Mittagsjournal 1980.07.04

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    Und jetzt wie jeden Freitag im Mittagsjournal ein ausführlicher Blick auf das Wetter am Wochenende.
    Ein ausführlicher Blick auf das Wetter in dieser Woche hat uns, glaube ich, alle in Österreich nicht sehr freudig gestimmt.
    Von Sommer kann man eigentlich nicht sprechen.
    Und die Frage an Herrn Dr. Zabletal von der Hohen Warte, der jetzt neben mir im Studio sitzt, wird das mit diesem Wetter so weitergehen?
    Zunächst kann man sagen, dass das unfreundliche und kühle Wetter der letzten Tage morgen durch einen sicherlich etwas freundlicheren Wettercharakter abgelöst wird.
    Die nordwestliche, zeitweise sogar fast nördliche Höhenströmung tritt nun auf West und damit ist zunächst einmal die Zufuhr wärmerer Luftmassen verbunden.
    Vor allem im Gebirge wird das spürbar werden.
    Die Nullgradgrenze steigt nachher an 3000 Meter und in 2000 Meter Höhe sind Temperaturen um plus 4 Grad herum zu erwarten.
    Allerdings wird ein Störungsausläufer, der gegenwärtig vor der europäischen Westküste liegt, morgen Nachmittag den Alpenraum erreichen.
    Er wird aber keine gravierende Wetterverschlechterung bewirken.
    Kann man sagen, warum es eigentlich so kalt ist?
    Woher kommt dieses kalte Wetter?
    Wo liegt das?
    Das liegt an der Höhenströmung, die ich schon erwähnt habe und die etwa aus dem Bereich vor der norwegischen Küste Luftmassen bis zu uns transportiert.
    Sicher nicht in unveränderter Form, aber doch kühl genug, dass es bei uns so unfreundliches Wetter gibt.
    Und heiß ist es offenbar nur in Südosteuropa, Griechenland?
    Richtig.
    Allerdings sind dort auch vorübergehende Störungseinflüsse in der letzten Zeit merkbar geworden.
    Die Gegend Griechenland ist sicherlich derzeit einer der besten Urlaubstipps.
    Dort ist es verhältnismäßig gleichmäßig warm mit Tageshöchstwerten bis über 30 Grad.
    Und wie sehen jetzt die Wetteraussichten für Österreich für dieses Wochenende konkret aus?
    Ja, der Samstag müsste in ganz Österreich heiter oder leicht wolkig sein.
    Tageshöchsttemperaturen werden 18 bis 23 Grad vereinzelt vielleicht auch noch etwas darüber erreichen.
    In der zweiten Tageshälfte ist allerdings von Westen her mit Bewölkungszunahme zu rechnen und nachfolgend werden dann strichweise Niederschläge vor allem am alten Nordrand auftreten.
    Mit etwas Glück fällt die Wetterwirksamkeit dieser Störung größtenteils in die Nachtstunden zum Sonntag und für den Sonntag selbst wäre dann zunächst noch etwas Restbewölkung anzunehmen, im Laufe des Tages aber wieder Auflockerungen oder Aufheiterungen.
    Die Tageshöchsttemperaturen werden sich nicht wesentlich ändern und wiederum zwischen etwa 19 und vielleicht 24 vereinzelt mal 25 Grad liegen.
    Für beide Tage müsste man sagen, dass Südösterreich sicherlich ein begünstigtes Gebiet ist.
    Dort werden die Störungsauswirkungen, wenn überhaupt, dann nur ganz wenig merkbar sein.
    Aber von den Temperaturen her kann man wahrscheinlich auch in der zweiten Juli oder Beginn der zweiten Juliwoche immer noch nicht mit Badewetter rechnen.
    Das ist eine Sache der körperlichen Kondition des Einzelnen, aber sicherlich ist es nicht besonders einladend bei Tageshöchstwerten, die knapp über 20 Grad liegen, ins kalte Wasser zu steigen.
    Apropos Temperaturen, Sie haben die Messwerte von 12 Uhr mitgebracht?
    In Wien ist es stark bewölkt bei 18° und Nordwestwind mit 25 kmh.
    Eisenstadt wolkig, 18°, Nordwest 30 kmh.
    Linz stark bewölkt, 16°, Westwind mit 30 kmh.
    Salzburg stark bewölkt, 15°, Windstille.
    Innsbruck stark bewölkt, 14°, Windstille.
    Bregenz Heiter bei 16 Grad und Westwind mit 5 Stundenkilometer, Graz Heiter 18 Grad, Nordwest 15 Stundenkilometer und Klagenfurt Heiter bei 19 Grad und Nordwind mit 10 Stundenkilometern.
    Danke Herr Dr. Zabletal, dass Sie zu uns ins Studio gekommen sind.
    Es ist jetzt zwei Minuten vor Viertel Eins und wir beginnen die politische Berichterstattung im Mittagsjournal.
    In der Landesverteidigungsakademie in der Wiener Stiftskaserne fand heute Vormittag eine Aussprache der Bundesheerspitzen mit den Wehrsprechern der Parteien über den vom Generaltruppeninspektor vorgelegten Bericht zur Raumverteidigungsübung 79 statt, den bisher größten und mit einem Kostenaufwand von mehr als 54 Millionen Schilling auch teuersten Bundesheermanövern in der Geschichte der Zweiten Republik.
    Obwohl die Auswertung eines Manövers dieser Größenordnung von den Militärs selbst als mehrjährige Arbeit angegeben wird, enthält der heute vorgelegte Bericht doch schon entscheidende Erkenntnisse über die geplante Milizarmee, das Konzept der Raumverteidigung, die dazu derzeit zur Verfügung stehenden Personal- und Ausrüstungsmittel und den zukünftigen Kostenaufwand.
    Und so gibt die Analyse der Manöver zugleich auch einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der österreichischen Landesverteidigung.
    Hören Sie dazu Leopold Esterle.
    Das Grundkonzept der österreichischen Landesverteidigung ist richtig, seine bisherige Durchführung eher mangelhaft bis schlecht.
    Zu dieser Schlussfolgerung kommt das General-Truppen-Inspektorat in seinem Untersuchungsbericht über die größten und teuersten Manöver des Bundesheeres in der Geschichte der Zweiten Republik.
    Diese Manöver, im Herbst des Vorjahres unter denkbar schlechten Wetterbedingungen abgehalten, sollten Aufschluss über Österreichs Verteidigungswillen und die Brauchbarkeit des Verteidigungskonzeptes geben.
    Der Bericht des Generaltruppeninspektorates vermerkt nun, dass die Hauptzielrichtung der Manöver zwar erreicht wurde, deckt aber gleichzeitig eine ganze Reihe von durchaus gravierenden Mängeln im System auf.
    Im Detail.
    Insgesamt wurden bei den Manövern mehr als 25.000 Mann, davon 17.000 Reservisten eingesetzt.
    Deren Sollstärke wurde allerdings nur zu vier Fünftel erreicht.
    In der Studie heißt es, die Übungsstärken vieler kleiner Verbände litten unter dem hohen Ausfall an Reservisten durch Befreiung, Nichterscheinern und Entlassung im Wege der Einstellungsuntersuchung.
    Acht bis zwölf Wochen vor Beginn der Manöver waren an mehr als 21.000 Wehrpflichtige der Reserve Einberufungsbefehle ergangen.
    Tausende Befreiungsanträge waren die Folge.
    Deshalb die Studie.
    Dabei konnte festgestellt werden, dass den Reservisten und deren Dienstgebern der Sinn und die Funktion eines milizartigen Heeres noch in sehr geringem Umfang bekannt und bewusst sind.
    Die Studie fordert daher erhöhte Informationstätigkeit, die allerdings nicht vom Bundesheer allein getragen werden könne.
    Die Öffentlichkeitsarbeit beim Manöver, die rund 1200 Besuchern im Übungsraum, in Vorträgen und Ausstellungen die Doktrin des Bundesheeres vor Augen führte, erhält vor allem, was die Wirkung in das beobachtende Ausland betrifft, eindeutig beste Noten.
    Heeresintern aber ist die Information eher unbefriedigend.
    Zum Übungsablauf selbst wird der Truppe trotz ungünstigster Wetterbedingungen hohe Moral und großer Einsatzwille bescheinigt.
    Nur kommt Kunst nicht vom Wollen, sondern vom Können.
    Und da heißt es im Bericht, der für einen Einsatz notwendige Ausbildungsstand des Milizkaders von Kompanieebene abwärts ist noch nicht im erforderlichen Ausmaß erreicht.
    Aber auch was den aktiven Teil des Bundeswehrpersonals anbelangt, finden sich kritische Worte.
    Infolge des laufenden Ausbildungsbetriebes im Friedensheer kann jedoch auch bei Teilen des aktiven Kaderpersonals ein Mangel an Routine in der Truppenführung, insbesondere für Führungsaufgaben im Gefecht, festgestellt werden.
    Konkrete Maßnahmen zu dessen Behebungen
    sind erforderlich, heißt es.
    Und dann?
    Ausbildungsstand und Führungskönnern des unteren Führungskaders stellen derzeit das zentrale Problem der Landwehr dar.
    Gruppen, Zugs und Kompaniekommandanten, die nicht Berufssoldaten sind, weisen ein deutliches Könnerndefizit auf.
    Bereits einfache Probleme der Versorgung oder untere taktische Maßnahmen stellen eine erhebliche Belastung dar.
    Wie im Manöver müssen auch im Ernstfall Kräfte aus ganz Österreich für die Kämpfe in den sogenannten Schlüsselzonen zusammengezogen werden.
    Die Studie… Dieser Vorgang beim Manöver entspricht auch den derzeitigen Gegebenheiten, da zur Erfüllung der Zwischenstufe im Bundesheeraufbau derzeit noch ein Fehlbestand von mehr als 20.000 Mann in der raumgebundenen Landwehr besteht.
    Und weiter, nach immerhin 8-jähriger Aufbauarbeit eines Milizsystems in Österreich…
    Die gegebene Situation kann daher nur als Anfangszustand bezeichnet werden.
    Im Zusammenhang mit der Bewaffnung der Soldaten regt die Studie für den Verteidigungskampf in den entscheidenden Zonen des Bundesgebietes die Ausrüstung mit Panzerabwehrraketen an.
    Man liest, im durchgehenden Panzergelände, wie es im Übungsraum, aber auch in anderen Teilen des Bundesgebietes vorgefunden wird, ist die Konsequenz der Bewaffnung von Soldaten mit Panzerabwehrlenkraketen gegeben.
    Jede andere Alternative einer tragbaren Bewaffnung zur Panzerbekämpfung erfüllt die erforderlichen Leistungsbedingungen nicht und muss auch hohe personelle Verluste nach sich ziehen.
    Kompromisslösungen in Form von Sperren, Mineneinsatz oder ähnlichen Behelfsmaßnahmen erbringen in einem derartigen Gelände in keinem Fall jenen Effekt, der der Raumverteidigung als wesentliche Systemkomponente zugewiesen wurde.
    Aber die Studie verlangt auch eine wesentlich verbesserte Möglichkeit der Abwehr angreifender Fliegerkräfte.
    Hier liest man, ungelöst ist weiterhin das Problem der Fliegerabwehr oberhalb der Einsatzreichweite der zurzeit vorhandenen Abwehrwaffen.
    Dieses Problem ist nur mit Fliegerabwehr-Lenkraketen zu bewältigen.
    Das ist deshalb so schwerwiegend, weil der Verteidigungswert einer Schlüsselzone durch die Unmöglichkeit der Verteidigung des darüber befindlichen Luftraumes drastisch herabgesetzt wird.
    Alles in allem, mangelnde Ausrüstung der Truppe in den entscheidenden Fragen einer Flieger- bzw.
    Panzerabwehr, mangelnder Ausbildungsstand der Kommandanten auf unterer Ebene,
    Zu wenig gute Ausrüstung der Truppe, aber auch noch zahlreiche ungelöste Detailprobleme in Fragen der Versorgung, der Munitionszulieferung und der Sanität.
    Die Manöverkritik des Generaltruppeninspektors wurde von Leopold Esterle zusammengefasst.
    Die Arbeitsmarktlage und die bevorstehenden Budgetverhandlungen standen heute im Mittelpunkt eines Pressegesprächs mit Sozialminister Weißenberg.
    Weißenberg teilte mit, dass Ende Juni dieses Jahres mit 2.790.000 Beschäftigten um fast 22.000 mehr Personen beschäftigt waren als gegen Ende des Vormonats und um fast 10.000 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
    Die Arbeitslosenrate, so der Minister, sei mit 1 Prozent um fast einen halben Prozentpunkt unter die Marke des Vorjahres gesunken und damit ergebe sich die Chance im heurigen Jahr auf eine durchschnittliche Arbeitslosenrate von 1,8 bis 1,9 Prozent zu kommen.
    Das würde bedeuten, dass der Arbeitsmarkt sich bedeutend günstiger entwickelt hätte als ursprünglich prognostiziert.
    Näheres über das Pressegespräch von Minister Weißenberg hören Sie im folgenden Beitrag von Markus Sommersacher.
    Aufgrund der eben erwähnten Arbeitsmarktlage sieht Sozialminister Weißenberg bei der weiteren Beschäftigungsentwicklung, zumindest für das heurige Jahr, keine gravierenden Schwierigkeiten.
    Und dies, obwohl ja die jüngsten Prognosen der Wirtschaftsforscher nicht gerade sehr ermuntert waren.
    Diese düsteren Wirtschaftsprognosen sind auf dem Arbeitsmarkt derzeit noch nicht reflektiert.
    Der Arbeitsmarkt, wie gesagt, ist eher angespannt und das nicht nur im fremden Verkehrssektor.
    Fremdenverkehrssektor ja sowieso.
    Wir hören fast überall, dass die Auftragslage derzeit günstig ist, wahrscheinlich bis in den Herbst hinein günstig bleibt und in den meisten Fällen über den Herbst sogar sich bis in das nächste Jahr erstreckt.
    Sodass aus diesen Informationen
    Wir annehmen können, dass wenn es wirklich zu einer wirtschaftlich vielleicht etwas zurückgehenden Situation kommen sollte, der Arbeitsmarkt davon noch nicht sehr viel zu spüren bekommen wird.
    Schlimmstenfalls in den letzten Monaten des Jahres.
    Zur Ausländerbeschäftigung sagte der Minister heute, Ende Juni seien heuer um 4.190 mehr Gastarbeiter beschäftigt gewesen als vor einem Jahr.
    Dies zeige, dass man trotz einer restriktiven Ausländerbeschäftigungspolitik Verständnis für die Wirtschaft gehabt habe, wo es wirklichen Bedarf an Arbeitskräften gegeben habe.
    Die Zunahme von etwa 4.000 Gastarbeitern stehe somit nicht im Gegensatz zur ursprünglichen Absicht, etwa 15.000 Ausländer abzubauen, denn diese Absicht sei von schlechteren Erwartungen bei der Entwicklung der Beschäftigung ausgegangen.
    Die Perspektive, wir wollten um 15.000 Ausländer weniger haben,
    war zu sehen unter dem Aspekt, dass wir sonst mit einer Arbeitslosigkeitsrate von 2,5% rechnen hätten müssen, mit einer durchschnittlichen Arbeitslosigkeitsrate.
    Da wir aber diese durchschnittliche Arbeitslosigkeitsrate nicht erreichen werden, bei weitem drunter bleiben, können wir daher auch bei der Außenländerpolitik etwas großzügiger sein.
    Bei den bevorstehenden Budgetverhandlungen will Weißenberg folgende Linie verfolgen.
    Für 1981 sind keine weiteren Leistungsverbesserungen in der Sozialversicherung geplant, die sich auf den Staatshaushalt negativ auswirken würden.
    Aber er wies ja auch nichts von Wünschen des Finanzministers nach eventuellen Beitragserhöhungen, meinte der Minister.
    Mögliche Ausnahmen?
    Wenn die Arbeitslosenrate etwa auf 2,5 Prozent steigen sollte, wären für die Arbeitslosenversicherung zwar genug Mittel aus den Beiträgen da, nicht aber für darüber hinausgehende Aktionen der aktiven Arbeitsmarktförderung.
    Und außerdem sei nicht auszuschließen, dass in der Krankenversicherung der gewerblichen Selbstständigen über die Lösung der finanziellen Notsituation dort gesprochen werden müsste, sagte der Minister.
    Darüber hinaus wäre vielleicht noch über die gesunden Untersuchungen zu sprechen.
    Möglicherweise, das kann ich jetzt noch nicht abschätzen, werden wir im Bereich der gesunden Untersuchungen, wo nach wie vor gewaltige Überschüsse vorhanden sind, wiederum gewisse Umschichtungen vornehmen.
    Wobei größter Wert darauf gelegt wird, dass aber im Verlauf der nächsten Zeit Programme entwickelt werden bzw.
    in Kraft treten sollten, die einen Ausbau der gesunden Untersuchung zum Inhalt haben.
    Wobei die Reserven so weit ausreichen, dass auch dieser Ausbau ohne Schwierigkeiten finanziert werden kann.
    Insbesondere schwebt mir vor, dass man versuchen sollte, die gesunden Untersuchungen mehr in die Betriebe hineinzubringen durch fliegende Ambulanzen und ähnliches.
    Soweit das Wichtigste aus der Pressekonferenz des Sozialministers und damit wieder zurück zum Studio des Mittagschanals.
    Zunächst also günstige Entwicklung der Arbeitsmarktlage.
    Markus Sommersacher fasste eine Pressekonferenz von Sozialminister Weißenberg zusammen.
    Und nach diesem Bericht nun zu unserem nächsten Programmpunkt zur Inlandspresse-Schau.
    Die gestrige Verabschiedung des Suchtgiftgesetzes im Parlament beschäftigt heute noch einige Kommentatoren der Tageszeitungen.
    In einem Kommentar in der Presse heißt es dazu,
    Wir alle leiden unter den Rauschgiften der Verharmlosung, der doppelten Moral und der sogenannten Entkriminalisierung.
    Auch das gehört zur Bewusstseinsbildung, wie sie mancherorts betrieben wird.
    Und erst wenn die Leichen überhandnehmen, wird sie gestoppt.
    Vorübergehend steht zu fürchten, meint die Presse.
    In der Sozialistischen Arbeiterzeitung setzt Rainer Mayrhofer folgende Akzente zur Drogendiskussion.
    In einem Punkt kann man der ÖVP voll zustimmen, wenn es darum geht, dass Rauschgift nicht verharmlost werden soll.
    Unverständlich ist es aber, wenn die ÖVP anhand der Tatsachen – es sterben jährlich viel mehr Menschen an den Folgen des Alkoholmissbrauchs als am Rauschgift – nicht im gleichen Zusammenhang auch den Alkoholmissbrauch sehen will.
    Dass das Parlament nach der Novelle zum Suchtgiftgesetz sich mit Maßnahmen gegen Alkohol- und Nikotinwerbung auseinandersetzte, hat mehr als symbolische Bedeutung.
    Soweit Stimmen zur Drogendiskussion.
    Eine andere Debatte, jene um die Einführung möglicher neuer Steuern, beschäftigt Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten.
    Er beleuchtet insbesondere die Auseinandersetzung zwischen Bundeskanzler Kreisky und seinem Vizekanzler über die Quellensteuer und über die erhöhte Mehrwertsteuer auf Strom und meint, in dieser Steuerdebatte kann der für nächste Woche erwartete Entschluss höchstens ein paar Monate abgeschoben werden, bis zu dem Zeitpunkt, da Andros sein Budget fertig haben muss.
    So wird sich die Steuerschnecke vielleicht erst später entscheiden, aber dann nicht gemütlich sein und auch nicht mehr im Schneckentempo agieren.
    Bleiben noch die Spannungen zwischen dem Kanzler und seinem Stellvertreter.
    Da wird man wohl auf ein Wort des ÖGB-Präsidenten Benni erwarten müssen, der bisher schon den Finanzminister im Ernstfall gestützt hat.
    Warum sollte er es diesmal nicht auch tun?
    Die Revue Mance an der Spitze der beiden steirischen Parteien SPÖ und ÖVP beleuchtet heute ein Kommentar von Erwin Zankl in der Grazer Kleinen Zeitung.
    Zankl schildert den Werdegang von Josef Kreiner, der dem bisherigen Landeshauptmann Friedrich Niedern nachfolgt, ebenso wie den von Hans Gross, der Adalbert Sebastian auf Seiten der SPÖ ablöst.
    Man liest.
    Die beiden treffen jetzt als Landeshauptmann und Landeshauptmann-Stellvertreter aufeinander.
    Gross, der in seinen bisherigen Funktionen vor allem zuhörte und ausführte, was andere beschlossen haben, muss nun als erster Mann der SPÖ zeigen, dass er nicht nur ein begabter Techniker der Politik ist, sondern sein Profil auch Ecken und Kanten hat.
    Krainer hingegen, der als Organisator die ÖVP bereits vorher führen musste, kann jetzt einige zu schroffe Ecken und Kanten abschleifen, weil ihm das Amt des Landeshauptmannes Gelegenheit gibt, die Spannweite seiner farbigen Persönlichkeit auszubreiten.
    Und zu diesem Thema zum Schluss noch der Herr Strudl aus der Kronenzeitung.
    Die Steirer tun mir leid, denn kaum haben sie einen Landeshauptmann angebracht, kriegen sie schon wieder einen anderen.
    Und jetzt zu dem zuletzt in der Presseshow angesprochenen Thema, dem großen Regierungswechsel in der Steiermark, von dem sowohl Volkspartei als auch sozialistische Partei betroffen sind.
    Aus Graz meldet sich dazu Klaus Edlinger.
    Das heutige Revirement an der Spitze der steirischen Politik ist das umfangreichste, das jemals in einem österreichischen Landtag an einem Tag durchgeführt worden ist.
    Die heutige Sitzung des Steiermärkischen Landtags behandelte Entscheidungen, die längst getroffen worden sind und war der formellen Durchführung dieser Entscheidungen gewidmet.
    Seit 11.08 Uhr hat die Steiermark einen neuen Landeshauptmann.
    Dr. Josef Kreiner, der Sohn des in der Steiermark fast schon zur Legende gewordenen ehemaligen Landeshauptmanns Josef Kreiner, wurde einstimmig per Stimmzettel von allen Parteien des Landtags zum neuen Landeshauptmann bestellt und löst Dr. Friedrich Niederl ab, der neun Jahre lang Landeshauptmann gewesen ist.
    Mit Niederl, der am 9.
    Juli 60 Jahre alt wird und sich als Obmann der Raiffeisenzentralkasse Steiermark zurückzieht, trat mit dem heutigen Tage auch der Vorsitzende der Sozialisten, Adalbert Sebastian, von seiner Funktion als erster Landeshauptmann Stellvertreter zurück.
    Sebastian war 20 Jahre lang in der Landesregierung tätig.
    Für ihn kommt Hans Gross.
    Gross begann seine politische Karriere beim Gewerkschaftsbund und ist seit 31 Jahren politisch tätig.
    Der neue Landeshauptmann, Dr. Josef Kreiner, ist der älteste Sohn von fünf Kindern des ehemaligen Landeshauptmanns Kreiner und hat nach Studien im In- und Ausland das Doktorat der Rechtswissenschaft erworben.
    Eigentlich wollte er die wissenschaftliche Laufbahn einschlagen, war Universitätsassistent, bevor er mit einem kurzen Gastspiel im Nationalrat in die Politik einstieg.
    Krainer hat damals zu seiner bundespolitischen Zeit auch das Angebot bekommen, Bundesparteiobmann der ÖVP zu werden.
    Als Favorit hat er aber abgelehnt und erklärt, dass er sich als Sohn eines Politikers, der so prominent ist wie sein Vater es war, nicht in die erste Reihe vordrängen wolle.
    Er selbst sei Gebirgsjäger und nicht Astronaut, sagte Krainer damals.
    Er möchte keinen Raketenstart, sondern den langsamen politischen Aufbau.
    Nach dem Tode seines Vaters wurde er 70 in die Landesregierung berufen.
    Heute erlebte er den Höhepunkt seiner Karriere mit der einstimmigen Wahl zum Landeshauptmann von Steiermark.
    Ich möchte Ihnen anlässlich dieser bewegenden Stunde auch ein persönliches Bekenntnis ablegen.
    Ein Bekenntnis, das sicherlich aus meinem Herzen kommt.
    Sie haben es in allen Reden gehört, fast in derselben Diktion.
    Und das ist sicherlich kein Zufall, das ist nicht die Sprachlosigkeit von Politikern oder das Klischee, das einfach in solchen Stunden immer wieder Verwendung findet, sondern es ist sicherlich die Übereinstimmung im Grundsatz in der Haltung steirischer Verantwortlicher, nämlich
    dass es unsere vornehmste Pflicht ist, unserem Heimatland und den Menschen dieses Landes wirklich zu dienen.
    Ich weiß, wie anspruchsvoll dieses Wort ist, aber ich glaube, dass wir es hier und in dieser Stunde auch aussprechen dürfen.
    Die Sitzung des Steiermärkischen Landtags dauert zur Stunde noch an und es gab, wie gesagt, ein umfangreiches Reverend der steirischen Politik.
    Neben Krainer als Landeshauptmann und Gross als neuem Regierungsmitglied und Landeshauptmann-Stellvertreter wurde der bisherige Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark, Ingenieur Simon Keuner, für die ÖVP zum Regierungsmitglied gewählt.
    Keuner nimmt den durch das Avos-Mont-Krainers freigewordenen Sitz ein.
    Bei den Sozialisten kam mit Gross auch noch der langjährige Abgeordnete Gerhard Heidinger anstelle des zurückgetretenen Hannes Bammer in die Landesregierung.
    Außerdem gelobte der Steiermärkische Landtag heute vier neue Abgeordnete an.
    Drei kommen von der SPÖ, einer von der ÖVP.
    Auch die Frauen kamen nicht zu kurz.
    Annemarie Starski, bisher Abgeordnete der Sozialisten, wurde zum Vizepräsidenten des steiermarkischen Landtags gewählt.
    Diese Funktion hatte bisher Hans Gross auch inne gehabt.
    Soviel also zum umfangreichen Regierungswechsel im Lande Steiermark.
    Nun ein Hinweis auf eine Sendung des aktuellen Dienstes.
    Der Homo Austriacus und seine Zäune, das ist der Titel der heutigen Sendung im Brennpunkt.
    In Gesprächen mit dem Psychiater Prof. Ringel, der Historikerin Prof. Weinzierl, dem Soziologen Prof. Falk, dem Psychologen Dr. Rohracher und dem Theologen Pater Kripp werden Dolores Bauer und Helfried Brandl versuchen zu klären, wo die Wurzeln der so oft beobachteten Intoleranz des Österreichers gegenüber allem aus der vermeintlichen Norm geratenen liegen.
    Die Sendung im Brennpunkt heute Abend, 20 Uhr, Programm Österreich 1 und wenn Sie sie heute nicht hören können, morgen wird sie wiederholt und zwar um 9 Uhr im Programm Österreich Regional.
    Und noch ein Hinweis sozusagen in eigener Sache, was berichten wir noch in der zweiten Hälfte des Mittagsschanals sozusagen bis 13 Uhr.
    Schwere Auseinandersetzungen bei Gipfelkonferenz der Organisation für Afrikanische Einheit, die zurzeit in Sierra Leone abgehalten wird, Massendemonstrationen pro Khomeini in Teheran, Beginn des Neulenkbacher Kultursommers, das Bild des Menschen in der Kunst des Abendlandes, eine Veranstaltung zur 150-Jahr-Feier der Preußischen Musee.
    Zunächst aber ein Bericht aus Brasilien.
    Papst Johannes Paul II.
    ist gestern im Rahmen seiner zwölftägigen Brasilienreise zu einem knapp 24-stündigen Besuch in der Wirtschafts- und Industriemetropole São Paulo eingetroffen.
    Dieses größte Industrieballungsgebiet in Südamerika ist mit seinen 8,6 Millionen Einwohnern gleichzeitig die größte katholische Gemeinde auf der Welt.
    Rund 25.000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz, als der Papst vom Flughafen zum Campo de Marte fuhr, wo sich rund eineinhalb Millionen Gläubige zu einem Festgottesdienst versammelt hatten.
    Johannes Paul II.
    widmete die Messe dem Andenken des Jesuitenpaters Jose de Anchieta, der im 16.
    Jahrhundert hier als Missionar gewirkt hatte und der Ende Juni selig gesprochen worden war.
    Weiterer Programmpunkt des Aufenthaltes in Sao Paulo war eine Ansprache des Papstes vor rund 150.000 Arbeitern im Marumbi-Stadion.
    Es berichtet Karl Brugger.
    Das Fußballstadion von Sao Paulo kann einen neuen Zuschauerrekord melden.
    Und auch die Stimmung übertraf die Begeisterung großer Spiele.
    Die 150.000 Arbeiter aus den Vororten der wichtigsten lateinamerikanischen Industriemetropole feierten Papst Johannes Paul II.
    als einen der Ehren
    obwohl seine Ansprache vielleicht nicht ganz ihren Erwartungen entsprach.
    Dabei fand der Papst durchaus harte Worte für die soziale Ungerechtigkeit, für die Verletzung der Menschenrechte, für ein Entwicklungsmodell, dessen Forderung nach ungezügeltem Wachstum wesentlich zu den gravierenden Unterschieden zwischen Arm und Reich beigetragen habe.
    Der Papst setzte sich für eine bessere Verteilung des Einkommens, für menschenwürdige Arbeitsbedingungen,
    für freie Gewerkschaften und für Mitbestimmung, ja sogar für den Umweltschutz ein.
    Gleichzeitig gilt er jedoch unbeirrbar an seiner immer wieder geäußerten Überzeugung fest, dass eine Veränderung der Gesellschaft nicht mit Gewalt, sondern mit Liebe und ohne Brüche und Konflikte stattfinden könne.
    Angesichts der sozialen und politischen Spannungen auf dem südlichen Halbkontinent ist diese Vorstellung nicht unbedingt realistisch.
    Zudem stößt sie bei Arbeitern auf wenig Verständnis
    die noch vor wenigen Monaten von der Regierung mit brachialer Gewalt zum Einlenken gezwungen worden waren.
    Welche Spuren diese bittere Erfahrung hinterlassen hat, ging aus den Rufen nach Lula, dem populärsten brasilianischen Gewerkschaftsführer, und aus der Begrüßungsansprache eines Metallarbeiters hervor.
    Der Text, den er wegen angeblichem Zeitmangels nur in Auszügen vortragen konnte, denunziert eine Ordnung,
    die der jetzt Bischof von Recife, Donaldo Camara, einmal als System der organisierten Unordnung gebrannt markt hat.
    Der feine Nieseregen, der São Paulo während des Papstbesuchs in ein Nebelmeer verwandelte, ist wie ein Symbol für die Niedergeschlagenheit seiner 9 Millionen Bevölkerung.
    Daran vermochte auch die Anwesenheit des neuen Idols à la Brasiliana nichts zu ändern.
    Noch weniger dürfte sich die Hoffnung der Regierung erfüllen,
    Papst Johannes Paul II.
    werde eine Art innenpolitischen Waffenstillstand herbeiführen.
    Die verschlossenen Gesichter der Arbeiter nach der Veranstaltung im Fußballstadion Morumbi machen deutlich, dass selbst für den triumphierenden Besucher aus Rom ein solches Wunder zu groß ist.
    Eine scharfe Verurteilung der marokkanischen Westsahara-Politik durch Mozambique bietete den Höhepunkt des zweiten Tages der Gipfelkonferenz der Organisation für Afrikanische Einheit, OAU, in Freetown in Sierra Leone.
    Unsere Organisation kann keinen Kompromiss mit dem Kolonialismus dulden, ohne sich selbst in Frage zu stellen, begann der Staatschef von Mozambique, Zamora Machel, seine Rede.
    Unsere Völker haben einen tiefen Hass auf den Kolonialismus, aber wir werden auch mit Fingern zeigen, wenn der Kolonialist ein Afrikaner ist.
    Die Invasion und Okkupation der West-Sahara durch Marokko sei ein klarer Akt des Kolonialismus.
    Marokko führe dort einen Ausrottungsfeldzug und begehe Völkermord.
    Auch andere Staats- und Regierungschefs schlossen sich diesen Ausführungen an.
    Aber auch die Auseinandersetzungen um die Nahostpolitik Ägyptens haben auf der Gipfelkonferenz hohe Wellen geschlagen.
    Der Staatsminister im ägyptischen Außenministerium, Boutros Ghali, der ehemalige Außenminister, charakterisierte den libyschen Führer Gaddafi als einen internationalen Verbrecher.
    Er warf Libyen fortdauernde Verbrechen im Tschad, in Tunesien, in Ägypten und Uganda sowie in anderen Teilen der Welt vor.
    Er sagte, Libyen befasse sich nicht nur mit Zerstörung, Mord und Verschwörung im Ausland, vielmehr lasse Gaddafi auch seine Landsleute im In- und Ausland umbringen.
    Schwere Auseinandersetzungen also bei dieser Gipfelkonferenz, über die nun Peter Stephan berichtet.
    Wird die Organisation für afrikanische Einheit der Dachverband aller afrikanischen Staaten über die ungelöste Sahara-Frage auseinanderbrechen, über den Streit um einen jahrelang weithin unbeachteten Kleinkrieg in einer fast menschenleeren Wüstenregion?
    Die Frage erscheint allzu rhetorisch, ja geradezu absurd in ihrer Dramatik, wenn sie nicht kennzeichnet wäre für die tiefe Krise, in der sich die OAU gegenwärtig befindet.
    Denn im Grunde genommen, darin sind sich die Beobachter der afrikanischen Gipfelkonferenz in Freetown einig,
    geht es ja nicht um die Frage allein, ob dieser vorerst fiktive Staat West-Sahara nun als neues, insgesamt 51.
    Mitglieder-Organisation aufgenommen werden soll oder nicht.
    In Freetown ist der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen zwei zusehends auseinanderdriftenden Lagern offen ausgebrochen.
    Die Sahara-Krise hat die Gemüter nun bis zum Siedepunkt erhitzt, aber es hätte auch irgendein anderer Regionalkonflikt sein können.
    Der Tschad Eritrea
    vielleicht nur vorübergehend beigelegte Krise in der Sair-Provinz Shaba und morgen ist es vielleicht wieder Uganda.
    Der afrikanische Kontinent krankt an den Leiden einer noch immer nicht bewältigten Vergangenheit.
    Die zum Teil unsinnige und willkürlich vorgenommene Grenzziehung aus der Zeit der Kolonialepoche reißt Wunden auf, die längst nicht verheilt sind.
    Bleiben wir am Beispiel.
    In Freetown will die Befreiungsbewegung Polisario als selbsternannte Erbe der ehemals spanischen Kolonie Westsahara Sitz und Stimme in der OAU.
    Die Polisario will den diplomatischen Durchbruch als entscheidende Vorstufe zur Wiedererlangung ihrer Region.
    Eine Region, die im Gegensatz Marokko, das diesen Wüstenstreifen besetzt hält, als ureigen und historisch verbrieftes marokkanisches Territorium ansieht.
    24 der insgesamt 50 afrikanischen Staaten haben diesen einseitig proklamierten Sahara-Staat bislang anerkannt.
    26 Stimmen aber wären notwendig, um die Prozedur zugunsten der Polisario zu entscheiden.
    Marokko will nun über eine komplizierte Interpretation der OAU-Charta verhindern, dass es zumindest schon in Freetown zu einer Abstimmung kommt.
    Und sollte Marokko in diesem Verfahrensstreit unterliegen, dann hat es mit seinem Austritt aus der OAU gedroht.
    Inoffiziell verlautet, dass sich in einem solchen Fall sieben weitere Staaten den marokkanischen Schritte aus Solidarität anschließen wollen.
    Nach einer überaus heftig und zum Teil konfus verlaufenden Debatte während der vergangenen Nacht hinter verschlossenen Türen ist zur Stunde ein Kompromiss nicht in Sicht.
    Es ist nicht einmal klar zu erkennen, wie es heute, am programmierten Schlusstag der Konferenz, überhaupt weitergehen soll.
    zu einem Zeitpunkt, wo andere Tagesordnungspunkte wie zum Beispiel ebenfalls komplizierte Chat-Konflikte noch längst nicht abgehandelt worden sind.
    Nach aller Erfahrung wird es letztendlich doch einen Ausweg geben und sei es auch nur dem, ein ungelöstes Problem auf eine nächste Konferenz zu verschieben.
    Aber die Tagungsteilnehmer von Freetown werden sich diesmal weit schwerer als seither damit tun, das Schlagwort von der panafrikanischen Solidarität glaubhaft zu machen.
    Die traditionell einmütige Verurteilung Südafrikas
    reicht nicht mehr hin, die tiefen Risse innerhalb der OAU zu überdecken.
    Und jetzt zu den Ereignissen im Iran.
    Dort ist die staatliche Verwaltung auch nach der Wahl eines Parlaments noch nicht konsolidiert.
    Im Rundfunk erklärte der Vorsitzende der Islamischen Republikanischen Partei, der Ayatollah Beheshti, er hoffe, dass das Parlament innerhalb der nächsten zwei Wochen vervollständigt werden und seine Arbeit aufnehmen könne.
    Die erste Aufgabe des Parlaments werde dann darin bestehen, sich mit dem Präsidenten Bani Sader auf einen Ministerpräsidenten und ein Kabinett zu einigen.
    Andere Sorgen haben dagegen die Ministerien im Iran.
    Sie haben ihre weiblichen Angestellten angewiesen, von Samstag an in dem von Kopf bis Fuß reichenden Körperschleier, den sogenannten Chador, bei ihrer Arbeitsstelle zu erscheinen, wenn sie nicht entlassen werden wollen.
    Diesem Erlass war eine Rede von Ayatollah Khomeini vorausgegangen, der einige Ministerien als Zentren der Prostitution bezeichnet hatte.
    Rund 50 Iranerinnen haben in Teheran gegen die neue Bekleidungsvorschrift demonstriert.
    Eine Massendemonstration hingegen begann am heutigen Vormittag, und zwar eine Massendemonstration zur Unterstützung des Ayatollah Khomeini.
    Es berichtet Gerd Dolus.
    Meine Schwester, dein Schleier ist ein Bollwerk.
    Meine Schwester, deine moralische Standfestigkeit bedeutet die Niederlage des Teufels.
    Und die islamische Kleidung der Frau bedeutet die Kontinuität der Revolution.
    Das sind ein paar der Parolen, die heute Vormittag die Demonstrationen im Iran bestimmten.
    In Teheran waren Hunderttausende auf der Straße, im ganzen Land dürften es mehr als eine Million Menschen gewesen sein.
    Es war eine der größten Demonstrationen der letzten Monate, aber bei weitem nicht zu vergleichen mit den Aufmärschen beispielsweise zum Jahrestag der Revolution, die das ganze Volk auf die Beine brachten.
    Heute demonstrierten nur die Anhänger der islamisch-republikanischen Partei.
    Der Partei, die die Islamisierung der gesamten Gesellschaft, die Islamisierung vom Parlament, Regierung, Schule und Armee weit über das bisherige Maß hinaus auf ihre Fahnen geschrieben hat.
    Der Islam ist siegreich, Links und Rechts sind zum Untergang verurteilt.
    Das ist eine weitere Parole, die hinweist auf die innenpolitische Auseinandersetzung.
    Dabei stehen im Mittelpunkt der Kritik die Mujahedin, islamische Marxisten, gegen die ein Kesseltreiben veranstaltet wird.
    Doch heute gab es keine Gewalttätigkeiten.
    Sie hatte der Organisator der Demonstrationen, Ayatollah Montaserri, der als Nachfolger von Ayatollah Khomeini aufgebaut werden soll, auch strikt untersagt.
    Außenpolitisch gelten jetzt auch die anderen Großmächte neben den USA als Feinde.
    Sowjetunion, China und die USA sind Feinde unseres Volkes, ist eine Parole heute.
    Doch diese Demonstration heute galt weniger dem imperialistischen Feind von außen als der Machtdemonstration nach innen, der Propagierung der Islamisierung.
    Sie findet seit Tagen schon statt.
    Das bedeutet zum Beispiel in der Praxis eine Verschärfung der Vorschriften in allen Lebensbereichen.
    Frauen, die Behörden aufsuchen oder dort arbeiten wollen, müssen islamisch gekleidet sein, also mindestens Hosen, lange Ärmel und ein Kopftuch tragen.
    Die Strafen bei Sexualdelikten und für Rauschgifthandel wurden verschärft.
    Eine neue Hinrichtungswelle durchzieht das Land.
    Allein gestern Spätabend wurden 14 Personen in Shiraz hingerichtet.
    Und die Revolution zur Justiz im Iran verhängt jetzt, wenigstens aus westlichen Augen gesehen, noch strengere Strafen als beispielsweise Saudi-Arabien.
    Während in Saudi-Arabien beispielsweise Frauen nicht gesteinigt werden, sondern höchstens Männer bei besonders verwerflichen Sexualdelikten, wurden in Kermann in Südost-Berlin jetzt im Zuge verschärfter Bestimmungen auch zwei Frauen durch Steinigen hingerichtet, die Mädchen zur Prostitution gezwungen haben sollen.
    Eines lässt sich aus den heutigen Demonstrationen ablesen.
    Während die Revolution und der Kampf gegen Amerika gegen die Unterdrückung und für die Islamische Republik Sache des ganzen Volkes war, gehen für eine verschärfte Islamisierung des öffentlichen Lebens nur ein Teil der Menschen auf die Straßen.
    Die Anhänger der harten Linie der islamisch-republikanischen Partei.
    Über die Ereignisse im Iran berichtete Ernst Dolus und jetzt um dreiviertel eins zur Kulturberichterstattung im Mittagsjournal.
    West-Berlin begeht heute und morgen das 150-jährige Bestandsjubiläum seiner Museen.
    Aus diesem Anlass treffen heute Abend Museumsdirektoren aus aller Welt in der Berliner Nationalgalerie zusammen.
    Morgen findet in der Berliner Philharmonie ein Festakt statt und ebenfalls morgen wird in der Nationalgalerie die Festausstellung geöffnet, die anhand von 503 Werken das Thema das Bild von Menschen in der Kunst des Abendlandes behandelt.
    Aus 14 Ländern wurden für diese Ausstellung Leihgaben nach Berlin gebracht.
    Sie ist bis 28.
    September geöffnet.
    Mit dem Generaldirektor der Staatlichen Musee in Berlin, Professor Stefan Wetzold, sprach Ulrich Eickhoff.
    Herr Professor Wetzold, warum das Thema dieser Jubiläumsausstellung?
    Es gibt eigentlich zwei Gründe dafür.
    Der eine Grund ist der, dass diese preußischen Museen ja anders als viele Museen, die aus
    fürstlichen Beständen oder durch Umwandlung fürstlicher Bestände in öffentliche Museen entstanden sind, als Bildungsinstitutionen von vornherein gedacht waren.
    Der geistige Vater dieses Museen ist Wilhelm von Humboldt.
    Der Idealismus und der Humanismus am Anfang des 19.
    Jahrhunderts hat Pate gestanden bei der Gründung dieser Museen.
    Und es ging eigentlich immer darum, um eine Idee, die uns immer noch sehr am Herzen liegt, wenn vielleicht auch nicht so furchtbar
    durchschlagend ist die Idee, dass man nämlich durch Begegnung mit den großen Werken der Kunst und der Kultur den Menschen bilden kann.
    Bilden im weitesten Sinne.
    Ich meine jetzt nicht, dass er was lernen sollte, sondern dass er einfach menschlich weiterkommt.
    Das war eigentlich die Idee unserer Gründer.
    Und es ist ein, glaube ich, richtiger Anlass, sich darauf wieder zu besinnen, gerade in einer Zeit wie dieser, in der doch eine gewisse Orientierungslosigkeit festzustellen ist.
    Und der zweite Grund hängt genau damit zusammen, dass wir nämlich Kunst eigentlich nur immer erleben können, auch aus dem Standpunkt der absoluten Gegenwart.
    Unsere Eltern haben ein Bild von Rembrandt, von Raphael ganz anders gesehen als wir, ganz anderes darin gesehen als wir.
    Und wir meinten eben, dass die Möglichkeit dem Menschenbild unserer Zeit, diesem so schwierigen Menschenbild, gibt es denn überhaupt noch eines heute, ein verbindliches heute, diesem Menschenbild zu begegnen, nur möglich ist, oder sich darüber klar zu werden, was es ist, nur möglich ist, wenn man auch die ganze Vergangenheit mitbringt.
    Und nun haben wir ein Musee imaginär gemacht.
    Von dem archaischen Kuros bis hin zu den modernsten Bildern.
    Immer zum Thema Mensch.
    Und zwar eigentlich in zwei Aspekten.
    Einmal wollten wir das Bildnis darstellen, die Geschichte des Bildnisses bis zur Gegenwart.
    Und andererseits wollten wir existenzielle Situationen des Menschen, den Tod, die Liebe, den Widerstand, den Aufruhr, die gesellschaftliche Ordnung,
    darstellen.
    Herr Wetzel, Sie haben bei einer früheren Pressekonferenz einmal gesagt, dass die preußischen Museen mit dieser Ausstellung in den Kreis der ganz bedeutenden Museen der Welt zurückkehren oder wieder aufgenommen würden.
    Wie können Sie das begründen, diesen Stolz?
    Nun, den Stolz kann ich in zweierlei Weise begründen.
    Einmal darin, dass diese Ausstellung ja
    nicht nur aus Leihgaben besteht, sondern sehr weitgehend aus eigenen Beständen, darunter auch sehr weitgehend aus Neuerwerbungen, die wir nach 1945 getan haben und das daraus ein homogenes Ganzes geworden ist.
    Wir können also sagen, unsere Sammlungen und die großen Sammlungen der Welt halten sich, die vage oder stehen qualitätsmäßig im Einklang.
    Und der zweite Grund ist der, dass wir in der Zeit, in der überall sehr restriktiv über Leihgaben gesprochen wird,
    die eigentlich fast alle unsere Wünsche erfüllt bekommen haben.
    Es gibt eben doch eine Familie der großen internationalen Museen.
    Und ein Jubiläum wie das unsere bringt Dinge zu Tage oder bringt Dinge nach Berlin, die sicherlich ohne diese Anerkennung unserer Museen als eines der großen der Welt nicht möglich gewesen wären.
    Weil Sie gerade die Leihgaben erwähnten.
    Ich glaube, es gibt so einen Trend, dass die modernen Werke durchaus an verschiedenen Museen oder untereinander ausgeliehen werden, dass man aber doch sehr behutsam ist bei den älteren Werken, nicht?
    Ja, das ist ein Problem, was immer wieder diskutiert ist.
    Es ist nicht das Problem moderner und alter Kunst, sondern es ist das Problem überhaupt des Ausstellungswesens, was auch für mein Gefühl etwas überbordet.
    Ausstellungen zur Findung der nationalen Identität.
    Ausstellungen, um bestimmte Geschichtsepochen darzustellen.
    Vielfach mit regionalem Interesse.
    Ich glaube, da geht es etwas zu weit.
    Und das Problem ist eigentlich, muss es Temperatur immer große Kunst sein?
    Gibt es nicht auch andere Möglichkeiten des Kulturaustausches im erweiterten Kulturbegriff, die auch das Ausstellungswesen befruchten könnten?
    Ich glaube, wir sollten alle miteinander darüber nachdenken.
    Das Bild vom Menschen in der Kunst des Abendlandes, eine Festausstellung in der Berliner Nationalgalerie.
    Sie hörten ein Gespräch mit dem Generaldirektor der Staatlichen Museen Berlin, Professor Stefan Wetzold.
    Im Rahmen des heutigen Neulengbacher Kultursommers hat heute Abend das Burgtheater Neulengbach Premiere.
    Burgschauspieler Peter Jost aus Wien inszenierte mit Wiener Theaterkollegen die Komödie Der tolle Tag von Pierre Beaumarchais.
    Das ist die literarische Vorlage für das Libretto zu Mozarts Hochzeit des Figaro.
    Hören Sie einen Vorbericht von Ewald Schulze vom Landesstudio Niederösterreich.
    Zwei interessante Kulturangebote gibt es von heute an auf Burg Neulenkbach im Rahmen des Harrigen-Neulenkbacher Kultursommers.
    Einerseits das Burgtheater, andererseits eine nicht weniger sehenswerte Ausstellung.
    Peter Jost inszeniert die Beaumarchés »Tollen Tag« bewusst nicht in der Übertragung Peter Turinis, denn er will nicht politisches Theater, sondern Unterhaltung bieten.
    A priori von vornherein, wahrscheinlich ist es kein reines Stück für Freilichtbühnen, aber es ist eine Frage der Interpretation.
    Ich glaube, man kann es bringen, das passt sehr gut in die Burgner Lenkbach hinein.
    Und es ist eine Komödie.
    Nicht das politische Moment, hört man ja aus wie, wir brauchen hier nicht Aussage spielen, sondern die Komödie spielen.
    Mit Lust und Laun und Witz glaube ich, dass das möglich ist, dass die Leute es akzeptieren.
    Heißt das, Sie wollen vor allem auf Unterhaltungstheater inszenieren?
    Theater ist für mich immer, nicht nur für mich, das hat schon Aristoteles und Lessing und der berühmte Brecht gesagt, der wirklich politische Absichten hatte,
    Mit dem Theater, Theater ist in erster Linie Unterhaltung und Spannung.
    Wenn das nicht gegeben ist, ist das Theater tot, hört keiner mehr zu.
    Jeden Freitag, Samstag und Sonntag haben sie nun bis Ende Juli Gelegenheit, dieses Opernlibretto ohne Musik kulinarisch dargeboten zu bekommen.
    Wie zum Beispiel in der folgenden Szene mit Else Ludwig, Isolde Hallwax, Alfred Rupprecht und Hubert Berger.
    Susanne, wir wollen uns die schöne Stunde nicht verderben lassen.
    Woher wussten Sie, dass ich hier bin?
    Aus deinem entzückenden Briefchen.
    Ah, ich habe Angst.
    Ich will Sie verscheuchen.
    Ich muss doch bitten, Herr Graf.
    Diese feine, weiche Hand und dieser volle, runde Arm, ach, wenn die Gräfin!
    Sie lieben sie nicht mehr?
    Wenn man seit drei Jahren verheiratet ist, bedenke, seit drei Jahren!
    Aber, Herr Graf, und was vermissen Sie an ihr?
    Alles, was ich an dir finde.
    Ein gewisses Etwas, das uns verführt.
    Unsere Frauen glauben genug zu tun, wenn sie uns lieben.
    Und so lieben Sie uns in einem Fort mit einer Hingebung, einer Beharrlichkeit, einer Zärtlichkeit, bis man von all dem Glück eines schönen Tages vollständig gesättigt ist.
    Heilsame Lektion!
    Wir jagen nur deshalb anderen nach, weil unsere Frauen nicht die Kunst verstehen, uns immer neu zu bleiben, uns täglich durch die Vielseitigkeit ihrer Liebe immer wieder erobern.
    Das alles sollen die Frauen verstehen?
    Und die Männer?
    Ja, Kind, das ist nun einmal der Lauf der Natur.
    Tritt mir einen Augenblick in diesen Pavillon.
    Ohne Licht?
    Wir wollten ja dich lesen.
    Die Gräfin.
    Bist du es, Figaro?
    Ja, Frau Gräfin.
    Wollen Sie wissen, wo Ihr Herr Gemahl ist?
    Was kümmert mich dieser Verräter?
    Und die tugendhafte, sitzame, unschuldige Susanne da drinnen.
    Er und sie.
    Aber ich schlage Lärm.
    Das lässt du hübsch bleiben.
    Susanne.
    Figaro, wir müssen uns rächen.
    Gut, Frau Gräfin, rächen wir uns.
    Aber schreckt auch Ihr Rachedurst vor nichts zurück?
    Wär ich sonst ein Weib, nenne mir ein Mittel.
    Ich kenne nur eins, wär ich sonst ein Mann.
    Aber ist eine solche gemeinsame Rache denkbar ohne Liebe?
    Frau Gräfin, ich liebe Sie bis zum Wahnsinn, bis zur Raserei.
    Aber, mein Herr, haben Sie auch bedacht?
    Ich habe alles bedacht.
    Hier meine Hand, schlagen Sie ein.
    Donnerwetter jetzt hat's eingeschlagen.
    Ein schweres Gewitter.
    Und das für deinen Verdacht?
    Und das für deine Rache?
    Und das für deine Zerstörung?
    Schlag zu, mein Kind, schlag zu!
    Noch niemals hat es einen Mann solche Seligkeit bereitet, durchgeprügelt zu werden.
    Wolltest du nicht eben noch mit genau denselben süßen Redensarten die Gräfin verführen?
    Fast hätte ich in ihrem Namen nachgegeben.
    Glaubst du, ich hätte dich nicht sofort erkannt?
    Schlau!
    Prügeln und trotzdem weiter schmollen, das ist allzu weiblich.
    Wenn Sie sich für die Bewegung der Grünen interessieren, sollten Sie nicht verabseimeln, in der Pause die Ausstellung über Leben und Werk Alexanders von Villers zu besuchen.
    Der um die Mitte des folgenden Jahrhunderts in Wien wirkende Diplomat wurde als Reisebegleiter Franz Liszt, als Briefpartner Goethes und Madame de Stael berühmt.
    Seine Landflucht ins sogenannte Wiesenhaus bei der Lenkbach machte ihn zu einem Vorkämpfer einer Bewegung, die später in der Künstlerkolonie des Monteverità gipfelte,
    in den Jahrzehnten nach 1930 aber vergessen wurde.
    Der tolle Tag von Pierre Beaumarchais im Neulengbacher Kultursommer.
    Wir schließen jetzt das Mittagsschanal mit einer Zusammenfassung der Nachrichten.
    Österreich
    Nach Angaben von Sozialminister Weißenberg hat die Zahl der Beschäftigten in Österreich Ende vergangenen Monats mit 2.792.000 einen neuen Rekordstand für diese Jahreszeit erreicht.
    Weißenberg sagte, die düsteren Wirtschaftsprognosen der jüngsten Zeit seien auf dem Arbeitsmarkt derzeit nicht zu bemerken.
    Es gebe eine günstige Auftragslage, die wahrscheinlich bis in den Herbst hinein wirken werde.
    Außerdem wies der Sozialminister darauf hin, dass Ende Juni 4.000 Gastarbeiter mehr beschäftigt worden seien als Juni 1979.
    Das General-Truppen-Inspektorat würdigt in seinem Bericht über die Manöver im Herbst vergangenen Jahres in Niederösterreich die Moral der Truppe, aber auch der Bevölkerung.
    Im Ausbildungsstand der unteren Kaderfunktionen, der Ausrüstung und der Bewaffnung, vor allem der Flieger- und Panzerabwehrwaffen, werden jedoch Mängel aufgezeigt.
    Die Vereinigung Österreichischer Industrieller warnt heute vor zu hohen Lohnforderungen.
    Wörtlich heißt es in einer Aussendung der Industriellenvereinigung, angesichts der gegenwärtigen Lage der Wirtschaft dürfe man nicht nur gebannt auf die Inflationsrate blicken.
    Nach Meinung von Wissenschaftsminister Hertha Firnberg hat das UOG, das Universitätsorganisationsgesetz, seine Bewährungsprobe in den fünf Jahren seit dem Inkrafttreten bestanden.
    Frau Firnberg erklärte, das ursprünglich prophezeite Chaos sei ausgeblieben, die Zusammenarbeit unter den Universitätsangehörigen überraschend stark.
    Die Bevollmächtigte des Anti-Atom-Volksbegehrens für die Verschärfung des Atomsperrgesetzes, Elisabeth Schmitz, hat heute bekannt gegeben, dass sie bereits 11.000 Unterschriften gesammelt habe.
    Frau Schmitz erklärte, sie werde schon in den nächsten Tagen bei Innenminister Lanz den konkreten Antrag auf Durchführung des Anti-Atom-Volksbegehrens einbringen, obwohl sie bisher noch keine bindende Zusage bezüglich der beantragten Eintragungsfrist vom 3. bis 10.
    November bekommen habe.
    Im St.
    Pöltener Prozess gegen den dreifachen Mörder Werner Knisek wird in Kürze das Urteil erwartet.
    Knisek bekennt sich schuldig, im Jänner in St.
    Pölten drei Personen getötet zu haben.
    Als Motiv gibt er einen inneren Drang zum Quälen und Töten von Frauen an.
    Iran.
    Die Regierung in Teheran hat die Sowjetunion aufgefordert, ihr diplomatisches Personal im Iran zu verringern.
    Außenminister Gorbatschek erklärte, die Politik der Islamischen Republik sei weder nach West noch nach Ost ausgerichtet.
    Es gebe keinen Grund, einer Supermacht gegenüber einer anderen Vorteile einzuräumen.
    Die persischen Städte stehen heute ganz im Zeichen von Massendemonstrationen für Revolutionsführer Khomeini.
    In der zentralpersischen Stadt Shiraz wurden wieder 14 Todesurteile vollstreckt.
    Sowjetunion Die Zeitung Sowjetskaya Rossiya macht die Aufnahme von Verhandlungen über eine Begrenzung der Mittelstreckenraketen in Europa von der Aufhebung des Nachrüstungsbeschlusses der NATO abhängig.
    Wörtlich heißt es in dem Artikel, der Beschluss, amerikanische Raketen in Europa zu stationieren, müsse annulliert oder zumindest seine Verwirklichung verschoben werden.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit hat die SPD-FDP-Regierungskoalition eine Abstimmungsniederlage im Bonner Bundestag hinnehmen müssen.
    Bei der Abstimmung über ein Verkehrslärmschutzgesetz blieb die SPD in der Minderheit.
    Die Unionsparteien stimmten gemeinsam mit den Freien Demokraten gegen den Entwurf.
    Polen.
    Nach Arbeitsniederlegungen in Industriebetrieben von Warschau und Danzig ist die polnische Führung offenbar zum Einlenken bereit.
    Die Arbeiter in den bestreikten Betrieben sollen nun Lohnerhöhungen erhalten.
    Sie waren aus Protest gegen indirekte Fleischpreiserhöhungen in den Ausstand getreten.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorschau Wochenendwetter
    Mitwirkende: Zapletal, Georg [Gestaltung] , Machatschke, Roland [Moderation]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Generaltruppeninspektorat übt harte Kritik an Bundesheer
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sozialminister Weißenberg zu Gesundenuntersuchung, Budget 81, Arbeitsmarkt
    Einblendung: Sozialminister Weißenberg
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Weißenberg, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Regierungsrenversement in der Steiermark
    Einblendung: Landeshauptmann Krainer
    Mitwirkende: Edlinger, J. Klaus [Gestaltung] , Krainer, Josef junior [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Brasilien: Papstrede zu sozialen Fragen
    Mitwirkende: Brugger, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Konflikt bei Ende der OAU-Konferenz in Sierra Leone
    Mitwirkende: Stephan, Peter [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Iran - Demonstrationen für Re-Islamisierung in Teheran
    Mitwirkende: Dohlus, Ernst [Gestaltung]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Ort: Teheran [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    150 Jahre Berliner Museum
    Interview:
    Mitwirkende: Eickhoff, Ulrich [Gestaltung] , Wetzold, Stefan [Interviewte/r]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Ort: Berlin, Westberlin [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Kultur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eröffnung des Neulengbacher Kultursommers mit "Der tolle Tag" von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais und einer Ausstellung über Alexander Heinrich von Villers
    Einblendung: Peter Jost, Szene mit Else Ludwig, Isolde Halwax, Alfred Rueprecht, Hubert Berger
    Mitwirkende: Schultze, Ewald [Gestaltung] , Jost, Peter [Interviewte/r] , Ludwig, Else [Interpret/in] , Halwax, Isolde [Interpret/in] , Rueprecht, Alfred [Interpret/in] , Berger, Hubert [Interpret/in]
    Datum: 1980.07.04 [Sendedatum]
    Ort: Neulengbach [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Wissenschaft und Forschung ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1980.07.04
    Spieldauer 00:50:04
    Mitwirkende Machatschke, Roland [Moderation] [GND]
    Berger, Bruno [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1980.07.04 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-800704_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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