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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, aus dem Studio des Mittagsschonals begrüßt Sie heute Werner Löw.
Innenpolitischer Schwerpunkt auch heute die Diskussion um das neue Sanierungskonzept für die Voest.
Wir bringen dazu Stellungnahmen von ÖGB-Präsident Benja, von SPÖ-Frauenchefin Offenbeck, ÖVP-Generalsekretär Graf und im Pressegespräch nach der heutigen Ministerratssitzung Bundeskanzler Wranicki.
Aus dem Bereich Verstaatlichte auch der neue Generaldirektor der Austria Metall, Dr. Ehrlich.
Der Streicher-Nachfolger droht, die neue Elektrolyse in Ranshofen nicht zu bauen, würde den Verlust von 1.500 Arbeitsplätzen bedeuten.
Außerdem aus dem Inland der ÖVP-Bauernbund zum brandneuen grünen Bericht und ein neues Service der Post, ein Boten- und Kurierdienst nämlich.
Die Auslandsthemen, die wir hoffen in dieser Stunde jetzt unterzubringen, die erste Sitzung des Deutschen Bundestags im Wasserwerk, in einem Provisorium, das auf Jahre hinaus der bisherigen Bundestagssaal ersetzen wird müssen.
Chile nach dem Attentat, der zehnte Jahrestag des Todes von Mao Zedong.
und im Kulturteil ein Bericht über eine China-Ausstellung im Museum für Völkerkunde.
Erster Programmpunkt, aber wie immer die Nachrichten zusammengestellt, hat sich Adolf Poindl, Nachrichtensprecher ist Josef Wenzlich-Natik.
Österreich.
Die ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat ein einheitliches Vorgehen seiner Partei im Parlament bei einer Abstimmung über die Sanierung der verstaatlichten Industrie angekündigt.
Graf sagte, die ÖVP werde keinem bloßen Kündigungskonzept zustimmen.
Die Regierung müsse sozial- und regionalpolitische Begleitmaßnahmen ergreifen.
Die steirische Landesregierung hat gestern Abend das neue Sanierungskonzept der Voestalpine AG einstimmig abgelehnt.
Die oberösterreichische Landesregierung will in Gesprächen mit der Bundesregierung sicherstellen, dass die Interessen oberösterreichischer Arbeitnehmer bei der Voest-Sanierung gegenüber den Maßnahmen in der Steiermark nicht zurückgestellt werden.
Das Einkommen je Familienarbeitskraft in landwirtschaftlichen Betrieben ist im vergangenen Jahr real um durchschnittlich 17 Prozent gesunken.
Landwirtschaftsminister Erich Schmidt sagte bei der Vorlage des Grünen Berichts, die schlechten Ergebnisse des Vorjahres seien vor allem auf steigende Kosten für die Verwertung von Überschüssen in der Landwirtschaft zurückzuführen.
Schmidt wies aber darauf hin, dass bei der Einkommensentwicklung der Landwirte in den vergangenen Jahren häufig große Schwankungen aufgetreten seien.
Die Einkommen seien in den vergangenen zehn Jahren insgesamt um durchschnittlich 1,3 Prozent gewachsen, sagte der Minister.
Südafrika.
In Pretoria sind heute früh drei Mitglieder der Rebellenorganisation Afrikanischer Nationalkongress hingerichtet worden.
Einer der Gehengten wurde wegen Beteiligung an einem Bombenanschlag auf ein Einkaufszentrum zum Tod verurteilt, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen.
Die beiden anderen sollen einen Mann umgebracht haben, den sie für einen Polizeispitzel hielten.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte sich gestern nicht auf eine gemeinsame Initiative für die drei zum Tod Verurteilten einigen können.
Die USA und Großbritannien rieten dem Gremium, in dieser Frage Nichtstellung zu beziehen, da es auch zu anderen schwerwiegenden Angelegenheiten der vergangenen Tage, wie zur Flugzeugentführung in Karachi und zum Massaker in der Synagoge in Istanbul, geschwiegen habe.
USA
Präsident Reagan hat gestern zum ersten Mal öffentlich an die Sowjetunion appelliert, den in Moskau unter Spionagevorwurf festgenommenen amerikanischen Journalisten Nikolas Danilov unverzüglich freizulassen.
Reagan sagte, anderenfalls könnte sich der Vorfall zu einem erheblichen Hindernis für die Beziehungen der beiden Supermächte entwickeln.
Der Sprecher Reagans, Larry Speaks, versicherte jedoch später, dass die Vorbereitungen für ein Gipfeltreffen der Supermächte trotz der Affäre Danilov fortgesetzt würden.
Sowjetunion
Parteichef Michael Gorbatschow hat ein solches Gipfeltreffen mit Reagan in einem Interview neuerlich infrage gestellt.
Gorbatschow sagte, er hielte eine zweite Zusammenkunft mit Reagan nur für sinnvoll, wenn man im Bereich der Rüstungskontrolle Fortschritte erzielen könnte.
Zugleich beschuldigte der Parteichef die USA, in den vergangenen Monaten jede Annäherung an eine Abrüstungsvereinbarung verhindert zu haben.
Chile Nach dem gescheiterten Anschlag auf Staatschef Pinochet werden in den Städten Razzien durchgeführt und Oppositionelle verhaftet.
Die Führer von 13 Oppositionsparteien haben ein nationales Bündnis geschlossen.
Sie bezeichnen ihren Pakt als einen Beweis gegen die Behauptung, dass es in Chile keine friedlichen Alternativen gebe.
Der chilenische Rundfunk nennt als Hauptverdächtigen für den fehlgeschlagenen Anschlag einen Mann namens Cesar Bunster Aristea.
Der Vater dieses Mannes war seinerzeit Botschafter Chiles in Großbritannien.
Der Verdächtige soll das Fahrzeug gemietet haben, das bei dem Anschlag verwendet wurde.
Pakistan.
Die Oppositionsführerin Benazir Bhutto ist in Karachi nach fast vier Wochen Haft im Zug einer Generalamnestie freigelassen worden.
Frau Bhutto ist die Tochter des früheren pakistanischen Präsidenten Ali Bhutto, der nach der Machtergreifung des Militärs im April 1977 entmachtet und später gehängt worden war.
Die Führerin der Pakistanischen Volkspartei war im April aus ihrem Londoner Exil nach Pakistan zurückgekehrt.
Japan Die Regierung in Tokio hat heute zugesagt, sich der Weltraumverteidigungsinitiative SDI der Vereinigten Staaten anzuschließen.
Ein Regierungssprecher teilte mit, Japan werde in Kürze Beratungen mit den USA aufnehmen, um japanischen Privatunternehmern den Abschluss von Verträgen für Aufträge im Zusammenhang mit dem SDI-Programm zu ermöglichen.
Japan ist nach Großbritannien, der Bundesrepublik Deutschland und Israel das vierte Land, das offiziell am Raketenabwehrprojektpräsident Reagan mitarbeitet.
USA In den Vereinigten Staaten werden zum ersten Mal seit 53 Jahren wieder Goldmünzen als gesetzliches Zahlungsmittel angeführt.
Finanzminister James Baker bestätigte, betätigte im Golddepot in West Point im Bundesstaat New York eine Münzpresse und setzte damit die Produktion in Gang.
Die Goldmünzen zeigen das Wappentier der USA den Adler und haben einen Nominalwert von 50, 25, 10 und 5 Dollar.
In Anbetracht des hohen Goldpreises werden sie sicherlich nicht offizielles Zahlungsmittel sein, sondern von Sammlern und Anlegern aufgekauft werden.
Österreich
Auf der Bundesstraße 7 im niederösterreichischen Bezirk Mistelbach sind in der vergangenen Nacht beim Zusammenstoß zweier Autos vier Menschen getötet worden.
Ein Fahrzeuginsasse erlitt lebensgefährliche Verletzungen.
Die Getöteten sind ein Ehepaar aus Wien und dessen zwei Kinder.
Die Unglücksursache ist nicht bekannt.
Die Bundesstraße 7 war nach dem Unfall fast sechs Stunden lang gesperrt.
Das waren die Meldungen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh im Norden und Osten Österreichs stellenweise Auflockerungen, sonst verbreitet stark bewölkt, gebietsweise Niederschlag.
Schwache bis mäßige Winde, Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 6 bis 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch durchweg stark befüllt mit Regen, besonders im Alpenbereich und südlich davon.
Im weiteren Verlauf im Norden und Osten einige Auflockerungen.
Tagessüchsttemperaturen morgen Mittwoch 14 bis 20 Grad, schwachwindig.
Die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien stark bewölkt, 18 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Halter 20, St.
Pölten stark bewölkt, 15, Linz bedeckt 12, Salzburg bedeckt 14 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck bedeckt 14, Bregenz stark bewölkt, 15 Grad, Graz stark bewölkt, 18 und Klagenfurt bedeckt bei Regen 15 Grad.
Das waren Nachrichten und Wetter im Mittagschanal.
Es war gerade acht Minuten nach zwölf.
Beherrschendes innenpolitisches Thema ist in Österreich also nach wie vor das Sanierungskonzept des VÖST-Vorstands.
Gestern hat dazu verstaatlicht Minister Rudolf Streicher dem steirischen ÖVP-Landeshauptmann Josef Greiner und dessen sozialistischen Stellvertreter Hans Gross erklärt, dass man zwar vom Konzept nicht abrücken wird, dem Land Steiermark aber ein spezielles Förderungsprogramm für die Schaffung neuer Arbeitsplätze in den betroffenen Regionen anbieten wird.
Kreiner und Gross ließen sich dadurch nicht überzeugen.
Die steirische Landesregierung hat noch gestern Abend in einer Sondersitzung das Föst-Konzept in seiner derzeitigen Form einheitlich abgelehnt.
Noch keine so deutliche Ablehnung kam bisher von den offiziellen Vertretern der betroffenen Arbeitnehmer.
Der Gewerkschaftsbund, die Arbeiterkammern und die zuständigen Betriebsräte haben vielmehr eine Arbeitsgruppe gebildet, zur Prüfung des von den Föst-Managern vorgelegten Konzepts.
Die gemeinsame Stellungnahme haben die Arbeitnehmervertreter für den Anfang dieser Woche angekündigt.
Erich Eichinger sprach darüber mit ÖGB-Präsident Anton Benja.
Herr Präsident, Benja, die Expertengruppe aus Vertretung der Arbeiterkammer des Gewerkschaftsbundes hat sich jetzt eine Woche lang das Konzept angesehen, wie die Fest künftig gestaltet werden soll.
Was ist dabei herausgekommen?
Kollegen, die das durchgeschaut haben, sind zur Auffassung gekommen, dass es in Grundzügen ein Konzept ist, das die Chance gibt, dass Vöstalpine, wenn auch mit Schwierigkeiten und die derzeit größer sind, eine Zukunftsperspektive hat.
Das ist ein bisschen eine neue Gewerkschaftslinie, wenn man so will.
Ein Ja der Gewerkschaft zu einem rein betriebswirtschaftlichen Konzept.
Es war immer die Argumentation, man muss alle volkswirtschaftlichen Zusammenhänge auch einbeziehen.
Es darf sozusagen nicht nur um Kündigungen gehen.
Darf ich sagen, wenn ich im ersten Satz gesagt habe, dass wir es in den Grundzügen geprüft haben, dann sagen wir aber gleichzeitig, dass alles getan werden muss,
um eben Betriebsansiedlungen in die Wege zu leiten.
Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber wir glauben, dass die Möglichkeit besteht.
Ich bin überzeugt, dass diese Möglichkeit besteht und ich bin auch der Meinung, es müssten
Bund, Länder und Gemeinden und vor allem die Länder und Gemeinden müssen ein großes Interesse haben und dadurch auch eine finanzielle Hilfestellung geben, denn sie sind in erster Linie die Nutzeniser, denn sie haben die Lohnsummensteuer, sie haben die Gewerbeertragssteuer, wenn die Leute beschäftigt sind, sodass man nicht nur meint, der Bund allein wird die Finanzlast tragen, sondern auch die Länder müssen mithelfen.
Und es muss das Ministerium, und das ist bereits vorbereitet, müssen sich bemühen, doch da und dort einen Betrieb hinzubringen, dass ein Teil der freiwerdenden Kräfte wieder eingesetzt werden kann.
Wobei ich aber sagen möchte, wenn eine Ziffer von etwa 9.500 oder 10.000 genannt wird, dann ist das für einen Zeitraum von
drei Jahren die Freisetzung.
Teilen Sie es durch drei, so sind es etwa 3.000 pro Jahr.
Ein Teil wird in der Zeit natürlich Abgang sein, 55, 57 Jahre Frühpensionen wird es geben, aber mehr als die Hälfte wird tatsächlich wahrscheinlich arbeitslos werden, zumindest nach dem jetzigen Konzept.
Wenn es gelingt, durch Aufträge wieder etwas hereinzunehmen, wird man es hereinnehmen.
Also das sagen wir schon.
Im Grundzug stimmt es.
Von der föstalpine Seite auch richtig.
Der Vorstand hat nun einmal betriebswirtschaftlich zu agieren.
Wir verlangen aber von
Regierung und von den Ländern, dass sie sich bemühen, eben in diese Gebiete Arbeitsplätze zu bringen.
Also im Grundzug ein großes Maß an Verständnis von Seiten der Kampforganisation, der Arbeiterschaft für ein unternehmerisches Konzept, für unternehmerisches Denken.
Ich möchte sagen, wenn moderne Gewerkschaften sich mit Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft nicht beschäftigen würden, sondern nur meinen, wir haben nur zu fordern, dann sind die Gewerkschaften in der heutigen Zeit nicht mehr richtig am Platz.
Woher nehmen Sie im Speziellen den Optimismus, worauf gründet er sich, dass zum Beispiel ausländische Unternehmer in diese Region gehen, Firmen dort aufmachen mit mehr oder weniger Förderung vom Bund oder Land?
Schauen Sie, wenn ich daran denke, wie man uns belächelt hat, ich denke, ich bin sehr stark eingetreten seinerzeit für die Ansiedlung General Motors, man hat das immer nur belächelt, wenn Sie heute wissen, dass der Betrieb einer der großen Faktoren ist für unsere Handelsbilanz, dass dort etwa zweieinhalbtausend Menschen beschäftigt, genauso viel, wenn nicht noch mehr, sind Zulieferer.
Aber das sind in der Regel Betriebe,
die nur relativ wenig Beschäftigten Arbeit bieten, weil ja viel mit Maschinen gemacht wird, um es so einfach zu fragen.
Das ist richtig, das ist überhaupt die moderne Zeit, dass vieles im Maschineneinsatz geschieht.
Richtig.
Nur dürfen wir nicht vergessen, dass ja die Produktion läuft und es ist für jedes Tausend
Für je 1.000 Leute, die wir unterbringen, ja selbst wenn wir 500 Leute unterbringen, ist es eine Entlastung des Arbeitsmarktes.
Und vor allem ist es vielleicht wichtig, dass gerade in diesen Betrieben junge Menschen eingestellt werden können, weil sie ja mit den modernen Techniken, wenn sie von unseren
Hochschulen kommen, vertraut sind, dass junge Menschen, die den Lehrberuf erlernt haben, aber noch beweglicher sind, wir unterbringen können.
Ich bin überzeugt, dass wir das zustande bringen.
Eine politische Frage.
Der steirische Landeshauptmann-Stellvertreter Gross, Sozialist wie Sie, hat Widerstand gegen dieses Festneukonzept angekündigt.
Glauben Sie, hat er jetzt nach der Sprachregelung der Gewerkschaft Verständnis für diese Haltung der Gewerkschaft?
Ich möchte sagen, Sie dürfen den Landeshauptmann Stellvertreter nicht allein stehen lassen, denn der Haupttreibende und der auf keinen Fall bis jetzt bereit war, irgendwas zu akzeptieren, ist der Landeshauptmann Greiner.
Beide haben in etwa zehn Tagen oder zwölf Tagen ihre Wahl und man muss das auch mit der Zeit, wo die Wahlbewegung ist, in Einklang bringen.
Aber ich bin überzeugt, dass unsere Kollegen in der Steiermark, also nicht der Landeshauptmann Schäfer, sondern vor allem die Kollegen in den Betrieben, die es unter schwerem Druck stehen, so wie die Jahrzehnte, die wir derzeit in Österreich den sozialen Frieden haben, auch diesmal wieder
Wenn Sie spüren, dass es sehr ernst ist, und das spüren Sie heute, es ist ja nichts Fremdes in den Betrieben, es ist ja auch nicht neu gewesen.
Also summarisch den Aufstand der Betriebskaiser wird es nicht geben?
Ich möchte meine Kollegen nicht als Betriebskaiser nennen, sie sind gewählte Vertreter und haben die Aufgabe, ihre Belegschaft nach besten Möglichkeiten zu vertreten, werden daher
das Betriebsinteresse und das Interesse ihrer Kollegen im Betrieb in erster Linie im Auge haben.
Als Gewerkschafter und Arbeiter kann man, müssen wir aber das gesamte Wirtschaftskonzept betrachten.
Also keinerlei Empfehlung für Streik, irgendwelche Maßnahmen, sondern in Ruhe versuchen, das durchzuziehen.
Ich möchte sagen, wie ich unsere Kollegen kenne, haben sie nach wie vor das Vertrauen, dass sie mit uns
im Verhandlungswege das Bestmögliche erreichen und das sie auch durch Arbeitsniederlegungen nicht mehr erreichen würden als durch ernste Verhandlungen.
Und wie schätzen Sie sich die Situation ein?
Ist es denkbar, dass vielleicht doch einer der Betriebsräte ausschert, dass es beispielsweise, um in Stichworten zu reden, wieder ein Falschwarzer auftreten könnte?
Das ist alles möglich.
Der Betriebsrat ist in erster Linie seiner Belegschaft verantwortlich.
Er übernimmt auch die Verantwortung.
Das ist auch keine Frage.
Der nimmt ihm niemand ab.
Wenn er für sich
eine Aktion setzt, dann ist es seine Aktion.
Da muss man sehen, wie es läuft.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Ein grundsätzliches Ja der Gewerkschaft also zum betriebswirtschaftlichen Konzept föst neu.
Es soll keinen Aufstand der Belegschaftsvertreter geben, keine Kampfmaßnahmen.
Allerdings werden Bund, Länder und Gemeinden aufgefordert, sich intensiv um die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu bemühen.
Wir bleiben wie gesagt beim Thema, wechseln zunächst aber mal die politischen Seiten, das heißt im Folgenden kommen Sprecher der großen Opposition zu Wort.
Zunächst die steirische ÖVP-Abgeordnete Jolanda Offenbeck, gleichzeitig auch Frauenchefin der Oppositionspartei.
Es ist, ich sage es noch einmal, unvorstellbar, dass gewisse Regionen verölten.
Oder wir sagen überhaupt, wir siedeln die Leute als alle um.
An die Donau.
Dieser furchtbare Industriefriedhof in Österreich, in der Oberstermark, war der Anfang vom Ende Österreichs.
Und auch an das haben die Politiker zu denken, die ja denken müssen, dass es dann wieder zu einer Radikalisierung kommen kann.
wenn man auf die Interessen der Menschen nicht Rücksicht nimmt.
Alles das hat die Politik zu berücksichtigen und nicht nur diese betriebswirtschaftlichen Interessen.
Soweit Jolanda Offenbeck.
Natürlich, meine Damen und Herren, SPÖ-Frauenschäfin und SPÖ-Vertreterin.
Ich bitte diesen Fehler zu entschuldigen.
Jetzt allerdings der Wechsel zur Oppositionspartei, zur ÖVP, denn nach großem Lob für SPÖ und ÖVP in justizpolitischen Fragen, attackierte Michael Graf bei seinem alldienstäglichen Pressefrühstück heute in gewohnt scharfer Manier die Regierung in Sachen verstaatlichte Industrie.
Roland Adrowitzer berichtet.
Die Föst-Krise und die Versuche ihrer Herr zu werden bringen die österreichische Parteienlandschaft gehörig durcheinander.
Bis vor kurzem wäre es wohl undenkbar gewesen, dass ein Generalsekretär der ÖVP einem sozialistischen Bundeskanzler und einem gleichfallsozialistischen verstaatlichten Minister allzu wirtschaftliches Denken und mangelndes soziales Bewusstsein vorwirft.
Michael Graf kritisierte heute, dass es Franitzki und Streicher nur aufs Durchziehen ankomme.
Graf verglich diese Strategie mit dem seinerzeitigen Durchziehen des Mallorca-Pakets durch Bruno Kreisky.
Die Folgen werden die gleichen sein, sagte Graf, auf die Verluste der SPÖ bei den Nationalratswahlen von 1983 anspielend.
Den Ausspruch von Bundeskanzler Franitzki, man müsse für die Betroffenen des Voest-Konzepts soziale Abfederungen schaffen, bezeichnete Graf als technokraten Chargant und meinte auf den Kanzler und auf verstaatlichten Minister Streicher gemünzt weiter,
Es wollen sich da einige Herren...
in der Regierung offenbar ganz bewusst als Macher profilieren und verwenden darauf auch sehr viel Mühe.
Es verkümmert aber die soziale Dimension.
Sie entdecken jetzt den Manchester-Liberalismus, während wir inzwischen ja längst bei der sozialen Marktwirtschaft sind.
Meine Damen und Herren, ich verstehe schon, dass die Sozialisten den Absturz ihrer verstaatlichten Politik abfedern.
wollen, aber das geht bestimmt nicht nach der Paktschisch-Methode, 200.000 statt 100.000 und reden wir nicht mehr drüber.
Massenkündigungen und Handaufhalten nach weiteren Zigmilliarden, das ist doch kein Konzept.
Fürchten Sie nicht, dass Teile des bürgerlichen Lagers auch Ihre Wähler diese Strategie des Durchziehens, wie Sie sie nennen, gutieren könnten, dass Sie sagen, endlich geschieht was in der Verstaatlichkeit?
Das kann schon sein, aber
Das Durchziehen allein und das Machertum allein ist eben nicht der politischen Weisheit letzter Schluss, sondern eine Regierung ist was anderes als ein Direktor.
Ein Direktor denkt an seinen Betrieb und damit hat er Recht.
Aber eine Regierung hat daran zu denken, dass nicht eine ganze Region ins Elend gestürzt wird und muss hier planend und vorsorgend eingreifen.
Bei den Milliarden,
die schon in einzelne Betriebe für betriebswirtschaftlich nutzlose Konzepte gepulvert worden sind, muss das Geld auch für die Region vorhanden sein.
Falls die Regierung dem Parlament ein Konzept vorlegt, das den betroffenen Regionen etwas bringt, kann sich die ÖVP laut Kraft die Zustimmung zur Finanzspritze für die Wöst vorstellen.
Für ein bloßes Kündigungskonzept wird es keine Zustimmung der ÖVP geben.
Die BundesöVP segelt also voll auf der kleiner Linie Sanierungskonzept plus Zukunftskonzept
Programm für die betroffenen Regionen, das vom Bund und Land in einem Staatsvertrag zu vereinbaren wäre und damit zurück an das Funkhaus.
Berichterstatter war Roland Adrowitzer.
Eine mittelbare Antwort des Bundeskanzlers auf ÖVP-Generalsekretär Graf kam heute schon im Pressefoyer nach dem Ministerrat.
Bundeskanzler Franitzki erinnerte daran, bisher liege ja nur ein Konzept des Vöst-Vorstandes vor, über das man noch verhandeln müsse.
Zweites Thema neben der Vöst-Krise war der bevorstehende Parteitag der FPÖ und die heftige Personaldiskussion innerhalb der kleinen Regierungspartei.
Näheres von Gisela Hopfmüller.
Bundeskanzler Franz Wranicki ist es selbst heute im Pressefoyer nach dem Ministerrat, der mit dem Thema Föst einsetzt.
Er gibt erst ein Statement ab, dann folgen die Journalistenfragen.
Und im Vergleich zu den in den vergangenen Tagen immer wieder gehörten Worten vom Durchziehen des Konzepts Föst neu, klingen die Ausführungen Wranickis heute deutlich differenzierter.
Es hat der Vorstand der Vöstalpine dieses Konzept vorgelegt.
Dieses ist nun den gesetzlichen Vorschriften, vor allem Arbeitsverfassungsgesetz, im Unternehmen zu diskutieren.
Es sind die Positionen des Vorstandes auf der einen Seite, der Belegschaftsvertreter auf der anderen Seite,
gegeneinander zu stellen und daraus ist dann eigentlich das endgültige strategische Konzept des Unternehmens und des Konzerns erkennbar.
Beratungen mit dem Aufsichtsrat der Förster Albine und der Dachorganisation OERG, um auch hinsichtlich der Plausibilität bestmögliche Klarheit zu haben, schließen diese Vorbereitungen ein.
Als zweiter parallel dazu zu führender Schritt ist der auf der politischen Seite angesiedelte und zwar hinsichtlich der Auswirkungen
abfangende Auswirkungen der Maßnahmen, das ist im sozialpolitischen Bereich, das ist aber auch und vor allem im regionalpolitischen, entwicklungspolitischen Bereich, dazu zählen in erster Linie Bemühungen, Ansiedlungen zu erleichtern und zu begünstigen, dazu zählen aber auch
Maßnahmen, um die Infrastruktur zu verbessern, also etwa Verkehrswege zusätzlich auszubauen, wo das erforderlich und notwendig ist.
Und dazu zählen viele andere im Detail noch zu besprechende Maßnahmen.
Die steirische Landesregierung hat nun gestern Abend einstimmig, also auch mit den Stimmen der dort vertretenen Sozialisten,
sich gegen das jetzige VÖST-Sanierungskonzept ausgesprochen.
Auch nach dem Gespräch, das es gestern früh zwischen den steirischen Spitzenpolitikern und dem verstaatlichen Minister Streicher gegeben hat.
Trotz des von der steirischen Seite her, von Landeshauptmann Krainer her angekündigten Widerstandes gegen das VÖST-Alpine-Konzept, gibt es von Ihrer Seite kein Abrücken von diesem Konzept.
Von meiner Seite gibt es kein Abrücken von der Vorgangsweise.
Und die Vorgangsweise wird sein, in diesen Tagen und Wochen werden sich Vorstand und Betriebsräte der Förster Albine, das ist ja ein sehr großer Konzern, gibt viele Standorte, viele verschiedene Vorstandszuständigkeiten, im Einzelnen
darüber beraten.
Am 19.
September wird eine Aufsichtsratssitzung der Völstalpine stattfinden.
In dieser Sitzung wird einmal berichtet, wird informiert oder was immer halt die Aufsichtsräte dann dort diskutieren wollen.
Ich habe keine Absicht, das in irgendeiner Weise vorwegzunehmen oder zu beeinflussen.
Danach wird aber
Aufgrund dieser Meinungsbildungen im Unternehmen, die OEAG damit befasst.
Und wenn dieser Instanzenzug immer im Unternehmensbereich durchlaufen ist und die Betriebsräte mit den Vorständen eine bestimmte Linie gefunden haben, dann ist eigentlich erst
das operative Konzept, das umzusetzen sein wird auf der Welt.
Und dann werden die politischen Maßnahmen, die parallel dazu zu tätigen sein werden, auch unter diesem Blickwinkel gesehen werden.
Halten Sie es für möglich, dass da essentielle Änderungen
noch am Konzept erfolgen können, insbesondere was die Zahl der Kündigungen betrifft?
Oder schließen Sie das aus?
Herr Nowak, ich möchte mich dazu wirklich gar nicht äußern, weil ich nicht in irgendeiner Weise in diese Beratungen beeinflussend eingreifen möchte.
Und etwas später ergänzt Franitzki nochmals in Richtung seines steirischen Parteikollegen Gross, die steirische SPÖ sei autonom.
und er, Wranitzki, habe keine Lust, den Steirern Anweisungen zu geben.
Das nächste Thema, die Journalisten wollen angesichts des nahenden Parteitages der Freiheitlichen am kommenden Wochenende wissen, ob sich Wranitzki einen Vizekanzler Jörg Haider vorstellen kann.
Wranitzki reagiert überaus zurückhaltend.
Seinerzeitige Koalitionsvereinbarung ist mit dem Dr. Steger abgeschlossen worden.
Aus meiner Sicht hat die
Zusammenarbeit mit dem Team Steger, Grünes, Hofner funktioniert.
Sollten sich da personelle Veränderungen in der Freiheitlichen Partei ergeben, würde das für uns
eine neue Situation bedeuten.
Ich kann halt überhaupt nicht absehen, erstens, ob es dort personelle Veränderungen geben wird, zweitens, wenn ja, welche, drittens, welche Rückwirkungen das auf die Regierungsarbeit hätte.
Also, das ist ja reines Kaffeesudlösen, wo ich nicht mit tue.
Ihr Vorgänger im Bundeskanzleramt, Dr. Sinowaz, hat einmal gesagt, ein Minister Haider hätte in seiner Regierung keinen Platz.
Sehen Sie das anders oder sehen Sie es genauso?
Ich werde mich entscheiden, nachdem die Freiheitlichen ihren Parteitag abgehalten haben und abwarten, ob es überhaupt etwas zu entscheiden gibt.
Soviel hier aus dem Bundeskanzleramt.
Ich gebe zurück ans Studio.
Und vom Lesen im freiheitlichen Kaffeesud noch einmal zurück zur verstaatlichten Industrie.
Denn zu den bereits sanierten bzw.
gesünderen Betrieben im Bereich der Verstaatlichten zählt die Austria Metall.
In diesem Unternehmen hat sich ja der jetzige Vorverstaatlichtenminister Rudolf Streicher als Generaldirektor profiliert.
Nach seinen eigenen Aussagen war es zur Hälfte sein Verdienst, dass das Unternehmen saniert wurde.
Zur anderen Hälfte war es die gute Konjunktur mit hohen Aluminiumpreisen.
Jetzt fallen die Aluminiumpreise wieder in den Keller.
Sie sind mit 16 Schilling je Kilogramm so niedrig wie am Höhepunkt der Krise im Jahr 1982.
1984, als bei Austria Metall mit mehr als 300 Millionen Schilling Gewinn das beste Ergebnis erzielt wurde, lag der Aluminiumpreis doppelt so hoch, bei 32 Schilling.
Heuer, so Generaldirektor Robert Ehrlich, muss das Unternehmen froh sein, wenn es knapp an den roten Zahlen vorbeikommt.
Eines der Kernprobleme der Austriametall ist aber die Entscheidung, ob eine neue Elektrolyse zur Erzeugung von Rohaluminium gebaut wird oder nicht.
Mit Generaldirektor Robert Ehrlich sprach Herbert Hutter.
Herr Generaldirektor Ehrlich, Sie treten nach 100 Tagen Führung der Austriametall für eine neue Elektrolyse ein.
Sie selbst bezeichnen sich als wenig befangen.
Sie treten dafür ein, obwohl eine Reihe von Gründen dagegen spricht, unter anderem Umweltbelastung, unter anderem die Tatsache, dass in Entwicklungsländern oder in Schwellenländern Aluminium viel billiger erzeugt wird.
Warum wollen Sie trotzdem an einer Elektrolyse in Ranshofen festhalten?
Ich habe also die Gründe, die dafür und dagegen sprechen, im Rahmen des Vorstandes sehr eingehend abgewogen und diskutiert.
Und obwohl die Entscheidung nicht leicht ist und in welcher Richtung immer sie ausgeht, das Unternehmen in eine sicherlich nicht leichte Situation bringen wird, haben wir entschieden, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass wir die vorhandene Elektrolyse erneuern.
Die Notwendigkeit, diese Entscheidung jetzt zu treffen, resultiert daher, dass die alte, aus dem Jahr 1940 stammende Elektrolyse
aus Umweltgründen nicht mehr vertretbar ist und es zu erwarten ist, dass wir
von Seiten der Behörden in den nächsten Jahren einen Einstellungsbescheid bekommen müssen.
Die neue Elektrolyse würde gegenüber der alten eine Verbesserung der Fluorbelastung der angrenzenden Wälder rund um Ranshofen um etwa 80 Prozent, also eine Reduktion um 80 Prozent bewirken, sodass wir damit die Umweltproblematik im Wesentlichen als gelöst betrachten können.
Aber die Elektrolyse ist doch einer der größten Stromverbraucher in Österreich, auch das, was auf der Umweltseite immer wieder ins Treffen geführt wird.
Auch das ist ein Argument, das für den Neubau spricht, denn die neue Elektrolyse mit der neuen, jetzt aktuellsten Technologie, bedenken Sie immerhin, dass die alte jetzt 45 Jahre alt ist und sich seither im technologischen Sektor viel ereignet hat, braucht um ca.
20% weniger Strom.
als die alte.
Sie erklären, dass der Neubau der Elektrolyse große Probleme für die austere Metall mit sich bringen wird.
weil ich der Überzeugung bin, dass es eine sehr positive Vorwärtsinvestition im Bereich der verstaatlichten Industrie ist, weil es eine Investition ist, die die Existenz des Werkes Ranshofen und damit auch eines der wichtigsten Betriebe der verstaatlichten Industrie sichert und damit die Existenzbasis der AMAG überhaupt erhält.
Und wie die AMAG gerade schon in den letzten Jahren bewiesen hat, steckt in diesem Unternehmen
ein sehr großes Entwicklungs- und Wachstumspotenzial drin.
Und wenn ich diesem Entwicklungs- und Wachstumspotenzial das Fundament entziehe und das Fundament des Unternehmens ist die Aluminiumhüte, dann ist das gesamte Unternehmen in seiner Existenz gefährdet.
Was würde passieren, wenn die neue Elektrolyse nicht gebaut wird?
Das Minimum, was passiert, ist, dass durch das Abschneiden der Aluminiumhütte in Ranshofen von den derzeit 3000 Beschäftigten etwa die Hälfte keinen Arbeitsplatz mehr finden könnte, weil das verbleibende Rumpf-, Walz- und Presswerk maximal an die 1500 Beschäftigten noch kostenmäßig rechtfertigen würde.
Herr Generaldirektor, Sie überlegen eine Beteiligung an einer Elektrolyse
Voraussichtlich in Venezuela wäre das nicht ein Ersatz für den Neubau einer Elektrolyse hier in Österreich.
Es ist aber klar, dass ein Land wie Venezuela nicht die Basis einer Totalversorgung mit Metall für unser Werk in Ranzhofen sein kann, weil wir das politische Risiko dort zu hoch einschätzen.
Eine ergänzende Versorgung mit billigem Metall wäre aber sicher in Verbindung mit einer neuen Elektrolyse eine sehr wünschenswerte Kombination für die 90er Jahre.
soweit Generaldirektor Ehrlich von der Austria Metall im Gespräch mit Herbert Hutter.
Es ist mittlerweile zwei Minuten nach halb eins.
Dem Ministerrat lag heute auch der grüne Bericht des Landwirtschaftsministers zur Beratung vor.
Das Landwirtschaftsgesetz, eines der Wirtschaftslenkungsgesetze, verpflichtet ja den Landwirtschaftsminister einmal im Jahr einen Bericht über die Lage der Landwirtschaft, eben den sogenannten grünen Bericht, im Parlament vorzulegen.
Die zweite Verpflichtung aus dem Landwirtschaftsgesetz ist der sogenannte grüne Plan, die Absichtserklärung der Regierung für das jeweils nächste Jahr.
Heute also stand der Bericht für 1985 zur Debatte.
Und zur gleichen Zeit hat der Bauernbund, die ÖVP-Bauernvertretung, zu diesem grünen Bericht vor Journalisten bereits Stellung genommen.
Hans Adler berichtet.
Und es ist in diesem Zusammenhang sicherlich nicht übertrieben, wenn man also hier leider feststellen muss, dass die Politik der Sozialisten und der Freiheitlichen Partei eigentlich nur in Richtung eines verstärkten Bauernsterbens wirksam geworden ist.
Erstmals weise der Grüne Bericht zu Farnberger zweistellige Verluste bei allen Bauerneinkommen aus und damit, so der Bauernbundchef, fällt auch der immer wieder zitierte Vergleich zwischen Industriearbeiterverdienst und Bauernverdienst besonders schlecht aus.
Bei den Bauern haben wir seit 1976, wie Sie sehen, jedes zweite Jahr reale Verluste.
Nun, und wo liegen wir heute?
Das zeigt die Grafik ganz deutlich.
Eigentlich auf dem Niveau real, wo wir 1975 begonnen haben, als also dann die großen Einbrüche 1977 zum ersten Mal gekommen sind.
Die Bauern leben von der Substanz ihres Betriebes, meinte Farnberger, denn von einer Verzinsung des eingesetzten Kapitals könne keine Rede mehr sein.
Und die Erklärung dafür, wieso es dann überhaupt noch Bauern gibt, da doch ein beträchtlicher Teil von ihnen, zumindest rechnerisch, vom Verlust lebt?
Der Bauer arbeitet dann nur mehr eben, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
um die Investitionen zu finanzieren, um wirtschaftlich einigermaßen über Wasser zu bleiben und er schraubt seine persönlichen Bedürfnisse und die Bedürfnisse der ganzen Familie auf das Mindestniveau zurück.
Nach Erzeugungssparten aufgeteilt haben den größten Verlust mit mehr als einem Drittel ihres Verdienstes im vergangenen Jahr die Blumengärtner erlitten, die vor allem verstärkten Importen zum Opfer fielen.
Besonders schlecht mit minus 25 Prozent auch die Waldbesitzer mit über 20 Prozent, die Schweinehalter und die Eierproduzenten und ebenfalls zweistellige Verdienstverlustziffern in der Rinder- und Milchproduktion.
Nur der Fremdenverkehr auf dem Hof begnügte sich unter Anführungszeichen mit einstelligen Verlustraten, minus 9 Prozent.
Kein schönes Jahr also für die Bauern.
Das Jahr 1985.
Eine Sonderstellung haben die Weinbauern mit einer fast absurd anmutenden Steigerung ihres Einkommens um 47% im vergangenen Jahr.
In Wahrheit hat das vorige Jahr praktisch eine Missernte gebracht.
Und das war das Glück der Weinbauern.
Denn es hat den Weinpreis in die Höhe getrieben.
Trotz der zusammengebrochenen Exporte infolge des Glykolskandals.
Der so hohe Verdienst resultiert aber zum größten Teil gar nicht aus dem, was wirklich verkauft wurde, sondern kommt daher, dass mit dem gestiegenen Weinpreis auch die vollen Fässer in den Kellern höher bewertet wurden.
Ein Verdienst also, der in Wirklichkeit noch gar keiner ist.
Der Bauernbundchef hat Vorwürfe an den inzwischen in Pension gegangenen Landwirtschaftsminister Günther Heiden nicht ausgesprochen.
Und er hat dem neuen Landwirtschaftsminister Erich Schmidt neben vorsichtigem Lob für seine Pläne einen ebenso vorsichtigen Tadel für seine vergangene Tätigkeit mitgegeben.
Schließlich war er als Staatssekretär auch für den Agraraussenhandel zuständig, meinte Farnberger.
Es hat im Jahre 1985 das höchste Agrarhandelsdefizit aller Zeiten gegeben.
Wir haben gerade auch unter seiner Regierungstätigkeit als Staatssekretär enorme Einbußen bei vielen kleinen Positionen hinnehmen müssen.
Der neue Landwirtschaftsminister übrigens wird den grünen Plan voraussichtlich am Donnerstag dieser Woche aus seiner Sicht kommentieren.
Ein Beitrag von Hans Adler war das.
Ein Inlandsthema steht noch auf unserem Programmzettel, nämlich die Präsentation neuer Dienste der Post, Zustelldienste, Schnellpostdienst.
Doch darüber informieren wir ein bisschen später im Programm.
Wir wechseln zunächst ins Ausland, nach Chile.
Chile steht ja nach wie vor im Zeichen des nur knapp fehlgeschlagenen Attentats auf Staatschef Pinochet vier Tage vor dem 13.
Jahrestag seiner Machtübernahme.
Am Sonntagabend Ortszeit war die Wagenkolonne des chinesischen Diktators auf dem Weg in die Hauptstadt aus automatischen Waffen und Granatwerfern beschossen worden.
Mehrere Leibwächter starben, Pinochet selbst wurde nur leicht verletzt.
Es mag zynisch klingen, aber vieles spricht dafür, dass dem General das Attentat nicht ungelegen kam.
Jetzt hat er einen handfesten Anlass, den von ihm, wie es heißt, schon länger angestrebten Belagerungszustand über das Land zu verhängen und noch schärfer gegen Oppositionelle vorzugehen.
Österreichische Zeitungskommentatoren denken heute laut über die Rechtfertigung des Tyrannenmords nach.
In Chile breitet sich, so sieht es Georg Hoffmann-Ostenhof in der Arbeiterzeitung, in Chile breitet sich jene trübe Stimmung aus, die im Juli 1944 im Deutschen Reich herrschte, als man erfuhr, dass Hitler dem Anschlag der Offiziere entgangen war.
Ende des Zitats.
Wahrscheinlich wird es im nun verstärkten Kampf der Diktatur gegen die zum Tyrannenmord angetretenen Extremisten für die demokratische Opposition in der Mitte noch schwerer werden.
Aber immerhin haben sich jetzt 13 Oppositionsparteien von rechts bis ganz links in einem nationalen Bündnis als friedliche Alternative für den möglichst raschen Übergang zur Demokratie vorgestellt.
Aus Chile nach dem Attentat ein Bericht von Antonia Rados.
wiederholen sich heute Bilder, die man aus dem Jahre 1973, der Zeit des Umsturzes, in Erinnerung hat.
Gestern gab es in Santiago mehrere Chilenen, die in ausländischen Botschaften Zuflucht suchten.
Einer dieser Fälle wurde vom chilenischen Geheimdienst mit Waffengewalt und mit einem Bruch internationalen Rechtes beendet.
Vier Studenten hatten am Vormittag in der niederländischen Botschaft ein Papier übergeben wollen,
indem sie auf die zunehmende Missachtung der Menschenrechte im Land hinwiesen.
Nach Aussage des verantwortlichen Konsuls trugen sie keine Waffen bei sich.
Die Botschaft sagte den Verjugendlichen freies Geleih zu.
Minuten nachdem die zwei Diplomaten wegen den Ort des Geschehens verlassen hatten, stoppten Geheimdienstleute die Diplomaten und ihre Passagiere.
Sie zogen Waffen und Sekunden später verschwanden die Studenten
in einem der mysteriösen Autos des Geheimdienstes.
Die Niederlande werden nun in den nächsten Tagen einen Protest gegen diese Wildwest-Methoden des Regimes einlegen.
Ebenso aufsehenserregend ist der Fall von vier Chilenen, die seit einem Tag in der peruanischen Botschaft Zuflucht suchen.
Sie sitzen mit Kapuzen über ihren Köpfen im Garten der diplomatischen Vertretung, während auf der Straße zahlreiche Carabinieros warten.
Nach Darstellung der chilenischen Regierungspresse handelt er sich in beiden Fällen um Verdächtige im Zusammenhang mit dem Attentat gegen General Pinochet.
Der General selbst hat sich heute von seinen Anhängern bei der Moneda bejubeln lassen und nochmals deutlich gemacht, wie kritisch die Lage ist.
Sein großer Slogan heißt, dass die Chilenen die Wahl zwischen Demokratie und Marxismus hätten.
Und mit der Demokratie meint der Hundeschef
sich selbst.
Zahlreiche Organisationen haben aber in den vergangenen Stunden den Terrorakt deutlich verurteilt.
Und heute im Laufe des Tages wird das Pinochet-Regime Gelegenheit haben, seine Unterstützung innerhalb der Bevölkerung zu zeigen.
Obwohl der Ausnahmezustand eigentlich jede Versammlung verbietet, macht der Diktator für sich selbst eine Ausnahme.
Auf dem Altar der Heimat werden in den nächsten Stunden
wahrscheinlich tausende Bewohner Santiagos Augusto Pinochet bei einer vom Regime organisierten Kundgebung zujubeln können.
Antonia Rados aus Santiago de Chile
Für den Bonner Bundestag begann heute die Ära Wasserwerk.
Gemeint ist damit die heutige erste Sitzung des bundesdeutschen Parlaments in einem neuen alten Gebäude, dem historischen Wasserwerk am Bundestagsgelände.
Für einige Zeit, für wie lange wagt noch niemand zu sagen, werden wir bei den Fernsehübertragungen aus dem Deutschen Bundestag nicht mehr die charakteristische Brettertribüne mit den Silberknöpfen sehen.
Der große Saal mit dem Bundesadler ist bis auf weiteres wegen Renovierung geschlossen.
Der neue Tagungsort, ein architektonisch reizvolles Juwel aus dem vorigen Jahrhundert, ist innen leider nur halb so groß wie der bisher gewohnte Raum.
Die deutschen MDBs, die Mitglieder des Bundestags, kommen also in den Genuss eines Sitzgefühls wie in einem Urlauberflugzeug.
Aber hören Sie mehr von Markus Peter.
Es ist ein Industriebau aus der Gründerzeit, das ehemalige Wasserwerk der Stadt Bonn.
Vor 111 Jahren wurde es in den Rheinauen vor der Stadt gebaut.
Heute liegt es auf dem Parkgelände des Bundeshauses, also des Parlamentskomplexes der Bundeshauptstadt.
Und seit heute ist es sozusagen das Herzstück der Bundesrepublik.
Im Pumpenhaus des Wasserwerks tagt nämlich seit 11 Uhr vormittags der Deutsche Bundestag.
Das Parlament musste umziehen.
Der alte Plenarsaal war baufällig geworden.
Im Vergleich zum Wasserwerk war der alte Plenarsaal aber gar nicht so alt.
Er war in den ersten Nachkriegsjahren gebaut worden und zwar als Turnhalle für eine pädagogische Akademie.
1949 wurde diese Turnhalle in nur zwei Monaten zum Sitzungssaal des ersten Parlaments der Bundesrepublik umgebaut.
Und 37 Jahre hielt dieses Provisorium.
Nur jetzt waren die Baumängel nicht mehr mit den Sicherheitsbestimmungen von heute zu vereinbaren.
Also zog man vom alten Provisorium in ein neues Provisorium.
Das Wasserwerk gleich nebenan wurde mit einem Aufwand von mehr als 100 Millionen Schilling in fast zwei Jahren und mit viel Geschmack zum Sitzungsgebäude umgestaltet.
Roter Backstein und helles Mauerwerk außen und ansprechende postmoderne Innenarchitektur prägen das Bild des neuen Parlaments.
Was das äußere Bild betrifft, gibt man sich in Bonn rundum zufrieden.
Das neue Provisorium ist ein Schmuckkästchen.
Skepsis taucht nur auf, wenn man von der Funktionalität spricht.
Denn es wird eng sein im neuen Plenarsaal.
Er ist gerade 500 Quadratmeter groß und das für 520 Abgeordnete.
Im alten Plenum konnten sich die Parlamentarier immerhin noch auf 1200 Quadratmetern ergehen.
Jetzt hat gerade jeder Abgeordnete noch einen schlichten, ledergepolsterten Stahlrohrsessel, sitzt Ellbogen an Ellbogen mit seinem Nachbarn, hat nicht einmal mehr ein Schreibpult vor sich.
Seine Unterlagen muss er in einem Drahtkörbchen unter dem Sitz des Vordermannes deponieren.
Wegen dieser drangvollen Enge werden in Zukunft auch keine Drucksachen mehr an die Damen und Herren Mandatare verteilt, sondern sie müssen sich an einem Stand selbst mit dem bedienen, was sie für ihre Arbeit zu benötigen glauben.
Ein Gutes hat dies vielleicht.
Insider meinen, der Papierverbrauch des Deutschen Bundestags wird drastisch zurückgehen.
Optimisten meinen aber auch, dass die Enge im neuen Plenarsaal debatten- und rednerfreundlich sei.
Die Zwischenrufe werden gehört und beleben vielleicht so manche Debatte.
Aber zu vermuten ist wohl eher, dass nun noch weniger Abgeordnete bei Sitzungen im Plenum sind.
Ob die Enge im neuen Haus nun eher Aggressionen aufbaut oder abbaut, bleibt abzuladen.
Aber vielleicht prägt die Architektur einen neuen Debattenstil.
Die Abgeordneten haben dafür jedenfalls mehrere Jahre Zeit.
Denn wie lange der Umbau und die Neugestaltung des alten Plenums dauern wird, weiß noch niemand zu sagen.
Heute auf jeden Fall begann die Ära Wasserwerk des Deutschen Bundestages mit den ersten Beratungen zum Staatshaushalt 87.
Und was immer auch die architektonische Neugestaltung des Bonner Bundestags kosten wird, es wird eine Kleinigkeit sein im Vergleich zu diesem Staatshaushalt.
Es ist ein 1897 Milliarden Schillingetat, fast drei Prozent höher als der dieses Jahres.
Und zum ersten Mal seit 1983 wird der Staat wieder mehr neue Schulden machen, nämlich 170 Milliarden Schilling.
Es wird also auch im Staatshaushalt wieder enger werden.
Markus Peter über den heutigen Beginn der Ära Wasserwerk für den Deutschen Bundestag in Bonn.
Zurück nach Österreich jetzt.
Die Post hat heute zwei neue Dienstleistungen vorgestellt.
Den Schnellpostdienst und Zustell-Abholkurier, werbewirksam ZAK genannt.
Der Schnellpostdienst bietet sowohl für Inlands- als auch Auslandssendungen die schnellstmögliche Beförderung und vorrangige Behandlung auf dem Weg zwischen Absender und Empfänger.
Und ZAK ist ein Botendienst im Raum Wien, mit dem die Post nun in ein Geschäft einsteigt, das private Unternehmer schon seit Jahren betreiben.
Wie die neuen Postdienste funktionieren und was sie kosten, darüber informiert Hans-Christian Unger.
Um gleich mit dem Schnelldienst im Raum Wien zu beginnen.
ZAK, der Zustell-Abholkurier, ist ein Botendienstsystem, an das drei neue Funkwagen der Post angeschlossen sind.
Diese Miniflotte kann bei Bedarf durch die 14 Eilzustellwagen ergänzt werden.
Unter der Telefonnummer 1711, zum Mitschreiben 1711 erreichbar, wird eines der Fahrzeuge zum Absender dirigiert und der Postfuchs garantiert, dass es in keinem Fall länger als drei Stunden dauert, bis die Sendung den Empfänger erreicht.
Im Durchschnitt ist allerdings nur mit einer Stunde zu rechnen.
Übernommen werden Sendungen bis zu einem Gewicht von 20 Kilogramm.
Die Kosten setzen sich aus der Gebühr für die jeweilige Entfernung und der gewichtsabhängigen normalen Paketgebühr zusammen.
Der Mindesttarif, er gilt für die Beförderung eines 5 Kilogramm schweren Pakets über 5 Kilometer, beträgt so 73 Schilling.
Pro halbem Kilometer mehr, bis zu 10 Kilometern geht diese Reihe, wird dann eine Zusatzgebühr von 5 Schilling verrechnet, wobei die Luftlinie als Tarifgrundlage dient.
Zum Vergleich, eine Funktaxifahrt gleichen Ausmaßes kommt auf 80 Schilling zu stehen.
Wobei man sich mit dem Vergleich mit privaten Botendiensten grundsätzlich schwer tut, da jeder von ihnen sein eigenes, höchst individuelles Gebührensystem ausgetüftelt hat.
Soviel einmal zu zack.
Über Wien hinaus, in alle Orte Österreichs und in 60 Länder der Erde reicht dann der neue Schnellpostdienst, mit dem die Post einen ständig steigenden Bedarf der Geschäftswelt erfüllt.
Wichtige Dokumente, Datenträger, Geschäftsunterlagen so schnell und zuverlässig wie möglich zu befördern, dieser Wunsch wird von privaten und posteigenen Serviceunternehmen derzeit etwa 40 Millionen Mal weltweit im Jahr erfüllt.
Und allein der Umsatz mit Kuriersendungen über den Atlantik hat im Vorjahr einen Umfang von etwa 10 Milliarden Schilling erreicht.
Nun ist auch unsere Post auf diesen Erfolgszug aufgesprungen.
Schnellpostsendungen werden bei jedem Postamt angenommen und dann entweder im Inland oder über die Grenzen hinweg in besonders gekennzeichneten Abfertigungssäcken sozusagen von Hand zu Hand weitergegeben.
Damit ist zum Beispiel auch eine schnellere Abfertigung beim Zoll garantiert.
Eine Sendung nach Graz etwa, die der Absender bis spätestens 12 Uhr auf der Post am Wiener Südbahnhof aufgibt, kann der Empfänger bereits viereinhalb Stunden später abholen.
Und damit gleich zu den Tarifen für das Inland.
Sie sind in vier Gewichtsstufen gestaffelt, wobei die Beförderung eines 5-Kilo-Pakets 80 Schilling, die eines 20-Kilo-Pakets, das ist das Maximalgewicht, 400 Schilling kostet.
Die Auslandsgebühren sind in fünf Tarifzonen rund um den Globus gegliedert.
Zwei Beispiele.
Die Grundgebühr für ein Kilo innerhalb Europas beträgt 350 Schilling.
Nach Australien 1000 Schilling.
Die Post versucht nun in einer groß angelegten Werbeaktion den Schnellpostdienst der Wirtschaft schmackhaft zu machen.
Und sie hat dafür noch ein Argument parat.
Bei Bedarf richtet sie Großkunden, wie etwa Banken, regelmäßige Verbindungen ein.
Die Geschäftserwartungen der rührigen Postler schließlich noch, die Beförderung von 17.000 Sendungen im ersten Jahr.
Der Schnellpostdienst und der Zustell-Abholkurier, ZAK genannt, sind zwei neue Dienstleistungen der Post, Hans-Christian Unger informierte.
Den angekündigten Beitrag über China am 10.
Todestag von Mao Zedong, den hoffen wir im Abendjournal unterzubringen und bei dieser Gelegenheit auch gleich ein weiterer Hinweis auf unser heutiges Abendprogramm.
Der deutsche Schriftsteller Martin Walser war Gast beim diesjährigen Forum Alpbach in Tirol.
In einem ausführlichen Gespräch gibt der 59-jährige Autor Auskunft über seinen Standort, seine Herkunft und seine Auffassung von politischer Kunst.
Erfahrungssatz, dass zum Beispiel das Romane nicht zuletzt auch Geschichtsschreibung des Alltags sein.
Und ich glaube, die Geschichte des deutschen Alltags und dann auch zum Teil des österreichischen Alltags in der Zeit, die ist
noch immer nicht geschrieben.
Ich glaube, dass diese Universitätshistoriker oder gelegentliche Filmemacher
Ja gut, die haben alle ein spezielles Metier, die streiten sich darüber, ob der Stalin, wenn der Hitler ihn nicht angegriffen hätte, dann der Stalin den Hitler angegriffen hätte und so weiter und so fort.
Die haben da solche Akten, Interpretationsfeinheiten über die Jahre hin.
Aber was ich gerne erzählen würde ist, wie es zum Jahr 1933 gekommen ist.
Martin Walser, Verfasser von Romanen wie Brandung, Ein fliehendes Pferd und Halbzeit im Gespräch.
Heute Abend um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Und nach diesem Programmhinweis weiter im Mittagssjournal.
Und da zeigt sich, dass es doch nicht ganz ohne China stattfindet.
Denn es geht um eine Ausstellung.
Ausstellungen mit Kunstschätzen aus der Volksrepublik China waren in Österreich ja im Vorjahr schon große Publikumserfolge.
Zu sehen war ein Teil der Terracotta-Armee des ersten chinesischen Kaisers und ein Querschnitt aus den Schätzen der verbotenen Stadt Peking.
Nun wird die Reihe fortgesetzt mit der Ausstellung Dian, ein versunkenes Königreich in China.
Wurden bisher hauptsächlich Kunstgegenstände und Grabungsfunde aus der Kultur des chinesischen Mehrheitsvolkes der Han präsentiert, ist diesmal ein Beispiel der nationalen Minderheiten zu sehen.
Bronzefiguren und Gegenstände aus einem Randgebiet Chinas, Rüdiger Wischenbart berichtet.
Auf einem Hochplateau fast 2000 Meter über dem Meer im äußersten Südwesten Chinas lag das Königreich Tian.
Bevölkert von nur wenigen zigtausend Menschen, aber begünstigt durch das Klima und gelegen an Handelswegen, die weiter nach Süden ins heutige Burma, Vietnam und Laos führen, entstand eine Kultur, deren Kunstschätze in Stauen versetzen.
Feingearbeitete Bronzefiguren sind zu sehen, Tänzer mit wehenden Mänteln, aber auch Gefäße für Wein, Schatzbehälter, in denen das Zahlungsmittel Kaurischnecken aufbewahrt wurde, große Trommeln aus Bronz.
Allesamt Grabbeigaben, die aber den Alltag der Lebenden für uns heute widerspiegeln.
Walter Warholt vom Wiener Museum für Völkerkunde.
Es ist eine jener zum Teil zahlreichen chinesischen Kulturen,
die in den Randgebieten existiert haben und zwar zum Teil unabhängig vom chinesischen Kernland, ihre eigene Kulturentwicklung erfahren haben und dann dem fortschreitenden anwachsenden chinesischen Reich erlegen sind, sowohl militärisch als auch natürlich kulturell.
Im praktischen Beispiel haben Han-Chinesen das Land erobert und schließlich chinesische Beamte eingesetzt.
Mehr als 2000 Jahre also ist die Kultur von Yan alt.
Ihr Höhepunkt fiel in etwa zusammen mit der Regierungszeit des großen Reichsgründers im Norden, Qin Shi Huang Ti, dessen berühmte Terracotta-Armee in Ausschnitten bereits im Vorjahr in Wien zu sehen war.
Eine Gegenüberstellung bietet sich an.
Die Terracotta-Armee als Symbol für den Beginn eines straffgeführten chinesischen Kaiserreiches im Norden, das kleine Königreich von Dian, das nur eine Fläche zweimal so groß wie Wien einnahm, als Beispiel für jene Völker, die heute als Chinas nationale Minderheiten gelten und deren Kultur mehr und mehr in die der Mehrheit der Han-Chinesen integriert wurde.
Die ersten Grabungsfunde aus Tian reichen in die 50er Jahre zurück, berichtet Li Kunsheng vom zuständigen Provinzmuseum in Kunming.
1956 hat man in der Nähe von Kunming viele Gräber entdeckt und viele Objekte, die von Bauern ausgegraben wurden.
werden verkauft und wir haben das entdeckt.
Dann kommen wir zu diesen Gräbern.
Dann beginnt das Ausgraben und wir haben auch insgesamt 50 Gräber entdeckt.
Das wichtigste Grab ist der Grab Nummer 6 und in diesem Grab haben wir eine Goldsäge ausgegraben.
Diese Säge wird auch diesmal gezeigt.
Dieses Siegel gilt als wichtigster Beleg für das historische Dian.
Beeindruckend an den oft nur wenige Zentimeter hohen Figuren im Wiener Museum für Völkerkunde ist nicht zuletzt ihre große Lebendigkeit.
Ein Volk von Bauern wird vorgestellt, das auf bronzenen Geräten webte, seine wichtigsten Haustiere, Stiere, Ziegen, Schweine, auch in Bronze darstellte, das sich schmückte mit Achaten und Türkisen und das ausführliche religiöse Rituale kannte.
Nochmals Walter Warthold.
Diese Kultur gibt uns durch ihre zahlreichen figuralen Darstellungen einen sehr guten, fast bilderbuchhaften Einblick in ihr damaliges soziales, gesellschaftliches, zum Teil auch religiöses Leben.
diese Figuren auf Schatzbehältern, Bronztrommeln dargestellt bzw.
eingraviert in diverse Waffen, zeigt uns Szenen aus dem täglichen Leben.
Wir sehen Viehraub, wir sehen Opferungen, wir sehen Tänzer und Musikanten, also eine ganze Reihe
von Szenen eben aus dem täglichen Leben.
Die Ausstellung »Jan ein versunkenes Königreich in China« im Wiener Museum für Völkerkunde wird morgen eröffnet und ist dann noch bis zum 23.
November zu sehen.
Rüdiger Wischenbart, Informierte, drei Minuten vor eins, wir schalten noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Das neue, nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen erstellte Föst-Konzept war auch heute Anlass für zahlreiche Stellungnahmen.
ÖGB-Präsident Anton Benja deponierte das grundsätzliche Jahr zum Konzept und sagte, es gebe der Fürst Alpine zwar mit Schwierigkeiten Zukunftschancen.
Es müsse aber alles getan werden, um Betriebsansiedlungen zu ermöglichen, ergänzte der ÖGB-Präsident.
Er nannte in diesem Zusammenhang neben dem Bund auch die Länder und Gemeinden, die finanzielle Hilfestellung geben müssten.
Sie seien ja auch die Nutznießer von Ansiedlungen, sagte Benja.
Moderne Gewerkschaften dürften heutzutage nicht nur fordern, schloss der Präsident zu grundsätzlichen Fragen.
Bundeskanzler Franitzki sagte, das jetzt vorliegende Papier werde in den kommenden Tagen und Wochen in den zuständigen Gremien genauestens diskutiert.
Erst dann werde ein endgültiges strategisches Konzept vorliegen.
Insbesondere verwies der Bundeskanzler auf die bevorstehende VÖST-Aufsichtsratssitzung am Freitag nächster Woche und auf bevorstehende ÖIAG-Beratungen.
Zur Frage, ob es essenzielle Änderungen am Konzept geben könnte, wollte sich der Bundeskanzler nicht äußern.
Er will die Verhandlungen nicht beeinflussen.
SPÖ-Frau und Chefin Jolanda Offenbeck sagte, es wäre unvorstellbar, dass ganze Regionen verödeten.
Man könne nicht nur nach Betriebswirtschaftlichkeit vorgehen.
Unter Umständen wäre eine politische Radikalisierung zu befürchten.
Scharf ablehnend äußerte sich neuerlich ÖVP-Generalsekretär Graf.
Dem Bundeskanzler und dem verstaatlichten Minister komme es nur auf das Durchziehen an.
Sie wollten sich als Macher profilieren.
Die soziale Dimension verkümmere aber, sagte Graf.
Wörtlich formulierte der Generalsekretär der Opposition seitens der SPÖ werde nun der Manchester-Liberalismus entdeckt.
Die Stadtparteileitung der Grazer Freiheitlichen hat anlässlich einer Delegiertenkonferenz mehrheitlich beschlossen, den Kärntner FPÖ-Obmann Jörg Haider zu ersuchen, sich für die Funktion des Bundesparteiobmanns zu bewerben.
Am Freitag findet in Innsbruck eine außerordentliche Bundesparteileitungssitzung statt.
Die Grazer FPÖ verfügt über 28 Delegierte.
Der Stadtparteiobmann sagte, das Ersuchen an Haider sei in der Sorge um die Freiheitliche Partei begründet.
Mit dem jetzigen Bundesparteiobmann Steger seien die Grazer Freiheitlichen mehrheitlich eher unzufrieden.
Bundeskanzler Franitzski sagte zum Verhältnis zur FPÖ, die Koalitionsvereinbarung sei mit Obmann Steger abgeschlossen worden, die Zusammenarbeit mit dem Team der FPÖ funktioniere.
Veränderungen innerhalb der FPÖ würden eine neue Situation bedeuten, schloss der Kanzler.
China.
Ohne große Feierlichkeiten ist heute in der Volksrepublik China der 10.
Todestag von Parteichef Mao Zedong begangen worden.
Offizielle Veranstaltungen gab es nicht.
Auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking hatten sich allerdings tausende Menschen vor dem Mausoleum Maros eingefunden, in dem er aufgebahrt ist.
Die Wetteraussichten bis zu Abend, von einigen Auflockerungen abgesehen, reichlich bewölkt mit Regen, Nachmittagstemperaturen zwischen 14 und 20 Grad.
Und mit den Schlussnachrichten geht das Mittagsjournal zu Ende.
Redakteur im Studio war Werner Löw.
Ich verabschiede mich auch im Namen von der Redaktion und Technik und wünsche noch einen angenehmen Tag.
Einblendung: Museumsmitarbeiter Warthold und Sheng
Mitwirkende:
Wischenbart, Rüdiger [Gestaltung]
, Warthold, Walter [Interviewte/r]
, Sheng, Li Kun [Interviewte/r]
Datum:
1986.09.09 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten