäftsführer der Motronik, für wen gedacht?
    Bei dem Kardiophon handelt es sich in erster Linie um ein Notfallgerät.
    Unsere Überlegungen sind dahingegangen, dass immer wieder bei Autounfällen mehrere Verletzte auf den Straßen vorgefunden werden.
    Hier tritt aber nicht der Arzt als erster Helfer im Regelfall auf und ein, sondern der Sanitäter, das medizinische Hilfspersonal.
    Es ist für einen Sanitäter nicht denkbar, dass er eine EKG-Anlage mit sich führt und Notfallsituationen diagnostizieren kann.
    Diese Überlegung haben wir zum Anlass genommen, ein kleines, von jedem Leiden innerhalb weniger Minuten erlernbares Gerät zu präsentieren und zu konzipieren.
    dass solche Notfallsituationen genau erkennen lässt.
    Sie haben die Möglichkeit bei Schockpatienten, die ja eventuell nicht einmal mit einem Stethoskop untersucht werden können und wo nicht festgestellt werden kann, lebt der Mann noch oder ist er bereits tot, dass sie sofort Maßnahmen einleiten können.
    Das Gerät ist in seiner Frequenz so abgestimmt, dass es auch Kammerflimmern eindeutig wiedergibt und somit sofort Maßnahmen durch den Sanitäter eingeleitet werden können.
    Es ist also ein Gerät, dessen Zielgruppe zunächst einmal praktische Ärzte, Fachärzte
    Rehabilitationszentren, Rettungswesen, Schwimmbäder und so weiter sind.
    Wahrscheinlich auch Schulen und Sporttrainer.
    Nun gibt es aber auch viele Menschen, die mit dem Risiko leben, vielleicht schon einmal einen Herzinfarkt gehabt zu haben, wieder einen zu bekommen.
    Kann diesen Menschen dieses Gerät auch helfen?
    Kann man diesen Menschen empfehlen, dieses Gerät zu kaufen?
    Das wäre durchaus ein denkbarer Anwendungsfall, wenn Sie daran denken, dass einer Ehefrau eines Risikopatienten dieses Gerät in einer Minute erklärt werden kann und in einem Notfall die Ehefrau das Gerät ebenfalls in wenigen Sekunden anschließen kann.
    und feststellen kann, um was es sich dabei handelt.
    Ob es also jetzt sich um eine akute Herzattacke handelt.
    Und zwar schon deshalb, weil das Gerät die wesentlichsten Extremabweichungen des Herzens als Alarmgeber integriert hat.
    Das heißt, man könnte es also auch dem Privathaushalt empfehlen, der damit ein größeres Sicherheitsgefühl bezüglich eines Risikopatienten haben kann.
    Ganz richtig, das waren auch unsere Preisüberlegungen, die wir uns angestellt haben.
    Ja, was kostet das?
    Das Gerät ist relativ billig, es kostet mit den Alarmgebereinheiten 5.900 Schilling.
    Aus Graz berichtete Klaus Edlinger.
    In Baden bei Wien hat heute ein zweitägiges internationales Seminar über den Transport gefährlicher Güter begonnen.
    Die Risken, die durch den Transport gefährlicher Güter entstehen, nehmen ja ständig zu.
    Einerseits durch die Ausweitung des Transportvolumens derartiger Güter, andererseits kommen laufend neue gefährliche Güter hinzu.
    Die chemischen Stoffe werden immer giftiger und die Folgen bei Unfällen immer schwerwiegender.
    Mit Dr. Kurt Heilig, einem Fachmann für die Wasser- und Bodenverschmutzung, führte bei diesem Seminar in Baden-Berlin Helmut Gezander das folgende Gespräch.
    Immer wieder machen Unfälle beim Transport mit gefährlichen Gütern oder beim Transport von gefährlichen Gütern Schlagzeilen.
    Schlagzeilen in den Zeitungen, Schlagzeilen in den Medien.
    Gefährliche Güter können nun Benzin, Erdöl, können Gastransporte sein, aber auch zahlreiche chemische Verbindungen fallen unter diesem Begriff, schließlich auch die radioaktiven Stoffe.
    Herr Dr. Heilig, Sie beschäftigen sich speziell mit den Folgen solcher Unfälle für die Natur.
    Welche gravierenden Folgen können solche Unfälle beim Transport gefährlicher Güter haben?
    In erster Linie wird die unmittelbare Umgebung des Unfallortes verunreinigt und durch Versickerung oder Abfließen, oberflächliches Abfließen solcher Produkte gelangt das Wasser in das Grundwasser bzw.
    in Oberflächenwässer.
    Das Grundwasser kann durch diese Produkte unbrauchbar werden und können insbesondere, wenn es in Schutzgebiete und damit in Brunnenfassungen gelangt, Wasserversorgungen auch ganzer Städte
    gefährdet werden.
    Die überwiegenden sind Mineralölunfälle und sind Unfälle, bei denen meist einige tausend Liter aus dem Transportfahrzeug verloren gehen.
    Hier muss man aber auch die Unfälle anführen, die nicht am Transport geschehen, sondern beim Abfüllen der Tankfahrzeuge.
    Dabei geschieht es sehr oft durch Vernachlässigung der Aufsichtspflicht durch den Fahrer, dass Tanks überfüllt werden,
    und durch ungenügende, den Gesetzen nicht entsprechende Sicherungsmaßnahmen der Lagertanksversicherungen eintreten und damit Brunnen oder sonstige Anlagen in der Umgebung gefährdet oder vernichtet werden.
    Kann man sagen, dass solche Fälle in Österreich zum täglichen Alltag gehören?
    Fast könnte man das sagen.
    Es ist vielleicht zum Alltag etwas übertrieben, aber solche Unfälle, insbesondere Überfüllung von Tankstrecken, verhältnismäßig oft auf.
    Nun zu den Folgen solcher Unfälle.
    Kann man die Unfallfolgen überhaupt vollständig beseitigen oder bleibt die Natur geschädigt?
    In manchen Fällen bleibt die Natur geschädigt und zwar dann, insbesondere dann, wenn man die Beseitigung der Unfallfolgen zu spät beginnt, wenn man versucht, solche Unfälle zu verheimlichen.
    Während im Gegensatz dazu, wenn ein Unfall sofort, wenn ein Eintritt bekannt gemacht wird, den gesetzlichen Vorschriften entsprochen wird und die Behörde verständigt wird, wenn man sofort mit den Schutzmaßnahmen bzw.
    Sanierungsmaßnahmen beginnt, sodass der Unfall örtlich eng begrenzt bleibt,
    dann besteht durchaus Aussicht, dass in vielen Fällen der Unfall ohne weitere Konsequenzen behoben werden kann und dass die Schädigung saniert werden kann.
    Wie schaut das bei den Kosten aus?
    Bei solchen Unfällen treten ja oft gravierende Kosten bei der Beseitigung auf, abgesehen von den Kosten des reinen Unfalls.
    Die Kosten selbst kann man sagen, reichen von Bagatellbeträgen bis zu Millionenbeträgen.
    Es kann auch einige 10 Millionen Kosten betragen.
    Ich selbst kenne Fälle, die in 30, 40 Millionen Höhe lagen.
    und die dabei gar nicht alles sanieren konnten.
    Herr Dr. Heilig, Sie sind Sachverständiger auf dem Gebiet der Schadensbeseitigung.
    Welche Maßnahmen fordern nun Sie auf dem Gebiet des Transports gefährlicher Güter?
    Was sollte man hier tun, um die gravierendsten Folgen, möglichen Folgen solcher Unfälle beim Transport zu vermeiden?
    In erster Linie ist hier die Schulung zu betrachten, in zweiter Linie das sofortige Einsetzen der Sanierungsmaßnahmen.
    Bei der Schulung von wem?
    Bei der Schulung sind die Lenker der Fahrzeuge, die ja auch das Abfüllen praktisch durchführen bzw.
    überwachen.
    Dann die Schulung der mit den Sanierungsmaßnahmen betrauten Männer, das ist im Allgemeinen die Feuerwehr.
    Auch verschiedene Unternehmungen sind das.
    Und nicht vergessen sollte man die ausreichende Schulung der bei den Bezirkshauptmannschaften mit der behördlichen Bearbeitung solcher Schadensfälle befassten Referenten.
    Ich danke für das Gespräch.
    Das Gespräch führte Helmut Gletsander.
    Im Dr. Karl-Renner-Institut der SPÖ findet zurzeit eine Tagung statt, bei der es vor allem um das Problem der Stadterneuerung und der Revitalisierung geht.
    Zur Diskussion steht dabei eine Studie über die Assanierung von Stadtgebieten.
    Über diese Studie, die vom Bautenministerium durch Wohnbauforschungsmittel gefördert wurde und Möglichkeiten der Stadterneuerung in Österreich untersucht, sprach Markus Sommersacher mit dem Projektleiter Diplom-Ingenieur August Fröhlich.
    Herr Diplom-Ingenieur Fröhlich, eine der erklärten Zielsetzungen des Bautenministers im Bereich der Wohnbaupolitik ist es, einerseits neue Bauten zu erstellen, gleichrangig aber dabei, der Sanierung von Altbauten Vorrang einzuräumen.
    Inwieweit kommt nun der Start der Neuerung in diesem Kräftefeld besondere Bedeutung zu, gerade was Österreich betrifft?
    Ich würde die Stadterneuerung als wirklich zentrales Problem der Stadtentwicklung als auch der Wohnungsversorgung sehen.
    Das wird darin deutlich, wenn wir uns vor Augen halten, dass 1971 ca.
    700.000 Wohnungen Substandardwohnungen waren.
    Also auch in den Stadtgebieten
    Versammlungsurtenzen festzustellen sind.
    Also hier auch vom Bereich der Stadtentwicklung ganz wesentliche Problemkonstellation vorliegt.
    Und hinsichtlich der weiteren Entwicklung dieser Gebiete wurden gerade in den letzten Zeiten 1974 das Stadterneuerungsgesetz geschaffen.
    Es gibt das Wohnungsverbesserungsgesetz.
    Da ist die Anwendung dieser Gesetze relativ schwierig.
    Und welche Erfahrungen haben Sie nun konkret aus Ihrer bisherigen Arbeit gewonnen, was die Stadterneuerung betrifft?
    Ja erstens einmal, dass das Stadterneuerungsgesetz, man muss es leider sagen, relativ schwierig in der Anwendung ist.
    Wir haben bisher in Österreich nur vier Fälle dazu.
    Vielleicht verdeutlicht Asanierungsvolumen circa 300.000 Wohnungen, 18.000 Gebäude, aber nur 80 Gebäude in Asanierungsgebieten.
    Wir haben bezüglich der Umsetzung die Problematik, die mir ganz wesentlich erscheint, dass wir die Interessen der Betroffenen berücksichtigen müssen.
    dass die Planungs- und Verwaltungskapazitäten für die Durchführung dieser Stadterneuerung derzeit noch relativ gering sind.
    Wodurch ergeben sich eigentlich die Notwendigkeiten Städte zu erneuern?
    Es hat sich in letzter Zeit leider, muss man fast sagen, der Trend herausgestellt, dass immer mehr an der Peripherie der Städte neue Satellitenstädte gebaut wurden, sodass also praktisch damit ein genau gegensätzlicher Trend sich eingestellt hat in der Stadtentwicklung.
    Ich glaube das ist wirklich eine ganz wesentliche Fragestellung.
    dass von allen Fachleuten, also auch von Politikern, es als notwendig erachtet wird, diese Randwanderung, die sich nicht nur im städtischen Raum, sondern auch auf regionaler Ebene abspielt, zu stoppen und umzukehren.
    Sprich, die Stadt für die Bewohner, auch für die Benutzer wiederzugewinnen und lebbar machen.
    Dazu sind aber weitgehende Maßnahmen notwendig, weil es eben schwieriger ist, in der Stadt direkt drinnen was zu machen, sozusagen eine Art Wiederentwicklung zu forcieren als draußen.
    Ergeben sich aber die Schwierigkeiten nicht parallel dazu, nicht nur mit den Behörden, sondern auch mit den Leuten, die in diesen Gebieten wohnen, in denen saniert werden soll.
    Die Mitbeteiligung der Bevölkerung im Gebiet und eine Art Partizipation der Benutzer
    ist eine essentielle Notwendigkeit für Sanierungs- und Stadterneuerungsmaßnahmen.
    Es wird also sowohl hier ein Demokratisierungsprozess notwendig, als auch werden durch diese Planungsbeteiligung die Realisierungschancen für solche Projekte erhöht.
    Wenn wir nun einen internationalen Vergleich anstellen, wie sieht es zum Beispiel in anderen Ländern Europas aus, wie sieht es im Nachbargebiet Österreichs aus?
    Gibt es dort Ihrer Ansicht nach bessere Möglichkeiten rein vom Gesetzlichen her?
    und auch von praktischen her Stadterneuerung zu betreiben.
    Als Beispiel würde ich vielleicht hier Italien heranziehen.
    Es hat eine umfassende Planung, sieht im Wohnbaugesetz weitgehende Entäußerungen und zwar nicht bezogen auf die städtische Situation, sondern Ertragswert von ländlichen Gebieten vor.
    kann weiters enteignen für die Wahrnehmung öffentlicher Interessen für die Einrichtungen, also Grünflächen, Schulen, Kindergärten.
    Es muss aber dabei festgestellt werden, dass selbst in kommunistischen Gemeinden, die es ja einige gibt in Italien, solche Enteignungen nur ganz selten vorgenommen werden.
    Es ist jetzt fünf Minuten nach dreiviertel eins, nun zu Beiträgen der Kulturredaktion.
    Die bekannte amerikanische Anthropologin Margaret Mead ist gestern im Alter von 77 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus gestorben.
    Hören Sie einen Nachruf, den Heidi Grundmann gestaltet hat.
    1972 war Margaret Mead in Wien.
    Die große alte Dame der Anthropologie, und das war typisch für ihre Offenheit als Wissenschaftlerin, kam zu einem Kybernetik-Kongress.
    Mit 71 Jahren, auf einen Stock gestützt, in ein dunkles Cape gehüllt, betrat sie den Vorlesungssaal.
    Sobald sie auf dem Podium war und sprach, verstand man, warum immer wieder Studenten, junge Leute sich von ihr besonders angezogen fühlten.
    Damals in Wien sagte die Wissenschaftlerin in einem Gespräch so nebenbei, Denken allein bringt gar nichts, es kommt darauf an, etwas zu tun.
    An diesen Satz hat sich Margaret Mead ein Leben lang gehalten, auch und gerade als Wissenschaftlerin.
    Mit 23 Jahren machte sie ihre erste Forschungsreise in die Südsee, in der Überzeugung, dass Ethnologie jetzt sofort getrieben werden müsse, dass andere Dinge warten könnten.
    Die junge Ethnologin wurde von Albträumen geplagt, dass der letzte Mensch auf Rarotonga, der noch etwas über die Vergangenheit sagen könnte, sterben würde, bevor die ethnologische Feldforschung sein Wissen protokolliert habe.
    Mit 28 Jahren veröffentlichte Margaret Mead ihre erste größere Arbeit als Ethnologin, Kindheit und Jugend in Samoa.
    Das Buch, das später erster Teil einer Trilogie werden sollte, wurde ein Bestseller.
    Seine Autorin, die ein Jahr später 1929 zum Dr. Phil promovierte, berühmt.
    Margaret Mead hat noch viele wissenschaftliche Bücher geschrieben und eine ganze Reihe von ihnen brachten es in aller Welt zu Millionenauflagen.
    Ihr am meisten zitiertes Buch ist sicherlich die Arbeit Mann und Weib, das Verhältnis der Geschlechter in einer sich wandelnden Welt, das auf Deutsch 1955 erschienen ist.
    In diesem Buch belegt die Wissenschaftlerin Mead an eindrucksvollen Beispielen aus ihrer Feldforschung, dass die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die wir als männlich oder weiblich betrachten,
    in den verschiedensten Gesellschaften und zu verschiedenen Zeiten jeweils ganz andere sein können, also nicht angeboren sind.
    Kein Wunder, dass Margaret Mead seit vielen Jahren auch für den Feminismus eine große Rolle spielt.
    In jüngster Zeit nicht nur durch ihre wissenschaftlichen Veröffentlichungen und durch ihr öffentliches Auftreten, sondern auch durch ihre Autobiografie, die heuer unter dem Titel »Brombeerblüten im Winter – Ein befreites Leben, auch auf Deutsch« veröffentlicht worden ist.
    In dieser Autobiografie stellt sich eine Frau offen und freimütig dar, die die Wurzeln ihres erfolgreichen Lebens darin sieht, dass sie als Kind ihren Eltern, einer Soziologin und einem Wirtschaftsprofessor, voll und ganz erwünscht war und von ihnen voll und ganz akzeptiert worden ist, so wie sie war als Mädchen und deshalb selbst immer auch darüber froh war, ein Mädchen zu sein.
    Doch was an Margaret Meads Autobiografie so berührt, ist nicht nur, dass sie als Frau in einer von Männern dominierten Welt der Wissenschaft reüssierte, dass sie die abenteuerlichsten Forschungsaufgaben brillant löste, und auch nicht einmal nur, dass sie ihren drei Ehemännern gegenüber immer Selbstständigkeit bewahrte oder dass sie ihre Rolle als berufstätige Mutter mühelos meisterte,
    sondern vor allem, dass sie sich nie aufsplitterte, dass für sie die berühmte Forscherin Wissenschaft und persönliche Erfahrung, Theorie und Praxis, Intellekt und Emotionalität, Denken und Tun immer in die Einheit des Lebens mündeten.
    Heute Abend schließt die 9.
    Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse ihre Tore.
    Einen Abschlussbericht gibt Brigitte Hofer.
    Alte Wachspuppen, Holzvogelkäfige und bemalte Spanschachteln waren auf dieser Messe ebenso zu finden wie Statuen und Skulpturen des 17.
    Jahrhunderts, Goblins und Teppiche, Gemälde, Schmuck, Porzellan, Silber und Glas.
    Das Angebot war dem Angebot früherer Messen ähnlich.
    Kein neuer Trend bei Nachfragen zeichnete sich ab.
    Über 14.000 Besucher kamen in diesen sieben Tagen.
    Ein Rekord, meinen die Veranstalter, der nur vor acht Jahren von der ersten Messe, damals mit über 16.000 Besuchern, überboten wurde.
    Damals kamen mehr interessierte Händler aus der Bundesrepublik Deutschland, die jetzt sowohl mehr eigene Messen als auch im Moment Hauptgeschäftszeit haben.
    Heuer bildeten den größten Anteil die privaten Besucher.
    Dazu Gremialvorsteher Rudolf Otto,
    Es wird somit nach dieser Messe ein ganz besonders hoher Prozentsatz der umgesetzten Ware auch im Land bleiben.
    Und das ist etwas, worauf wir ganz besonders stolz sind.
    Wir sehen ja auch die Aufgabe des Kunst- und Antiquitätenhandels darin, das österreichische Kulturgut im Lande zu halten und, wenn es irgend geht, sogar aus dem Ausland wieder in die Heimat zurückzuführen.
    Im Land bleiben fast alle sogenannten Spitzenangebote dieser Messe, führt Wolfgang Siedler als Ausschussmitglied an.
    Renaissance-Bett aus dem Palazzo d'Avanzate, das sich früher im Besitz von Randolph Hearst befand.
    Dieses Bett wurde gleich am ersten Tag um 500.000 Schilling verkauft.
    Ein Amaleng, ein Studienkopf, vertritt mit anderen Bildern die guten Verkäufe des 19.
    Jahrhunderts.
    Der brachte 60.000 Schilling.
    Es ist eine sehr interessante Renaissance-Truhe aus Nussholz.
    Er zielte 80.000 Schilling und wurde in die Deutsche Bundesrepublik verkauft.
    Ein interessantes Ergebnis brachte auch ein Schweizer Bauerntisch aus Zypern aus dem Ende des 18.
    Jahrhunderts, der 140.000 Schilling erzielte.
    Die meisten Verkäufe bewegten sich aber in der sogenannten Mittelware.
    Angebote um rund 30.000 Schilling.
    Kleinskulpturen wie ein Christus-Korpus aus Oberösterreich, eine Barbara-Figur aus der Steiermark und ein Knochenbarock-Kästchen aus Salzburg befanden sich darunter.
    Aber auch eine Jugendstil-Vase von Kolomosa.
    Ölbilder des 19.
    Jahrhunderts erwiesen sich, wie auch in früheren Jahren, als besonders gefragt.
    Als Weihnachtsgeschenke.
    Einer der Werbegedanken dieser Messe scheinen diese Angebote aber etwas hochgegriffen.
    Wolfgang Siedler?
    Eine weitere große Gruppe von Objekten zeigt, dass also der Weihnachtsgedanke dieser Messe voll durchgeschlagen hat.
    So wurde Kupfergeschirr, österreichisches Kupfergeschirr, von 2.400 bis 5.000 Schillingen verkauft.
    Es wurden Lagnon-Ketten verkauft, es wurde Gmundner Keramik angeboten und auch umgesetzt, die Preise von 4.000 bis 12.000 Schillingen erzielten.
    Zu einigen Vorwürfen, die in der Öffentlichkeit, vor allem in der Presse laut wurden, nimmt Rudolf Otto Stellung.
    So zu der Tatsache, dass mehrere Objekte schon am Beginn der Messe verkauft waren.
    Am Vorabend der Messe findet eine Vernissage für geladene Gäste statt und da kann es natürlich vorkommen, dass das eine oder andere Stück schon bei dieser Gelegenheit einen Liebhaber gefunden hat.
    Und zu der aufgeworfenen Frage, warum z.B.
    nicht Möbel des vorigen Jahrhunderts auf dieser Messe angeboten werden?
    Wir fassen auf dieser Messe den Begriff Antiquität sehr streng.
    Es dürfen z.B.
    mit Ausnahme des Jugendstils nur Möbel verkauft werden, die vor 1830 entstanden sind.
    Dadurch wird der Konsument vor industriellen Nachahmungen, die es natürlich auch im 19.
    Jahrhundert schon gegeben hat, geschützt.
    Die Veranstalter sehen der 10.
    Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse zuversichtlich entgegen.
    Sie soll als erste Jubiläumsmesse vom 28.
    April bis 3.
    Mai 1979 durchgeführt werden.
    Zweieinhalb Minuten vor 13 Uhr nur noch kurz ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    Nach der heutigen Sitzung des Parteivorstandes der ÖVP hat der Parteivorsitzende Tausz in einer Pressekonferenz zu den jüngsten Kündigungen bei Steyr, Daimler-Puch und Eumig Stellung genommen.
    Tausz sagte, die Österreicher sollten nicht mehr unter der verfehlten Wirtschaftspolitik der Regierung leiden.
    Er wies Vorwürfe zurück, die ÖVP betreibe Schwarzmalerei und forderte, die als Grundlage einer neuen Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik größere Investitionsanreize.
    Umschulungen in einigen Teilbetrieben der Föst-Alpine AG zu Beginn des kommenden Jahres, die einige hundert Arbeitnehmer des Stahlkonzerns betreffen können, schloss Generaldirektor Abfalter heute in einem Gespräch mit Wirtschaftsjournalisten nicht aus.
    Diese Umschulungsmaßnahmen würden diesmal nicht, wie zu Beginn dieses Jahres, zu einer Anhebung des allgemeinen Bildungsniveaus der Arbeiter dienen, sondern zu einer werksspezifischen Fachwissenerweiterung.
    Bei den gestern abgeschlossenen Personalvertretungs- und Gewerkschaftswahlen der Post- und Telegrafenverwaltung konnte die Fraktion christlicher Gewerkschafter auf Kosten der Sozialisten Stimmen gewinnen.
    Die christlichen Gewerkschafter erhielten 35,7% der Stimmen und damit um 1% mehr als bei den Wahlen im Jahre 1974.
    Auf die sozialistischen Gewerkschafter entfielen mit 59,3% um 0,8% weniger Stimmen als 1974.
    52 Unterzeichner der Charta 77 haben heute in Wien einen offenen Brief an Bundeskanzler Kreisky und weitere vier prominente westeuropäische Politiker veröffentlicht.
    Die tschechoslowakischen Bürgerrechtskämpfer appellieren an die Politiker, ihren Einfluss geltend zu machen, dass dem in der Tschechoslowakei verhafteten Sprecher der Charta 77, Jaroslav Sabata, ein fairer Prozess gemacht wird.
    Der Appell ist unter anderem vom ehemaligen Außenminister Jerzy Hajek, dem früheren Präsidiumsmitglied der kommunistischen Partei, Franziszek Riegel, und von dem Dramatiker Vaclav Havel unterzeichnet.
    Mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagsjournal beendet.
    Meine Damen und Herren, die Journalredaktion meldet sich wieder heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 mit dem Abendjournal.
    Im Namen des Mittagsjournalteams verabschiedet sich Edgar Sterbens.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Paritätische Mitbestimmung, Pressekonferenz Weiser
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ceausescu in Belgrad, Zusammenarbeit der Balkanstaaten soll aktiver werden
    Mitwirkende: Chalupa, Gustav [Gestaltung]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Amnesty International Bericht über Folter und Menschenrechtsverletzungen in Äthiopien
    Mitwirkende: Vockenhuber, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Flucht von 2500 Vietnamesen auf Schiff "Hai Hong" von "Geschäftemachern" organiesert
    Mitwirkende: Rieder, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz der ÖVP zu Eumig und der Wirtschaftslage
    Einblendung: Josef Taus
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Taus, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neues Kontrollgerät für Herztätigkeit auf dem Markt
    Einblendung: Dipl. Ing. Otto Gmeindl (Geschäftsführer Motronic)
    Mitwirkende: Edlinger, J. Klaus [Gestaltung] , Gmeindl, Otto [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Seminar in Baden - Transport gefährlicher Güter
    Interview: Dr. Kurt Heilig
    Mitwirkende: Kletzander, Helmut [Gestaltung] , Heilig, Kurt [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Ort: Baden bei Wien [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Stadterneuerungsprobleme
    Interview: Dipl. Ing. August Fröhlich
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Fröhlich, August [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    US-Antrophologien Margaret Mead gestorben
    Mitwirkende: Grundmann, Heidi [Gestaltung]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Abschlußbericht der Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse
    Einblendung: Wolfgang Siedler, Rudolf Otto
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Siedler, Wolfgang [Interviewte/r] , Otto, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.16 [Sendedatum]
    Ort: Wien [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1978.11.16
    Spieldauer 00:59:53
    Mitwirkende Sterbenz, Edgar [Moderation]
    Steinwendner, Wolfgang [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1978.11.16 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-781116_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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