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KI-generiertes Transkript
Und hier meldet sich die Redaktion des Mittagschannals.
Eine angenehme Mittagstunde wünsche ich Ihnen, meine Damen und Herren.
Im Studio begrüßt Sie Ilse Vögl.
Bald dürfen auch unsere gestressten Parlamentarier in die Sommerferien gehen, aber noch stehen ihnen drei, vielleicht sogar vier arbeitsreiche Tage bevor.
Heute wird im Nationalrat der außenpolitische Bericht der Bundesregierung diskutiert und auch die umstrittene Änderung des Zivildienstgesetzes.
Wir berichten darüber und auch von der Sitzung des Ministerrates am Vormittag.
Worum es dort ging, das haben uns allerdings die Kollegen bis jetzt noch nicht verraten.
Weitere Schlagzeilen zu unserem Programm.
Austrieter Backwerke wollen wieder in die TV-Werbung.
Das wird aber sicher den Gesundheitsminister nicht freuen.
Westdeutschlands Bundeskanzler Schmidt fordert in Moskau vollständigen Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan.
Ob das die Sowjets gefreut hat?
Herzinfarkt von Israels Ministerpräsident Begin wirft die Frage auf.
Ist das der Beginn eines politischen Infarkts der Regierung?
Sind Neuwahlen in Israel unausweichlich?
Und Konferenz der Organisation Afrikanischer Staaten berät in Freetown in Sierra Leone über die politische und wirtschaftliche Zukunft Schwarzafrikas.
Die Kulturredaktion berichtet unter anderem über die Aufführung der Barockoper Der Bestrafte Absolon in der Stiftskirche von Ossiach.
Jetzt aber stehen zunächst einmal die Nachrichten auf dem Programm.
Chef vom Dienst ist heute Helmut Koller und gelesen werden die Meldungen von Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Im Parlament findet derzeit eine Fragestunde zur Einleitung der ersten von drei Plenarsitzungen des Nationalrates statt, mit denen die Abgeordneten ihre Frühjahrsarbeit beenden.
Die Anfragen wurden an Innenminister Lanz gerichtet.
Im Mittelpunkt der Nationalratsdebatte werden dann der außenpolitische Bericht der Regierung für das vergangene Jahr und die Änderung des Zivildienstgesetzes stehen.
Brasilien.
Papst Johannes Paul II.
hat alle Staaten und Völker der Erde einringlich zu internationaler Solidarität aufgerufen.
Bei einem Regierungsempfang anlässlich seines Besuches in Brasilia forderte der Papst die Diplomaten auf, alle ihre Möglichkeiten zur Förderung der internationalen Solidarität zu nutzen.
Indirekt übte das Oberhaupt der katholischen Kirche Kritik an der sowjetischen Besetzung Afghanistans.
Wie der Papst in diesem Zusammenhang wörtlich sagte, habe jede Nation das Recht, auf ihrem eigenen Boden in Frieden und Sicherheit zu leben, ohne unter ungerechten ausländischen Drohungen zu leiden.
An die brasilianische Regierung appellierte Paul II., sich für mehr soziale Gerechtigkeit und die Achtung der Menschenwürde einzusetzen.
Sowjetunion
Der deutsche Bundeskanzler Schmidt und Staats- und Parteichef Brezhnev haben heute im Kreml ihre gestern begonnenen Gespräche wieder aufgenommen.
Im Mittelpunkt der zweiten Gesprächsrunde dürfte die Frage der Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa stehen.
Zur Sprache kommen wird auch der Vorschlag Schmidts, wonach die Sowjetunion einen Terminkalender für den Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan bekannt geben sollte.
Bei der gestrigen Unterredung trat Schmidt auch für Verhandlungen zwischen der von der Sowjetunion eingesetzten afghanischen Regierung und dem Dreier-Ausschuss ein, den die Islamische Konferenz mit der Ausarbeitung von Lösungsmöglichkeiten für den Afghanistan-Konflikt beauftragt hat.
Die Reaktion der sowjetischen Regierung auf die Vorschläge des deutschen Bundeskanzlers ist noch nicht bekannt.
Afghanistan
Nach Meldungen westlicher Diplomaten in Kabul sollen sich die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Führungsspitze des Landes verschärft haben.
Der Bürgermeister der Hauptstadt und mehrere hohe Gemeindebeamte sollen verhaftet werden sein.
Sie sind Mitglieder des mit der Gruppe und Präsident Karmal rivalisierenden Flügels der regierenden Staatspartei.
Zum ersten Mal wurde unterdessen eine Konferenz hoher islamischer Geistlicher in Kabul abgehalten, was auf eine weitere Islamisierung Afghanistans hindeutet.
Über die Kämpfe zwischen sowjetischen Einheiten und Regierungstruppen gegen die Widerstandskämpfer wurde zuletzt gemeldet, die Russen hätten eine neue Offensive eingeleitet.
Vereinte Nationen.
Der Weltsicherheitsrat in New York hat Israel neuerlich wegen der Besetzung des Ostteils von Jerusalem verurteilt.
Für die Entschließung stimmten 14 der 15 Mitglieder, die Vereinigten Staaten enthielten sich der Stimme.
Dies wurde inzwischen von israelischer Seite scharf kritisiert.
In den von den islamischen Staaten eingebrachten Resolution heißt es, alle Maßnahmen und Handlungen Israels, die den Charakter und Status Jerusalems ändern, seien als ungültig anzusehen.
Israel.
Nach einem Herzanfall liegt Ministerpräsident Begin seit gestern Abend in der Intensivstation einer Klinik in Jerusalem.
Begin hatte den Anfall bei der Eröffnung der Parlamentsdebatte über einen Misstrauensantrag der Opposition gegen sein Koalitionskabinett erlitten.
Der Regierungschef wurde sofort von einem Rettungsarzt behandelt, der sich ständig im Parlamentsgebäude aufhält.
Der Misstrauensantrag wurde später mit 60 gegen 54 Stimmen abgelehnt.
Iran Staatspräsident Bani Sader hat die Bevölkerung seines Landes neuerlich zu einem Wirtschaftskrieg gegen die Vereinigten Staaten aufgerufen.
Oberst Bodurny hat inzwischen die Ernennung zum Chef der Revolutionsgarden mit der Begründung abgelehnt, er könne die Aufgabe in der gegenwärtigen Situation nicht erfüllen.
Banisadr hatte Bodurny zum Nachfolger von Major Sharif vorgeschlagen, der vor zehn Tagen den Oberbefehl über die Revolutionsgarden zurückgelegt hatte.
Thailand Die Regierung in Bangkok hat heute zur Wiederaufnahme der Hilfsflüge nach Kambodscha zugestimmt.
Die Flüge waren seit den militärischen Auseinandersetzungen in Vietnam im Grenzgebiet zu Kambodscha unterbrochen gewesen.
Vor allem Lebensmittel, Medikamente und Saatgut internationaler Hilfsorganisationen sollen für die hungernde Bevölkerung nach Kambodscha gebracht werden.
Die Regierungen in Phnom Penh und Hanoi haben unterdessen China und die Vereinigten Staaten beschuldigt, in Südostasien eine militärische Allianz aufzubauen.
Bolivien
Aus den Präsidentenwahlen vom vergangenen Sonntag ist der frühere Staatschef Ernan Siles-Soasso als erfolgreichster Bewerber hervorgegangen.
Nach Auszählung von mehr als einer Million Stimmen, das sind etwa 60 Prozent, liegt Siles-Soasso mit 33,5 Prozent deutlich in Führung.
An zweiter Stelle folgt der frühere Militärdiktator Banzer mit 18,5 Prozent der Stimmen.
Der Kandidat der bürgerlich-christlich-demokratischen Mitte konnte 15 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.
Die von der Verfassung vorgeschriebene absolute Mehrheit hat keiner der Kandidaten erreicht.
Sierra Leone, Vereinte Nationen.
In der Hauptstadt von Sierra Leone, in Freetown, hat heute das Gipfeltreffen der OAU, der Organisation für die Einheit Afrikas, begonnen.
Die Delegierten werden vor allem den Namibia-Konflikt, die Kämpfe in der von Marokko annektierten ehemaligen spanischen West-Sahara und den Bürgerkrieg im Chad beraten.
Auf Vorschlag Angolas soll auf die westlichen Staaten verstärkter Druck ausgeübt werden, um die baldige Unabhängigkeit Namibias von Südafrika durchzusetzen.
Südafrika hat nach eigenen Angaben seine Truppen aus Angola zurückgezogen.
Dies teilte die Regierung in Pretoria den Vereinten Nationen in New York mit.
Der Weltsicherheitsrat hat daraufhin weitere Beratungen dieses Problems von der Tagesordnung abgesetzt.
In den vergangenen Wochen führte Südafrika Vergeltungsschläge gegen Stützpunkte der SWAPO, der Südwestafrikanischen Befreiungsaktion, auf angolanischem Gebiet durch.
USA
Präsident Carter wird am 9.
Juli in Tokio an dem Staatsakt für den vor einem Monat verstorbenen Ministerpräsidenten Ohira teilnehmen.
Wie ein Regierungssprecher in Washington dazu mitteilt, wolle Carter mit seiner Teilnahme die große Achtung und Zuneigung für Ohira zum Ausdruck bringen.
Ohira starb am 12.
Juni an einem Herzleiden.
Algerien hat seinen Ölpreis auf 40 Dollar pro Fass, das sind 159 Liter, erhöht.
Libyen und Nigeria verlangen von nun an 37 Dollar pro Fass Rohöl.
Dies bestätigten Ölexperten in New York, nachdem bereits gestern in London gleichlautende Gerüchte bekannt geworden waren.
Damit hat Algerien eine Übereinkunft der jüngsten OPEC-Konferenz in Algier gebrochen, bei der ein Höchstpreis von 37 Dollar pro Barrel festgesetzt worden ist.
Die Hitzewelle, die bereits seit Tagen den Südwesten der Vereinigten Staaten heimsucht, hat katastrophale Formen angenommen.
Bis gestern sind 59 Menschen meist an Herzattacken gestorben.
Die Temperaturen überschreiten 45 Grad Celsius.
Wegen des erhöhten Einsatzes der Klimaanlagen ist es in der Stromversorgung, vor allem im Bundesstaat Texas, zu Engpässen gekommen.
Die Hitzewelle wird als die ärgste seit 25 Jahren bezeichnet.
Spanien
Sprengstoffexperten der Polizei haben in der vergangenen Nacht zwei von der baskischen Separatistenorganisation ETA in Ferienorten versteckte Bomben gefunden und entschärft.
Die Sprengsätze wurden in der Provinz Malaga entdeckt.
Die ETA hat weitere Anschläge angekündigt.
Die Terrorwelle dauert bereits seit vergangenem Mittwoch.
Bis jetzt hat es keine Verletzten gegeben, weil die Ferienbetriebe rechtzeitig geräumt werden konnten.
Die ETA fordert die Freilassung von 19 inhaftierten Mitgliedern und die Amtsenthebung eines Gefängnisdirektors.
Die Wetterlage.
Die Front eines mit dem Kern vor der niederländischen Küste gelegenen Tiefdruckwirbels überquert derzeit Nord- und Mitteldeutschland sowie Frankreich.
Sie greift noch heute Abend auf den Ostalpenraum über.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Laufe des Nachmittags in Westösterreich Bewölkungszunahme und nachfolgend Aufkommen von Regen.
In Norden, Osten und Süden vorerst heiter bis wolkig.
Gegen Abend in Norden und Nordosten Bewölkungsaufzug in höheren Schichten.
Mäßige Winde aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 18 bis 23 Grad.
Temperaturen morgen früh 9 bis 14 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Starke bis geschlossene Bewölkung und Strichregen.
Ab den Mittagstunden von West nach Ost fortschreitend Wetterbesserung, vor allem im Flachland.
Westliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 13 bis 19 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter 22°, Südostwind 15 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 22°, Südwind 20 km.
Linz, Heiter 20°, Nordost 15.
Salzburg, wolkig 21°, Windstill.
Innsbruck, stark bewölkt 16°, West 10.
Pregens, bedeckt 16°, Westwind 3 km in der Stunde.
Graz, Heiter 19°, Windstill.
Und Klagenfurt, Heiter 19°, Windstill.
In drei Minuten ist es Viertel eins, das Wanderwetterbericht und die ausführlichen Nachrichten und jetzt gleich ins Ausland.
Auslandsberichterstattung im Mittagsschanal.
Ungewöhnlich war der Empfang, ungewöhnlich deutlich die Tischrede des Gastes.
Im Hintergrund von all dem eine gespannte weltpolitische Situation und das Gefühl, dass dieser Besuch in gewissem Maß aus der politischen Norm fällt.
Die Rede ist vom Besuch des westdeutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt in Moskau.
Schmidt und sein Außenminister Genscher waren gestern in der sowjetischen Hauptstadt quasi mit großem Bahnhof empfangen worden, obwohl dies bei normalen Arbeitsgesprächen eigentlich gar nicht üblich ist.
Wenige Stunden später schon bei der abendlichen Tischrede brachte der deutsche Gast dann ohne alle diplomatischen Floskeln das zur Sprache, worum es bei seinem Besuch letztlich geht.
Die Aufforderung nämlich an Moskau, sich aus Afghanistan zurückzuziehen.
Die Aufforderung auch an Moskau, nach neun Verhandlungen ohne jede Vorbedingung über das Thema Mittelstreckenraketen.
Eine Rede, die nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig ließ, was aber nur die anwesenden sowjetischen Politiker in ungekürzter Form hörten.
Denn nach Tisch las man's anders.
Zumindest in den sowjetischen Medien, die sehr eigenwillige Versionen der Rede Schmitz brachten.
Aber hörten Sie Otto Hörmann aus Moskau.
Bundeskanzler Schmidt wird bei seinem Besuch in der Sowjetunion um eine persönliche Erfahrung reicher geworden sein.
Er wird am eigenen Leib erfahren haben, wie man in der Sowjetunion Informationen manipuliert, wenn man es braucht.
Gestern Abend gab es auf Einladung der sowjetischen Gastgeber ein Diner im Kreml mit den üblichen Tischreden.
Schmidt machte eine Tour d'horizon durch die Probleme der Welt.
Von Nahost bis Fernost, auch der Nord-Süd-Konflikt kam vor.
Und Schmid erinnerte daran, dass in der Schlussakte von Helsinki und in deutsch-sowjetischen Papieren von der Unteilbarkeit der Entspannung für die ganze Welt die Rede sei.
Die Ansprache Schmids wird heute nur von der bravsten und auch nur teilweise indirekter Rede wiedergegeben, bei Zwischenpassagen in indirekter Rede.
Völlig durch den Rost des Zensors gefallen für die einheimischen Medienkonsumenten ist, was Schmidt über Afghanistan zu sagen hatte.
Ja, noch mehr.
Der Zensor sah sich bemüßigt, Schmidt zu sagen, was er eigentlich hätte sagen sollen.
Was der verehrte Gast aus der BRD sagen hätte sollen, um das selbstzufriedene sowjetische Weltbild nicht zu stören.
Das liest sich dann so.
Der Kanzler betonte die Notwendigkeit des Rückzugs der sowjetischen Truppen aus Afghanistan.
Der sagte jedoch nichts darüber, dass alle Formen der Aggression gegen Afghanistan eingestellt werden sollten.
Diese Aggression hat bekanntlich die afghanische Regierung veranlasst, die USSR um militärische Hilfe zu ersuchen.
Zitat Ende.
In Wirklichkeit sprach Schmidt von der Abstimmungsniederlage der Sowjetunion in der UNO-Generalversammlung,
und er forderte die Sowjetunion auf, ihre Truppen bis zum letzten Mann abzuziehen.
Am Rande der Gespräche hörte man, Schmidt habe einen regelrechten Fahrplan für den Truppenabzug vorgeschlagen.
In seiner Ansprache hatte Brezhnev Afghanistan überhaupt nicht erwähnt.
Der Text wird heute in allen Moskauer Zeitungen abgedruckt, offenbar ungekürzt.
In der Frage der NATO-Mittelstreckenwaffen richtete Brezhnev an den Westen den Appell, alle Programme zur Nachrüstung zur Weiterentwicklung zu stoppen
ob Raketen, Neutronenwaffen, chemische oder irgendwelche andere Systeme.
Was der Gaspardin-Federalen-Kanzler zu dieser Frage zu sagen hatte, hat man dem Zeitung später auch vorenthalten.
Schmidt verteidigte den Nachrüstungsbeschluss der NATO vom Dezember des Vorjahres und forderte den Kreml zu Vorverhandlungen über atomare Mittelstreckenraketen auf, möglichst bald und ohne Vorbedingungen.
Hier wurde Schmidt vom Zensor dahingehend korrigiert, dass Verhandlungen über diese Mittelstreckenraketen auf der Grundlage des NATO-Beschlusses bereits nicht mehr Verhandlungen ohne Vorbedingungen seien.
Der Kreml-Standpunkt ist gehabt.
Wir verhandeln nicht über die eigenen SS-20-Raketen, die bereits aufgestellt werden.
Wir verhandeln nur über die Pershings und Cruise Missiles, die erst aufgestellt werden sollen.
Nicht ins Konzept der vollen kommunistischen Wahrheit passte den sowjetischen Medienmachern auch, was Schmid zur Familienzusammenführung anmerkte.
Schmid appellierte an Brezhnev um mehr Großzügigkeit in dieser Sache, die eher eine Sache des Herzens als des Verstandes sei.
Der erste westliche Regierungschef in Moskau seit dem Afghanistan-Einmarsch, ein Empfang mit viel mehr Protokoll als den Gästen lieb gewesen wäre, jetzt die Pressezensur.
Heute Abend wird man mehr darüber sagen können, welchen Stellenwert die Schmidt-Genscher-Visite in den Ost-West-Beziehungen einnehmen.
Das war Otto Hörmann aus Moskau.
So berichten also die sowjetischen Medien über den Besuch des westdeutschen Bundeskanzlers und über seine eher harte Tischrede.
Im israelischen Parlament hat gestern Ministerpräsident Begin eine schwere Herzattacke erlitten.
Wenige Stunden später wurde ein Misstrauensantrag der Opposition gegen die Regierung mit nur knapper Stimmenmehrheit abgewehrt.
Zwei Ereignisse eigentlich von fast symptomatischer Bedeutung.
Die Politik der gegenwärtigen israelischen Regierung ist mehr oder weniger in eine Sackgasse geraten.
Menachem Begin, der in den Nahostverhandlungen hartnäckig am Falkenkurs bleibt, ist weitgehend handlungsunfähig und das nicht nur aufgrund seines gegenwärtigen Gesundheitszustandes.
Seine Politik der Unnachgiebigkeit gerät immer mehr ins Kreuzfeuer der Kritik, nicht nur des westlichen Auslandes, sondern auch im Inland zeigen Meinungsumfragen die schwindende Popularität dieser Regierung.
Im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen etwa ist Israel heute Nacht neuerdlich verurteilt worden.
Alle legislativen und administrativen Maßnahmen, die die Regierung Beijing gesetzt hat, um den Status von Jerusalem zu verändern, wurden von den 14 Sicherheitsratsmitgliedern für null und nichtig erklärt.
Die USA enthielten sich der Stimme, für die Resolution stimmten aber Frankreich, Großbritannien, Portugal und Norwegen.
Fast alle der berühmt-berüchtigten politischen Beobachter glauben also, dass Israel nur mehr durch Neuwahlen aus dieser politischen Isolation im In- und Ausland herauskommen kann.
Wie soll es weitergehen?
Hans Benedikt.
Es ist Begins zweiter Herzinfarkt.
Der heute 67-Jährige hat in den letzten drei Jahren wiederholt Herzschwächen erlebt.
Jetzt untersuchen die Ärzte, ob der zweite Infarkt dauernde Nachwirkungen haben könnte.
Das macht den Gesundheitszustand Begins endgültig zum politischen Faktum.
Es wird die Auseinandersetzungen um das erst gestern mit einem Misstrauensvotum konfrontiert gewesene Koalitionskabinett beherrschen.
Begin scherzte heute früh in der Intensivstation des Vadasser Krankenhauses, dass er jetzt auch befehlte Ärzte endlich Zeit hätte, sich für den Wahlkampf 81 auszuruhen.
Aber in Begins Partei dreht sich alles um die Nachfolgefrage.
Wenn Begin etwas zustoßen sollte, hätte seine Cherutt-Partei keinen natürlichen Nachfolger.
Sie hatte einen, bis vor zwei Monaten.
Das war Eser Weizmann, der ehemalige Verteidigungsminister.
Aber Weizmann kommt kaum mehr infrage.
Er hat seinem langjährigen Mentor Begin in einer für beide peinlichen, wahrscheinlich Fäde um Regierungsstil und Nahostpolitik die Gefolgschaft aufgekündigt.
Der Bruch zwischen den beiden ist wahrscheinlich zu tief, um zu heilen.
Zyniker sagen, Weizmann sei, wie immer, ein Opfer seiner eigenen Ungeduld geworden.
Die Stellvertreter Beggins, Yigal Yadin und Simcha Ehrlich kommen nicht aus der Heruth, sondern aus der demokratischen Partei und der liberalen Partei.
Beide wären weder politisch noch persönlich stark genug, die Auseinandersetzungen innerhalb der Koalition und mit der auf vorzeitige neue Wahlen drängenden Opposition so im harten Stil Beggins zu führen, dass die Regierung sich nochmals an dem eigenen Hahn hochziehen könnte.
So wie gestern bei der Abwehr eines Misstrauensvotums, das die Initiatoren mit einem Schwächezustand der Koalition gerechnet hatten, der tatsächlich noch nicht eingetreten war, der aber unweigerlich eintreten wird, wenn Begin fehlt.
Der andere Ex-Star der Begin-Regierung, der ehemalige Außenminister Moshe Dayan, hat sich gestern als Nachfolger Begins selbst ausgepunktet.
Dayan hat in der Abstimmung über das Misstrauensvotum gegen die Regierung gestimmt.
Somit sind Begins Gesundheitszustand und die Existenz der Regierungskoalition unlösbar miteinander verknüpft.
Das wird die politische Szene Israels im Herbst kennzeichnen, nach der langen Sommerpause und dem hohen Feiertag im September.
Die sozialistische Arbeiterpartei, mit einer Regierungserwartung von 57% der öffentlichen Meinungsumfragen ausgestattet,
bereitet eine Kampagne von Misstrauensvoten vor im Zusammenhang mit der für Herbst erwarteten neuen Rezessionswelle.
Die nationalreligiöse Partei des Innenministers Josef Burg wird demnächst ihren Herbstkurs fixieren.
Ein Ausscheiden aus der Koalition ist nicht auszufließen.
Die politischen Wetten lauten auf Neuwahlen im Frühjahr 81, ein halbes Jahr vor dem regulären Wahlkampf.
Die innenpolitischen Schwierigkeiten in Israel verschärfen sich also, Hans Benedikt hat berichtet.
Sechs Minuten nach Viertel Eins, jetzt zurück nach Österreich.
Die frühe Session des Parlaments geht in dieser Woche zu Ende.
Noch drei Sitzungen haben die Abgeordneten des Hohen Hauses zu bewältigen.
Die erste ist heute im Wesentlichen dem Bericht der Bundesregierung zur Außenpolitik gewidmet.
Daneben hat die ÖVP allerdings eine dringliche Anfrage zum Thema
Quellensteuer auf Bankguthabenzinsen eingebracht und auch nach der heutigen Regierungssitzung werden Erklärungen zu diesem Thema erwartet.
Zunächst aber zur eigentlichen Tagesordnung der heutigen Plenarsitzung, eben zur Außenpolitik.
Die Debatte beginnt nach Erklärungen der Bundesregierung zur außenpolitischen Situation Österreichs.
Wir schalten aber jetzt ins Parlament zu Barbara Kudenhofe-Kalergi.
Die heutige Debatte dürfte grundsätzlicher und möglicherweise auch interessanter werden als außenpolitische Debatten der Vergangenheit, die ja oft ein bisschen lustlose Pflichtübungen waren.
Immerhin hat es im letzten Jahr so wichtige Ereignisse gegeben wie die Anerkennung der Palästinensischen Befreiungsorganisation durch Österreich als erste im westeuropäischen Land.
Es hat gegeben, das verstärkte Interesse der österreichischen Außenpolitik für die blockfreien und die zunahmende Verschärfung der internationalen Lage allgemein und die Tatsache, dass Österreich in dieser Lage einen sehr eigenständigen, sehr unabhängigen Kurs der Entspannung steuert, nicht immer im Einklang mit den USA.
Im Augenblick ist der ÖVP-Klubobmann Mock am Wort.
Er will, wie er sagt, einen umfassenden Angriff, eine umfassende Aussprache über die österreichische Außenpolitik führen.
Was heute so beunruhigt ist, dass eine ganze Reihe von Krisen zusammenkommen, miteinander verbunden sind, sich verschärfen und gegenseitig aufschaukeln.
Die ÖVP will sich vor dem Hintergrund der verschärften internationalen Lage und der Sorge über die wachsende Unsicherheit, wie Mock sagt, in erster Linie auf die österreichische Neutralitätspolitik stürzen.
Nach der Interpretation der Regierung ist es ja eine aktive, schöpferische Neutralitätspolitik, nach der Meinung der großen Oppositionspartei eine Politik, die dem Neutralismus zu nahe kommt, manchmal gefährlich nahe kommt.
Die FPÖ wird das zu starke Verhaftetsein der Österreicher mit der EFT harmonieren und beide Oppositionsparteien sind nicht zufrieden mit ihrer Rolle bei der Erarbeitung der gemeinsamen Außenpolitik, die ja immer noch gemeinsame Grundlage ist.
Sie wollen vom Bundeskanzler und vom Außenminister mehr und früher dazu gefragt werden.
Die Regierungspartei wird mit Sicherheit auf die internationale Anerkennung ihrer Außenpolitik bei den Staatsvertragsfeiern hinweisen und auf Österreichs steigendes Ansehen in der Welt.
Grundlage der Debatte ist der sogenannte Außenpolitische Bericht der Regierung, ein dickes Buch von fast 400 Seiten, das die Entwicklung im Jahre 1979 beschreibt und das allen Abgeordneten vorliegt.
Anders als in früheren Jahren wird im Grundsatzteil des Berichts heuer ein deutlicher Konnex gezogen zwischen den Ost-West-Beziehungen und dem Nord-Süd-Dialog,
in denen sich Österreich im Zusammenhang mit Kreiskis Marshallplan-Idee für die Entwicklungsländer jetzt stärker einschaltet.
Und auch der Bewegung der Blockfreien wird ein ausführliches Kapitel gewidmet.
Eingehend beschäftigt sich der Bericht auch mit der österreichischen Nahostpolitik.
Sie hat unter anderem in der Wirtschaftspolitik ihren Niederschlag gefunden.
Allein 1979, so heißt es im Bericht, hat sich die österreichische Ausfuhr in die arabischen Länder um 18,5 Prozent erhöht.
Einen Schwerpunkt bildet auch die Auslandskulturpolitik.
Laut Bundespräsident Kirchschläger in seiner Zeit als Außenminister ja eines der drei Beine, auf denen neben der klassischen Außenpolitik und neben der Wirtschaftspolitik die österreichische Außenpolitik beruht.
Nach Osteuropa hat Österreich jetzt seine Aktivitäten auf diesem Gebiet, also auf dem Kulturgebiet, besonders auf der iberischen Halbinsel und in Skandinavien, verstärkt.
Ein Gebiet, über das in den letzten Jahren viel geredet worden ist, ist die Entwicklungspolitik.
Unter anderem gab es in Wien ja die große UNO-Konferenz zu diesem Thema und Kreiskis Auftritt auf der UNCTAD-Konferenz in Indien.
Aber die tatsächlichen Ausgaben Österreichs für Entwicklungshilfe sind mehr als bescheiden.
Von 0,28% des Bruttonationalprodukts sind sie 1979 auf 0,19% gefallen.
Ein absoluter negativer Rekord.
Die UNO empfiehlt bekanntlich 1%.
Über dieses Thema hat freilich bisher noch keine der Oppositionsparteien einen Vorstoß angekündigt.
Soweit ein erster Bericht, mehr im Abendjournal und damit wieder zurück ins Funkhaus.
Außenpolitische Debatte, also heute im Nationalrat, Barbara Kuttenhofe-Kalergi berichtete.
Und bei uns steht jetzt die Inlands-Presseschau auf dem Programm.
Zita Bernardi hat sie heute zusammengestellt.
Ein für die Brieftaschen der Österreicher nicht unwichtiges Datum ist dieser heutige 1.
Juli 1980.
Die Kreditinstitute gestalten ab heute nämlich ihre Zinsen frei und der Nachtstrom ist ab heute teurer.
Zum ersten Thema zur Zinsenfreigabe schreibt Ronald Barazon in den Salzburger Nachrichten,
Grundsätzlich müsste man frohlocken.
Nach Jahrzehnten der strengen Reglementierung gibt es im Geldbereich einen freien Wettbewerb, in dem der Bessere bestehen kann.
Nur enthält diese Feststellung schon die teuflische Konsequenz.
Denn das Bestehen des Besseren ist mit dem Untergang des Schlechteren untrennbar verbunden.
Der Untergang im Bereich des Kreditapparates ist nicht einfach als ein selbstverständliches Phänomen des Marktes hinzunehmen.
Die Geldwirtschaft spielt eine besondere Rolle.
Macht ein Fabrikant bankrott, so ist dies bedauerlich, aber noch keine allgemeine Katastrophe.
Geht eine Bank pleite, so kann leicht das Vertrauen in den Kreditapparat erschüttert werden und dann leidet die gesamte Volkswirtschaft unter den Folgen.
So Ronald Parazon in den Salzburger Nachrichten.
Im ÖVP-Parteiorgan Neues Volksblatt geht es heute um die Strompreise.
Man liest dort bei Peter Klar.
So nebenbei setzte man auch die Preise für jenen Strom hinauf, dessen Verbrauch einem noch vor wenigen Jahren aufgeschwatzt wurde.
Für den Nachtstrom zum Beispiel.
Ein Rentner, der es nicht zustande bringt, täglich im Winter schwere Kohlenkübel in den dritten Stock zu schleppen, der also auf Nachtstromheizung umstellte, zahlt nun die Zeche dafür, dass er bunten Prospekten von E-Versorgungsunternehmen auf den Leim ging.
Wissen Sie nun, geneigter Leser, was Sozialdemokratie wirklich ist?
Sozialdemokratie ist jene Regierungsform, in der Sozialisten bestimmen, was Demokratie ist, in der Sozialisten ohne jede Rücksicht auf Sozialschwächere das tun, was ihrer Machterhaltung nützt, in der Sozialisten eifrig darüber nachdenken, mit welchen schönen Worten man dem Volk einreden kann, es geschehe alles zu seinem Besten.
Traurig dabei ist nur, dass diese Methode offenbar immer wieder von Erfolg gekrönt ist.
Peter Klar meint das im neuen Volksplatz der ÖVP.
Im Zentralorgan der SPÖ in der Arbeiterzeitung steht heute die Volkspartei im Kreuzfeuer der Kritik.
Die Volkspartei hat gestern ja Bilanz über ein Jahr Parteireform gezogen.
Eine schwache Bilanz, wie Rainer Mayrhofer meint.
Sehr viel blieb von der VP-Parteireform in ihrer Bilanz nicht übrig, wenn man davon absieht, dass das neue Parteisymbol, von späteren auch der österreichische Umweg genannt, bei den Mitgliedern gut ankommt.
Und, dass die Kärntner Straße für ihren Obmann ein respektables, gutes Image in der Öffentlichkeit geortet hat.
heißt es in der AZ.
Zum selben Thema liest man in einem Kurierkommentar, wenn ÖVP-Generalsekretär Lanner gemeint habe, die Partei sei geschlossener geworden, so könne dies in einem oberflächlichen Sinn zwar stimmen, hinter der Fassade aber sehe es anders aus.
Da setze der Wiener ÖVP-Chef Bussegg voll und ganz auf die grüne Welle.
Der Wirtschaftsflügel arbeite auf ein Jahr zu Zwentendorf hin und Parteichef Mock setze Akzente wie Forderungen nach einer Steuersenkung, die wiederum dem Wirtschaftsflügel nicht passen.
Daran anschließend Hans Rauscher im Kurier.
Diese noch mühsam übertünchten fundamentalen Konflikte gibt es aber in anderen Parteien genauso.
In der SPÖ haben etwa die linken Ideologen – Jusos, Heinz Fischer, Alfred Tallinger – mit den rechten Pragmatikern – Androsch, Sekanina, Benja – kaum etwas gemein.
Auch hier wird Zwentendorf zur kritischen Masse.
In der FPÖ macht der neue Obmann Steger eine Austreibungspolitik gegenüber den alten Unverbesserlichen.
Sie gehen auch zu Burka.
Überall wird es rugglert, brechen die alten Parteigrenzen auf.
Vielleicht spaltet sich von der SPÖ eine radikal-sozialistische Partei ab, vielleicht freundet sich der Wirtschaftsflügel der ÖVP mit einer neuen FPÖ an.
Auf alle Fälle werden immer mehr SPÖ-Wähler, die sogenannten Aufsteiger, von den gleichmacherischen Tendenzen, Gesamtschule, abgeschreckt.
Die ÖVP müsste auf diese neuen Entwicklungen vorbereitet sein.
Da hilft aber nicht herumreformieren am Parteiapparat, sondern konzeptives Denken.
Nach einem Jahr Reformarbeit wäre ein Nachdenkurlaub fällig.
Soweit also die Inlandspresseschau, heute zusammengestellt von Zita Bernardi.
Zwischen einem staatlichen Monopolbetrieb, nämlich den Austria-Tabakwerken und dem Gesundheitsministerium, gibt es seit längerer Zeit schon heftiges Tauziehen hinter den Kulissen.
Es geht um die Zigarettenwerbung.
Ein parlamentarischer Unterausschuss hat ja vor kurzem der Bundesregierung empfohlen, diese Zigarettenwerbung auf Plakaten in Hinkunft zu verbieten.
Die Austria-Tabak-Werke, die bei Finanzminister Androsch wegen ihrer hohen Steuerabgaben natürlich sehr beliebt sind, wollen nun die Regierung davon überzeugen, dass ein Werbeverbot nur Nachteile für österreichische Zigaretten mit sich bringen würde.
Begründung, es blieben einzig die Zeitungen und Illustrierten als Werbeträger über, wobei durch die hohe Anzahl ausländischer Magazine weit mehr als bisher für ausländische Zigarettenmarken geworden würde.
Das Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS hat nun gerade zum Thema Werbung für Rauchwarn eine Umfrage durchgeführt.
Michael Kerbler sprach darüber mit dem stellvertretenden Generaldirektor der Austrieder Backwerke, mit Beppo Mauhard.
Herr Generaldirektor Mauhardt, das IMAS-Institut aus Linz hat eine Studie erarbeitet, aus der hervorgeht, dass das Rauchverhalten in Österreich sich ziemlich unabhängig von der Werbung in Österreich, von der Zigaretten- und Rauchwarenwerbung in Österreich entwickelt hat.
Welche Rückschlüsse gerade in der Diskussion um Plakatwerbeverbot für Rauchwaren, für Zigaretten in Österreich ziehen Sie daraus?
Es sind jetzt sieben Jahre her, seit es in Österreich keine Fernsehwerbung mehr gibt und das war für das Linzer Meinungsforschungsinstitut, das sie genannt haben, offensichtlich Anlass einmal zu sehen und zu schauen, was ist seit dieser Zeit oder in dieser Zeit passiert und das Ergebnis ist doch sehr interessant.
Es hat sich der Anteil der Bevölkerung
von 37 auf 41 Prozent erhöht, nämlich der Anteil der Raucher.
Das heißt, es ist wieder mal ein Beispiel, dass Werbung kaum Einfluss auf die Konsumausweitung hat.
Warum dann Werbung überhaupt, wenn Werbung sowieso keinen Einfluss auf den Konsum der Tabakwaren hat?
Die Werbung kann das Konsumverhalten in Richtung der ausgewählten Marke, in Richtung des ausgewählten Produktes beeinflussen.
Aktuelles Beispiel, die ersten fünf Monate dieses Jahres.
Insgesamt hat in Österreich der Tabakwarenabsatz um ein halbes Prozent abgenommen.
Jene Marken aber, die beworben werden, haben bis zu 20 Prozent zugenommen.
Zum Beispiel die Memphis und die Mildesorte und die Hobby Extra, die wir in diesen Monaten in unserem Werbeetat und Werbeprogramm hatten.
Belegt einmal mehr, dass die Werbung
Markenwerbung ist, dass sie Informationen für den Konsumenten vermittelt, dass aber der Konsument durch die Werbung nicht zum Rauchen gebracht wird.
Nun es wird doch gerade von der Gesundheitsbehörde unter anderem auch von Gesundheitsminister Salcher argumentiert, dass Zigaretten sehr wohl Rauchinhaltsstoffe enthalten,
die dazu führen können, dass gesundheitliche Schäden, als Beispiel wird immer wieder Krebs angeführt, hervorrufen können.
Ich bestreite ja nicht, dass dem Rauchen ein gewisses Gesundheitsrisiko innewohnt, wie das bei den meisten oder bei allen Genussmitteln der Fall ist.
Die Frage ist doch nur, welches Produkt wird in welchem Ausmaß von wem konsumiert.
Der Österreicher ventiert so wie jeder andere Raucher von Natur aus einmal zur stärkeren Zigarette.
Uns ist es durch die konsequente Bewerbung der Leichtmarke gelungen,
diese Entwicklung in eine andere Richtung zu lenken.
Wenn man jetzt diese Werbemöglichkeiten, die wir bisher haben, weiter einschränken möchte, geht das sicherlich nach den bisherigen Erfahrungen, die man weltweit hat, in die
falsche Richtung, auch von einem gesundheitspolitischen Standpunkt.
Daher meine ich, es wäre sogar sinnvoller und konsequenter, gerade auch im Hinblick auf das eben vom IMAS-Institut veröffentlichte Ergebnis, für bestimmte Marken und für bestimmte Zielrichtungen Fernsehwerbung wieder zuzulassen und nicht die Werberestriktionen weiter zu verschärfen.
Glauben Sie nicht, Herr Generaldirektor Mauhardt, wenn man sich jetzt nochmal vergegenwärtigt, die Diskussion um die Plakatwerbung, dass Sie mit Ihrer Forderung jetzt Fernsehwerbung für bestimmte Sorten gerade den Widerspruch des Gesundheitsministers herausfordern?
Ich glaube, dass wir jetzt in einer Situation sind, in der es darum geht, alle Aspekte in Ruhe durchzudiskutieren.
Es ist ja auch
interessant und sollte ebenfalls zu denken geben, dass zum Beispiel weder in der Bundesrepublik noch in Österreich eine neue Leichtmarke am Markt sich durchsetzen konnte, seit es ein Fernsehwerbeverbot gibt.
Danke für das Gespräch.
Interviewer war Michael Kerbler.
Fünf Minuten, fast sechs Minuten nach halb eins schon.
Höchste Zeit, um zu sagen, was noch auf unserem Programm steht.
Zwei Kulturbeiträge gegen 13 Uhr können Sie die hören.
Wir berichten über die Aufführung der Barockoper der Bestrafte Absolon in Ossiach und über den Beginn der Wiener Meisterkurse.
Aus dem Ausland über die OAU-Konferenz in Freetown.
Es geht um die politische und wirtschaftliche Zukunft Schwarzafrikas.
Und jetzt steht gleich ein Thema da, das nun seit Wochen schon in der innenpolitischen Diskussion ganz vorne ist, Thema Quellensteuer.
Auch heute geht es im Nationalrat, wir haben das ja schon kurz angedeutet, um diese Quellensteuer, die langsam berühmteste Steuer Österreichs.
Die Quellensteuer auf Bankguthabenzinsen wird ja einerseits die Abgeordneten am Nachmittag beschäftigen, weil die ÖVP eine dringliche Anfrage an Bundeskanzler und Vizekanzler gerichtet hat.
Die Quellensteuer gab andererseits aber schon nach der heutigen Regierungssitzung Bundeskanzler Kreisky neuerlich Gelegenheit dazu Stellung zu nehmen.
Und wir schalten dazu zu Markus Sommersacher ins Parlament.
Bundeskanzler Kreisky unterstrich heute nach der Sitzung des Ministerrates neuerlich, er halte die Einführung einer solchen Steuer nach wie vor für vertretbar.
Dies hätten ihm auch alle Experten, die er konsultieren konnte, bestätigt.
Das einzige Problem sei eigentlich die Erklärung vor den Wahl, wonach eine Quellensteuer auf große Bankguthabenzinsen nicht eingeführt werde.
Ob diese Erklärung Priorität habe, wurde Kreisky gefragt.
Sie hat Priorität bei der Beurteilung, ob so eine Maßnahme getroffen wird.
Sie spielt dabei solch eine Maßnahme nicht aus?
Nein, es muss alles überlegt werden.
Wenn es andere Möglichkeiten gibt, so wird man sehen.
Aber vor allem ist die Diskussion darüber noch nicht abgeschlossen.
Das heißt prinzipiell gibt es noch immer die Meinungsverschiedenheiten zwischen Ihnen und dem Vizekanzler?
Es sind keine Meinungsverschiedenheiten im eigentlichen Sinne, es muss doch möglich sein, dass es verschiedene Auffassungen zur Frage gibt, wie ein Budget bedeckt wird, wie ein Budgetdefizit bedeckt wird.
Und wenn aber hier die einen Gründe anführen, die überzeugend sind, so werden diese Gründe Berücksichtigung finden.
Und da wird man das zurückstellen.
Aber an sich ist eine Diskussion über diese
Steuermaßnahmen ja nicht überflüssig.
Sie soll geführt werden.
Ob es dann dazu kommt, ist eine andere Sache.
Vielleicht sei die ganze Aufregung auch dadurch entstanden, dass gewisse Leute in der Umgebung von Androsch und ihm selbst ein Interesse an einer solchen Auseinandersetzung gehabt hätten, meinte Kreisky.
Sind Sie eigentlich der Ansicht, dass die ganze Diskussion rund um die Quellensteuer Ihr Verhältnis zum Vizekanzler getrübt hat?
In keiner Weise.
Wir haben in allen anderen Fragen
weitgehend zur Beeinstimmung immer wieder festgestellt.
In dieser Fall gibt es gewisse Meinungsverschiedenheiten.
Das ist ja nicht zum ersten Mal, meine Damen und Herren.
Es war noch eine Ministerhat, wo ich der Meinung war, dass man zum Beispiel das Spitaldefizit anders nicht wird finanzieren können, als indem man die Autos im Porte belastet.
Das ist auch abgelehnt worden, aber in Wirklichkeit ist das ja dann geschehen.
Es gibt immer wieder verschiedene Auffassungen dieser Frage und wenn es in einer so grundlegenden Frage Meinungsverschiedenheit gibt, das habe ich heute schon gesagt im Club, das war ich ganz offen, soll man doch nicht glauben, dass derartiges verheimlicht werden kann.
Das ist unmöglich.
Wenn es Meinungsauffassungen, verschiedene Auffassungsstellen gibt über eine Frage einer großen Partei, so kommt das in die Öffentlichkeit.
Ja, was ist denn da dabei?
Wovon leben Sie denn sonst, meine Damen und Herren, wenn nicht solche Dinge herauskommen?
Herr Bundeskanzler, kann man die Frage in einem bestimmten Fall anders formulieren?
Ist Ihr Verhältnis zum Vizekanzler überhaupt noch zu trüben?
Es ist ungetrübt, bitte.
Es gibt die paar Punkte, in denen Sie ganz genau wissen, wo er und ich der Öffentlichkeit Auskunft geben.
Es ist ungetrübt.
Wir haben einen täglichen Kontakt, wir sprechen täglich wichtige Fragen, wie zum Beispiel vorige Woche die Fragen des Polenkredits und so weiter.
Große industrielle Fragen, alles wird tagtäglich besprochen.
Es gibt da oder dort an der Peripherie eine auffassungsverschiedene.
So ist es.
Also eine Meinungsverschiedenheit ist in der Öffentlichkeit... Viel drastischere hat es von dem 6.
Mai gegeben.
Eine viel drastischere.
Lesen Sie die Zeitungen nach, was sie aufgeführt haben, dann werden sie viel drastischere gegeben.
Und es hat am 6.
Mai gar nichts geschahen.
Im Gegenteil, es war der größte Erfolg den bisherigen.
Im Gegenteil, ich glaube sogar, dass es Leute gibt, die sagen, es gibt die eine Gruppe von Leuten, die sagen, das haben wir nicht gern,
Und es gibt andere, die sagen, na gut, wir diskutieren das eben aus, aber wann das dann beschlossen ist, dann ist Schluss.
Dann gibt es kein Diskutieren und kein Nachkäppeln mehr.
Auf jeden Fall werde hier noch zu einer Einigung zu kommen sein, entweder im Parteivorstand oder bei der nächsten Regierungsklausur, sagte der Kanzler nach der Ministerratssitzung.
Wie gesagt, am Nachmittag werden sich dann Kanzler und Vizekanzler dem Parlament zum selben Thema stellen müssen.
Es ist dies praktisch eine Neuauflage einer Dringlichen Anfrage der ÖVP im Bundesrat von der vergangenen Woche, wo beide, Kreisky und Androsch, vor der Länderkammer ihre unveränderten Standpunkte präsentierten.
Vizekanzler Androsch zitierte überdies aus der Wahlplattform der SPÖ des Jahres 1979, in der ausdrücklich ein Verzicht auf eine solche Steuer erwähnt worden war.
Ungeachtet dessen beharrte ja der Kanzler weiterhin auf seinen Vorstellungen.
In der Dringlichen Anfrage der Volkspartei werden nun heute im Wesentlichen dieselben Fragen wie vorige Woche gestellt.
unter anderem die an den Bundeskanzler, ob er weiterhin auf der Quellensteuer beharre, ob er eine Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehaltes ausschließen könne und was er unternehmen werde, wenn Vizekanzler Finanzminister Androsch dem Ministerrat eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Strom vorlegen werde.
An den Vizekanzlergerichte die Fragen beziehen sich im Wesentlichen auf seine Haltung für den Fall, dass eine Quellensteuer eingeführt wird.
Soviel zur Tagesordnung hier im Parlament, jetzt aber zurück zum Funkhaus.
Mehr also dann, wie gesagt, im Abendjournal ab 18 Uhr in den Programmen Ö1 und Öregional.
Kurz wieder ins Ausland.
Um Lösungsmodelle für die brennenden Konflikte in Afrika geht es zurzeit bei der Konferenz der ORU, der Organisation Afrikanische Staaten, die ja heute in Freetown in Sierra Leone eröffnet wurde.
Im Mittelpunkt der Beratungen stehen Wirtschaftsfragen, der Namibia-Konflikt, die Kämpfe um die Westsahara und der Bürgerkrieg im Tschad.
Auch der Einfall südafrikanischer Truppen in Angola soll behandelt und auch schärfstens verurteilt werden.
Südafrika hat ja in Angola Stützpunkte der Untergrundorganisation SWAPO angegriffen.
Die SWAPO, das ist die Südwestafrikanische Befreiungsorganisation, die wiederum in Namibia für die Unabhängigkeit von Südafrika kämpft.
Die südafrikanischen Truppen haben sich zwar inzwischen vom Territorium Angolas zurückgezogen, die ORU will aber alle westlichen Staaten grundsätzlich auffordern, den Druck auf Südafrika zu verschärfen, damit dieses Land endlich den Unabhängigkeitsplan der Vereinten Nationen für Namibia akzeptiert.
Aber hören Sie mehr von der ORU-Konferenz von Peter Stephan direkt aus Freetown.
der Organisation für Afrikanische Einheit wird wohl nicht als Markstein aufsehenerregender Beschlüsse in die Geschichte des schwarzen Kontinents eingehen.
Und hätte nicht Südafrika mit seiner jüngsten Intervention in Angola für aktuellen Zündstoff gesorgt, dann stünden die Tagungsteilnehmer wieder einmal vor der undankbaren Aufgabe, den Scherbenhaufen seit Jahren anhaltender Regionalkonflikte zusammenzukehren.
Anders noch als im vergangenen Jahr, als die Lösung des Zimbabwe-Problems unter Sturz des ugandischen Diktators Idi Amin in Verbindung mit dem Einmarsch tansanischer Truppen in das Nachbarland die Gemüte erhitzte, sind die Regierungsvertreter aus insgesamt 50 afrikanischen Staaten diesmal in erster Linie mit zwei Konflikten konfrontiert, die seit Jahren vergeblich auf eine Lösung warten.
Da ist zum einen der Bürgerkrieg im Tschad.
Alle Bemühungen der OAU über die Bildung einer Übergangsregierung in dem zentralafrikanischen Land für dauerhaften Frieden zu sorgen, sind gescheitert.
Seit nunmehr drei Monaten herrscht dort das Chaos.
Befehlen sich in der weitgehend zerstörten Hauptstadt N'Djamena die beiden mächtigsten Fraktionen der ehemaligen Guerilla-Bewegung Frolinat, sind wahrscheinlich mehr als 200.000 Menschen über die nahegelegene Grenze nach Kamerun geflohen.
Die OAU will nun erneut versuchen, eine panafrikanische Friedensgruppe gewissermaßen als militärischen Puffer in den Schad zu entsenden.
Aber die Kosten für die Aufstellung einer solchen Einheit werden auf rund 60 Millionen Dollar eingeschätzt.
Ein Betrag, der die Finanzkraft der nicht gerade auf Rosen gebetteten OAU bei weitem übersteigt.
Es wird inzwischen nicht mehr ausgeschlossen, dass man die Vereinten Nationen um die Entsendung einer UN-Truppe angehen wird.
Fast noch komplizierter stellt sich das Sahara-Problem dar.
23 afrikanische Staaten haben die von der Befreiungsbewegung Polisario einseitig proklamierte Sahara-Republik bereits anerkannt.
Aber drei Stimmen mehr sind nötig, um diesem vorerst fiktiven Sahara-Staat Sitz und Stimme in der OAU zuzugestehen.
Marokko hat bereits gedroht, es werde die OAU in einem solchen Fall verlassen.
Es hat zur Stunde nicht den Anschein, als gelänge der vor allem von Algerien und Libyen unterstützten Polisario bereits den Freetown, der seit langem erwartete diplomatische Durchbruch.
Bei dieser heiklen Themenstellung ist man innerhalb der OAU klammheimlich fast dankbar, dass das durch die bankverhasste Apartheid-Regime aus Südafrika wieder einmal ein willkommenes Feindbild abgibt.
Die Übergriffe südafrikanischer Truppen auf Angola werden ganz gewiss Zielscheibe heftigster Kritik sein.
ohne dass freilich diese einhellige Empörung konkrete Schritte nach sich ziehen könnte.
Wie missmutig, geradezu pessimistisch man in diesem Jahr in Freetown zusammenkommt, verrät übrigens auch der Tatbestand, dass wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte aller Staatschefs den Weg nach Sierra Leone angetreten haben.
Besonders auffallend ist, dass alle nordafrikanischen Staaten diesmal nur mit der zweiten Garde vertreten sind.
Weder Sadat noch Gaddafi, weder der erkrankte Numeri aus dem Sudan, noch König Hassan aus Marokko und auch nicht der Algerier Shadli Benjedid werden in Freetown an den Beratungen teilnehmen.
Von der ORU-Konferenz in Sierra Leone berichtete Peter Stephan.
Eine Minute nach dreiviertel eins jetzt Kulturbeiträge im Mittagsschanal.
Neben der Kirchenoper Der verlorene Sohn von Benjamin Britten und der Szenenfolge Pilatus von Gertrud Fusenegger und Cäsar Presken bietet der karintische Sommer heuer eine dritte szenische Aufführung.
Heute Abend nämlich hat die Barockoper Asalone Punito der bestrafte Absalonpremier Heinz Felsbach berichtet.
Asolone Punito, Barockoper oder auch Oratorium gilt als hervorragendes Beispiel für das Jesuitentheater.
Geschrieben von Pietro Andrea Ziani, einem Vertreter der venezianischen Oper im Barock und um 1663 Kapellmeister der Kaiserin Mutter Eleonora in Wien, Stiefmutter des auch als Komponisten bedeutenden Kaisers Leopold I.
Der Stoff dieser Barockoper ist von überzeitlichem Interesse.
Es ist die Tragödie des Hochmütigen, hier in der Gestalt des Absalom, des dritten Sohnes von König David.
Dieser Absalom schreckt vor nichts zurück, um an die Macht zu kommen, auch nicht vor dem Vatermord.
Sein langes, goldenes Haar, Sinnbild seiner Schönheit und Eitelkeit, wird ihm schließlich zum Verhängnis.
Als er eine Revolte gegen seinen Vater David anzettelt und dann vor der Übermacht fliehen muss, bleibt er mit seinem Haar im Geäste eines Baumes hängen.
Sein Pferd rennt weiter.
Er selbst wird zur Zielscheibe für Soldaten des Königs und Davids Feldherr Joab tötet ihn auch gegen den Befehl.
Hier dieses Duett zwischen Asalone und Joab kurz vor der Hinrichtung.
Sie hören Gérard Lesen, Kontratenor als Asalone und Loewis Serres, Bass als Feldherr.
E pieta chieda rosa, alma rubella.
Saro fedel.
Tra tra di volesti col di allesa nelve pensieri insegni.
Saro val figlio.
A chi?
Und der Vater, der sich aufhörte zu weinen, schmerzte und starb.
Ich werde weinen.
Du weinst, während dein Blut nicht genug ist.
Nein, der König will mich nicht.
Ein König, der mich will, will dein Leben.
Nein, schütze mich zumindest, bevor ich sterbe, bevor ich mein Vater sehe.
Und welcher?
David, der Vater, ist nicht gut für mich.
Ausgeführt wird Asolone Punito mit den Mitteln des Barocktheaters.
Scheinwerfer fehlen ebenso wie moderne Musikinstrumente.
Vielmehr werden Kerzen und dann Barockgeigen, Zink, Spinett, Hülsanglachter, Violone und Violoncino eingesetzt und der Gesamtleitung von René Klemenchitsch seit 23 Jahren der alten Musik verschrieben.
René Klemenchitsch zu den Gründen seiner Begeisterung für die Musik vergangener Tage.
Ja, also mich fasziniert in dieser Musik die unerhörte Frische, die in ihr liegt und sie wirkt also oft, man muss es leider sagen, lebendiger als viele Dinge, die heute komponiert werden.
Woran glauben Sie liegt das?
Das ist sehr schwer, das ist eine philosophisch-metaphysische Frage, das kann ich eigentlich nicht beantworten.
Glauben Sie, dass die Reaktion des Publikums, so wie bei der Vorpremiere mit lebhaften Applaus, wirklich aus dem Herzen kommt, dass es mehr ist als ein Anstand, dass die heutige Bevölkerung wirklich eine Beziehung zu dieser Musik hat?
Heute Abend also hat die Barockoper der bestrafte Absalon in Ossiach Premier Heinz Felsbachert berichtet.
Seit 1975 werden in den Sommermonaten die Wiener Meisterkurse abgehalten, die jungen Nachwuchskünstlern aus aller Welt die Möglichkeit geben sollen, von international renommierten Lehrern und bekannten Künstlern Unterricht zu bekommen.
Wobei vor allem auf interpretatorische Fragen, Unterfragen der künstlerischen Entwicklung eingegangen werden soll.
Ein Schwerpunkt bei den Wiener Meisterkursen liegt bei jener Musik, die in Wien bzw.
im österreichischen und im deutschsprachigen Raum entstanden ist, Walter Geller berichtet.
Bereits zur Tradition geworden sind die Wiener Meisterkurse, die alljährlich von Anfang Juli bis Mitte August in Wien in den Räumen des Konservatoriums abgehalten werden und die heuer jungen Musikern Kurse für Violine, Cello, Klavier, Stimmbildung, Oper, Lied und Oratorium vermitteln.
Als aktive Hörer der Veranstaltungen werden junge Künstler bis 35 Jahre zugelassen, wobei es den Kursleitern noch vorbehalten bleibt, nach einem Vorspiel oder einem Vorsingen über die Teilnahme zu entscheiden.
Das ist mit ein Grund, dass das künstlerische Niveau bei den Wiener Meisterkursen erstaunlich hoch ist.
Wie zum Beispiel Alexander Jenner, der mit seinen Kursteilnehmern Werke des Klavierstandardrepertoires durchnimmt, in einem Gespräch bemerkte.
Geht er in seinem Kurs mehr auf die technischen Probleme oder auf interpretatorische ein?
Das kommt auf die Teilnehmer an.
Ich habe heute gesehen, dass zum Beispiel
Zwei Teilnehmer sind technisch so gut, dass man kaum irgendwas sagen braucht oder sogar kann.
Es ist alles in Ordnung.
Und bei anderen wieder nicht, da muss man ziemlich viel sagen.
Man kann es nicht so trennen, das Technische.
Es ist nach Bedarf.
hervorragend interpretiert und dabei noch gut technisch bilden, da haben wir es schwer.
Da können wir nur so einige Glanzlichter nach eigenem Geschmack geben, aber dann nichts Wesentliches ummodeln oder ändern.
Und bei anderen muss man wirklich führen und leiten und eine Orientation geben.
Es kommt auf die Stufe an, in der sich der Teilnehmer befindet.
Das ist nicht ganz gleich.
Ebenfalls begonnen hat der Opernkurs von Giulietta Simonato, die nur in Wien und Salzburg unterrichtet, und dies aus Liebe zu Österreich, wo sie ja zahlreiche Triumphe gefeiert hat.
Die berühmte Sängerin, einst gefeierte Amneris, Santuzza und Preziosilla an der Wiener Oper, geht auf die Interpretation italienischer und französischer Opernarien einschließlich der Werke Mozarts ein.
Sie ist in ihrem Kurs allerdings mit jungen Sängern konfrontiert, die bis auf eine Ausnahme noch viel mit technischen Problemen zu kämpfen haben.
Das Niveau der Sänger des italienischen Fachs ist ihrer Meinung nach in den letzten Jahren überhaupt gesunken.
Mi permitto di aggiungere, come mi è stato chiesto il motivo di questa carenza di voci, specialmente di voci importanti, autorevoli, come c'erano una volta,
Ich möchte noch eine Bemerkung hinzufügen über die Tatsache, dass wir heute in einer Zeit leben, wo Stimmen fehlen.
Es fehlen vor allem die
bedeutenden Stimmen, die großen Stimmen, die Stimmen, die im unteren Register Bedeutung haben, also wie der Mezzosopran, der Bariton, der Bass und der dramatische Sopran.
Es gibt heute Sänger, die sehr musikalisch sind, die sehr gut vorbereitet sind, sehr gut studiert sind.
Aber die Stimmen sind alle klein.
Und ich nenne das den Stimmkommunismus.
Alle Stimmen sind klein, alle Stimmen sind lyrisch, alle Stimmen sind mehr oder weniger gleich.
Und wenn ich also darüber nachdenke, warum das so ist, so kann ich also meine Meinung dazu sagen.
Es hat ja viele Epochen gegeben, wo
wo die Menschen eher länger und dünner waren und an Epochen, wo sie kleiner und breiter waren.
Und ich habe so den Eindruck, dass wir jetzt in einer Zeit leben, wo die Stimmbänder ganz einfach länger und dünner geworden sind und dadurch eben durch diese Entwicklung diese Stimmeinheitlichkeit eben vorhanden ist und die bedeutenden Stimmen nicht mehr zum Vorschein kommen.
Mit Heinrich Schiff hat man einen der profiliertesten jungen Cellisten der Gegenwart für die Meisterkurse gewonnen.
Schiff ist von dem fast durchwegs hohen Niveau bei den Kursteilnehmern, es sind mehr als 15, überrascht.
Es gibt natürlich auch schwächere Schüler, was dann auch die Konzeption des Unterrichts beeinflusst.
Wenn jemand an seiner Interpretation
die selbstverständlich auch schon gleich mit mir zur Bearbeitung kommen könnte.
Wenn der aber aus technischen Gründen Hemmschuhe hat, dann wird der Meisterkurs so ungefähr zweigeteilt.
Das heißt, ich probiere in der ersten Zeit und dann auch nebenbei bis zum Schluss generelle Probleme wie zum Beispiel Verkrampfung, Haltung oder solche Dinge.
anregungsmäßig zu lösen, lösen kann man es nur in Form von Jahren natürlich oder Monaten, aber als Anregung kann ich es lösen, ich kann den Weg zeigen und dann quasi in Klammer auch Interpretation machen.
Von dieser Sorte habe ich einige, ich meine das nicht abwertend, das ist für mich genauso dankbar wie ein Meisterschüler, der praktisch als Künstler zu mir kommt.
Ist das der Fall, dass er also praktisch fast fertig ist und eben ein total konzertreifes Dorscher-Konzert vorspielt, na dann wird natürlich nur von sogenannten letzten Dingen geredet.
Das ist wiederum besonders auch interessant für die Zuhörer, die vielleicht erst in ein paar Jahren soweit sind, also die anderen Studenten, dass sie das Werk dann so spielen können und auch so studieren.
Es ist also eine sehr große Vielfalt in diesem Kurs.
Diesbezüglich mit allerdings überwiegend beeindruckend hohem Standard.
Das war meine Überraschung.
Die Kursbesten werden dann zu Kursende in einem Konzert der Öffentlichkeit vorgestellt.
Für das kommende Jahr ist von den Wiener Meisterkursen übrigens im Theater an der Wien eine Operneigenproduktion geplant.
Vom Beginn der Wiener Meisterkurse berichtete Walter Gellert und wir schließen jetzt das Mittagsschonal mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Die ÖVP hat heute im Nationalrat eine dringliche Anfrage an Bundeskanzler Kreisky und Finanzminister Andros eingebracht.
Schwerpunkt der Anfrage ist die Meinungsverschiedenheit innerhalb der Bundesregierung über die Einführung einer Quellensteuer auf Sparzinsen.
Bundeskanzler Kreisky erklärte nach dem Ministerrat zum Thema Quellensteuer, er halte eine derartige Maßnahme weiterhin für vertretbar.
Kreisky meinte, es gebe keine Meinungsverschiedenheiten mit Finanzminister Andros.
Es müsse doch möglich sein, dass es verschiedene Auffassungen zur Frage gibt, wie ein Budget bedeckt wird.
In der Fragestunde des Nationalrates hat heute Innenminister Lanz mitgeteilt, dass bei dem vor kurzem in Wien abgehaltenen Treffen der Polizeichefs west- und südeuropäischer Hauptstädte über die Terrorbekämpfung, die Verbrechensvorbeugung sowie über die Suchtgift- und Wirtschaftskriminalität gesprochen wurde.
Lanz betonte, die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Suchtgiftkriminalität wäre ständig verbessert.
Im Anschluss an die Fragestunde begann im Nationalrat die Debatte über den außenpolitischen Bericht der Bundesregierung im vergangenen Jahr.
Der Grundsatzteil stellt eine Verbindung zwischen den Ost-West-Beziehungen und dem Nord-Süd-Dialog her.
Ein Kapitel befasst sich mit der Bewegung der Blockfrei.
Eingehend wird in den Bericht zur österreichischen Nahostpolitik und zur Auslandskulturpolitik Stellung genommen.
Die Entscheidung über die Grundsätze der künftigen Bebauung des Ballhausplatzes in Wien ist gefallen.
In einem abschließenden Gespräch des Erweiterten Arbeitskreises wurden zwei Varianten ausgewählt, an denen sich die Fassade und die Gestaltung des neuen Verwaltungsgebäudes orientieren wird.
Nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit wird der provozierte Frontalzusammenstoß mit 80 oder 100 Kilometer in der Stunde zur Selbstmordmethode auf Österreichs Straßen.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden in Österreich auf diese Weise mehr als 50 Selbstmorde verübt, erklärt das Kuratorium.
Sowjetunion.
Der deutsche Bundeskanzler Schmidt setzt zur Stunde seine Gespräche mit Staats- und Parteichef Brezhnev in Moskau fort.
Schmidt und der Bonner Außenminister Genscher wollen dabei die gestern zur Afghanistan-Krise und der Raketenrüstung in Europa dargelegten Standpunkte vertiefen.
Die beiden deutschen Politiker hatten sich gestern Abend befriedigt über den Auftakt der Gespräche mit der Kreml-Führung geäußert.
Brasilien.
Papst Johannes Paul II.
hat heute in der Hauptstadt Brasilia, erstmals im Verlauf seiner bisherigen Auslandsreisen, ein Gefängnis besucht.
Dabei sagte er, er wolle den Gefangenen als Freund ein wenig inneren Frieden und Hoffnung bringen.
Bei einem Regierungsempfang forderte der Papst die Diplomaten auf, alle Möglichkeiten zur Förderung der internationalen Solidarität zu nutzen.
Ja und das wäre es dann auch wieder einmal gewesen.
Eine Stunde Mittagsinformation des aktuellen Dienstes.